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E_1938_Zeitung_Nr.042

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N° 42 — DIENSTAG, 24. MAI <strong>1938</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Tlasexe Jtaaneakunde:<br />

In letzter Zeit habe ich Pech — Pech —<br />

Pech mit meinem Wagen, und viel Aerger.<br />

Wenn ich ein Rennfahrer wäre, so würde man<br />

vermutlich von einer Pechsträhne sprechen.<br />

Aber Gott sei Dank bin ich das nicht und somit<br />

nicht gar so sehr von den Launen meines<br />

Wagens abhängig. Trotzdem haben mir die<br />

Störungen auch schon materiellen Schaden<br />

zugefügt, ganz abgesehen von den Kosten für<br />

Reparaturen, die erst noch kommen werden.<br />

Zweimal gesprungene Isolation als Grund für Fehlzündungen.<br />

Links: Wenn der Kerzenisolator gesprungen<br />

ist, so setzt die Kerze ganz oder doch<br />

teilweise aus, da sich der hochgespannte Strom nun<br />

durch den Isolator hindurch ausgleicht. Rechts:<br />

Auch ein Sprung im Verteilerdeckel kann sich ähnlich<br />

auswirken. 1 = Sprung in der Isolation; 2 =<br />

abgebrannte Verteiler-Elektroden; 3 = Verteilerarm.<br />

Vor zwei Monaten, d. h. ungefähr<br />

6 Wochen nach dem Kauf des neuen Fasses<br />

Oel, begann mein Motor öfter aus dem<br />

Vergaser zu « speuzen » und durch den<br />

Auspuff zu knallen,<br />

dass es eine Art hatte. Erst selten, und darauf<br />

mit zunehmender Häufigkeit. In einer Garage<br />

riet man mir, den Vergaser fetter einzustellen.<br />

Er sei zu mager einreguliert, weshalb<br />

das Gemisch schleichend verbrenne und die<br />

Flamme manchmal in den Vergaser zurückschlage.<br />

Daneben wurde die Zündung nachgesehen,<br />

weil man vermutete, dass Zündaussetzer<br />

vorkommen. Hiebei drängt der Kolben<br />

beim Auspuffhub unverbranntes Gemisch zum<br />

Auspuff hinaus, das sich im Auspuffsystem<br />

mit einem starken Knall entzündet. Ma'n prüfte<br />

Punkt um Punkt den Primärstromkreis, jeden<br />

Kontakt, die Zündspule und den Unterbrecher.<br />

Dann wurde der Hochspannungsstromkreis<br />

kontrolliert, bei Dunkelheit nachgesehen, ob<br />

irgendwo falsche Funken überspringen, ferner<br />

bei Tageslicht die Isolation aller Kerzen, das<br />

Zündkabel des Verteiler- und des Zündspulendeckels<br />

genau inspiziert. Nirgends wurde ein<br />

Sprung oder eine Verletzung vorgefunden;<br />

auch der Einbau neuer Kerzen nützte nichts.<br />

nicht mehr «chlöpfte». Aber bald setzte das<br />

Uebel erneut ein, am meisten beim Auspuff,<br />

schliesslich des öftern auch beim Vergaser.<br />

Es kam dazu, dass meine Frau nicht mehr<br />

mitfahren wollte wegen der Knallerei, die sie<br />

erschreckte.<br />

Gestern hatte ich auch wieder damit zu tun.<br />

Ich wollte deshalb am Abend in die Garage<br />

zur Reparatur. Kurz vor Zürich knallte es ein<br />

paarmal, als ich zum Ueberholen eines Lastwagens<br />

ansetzte. Da begannen die Leute auf<br />

der Lastwagenbrücke zu winken und deuteten<br />

eifrig auf die rechte Seite der Motorhaube, die<br />

ich vom Sitz aus nicht sehen kann.<br />

Also nichts wie gebremst und ausgestiegen.<br />

Flammen züngeln zu den Haubenschlitzen<br />

heraus.<br />

Vergaserbrand!<br />

Rasch die Türen aufgerissen, die Zündung<br />

abgestellt (mein Wagen besitzt keinen Benzinhahn,<br />

und ich kann also den Vergaserinhalt<br />

nicht einfach durch Laufenlassen des<br />

Motors nach dem Abstellen der Benzinzufuhr<br />

aufbrauchen und dadurch die Flammen er-<br />

Mögliche Störquellen beim Knallen des Motors.<br />

1 = zu knappe Vergasereinstellung; 2 = defekte<br />

Zündkerze; 3 = defekter Verteiler; 4 = hängenbleibende<br />

Ventile; 5 = Brennstofförderung arbeitet<br />

nicht ordnungsgemäss.<br />

Eine Kontrolle der Ventile zeigte, dass alle sticken), die Haube geöffnet und frischfröhlich<br />

damals noch richtig schlössen. Als ich den in die Flammen gespritzt. Schliesslich erlischt<br />

Wagen zurückerhielt, glaubte ich, er wäre in das Feuer. Ein Glück, denn der Inhalt des<br />

Ordnung, weil es zufällig die ersten Tage Löschgerätes ist aufgebraucht. Plötzlich zuckt<br />

erneut ein Flämmchen auf. Schöner, neuer<br />

Mantel — soll ich dich opfern? Wenig Zeit<br />

zum Ueberlegen, darum frisch hineingestopft,<br />

um das Feuer endgültig zu ersticken. Dann in<br />

Dieser Ventilschaft ist von<br />

einer harzigen Oelkruste<br />

bedeckt, welche das<br />

Schlicssen des Ventils<br />

hemmt. Daher wird, falls<br />

es sich um ein Auspuffventil<br />

handelt, unverbranntes<br />

Gemisch in die<br />

Auspuffleitung weggedrängt,<br />

was zu Auspuffknallern<br />

führt, oder — im<br />

Falle eines Einlassventils<br />

— die Gefahr eines<br />

Vergaserbrandes heraufbeschworen.<br />

A = Ventilteller;<br />

B = verharzter<br />

Ventilschaft; C = Uebermässiges<br />

Spiel zwischen<br />

Ventilschaft und Stössel<br />

deutet auf hängenbleibendes<br />

Ventil hin.<br />

die nächste Wirtschaft und den Abschleppwagen<br />

herbestellt. —<br />

In der Garage aber wurde der Motor nun<br />

demontiert und dabei folgendes konstatiert:<br />

Der freie Teil der Auspuffventilschafte war<br />

vollkommen von einer harzigen Pechkruste<br />

bedeckt,<br />

die bis zur Ventilführung hinunterreichte<br />

und das freie Arbeiten der Ventile behinderte.<br />

Sie blieben also von Zeit zu Zeit hängen so<br />

dass beim Kompressionshub Gemisch durch<br />

den Auspuff weggedrängt wurde. Daher das<br />

Auspuffknallen. In ähnlicher Weise verharzten<br />

mit der Zeit auch die Einlassventile, obwohl<br />

dort die klebrigen Ausscheidungen des Oels<br />

nicht noch durch teilweise Verbrennung verschlimmert<br />

wurden. Schuld an der ganzen<br />

Sache war nach Ansicht der mit der Reparatur<br />

betrauten Fachleute das verwendete Oel,<br />

das den Anforderungen an ein erstklassiges<br />

Autoöl nicht entspreche. Bei guten Markenölen<br />

würden solche zur Verharzung neigende<br />

Anteile durch spezielle Raffinationsveriahren<br />

ausgeschieden.<br />

Ja, Pech muss der Mensch haben. Jetzt<br />

« darf» ich den ganzen Motor überholen, die<br />

Motorhaube wegen der « Brandblasen » in der<br />

Lackhaut neu spritzen lassen, und das Oel<br />

kann ich auch nicht mehr verwenden, ganz<br />

zu schweigen vom Mantel, der dabei draufgegangen<br />

ist.<br />

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