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E_1930_Zeitung_Nr.045

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N° 45 — <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-riEVUE<br />

(Fortsetzung von Seite 3)<br />

vorerwähnten Strecke ist der Ausbau einiger Kurven<br />

in Rennbahnprofil, d. h. nach aussen erhöht,<br />

was natürlich die Fahrsicherheit und Strassenhaltung<br />

der Fahrzeuge wesentlich erhöht. Die Besichtigung<br />

der Strasse Arbon-Amriswil hinterliess<br />

einen ebenso vorzüglichen Eindruck. Die Strasse<br />

hebt sich wie ein weisses Band von der grünen<br />

Wiesenlandschaft ab und ist zudem durch beidseitig<br />

in Abständen sich folgende farbige Grenzpfähle<br />

ergänzend markiert. Bremsyersuche auf dem<br />

Belag haben für Autos bei 80 und mehr Kilometer<br />

Stundengeschwindigkeit nunkto Bremsstrecke und<br />

•Haltung des Wagens recht vorteilhafte Ergebnisse<br />

gezeitigt.<br />

Der Nachmittag wurde nach sehr angenehmem<br />

Zwischenhalt im Bad Hörn zu einem Besuche der<br />

im Bau befindlichen Strasse Wittenbach-Häggenschwil<br />

benützt, welche zur Zeit im Auftrage des Kantons<br />

St. Gallen erstellt wird. Die Herstellung des<br />

Belages erfolgt, genau wie im Thurgau, durch die<br />

Betonstrassen A.-G. Diese zieht jeweilen ein Konsortium<br />

einheimischer Bauunternehmer zu. stellt<br />

aber selbst die Bauleitung, welche über die nötigen<br />

Erfahrungen im Betonbau verfügt.<br />

lieber die Technik der Betonstrassenkonstruktion<br />

können wir uns sehr kurz fassen, nachdem, wie bereits<br />

erwähnt, aus berufenerer Feder darüber in<br />

der «A.-R.» berichtet worden ist. Die Betonplatte<br />

wird entweder in einer einzigen 12 bis 16 cm hohen<br />

oder dann in zwei, einer billigeren Unter- oder<br />

Tragschicht von 8—10 cm und einer stärkeren, 5<br />

bis Q .cm dicken Abnützungs- oder Oberschicht erstellt.<br />

Auf die rohe Strassenunterlage werden zuerst<br />

Armierungen in gitterförmig angeordnetem Rundeisen<br />

aufgelegt. Diese Gitter werden an Ort und<br />

Stelle durch geeignete Arbeiter verfertigt. Der Aufguss<br />

des Betons erfolgt durch eine besondere Betoniermaschine,<br />

die sich durch eigene Traktion mit<br />

fortschreitender Arbeit selbst deplaciert.. Auf Rollwagen<br />

wir das genau dosierte Baumaterial an die<br />

Maschine herangeführt, dort mittels eigenem Aufzug<br />

in die Mischtrommel befördert und unter Zusatz<br />

von Wasser zur baufertigen Masse vorbereitet.<br />

Von dort gelangt der Brei auf ein Transportband,<br />

das sich auf einem längeren Eisenarm, dem sogenannten<br />

Ausleger, der seitlich und horizontal verschoben<br />

werden kann, bewegt und wird von da auf<br />

die Strasse aufgetragen. Den nächsten Arbeitsvorgang<br />

besorgt nun der Strassenfertiger, der auf<br />

Schienen- läuft, welche zugleich als beidseitige Schalung<br />

des Betonbelages dienen. Dieser motorisierte<br />

Fertiger sorgt maschinell für profilgerechte Verteilung<br />

des Materials auf der ganzen Strassenbreite.<br />

Gleichzeitig sorgt er mittels einer gewichtigen<br />

Stampfbohle für die gründliche Bearbeitung der<br />

Fläche und Einstampfung des Materials. Die so<br />

erstellte Platte erfährt eine sofort einsetzende und<br />

fast 14 Tage dauernde Nachbehandlung, indem die<br />

Decke einmal durch fahrbare Dächer vor Sonne und<br />

Regen geschützt und nach ihrer Erhärtung unter<br />

einer Sandschicht noch längere Zeit feucht gehalten<br />

werden muss. Die dem Beton innewohnende Tendenz,<br />

je nach den Witterungsverhältnissen sein Volumen<br />

zu verändern, wird dadurch Rechnung getragen,<br />

dass'in Abständen von zirka 11 m künstlich<br />

Fugen ausgespart und nachträglich durch weicheres<br />

Material ausgefüllt"wefflen.""'Gerade "'firiler"Herstellung<br />

und Füllung dieser .-Fügen ist zu Beginn<br />

der. Betonstrassenhau-Periode gesündigt worden, indem<br />

die Fugenfüllungen von der Strassenoberfläche<br />

zu stark abstanden und sich beim Fahren unangenehm<br />

bemerkbar machten. Aber auch hier ist inzwischen<br />

die Technik beträchtlich fortgeschritten,<br />

so dass man heute beim Befahren einer Betonstrasse<br />

das Gefühl hat, einen absolut fugenlosen Belag zu<br />

passieren.<br />

Vielfach geäuss'erte Bedenken betreffend der Widerstandsfähigkeit<br />

des Belages gegen die Einflüsse<br />

der Kälte sind durch die im äusserst strengen Winter<br />

1928/1929 gemachten Erfahrungen ebenfalls vollständig<br />

zerstreut worden, indem sämtliche Betonstrassenstücke<br />

diesen Winter sehr gut überstanden<br />

haben.<br />

Wir können uns als Nichtfachleute natürlich<br />

nicht in die bezüglich des Betons als Strassenbelag<br />

waltende Diskussion einmischen, möchten aber doch<br />

nicht verfehlen, mit allem Nachdruck auch auf die<br />

volkswirtschaftliche Seite der Frage hinzuweisen,<br />

indem bei dieser Bauart das gesamte Arbeitsmaterial<br />

mit Ausnahme der für die Armierung benötigten<br />

Rundeisen aus dem Inland bezogen werden<br />

kann, so dass wir uns auch in dieser Beziehung<br />

vom Ausland vollständig unabhängig machen können.<br />

Man darf auf alle Fälle dem Kanton Thurgau<br />

dankbar sein, dass er den Schritt gewagt und<br />

die Versuche mit Betonstrassen auf grösserer Basis<br />

aufgenommen hat. Die Praxis und die Erfahrungen<br />

der kommenden Jahre werden ihm •wohl recht geben<br />

und der Betonstrasse neue Freunde werben, b.<br />

Achtstundenrennen in Algerien. Am Samstag,<br />

den 17. Mai, wurde ein Handikapfennen<br />

auf der gleichen Rennstrecke durchgeführt.<br />

Die Klassierung dieses Achtstundenrennens<br />

ist folgende :<br />

1. Etancelin - Lehoux (Bugatti), 122 Runden<br />

(878,400 km) (Stundenmittel 106,160 km) ;<br />

2. Bellincioni-Dupont (Alfa Romeo). 117 Runden<br />

(842,400 km) ;<br />

3. Pagnier - Hiercourt (Bugatti). 114 Runden<br />

(820,800 km) ;<br />

4. RaUo (Bugatti), 107 Runden (770*400 km) ;,<br />

5 Perez-Klar (Chenard-Walcker), 106 Runden<br />

(763,200 km) ;<br />

6. Duchesne - Marullaz - Framallom (Chrysler),<br />

99 Runden (712,800 km);<br />

7. Cossigny-Sivry (Graham-Paige), 96 Runden<br />

(691,200 km) ;<br />

8. Jarron (Lorraine), 91 Runden (655.200 km) ;<br />

9. Frau Itier (Rally), 76 Runden (547,200 km).<br />

Qrosser Preis Bugatti iür Algerien. Algerien<br />

kommt gar nicht mehr aus dem Rennfieber<br />

heraus. Kaum ist der Grosse Preis<br />

von Algerien fertig, so hebt schon wieder ein<br />

anderes Rennen an, das um den Grossen Preis<br />

Bugatti für Algerien. Zu diesem Rennen, das<br />

Sonntag, den 18. Mai stattfand, Waren nur<br />

Wagen dieser Marke zugelassen. Die Rennwagen<br />

2000—2300 cem mit Kompressor hatten<br />

42 Runden des Circuit von Stauelj bei'<br />

Algier (total' 302,4 km) ^uriiCkzu|egen, die<br />

andern 3~9' oder 37 Rimden:" Lehöux ÜrM Etancelin<br />

machten sich lange Zeit den ersten Platz<br />

streitig und fuhren sozusagen Achse an<br />

Achse, bis Etancelin bei der vierten Runde<br />

wegen Bruches eines Kugellagers aufgeben<br />

musste. Trotzdem Lehoux es nun leicht<br />

hatte, fuhr er doch, in einem Höllentempo<br />

weiter, und es gelang ihm, den von Dreyfus<br />

aufgestellten Rundenrekord zu schlagen. Die<br />

Resultate lauten : 1. Lehoux, 2 Std. 25'%'%<br />

Stundenmittel 124,479 km. 2. Bonville, 2 Std.<br />

28' 40%". 3.Vincenti. 4. Rallo.<br />

Oeffnung der Wallenseestrasse. Die Durchgangsstrasse<br />

längs dem Wallensee ist ab<br />

heute Freitag dem Fahrverkehr geöffnet worden.<br />

Ende Mai werden die Strassenbauten<br />

zwischen Sargans und Ragaz beendet sein.<br />

Zum Ausbau des kantonalen St. Galler<br />

Strassennetzes. Der Grosse Rat hat in seiner,<br />

letzte Woche beendigten Session den<br />

Ausbau des kantonalen Strassennetzes nach<br />

den von der Regierung unterbreiteten Vorschlägen<br />

mit grosser Mehrheit angenommen.<br />

Das Resultat ist sehr erfreulich, insbesondere<br />

als sich gerade wegen der im Programm<br />

vorgesehenen Strasse Qossau-Wil, eine lebhafte<br />

Diskussion ergeben hatte.<br />

Wichtig! En 1929<br />

Für den<br />

cht<br />

Strassen<br />

Verbesserung der Kerenzerbergstrasse am<br />

Wallensee. Das glarnerisehe kantonale Ingenieurbureau<br />

hat die Pläne, die Kostenberechnung<br />

und den Bericht über den Ausbau der<br />

Kerenzerbergstrasse zwischen Filzbach und<br />

Obstalden ausgearbeitet. Da die Gemeinden<br />

Obstalden und Filzbach den Ausbau ihrer<br />

Dorfstrassen beschlossen, konnte man mit<br />

den anderen Teilstrecken nicht mehr länger<br />

zuwarten. Zudem muss den Bewohnern des<br />

Kerenzerberges vermehrte Arbeitsgelegen*<br />

heit geboten werden, und die wird in erster<br />

Linie durch eine gute Strasse gefördert.<br />

Ueber die Wahl der Strassenbreiten existieren<br />

drei Varianten, von denen jedoch nur die<br />

erste eigentlich in Betracht kommt. Sie sieht<br />

eine Breite von 6,5 m vor und erscheint für<br />

die Verhältnisse passend. Der Strassenbau<br />

wird starke Aenderung der bis jetzt bestehenden<br />

Strassenrichtung bringen, scharfe<br />

Kurven und Unübersichtlichkeiten werden<br />

radikal beseitigt. Da die Verkehrsbelastung<br />

sehr stark sein wird, kommt nur Dauerbelag<br />

in" Frage. Die Kosten für die Variante 1 bettagen<br />

eine Million Fr. Die Finanzierung<br />

Erfolgt durch Benutzung des bereits bestehenden<br />

Kredites von 220,000 Franken und<br />

durch ein neues Kreditgesuch an die Landsgemeinde<br />

des. nächsten Jahres. Da die Wallenseestrasse<br />

' durch den stets wachsenden<br />

Verkehr, ob früh oder spät, doch kommen<br />

wird, sah man von einer allzu grossen Strassenverbreiterüng<br />

ab, die sich sodann nur finanziell<br />

hemmend t auswirken würde. Mit<br />

den Arbeiten für de'n Ausbau der Strasse auf<br />

dem Kerenzerberg soll noch dieses Jahr begonnen<br />

werden. - :mb.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Aargau.<br />

Maifahrt. Als nächster Anlass der Sektion findet<br />

am 25. Mai bei einigennassen. guter Witterung<br />

eine Maifahrt nach Luzern mit Seerundfahrt auf<br />

dem Vierwaldstättersee. statt'. Abfährt des Schiffes<br />

von Luzern um 1 Uhr über Hertenstein. Weggis,<br />

Flüelen und retour. Preis: 4 Fr. pro Person. Anmeldungen<br />

sind an das Office T. C. S. in Lenzburg<br />

zu richten. Wer mitmachen •will, hat, mit seinem<br />

Wagen bis, 12 Uhr 30 auf dem Bahnhofplatz Luzern<br />

zu sein. Das genaue Programm wird in der nächsten<br />

Nummer der Revue publiziert. Persönliche<br />

Einladungen werden keine verschickt. Wir erinner<br />

daran, dass diese Seefahrten stets gemütlich<br />

sind und dass .gerade, im Monat Mai die "Natur am<br />

Vierwaldstättersee uns das 'Schönste Melet. Der<br />

Vorstand hofft daher bei der ersten' Ausfahrt dieses<br />

Jahres auf eine grosse Beteiligung.- ' r.<br />

S. D. A. C.<br />

SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBILCLUB. SEK-<br />

TION BERN. Tanzabend in Wort». Zum ersten<br />

Tanzabend am Samstag, den 10. Mai, im Sternen,<br />

Worb, fanden sich trotz schlechtem Wetter eine<br />

recht ansehnliche Zahl Mitglieder mit Angehörigen<br />

ein. Die Tanzmusik wurde mitgebracht und. können<br />

Fernstehende versichert sein, dass wirklich<br />

mehr gelacht als geweint wurde! Der fröhliche<br />

humorvolle Geist, der immer unter den Mitgliedern<br />

des S.D.A.C. herrscht, lässt keine trüben Stimmungen<br />

aufkommen.<br />

Wenn noch weiter verraten wird, dass wieder<br />

eine Bodenkreidenzeichnung stattgefunden hat unddabei<br />

das «Sääli» direkt gestellt wurde,<br />

so werden sich sicher diejenigen, die ferngeblieben<br />

sind, fest vornehmen, nie mehr "an einem Anlass<br />

zu fehlen. *<br />

Um 1 Uhr verabschiedete man sich mit dem Bowusstsein,<br />

im Kreise der S. D. A. G.-Mitglieder einem<br />

recht fröhlichen Abend verlebt zu haben!<br />

Voranzeigen: Sonntag, den 25. Mai, Ausfahrt mit<br />

Picknick in die Narzissengegend. Abfahrt punkt<br />

9 Uhr auf dem Waisenhausplatz.<br />

Samstag, den 31. Mai, nachmittags 3/^ Uhr:<br />

erste Delegiertenversammlung in Bern im Clublokal,<br />

abends im Bürgerhaus Souper und Unterhaltungen.<br />

Die Weekendnummer «fer «Illustrierten<br />

Automobil-Revue » kann gratis bezogen werden.<br />

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