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E_1930_Zeitung_Nr.060

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Italienische Automobilzölle.<br />

Wie schon in Nr. 57 der «A. R.» kurz gemeldet<br />

worden ist, hat Italien seine Zollansätze<br />

für die Einfuhr von Automobilen,<br />

welche in vier Tarifpositionen geregelt sind,<br />

vom 1. Juli <strong>1930</strong> hinweg empfindlich erhöht,<br />

was einzig als Gegenmassnahme gegen die<br />

amerikanische Zollpolitik gewertet werden<br />

muss. Damit hat Italien als einer der wenigen<br />

Staaten Europas die angedrohten Repressalien<br />

verwirklicht, während sich die anderen<br />

Regierungen in der Hauptsache mit Protesten<br />

begnügten oder ihre Wirtschaftsgruppen auf<br />

den Weg freiwilligen Boykottes wiesen, der<br />

sich bekanntlich sehr schwer durchführen<br />

lässt.<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung dieser itaiienischen<br />

Prohibitivmassnahme lässt sich<br />

ermessen, wenn man die neuen Ansätze mit<br />

den bisher gültigen vergleicht. Das eidgenössische<br />

Volkswirtschaftsdepartement veröffentlicht<br />

soeben die italienischen Zolländerungen<br />

für Automobile und Automobilbestandteile.<br />

XatU-Nt. Bezeichnung der Ware Neuer Zoll bisheriger per<br />

In Goldlire Doppelzentner<br />

520 a. Personenwagen mit oder<br />

ohne Karosserie<br />

1. im Gewicht bis 700 kg 300. — 120. —<br />

2. von 700—1200 kg 400. — 115. —<br />

3. über 1200 kg 440.— 95.—<br />

!<br />

b. Traktoren<br />

140.— 60.—<br />

c. andere Autofahrzeuge,<br />

einschl. solche für industrielle<br />

Zwecke<br />

1. im Gewicht bis 700 kg 300. — 120. —<br />

2. von 700—1200 kg 400. — 115. —<br />

3. von 1200—1800 kg 320. — 75. —<br />

4. über 1800 kg 260. — 95. —<br />

(Automobile mit oder ohne Karosserie im<br />

> Gewicht bis zu 2500 kg hatten bisher zudem<br />

einen Zuschlagszoll von 35% vom<br />

Wert zu entrichten.)<br />

521 Karosserien und Teile<br />

davon:<br />

o.. für Personenautomobile<br />

440. — 60. —<br />

522<br />

b. für andere Wagen<br />

Verbrennungsmotoren<br />

280.— 45.—<br />

für Fahrzeuge<br />

a. bis 100 kg 340. — 180. —<br />

b. von 100—200 kg<br />

c. von über 200 kg<br />

420. —<br />

460. —<br />

162. —<br />

126. —<br />

;<br />

(Zu dieser Position kam bisher noch ein<br />

Zuschlag von 30% vom Wert.)<br />

523 Einzelteile von Autofahrzeugen<br />

a. sofern sie einen Teil<br />

des Antriebsapparates,<br />

der " TransmissionsoTgane<br />

oder der<br />

Steuerorgane bilden<br />

1. roh 260.— diverse<br />

2: bearbeitet 480. — 130. —<br />

b. andere<br />

1. roh 200. — diverse<br />

2. bearbeitet 440.— 85'.-r<br />

(Zu dieser Position kam bisher noch ,em<br />

Zuschlag von 30% vom Wert.) ']~\<br />

Die unter Tarif Nr. 523 a. 1. und b. 1: genannten<br />

Einzeltelle werden für die Einfuhr bis zum 31.<br />

Dezember <strong>1930</strong> in der Zollbehandlung auf 55 bzw.<br />

45 Goldlire per Doppelzentner herabgesetzt.<br />

Dass diese bedeutenden Zollerhöhungeh<br />

für die Schweiz weniger in Betracht fallen,<br />

geht schon daraus hervor, dass in Italien die<br />

Einfuhr von schweizerischen Automobilen<br />

verhältnismässig kein ist.Vom Gesamtausfutirwert<br />

schweizerischer Automobile von zirka<br />

15 Millionen Franken jährlich gehen bloss<br />

für etwas mehr als 300,000 Franken nach<br />

Italien.<br />

1 i<br />

Vom Standpunkt Italiens aus wirkt aber<br />

die Heraufsetzung der Zölle praktisch als<br />

Sperre gegen die ausländische Automobileinfuhr.<br />

Im Jahr 1929 betrug die Automobileihfuhr<br />

in Italien 7409 Wagen in einem Wert<br />

von 99 Millionen Lire; sie ist indessen in den<br />

ersten vier Monaten dieses Jahres zurückgegangen.<br />

Die meisten in Italien eingeführten<br />

Autos, nämlich 80 Prozent davon, übersteigen<br />

ein Gewicht von 1200 kg, so dass für die<br />

Einfuhr eines solchen ausländischen Wagens<br />

wenigstens 19,000 Lire bezahlt werden müssen.<br />

Da von den in Italien eingeführten<br />

Wagen in den letzten Jahren mehr als 80<br />

Prozent aus Amerika stammten, während<br />

nur 6 Prozent aus Frankreich kamen, so zeigt<br />

sich deutlich, dass Italien den Spiess gegen<br />

Amerika gerichtet hat.<br />

Da Italien in Turin und Mailand eine eigene,<br />

sehr gut konkurrenzfähige AutomobiUndustrie<br />

besitzt, kann es sich eine Grenzsperre<br />

gegen ausländische Automobile vom volkswirtschaftlichen<br />

Standpunkt aus durchaus<br />

leisten. Es muss immerhin darauf hingewiesen<br />

werden, dass die Kreise, welche Handel<br />

mit Automobilen getrieben haben, durch die<br />

neue Zollmassnahme teilweise vollkommen<br />

ruiniert werden. Daraus erklärt sich auch<br />

das Zögern der meisten europäischen Staaten<br />

im Ergreifen von staatlichen Boykottmassnahmen<br />

gegen die amerikanische Zollpolitik.<br />

In einem- Staat wie Italien hat sich die Volkswirtschaft<br />

schon eher an derartige diktatorische<br />

Massnahmen gewöhnt und hat gelernt,<br />

sich den neuen Verhältnissen jeweils<br />

wieder anzupassen. In anderen Staaten<br />

Europas Hesse sich aber die Durchführung<br />

derart einschneidender Massnahmen gar nicht<br />

denken. N.<br />

ÄUTOMOBIL-PEVUC 1030 - N°60<br />

;' Bureaustunden der Grenzzollbureaux.<br />

Schweiz: Die schweizerischen Zollbureaus sind<br />

geöffnet: vom 1. Oktober bis Ende März von 8—12<br />

und 13—18 Uhr; vom 1. April bis 30. September<br />

von 7—12 und von 13—18 Uhr.<br />

Deutschland: An der deutsch-schweizerischen<br />

Grenze sind im allgemeinen die Zollbureaus offen:<br />

von 7—12 und 14—18 Uhr im Sommer und während<br />

,'den Wintermonaten von 8—12 und 14—18<br />

Uhr, dabei ist zu bemerken, dass einige Bureaus im<br />

Winter schon morgens 7.30 Uhr und nachmittags<br />

13.30'Uhr geöffnet werden.<br />

Oesterreich: Die österreichischen Zollbureaus<br />

sind^Tag und Nacht, Sonntag, feiertags und werktags<br />

fgeöffnet.<br />

Italien. Die Bureaus an der echweizerisch-italienjschen<br />

Grenze haben ganz ungleiche Oeffnungszeiten.<br />

So sind geöffnet die Bureaus von Iselle Strada,<br />

Piaggio di Valmara, Ponte Ribellasca : vom 1. November<br />

bis 31. März von 6—19 Uhr und vom<br />

1. April bis 31. Oktober von 6—22 Uhr. Zenna :<br />

vom 1. Oktober bis 31. März von 6.30—20 Uhr,<br />

vom 1. April bis 30. September von 5.30—21 Uhr.<br />

Ponte Tresa: immer geöffnet. Ponte Chiasso: von<br />

6—24 Uhr. Monte Spluga, Villa di Chiavenna, Madonna<br />

di Torino, Stelvio: von 6—20 Uhr. Tubre:<br />

von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Gran<br />

Saii Bernardo: eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang<br />

bis 22 Uhr. Ronage, Maslianico, Pizzarone,<br />

Laiizo in Telvi: vom 1. Oktober bis 31. März von<br />

7-^*-i8 Uhr, vom 1. April bis 30. September von<br />

6—19 Uhr. Termine di Ponte: von 6—21.30 Uhr.<br />

Gaggiolo: vom 1. Oktober bis 31. März von 6—18<br />

Uhr, vom 1. April bis 31. September von 6—19 Uhr.<br />

Clivio: vom 1. Oktober bis 31. März von 6—19 Uhr,<br />

vom 1. April bis 30. September von 6—20 Uhr.<br />

Forn&sette: vom 1. Oktober bis 31. März von 6—19<br />

Uhr, vom 1. Juni bis 31. August von 6—18 Uhr,<br />

vom 1. April bis 30. September von 6—20 Uhr.<br />

Frankreich: In Frankreich sind die Zollbureaus<br />

im allgemeinen geöffnet: vom 1. April bis 30. September<br />

von 7—12 und 14—19 Uhr, vom 1. Oktober<br />

bis 31. März von 8—12 und von 14—18 Uhr (ausgenommen<br />

Sonn- und Feiertage, wo für die verschiedenen<br />

Bureaus ganz verschiedene Vorschriften<br />

existieren).<br />

Lr.<br />

Aus d«<br />

TOURISTIK<br />

•-«>*«<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Bussenpraxis im Aargau. Bezugnehmend auf<br />

Ihren Artikel in Sachen Bussenpraxis des Kanton?<br />

Aargau möchte ich hier auch der Boykottierung dieses<br />

Kantons das Wort reden. Ich bin auch gebüsst<br />

worden und habe es auf eine Verhandlung ankonv<br />

men lassen, weil ich nach Besichtigung der Kontrollstrecke<br />

und namentlich durch Befragen der Anwohner<br />

am Anfang und Ende dieser Strecke erfahren<br />

habe, dass die beiden Kontrollbeamten beieinander<br />

standen. Der Bussenzettel legte mir eine Geschwindigkeit<br />

von 39 km zur Last, was nach einer<br />

Skala 29% Sekunden für diese 300-Meterstrecke<br />

ausmache. Ich selbst plädierte vor Gerieht auf Halbierung<br />

der 40 Fr. betragenden Busse, da beim<br />

Beieinanderstehen der Beamten eine genaue Kontrolle,<br />

und zumal noch auf Fünftel-Sekunden, unmöglich<br />

und diese Art doch offenbar unzuverlässig<br />

|sei. Der Gerichtspräsident fuchtelte mir mit einer<br />

Liste vor dem Gesicht herum, die von den aargauischen<br />

Gerichtspräsidenten erstellt worden sei und<br />

von der er selbst in Fällen mit mildernden Umständen<br />

wie dem meinen (ich betone, dass die Polizisten<br />

vor Gericht zugaben, beieinander gestanden<br />

zu haben) nicht abgehen könne, weil er seinen Kollegen<br />

nicht in den Rücken schiessen dürfe... Es<br />

ist vollständig zwecklos, dass man sich auf eine<br />

Verhandlung einlässt. Bei mir dauerte sie 14 Minuten,<br />

und dafür erhöhte sich meine Busse auf total<br />

Fr. 57.— Es ging eben auf 12 Uhr mittags...<br />

Also Kampf diesem System und Umfahren des Kantons,<br />

bis die' massgebenden Stellen zur Vernunft<br />

kommen<br />

Eine verlorene Steigung der Autostrasse beim<br />

Gaswerk Zürich. Man schreibt uns: Viele Automobilisten<br />

werden gesehen haben, dass das Gaswerk<br />

im Begriffe «teht, die Autostrasse mit einer Ueberführung<br />

über seine Geleise zu führen. Es geschieht<br />

auf Grund einer Vereinbarung mit der Baudirektion.<br />

Es entsteht dadurch eine verlorene Steigung<br />

von 6 m, die ein unbequemes und unbegreifliches<br />

Hindernis darstellt. Meine Untersuchungen haben<br />

folgendes ergeben bei Berücksichtigung von 3 Varianten:<br />

a) Ueberführung- der Autostrasse über die Geleise<br />

des Gaswerks. Um den Querverkehr nicht zu<br />

unterbinden, müsste das ganze Bauwerk aus Eisenbeton<br />

bestehen. Dabei entsteht der Vorteil des Wegfalls<br />

der Niveaukreuzung und die Nachteile grosser<br />

Kosten und eine verlorene Steigung. (Die Ausführung<br />

hat mehr Nachteile.)<br />

b) Ueberführung der Geleise über die Autostrasse.<br />

Von der Kreuzung der Strasse Altstetten-<br />

Höngg des Bahnhofs Schlieren bis zum Gaswerk<br />

steht eine Länge von 900 m zur Verfügung. Mit<br />

einer Steigung von 1,2 Prozent bedarf es einer<br />

Länge von 500 m, um 6 m Höhe zu überwinden.<br />

Die Ueberführung mit einem Kreuzungswinkel von<br />

30 Grad hat 100 m Länge. Bis zum Gaswerk verbleiben<br />

300 m. Die Kurvehradien betragen 450 m.<br />

Vorteile: Wegfall der Niveaukreuzung und Hebung<br />

der Kohle auf der.Zufahrt um 6 m.<br />

c) Umgehung des Gaswerks limmatseits. Um<br />

eine schlanke Führung der Strasse zu erhalten,<br />

müssen Kurvenradien von 1500 m verwendet werden.<br />

Es ergibt sich eine Länge von 3400 m gegenüber<br />

3200 m der bestehenden Strasse. Vorteile:-<br />

Wegfall der Niveaukreuzung und der Ueberführung<br />

der Gasometerstrasse. Nachteile: Mehrlänge, grosse<br />

Kosten und Entwertung der bestehenden Strasse.<br />

Aus diesen Darlegungen geht hervor, dass die<br />

gewählte Lösung ohne Schaden hätte vermieden<br />

werden können. Bald wird sich die Einsicht einstellen,<br />

dass die Ueberführung der Autostrasse beseitigt<br />

werden muss. Eine rasche Amortisation dieser<br />

unzweckmässigen Anlage ist zu empfehlen. Da«<br />

Bessere dringt immer durch. Dr. B. in Z.<br />

Anmerkung der Redaktion: Wir haben die uns<br />

als berechtigt erschienenen Kritiken den massgebenden<br />

städt. Instanzen zur Kenntnis gebracht, welche<br />

uns folgendes mitteilen:<br />

«Das vom Kanton aufgestellte, in Ausfuhrung<br />

begriffene Projekt ist vom Tiefbauamt seinerzeit<br />

eingehend geprüft worden, und es sind auch flie<br />

von Ihrem Gewährsmann aufgeführten Vorschläge<br />

studiert, aber wegen der allzu grossen Kosten als<br />

nicht wirtschaftlich befunden worden.<br />

Uebrigens erhält der neue Strassenzuj? derart<br />

geringe Steigungen, dass von einer ungünstigen Nivellette<br />

• kaum gesprochen werden kann.<br />

Einige Autofachleute haben eine Transportgesellschaft gegründet. Ein<br />

kleines Kapital, gute Fachkenntnisse und unser Kredit verhalfen ihnen<br />

zu sechs Wagen. Heute sind diese Wagen völlig abbezahlt und die<br />

Firma arbeitet mit einem eigenen Wagenpark.<br />

Nach den grossen Erfolgen dieses Jahres ein weiterer<br />

Grosser Bosch-Sieg<br />

Auf der Rundstrecke Spa-Francochamps wurde am 6. und 6. Juli <strong>1930</strong> der<br />

*<br />

ZÜRICH<br />

k AMISTRASSE 5<br />

TEL. LIMHAT 2630-35<br />

GcNF: 10 RUE PETITOT<br />

TELEPHON 44.2.68<br />

A.J. QOLAY, 4, RUE DE LA PAIXj<br />

LAUSANNE - M. PAYOT, 18, RUB<br />

L.-ROBERT, CHAUX-DE-PONDS<br />

AYMON & DE RIVAZ, RUE DE LA<br />

GARE, SION - PERRIN & WECK,<br />

18, RUE DE ROMONT, FRIBOURQ<br />

Grosse Automobilpreis<br />

von Belgien<br />

über 24 Stunden<br />

entschieden. Der italienische Fahrer Marioni auf Alfa-Romeo errang<br />

den Sieg. Der Wagen war mit<br />

BOSCH-Magnetzünder, BOSCH • Lichtmaschine,<br />

BOJCH-Anlasser und BCJCH-Jchemwerfer<br />

Das Auto als Hilfsmittel Im Beruf erhöht die Erwerbsmögllchkelt. Es<br />

Ist das Ziel unserer Bank, durch gut placierte Auto-Kredite serlose<br />

Unternehmen zu fördern. Wir helfen so nicht nur Einzelnen, sondern<br />

der gesamte Autohandel wird durch unsere Finanzierung gestützt und<br />

angeregt.<br />

9 Millionen Franken haben wir im «Jahre 1929 In 1635 Finanzierungen<br />

ausbezahlt. Die starke Inanspruchnahme unserer Bank beweist die Vorteilhaftigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit der Autofinanzierung.<br />

ausgerüstet. Marioni hat gleichzeitig einen neuen Rekord mit 2642 km<br />

Gesamtstrecke aufgestellt.<br />

Robert BOSCH A.-G., Genf-Zürich

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