24.02.2018 Lindauer Bürgerzeitung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESUND LEBEN 24. Februar 2018 · BZ Ausgabe KW 08/18<br />
Wieder mit allen Sinnen ganz dabei sein<br />
Gutes Hören Eine Hörminderung kann die Lebensqualität unbemerkt stark beeinträchtigen<br />
Schließen Sie die Fenster, wenn<br />
draußen die ersten Vögel den<br />
Frühling ankündigen? Oder würden<br />
Sie im Theater freiwillig den<br />
Platz mit der schlechtesten Akustik<br />
wählen? Vermutlich nicht.<br />
Rund zehn Millionen Deutsche<br />
tun dies – im übertragenen Sinne.<br />
Sie leiden unter einer Hörminderung.<br />
Betroffen davon sind<br />
laut Weltgesundheitsorganisation<br />
etwa 15 Millionen Bundesbürger.<br />
Und: Lediglich jeder Dritte<br />
ist mit einem Hörgerät versorgt.<br />
Unsere Ohren verbinden uns<br />
weit mehr mit der Umwelt als<br />
unsere Augen. Sie signalisieren,<br />
woher ein Geräusch kommt -<br />
wir können Gefahren erkennen,<br />
Musik genießen, Zwischentöne<br />
und Stimmungen wahrnehmen.<br />
Kinder, die nicht gut hören,<br />
haben oft große Schwierigkeiten,<br />
richtig sprechen zu<br />
lernen.<br />
Ist dem Partner der Fernseher<br />
mal wieder zu laut? Sind<br />
Gespräche in größeren Runden<br />
anstrengender als früher?<br />
Muss man Gesprächspartner<br />
häufig bitten, das Gesagte<br />
noch einmal zu wiederholen?<br />
All das sind ernstzunehmende<br />
Hinweise auf ein gemindertes<br />
Hörvermögen. Ein Hörtest beim<br />
HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker<br />
ist spätestens jetzt dringend<br />
geboten.<br />
„Dass mit den Jahren das<br />
Hörvermögen nachlässt, ist in<br />
weiten Teilen natürlich“, weiß<br />
Marco Faltus, Leiter der Abteilung<br />
Audiologie des Hörgeräte-Herstellers<br />
Phonak. Doch<br />
auch bei Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen ist<br />
schlechtes Hören keine Ausnahme<br />
mehr. Hier ist es vor<br />
allem die „Lärmschwerhörigkeit“,<br />
die seit Jahren zunimmt,<br />
wie der Deutsche Berufsverband<br />
der HNO-Ärzte meldet.<br />
Konzertbesuche sowie lautes<br />
und dauerhaftes Musikhören<br />
über Kopfhörer (MP3-Player)<br />
sind die Hauptursachen. Dabei<br />
würden 100 dB und mehr<br />
schnell erreicht - die Lautstärke<br />
eines Presslufthammers.<br />
Diese Zahlen sind alarmierend.<br />
Denn langfristig leidet<br />
nicht nur die Lebensqualität,<br />
sondern auch die Gesundheit,<br />
wenn aufmerksames Zuhören<br />
immer anstrengender wird.<br />
Erschöpfung und anhaltende<br />
Kopfschmerzen gehören zu<br />
den Folgen.<br />
Nicht zu vernachlässigen ist<br />
auch die psychische Komponente:<br />
Es trifft das Selbstwertgefühl,<br />
wenn die Kollegen<br />
oder Kunden einem Kompetenz<br />
absprechen, weil man häufig<br />
nachfragen muss. Es macht<br />
unsicher, wenn man sich<br />
nicht mehr auf seine Ohren<br />
verlassen kann.<br />
„Gerade ältere Menschen<br />
reagieren auch mit sozialem<br />
Rückzug, wenn sie feststellen,<br />
dass sie in Gesellschaft nur<br />
einen Bruchteil von Gesprächen<br />
mitbekommen“, so Faltus.<br />
In der Regel entwickelt sich<br />
ein Hörverlust schleichend,<br />
und Betroffene merken erst<br />
spät, dass etwas nicht stimmt.<br />
Deshalb ist ein jährlicher Test<br />
beim Hörakustiker sinnvoll.<br />
Gerade bei jüngeren Menschen<br />
entdeckt der HNO-Arzt<br />
anschließend oft relativ harmlose<br />
Ursachen für eine Hörminderung,<br />
wie einen Pfropf<br />
aus Ohrenschmalz (Cerumen),<br />
der das Trommelfell blockiert,<br />
oder einen Erguss im Mittelohr.<br />
Doch auch, wenn Nervenschäden<br />
die Ursache sind,<br />
gilt: Je eher eine Hörminderung<br />
behandelt wird, desto<br />
eher erreicht die Person ihre<br />
Lebensqualität zurück, etwa<br />
durch ein optimal angepasstes<br />
Hörgerät.<br />
„Sich wieder an ein normal<br />
gutes Hören zu gewöhnen,<br />
dauert bei einer frühzeitigen<br />
Versorgung dann oft nur Tage<br />
bis Wochen“, so der Fachmann.<br />
Mehr zum Thema, darunter<br />
Gutes Hören<br />
hält geistig fit<br />
NEU: Hörgeräte mit<br />
BrainHearing Technologie!<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
einen kostenlosen Online-<br />
Hörtest, gibt es zum Beispiel<br />
unter phonak.de.<br />
Aussehen und Können der<br />
Hörtechnik haben sich in den<br />
zurückliegenden Jahren grundsätzlich<br />
gewandelt. Moderne<br />
Hörgeräte sind extrem leistungsstark<br />
und winzig klein.<br />
Und selbst Menschen mit<br />
schwerstem Hörverlust kann<br />
geholfen werden.<br />
Ist der Hörverlust sehr groß,<br />
dann können selbst stärkste<br />
Hörgeräte an Grenzen stoßen.<br />
In diesen Fällen kann ein<br />
Hörimplantat - beispielsweise<br />
ein CI - die Lösung sein. Beim<br />
CI wird das natürliche Hören<br />
mittels elektrischer Impulse<br />
nachgebildet. Vor etwa 40 Jahren<br />
erlangte erstmals ein<br />
Mensch durch ein CI die Hörfähigkeit<br />
zurück. Heute hören<br />
allein in Deutschland mehr als<br />
50.000 Kinder und Erwachsene<br />
mit einem oder mit zwei CI.<br />
BZ<br />
Laute Musik über Kopfhörer gehört bei Jugendlichen zu den Hauptursachen<br />
für Schwerhörigkeit.<br />
BZ-Fotos: djd/Phonak/thx<br />
EXPERTEN-TIPP<br />
Umgang mit Hörverlust<br />
Hörgeräteakustikmeister<br />
Reinhold Kreutle<br />
Scherzen Sie nicht mit körperlichen<br />
Belastungen wie<br />
Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />
Muskelverspannungen, Magenproblemen,<br />
Schlafstörungen<br />
und hohem Blutdruck! Alle<br />
diese Symptome können durch<br />
schlechtes Hören verursacht<br />
worden sein.<br />
Je länger Sie einen Hörfehler<br />
unbehandelt lassen, desto<br />
größer werden die Probleme.<br />
Lassen Sie Ihr neues Hörgerät<br />
gerade in der Anfangszeit öfter<br />
durch einen Fachmann prüfen<br />
und optimal anpassen! Stellen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
@ www.optik-kreutle.de<br />
27<br />
Sie sich der neuen Situation<br />
und nehmen Sie wieder<br />
aktiv am Leben teil!<br />
Inzwischen sind Hörgeräte<br />
sehr innovativ. Dank drahtlosem<br />
Bluetooth-Verbindungssystem<br />
kann man z.B.<br />
eine klare Tonübertragung<br />
von Telefon und TV genießen.<br />
Einige Hörsysteme<br />
lassen sich sogar mittels einer<br />
speziellen App über ein<br />
Smartphone fernbedienen.<br />
So lassen sich Lautstärke,<br />
Klangeinstellungen und<br />
Programmwechsel diskret<br />
steuern.<br />
RK<br />
Optik Kreutle<br />
Langenweg 33, Lindau<br />
Tel.: 0 83 82/53 99<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.iffland-hoeren.de<br />
Anzeigen