E_1929_Zeitung_Nr.081
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Wenn auch bereits sehr viele Firmen die<br />
Notwendigkeit besonderer Prüfanlagen für<br />
ihre Erzeugnisse erkannt haben und entsprechende<br />
Sonderabteilungen unterhalten, so<br />
gibt es leider doch noch Unternehmungen,<br />
die ausreichende Prüfeinrichtungen nicht<br />
besitzen und darum sozusagen mit ihren<br />
Konstruktionen im Dunkeln tappen usw.,<br />
sich nur auf die nicht immer sehr aufschlussreichen,<br />
praktischen Erfahrungswerte stützen<br />
können. Wenn auch zugegeben werden<br />
muss, dass die Einrichtungskosten derartiger<br />
Prüfanlagen nicht unbedeutend sind, so können<br />
die Kosten für die Unterhaltung bei sachgemässer<br />
Ausführung und sorgfältiger Leitung<br />
verringert werden. Grundsätzlich sollen<br />
bei Untersuchungen, bei denen Kräfte abgebremst<br />
werden, diese Bremskräfte durch<br />
Rückgewinnung, also durch Rückleitung in<br />
das Leitungsnetz, nutzbar gemacht werden.<br />
Hierdurch werden sich nicht nur mit der<br />
Zeit die Anlagekosten amortisieren, sondern<br />
auch darüber hinaus Ersparnisse zu buchen<br />
sein. Auf verschiedene ausgeführte und in<br />
der Praxis bewährte Prüfeinrichtungen für<br />
die verschiedensten Untersuchungen soll nunmehr<br />
näher eingegangen werden.<br />
Zur Feststellung der Leistungsfähigkeit eines<br />
Verbrennungsmotors wird dieser direkt<br />
mit einer sogenannten Pendelmaschine gekuppelt.<br />
Der Motor hat weiter eine elektrische<br />
Kühlwasserpumpe, deren Funktion und<br />
Wassertemperatur durch Temperaturmessgeräte,<br />
die sich im Zu- und Abfluss befinden,<br />
überwacht werden. Die Pendelmaschine ist<br />
eine Dynamo, die über einen grossen Regelbereich<br />
auch bei geringen Belastungen eine<br />
schnelle und genaue Bestimmung der Leistung<br />
ergibt. Die Schalteinrichtungen und<br />
Belastungswiderständ© sind von der Auf-<br />
' spannvorrichtung getrennt angeordnet. Di©<br />
Aufspannvorrichtung für den zu prüfenden<br />
Motor ist so ausgebildet, dass verschiedene<br />
Typen auf der gleichen Prüfanlage untersucht<br />
werden können.<br />
Für die serienmässige Prüfung von Verbrennungsmotoren<br />
reichen Einzelprüfstände<br />
nicht aus, Es würde auch zu umständlich<br />
sein, wenn jeder zu prüfende Motor<br />
besonders geschaltet und überwacht werden<br />
müsste. Man hat für derartige, weitgehende<br />
Ansprüche langgestreckte Prüffelder<br />
vorgesehen, auf denen die zu prüfenden<br />
Verbrennungsmotoren durch Druckknopfbetätigung<br />
geschaltet werden. Auch<br />
hier wird die abgebremste Energie dem Netz<br />
und damit nutzbringendem Verbrauch wieder<br />
zugeleitet. Bemerkt sei noch, dass die<br />
Schaltgeräte, die ferngesteuert werden, sowie<br />
die Bremswiderstände ausserhalb des<br />
Prüfraumes in besonderen Kammern sind,<br />
damit jede Explosionsgefahr, die durch das<br />
Funken der elektrischen Apparate eintreten<br />
könnte, ausgeschlossen ist. Der einzelne<br />
Bremsstand ist mit einer Druckknopftafel und<br />
Schaltsäule versehen. Diese Bedienungsorgane<br />
stehen unmittelbar neben dem Bremsstand.<br />
Neben der Ermittlung der Leistungsfähigkeit<br />
durch Abbremsung des Motors kann das<br />
Prüffeld auch gleichzeitig zum Einlaufen dienen,<br />
wodurch sich eine weitere Verwendbarkeit<br />
der gesamten Prüfanlage, Verminderung<br />
ihrer Kosten und Fortfall erneuter Transportwege<br />
zu den Laufständen ergeben.<br />
Ausser der Prüfung des Motors selbst wird<br />
ebenso notwendig die Untersuchung der Getriebe,<br />
Lager, Uebertragungen und anderer<br />
Apparate wie Einzelteile sein. Der* Prüfstand<br />
gibt genauen Aufschluss über die Ursache<br />
von Geräuschen, lässt das Warmlaufen einzelner<br />
Teile beobachten und ist dadurch eine<br />
wertvolle Vorprüfung zu dem nicht zu ersetzenden<br />
Einfahren. Auch die Zündapparate<br />
und Vergaser können durch in den Fabrikationsprozess<br />
eingeordnete Prüfstände laufend<br />
kontrolliert werden. Derartige Anlagen<br />
müssen weitgehende Drehzahlregelung<br />
besitzen, damit den praktischen Anforderungen<br />
auch hierin Genüge wird. Die Bedienungsschalttafel<br />
ist auch bei diesen Einrichtungen<br />
ausserhalb des eigentlichen Versuchsstandes<br />
aufzustellen, damit Explosionsmöglichkeiten<br />
unterbunden werden.<br />
AUTUMüblL-KEVUt <strong>1929</strong> — N° 81<br />
Schwungscheibe zur Ermittlung der Anfahrund<br />
Bremsverhältnisse des fahrbereiten Wagens<br />
ergibt für die Betriebssicherheit, Leistungsfähigkeit<br />
und Widerstandsfähigkeit<br />
schon vor dem praktischen Gebrauch die<br />
wertvollsten Aufschlüsse. Es gibt hier zwei<br />
Möglichkeiten, die Anfahr- und Bremsverhältnisse<br />
festzulegen. An Stelle der Hinterräder<br />
können Kettenräder aufgesetzt werden,<br />
die auf die Bremsdynamo arbeiten, oder<br />
man setzt die Hinterräder auf Rollen, die mit<br />
der Bremsdynamo mittelbar oder unmittelbar<br />
gekuppelt sind. Das Zusatzschwungrad<br />
bei dieser Prüfeinrichtung hat den Zweck,<br />
die beschleunigenden oder verzögernden<br />
Massen zu bilden, die bei einem fahrenden<br />
Wagen beim Anfahren und Bremsen zur<br />
Wirkung kommen.<br />
Zusammengefasst werden unsere Ausführungen<br />
ergeben haben, dass sehr weitgehende,<br />
umfangreiche und nicht eben billige<br />
Kontroll- . und Prüfanlagen notwendig sind,<br />
um das Motorfahrzeug zu dem zu machen,<br />
was es ist, nämlich zu einem wirtschaftlichen<br />
und betriebssicheren Verkehrsmittel. A. Nk.<br />
Praktische<br />
nke<br />
Die Demontage einer Vertülfeder war früher<br />
bei seitlich gesteuerten Motoren nur<br />
möglich, nachdem man den Zylinderkopf abgenommen,<br />
eine Ventilversehraubung herausgeschraubt<br />
und schliesslich das Ventil herausgehoben<br />
hatte. Bei modernen Motoren<br />
mit Ricardozylinderkopf sind jedoch meist<br />
diese Vorbereitungen nicht notwendig. Meist<br />
kann hier das Ventil ohne weiteres soviel<br />
Eine interessante Prüfeinrichtung ist dergehoben werden, dass man unten mit der Feder<br />
ausfahren kann, besonders, wenn man<br />
sogenannte Dreimaschinensatz zum Prüfen<br />
von Ausgleichgetrieben. Das Getriebe wird den betreffenden Ventilstössel noch so weit<br />
an drei Motoren angeschlossen, von denen wie möglich hinunterschraubt. at.<br />
der eine, und zwar der vordere, als Antriebsmotor<br />
wirkt, während die beiden anderen einigermassen bruchfest sein sollen, aus wei-<br />
Benzin- und Oelrohre müssen, wenn sie<br />
an der Hinterachse die Belastung ersetzen. chem und nicht etwa hartgezogenem Kupfer<br />
Neben der Vorwärtsarbeit, also der Dreh-<br />
bestehen. Mit dem Kauf weicher Rohre ist<br />
richtung, die dem Vorwärtslauf des Mo-etorfahrzeuges entspricht, können die Motosorgt<br />
werden, dass das Material seine Weich-<br />
aber nicht getan. Es muss auch dafür geren<br />
auch in umgekehrter Weis© laufen, damit<br />
das Ausgleichgetriebe allen Möglichkei-<br />
verhält sich dabei umgekehrt wie Stahl. Nach<br />
heit bei der Bearbeitung beibehält. Kupfer<br />
ten beim Fahren und Bremsen begegnen einer Erhitzung wird es hart bei langsamer<br />
kann. Die Drehzahl der an den Hinterrädern Abkühlung und weich bei rascher Abkühlung.<br />
Hierauf ist beispielsweise beim Anlö-<br />
gekuppelten Bremsdynamos kann voneinander<br />
verschieden eingestellt werden, damit ten der Nippel Rücksicht zu nehmen, indem<br />
auch unter diesen ßrehverhältnissen die Eignung<br />
des zu prüfenden Getriebes festgestellt kaltes Wasserbad taucht.<br />
man die noch möglichst heissen Nippel in ein<br />
werden kana<br />
Jede Leitung sollte überdies auf ihrer ganzen<br />
Auch der Motorwagenprüfstand mit Länge auch periodisch ausgeglüht und durch<br />
rasches Abschrecken weich gemacht werden,<br />
da sie mit der Zeit durch die Vibrationen von<br />
selbst hart und brüchig wird. An und für,<br />
sich lässt sich die Wirkung der Vibrationen<br />
vermindern, indem man das Rohr in Windungen<br />
verlegt und dadurch nachgiebiger macht,<br />
at<br />
Eine billig herzustellende Vorschaltiunkenstrecke.<br />
Ueber den Wert oder Unwert der<br />
Vorschaltfunkenstrecken ist seinerzeit viel<br />
diskutiert worden. Heute darf wohl als erwiesen<br />
betrachtet werden, dass sie die Gefahr<br />
des Verölens der Kerzen< vermindert.<br />
Dass dafür die Magnetspannung beim Langsamlauf<br />
des Motors nicht mehr zur Funkenbildung<br />
ausreicht, braucht man beitden modernen<br />
Magneten nicht mehr zu befürchten.<br />
Mit sehr geringen Kosten kann man sich<br />
eine Vorschaltfunkenstrecke mit der mittleren<br />
Elektrode einer alten Zündkerze und einem<br />
Stück Fiber selbst herstellen. Man<br />
braucht dazu den Elektrodenstab nur so zu<br />
biegen und mit dem Fiberstück zu verbinden,<br />
wie es die beistehende Skizze zeigt Das Herausnehmen<br />
des zu verwendenden Elektrodenstabes<br />
ist am leichtesten bei einer Zündkerze<br />
mit Glimmer-Isolator. Die einzelnen Glimmerplättchen<br />
können hier Lage für Lage abgeschält<br />
werden. m.<br />
Das Rattern des Wagens beim Befahren<br />
holpriger Strassen rührt häufig davon her,<br />
dass die Wagenfedern auf ihren Bolzen seitliches<br />
Spiel haben. Die Federn gleiten dann<br />
auf den Bolzen hin und her und verursachen<br />
beim Anschlagen an den seitlichen Begrenzungen<br />
das unregelmässig knallende, ratternde<br />
Geräusch. Auch bei noch verhältnismässig<br />
neuen Wagen zeigt sich manchmal<br />
in der Federlagerung Spiel. Dieses Spiel äst<br />
aber fast immer sehr leicht zu beheben, indem<br />
man am einen Ende des Federbolzens<br />
eine auf die richtige Dicke zugeschliffen«<br />
oder abgedrehte Unterlagscheibe aufsetzt<br />
at<br />
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