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E_1930_Zeitung_Nr.060

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N° 60 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

Bern-Belpmoos<br />

26.-27. Juli<br />

Kleinstädte.<br />

Ich muss es sagen, ich habe sie gern, diese reizenden<br />

Miniaturstädtchen mit ihren spitzen Giebeldächern<br />

und den freundlich winkenden Kirchtürmen.<br />

So ein Städtchen besteht ja hauptsächlich<br />

aus einem Marktplatz, einem Kirchhügel und einigen<br />

Gassen und Gässchen. Um den gepflasterten<br />

Marktplatz gruppieren sich das Rathaus, zwei bis<br />

drei behäbige Wirtshäuser, die Apotheke und die Arosa. Kühn angelegt, steigt sie durchs Schanfigg<br />

liebliches Tal vor sich sieht, das ganz im Gegensatz<br />

Häuser der « besseren» Bürger (der Herr Doktor, empor. Der junge Rhein schlängelt sich weit<br />

stehtoza der eben passierten wild-romantischen<br />

der Herr Amtsrichter und der Herr Gemeindepräsident<br />

wohnen hier) und meistens auch das Pfarr-<br />

Masse der Bündner Berge, Täler ziehen vorüber<br />

draussen im Tal, und über uns ragt die gewaltige<br />

•i Klus,. : Dorf an Dorf reiht sich durchs Prättigau<br />

haus., Etwas erhöht lugt die Kircbe über den Ort und neue Berge schieben sich vor. Braune Bündner<br />

Dörfer mit schlanken Kirchtürmen — Castiel,<br />

hinaus. Eine Hauptgasse ist vorhanden und ein<br />

paar schmale, winklige Nebengässchen, alle von St. Peter, Peist, Langwies — durchfahren wir. Nach<br />

freundlichen, spitzgiebligen Häusern flankiert, die Langwies wechselt die Strasse scharf die Richtung,<br />

mit den weissen Tüllvorhängen an den Fenstern und nach zehn Kilometern zeigt sich uns plötzlich<br />

und den leuchtenden Geranien davor gar schmuck das schönste Bild: Vor uns Hegt Arosa, eingebettet<br />

und sauber wirken. Ein kleines Gärtchen hinter zwischen den Bergen mit seinen Hotels. Und die<br />

dem Haus darf nie fehlen. Geradezu klassische<br />

Vorbilder sind hier das reizende Wiedlisbach, das<br />

überhaupt nur aus dem Marktplatz mit den diesen<br />

flankierenden Häusern zu bestehen scheint, und<br />

das stille, vertraute Buren an der Aare.<br />

Wir haben in der Schweiz viele solcher Städtchen,<br />

kleinere, grössere, jedes mit seinem eigenen<br />

Heiz. Keines ist wie das andere, trotz dem oft Giessbaeh. Ein romantisches Strässchen klettert<br />

tleichartigen Aufbau, aber eines haben sie alle gemeinsam:<br />

wir fühlen uns darin sofort zu Hause. baeh. Herrlich ist von hier der Ausblick auf denGipfel 1 --Vieler berühmter Berge, die dem Ankommen-<br />

hoch am Hang über dem Brienzersee zum Giess-<br />

der See hinauf und aus der Höhe sind es die<br />

Man betritt vielleickt den Ort zum erstenmal und See und das gegenüberliegende Ufer. Das Schönste den ihr Willkommen zunicken.<br />

hat doch sofort ein Heimatgefühl, grüsst zu seiner aber ist der hoch oben am Blaugletscher entspringende<br />

Giessbaeh, der, nachdem er schon weiter deutender Strassenknotenpunkt. Neben der eben<br />

, Davos ist ein für den Automobilismus ganz be-<br />

eigenen Verwunderung alle Anwohner wie alte Bekannte<br />

und landet wohl zuletzt in der braun getäferten,<br />

anheimelnden Wirtsstube des c Löwen •, stürzt, hier nun gischtend und tosend in 14 auf-<br />

ein.die von Thusis herkommende Zügenstrasse und<br />

oben einige Mal über senkrechte Wand« hinaus-<br />

erwähnten Prättigauer Zufahrtstrasse mündet hier<br />

« Bären » oder « Hirschen ».<br />

einanderfolgenden Fällen etwa 400 Meter tief in dann- die bekannte Flüela, die die direkte Verbindung<br />

den See stürzt. Gewaltig ist das Schauspiel der<br />

Viel zu wenig weiss der Automobilist im allgemeinen,<br />

wie lohnend und hübsch eine Weekendfahrt<br />

1 - mit dem Unterengadin herstellt. Man mag<br />

schäumenden Wasser, besonders an den sieben kommen, auf welcher Strasse man will, in Davos<br />

wird man nicht einfach vorbeifahren, sondern hier<br />

in eines der vielen kleinen Städtchen unseres<br />

wjrd man einen Halt einschieben, sei er nun von<br />

Schweizerlandes ist. Die Auswahl ist ja wahrhaftig<br />

kürzerer oder längerer Dauer. -th-<br />

gross genug. Wallenstadt und Lichtensteig, die<br />

Rosenstadt Rapperswil, im Osten unseres Landes<br />

gelegen, Waidenburg und Laufenburg im Jura, Zug,<br />

2. INTERNATIONALE<br />

ST. MORITZER AUTOMOBILWOCHE<br />

18.-24. AUGUST <strong>1930</strong><br />

PROSPEKTE UND AUSKUNFT:<br />

OFFIZ. VERKEHRS-BUREAU, ST. MORITZ<br />

Die feinsten durststillenden,<br />

den Gaumen nicht reizenden<br />

Sommer-Bonbons<br />

als angenehme Begleiter auf<br />

fluto-Tour<br />

In den 130 Filialen des<br />

Kaffee - Speziai - Geschäftes<br />

Tourismus<br />

en<br />

MERKUR<br />

Willisau in der Zentralschweiz und Burgdorf, Aarberg,<br />

Erlach, Laupen im Bernerländ, da« alles sind<br />

Orte, die einen Besuch verdienen und auch keinen,<br />

der sie aufsucht, enttäuschen werden. eb.<br />

Arosa. Selbst nur wenige Alpenpässe bieten<br />

soviel prachtvolle Ausblicke wie die durch eine<br />

imposante Landschaft führende Strasse Chur-<br />

Sonne, die hier mehr Kraft hat als irgendwo, sendet<br />

ihre heilenden Strahlen herab, Kranken Genesung,<br />

Gesunden neue Kraft für den Lebenskampf<br />

bringend. Wahrlich, was kann es Schöneres geben,<br />

als hier oben auszuruhen in dieser herrlich reinen<br />

Luft und unter dieser strahlenden Sonne. Br.<br />

untersten Fällen, die die schönsten von allen sind.<br />

Der Giessbaeh ist ein Autoausflugsziel par excellence,<br />

eines der landschaftlichen Glanzstücke des<br />

Berner Oberlandes. E.<br />

Kurhaus Schloss Brestenberg am Hallwilersee.<br />

Blendende Sommersonne liegt über dem Land. .Wen<br />

gelüstet's nicht, zu ruhen im kühlen Schatten oder<br />

in kühlend erfrischende Fluten zu tauchen. Mit<br />

Segel oder Ruder über blaue Wasser zu gleiten,<br />

sich zu tummeln in Sonne, Luft und Licht in der<br />

traumhaft schönen..Natur„.dea. Kurhauses. Schloss<br />

Brestenberg. Jugend und wer jung ist, will sich<br />

tummeln, zur Sommerszeit, sich gesund bräunen zu<br />

lassen in weiter, freier Natur. Doch wer Ruhe,<br />

Heimeligkeit, labende Stille erträumt, von Krankheit<br />

genesen will, um unter kundiger Arztes Hand<br />

neue Kraft zu schöpfen, wählt wieder Schloss Brestenberg,<br />

wo ©in alter, guter Geist der Häuslichkeit<br />

und des Friedens waltet. Dem Rurarzt des Schlosses<br />

stehen hier alle modernen Einrichtungen für<br />

alle Heilverfahren zur Verfügung, wie Hydro-,<br />

Elektro-, Licht- und Lufttherapie. Moorbäder, Diätkuren,<br />

Trinkkuren und dazu eine vornehme gediegene<br />

Gesellschaftlichkeit, die sich besonders abends<br />

beim Sonnenscheiden erquickend zeigt, wenn nochmals<br />

die glühenden Berge herübergrüssen und die<br />

Amsel im Baum iht melodisches Lied erklingen<br />

lässt. Wem's nicht vergönnt ist, seine Ferien hier<br />

zu verbringen, den führt das Auto zu fröhlichem<br />

Weekend und Strandbad. Und wahrlich, stehen da<br />

doch oft Wagen aus allen Gauen der Schweiz, in<br />

diesem heimeligen, landstrassabseiti?en, idyllischen<br />

Hofe des Schlosses Brestenberg. Warum<br />

wohl ?<br />

Weekend-<br />

Fahrt<br />

Rollte!<br />

Prättigau-Davos.<br />

Die Strassen vom Wallensee her, aus deaa<br />

Rheintal und von Chur treffen sich in Landquart,<br />

und von hier geht's hinein ins Prätti^au. Mancher,<br />

der zum erstenmal hierher kommt, wird sich allerdings<br />

fragen: «Ja wo beginnt denn eigentlich<br />

das Prättigau und in welcher Richtung fahre ich,<br />

um dorthin zu gelangen?» Bei genauerem Hinsehen<br />

wird er dann in der erst ununterbrochen scheinenden<br />

Bergkette einen Riss erkennen, der allein einen<br />

Durchschlupf zu gestatten scheint, und rich-<br />

•4ig, wenn man näher und näher dieser Stelle<br />

.Jjommt, sieht man, dass wahrscheinlich ein. Durchs<br />

!j Kommen möglich Ist. Allerdings, eng ist der Dureh-<br />

] §ang, und Fluss, Bahn und Strasse haben nur<br />

5 Knapp Platz nebeneinander. Einen ganz eigen-<br />

" artigen Eindruck hinterlässt diese Klus mit den<br />

fast senkrecht aufsteigenden, düsteren Felsen, an<br />

jenen oben auf der nördlichen Talseite noch die<br />

'* Ueberreste der alten Burg Fragstein kleben.<br />

f- Am erstauntesten aber ist man, wenn man aus<br />

4er Klus hinauskommt und plötzlich ein breites,<br />

aufwärts, nennen wir nur Grüsch, Schiers, Jenaz,<br />

Küblls und Klosters als Talsohlensiedlungen, die<br />

; fieidseitig auf sonnigen Terrassen der Talhänge von<br />

den reizendsten Ferienorten flankiert werden, unter<br />

welchen wir Seewis, Valzeina, Fideris, Pany,<br />

Conters und Serne-us besonders hervorheben möchten.<br />

f< } Von Klosters, dem als Fremdenort schon lange<br />

bekannten Ferienort, der ebenfalls, mit der Zeit<br />

gehend, sich ein modernes Strandbad zugelegt hat,<br />

führt die Strasse in Windungen hinauf über Laret<br />

nach Wolfgang, von wo sie dann wieder abzusteigen<br />

-beginnt ins Landwassertal nach Davos. Von<br />

Wolf gang herkommend ist man immer wieder überrascht,<br />

wenn plötzlich die ganze Landschaft Davos<br />

•sich vor den Augen ausbreitet. Freundlich grüsst<br />

T. A. 503, Venedig, Dolomiten. Sie schlagen am<br />

besten nachstehende Route ein: Lausanne, Vevey,<br />

Aigle, St. Maurice, Martigny, Sion, Sierre, Visp,<br />

Brig, Simplon-Pass, Iselle, Domodossola, Piedimulera,<br />

Gravellona, Lesa, Arona, Sesto Calende,<br />

Mailand, Treviglio, Rovato, Brescia, Desenzano,<br />

Peschiera, Verona, Vicenza, Padua, Mestre (Auto<br />

hier zurücklassen, Venedig besuchen), Treviso, Conegliamo,<br />

Vittorio, Belluno, Longarone, Tai, Cortina<br />

d'Ampezzo, Falzarego-Pass, Andraz, Arabba, Pordoi-Pass,<br />

Vigo di Fassa, Costalunga-Pass, Karerse£,<br />

Bozen, Meran, San Leonardo, Giovo-Pass, Vipiteno,<br />

Brenner-Pass, Matrei, Innsbruck, Zirl, Telfs,<br />

Imst, Landeck, St. Anton, Arlberg, Stuben, Bludenz,<br />

Feldkirch und von hier auf der von Ihnen genannten<br />

Route nach Lausanne zurück. Totalkilometerzahl:<br />

1575. Die Kilometerentfernungen der einzelnen<br />

Strecken sind folgende: Lausanne-Mailand 34-5<br />

km, Mailand-Venedig 288 kni, Venedig-Innsbruck<br />

414 lem, Innsbruck-Feldkirch 202 km, Feldkirch-<br />

Lausanne 326 km. • ' "'••><br />

Ich empfehle Ihnen, für die Fahrt die im Verlag<br />

der «Automobil-Revue» erschienene Automobilkarte<br />

von Italien mit Führer, die auf einer-solchen Reise<br />

sehr wertvolle Dienste leistet, anzuschaffen. Ebenfalls<br />

empfehlenswert wäre die Anschaffung von<br />

Ö* R. Wagners Dolomitenführer, der das Beste darstellt,<br />

was über dieses Gebiet existiert. Italienkarte<br />

und Dolomitenführer kosten je Fr 5.—, Abonnenten<br />

der "«Automobil-Revue» bezahlen Fr. 4.—<br />

>' ~'\ J Seh. in L<br />

Angenehme<br />

Kuraufenthalte<br />

und<br />

Ausflugsziele<br />

Baar (HöUgrottenJ-Zug-Zugerberg-AegerlUI-Menzingen-WalohwIl-Rlsch-Buonas<br />

Gutgeiührte Hotel«, Ptaiionen und Kinderheime.<br />

'<br />

Auskünfte und Prospekte durch das kant. Verkehrsbarean Zus.<br />

HöBIgrotlen Baar<br />

Kurgebiet and Ausflugsziel.<br />

Guggital ob Zug<br />

Unterägeri Hotel Aegerihof<br />

Oberägeri Hotel Löwen<br />

Edlibach Gasthof z. Post<br />

Touren-Antworten<br />

Zug-Nidf|rren-Edlibach-Menzingen.<br />

Rappersw4-Sehindellegi-Hiitten-Mei»zltig«fl-Edlibach-<br />

Zug oder'Sihli ~ '<br />

Herrlicher Ausblick auf Zugersee«<br />

Grosse Gartenterrasse. L«b«nde<br />

Forellen. Tel. 20. Bes.: F Moanv<br />

Lebende Forellen. Butterküche Qual'tätsweine.<br />

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