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E_1928_Zeitung_Nr.057

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20<br />

Der Obulus der Zürcher<br />

Motorfahrzeugbesifzer.<br />

Die Staatsrechnimg des Kantons pro 1927,<br />

eben in Buchform erschienen ist, orientiert<br />

auch über die finanziellen Leistungen<br />

von Automobilisten und Motorradfahrern an<br />

den Staat Darnach nahm der Staat an Gebühren<br />

für Prüfungen von Fahrzeugen und<br />

Führern, Schreibgebühren etc., Verkehrsbewilligungen<br />

und Verkauf von Kontrollschildern<br />

3,8 Millionen Franken ein. Die Gesamteinnahme,<br />

wozu noch die Abgaben der Velofahrer<br />

und Gebühren für Schiffskontrolle hinzukommen,<br />

belaufen sich auf 4,2 Millionen<br />

Franken. Davon konnte nach Abzug aller<br />

Verwaltungskosten insgesamt 1,69 Millionen<br />

Franken dem Fonds für Unterhalt und Verbesserung<br />

der Hauptverkehrsstrassen des<br />

Kantons zugewiesen werden. Fernerhin erhielt<br />

die Stadt Zürich 1,07 Millionen Franken<br />

und die Stadt Winterthur 514,000 Franken<br />

als Anteil des Kantons an den Strassenunterhalt<br />

der 'beiden Städteverwaltungen. Die Einnahmen<br />

aus den obgenannten Gebühren ermöglichten<br />

also eine Nettozuwendung an die<br />

Strassenbaukosten von 3,28 Millionen Franken.<br />

Fürwahr keine Bagatelle! Die nach Abzug<br />

der Einnahmen verbleibenden Ausgaben<br />

des Tiefbauamtes, welches dem Strassenwesen<br />

vorsteht, beliefen sich auf 5,3 Millionen<br />

Franken. In diesem Betrage sind aber<br />

neben den Ausgaben für Besoldung des gesamten<br />

Personals, der Neuanlage von Strassen<br />

und dem Unterhalt der Strassen noch<br />

verschiedene andere recht ansehnliche Posten,<br />

wie Gewässerkorrektionen etc. inbegriffen.<br />

Ferner wurden dem 1917 gegründeten<br />

Fonds für Verbesserung und Unterhalt<br />

der Hauptverkehrsstrassen, die hauptsächlich<br />

aus den Einnahmen aus den Gebühren<br />

für Motorfahrzeuge gespiesen wird, weitere<br />

2 t 6 Millionen Franken für Strassenbauten<br />

entnommen. Schon eine oberflächliche Abrechnung<br />

zeigt, dass die Motorfahrzeugfahrer<br />

mit den von ihnen berappten Steuern und<br />

Gebühren für die Hälfte der Ausgaben des<br />

Kantons für Strassenwesen aufkommen. Daneben<br />

helfen sie als gewöhnliche Steuerzahler<br />

nochmals redlich mit, den der allgemeinen<br />

Staatskasse zufallenden Restbetrag zu<br />

decken, wobei doch jedermann die Benützung<br />

der Strassen offen steht und das gut unterhaltene<br />

Strassennetz der Allgemeinheit zugute<br />

kommt. Wie da gewisse Schwätzer<br />

und Schreiber immer wieder behaupten können,<br />

die Eisenbahn sei gerade deshalb gegenüber<br />

dem Auto so beeinträchtigt, weil sie<br />

für ihren eigenen Fahrdamm aufkommen<br />

müsse, währenddem der Motorfahrzeuglenker<br />

einfach die öffentlichen Strassen, deren<br />

Unterhalt der Allgemeinheit zur Last falle,<br />

benutzen könne, ist uns angesichts der obigen<br />

Resultate einfach unverständlich. Es<br />

wird gut sein, diesen Leuten ab und zu das<br />

Resultat der Zürcher Staatsrechnung in Erinnerung<br />

zu rufen. Z.<br />

Das Wiederaufleben der<br />

Landstrasse.<br />

In Dresden fand Ende Juni die Hauptversammlung<br />

der Studiengesellschaft für Automobilstrassenbau<br />

statt, an der insbesondere<br />

über die Aufgaben der Landstrassenverwaltung<br />

und über die^Finanzierungsprobleme<br />

des Verkehrs in Deutschland gesprochen<br />

wurde. Allgemein ist ein Uebergang der<br />

Verwaltungsfunktionen an die höhern Verbände<br />

im Staatswesen, insbesondere an die<br />

Länder und Provinzen, zu konstatieren. Die<br />

Umbauprogramme umfassen Korrektionen<br />

eines Landstrassennetzes von rund 100,000<br />

Kilometer. Der Aufwand dafür beträgt vier<br />

bis fünf Millionen Reichsmark. Verzögerungen<br />

im Umbau der Strassen würden eine<br />

enorme Vermehrung der Unterhalts- und Betriebskosten<br />

-der Motorfahrzeuge nach sich<br />

ziehen, die an Verschwendung grenzen<br />

würde.<br />

Die Verkehrsmittel erfordern bedeutende<br />

Kapitalien für Anlage und Unterhalt, schaffen<br />

aber in unverhältnismässig grösserem<br />

Masse neues Kapital. Rund ein Sechstel des<br />

Volksvermögens dient dem Verkehr. Die<br />

Verkehrsmittel beanspruchen von der Neuanlage<br />

an Kapital in Deutschlands Volkswirtschaft<br />

ungefähr ein Viertel, vom selbstgeschaffenen<br />

Kapital über ein Drittel. Auf den<br />

Kopf eines Einwohners entfallen 900 Mark<br />

für Anlagen von Verkehrsmitteln, 120 Mark<br />

als jährliche Ausgaben für Verkehrsleistungen<br />

und 50 Mark für jährliche Neuinvestierungen.<br />

Der Verkehr zeigt im aligemeinen einen<br />

Uebergang vom schweren Massengut zum<br />

AWTOMOßlL-REVUE <strong>1928</strong> — N°57<br />

weitverbreiteten Feingut. Kennzeichen der<br />

gesamten Verkehrsentwicklung ist das Wiederaufleben<br />

der Landstrasse. Die Volksleistung<br />

hat durch die Automobilisierung des<br />

Verkehrs eine ausserordentliche Steigerung<br />

erfahren,<br />

Der Ausbau des deutschen Strassennetzes<br />

würde einen Kapitalaufwand von vier Milliarden<br />

Reichsmark bedingen. Deutschland<br />

nimmt dafür ohne Bedenken auch ausländisches<br />

Kapital in Anspruch. Die Finanzierung<br />

des Strassenbaues in Deutschland vollzieht<br />

sich nur zum kleinen Teil durch den<br />

Kapitalmarkt, zur Hauptsache- aber durch<br />

Kapitalbildung aus den Steuern und aus den<br />

Preisen. Da neues Kapital zum grösstenTeil<br />

in einem einzigen Jahr aus den Preisen gebildet<br />

wird, erhöhen sich dadurch die Kosten<br />

des Verkehrs um einen namhaften Betrag.<br />

Anleihen auf dem Kapitalmarkt wären<br />

geeignet, die Kosten des Verkehrs zu verringern<br />

und seine Leistungen zu* erhöhen, go.<br />

Schneefreie Strassen durch...<br />

Dampfheizung.<br />

Gar manche Alpenstrassen sind wegen gewaltigen<br />

Schneemassen bis in den Sommer<br />

mit Motorfahrzeugen nicht passierbar. In Newada<br />

plant man nun einen Bergpass während<br />

der Wintermonate zu heizen. Der Victory<br />

Highway (der über die Pässe der Sierra<br />

führt) ist im Jahr viele Wochen lang, infolge<br />

gewaltiger Schneemassen, ganz unpassierbar.<br />

Sollte es nun möglich sein, den Highway an<br />

der höchsten Stelle, auf einer Strecke von 16<br />

bis 20 Meilen, künstlich zu erwärmen, so<br />

könnte man den Schnee schmelzen, wodurch<br />

der Verkehr auf der Strasse das ganze Jahr<br />

hindurch möglich würde.<br />

Es befinden sich, etwa zwanzig Meilen<br />

südlich von Reno, zahlreiche heisse Quellen<br />

und tätige Geyser (periodische, heisse<br />

Springquellen. Nun trägt man sich mit dem<br />

Plan, die heissen Dämpfe aus diesem Gebiet<br />

durch Röhrenleitungen in Kesseln zu sammeln.<br />

Diese Kessel sollen in Abständen von<br />

vier Meilen längs der höchsten Punkte der<br />

Bergstrasse aufgestellt werden. Die Erwärmung<br />

der Oberfläche würde dann von den<br />

Kesseln aus erfolgen.<br />

Obschon die Kosten für diese Strassenheizung<br />

recht grosse sein würden, wären doch<br />

andererseits die aus der schneefreien Strasse<br />

erwachsenden Vorteile für den Verkehr gross<br />

genug, um diese Ausgaben zu rechtfertigen.<br />

Die Befürworter dieses Planes verweisen<br />

auf eine ähnliche Anlage, die in Westwood —<br />

einer kalifornischen Stadt mit grosser Holzindustrie<br />

— besteht, und wo man, während<br />

des Winters die Strassen durch eine Dampfheizung,<br />

die von einer Bauholzfirma angelegt<br />

wurde, schneefrei hält^ R.<br />

den verteilt, welche im Rechnungsjahr 1926/27<br />

durch diesen Unterhalt ausnahmsweise stark belastet<br />

waren. Demnach erhalten 82 Gemeinden, die<br />

für 1926/27 eine Gemeindesteuer von 50 und mehri<br />

Rappen erhoben und für den Gemeindestrassen--<br />

unterhalt ein Steuererfordernis von mehr als 714<br />

Steuerrappen aufzuwenden hatten. Beiträge von<br />

90 bis 6000 Franken. Die Gemeinde Hemberg wird<br />

das Maximum von 6000 Franken erhalten.<br />

—ey.<br />

Für die Einweihung der neuen Aarebrücke bei<br />

Schönenwerd, die am 29. Juli nächsthin stattfinden<br />

wird, hat das Kantonale Baudepartement in Verbindung<br />

mit den Gemeinden von Schönenwerd und<br />

Niedergösgen ein hübsches Programm zusammengestellt.<br />

Dieser Weihetag soll den Charakter eines<br />

kleinen Volksfestes bekommen. Um 11 Uhr findet<br />

die offizielle Einweihung der Brücke statt, am<br />

Nachmittag folgen auf Brücke und Aare Produktionen<br />

verschiedener Vereine. Zum ersten und wohl<br />

auch zum letzten Mal wird die neue Brücke dann<br />

in den Abendstunden ein einziges, grosses Tanzpodium<br />

bilden, zuerst für die Schuljugend und später,<br />

bei farbigen Lampions und beim Sternenschein.. •<br />

für die «erwachsene» Jugend. Ein Korsofahren des<br />

Pontonierfahrvereins mit Feuerwerk wird seenaehtfestlichen<br />

Zauber über den sonst so stillen Wassern<br />

der Aare verbreiten.<br />

—ey.<br />

Der Omnibusverkehr in der Stadt Biel hat letztes<br />

Jahr in der Rundfahrt nach Madretsch 124,916 Personen<br />

befördert, ein Beweis dafür, dass sich die<br />

Madretscher mit dem neuen Vorkehrsmittel gut angefreundet<br />

haben. Mit den anderen Kursen wurden<br />

im ganzen 127,000 Kilometer gefahren und 250,000<br />

Personen befördort. Es ist zu erwarten, dass der<br />

wirklich billige Autobusverkehr in diesem Jahr noch<br />

besser frequentiert wird.<br />

—ey.<br />

Mit dem Bau der Betonstrasse von Brugg nach<br />

Schinznach hat der Kanton Aargau gute Erfahrungen<br />

gesammelt und so plant man nun auch im Kanton<br />

Thurgau eine Versuchsstrecko auszubauen. Bereits<br />

hat die Gemeindebehörde von Arbon einem<br />

Projekt zugestimmt, wonach von der St. Gallischeu<br />

Kantonsgrenze bei Steinach bis zum Bahnhof Arbou<br />

beim Anschluss an die bestehende Pflasterung eine<br />

etwa 430 Meter lange Strecke betoniert werden wird..<br />

Ein zweischichtiger, eisenarmierter Bodenbelag von.<br />

16 Zentimeter Stärke wird der Fahrbahn die not^<br />

wendige Solidität und Elastizität geben. —ey.<br />

Blaue und rofe Orienfierungstafeln im Kreisrund<br />

sind dieser Tage an verschiedenen Stellen in<br />

Interlaken angebracht worden, und zeigen nun, wo<br />

Autos parkiert werden dürfen. Die Parkierunga- 1<br />

frage soll später endgültig gelöst werden. Besonderes<br />

Aufsehen erregte dieser Targe in diesem<br />

Fremdenort ein durchfahrendes holländisches<br />

Wohnauto.<br />

Strassenwesen in- Sf. Gallen. Der im Budget<br />

auf 80.000 Frankon angesotzto Staatsbeitrag für<br />

den Unterhalt der Gemeindestr&äscn im Kanton<br />

St. Galleu wird, in Zustimmung zu den Vorschlägen<br />

dos Baudepartements, an diejenigen Gemein-<br />

Für den Bau einer Mooseggstrasse, der die<br />

schöne Aufgabe zufallen würde, eine ausgedehnte<br />

Gebirgsgegend besser und zeitgemässer dem Verkehr<br />

zu erschliesseu, ist ein Initiativkomitee gegründet<br />

worden. Die Strasse soll nur drei Kilometer<br />

lang werden und von Emmenmatt über Laugenbachgraben<br />

und Moosbad nach Moosegg führen;<br />

die Bausumme würde eine ganz respektable<br />

Höhe erreichen. Es ist aber zu hoffen, dass, mit<br />

Hilfo von Gemeinde-, Staate- und Bundosbciträgen<br />

(je % der Bausumme), welche nur bei einer Maximalsteigung<br />

von 12 Prozent gewährt werden, das<br />

gemeinnützige "Werk baldmöglichst zustande kommen<br />

wird.<br />

—ey.<br />

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