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FW-Ktn-1-2018

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Ausgabe 1/<strong>2018</strong><br />

Infrastrukturkataster für<br />

eine starke Wirtschaft<br />

Der Exportmotor schnurrt in Kärnten: WK-Präsident Jürgen Mandl hat beim Interview erfreuliche Zahlen dabei und spricht auch über<br />

die Digitalisierung sowie über die Wünsche der Wirtschaft an die künftige Landesregierung.<br />

Herr Präsident, können Sie uns<br />

durch Exportzahlen aus dem Vorjahr<br />

führen?<br />

Jürgen Mandl: Gerne. Die Außenhandelsstatistik<br />

für das Jahr 2017 ist<br />

erfreulich: Dem Warenimport im ersten<br />

Halbjahr 2017 im Wert von 3,2 Milliarden<br />

Euro, das ist ein Plus von 10<br />

Prozent, stehen Warenexporte im ersten<br />

Halbjahr 2017 von 3,8 Milliarden<br />

Euro, das sind um acht Prozent mehr,<br />

gegenüber. Daraus resultiert ein<br />

Überschuss in der Außenhandelsbilanz<br />

von knapp 600 Millionen Euro.<br />

Damit liegen wir im Spitzenfeld der<br />

österreichischen Exporteure.<br />

Wie wichtig ist der Export für Kärnten<br />

gesamtwirtschaftlich gesehen?<br />

Sehr wichtig. Immerhin verdienen wir<br />

sieben von zehn Euro mittlerweile im<br />

Export. Das sichert 70.000 Arbeitsplätze<br />

und 2500 international tätige<br />

Unternehmen halten die Wertschöpfung<br />

in Kärnten. Deshalb wurde vom<br />

Land Kärnten und der Wirtschaftskammer<br />

Kärnten die Exportoffensive<br />

bis 2023 verlängert. In Summe werden<br />

800.000 Euro Kärntner Exportbetrieben<br />

pro Jahr bereit gestellt. Dabei<br />

stehen Wirtschaftsmissionen in klar<br />

identifizierten Wachstums- und Hoffnungsmärkte,<br />

wie Singapur oder Lateinamerika,<br />

ebenso an wie stärkere<br />

branchenbezogene Aktivitäten.<br />

Kommen wir zu einem anderen<br />

wichtigen Thema: Stichwort Digitalisierung.<br />

Wo steht Kärnten?<br />

Kärnten hat in Sachen Digitalisierung<br />

großes Potenzial, die IT-Branche ist<br />

gut aufgestellt. Aber dennoch: Österreich<br />

hinkt den großen Digitalisierungsprofis<br />

wie den USA und Asien<br />

ordentlich hinterher. Unser größtes<br />

Problem ist der mangelhafte Breitbandausbau<br />

und zu geringe Mittel, um<br />

die Digitalisierung wirklich voranzutreiben.<br />

Das wird eine große Herausforderung<br />

für die künftige Regierung, hier<br />

den Anschluss zu finden - aber ich bin<br />

guter Dinge, denn bereits jetzt engagieren<br />

sich die Kärntner Unternehmer<br />

überdurchschnittlich, um mitzuhalten<br />

Apropos Regierung; In Kärnten ist<br />

Wahlzeit. Welche Maßnahmen muss<br />

die künftige Regierung für eine<br />

starke Wirtschaft setzen?<br />

Wir haben ein umfassendes Standortprogramm<br />

entwickelt mit dem wir uns<br />

in die Regierungsverhandlungen<br />

stark einbringen werden. Themen wie<br />

etwa Impulse für Investitionen, finanzielle<br />

Entlastung für Unternehmen,<br />

Bürokratieabbau, Fachkräfte für die<br />

Wirtschaft und Standortentwicklung<br />

müssen auf der Prioritätenliste der<br />

künftigen Regierung ganz oben stehen.<br />

Wir schlagen vor, einen Kärntner<br />

Infrastrukturkataster zu schaffen, um<br />

die wichtigsten Investitionen der kommenden<br />

Jahre festzulegen und abzusichern.<br />

Dazu gehören der<br />

Breitbandausbau ebenso wie Straßen-<br />

und Bahnverbindungen oder<br />

das wichtige Zukunftsthema Wasser.

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