E_1934_Zeitung_Nr.046
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10 <strong>1934</strong> 46<br />
Der Grosse Preis von Montreux.<br />
(Fortsetzung von Seite 3.)<br />
hoffnungsloser Position das Rennen wieder<br />
aufnehmen kann, lässt er nicht nach und gewinnt<br />
neuerdings an Terrain, bis er dann<br />
später zur Aufgabe gezwungen wird.<br />
Auch Varzi, der anfänglich an 7. Stelle<br />
rangiert, macht die Jagd,mit und rückt mit<br />
erstaunlicher Regelmässigkeit auf, bis er in<br />
der<br />
10. Runde<br />
bereits an vierter Stelle liegt. Diese weist<br />
übrigens folgende Rangordnung auf:<br />
1. Etancelin 19' 56"<br />
2 Moll 20' 08"<br />
3. Straight 20' 15" %<br />
4. Varzi 20' 25"<br />
5. Trossi 20' 37"<br />
Inzwischen hat Falchetto wegen Bremsschwierigkeiten<br />
bereits an der Boxe angehalten,<br />
sucht dann aber nach kurzem Halt wiederum<br />
Anschluss an das Mittelfeld. Etancelin<br />
führt mit 12 Sekunden Zeitgewinn und<br />
hat in dieser Zeit mit 1' 56" auch die schnellste<br />
Runde für sich gebucht. Moll versucht sich<br />
an den Vordersten anzuhängen, doch fragt<br />
man sich, ob diese Jagd nicht den einen oder<br />
andern zur Strecke bringen wird und ob dabei<br />
nicht schliesslich die übrigen Konkurrenten<br />
den Gewinn aus diesem Duell davontragen.<br />
Der längere Halt von Moll an der Boxe in<br />
der 11. Runde gibt gleich die Antwort auf<br />
diese Frage. Während die übrigen mit unvermindertem<br />
Tempo ihre Runden ziehen, sieht<br />
Moll gezwungenermassen der fieberhaften<br />
Arbeit seiner Mechaniker zu und verkürzt sich<br />
dabei die Zeit mit einer Zigarette. Dieser Qenuss<br />
ist zwar recht teuer mit verlorenen Minuten<br />
bezahlt, aber er zeigt, wie dieser junge<br />
Pilot, der alles Zeug zu einem der besten<br />
Fahrer Europas in sich hat, seine Nerven<br />
wohl im Zügel zu halten versteht. In der Führung<br />
hat sich nichts geändert, und die<br />
15. Runde<br />
gibt ein genaues Spiegelbild des seit einiger<br />
Zeit obwaltenden Kräfteverhältnisses, nämlich<br />
1. Etancelin 29' 44" %.<br />
2. Straight 30' 19"<br />
3. Varzi 30' 25"<br />
4. Gomte F. Trossi 30' 38"<br />
5. Hamilton 30' 46"<br />
In der 17. Runde fällt Braillard aus und<br />
bald darauf meldet der Läutsprecher, dass<br />
er wegen Defekt aufgeben musste. Unser<br />
einziger Landsmann ist also das erste Opfer<br />
der scharfen Auseinandersetzung, die sich<br />
Piloten und Maschinen im kleinen Monte<br />
Carlo liefern. Da er schon in Bezug auf den<br />
Wagen, der doch den neuesten Modellen von<br />
Alfa und Maserati niemals gewachsen war,<br />
mit Handicap startete, war dieser Ausgang<br />
kaum überraschend. Auf den vorderen Plätzen<br />
hatte sich in der Zwischenzeit nichts geändert.<br />
Die Fahrer schienen vorläufig nur<br />
darauf bedacht, ihre Position zu halten, um<br />
nach deren Festigung und gründlicher Abwägung<br />
aller Chancen möglicherweise neue<br />
Vorstösse zu unternehmen. So ergibt die<br />
20. Runde<br />
keinerlei Verschiebung, wie das nachstehende<br />
Resultat illustriert:<br />
1. Etancelin 39' 36"<br />
2. Straight 40' 17"<br />
3. Varzi 40' 23"<br />
4. Trossi 40' 40"<br />
5. Hamilton 40' 53"<br />
Etancelin hat neuerdings einen Vorsprung<br />
von 7 Sekunden erzielt und damit seinen Zeitgewinn<br />
auf den Zweiten auf 41 Sekunden<br />
hinaufgeschraubt. Nun hält Falchetto schon<br />
zum zweitenmal, fährt dann noch zwei Runden<br />
und muss sich beim dritten Halt nach<br />
Prüfung seiner Bremsen dazu entsohliessen<br />
aufzugeben. Damit haben sich die Aussichten<br />
des Rennstalles Braillard erheblich vermindert,<br />
denn Sommer ist nun allein noch von<br />
der Partie und liegt zudem auf hinterem<br />
Platz, den er übrigens trotz anerkennenswerter<br />
Zähigkeit nicht mehr zu verlassen vermag.<br />
Auch die<br />
25. und 30. Runde<br />
bringen keine Positkmsänderungen von Bedeutung.<br />
Auf alle Fälle bleibt das Spitzenfeld<br />
in seiner Zusammensetzung das gleiche:<br />
1. Etancelin 49' 25"<br />
2. Straight 50' 17"<br />
3. Varzi 50' 25"<br />
4. Trossi 50' 42"<br />
5. Hamilton 50' 56"<br />
30. Runde<br />
1. Etancelin 59' 17"<br />
2. Straight 1 h. 00' 21"<br />
3. Varzi 1 h. 00' 26"<br />
4. Trossi 1 h. 00' 37"<br />
5. Hamilton 1 h. 00' 56"<br />
Etancelin hat den Schluss der Kolonne bereits<br />
überrundet und sich trotz aller Gegenwehr<br />
schon mit über einer Minute von den<br />
übrigen Konkurrenten distanziert. Nun wird<br />
auch das Ausbleiben von Soffietti registriert,<br />
der ebenfalls wegen ungenügender Funktion<br />
der Bremsen anhält und auf die Weiterfahrt<br />
endgültig verzichtet. Damit ist nach<br />
dem ersten- Drittel des Rennens der vierte<br />
Teil der Fahrer ausgeschieden. Nach den"'<br />
üblichen Erfahrungen dürfte es damit auf<br />
längere Zeit sein Bewenden haben, denn die<br />
meisten Ausfälle ereignen sich gewöhnlich in<br />
dieser Zeitspanne. In der Tat ist mir mehr<br />
ein weiterer Rückzug zu verzeichnen, während<br />
8 von den 12 gestarteten Konkurrenten<br />
die 90 Runden durchstehen.<br />
Ein Vergleich der einzelnen Rundenzeiten<br />
ergibt bei den verschiedenen Fahrern eine<br />
erstaunliche Regelmässigkeit. So kreist Varzi<br />
ständig mit einem Durchschnitt von 2 Minuten.<br />
Moll dagegen zieht immer wieder Runden<br />
von l 1 58" und 1' 59" und rückt damit<br />
allmählich wieder ins Mittelfeld auf, wobei<br />
er mit grösster Eleganz und Sicherheit diesen<br />
oder jenen Wagen überholt, der gerade vor<br />
ihm liegt. Sommer erweist sich dabei als ein<br />
durchaus korrekter Gegner und findet sogar<br />
Zeit seinem Verfolger das Zeichen zum Vorfahren<br />
mit der Hand zu geben, eine Geste,<br />
die man leider allzuoft sowohl an Rennen wie<br />
auf der Strasse vermissen muss. Von der<br />
Boxe der Scuderia Ferrari aus wird ihren<br />
Fahrern das Zeichen zum Aufdrehen vermittelt<br />
und unverzüglich nimmt das Tempo wiederum<br />
zu. Diese Leute halten glänzend Disziplin<br />
und besonders Moll spurtet mit echt<br />
jugendlichem Elan, der ihm in dieser Saison<br />
schon ;zu einigen vielbeneideten Siegen verhalf.<br />
Auch Varzi zieht tüchtig los und nähert<br />
sich immer mehr dem Amerikaner Straight,<br />
der bisher unbestritten an zweiter Stelle lag.<br />
Etancelin hat sich durch seinen bisherigen<br />
Zeitgewinn keineswegs dazu verleiten lassen,<br />
sich etwa in Ruhe zu wiegen, sondern er<br />
fährt äusserst wachsam und reagiert alsbald<br />
auf jeden Vorstoss. So bucht er in der<br />
35. Runde<br />
abermals einen Vorsprung von mehreren Sekunden,<br />
während sich im übrigen die Plätze<br />
ziemlich gleich bleiben:<br />
1. Etancelin 1 h. 09' 08"<br />
2. Straight 1 h. 10' 21"<br />
3. Varzi 1 h. 10' 23"<br />
4. Hamilton 1 h. 10" 52"<br />
5. Trossi 1 h. 12' 32"<br />
Ferrari hält offenbar die Zeit für einen Generalangriff<br />
gekommen und seine Piloten fahren,<br />
was die Maschine hergibt. Aller drei nehmen<br />
jegliche Gelegenheit wahr, um an ihren<br />
Konkurrenten vorbeizuziehen, was vom Publikum<br />
jepeilen mit grösster Spannung verfolgt<br />
und mit lebhaftestem Beifall quittiert<br />
wird. In der 38 Runde rückt nun Varzi auf<br />
den 2. Platz vor und bevor die<br />
40. Runde<br />
um ist, so muss Straight auch seinen dritten<br />
Rang an den nachstürmenden Trossi abtreten.<br />
Damit steht den beiden Vertretern Ferraris<br />
der Weg nun offen, um Etancelin aufs<br />
Korn zu nehmen. Noch hat dieser 72 Sekunden<br />
auf seiner Aktivseite als wertvollste Zeitreserve,<br />
wie die Resultate dieser Runde darlegen:<br />
1. Etancelin 1 h. 19' 00"<br />
2. Varzi 1 h. 20' 12"<br />
3. Trossi 1 h. 20' 23"<br />
4. Straight 1 h. 20' 25"<br />
5. Hamilton 1 h. 20' 50"<br />
In verhältnismässig kurzer Zeit hat sich<br />
die Spitze also nicht unwesentlich umgruppiert,<br />
und damit für grösste Abwechslung<br />
gesorgt. Es zeigt sich hier der sportliche Vorteil<br />
und die reizvolle Ungewissheit bei einem<br />
Rundstreckenrennen mit kurzem Parcours in<br />
bestem Lichte. Moll, als Dritter im Bunde<br />
hält aber erneut an der Boxe, um die Oelleitung<br />
kontrollieren zu lassen. Bald startet<br />
er wieder, doch ist seine Fahrweise nicht mehr<br />
so überzeugend und man hat das Gefühl, als<br />
ob es sich hier nurmehr um die künstliche<br />
Hinauszögerung eines doch unvermeidlichen<br />
Rennabbruches handelte. Tatsächlich hält er<br />
bald darauf wieder und deutet nun durch Zeichen<br />
nach der Tribüne an, dass er aufgeben<br />
muss. Diese steten Attacken und Anstrengungen,<br />
um verlorenes Terrain wieder aufzuholen,<br />
sind weder an ihm noch der Maschine<br />
spurlos vorübergegangen und so muss auch<br />
er seinen Tribut für die unaufhörliche<br />
Jagd entrichten. Er gibt sich aber damit<br />
nicht geschlagen und hofft offenbar doch noch<br />
einmal in das Rennen eingreifen zu können.<br />
Lange Zeit hält er sich bereit und gibt seinen<br />
Stallgenossen zu verstehen, dass er bereit<br />
wäre einen von ihnen abzulösen. Diese aber<br />
sehen keinerlei Veranlassung von der Offerte •<br />
Gebrauch zu machen und denken nicht daran<br />
ihre guten Chancen einem anderen abzutreten.<br />
Kurz vor 16 Uhr wird die<br />
45. Runde<br />
vollendet, die nachstehenden Stand auf den<br />
ersten Plätzen ergibt:<br />
1. Etancelin 1 h. 28' 55"<br />
2. VaTzi 1 h. 29' 59"<br />
3. Trossi 1 h. 30' 13"<br />
4. Straight 1 h. 30' 15"<br />
5. Hamilton 1 h. 30' 57"<br />
Bereits hat sich also der Abstand zwischen<br />
Etancelin und Varzi um 8 Sekunden verringert,<br />
denn dieser 1 vermag seine Rundenzeiten<br />
immer mehr zu verbessern. Jetzt verzeichnet<br />
Varzi Runden mit 1' 54" */ 5 und nähert<br />
sich damit der besten Trainingszeit von<br />
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