E_1930_Zeitung_Nr.044
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Früh lingsfah rt<br />
Frühling ? — Es Draucht ja echon einen ganz<br />
ordentlichen Optimismus, um dieses Jahr von Frühling<br />
zu sprechen. Nebel und Regen, zur Abwechslung<br />
etwas Schnee, das sind so die Hauptmerkmale<br />
des heurigen Frühlings. Und wenn nicht trotz all<br />
diesen Misslichkeiten die Natur mit nicht zu bändigender<br />
Kraft doch ihren Frühling sich erzwingen<br />
würde, mit blühenden Bäumen und grünenden<br />
Matten, so hätten wir schwer, uns in dar Jahreszeit<br />
zurechtzufinden.<br />
Doch nur die Hoffnung nicht schwinden lassen<br />
1 Auf Regen folgt Sonnenschein und wenn auf<br />
viel Regen gleichviel Sonnenschein folgt, dann, lassen<br />
sich recht hübsche Frühlingsfahrten durchführen.<br />
Aber wohin ? Diesmal geht unser Rat dabin,<br />
einmal der Wiege unserer Eidgenosssenchaft<br />
einen Besuch abzustatten. Man mag kommen woher<br />
man will, von Westen. Norden oder Osten,<br />
Treffpunkt sei Küssnacht an der Rigi. Besuch der<br />
hohlen Gasse nicht vergessen. Und wer Zeit hat,<br />
der scheue auch nicht, die Fahrt hinauf zu der<br />
wundervollen Aussichtsterrasse der Seebodenalp.<br />
Einzig in ihrer Art aber ist die Fahrt längs der<br />
Gestade des Vierwaldstättersees, immer angesichts<br />
der jetzt noch wetesüberschneiten Unterwaldner<br />
und Urneralpen. Erste Station: Weggis. Strandbad<br />
und wogender Betrieb fröhlicher Gäste. Weiter<br />
Vitznau in blühenden Bäumen, prächtig geschützt<br />
gelegen und noch weiter Gersau, die ehemalige<br />
Republik, dessen ganze Vegetation ganz eigentümlich<br />
mehr an subtropische Gegenden erinnert.<br />
Eine Perle des Vierwaldstättersees ist Brunnen.<br />
Ein Zentralpunkt für Autofahrten nach allen<br />
Richtungen. Wählen wir diesmal die berühmte<br />
Axenstrasse, immer mit dem Blick auf den See<br />
und die Berge, führt sie an Felsen entlang, kaum<br />
Platz gewinnend, zwischen Berg und See. Ganz<br />
plötzlich aber verbreitert sich die Landschaft<br />
etwas und mitten in blühenden Obstbäumen liegt<br />
Sisikon, seinen Platz an der Sonne den Aufschüttungen<br />
des Baches aus dem Riemenstaldental verdankend.<br />
Später kommen wir vorbei an der Tellskapelle,<br />
dann an Flüelen und erreichen den urnerischen<br />
Hauptort Altdorf, wo einem auf Schritt und.<br />
Tritt die ganze Geschichte Teils vor Augen tritt<br />
und lebendig wird. Durch das schmale Tal der<br />
Reuss nun aufwärts zieht neben Fluss und Bahn<br />
der alte berühmte Verkehrsweg dem Gotthard zu,<br />
der Nord und Süd verbindet. Amstea ist eigentlich<br />
der letzte Ort des Talbodens, denn hier beginnt nun<br />
die Steigung der Strasse, die sich malerisch hinaufwindet<br />
bis nach Göschenen. dem Ausgangspunkt<br />
der berühmten Strassenstrecke der Schöllenen, die<br />
uns hinauf bringt ins Ursenental nach Andermatt.<br />
Gerade jetzt freilich sind von hier aus die Weiterfahrtmöglichkeiten<br />
keine grossen. Hospental besuchen<br />
wir auf alle Fälle noch und schauen von dem<br />
alten Wachturin talaiuf- und abwärts. Weiter aber<br />
geht's jetzt noch nicht, weil bis Anfangs oder Mitte<br />
Juni die Alpenstrassen noch tief verschneit sind.<br />
Doch was schadet das, so viel Abwechslung bringt<br />
die Landschaft, dass man sich freut, den gleichen<br />
Weg, den man gekommen, nochmals in umgekehrter<br />
Richtung zu fahren. Sonnenschein, viel Sonnenschein<br />
sei der Wunsch für diese Fahrt. Lr.<br />
Der Sonntagsausflug<br />
Traf ich da letzthin einen Bekannten, der mit<br />
kummervoller Miene einherging. Trotzdem er glücklicher<br />
Besitzer eines guten Geschäftes, eines Autos,<br />
einer Frau und fünf hoffnungsvoller Sprösslinge ist.<br />
Was fehlte ihm wohl? Ging das Geschäft schlecht,<br />
war das Benzin teurer geworden, war seine Frau<br />
krank, oder hatte der Jüngste wieder einmal ein<br />
Schaufenster eingedrückt ? Nein, nichts von alledem!<br />
Dan beschäftigte die abgründige Frage, wohin<br />
er Sonntags fahren solle. Denn, so klagte er mir<br />
betrübt, wenn er zu Hause einen Vorschlag mache,<br />
erhebe sich sechsstimmig der Protest: Da waren wir<br />
snhoii sechsmal, dort schon neunmal und dort gar<br />
fiinfzehnmal..., kurz, er wisse sich nicht mehr zu<br />
liefen; überall, aber auch überall sei er schon xmal<br />
so wesen. Doch ich kannte ihn; er war auch einer<br />
von denen, die unser Schweizerländchen immer<br />
schön den Hauptstrassen nach befahren und dann<br />
Idiaupten, sie kennten die Schweiz auswendig.<br />
• \ho versuchen Sie es mal und fahren über Thun,<br />
l!r>ichenbach und Frutigen nach dem herrlichen<br />
111 ausee und nach Kandersteg, oder dem<br />
Thuner- und Brienzersee entlang nach Meirin-<br />
;en, dann zurück über den Brünig, Giswil und<br />
t: arnen nach Stansstad (die Strecke kennen Sie ja).<br />
Hier machen Sie einen Seitensprung nach St ans<br />
und hinauf nach Engelberg. Sie werden es<br />
nicht bereuen. Vielleicht aber fahren Sie über Luzern,<br />
Rothenburg, Hildisrieden nach dem schönen<br />
"Sf ü n s t e r im Luzernbiet oder über Hildisrieden,<br />
Hochdorf nach B a 1 d e g g und dann dem Baidogger-<br />
und dem Hallwilersee entlang nach Brestenberg.»<br />
Er zweifelte: cDie Strassen?» Ich<br />
beruhigte ihn, die Strassen seien alle gut. — Seitdem<br />
fährt er Sonntag für Sonntag vergnügt wieder<br />
mit Kind und Kegel aus, denn er hat entdeckt, dass<br />
os auch abseits der grossen Heerstrassen eine<br />
Äj»w«iz «ibt. die noch manches Kleinod birgt. Br.<br />
Splügen. Wer die bündnerischen Alpenstrassen<br />
schon befahren hat, der kennt Splügen und wird<br />
auch immer wieder dort Station machen. Alle diejenigen<br />
aber, die die bündnerischen Bergstrassen<br />
noch nicht kennen, die vor allem auch Splügen<br />
noch nie gesehen haben, sollen diese Zeilen daran<br />
erinnern, dass eine der nächsten Fahrten einmal<br />
dort hinauf ins Rheinwald führen soll. Splügen,<br />
dieser idyllisch gelegene Bergort, umgeben von<br />
Lärchen- und Tannenwäldern, ist eine vielbesuchte<br />
Sommerfrische und Weekendziel. Seine Bedeutung<br />
liegt auch vor allem in der verkehrsgeographischen<br />
Lage, die es zum Knotenpunkt wichtiger<br />
Strassenzüge stempelt. Von Chur über Thusis<br />
führt die Strasse durch die wilde Viamala hinauf<br />
nach Andeer und weiter nach Splügen. Direkt südwärts<br />
biegt hier die Splügenstrasse ab. die hinüber<br />
ins italienische Ghiavenna führt. Erst mehr westwärts<br />
gegen Hinterrhein, dann aber auch direkt<br />
nach Süden führt die Bernhardinstrasse hinüber<br />
ins Misox und weiter nach Beilenz und die Oberitalienischen<br />
Seen. Von Anfang Juni an, dem Zeitpunkt,<br />
da diese beiden Alpenstrassen für den Verkehr<br />
geöffnet werden, wird Splügen zum Rendezvous-Platz<br />
nicht nur der schweizerischen, sondern<br />
auch der internationalen Automobilwelt. th.<br />
Tourismus<br />
Baselland. Wenn's blüht, dann zieht es die Automobilisten<br />
unwiderstehlich in die Umgebung der<br />
schönen Stadt am Rhein, ins Baselland. Die einen<br />
ziehen von Balsthal her hinauf nach Langenbrück<br />
und fahren dann beschaulich hinab durchs<br />
schöne Tal von Waidenburg, nach dem mitten<br />
im Grünen gelegenen, stattlichen Bad Bubendorf<br />
und weiter über Liestal und Pratteln nach<br />
M u 11 e n z oder dem nahe der Stadt gelegenen<br />
Flüh. Die andern kommen von Ölten her über<br />
den Hauenstein, über Sissach und Liestal, um festzustellen,<br />
ob wohl die Kirschen gut geraten werden<br />
dies Jahr. Und zuletzt ziehen sie wohl alle dem<br />
schönen Basel zu, das sich zum guten Abschluss<br />
eines Bluestbummels prächtig eignet. E. K.<br />
Toggenburg. Das Toggenburg geniesst als ostschweizerische<br />
Kurlandschaft einen vorzüglichen<br />
Ruf. Das geht vor allem aus der jährlich sich hebenden<br />
Frequenz hervor. Die prächtige Gegend, die<br />
sich dem ins Toggenburg reisenden Gaste in Gestalt<br />
kraftstrotzender, jedoch nicht beengender Berge, in<br />
den sich weitausbreitenden dunklen Tannenwäldern,<br />
den grünen, duftenden Wiesen und Weiden und in<br />
den vielen Naturschönheiten der brausenden Wasser<br />
erschliesst, besitzt immer mehr Anziehungskraft<br />
für Feriengäste. Der vorzügliche Verkehrsdienst<br />
durch Bahn und Autos gestattet dem Besucher<br />
jede heutige Bequemlichkeit auf diesem Gebiete.<br />
Da die Zufahrtsstrassen für Autoverkehr geeignet<br />
sind, können die einzelnen Kurorte auch auf<br />
diese Weise leicht erreicht werden. Wil, die alte<br />
Aebtestadt, ist das Eingangstor von Westen her.<br />
Von dort reiht sich ein Dörfchen ans andere, vorüber<br />
an dem romantischen Alt-Städtchen Lichtensteig.<br />
In kurzer Folge fügt sich ein Bergdorf ans<br />
andere an bis hoch hinauf an die Hänge der sie^<br />
ben Churfirsten und an den Fuss des mächtigen<br />
Säntisgebietes. Oben wo die Thur als kleiner Bach<br />
zu Tale sich schlängelt, liegen die heimeligen Ferienplätzchen,<br />
zwischen den Riesen der Ostschweiz<br />
freundlich eingebettet. Da das Bergtal ziemlich weit<br />
ist, gewinnt der Besucher keinen durch die Firne<br />
hervorgebrachten beengenden Eindruck. Die höchstgelegene<br />
Gemeinde ist Wildhaus, die 1104 m über<br />
Meer liegt. In den Bergdörfern des Obertoggenburgs<br />
ist noch heute toggenburgische Eigenart unverfälscht<br />
zu Hause. Dem Geschmack des Feriengastes<br />
wird in jeder Beziehung Rechnung getragen,<br />
auch hinsichtlich des — Geldsackes. Die Kurorte<br />
vom oberen wie vom unteren Toggenburg, vom<br />
Thur- und Neckertal, sind überall gleich gut bekannt.<br />
Der Bergfreund kommt auf seine Rechnung<br />
wie der Wald- und Bergseeverehrer. Die sauberen<br />
Häuschen muten in ihrem Blumenschmucke ungemein<br />
heimelig an. Die Hotels, Pensionen und Ferienplätze<br />
sind bestens eingerichtet, so dass auch<br />
dem verwöhnten Gaste jede Annehmlichkeit geboten<br />
wird. Zu alledem kommt die gute, erfrischende<br />
Bergluft, zur Unterhaltung Veranstaltungen und<br />
Konzerte, Badegelegenheit, kurzum: das Toggenburg<br />
hat für jede Geschmacksrichtung seine bevorzugten<br />
Plätze.<br />
fb.<br />
Touren-Antworten<br />
AL i UMOBIL-REVUE<br />
T.A. 466, Spanienreise. Spanien ist wirklich ein<br />
herrliches Land, und die zum Teil hervorragenden<br />
Strassen und die freundliche Bevölkerung tragen<br />
das ihrige dazu bei, dem Auto-Touristen die schönsten<br />
Eindrücke zu vermitteln. Leider sind J0 Tage<br />
etwas kurz bemessen für eine derartige Reise. Ich<br />
empfehle Ihnen die nachstehende Route (in 9 Tagesetappen<br />
eingeteilt):<br />
1. Marseille, Aix-en-Provence, Salon, Arles, Nimes,<br />
Montpellier, Beziers, 254 km.<br />
2. Narbonne, Perpignan, Le Perthus, Figueras,<br />
Gerona, Tordera, Mataro, Barcelona. 253 km.<br />
3. Sabadell, Igualada, Tarrega, Lerida, Candasnos,<br />
Osera, Zaragoza, 299 km.<br />
4. Almunia, Ateca, Medinaceli, Almadrones, Guadalajara,<br />
Madrid, 319 km.<br />
5. El Molar, Buitrago, Boceguillas, Aranda,<br />
Lerma, Burgos, 238 km.<br />
'•<br />
6. Briviesca, Miranda, Vitaria, Alsasna, Tolosa,<br />
S. Sebastian, Bayonne, 274 km.<br />
7. Peyreharade, Olhez, Pau, Lourdes. Tarbes,<br />
Lannemezan, St. Martory, 256 km.<br />
8. St. Girons, Pamiers, Fanjeaux, Garcassonne,<br />
Lezignan, Narbonne, Beziers, Agde, Sete (Cette),<br />
257 km.<br />
9. Montpellier, Lunel, St. Gilles, Arles, Martigues,<br />
Marseille, 177 km.<br />
In Barcelona sollten Sie zum mindesten einen<br />
ganzen Tag bleiben können. Auch Madrid und Burgos<br />
verdienten einen längeren Aufenthalt. Die vom<br />
VeTlag der «Automobil-Revue» herausgegebene Automobilkarte<br />
von Spanien mit Führer wird Ihnen<br />
mit ihrem reichhaltigen Text über Land und Leute<br />
und über die Eigenart der Städte von grossem Nutzen<br />
sein. Preis der Karte mit Führer Fr. 5.—, für<br />
Abonnenten der «Automobil-Revue» Fr. 4.—.<br />
J. J. in H.<br />
T.A. 467, 2 Tage Schwarzwald. Sie fahren am<br />
besten wie folgt:<br />
1. Tag: St. Gallen, Kronbühl, Roggwil, Arbon,<br />
Egnach, Romanshorn, Altnau, Kreuzungen, Ermatingen,<br />
Steckborn, Mammern, Wagenhausen, Diessenhofen,<br />
Sohaffhausen, Neunkirch, Erzingen, Oberlauchringen,<br />
Tiengen, Waldshut, Waldkirch, Tiefenhäusern,<br />
Höchenschwand, St. Blaslen, Bernau, Geschwend,<br />
Todtnau, Brandenberg, Hebelhof, Bärenthal,<br />
Titisee, Höllsteig, Falkensteig, Zarten, Freiburg,<br />
235 km.<br />
2. Tag: Gundelfingen, Denzlingen, Waldkirch,<br />
Bleibach, Winden, Elzach, Frischnau, Mühlenbach,<br />
Haslach, Hausach, Wolfach, Schiltach, Schramberg,<br />
Tennenbronn, St. Georgen, Triberg, Schönwald, Furtwangen,<br />
Voehrenbach, Bregenbach, Zindelstein. Donaueschingen,<br />
Pfohren, Geisingen, Hausen, Engen,<br />
Schlau, Singen, Radolfszell, Allensbach, Wollmatingen,<br />
Konstanz, Altnau, St. Gallen, 2ß8 km.<br />
Im Verlag der «Automobil-Revue» ist eine hervorragende<br />
Schwarzwaldkarte erschienen, die Ihnen<br />
bestens empfohlen sei. Preis Fr. 3.20, Abonnenten<br />
der «A.-R.» geniessen einen Rabatt von 20 Prozent.<br />
M. S. in G.<br />
T.A. 468, Ivalo (Finnland). Ivalo liegt an der<br />
landschaftlich so wunderbaren Strasse von Rovaniemi<br />
nach Petsamo am Eismeer, die wohl mit zum<br />
Schönsten gehört, was uns der Norden bieten kann;<br />
die Fahrt durch Lappland, dessen Zentrum Ivalo<br />
ist, wird jedem unvergesslich bleiben, Ueberhaupt<br />
verdiente Finnland als Touristenland viel mehr Beachtung<br />
durch die Automobilisten Mitteleuropas. Da<br />
das Durchfahren von sovietrussischem Gebiet (direktester<br />
Weg) gegenwärtig nicht sehr zu empfehlen<br />
ist und die Route über Schweden einen Umweg bedeutet,<br />
kommt die folgende Zufahrtsroute in Betracht:<br />
Basel, Schaffhausen, Rottweil, Stuttgart,<br />
Ansbach, Nürnberg, Bayreuth, Hof, Gera, Leipzig,<br />
Wittenberg, Berlin, Küstrin, Landsberg, Deutschkrone,<br />
Chojnica, Tezew, Marienburg, Elbing, Königsberg,<br />
Taplaken, Tilsit, Taurage, Keime, Siauliai, Joniskis,<br />
Jelgava, Riga, Sigulda, Cesis, Valmiera, Rujiena,<br />
Moisaküla, Ristiküla, Pärnu, Jakobi, Wigala,<br />
Märjamaa, Pajaka, Nomme, Tallinn (Reval). Diese<br />
Strecke misst 2180 km. Von Tallinn gelangen Sie<br />
mit der Fähre nach etwa 4stündiger Ueberfahrt<br />
nach Helsingfors. Von hier an ist Ihre Route in<br />
Tagesetappen die folgende:<br />
1. Borga, Pukkilä, Orimattila, Lahti, Härkälä,<br />
Heinola, Lusi, Paaso, Anettu, Mäntyharju, Ristiina,<br />
Mikkeli, 304 km.<br />
2. Juva, Jorionen, Varkaus, Karvio, Joensuu,<br />
264 km.<br />
3. Puso, Ahmovara, Juuka, Nurmes, Sotkamo,<br />
Kajaani, 283 km.<br />
4. Mieslahti, Kichimansuu, Utajärvi, Muhos, Oulu,<br />
Haukipudas, Nyby, Kuivaniemi, 288 km.<br />
5. Simo, Kemi, Tervola, Rovaniemi, Apukka,<br />
Vuojärvi, Sodankylä, 284 km.<br />
6. Sattanen, Peurasuvanto, Lohijoki, Vuotso,<br />
Tankapirtti, Laanila, Ivalo, 165 km.<br />
Wenn Sie die Reise unternehmen wollen, unterlassen<br />
Sie ja nicht, die Automobilkarte von Finnland,<br />
mit Führer, die in der «Europa-Touring»-<br />
Serie im Verlag der «Automobile-Revue» erschienen<br />
ist, anzuschaffen (Preis Fr. 5.—, für Abonnenten<br />
der «A.-R.» Fr. 4.—). Diese hervorragende, in kartographischer<br />
und textlicher Hinsicht vorbildliche<br />
Karte wird Ihnen von grossem Nutzen sein. Für<br />
die Hinfahrt kommen ausserdem die in der gleichen<br />
Ausgabe erschienenen Karten von Deutschland und<br />
von Litauen, Lettland und Estland (1 Karte) in<br />
Betracht.<br />
V.F.inB.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 469, Genfersee. Ich fahre näehsthin nach<br />
Genf und gedenke darin eine Fahrt rund um den<br />
Genfersee zu unternehmen. Wie sind die Strassen<br />
und ist die Tour wirklich so schön, wie man mir<br />
gerühmt hat? D. Ch. in Z.<br />
T. F. 470, Leipzig. Wie gelange ich am raschesten<br />
nach Schkeuditz bei Leipzig und auf einem<br />
andern 'Wege wieder zurück? Hauptsache sind gute<br />
Strassen.<br />
G. K. in Biel.<br />
T. F. 471, Loire-Schlösser. Wie gelange ich von<br />
Moudon am besten in das Gebiet der Schlösser der<br />
Loire und was ist in der dortigen Gegend vor allem<br />
sehenswert? Ich möchte mich aber nicht von vorneherein<br />
auf eine bestimmte Route festlegen.<br />
L. N. in M.<br />
Wir fragen Sie!<br />
Die Lösungen<br />
I. In was für einem Verwandtschaitsverhältnis<br />
stand Napoleon III. zu Napot-<br />
leon L? • M- •• . , -,<br />
Napoleon III. war der Neffe-von Napoleon I.<br />
Er war der dritte Sohn Ludwig Bonapartes,<br />
König von Holland, und der Hortense Beauharnais,<br />
Stieftochter Napoleons I.<br />
2. Wodurch wurde der Name « Rosinante»<br />
berühmt ?<br />
Der Name «Rosinante» wurde durch den berühmten<br />
spanischen Roman von Cervantes<br />
«Don Quichotte» in der ganzen gebildeten Welt<br />
heimisch. «Rosinante» nennt Cervantes den<br />
alten Klepper, der seinen Helden den Abenteuern<br />
entgegentrug.<br />
3. Was ist Mimikry ?<br />
Mimikry kommt aus dem Englischen und bedeutet<br />
Nachahmung, Nachäffung. Mimikry<br />
wird in der Tierwelt sehr oft beobachtet; sie<br />
dient schwächern Tieren, die sich den Anschein<br />
von Stärke geben oder die sich den Umständen<br />
der Natur anpassen, zum Schutz vor den Feinden.<br />
4. Wer ist Alired Kerr?<br />
Alfred Kerr ist ein bedeutender Berliner<br />
Schriftsteller und Kritiker, der durch seinen<br />
originellen Stil — ganz kurze Sätze und genial<br />
groteske Wendungen — als der Prototyp einer<br />
neuen Kritikergeneration anerkannt wird.<br />
5. Was helsst eigentlich das Wort<br />
« deutsch » ?<br />
«Deutsch» heisst eigentlich volksmässig, dem<br />
Volke angehörig. Das Wort kommt von dem<br />
mittelhochdeutschen «tiutsch» und stammt von<br />
einem germanischen Substantiv für Volk ab.<br />
6. Was ist ein Empiriker?<br />
Der Empiriker nimmt an, dass die Erfahrung<br />
die Quelle aller Erkenntnis sei. Der Empirismus<br />
ist vor allem in der englischen Philosophie<br />
heimisch. Der grösste Gegner dieser<br />
Lehre war Kant.<br />
7. Wer ist der Begründer der analytischen<br />
Psychologie ?<br />
Der Begründer deT analytischen Psychologie<br />
ist C. G. Jung in Zürich. Im Gegensatz dazu<br />
heisst die Lehre Freuds Psychoanalyse, während<br />
Alfred Adler die Individualpsychologie<br />
schuf. Dies sind die geistigen Führer der drei<br />
grossen Hauptrichtungen der modernen Seelenlehre.<br />
8. Was bedeuten die 48 Sterne auf der<br />
Flagge der Vereinigten Staaten?<br />
Die 48 Sterne in der Flagge der Vereinigten<br />
Staaten deuten auf die 48 Staaten des ganzen<br />
Bundes hin.<br />
9. Wer war die Düse ?<br />
Die Düse war eine italienische Schauspielerin,<br />
wohl eine der bedeutendsten Tragödinnen der<br />
neueren Zeit.<br />
10. Was ist Humus ?<br />
Der Humus besteht aus der bräunlichen oder<br />
schwärzlichen Masse, die abgestorben« Pflanzen<br />
bilden. Er deckt oft in starken Schichten<br />
den Boden der Wiesen und Wälder; dabei' ist<br />
er häufig mit mineralischen Substanzen vermischt.<br />
11. Wer hat das Wort vom Weltschmerz<br />
geprägt ?<br />
Das Wort vom Weltschmerz stammt aus «Selina»<br />
von Jean Paul. Die berühmtesten Dichter<br />
dieses tiefen Pessimismus waren Lord<br />
Byron, Lenau und der italienische Lyriker<br />
Leopardi.<br />
12. Welche Wandlungen hat die « Drosselklappe»<br />
in den letzten 30 Jahren durchgemacht<br />
?<br />
Heute geht die Drosselklappe beim Niederdrücken<br />
des Gaspedals auf, bei den ersten<br />
Wagen aber ging sie dabei zu.<br />
13. Welchem Schweizer Dichter sagte man<br />
nach, er hätte eine grosse Schwäche für<br />
das Kino?<br />
Als Schweizer Dichter, der für das Kino in<br />
der Oeffentlichkeif eintrat, wird Spitteler viel<br />
genannt. Er veröffentlichte sogar in der führenden<br />
Schweizer Presse Artikel, in denen er<br />
sich als grosser Freund, des Kinos bekannte.<br />
Eine ähnliche Stellung in dieser Frage nimmt<br />
auch Thomas Mann ein.<br />
14. Wie lautete der bürgerliche Name von<br />
Jeremias Gottheit?<br />
Der bürgerliche Name Jeremias Gotthelfs war<br />
Albert Bitzius.<br />
15. Was war der «Druckli-Bund» in der<br />
Schweiz ?<br />
Der «Druckli-Bund» wurde am 9, Mai 1715 in<br />
Solothurn zwischen den katholischen Orten und<br />
Frankreich (Ludwig XIV. geschlossen. Dio<br />
katholischen Eidgenossen erhofften durch dieses<br />
Bündnis eine Befestigung des Katholizismus<br />
innerhalb der Eidgenossenschaft. Da der Vertrag<br />
in einer Truhe aufbewahrt wunde, nannto<br />
man den Bund «Druckli-Bund».<br />
16. Wer war Paracelsus?<br />
Philippus Aureolus Paracelsus Theopbrastus<br />
Bombastus von Hohenheim wurde am 17. Dezember<br />
1493 in Einsiedeln geboren. Paracelsus<br />
wurde der Begründer der pharmazeutischen<br />
und medizinischen Wissenschaft. Er war Arzt,<br />
Naturforscher und Theolog, der seine Thesen<br />
in scharfen, leidenschaftlichen und oft pamphletartigen<br />
Schriften verteidigte. In Basel<br />
wirkte Paracelsus als Arzt; er wurde jedoch<br />
von den andern Aerzten vertrieben und führte<br />
sodann ein unstetes Wanderleben. Am 24. September<br />
1541 starb er in Salzburg nach einem<br />
ungewöhnlichen Leben.<br />
17. Woher kommt das Wort Faszismus?<br />
Das Wort «Faszismus» kommt von dem lateinischen<br />
Plural fasces, d. h. Rutenbündel, dem<br />
Herrscherzeichen der römischen Liktoren.<br />
18. Von wem stammt das Wort: « Mit der<br />
Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens<br />
? »<br />
Das Wort stammt voa Schiller; es ist aus der<br />
«Jungfrau von Orleans». .,-<br />
19. Woher kommt der Begriff des « Proletariers<br />
»? _ _ . : :<br />
Proletarier kommt von dem latejnischßii.proles,<br />
d. h. denjenigen, die nur für die Nachkommenschaft<br />
in. Betracht kommen, die viel Nachkommen<br />
haben.<br />
20. Warum kann Löschpapier eigentlich<br />
Tinte aufsaugen ?<br />
Löschpapier ist ungeleimtes, besonders verarbeitetes<br />
Papier. Die luftgekühlten Räume<br />
zwischen den Fasern und Fäserchen des Papiers<br />
sind so klein, dass die in solchen engen<br />
Räumen wirkenden Kapillarkräfte auch entgegen<br />
der Schwere die Tinte hochsaugen;<br />
können.<br />
21. Was versteht man unter Merkantilismus?<br />
Der Merkantilismus beruht auf dem Gedanken,<br />
dass der Reichtum eines Landes beinahe ausschliesslich<br />
auf dem Reichtum an barem Geldr><br />
beruhe. Durch Intensivierung der Ausbeutun»<br />
der Naturschätze eines Landes und durch eine<br />
aktive Handelsbilanz sollte der merkantilistischo<br />
Gedanke verwirklicht werden. Der Merkantilismus<br />
fand vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
seine stärksten Verteidiger.<br />
22. Was geschieht, wenn man die Vorderräder<br />
eines Automobiles blockiert ?<br />
Das Automobil kann sich beim Blockieren der<br />
Vorderräder normalerweise weder überschlagen<br />
noch umwenden. Es rutscht einfach geradeaus<br />
weiter. (Normalerweise: Wenn man die Karosserie<br />
nicht absichtlich turmhoch baut odor<br />
das Bremsmanöver auf einer in der Querrichtung<br />
geneigten Fahrbahn vornimmt;)<br />
23. Wer ist S. M. Eisenstein ?<br />
S. M. Eisenstein ist ein bedeutender russischer<br />
Filmregisseur, heute wohl die stärkste Kraft<br />
beim Film. Seine Hauptwerke wurden bahnbrechend<br />
, für die neuere Filmkunst. .Sie erweckten<br />
trotz der leider darin verankerten Tendenz<br />
in der ganzen Welt berechtigtes Aufsehen.<br />
Eisenstein kennt keine Hauptrollen; er kennt<br />
nur die Masse, die er wie kein Zweiter zu beleben<br />
versteht.<br />
24. Wann fand die letzte eidgenössische Verfassungsrevision<br />
statt ?<br />
Die letzte eidgenössische Verfassungsrevision<br />
fand 1874 statt.<br />
25. Das wiedergegebene Bild stellt Schiller dar,<br />
dessen 125. Todestag am 9. Mai <strong>1930</strong> gefeiert<br />
wurde.<br />
mb.<br />
Mit O. R. Wagners Schwarzwaldkarte<br />
reist der Autler sicher und mit offenen Augen<br />
durch die prächtigen Gaue unserer Nachbarschaft<br />
jenseits des Rheins bis hinunter<br />
nach Heidelberg. Preis Fr. 4.—. Verlag der<br />
« Automobil-Revue », Bern.