E_1928_Zeitung_Nr.059
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N° 59<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13 Juli <strong>1928</strong><br />
N°59<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13. Juli <strong>1928</strong><br />
Brüche von T«n<br />
An unsern modernen Motoren sind Störungen<br />
durch das Brechen der Ventilfedern<br />
immer seltener geworden. Hie und da trifft<br />
man aber doch noch auf Automobilisten, die<br />
in dieser Hinsicht geradezu als vom Schicksal<br />
als verfolgt scheinen könnten. Dass es<br />
dabei oft nur die Motoren der Betreffenden<br />
sind, die eine Feder nach der andern knakken,<br />
während vielleicht ein anderer Motor<br />
gleicher Type und mit sogar dem gleichen<br />
Federfabrikat diese Untugend gar nicht besitzt,<br />
fällt umso seltsamer auf. Aber jede Ursache<br />
hat ihre Wirkung. Untersuchen wir<br />
einmal, auf welche Ursachen das Brechen<br />
einer Ventilfeder zurückgeführt werden kann.<br />
Im Grund genommen handelt es sich allerdings<br />
immer nur um eine Ursache: Ueberlastung<br />
des Federmaterials. Aber diese<br />
Ueberlastung kann wieder auf zwei Arten<br />
Zustandekommen.<br />
Um eine Art der Ueberlastung handelt es<br />
sich dann, wenn einem ungeeigneten Material<br />
eine zu hohe Belastung aufgebürdet<br />
wird. Praktisch gesprochen: Wenn ein Federstahl<br />
benützt wird, der auf die Dauer die<br />
ihm aufgedrungene Spannung nicht auszuhalten<br />
vermag. Ein solcher ungeeigneter Federstahl<br />
wird auf die Dauer durch die fortwährenden<br />
Spannungen und Entspannungen<br />
immer härter und spröder und bricht schliesslich,<br />
ohne dass die Belastung grösser geworden<br />
ist, durch. Durch Wahl der richtigen<br />
Stahlsorte und richtige thermische Behandlung<br />
weiss jedoch eine moderne Federfabrik<br />
dieser Gefahr auszuweichen. Diese Art der<br />
Ueberlastung scheidet deshalb für unsere Betrachtung<br />
aus.<br />
Teclinik<br />
Praktisch entstehen Ueberlastungen des<br />
Federmaterials weitaus am häufigsten durch<br />
Schwingungserscheinungen. Diese Schwingungen<br />
einer schraubenförmigen Ventilfeder<br />
bewirken, dass die Eigenspannung der Feder<br />
um 25 bis 50 Prozent gesteigert wird.<br />
Steht z. B. die Ventilfeder eines ruhenden<br />
Motors bei geöffnetem Ventil unter einem<br />
Druck von 20 kg, so kann unter der Wirkung<br />
der Schwingungen diese Spannung auf<br />
30 kg anwachsen, wenn der Motor im Betrieb<br />
ist. Diese Mehrbelastung von 10 kg<br />
führt aber vielleicht den Bruch der Feder<br />
herbei, wenn die Dimension der Feder eine<br />
solche Mehrbelastung, nicht ohne weiteres<br />
gestattet.<br />
Die Schwingungen entstehen in der Feder<br />
durch die Bewegung des Ventilstössels, mit<br />
dem ja das untere Ende der Ventilfeder in<br />
Verbindung steht. Sie äussern sich meist in<br />
handharmonika-artigen Verschiebungen des<br />
mittlern Teils der Feder, wobei abwechselnd,<br />
das eine und das andere Ende der Feder zusammengedrückt<br />
wird.<br />
Wie die «Unruhe» in einer Taschenuhr<br />
eine gewisse, ihr von der Federspannung<br />
aufgedrängte Schwingungsdauer aufweist, so<br />
besitzt auch eine Ventilfeder eine von der<br />
Federspannung und der Federmasse abhängige<br />
Schwingungsdaüer. Trifft diese Schwingungsdauer<br />
der Ventilfeder mit dem Rhythmus<br />
der Ventilstössel-Bewegungen zusammen<br />
oder beträgt sie ein Vielfaches davon,<br />
so entsteht Resonanz: Die Eigenschwingungen<br />
der Ventilfeder werden durch die Bewegung<br />
des Ventilstössels fortwährend verstärkt.<br />
Diese Resonanzerscheinungen sind<br />
es dann, die Ueberspannungen bis 50 Prozent<br />
verursachen können.<br />
Versuche haben, ergeben, dass die Eigenschwingungszahl<br />
einer Ventilfeder zwischen<br />
8000 und 16,000 Schwingungen pro Minute<br />
Hegt.<br />
Da ein Automobilmotor mit ganz verschiedenen<br />
Tourenzahlen arbeiten können muss,<br />
ist es nicht möglich, durch Wahl einer Feder<br />
mit einer ganz bestimmten Eigenschwingungszahl<br />
Resonanzen auszuscliessen. Hingegen<br />
lässt sich durch Wahl der richtigen<br />
Feder Resonanz der Feder im Bereich der<br />
am meisten vorkommenden Motortourenzahlen<br />
und insbesondere im Bereich der Maximaltourenzahl<br />
vermeiden.<br />
Dass, wie eingangs erwähnt, vielfach nur<br />
einzelne Fahrer immer mit gebrochenen<br />
Ventilfedern zu tun haben, lässt sich dadurch<br />
erklären, dass sie zufälliger- und unglücklicherweise<br />
gewohnheitsmässig oft eine Fahr-<br />
^eschwirrdiarkeit- und damit^ Motortourenzahli'<br />
innehalten, die einer Entstehung von Resonanzschwingungen<br />
in den Ventilfedern «sympatisch»<br />
ist. Die Federn arbeiten dann hier<br />
immer unter einer mehr oder weniger grossen<br />
Mehrbelastung.<br />
Es gibt bisher ein einziges, praktisch anwendbares<br />
Mittel, um die durch Resonanzschwingungen<br />
der Federn auftretenden Mehrbelastungen<br />
zu vermeiden. Wickelt man<br />
nämlich die Feder so eng, dass die einzelnen<br />
Gänge sich berühren, wenn das Ventil<br />
geöffnet ist, so kann die Feder in gespann-<br />
Schmiermittel.<br />
Als Schmieröl kommt lediglich ein reines<br />
Mineralöl von mittlerer Flüssigkeit und einem<br />
Entflammungspunkte von mindestens<br />
300 Grad in Frage. Das spezifische Gewicht<br />
ist etwa 0,90 bis 0,92.<br />
Ist das Oel nicht rein mineralisch, so neigt<br />
es. zum Verharzen. Es wird nach längerer<br />
Zeit dicker und klebriger anstatt schlüpfrig.<br />
Die Schlüpfrigkeit ist diejenige Eigenschaft,<br />
welche das Oel hauptsächlich für seinen<br />
Zweck geeignet macht. Sie entsteht dadurch<br />
dass das Oel zwar an den Maschinenteilen<br />
gut haftet (Adhäsion), aber geringe innere<br />
Reibung hat. Man misst die Eignung des Oels<br />
.durch den Grad der «Viscosität«, die nach<br />
hier zu weit führenden Methoden ermittelt<br />
.wird. Eine einfache Probe kann man dadurch<br />
.anstellen, dass man Tropfen verschiedener<br />
Öelsorten auf eine schrägg^stellte Blech-<br />
Ifttte fallen lässt. Dasjenige Oel, das die<br />
grösste Schlüpfrigkeit hat, ergibt den längsten<br />
Strich.<br />
Neben den flüssigen Schmiermitteln kommen<br />
auch für besondere Gleitstellen, die nur<br />
wenig Reibung haben, konsistente Fette zur<br />
Anwendung. Als solche eignen sich bei entsprechender<br />
Qualität Automobil-Staufferfett<br />
und Motoren-Vaseline.<br />
Sowohl Schmieröl wie Schmierfett müssen<br />
frei von Säure, Wasser und festen Bestandteilen<br />
sein. Die Säurefreiheit kann durch Einschmieren<br />
eines Kupferbleches geprüft werden,<br />
welches auch nach mehreren Tagen<br />
tem Zustand nicht mehr oder doch nur mehr<br />
sehr wenig schwingen. Damit ist das Auf-keinetreten von schädlichen Ueberspannungen si-<br />
Beschaffenheit der Schmiermittel ist volle<br />
grünen Anflug zeigen darf. Der guten<br />
cher vermieden, aber es muss der Nachteil Aufmerksamkeit zu widmen, wenn man mit<br />
des Klapperns der Federn in Kauf genommen seiner Maschine hohe Leistung und lange Lebensdauer<br />
erreichen will. Das alte Sprich-<br />
werden.<br />
Die meisten F abriken von nicht allzurasch wort bleibt immer wahr: «Wer gut schmiert,<br />
drehenden Motoren begnügen sich deshalb<br />
mit Federn, deren Dimensionierung eine gewisse<br />
Ueberlastung durch Eigenschwingungen<br />
wenigstens einige 10,000 Betriebskilometer<br />
aushalten. m.<br />
Die Betriebsstoffe.<br />
der gut fährt». Doch ist gut schmieren nicht<br />
gleichbedeutend mit viel schmieren. Wlt.<br />
Die Gefahren platzender Reifen. Dieser<br />
Tage verunfallte in der Thunstrasse in Bern<br />
ein Motorfahrzeug; bei massigem Tempo sind<br />
die beiden linksseitigen Reifen gleichzeitig<br />
geplatzt, der Wagen kam ins Scheudern, dio<br />
Insassen wurden verletzt.<br />
In der gegenwärtigen Hitze ist auf die Beschaffenheit<br />
der Reiefn besonders sorgfältig<br />
zu achten; die starke Hitze, in Verbindung<br />
mit entsprechendem Tempo, setzt Mantel und<br />
Schlauch stark zu, Flicke z. B., die sich bisher<br />
still hielten, können unter Ueberhitzung<br />
plötzlich nachgeben. Leinendecken, die bei<br />
kühlerer Temperatur noch eine tüchtige Kilometerzahl<br />
durchhalten würden, reissen unter<br />
dem durch die Hitze vermehrten Druck,<br />
mit anderen Worten, der hohe Barometerstand,<br />
der dem Fahrer im allgemeinen höchst<br />
willkommen ist, beansprucht die Reifen in<br />
schärferem Masse.<br />
Einer neuen oder wenig abgenützten Bereifung<br />
wird auch die stärkste Tropensonne<br />
nichts anhaben, deshalb handelt der Fahrer<br />
in seinem eigenen Interesse, wenn er stark<br />
abgenützte oder geflickte Pneus durch gute<br />
Stücke ersetzt; im Herbst, Winter oderFrüh-<br />
Jing können dann die letzteren mit weniger<br />
Risiko für die Wageninsassen ausgefahren<br />
werden. Es hiesse am falschen Ort sparen,<br />
wenn diese selbstverständliche Regel niehl<br />
sorgfältige Beachtung fände.<br />
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