E_1930_Zeitung_Nr.045
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Zur Fernsteuerung des senkrechten Bolzens<br />
vom Führersitz aus wird ein Kabelzug<br />
angewandt. Wie die beistehende Skizze zeigt,<br />
greift dabei das Kabel mit seinem untern<br />
Ende an einem am senkrechten Bolzen be«*<br />
festigten Hebel an. Seine Spannung wird<br />
durch Verdrehen eines Gewindes, bzw. den<br />
jeweiligen Stand der sich auf diesem Gewinde<br />
bewegenden Mutter geregelt. Dreht<br />
man beispielsweise das Gewinde an seinem<br />
am Instrumentenbrett herausragenden Bedienungsknopf<br />
nach rechts, so wird die Mutter<br />
auf das Gewinde hinaufgeschraubt, das<br />
Kabel damit angezogen und der Stossdämpfer<br />
dadurch stärker angespannt.<br />
Die Bedienung von jeweils zwei Stossdämpfern,<br />
den beiden vordem und den beiden<br />
hintern, erfolgt am Instrumentenbrett<br />
durch je einen Knopf, da je zwei Kabel an ein<br />
und derselben Mutter angeschlossen sind. y.<br />
Ppoki sehe»<br />
nl«^<br />
Reserve-Benzinbehälter hell anstreichen!<br />
Die Behälter, in denen ein© Benzinreserve<br />
auf dem Trittbrett des Wagens mitgeführt<br />
wird, . sollen niemals dunkel angestrichen<br />
sein. Unter dem Einfluss der Sonnenbestrahlung<br />
werden sie sonst sehr heiss und bringen<br />
den Brennstoff zu starkem Verdunsten. Mangels<br />
einer genügenden Entlüftung kann es<br />
dann zur Bildung eines so starken Ueberdruckes<br />
kommen, dass der Behälter explodiert.<br />
Diese Gefahr besteht besonders dann,<br />
wenn als Behälter einfach eine ausgediente<br />
Oel- oder Benzinkanne benützt wird, die<br />
meist nur eine geringe Festigkeit besitzt.<br />
Aber auch im Fall, dass die bei der Verdunstung<br />
entstehenden Benzingase ohne<br />
Drucksteigerung entweichen können, sind<br />
Unfälle nicht ausgeschlossen. Bei stehendem<br />
Wagen bilden die Gase Schwaden, deren<br />
Konzentration eine zufällige Entzündung am<br />
Auspuff oder durch einen Funken am Motor<br />
durchaus als möglich erscheinen lässt.<br />
Abgesehen davon, stellt natürlich jede unnötige<br />
Verdunstung von Brennstoff Verschwendung<br />
dar. Es ist deshalb angezeigt,<br />
alle Brennstoffbehälter, die der Sonnenbestrahlung<br />
zugänglich sind, weiss zu streichen<br />
oder noch besser blank zu reiben. Die<br />
Wärmestrahlen werden dann zum grössten<br />
Teil reflektiert und die Behälterwandungen<br />
bleiben kühl.<br />
at.<br />
Ein behelfsmässiger Scheinwerferglas-Ersatz.<br />
Bricht unterwegs ein Scheinwerferglas, so<br />
ist das mit den modernen elektrischen Beleuchtungen<br />
zwar weniger schlimm als bei<br />
den alten Azetylenbeleuchtungen. Zur Not<br />
kann man auch so weiterfahren, ohne befürchten<br />
zu müssen, dass wegen des Fahrtwindes<br />
das Licht ausgeht. Trotzdem muss<br />
aber möglichst bald für einen neuen Abschluss<br />
gesorgt werden, da die Spiegelpolitur<br />
des Reflektors durch Staub und Feuchtigkeit<br />
rasch leidet. Wenn kein passendes<br />
Glas aufzutreiben ist, schützt man den Reflektor<br />
einfach durch ein über den ganzen<br />
Scheinwerfer gebundenes Tuch. Kann man<br />
jedoch nicht auf die Beleuchtung verzichten,<br />
so besteht auch die Möglichkeit, ein behelfsmässiges<br />
Glas selbst anzufertigen. Nicht einmal<br />
ein Diamant ist dazu notwendig. Taucht<br />
man nämlich ein Stück Fensterglas vollständig<br />
unter Wasser, dann kan man es leidlich<br />
genau mit einer gewöhnlichen stärkeren<br />
Schere in die gewünschte Form zuschneiden.<br />
Das Wasser verhindert dabei merkwürdigerweise<br />
jede Splilterbildung und Spaltung.<br />
ILT-IM-V<br />
Befestigunga'rt des behelfsmässigen Schemwerferglases.<br />
Das so zurechtgemachte behelfsmässi'ge<br />
Glas soll etwas grösser sein als das zerbrochene<br />
Originalglas, damit es nicht durch<br />
die Fassung hindurchfällt. Befestigt wird es<br />
in der Fassung durch einen, wie in obiger<br />
Skizze dargestellt, dreieckig zusammengebogenen<br />
Draht, dessen freien Enden man eine<br />
solche Vorspannung gibt, dass sie sich federnd<br />
zu kreuzen suchen und so sebsttätig<br />
auf der Fassung festklammern. Der Mittelpartie<br />
des Drahtdreiecks gibt man vorteilhafterweise<br />
zudem noch eine gewisse Einwärtswölbung.<br />
Das Glas wird dann genügend<br />
stark gegen die Fassung gedrückt, um am<br />
Klirren verhindert zu sein. y.<br />
Ein neuer Motor, der eine Nacht lang gestanden<br />
hat, sollte immer zuerst mit der<br />
Handkurbel angeworfen werden. ',. ".* v<br />
AUTOMOBIL-REVUE 193ü N» 45<br />
Techn.<br />
S.»<br />
Zuschrift 7589. Abblenden. In Nr. 43 der «A.-R.»<br />
bringen Sie einen Artikel über Abblenden. Anschliessend<br />
an den Artikel fordern Sie die Motorfahrer<br />
auf, etwas mitteilsamer zu sein. Das macht<br />
mir Mut und ich erlaube mir, Ihnen eine Idee, die<br />
mir schon seit Jahren im Sinn liegt, deren Ausführung<br />
ich aber bis heute nicht verwirklicht habe,<br />
zu unterbreiten. Persönlich halte ich sie beinahe<br />
für ein tEi des Kolumbus ><br />
Wenn wir an jedem Wagen rechts hinten über<br />
dem Kotfänger einen Scheinwerfer anbringen, der<br />
dann aufleuchtet, wenn vorn abgeblendet wird, so<br />
wird die Strassenseite rechts beleuchtet bleiben.<br />
Der Entgegenfahrende aber kommt in den Wagenschatten,<br />
und zwar um so mehr, je näher sich die<br />
zwei Fahrzeuge kommen. Da die Fahrzeuge sich<br />
nach vorn verschmälern, wird ein genügend breites<br />
Strassenstüek beleuchtet und jeder Fahrer hat seine<br />
Hälfte gut beleuchtet, wird aber nicht direkt in die<br />
Lichtquelle des Gegenfahrers sehen können, da dessen<br />
Karosserie dazwischen liegt.<br />
Ebensowenig werden Fussgänger, Velofahrer etc.<br />
geblendet, sofern sie rechts gehen. Aus diesem<br />
Grunde wäre ich natürlich sehr gegen die in letzter<br />
Zeit aufgetauchte Idee des Linksgehens der<br />
Fussgänger, da sonst der Einwand gemacht werden<br />
könnte, meine Idee sei der Fussgänger wegen<br />
nicht durchzuführen.<br />
K'atürlich ist das übrige nur noch eine Frage<br />
der Konstruktion. Der Scheinwerfer ist immer so<br />
anzubringen, dass er geschützt, «im Wagenschatten»,<br />
genügend Licht auch an eventl. Reserverädern<br />
vorbei nach vorn wirft, wenn abgeblendet wird. Die<br />
nicht blendenden Lampen vorn markieren die Wagenbreite.<br />
Dass ich von der Güte der Idee überzeugt bin,<br />
brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Aber schon<br />
jeder, der sie gehört hat, war es auch. Wenn ich<br />
nun durch Sie zur Verwirklichung derselben gelange,<br />
so würde es mich freuen. Dr. R. F. in A.<br />
Anmerkung der Redaktion : Dass Ihre Idee nicht<br />
schlecht ist, geht daraus hervor, dass ... auch Voisin<br />
sie schon gehabt hat. Allerdings hat er sie in<br />
etwas abweichender, noch besserer Form verwirklicht:<br />
Er bringt bei seinen Wagen den Hilfs-Scheinwerfer<br />
nicht direkt über dem hintern rechten Kotflügel<br />
an, sondern höher oben, ungefähr an der<br />
hintern obern Karosseriekante rechts. Der Beleuchtungseffekt<br />
ist dann genau der, den Sie sich vorstellen<br />
; d. h. wirklich gut. Bei der von Ihnen vorgeschlagenen<br />
Anordnung dagegen wäre es wohl fast<br />
unmöglich zu verhindern, dass Vorderradkotflügel,<br />
die Reserveräder etc. störende Schlagschatten auf<br />
die Strasse werfen würden.<br />
Zuschrift 7590. Abblenden. Es ist eine feststehende<br />
Tatsache, dass dieses Problem, das unzählige Automobilisten<br />
beschäftigt, bereits einwandfrei gelöst<br />
ist. All die Nachteile der jetzigen Scheinwerferanordnung<br />
sind restlos beseitigt, wenn die Scheinwerfer<br />
über den Augen des Fahrers angebracht<br />
werden. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf das<br />
sog. Frey-Licht hinweisen. Ich selbst besitze eine<br />
derartige Anlage, die unendliche Vorzüge bietet. Es<br />
gibt kein Abblenden im Sinne einer Lichtverminderung<br />
mehr. Beim Herannahen eines Fahrzeuges<br />
wird im Wagen ein Hebel betätigt, der die ganze<br />
Lichtfülle intensiver vor dem Wagen konzentriert,<br />
wodurch gerade das Gegenteil gegenüber dem jetzigen<br />
Abblendsystem erreicht wird. Der Fahrzeuglenker<br />
kann mit aller Sicherheit im gleichen Tempo<br />
weiterfahren und riskiert nicht, Menschenleben zu<br />
gefährden oder einen Unfall herbeizuführen. Der<br />
kreuzende Wagenführer wird nicht geblendet. Er<br />
sieht genau die Umrisse des andern Wagens. Durch<br />
die -verstellbaren Scheinwerfer ist es ausserdem<br />
möglich, die Strassenborde sehr gut zu beleuchten.<br />
Bei Nebel, Regen und Schneegestöber kann der<br />
Automobilist mit aller Sicherheit fahren. F. B. in Z.<br />
Frage 7591. Welche Wagenmarke? Ich habe die<br />
Absicht, in nächster Zeit ein kleines gutes Auto zu<br />
kaufen. Da ich jedoch in dieser Branche nicht<br />
gut orientiert bin, erlaube ich mir, an den Rat der<br />
Leser zu appellieren. Einer meiner Bekannten besitzt<br />
seit zirka 6 Monaten einen kleinen Amilcar,<br />
Torpedo-2-Plätzer, 5 PS, den er für seine Geschäftsreisen<br />
strenge braucht und mit dem er sehr zufrieden<br />
sein soll. Was ist nun von dieser Maschine<br />
zu halten? Der Wagen käme nur für zwei, selten<br />
für drei Personen in Betracht und wird nur hie<br />
und da für Touren zwischen 200—300 km gebraucht.<br />
Welche andere Wagen wäre zu empfehlen in der<br />
Preislage von nicht über 6000 Franken und zirka<br />
5—8 Steuer-PS, der noch moderner und zweckmässiger<br />
ausgestattet ist? Oder ist anzunehmen,<br />
dass der obenerwähnte Wagen einem nicht allzu<br />
anspruchsvollen Fahrer, der Gelegenheit hat, den<br />
Wagen gut zu pflegen, genügt? W. K. in Z.<br />
Frage 7592. Einspritzen. In älteren Lehrbüchern<br />
ist immer vorgeschrieben, dass jeweils vor dem Garagieren<br />
des Wagens Petrol in die Zylinder einzuspritzen<br />
sei, damit die Verharzung des Oels vermieden<br />
werde und das Anspringen des Motors beim<br />
nächsten Gebrauch leichter sei. In Wirklichkeit<br />
hält sich aber anscheinend niemand an diese Vorschrift.<br />
Bedeutet es nun eine Nachlässigkeit, das<br />
Einspritzen zu unterlassen, oder ist dieses überflüssig<br />
geworden? A. I. in T.<br />
Antwort: Einspritzen von Petroleum und<br />
Durchdrehen bei der Heimkehr erleichtert gewiss<br />
das Anlaufen beim nächsten Start. Man darf aber<br />
nur sehr wenig einspritzen. Sonst verdünnt man<br />
das Schmieröl unzulässig. Notwendig ist diese<br />
Uebung nicht mehr, so lange es sich um neuzeitliche<br />
wassergekühlte Motoren und gute Schmieröle<br />
handelt. Nur bei Motorrädern und sonstigen luftgekühlten<br />
Motoren ist die Befolgung dieser alten<br />
Regel die Mühe wert.<br />
-j-<br />
Frage 7593. Entkalken des Kühlers. Ich wäre<br />
Ihnen sehr dankbar, falls Sie mir mitteilen könnten,<br />
welches nach Ihrer Ansicht das beste Mittel<br />
ist, um den Kühler sowie die Wasserkammern des<br />
Motors vom Kesselstein zu reinigen. Gibt es für<br />
sehr kalkhaltiges Wasser, wie es in B. vorherrscht,<br />
ein Mittel zur Neutralisierung des Kalkes, resp.<br />
Verhinderung seiner Ablagerung? L. S. in B.<br />
Antwort: Als sehr gutes und dabei vollkommen<br />
unschädliches Mittel zum Entkalken von Automobilkühlern<br />
hat sich das Schweizerprodukt «Primus»<br />
erwiesen, dessen Bezugsquellen Sie aus unserem<br />
Inseratenteil ersehen können. Eine dauernde<br />
Entkalkung des zum Einfüllen in den Kühler benützten<br />
Wassers wäre durch Soda möglich. Da jedoch<br />
dieser Soda-Zusatz, um keine ungünstigen<br />
Nebenwirkungen hervorzurufen, dem Kalkgehalt des<br />
Wassers genau angepasst werden inüsste, dürfte<br />
dieses Verfahren für Sie nicht in Frage .kommen.<br />
Die periodische Entkalkung mit «Primus» ist auch<br />
viel einfacher. (Fortsetze. S. 11.)<br />
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Sie über Auffahrt und Pfingsten die Ihrigen im wogen führen wollen,<br />
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