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E_1928_Zeitung_Nr.079

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79 - 1938 AUTOMOBiL-KfciVUe<br />

Arlberg—Eibensee.<br />

Clubfahrt des A. C. S. Sektion St. Gaiien-Appenzell.<br />

Wer am 9./10. September an der Clubfahrt teilgenommen<br />

hat, wird sich noch lange der schönen<br />

Erlebnisse, vor allem der zahlreichen, klassischschönen<br />

und idyllisch lieblichen Landschaftsbilder<br />

erinnern, durch welche die Reise ging. Wie der<br />

Wanderer leichten Sinnes und mit leichtem Gepä.ck<br />

beweglich in so mancher Beziehung Berge und<br />

Täler überwindet, so die kleine, geschlossene Autlergesellschaft<br />

von 14 Wagen mit insgesamt 50<br />

Personen, die leicht versammelt und leicht wieder<br />

völlig zerstreut, bald da, bald dort auftaucht, um<br />

besonders schöne Momente gemeinsam zu erleben.<br />

In Feldkirch, das ein recht bewegtes Leben zeigte,<br />

trafen wir die ersten Wagen mit A. G. S.-Fähnchen<br />

an. Unter einem wolkenlosen Himmel ging 83 dem<br />

Arlberg entgegen, durch reizvolle kleine Dörfer, die<br />

schon mit Bludenz beginnend, einen gewissen Einschlag<br />

von Tirolerart verraten. Bald grüssen von<br />

rechts und links herab mächtige Bergriesen, die<br />

unsern Säntis um etliche hundert Meter überragen.<br />

An der Wasserscheide Nordsee-Schwarzes Meer, umgeben<br />

von mächtigen Berggestalten, lagern sich die<br />

Gruppen bei angenehmster Temperatur, «wischen<br />

verblühten Alpenrosen.<br />

In St. Christoph, wo das Tirol und das Linksfahren<br />

beginnt, wird schon wieder Halt gemacht;<br />

einmal gibt es hier einen guten «Schwarzen» und<br />

dann soll auch der Automobilist den mehr als 400<br />

Jahre alten, in Holz geschnitzten, riesigen Schutzpatron<br />

St. Christoph respektieren. In St. Anton,<br />

der 6 Kilometer entfernten, ersten Tiroler Bahnstation<br />

ist Kontrolle für die Einreise ins Tirol, v/as<br />

mit zeitraubenden Schreibereien verbunden ist. Der<br />

Halt gibt Gelegenheit zu einer kurzen Besichtigimg<br />

des schmucken Dörfchens und der Begegnung mit<br />

Tirolern in farbigen, kleidsamen Trachten mit breitkrempigen<br />

Hüten. Rasch geht es nachher talwärts.<br />

Neue Berglandschaften, wildromantische Schluchten,<br />

bieten den erstaunten Augen reiche Abwechslung.<br />

,Rosanna heisst der Fluss, der da oben seine Jugend<br />

verträllert, um dann später mit der Trisanna bei<br />

Landeck vom Inn zur weiteren Reise aufgenommen<br />

zu werden. Wie liegt doch dieses' Städtchen Land'jck<br />

schön! Der Wiener Fiaker, den wir in den Strassen<br />

von Landeck auf seiner Rückreise »Genf-Wien» in<br />

bedächtigem Schritt angetroffen haben, hat durchaus<br />

in den Rahmen dieses Städtebildes gepaust. Wir<br />

steuern nun gegen Imst und weiter dem Fernpass<br />

zu. Landschaftlich wohl die schönste Partie der<br />

Fahrt ist dieser Pass mit den Berg-, Wald- und Seeherrlichkeiten.<br />

Hier glaubt das Augo Ideallandschaften<br />

zu erschauen. Smaragdfarbeno Borgscelein<br />

umgeben von raschansteigonden Wäldern, Matten<br />

und zackigen Berggräten.<br />

Der Blick schweift schon zur Zugspitze und zu<br />

,den bayrischen Alpen. An der Zugspitzstation Ehrwald<br />

vorbei, erreicht man bald die bayrische Grenze<br />

.und weiter gehts nach Garmisch. Es ist abends<br />

6 Uhr. In diesem Zentrum der Fremdenindustrie<br />

herrschte reger Sonntagabend-Verkehr. Ausflügler<br />

mit und ohne Gamsbart, Kniehosen oder Cher ami<br />

schlenderten durch die Strassen und Gassen. Fremdlinge<br />

sitzen vor eleganten Restaurants, und schlürfen<br />

Eis und Abendkühle und wir gondeln uns so durch<br />

bis in die alten malerischen Strassen des angrenzenden<br />

Partenkirchen, während oben am Eibsee,<br />

im mächtigen Luxushotel der Brüder Terne, schon<br />

das Abendessen bereitgestellt wird. Ein nächtliches<br />

Gewitter entladet sich auf und unter der Zugspitze<br />

und mancher verspätete Tourist kriegt was ab.<br />

Die Frage, ob die Prophezeiung des Einheimischen<br />

iür gutes Wetter auf den kommenden. Tag zutreffen<br />

werde, lässt manchen Blick nach d.er nahen<br />

Zugspitze schweifen. Mit dem frühen Erwachen<br />

kommt der Drang nach einem Blick in die uns gestern<br />

in der Dunkelheit unkenntlich gebliebene Landschaft<br />

vor uns. Die Ueberraschung ist gross ob der<br />

unbeschreiblichen Schönheit des vor uns liegenden,<br />

ungemein malerischen Eibsees, mit dem gewaltigen,<br />

felsennackten Zugspitzmassiv. Bas Wetter ist hell,<br />

doch hangen Nebelschwaden an der Zugspitze, die<br />

bald gehen und leider auch bald wieder kommen.<br />

Die Fahrt in der ganzjährig betriebenen Seilbahn<br />

dauert 20 Minuten. Auf der deutschen Seite wird<br />

gegenwärtig unter Leitung von Herrn Ingenieur<br />

Weber, eines Schweizers, dem ein weiterer Landsmann,<br />

Herr Grimm, zur Seite steht, eine Zahnradbahn<br />

mit elektrischem Antrieb gebaut. Diese Zugspitzenbahn<br />

muss bis Ende 1929 betriebsbereit sein.<br />

In Anbetracht der unsicheren Wetterlage ontschloss<br />

man sich von einer Fahrt auf die Zugspitze<br />

abzusehen und den vielgenannten rtnd vielgerühmten<br />

bayrischen Königsschlössern einen Besuch abzustatten.<br />

Die Wagen waren flott gemacht und dann<br />

ging es nach Garmisch-Partenkirchen, das ein werktägliches<br />

Aussehen bot. Ein Bild der Nüchternheit,<br />

ganz anders als am Abend vorher. Dafür hatte man<br />

mehr Zeit, landschaftlich und architektonisch Interessantes<br />

zu gemessen. Ueber Lermoos-Reutte-Füssen<br />

erreichten wir Hohenschwangau. Die vorgerückte<br />

Zeit und der Appetit lud unsere Clubfamilie zum<br />

Mittagsmahl im Garten des Hotel Alpenrose am See<br />

ein. Nach dem gut servierten Diner zog man in<br />

halbstündigem Spaziergang (denn seit Königszeiten<br />

dürfen nur Fiaker auf der breiten, schön^i Strasse<br />

fahren), nach Schloss Neuschwanstein, dem Lieb-<br />

Iingsschloss von Ludwig II., weiland König der<br />

Bayer. Umsonst suchst, lieber Wanderer, du nach<br />

Erklärung des Baustils. Alle bedeutenderen Stilarten<br />

der alten und der neueren Zeit sind in huntein<br />

Durcheinander vertreten!<br />

Es war nachmittags 3 Uhr, als unsere Wagen zur<br />

Rückreise bereit gestellt wurden. Der Weg führte<br />

nun zurück nach Reute, dann am malerischen Haldensee<br />

vorbei über den Jochpass nach Bad Hindelang-Immenstadt-Weiler-Langen-Bregonz.<br />

Das mehrmalige<br />

hin- und herpendeln von oesterreichischem<br />

auf deutsches Gebiet und umgekehrt, erforderte gute<br />

Bereitschaft der Zollpapiere. Pässe würden während<br />

der ganzen Fahrt nicht verlangt. Seit dem Haldensee<br />

zeigten sich die Landschaften in ausgesprochener<br />

Landregenstimmung, bis Immenstadt, wo man<br />

über trockene Strassen fuhr. In Bregenz trafen sich<br />

eine Reihe von Wagen zu gemeinsamem Halt und<br />

wohlverdienter Erfrischung. Reich, ja fast überladen<br />

an unvergesslichen Eindrücken, ging es den heimatlichen<br />

Penaten entgegen. E. B.<br />

A.C.S. SEKTION HAUENSTEIN. Unsere Sektion<br />

unternahm mit ihrer Sommerfahrt die erste<br />

Auslandtour, für welche die Generalversammlung<br />

den schönen Schwarzwald mit dem Feldberg als<br />

Ziel bestimmt und der Präsident der Sportskommission,<br />

Herr A. Rothenbach, unter Verwendung<br />

der sehr verdankenswerten Ratschläge des Herrn<br />

Imhof, Präsidenten der Sektion Barsei, ein wohldurchdarchtes<br />

Programm aufgestellt hatte. Samstag<br />

den 1. September, nachmittags fuhr das G-ros der<br />

Wagen und Teilnehmer bei Otterbach-Kleinhüningen<br />

über die Grenze und von da teils aruf etlichen<br />

gewollten Umwegen, grösstenteils aber auf der<br />

streckenweise zwar überaus schlechten « grossen »<br />

Strasse nach Freiburg i. B. Ein anderthalbstündiger<br />

Halt reichte gerade hin, um nach einer guten<br />

Erfrischung im « Dom »-Restaurant das imposante<br />

Münster zu besichtigen und im weitern einen kleinen<br />

Begriff von der Sehenswürdigkeit dieser schönen,<br />

alten Stadt zu bekommen. Im Abendsonnenscheine<br />

gings dann in überaus genussreicher Fa-hrt<br />

durch das mit Recht berühmte romantische Höllental<br />

hinauf, den Titiseo von Ferne grüssend, dem<br />

stattlichen Kurort Neustadt zu. Im Hotel Adler-<br />

Post, das uns zu Ehren die Schweizerflagge gehisst<br />

hatte, wurde die Kolonne "von dem. schon vormittags<br />

auf die Reise gegangenen Vortrupp freudig<br />

empfangen und von der bestbekannten Hoteliersfamilie<br />

Ketterer alsbald einlogiort.<br />

Der Sonntag spendete noch schöneres Wetter<br />

als der Samstag, und so fuhr man frohgemut durch<br />

die liebliche Gegend auf vortrefflichen Strassen in<br />

den herrlichen Morgen hinein, über Kappe]—Lenzkirch,<br />

wiederum am Titisee vorbei, dorn Feldberg<br />

entgegen, wo beim Hotel « Feldbergerhof » parkiert<br />

und gerastet und vom Gipfel aus Umschau über<br />

die Berge und Täler des Schwarzwildes gehalten<br />

wurde. In interessantem Abstieg gela-ngte man<br />

durchs hintere Wiesental nach Todtnau und Geschwend,<br />

wo links nach Präg abgezweigt und in<br />

rassigem Anstieg durch prächtige Wälder das<br />

Hochplateau von Bernau und nach kurzer Fahrt<br />

St. Blasien, das Arosa des Schwarzwaldes, erreicht<br />

wurde. Dem Mittagessen im Kurhaus folgte die Besichtigung<br />

des prächtig-renovierten alten Kirchen-<br />

Rundbaues und des hübschen Kurgartens. Die Fortsetzung<br />

der Fahrt führte hinauf auf die Höhe von<br />

Häusern und über die Hügel hinweg südwärts dem<br />

Rheine zu. Von Waldshut über Klein-Laufenburg<br />

gings ihm entlang bis Säckingen, dem malerischen<br />

Trompeterstädtchen. Einer kurzen Rast und Besichtigung<br />

folgte der Grenzübertritt und im Abendsonnenschein<br />

die Fahrt durchs Frickta'l, über die<br />

Staffelegg nach Aa-rau und durchs GÖsgeramt nach<br />

Ölten zurück. Mit Fug und Recht durfte der Präsident,<br />

Herr Direktor E. Marti, in seinem Abschieds-<br />

und Dankesworte der Freude über das<br />

restlos gute Gelingen der Fahrt, über die flotte<br />

Kameradschaft und über all das Geschaute und<br />

Genossene Ausdruck geben, denn die Schwarzwald-<br />

Sommertour <strong>1928</strong> wird allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen<br />

in lieber, bester Erinnerung bleiben !<br />

Eine Fahrt anderer Art führte die Sektion<br />

Samstag den 8. September, um die Mittagszeit<br />

aus : Sie hatte es auf Anfrage der Oltner Stadtbehörde<br />

übernommen, die Teilnehmer am Schweiz.<br />

Sfädtetag durch Gau und die CIus nach BaQsthal<br />

und von da über den obern Hauenstein nach Langenbruck,<br />

über Bärenwil—Teufelsschlucht—Hägendorf—Ölten<br />

auf den untern Hauenstein und über<br />

Wisen auf die prächtige Höhe der Frohburg zum<br />

Mittagessen im Kurhause zu führen. Gegen 11 Uhr<br />

standen über 50 Sektionsmitglieder mit ihren blitzblanken<br />

Wagen am neuen Quai bereit. Nachdem<br />

die 180 Gäste Platz genommen hatten, ging die<br />

lange Kolonne, unter Führung der Herren Direktor<br />

Fortsetzung Seite 6.<br />

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