28.02.2018 Aufrufe

E_1931_Zeitung_Nr.102

E_1931_Zeitung_Nr.102

E_1931_Zeitung_Nr.102

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Strassen und Verkehr<br />

Amerikanische Untersuchungen<br />

über Strassenbeleuchtung und<br />

Verkehrsunfälle.<br />

Von der General Electric Company sind,<br />

Wie ihr Beleuchtungsspezialist Kirk M.<br />

Reid auf einem Vortrag vor der American<br />

Society of Municipal Engineers ausführte,<br />

drei Untersuchungen durchgeführt worden,<br />

um die Zusammenhänge zwischen<br />

Strassenbeleuchtung und Verkehrsunfällen<br />

zahlenmässig zu klären. Erschwerend<br />

bei allen derartigen Prüfungen ist es, dass<br />

die Unglücksfälle die Eesultierende zahlreicher<br />

Komponenten — Verkehrsdichte,<br />

Fussgängerdichte, Wetter, Verkehrsregelung<br />

usw. — sind. Um diese Einflüsse zu<br />

eliminieren, hat die GEO den Weg des<br />

Vergleichs eingeschlagen, und zwar wurde<br />

einmal das Verhältnis der Tages- zu den<br />

Nachtunfällen in gut beleuchteten Strassen,<br />

sodann der gleiche Wert für schlecht<br />

beleuchtete festgestellt. Der Unterschied<br />

zwischen beiden Werten kann zweifelsfrei<br />

zugunsten der besseren Beleuchtung gebucht<br />

werden.<br />

Die erste Untersuchung wurde in Cleveiand<br />

im Jahre 1923 durchgeführt und erstreckte<br />

sich auf vier Hauptdurchgangsstrassen<br />

(Verkehrsstrassen 1. Ordnung),<br />

and zwar Euclid Ave, Woodland Ave, Superior<br />

Ave und St. Clair Ave. Alle diese<br />

Strassen haben grosse Verkehrsdichte und<br />

zweigleisigen Strassenbahnbetrieb. Die<br />

beiden zuerst genannten waren gut, die<br />

beiden letzten schwach beleuchtet. Eine<br />

Analyse der polizeilichen Unfallmeldungen<br />

ergab, dass tagsüber — also unter für<br />

alle vier Strassen gleichartigen Beleuchtungsbedingungen<br />

— in Euclid und Woodland<br />

Ave mehr Unfälle a ) als in den beiden<br />

anderen Strassen vorkamen. Dagegen<br />

•war die Situation nachts genau umgekehrt.<br />

Je nur einem nächtlichen Unfall im<br />

Jahr in den beiden lichthellen Strassen<br />

standen im gleichen Zeitraum sieben bzw.<br />

acht gleichartige in den mangelhaft beleuchteten<br />

Strassen Superior bzw. St. Clair<br />

Ave gegenüber.<br />

Am 9. Oktober 1925 wurde in der Superior<br />

Ave eine neue, bessere Strassenbe-<br />

*) Hier und ün folgenden sind immer nur schwere<br />

Unfälle mit erheblichen Verletzungen oder Tod der<br />

Betroffenen gemeint.<br />

leuchtung in Betrieb genommen. Und während<br />

in der Zeit vom 1. Januar bis 9. Oktober<br />

1925 noch fünf nächtliche Unfälle<br />

zu verzeichnen waren, wiesen die polizeilichen<br />

Meldungen für die anschliessenden<br />

12 Monate deren nur einen, für das darauffolgende<br />

Jahr deren nur drei auf. Das<br />

sind also durchschnittlich jährlich zwei<br />

nächtliche Verkehrsunfälle bei guter Beleuchtung<br />

gegenüber jährlich acht bei<br />

schlechten Lichtverhältnissen.<br />

Ganz ähnliche Verhältnisse zeigten sich<br />

in der St. Clair Ave, nachdem sie am<br />

1. Oktober 1927 ein neues Beleuchtungssystem<br />

erhalten hatte. In den der Neuinstallation<br />

vorhergehenden beiden Jahren<br />

waren durchschnittlich je sieben tötlich<br />

verlaufende Nachtunfälle zu verzeichnen;<br />

dieses Ergebnis stimmt mit den Beobachtungen<br />

aus dem Jahr 1923 ziemlich gut<br />

überein. Im ersten Jahr nach der Einführung<br />

der besseren Beleuchtung ereigneten<br />

sich dagegen nur drei Unfälle (zwei davon<br />

stiessen betrunkenen Fussgängern zu), im<br />

zweiten sogar nur einer.<br />

Der nächste Schritt war, diese Untersuchungen<br />

auf den ganzen Stadtbezirk von<br />

Cleveland auszudehnen; ihr Ergebnis ist<br />

in Tafel 1 systematisch zusammengestellt.<br />

Normalstrassen<br />

Beleuchtung<br />

Durchgangsstrassen<br />

Beleuchtung<br />

ttarelchend*) Ausreichend*) Unzureichend*) Ausreichend*)<br />

Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Summe<br />

Sept. 1929 2 1 1 0 6 8 7 6 31<br />

Okt. » 11103 12 58 31<br />

Nov. » 1 2 0 0 2 7 3 14 29<br />

Dez. » 0 0 0 0 1 4 4 4 13<br />

Jan. 1930 0 0 0 0 2 4 3 7 16<br />

Febr. » 00 0 0 0 1 4 6 11<br />

März » 2 0 0 0 6 8 6 4 26<br />

April » 4 0 1 0 3 5 5 6 24<br />

Mai » 1 0 1 0 3 5 7 5 22<br />

Juni » 5 2 2 0 3 4 3 3 22<br />

Juli » 4 0 0 0 3 3 5 3 18<br />

Aug. » 2 0 1 0 4 4 6 3 20<br />

Summe 22 6 7 0 36 65 58 69 263<br />

•) Die Einteilung nach unzureichender und ausreichender<br />

Beleuchtung beruht auf dem Illumination<br />

Engineering Society Code of Street Lighting.<br />

Tafel 1: Beziehungen zwischen Beleuchtung<br />

und tätlichen Verkehrsunfällen.<br />

Eine Analyse dieser Daten führt zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

L Normalstrassen: Verhältnis der Nachtzu<br />

den Tagunglücken bei unzureichender<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N« 103<br />

Beleuchtung: 6:22 = 0,27. Desgleichen bei<br />

ausreichender Beleuchtung: 0 :.7 = 0,00.<br />

2. Durchgangsstrassen: Verhältnis wie<br />

vor, bei unzureichender Beleuchtung:<br />

65 :36 = 1,81. Desgleichen, bei ausreichender<br />

Beleuchtung: 69,58 = 1,19.<br />

3. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />

Voraussetzung unzureichender Beleuchtung<br />

aller Strassen: Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Normalstrassen: 6.<br />

Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />

7 X 0,27 = 2. Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />

65. Auf jetzt ausreichend beleuchteten<br />

Durchgangsstrassen: 58 X 1,81 = 105.<br />

Summe: 178.<br />

4. Berechnete Nachtunfälle unter der<br />

Voraussetzung ausreichender Beleuchtung<br />

aller Strassen: Auf jetzt unzureichend beleuchteten<br />

Normalstrassen: 22 X 0 = 0.<br />

Auf jetzt ausreichend beleuchteten Normalstrassen:<br />

0. Auf jetzt unzureichend<br />

beleuchteten Durchgangsstrassen: 36 X 1,19<br />

= 43. Auf ausreichend beleuchteten Durchgangsstrassen:<br />

69. Summe: 112.<br />

5. Berechneter Unterschied zwischen<br />

ausreichender und unzureichender Strassenbeleuchtung:<br />

Vermeidbar sind 178 —<br />

112 = 66 nächtliche Unglücksfälle = 37 %<br />

der jetzigen Zahl.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass in den schlecht beleuchteten<br />

Strassen nachts 81 %, in gut beleuchteten<br />

dagegen nur 19 % mehr Unfälle als am<br />

Tage vorkamen. Würden alle Strassen<br />

gleichmässig gut beleuchtet, so Hessen<br />

sich im Gesamtdurchschnitt des ganzen<br />

Stadtbezirks 37 % aller Nachtunfälle vermeiden,<br />

die örtlichen Verhältnisse von<br />

Cleveland vorausgesetzt.<br />

Die dritte Untersuchung erstreckte sich<br />

auf die staatlichen Landstrassen von Indiana<br />

und wurde gemeinsam durchgeführt<br />

von Kirk M. Eeid (GEO) und A. H. Hinkle,<br />

dem Leiter der Strassenunterhaltungsabteilung<br />

der Indiana State Highway<br />

Commission. Eine Analyse der Verkehrsunfälle<br />

unter dem Gesichtswinkel der Beleuchtung<br />

führt zu dem Ergebnis, dass<br />

37 % der Verunglückungen am Tage, 9<br />

in der Dämmerung und 54 % nach Eintritt<br />

der Dunkelheit passieren. (Bezirksund<br />

Gemeindestrassen sind nicht in die<br />

Untersuchung einbezogen.) Nach einer<br />

weiteren Zählung wickeln sich rund zwei<br />

Drittel des Vierundzwanzigstundenverkehrs<br />

am Tage ab. Das heisst also, dass<br />

das restliche Drittel, der Nachtverkehr,<br />

fast zwei Drittel aller Verunglückten hervorruft.<br />

Die relative Gefahr während der<br />

Nacht ist demnach viermal grösser als am<br />

Tage.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt S. J.<br />

William, Direktor des National Safety<br />

Council. Er kommt auf Grund seiner Beobachtungen<br />

in vier typischen Staaten zu<br />

dem Schluss, dass über 35 % aller nächtlichen,<br />

tötlich verlaufenden Unglücksfälle<br />

direkt oder indirekt auf. mangelhafte<br />

Strassenbeleuchtung zurückzuführen sind.<br />

Es würde sich empfehlen, wenn durch<br />

umfangreiche Versuche festgestellt würde,<br />

ob und wie sich dieser Wert durch zweckmässige<br />

Beleuchtung der Landstrassen beschränken<br />

liesse. Dlpl.-lng. R. Boye.<br />

Massnahmeii für Unfallverhütung in der<br />

Tschechoslowakei. Im Interesse einer grösseren<br />

Sicherheit des Automobilverkehrs ist<br />

vom Arbeitsministerium in Prag gemeinsam<br />

mit dem dortigen Eisenbahnministerium ein<br />

Projekt für den Bau von insgesamt 85 Bahn-<br />

Unter- und -Ueberführungen auf dem ganzen<br />

Gebiete der Republik ausgearbeitet worden.<br />

Seine Ausführung, die einen recht beträchtlichen<br />

Kostenaufwand erfordern wird, soll<br />

nach Massgabe der vorhandenen Mittel in<br />

den nächsten 2—3 Jahren erfolgen. Soweit<br />

diese Bauarbeiten auf den Staatsstrassen vor<br />

sich gehen, werden die Kosten gemeinsam<br />

von den beiden erwähnten Ministerien aufgebracht.<br />

Auf den andern Strassen sollen die<br />

betreffenden Bezirke und Gemeinden zu einer<br />

Beitragsleistung verpflichtet werden.<br />

O.B.<br />

Tod den Pariser Trambahnen. In Paris<br />

macht man den verkehrshindernden Trambahnen<br />

radikal den Garaus. So wird bekannt,<br />

dass 12 Pariser Tramlinien aufgehoben werden<br />

sollen. Und dies zu einer Zeit, da man ht<br />

Genf Doppelspuren zu bauen beginnt! x.<br />

SCHNEEKETTEN<br />

aas Edelstahl sowie mit<br />

Hartgummi - Gelenken.<br />

Schneeketten - Spanner.<br />

REISE-DECKEN<br />

In reicher Auswahl von<br />

Fr. 8«— bis Fr. 160.—.<br />

Die Autolastwagen In der Sahara. Die Direktion<br />

der Südterritorien des algerischen<br />

General-Gouvernements sieht für die ersten<br />

Monate 1932 einen Fahrversuch-Wettbewerb<br />

von Lastkraftwagen mit Schwerölmotoren in<br />

der Sahara vor. Es sollen dadurch die besten<br />

Möglichkeiten für einen rationellen wirtschaftlichen<br />

Betrieb einer Trans - Sahara'<br />

Autoverbindung ermittelt werden, y.<br />

GEFRIER-<br />

SCHUTZMITTEL<br />

„COLOFAN"<br />

verdampft nicht, hinteriftsst<br />

keinen Rückstand,<br />

Ist vollkommen unschädlich.<br />

IHR<br />

WINTER-<br />

ZUBEHÖR<br />

VON<br />

HEIZUNGEN<br />

kleine kataiytlsche Öfen,<br />

elektr. Heizungen, Auspuffheizungen.<br />

Garage-<br />

Heizung Egli.<br />

ElnFEUERLÖSCHER<br />

darf lo keinem Wagen<br />

fehlen. Zahlreiche Modelle,<br />

betriebssichere<br />

Fabrikate.<br />

I<br />

Zu verkaufen<br />

Cabriolet «BIANCHI»<br />

QENNH EIMER & CO.,<br />

Zihringeritriste 32<br />

J/3-PL, 7/30 PS, so gut wie neu, mit allen Schikanen'ausgerüstet,<br />

wird mit Garantie billigst abgegeben.<br />

(390 Stierli & Gehrer, Zürich 8, Seefeldstr. 175.<br />

ZÜRICH<br />

Aeusserst günstige Occasion!<br />

AUTOMOBIL BERLIET<br />

Modell <strong>1931</strong>, 9 PS, diente als Vorführungswagen,<br />

nur einige 100 km gefahren, wird umständehalber<br />

weit unter Katalogpreis abgegeben. — Sich wenden<br />

an E. Schmid, Garage Burgornziel, Bern, Muristr. 60.<br />

Telephon Bollw. 31.84. ' 9820<br />

CHEVROLET<br />

Original*<br />

Irsatzteiie<br />

Verkauf zu GMC* Katalogpreisen<br />

Ersatztelle-Bestelloneen werden am Tage des Eingangs ausgeführt<br />

fOr ZOnch<br />

?'r»*»<br />

Fabrikvertretung<br />

.<br />

»1, U G A * *<br />

und Umeebuns<br />

UTO-GARAGE AUTOMOBIL AG, ZÜRICH<br />

Hören Sie unsere Künden:<br />

„ *... dass wir mit dem Berns<br />

Lastwagen mit Rohölmotor bis<br />

jetzt sehr zufrieden waren. Der<br />

Wagen nimmt jede Steigung anstandslos<br />

and hatten wir bis<br />

jetzt absolut - keine Störungen.<br />

Die Brennstoffersparnis ist sehr<br />

bedeutend. Wir können die Berna<br />

Lastwagen nur bestens empfehlen. 4 *<br />

Motorwagenfabrik BERNA A.-6.<br />

Ölten<br />

Telephon 26.060 Seejeldquai 1<br />

imrniim

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!