E_1930_Zeitung_Nr.056
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5ft — <strong>1930</strong><br />
Schonheltskonkurrenz<br />
für Automobile in Luzern.<br />
Zum dritten Male findet am 2. August <strong>1930</strong><br />
in Luzern eine internationale Schönheitskonkurrenz<br />
statt, die wie die beiden vorhergehenden<br />
Veranstaltungen, den Aussichten<br />
nach zu urteilen, zu einem vollen Erfolg des<br />
Automobiles zu werden verspricht. Das soeben<br />
erschienene Reglement orientiert über<br />
die nähern Einzelheiten der Konkurrenz. Am<br />
Vormittag findet durch die Jury eine Vorbeurteilung<br />
der Fahrzeuge statt, der am Nachmittag<br />
sodann die Vorführung der besetzten<br />
Fahrzeuge vor dem Preisgericht und dem<br />
Publikum folgt. An der Veranstaltung können<br />
Sport- und Tourenwagen teilnehmen, wobei<br />
Privatpersonen, Automobil- und Karosseriefaforiken<br />
und Automabilhändler des In- und<br />
Auslandes teilnahmeberechtigt sind.<br />
Die konkurrierenden Fahrzeuge werden<br />
eingeteilt in Privatfahrzeuge und Fahrzeuge<br />
der Automobilindustrie, und diese wiederum<br />
in solche mit Special- und Serienkarosserien.<br />
Die Wagen sind in Gruppen eingeteilt:<br />
Offene-, Kombinationswagen, Wagen mit<br />
weicher Bespannung und geschlossene<br />
Wagea<br />
Ein Preisrichterkollegium aus kompetenten<br />
Fachleuten beurteilt die Wagen vor allem<br />
nach den folgenden Gesichtspunkten:<br />
1. Aeusserer Eindruck des Wagens in bezug<br />
auf Schönheit, Linienführung, Stileinheit<br />
und Farbenharmonie.<br />
2. Zweckmässigkeit.<br />
3. Bequemlichkeit.<br />
4. Innen-Ausstattung.<br />
5. Zweckmässige Bekleidung der Insassen,<br />
dem Charakter des Wagens angepasst.<br />
6. Harmonie und Eleganz des Qesamteindruckes.<br />
Als Preise werden vorgesehen: Goldene<br />
Plakette für den bestbeurteilten Wagen sämtlicher<br />
Gruppen, und sodann für jede Unterabteilung<br />
wieder silbervergoldete Plaketten,<br />
silberne und bronzene Plaketten. Besondere<br />
Speziaipreise für bestbeurteilte Wagen von<br />
speziellen Gesichtspunkten aus, werden ebenfalls<br />
ausgerichtet. Abends 9 Uhr, des gleichen<br />
Tages, beginnt der Ball, an dem die<br />
Preisverteilung stattfindet.<br />
Die Nennungen für die Teilnahme sind an<br />
das Sekretariat der Sektion Luzern des<br />
A. C. S., Löwenstrasse 3, Luzern, zu richten.<br />
Ueber die nähern Einzelheiten der Veranstaltung<br />
orientiert das Reglement, das vom<br />
Sekretariat bezogen werden kann. mb.<br />
Die XVIII. Hauptversammlung<br />
der Vereinigung<br />
Schweiz. Strassenfachmänner.<br />
Der Vorstand der Vereinigung hatte die Mitglieder<br />
auf die Tage vom 20. und 22. Juni zur ordentlichen<br />
Hauptversammlung im Kanton Aargau aufgeboten.<br />
In gewohnt zahlreichem Aufmarsch wurde<br />
der Einladung Folge gegeben; die Zahl 300 wurde<br />
wiederum, wie in den frühern Jahren, überschritten.<br />
Am Bankett im « Aarauerhof» sprach der Vertreter<br />
des Gemeinderates von Aarau, Herr Ingenieur<br />
Dr. G. Lüscher, Worte der Begrüssung<br />
und der Anerkennung für die Strassenfachmänner<br />
und ihre Vereinigung.<br />
Der Freitag Nachmittag<br />
brachte eine Besichtigung aargauischer Kantonsstrassen<br />
und bot den Teilnehmern reichlich Gelegenheit,<br />
sich darüber Gewissheit zu verschaffen,<br />
dass hier unter kundiger technischer Leitung und<br />
vor allem auch dank einer weitsichtigen Einstellung<br />
der Behörden ein Netz modern ausgebauter<br />
Strassen im Entstehen begriffen ist, das sich schon<br />
heute sehen lassen darf, in Zukunft aber in noch<br />
ausgedehnterem Masse den gesteigerten Anforderungen<br />
des Verkehrs wird zu genügen vermögen.<br />
Trotz sehr guter Erfolge mit der Oberflächenbehandlung<br />
ging man auf den Hauptverkehrsstrassen<br />
allmählich mehr zum Einbau eigentlicher<br />
Fahrbahnbeläge über. Der Grund zu dieser Umstellung<br />
liegt teils in wirtschaftlichen Erwägungen,<br />
teils aber auch darin, dass man auf den Hauptstrassen<br />
den Nachteil wiederholter Verkehrserschwerungen<br />
durch die innert verhältnismässig<br />
kurzer Zeit notwendigen Nachbehandlungen auszuschalten<br />
trachtet. Um dennoch mit möglichst geringen<br />
Mitteln und rasch vorwärtszukommen, hat<br />
man zu leichten und mittelschweren Decken gegriffen,<br />
die sich unter den heutigen Verkehrsverhältnissen,<br />
und wohl noch auf lange Sicht hinaus, unbedingt<br />
als wirtschaftlich erweisen.<br />
Der Samstag<br />
war in erster Linie ein ernster Arbeitstag. Er<br />
wurde eingeleitet durch eine Besichtigung der Betriebe<br />
der A.-G. Brown, Boweri & Co.<br />
Von 9 bis 11 Uhr tagten die Herren Kantonsingenieure.<br />
Sie hörten zunächst ein Referat<br />
an über das Ergebnis der Verkehrszählungen, die<br />
1928/29 erstmals nach einem einheitlichen Schema<br />
und gleichen Instruktionen hätten durchgeführt<br />
werden sollen. Leider haben einige Kantone sich<br />
an der Zählung nicht oder nur in ganz ungenügendem<br />
Masse beteiligt. Andere hatten sich nicht entschliessen<br />
können, den Instruktionen nachzuleben<br />
und das vorgeschriebene Zählformular zu benützen.<br />
Die Auswertung der Ergebnisse verursacht darum<br />
ziemlich Mühe. Trotz dieser Schwierigkeiten soll<br />
aber das vorhandene Material verarbeitet und dabei<br />
rechtzeitig das Nötige vorgekehrt werden für<br />
eine Wiederholung auf einwandfreier Grundlage. —<br />
Dann nahm die Konferenz Mitteilungen über den<br />
Entwurf zu einer neuen Karte der Durchgangs-und<br />
Hauptverkehrsstrassen entgegen. Es handelt sich<br />
dabei um eine gründliche Revision der im Jahre<br />
1920 aufgestellten Karte, deren Neubearbeitung<br />
zweifellos einem grossen Bedürfnisse entspricht.<br />
Der Entwurf geht nun in erster Linie an die zuständigen<br />
kantonalen Amtsstellen zur Ueberprüfung<br />
und Begutachtung. — Im Auftrage der Bau-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
direkforenkonferenz hatte der Vorstand derV.S.S.<br />
durch eine Spezialkommission Normalien für den<br />
Ausbau der Strassen ausarbeiten lassen. Das Ergebnis<br />
dieser Vorarbeiten wurde der Konferenz<br />
vorgelegt. Die Vorschläge sollen in einer demnächst<br />
stattfindenden zweiten Versammlung eingehend<br />
besprochen und dann als Vorlage für die<br />
Baudirektorenkonferenz ausgearbeitet werden.<br />
Zu gleicher Zeit hielten die Vertreter von<br />
städtischen und Gemeindebauverwaltungen<br />
ihre übliche Tagung ab. Bei derselben<br />
berichtete der Chef des städtischen Leitungsbureaus<br />
Luzern, Herr Girtanner, über die Notwendigkeit<br />
und Zweckmässigkeit genau nachge-'<br />
führter Leitungspläne. Die verschiedenen Arbeiten<br />
der Vereinigung über Grabarbeiten im öffentlichen<br />
Strassengebiet und die möglichste Beseitigung ihrer<br />
üblen Folgen, fanden mit diesem Bericht ihren Abschluss.<br />
— Ingenieur S c h u 1 e r. Zürich, gab einen<br />
ausführlichen und instruktiven Bericht über einen<br />
Besuch beim Tiefbauamt der Stadt München. —<br />
Die Herren Strasseninspektor B o s s a r d (Luzern)<br />
und Ingenieur P e r r e t (Neuchätel), orientierten<br />
in einem" durch Lichtbilder anschaulich gemachten<br />
Referat über die Stuttgarter Tagung der deutschen<br />
Fuhrparkdirektoren und über die mit derselben<br />
verbundene Ausstellung von Maschinen für<br />
Strassenbau und Strassenreinigung.<br />
Um 11 Uhr versammelten sich die Teilnehmer<br />
an den beiden Sonderveranstaltungen zur Entgegennahme<br />
einer interessanten Mitteilung von Strasseninspektor<br />
Spychiger (St. Gallen) über «Fahrbahnbeläge<br />
in steilen Strassen». Der im Auftrage<br />
der Kommission für Angelegenheiten des städtischen<br />
Tiefbaues ausgearbeitete Bericht vermittelt<br />
wertvolle Erfahrungen verschiedener Bauverwaltungen<br />
in dieser wichtigen Frage. Er wird, noch etwas<br />
erweitert, in nächster Zeit veröffentlicht. — Anschliessend<br />
machte Ingenieur Piot (Lausanne) mit<br />
grossem Interesse gehörte Mitteilungen über eine im<br />
Frühjahr 1929 durchgeführte Studienreise nach<br />
Württemberg und Bayern, wobei er es sehr gut verstand,<br />
die Beobachtungen verschiedener Reiseteilnehmer<br />
zu verwerten und daraus wertvolle Schlüsse<br />
auf die Verhältnisse in unserm Lande zu ziehen.<br />
— Der deutsche Bericht über diese Studienreise<br />
konnte der vorgerückten Zeit wegen nicht verlesen<br />
werden. Er soll indessen möglichst bald durch<br />
Veröffentlichung in der «Schweiz. Zeitschrift für<br />
Strassenwesen» einem weitern Interessentenkreis<br />
zur Kenntnis gebracht werden.<br />
In der 1. Mitgliederversammlung vom Samstag<br />
nachmittag referierte Ingenieur Hohl, Vizedirektor<br />
der «Sesa>, über den Ersatz projektierter und<br />
die Möglichkeit des Ersatzes bestehender Eisenbahnlinien<br />
durch Kraftwagenkurse, mit besonderer<br />
Berücksichtigung der Erfahrungen beim Betrieb<br />
der Surbtallinie. Umfassende Kenntnis auf<br />
diesem Spezialgebiete unserer Verkehrswirtschaft<br />
und reiches Zahlen- und Tatsachenmaterial, das<br />
dem Referenten zur Verfügung stand, boten zum<br />
vorneherein GewähT für eine tiefgründige und aufschlussreiche<br />
Beleuchtung dieser Frage. Die Teilnehmer<br />
kamen voll auf ihre Rechnung. Da uns bekannt<br />
ist, dass auch die Leser der «Automobil-<br />
Revue» Gelegenheit haben werden, den Vortrag kennen<br />
zu lernen, wird auf eine auszugsweise Wiedergabe<br />
verzichtet, — Der zweite Referent dieser Nachmittagsversammlung,<br />
Stadtschreiber Dr. Raschle<br />
(Baden), verstand es, in launigem und auf<br />
I gründlicher Kenntnis der Verhältnisse aufgebautem<br />
Votum die Zuhörer über die wechselvolle Geschichte<br />
der Bäder von Baden zu orientieren.<br />
Für Teilnehmer, die erst am Samstag eingerückt<br />
waren, wurde hierauf eine etwas abgekürzte Fahrt<br />
über aargauische Staatsstrassen ausgeführt, die allst<br />
sehr befriedigte.<br />
Damit war der reichlich ausgefüllte erste Versammlungstag<br />
vorüber, und im vollen Bewusstsein,<br />
den ersten Teil der Veranstaltung pflichtgemäss erledigt<br />
zu haben, fanden sich die Strassenfachmänner<br />
mit ihren Freunden und Gästen am Abend im<br />
Kursaaltheater ein, wo das Organisationskomitee<br />
einen Genuss ganz besonderer Art, wie er nocfi an<br />
keiner Versammlung geboten worden ist, vorbereitet<br />
hatte. Der reiche Beifall, der den Darbietungen an.<br />
dieser Abendunterhaltung folgte, bewies am besten,<br />
dass alle Anwesenden auf ihre Rechnung gekommen<br />
waren und sich köstlich unterhielten.<br />
Der Sonntag Vormittag<br />
wurde durch verschiedene Besichtigungen neueste*<br />
technischer Schöpfungen der Stadt Baden (neues<br />
Bezirksschulhaus, Hochbrücke, Sportanlage) eröffnet<br />
ṪJm 9 Uhr 45 begann sodann unter der bewährten<br />
Leitung des Präsidenten der Vereinigung<br />
Schweiz. Strassenfachmänner, Herrn Kantonsingenieur<br />
M 6 a n (Neuchätel), die Hauptversammlung.<br />
Sie erledigte bei etwas mehr als einstündiger Dauer<br />
interne Vereinsgeschäfte und genehmigte den Bericht<br />
über die Verbandstätigkeit, sowie die Rechnung<br />
für das abgelaufene Jahr und den Voranschlag<br />
für <strong>1930</strong>. Der Präsident, sowie die eine Wiederwahl<br />
annehmenden Vorstandsmitglieder wurden<br />
für eine neue dreijährige Amtsdauer bestätigt. An<br />
Stelle der zurücktretenden Herren Kantonsoberingenieur<br />
T r e c h s e 1 (Bern) und Bauverwalter K e 1 -<br />
1 e r (Ölten) wurden die Herren Kreisoberingenieur<br />
Wa 11her (Thun) und Bauinspektor Dauwalder<br />
(Interlaken) in den Vorstand gewählt. Als Versammlungsort<br />
für 1931 beliebte Vevey, das sich<br />
schon für 1929 und <strong>1930</strong> beworben und in liebenswürdigster<br />
Weise die Einladung erneuert hatte.<br />
Den Schluss der Hauptversammlung bildeteü<br />
zwei Referate. Wasserrechtsingenieur Osteiwalder<br />
(Aarau) sprach über «Die Rhein-tAare-ScMfüfahrt<br />
und der Ausbau der Zufahrtsstrassen zum<br />
Umschlaghafens Seine Ausführungen gipfelten in<br />
der Feststellung, dass für die Schweiz in erster Linie<br />
Schiffbarmachung der wichtigen Flüsse bis zu<br />
gewissen, in der Nähe' grosser Verbrauchszentren<br />
liegenden Umschlaghafen, in Betracht komme. Von<br />
diesen aus hätte ein richtig ausgebautes Strassennetz,<br />
eventuell ein Netz besonderer Güter-Autostrassen,<br />
die Verbindung mit den grossen Zentren herzustellen.<br />
Eisenbahn, Schiffahrt und Strasenverkehr<br />
müssten sich auf diese Weise im Interesse der<br />
Volkswirtschaft und des ganzen Landes ergänzen.<br />
— Architekt Prof. F a v r e aus Genf gab sodann in<br />
einer geistvollen Plauderei ein Bild über die Entwicklung<br />
der öffentlichen Plätze und ihre Bedeutung<br />
in den Städten, um daran anschliessend die Frage<br />
der Platzgestaltung, wie sie durch den modernen<br />
Verkehr bedingt und beeinflusst wird, zu behandeln.<br />
Mit einem offiziellen Bankett schloss die Ver<<br />
anstaltung.<br />
i Während der beiden Versammlungstage wareing<br />
sehr gut beschickte Ausstellung von Maschinen (<br />
Geräten und Baustoffen für Strassenbau und Strassenunterhalt<br />
organisiert, die lebhaftes Interesse<br />
fand. a.<br />
Fortschritte in der Pneu-Industrie:<br />
1893 Vollguntmi<br />
1898 Hochdruck<br />
1921 Ballon<br />
<strong>1930</strong> FISK-AIR-FLIGHT<br />
FISK-PNEUMATIK<br />
Aktiengesellschaft<br />
ZÜRICH<br />
Tel. Selnau 91.22 Stauffacherstr. 41 Telegr.: „Fisktire"