E_1938_Zeitung_Nr.066
E_1938_Zeitung_Nr.066
E_1938_Zeitung_Nr.066
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
66 — DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Utas wären säe geworden.<br />
(Das Privatleben der Helden vom Volant<br />
interessiert unsere Leser immer wieder besonders<br />
stark. Und so versuchen wir heute gut ausgestatteten Zimmern und erst-<br />
macht am Nürburgnng ein Hotel mit<br />
einmal herauszufinden, was die berühmten klassiger Verpflegung auf. Das hat seine<br />
Asse geworden wären und wie sie sich ihren Frau unter sich. Er selbst beschäftigt<br />
Lebensunterhalt verdienen würden, hätten sie sich mit einer angrenzenden Werkstatt<br />
und wenn dann die verrückten Rennfahrer<br />
zu ihm kommen, da kann er<br />
nicht die Möglichkeit, ihre jetzige Tätigkeit<br />
auszuüben... Wir bitten die Herren Rennfahrer,<br />
ruhig zu protestieren, wenn es nicht Menschen gibt, die freiwillig einen sol-<br />
gar nicht mehr begreifen, dass es<br />
stimmt!)<br />
Beruf ausüben...<br />
Jtanteed ocn fötauchitsch:<br />
Wir sehen ihn als Förster - einer<br />
kleinen Försterei und Fischerei vorstehend,<br />
emsig und begeistert seinem<br />
Beruf obliegen. Forsten, Pirschen, Jagen,<br />
Forellen ziehen - mehr oder weniger<br />
unabhängig sein, den ganzen Tag in der<br />
freien Natur - als Unterlage ein ordentliches<br />
Frühstück, und mag von der Landstrasse<br />
draussen auch Motorenlärm in<br />
die Einsamkeit dringen - das kann unseren<br />
Manfred weder ablenken noch<br />
stören...<br />
Jladoif. Ctvtacciota<br />
wird Kinobesitzer im Winter. Er waltet<br />
gut seines Amtes und sucht für seine Besucher<br />
ebenso spannende wie aufregende<br />
Filme aus. Für weichlichen Kitsch<br />
hat er nicht viel übrig. An der Kasse<br />
passt er genau auf, dass jeder zahlt.<br />
Freibillette gibt es mitunter. Baby löst<br />
ihn hin und wieder ab - dann liest er<br />
Kriminalromane. Im Sommer mietet er<br />
einen Luxusdampfer und fährt mit Passagieren,<br />
von denen er sich bezahlen<br />
lässt, den Rhein hinauf und hinunter (er<br />
hat Uebung von Jugend auf!). Das<br />
Steuern des Schiffes in den ordentlichen<br />
Strömungen des Rheins macht Rudi<br />
immer wieder Spass...<br />
Tlick Seaman:<br />
Die Grossglocknerstrasse hat es ihm<br />
angetan 1 Er will sich auf dieser Strecke<br />
als amtlich geprüfter Fahrlehrer niederlassen<br />
und als Chefmechaniker nebenbei.<br />
80% aller Wagen, die hinauffahren,<br />
werden ihn benötigen. Er kann den<br />
Leuten, die meist verzweifelt sind, Ratschläge<br />
geben, was sie zu tun haben,<br />
wie sie die Kurven nehmen müssen und<br />
wie sie am schnellsten bergab kommen.<br />
- Seaman wird ein grosses Geschäft dabei<br />
machen und gar nicht mehr daran<br />
denken, dass er einmal Sieger im Grossen<br />
Preis von Deutschland war...<br />
QCans Stuck<br />
wenn...<br />
hat sich eine Taucherausrüstung gekauft<br />
und versucht auf dem Gebiet<br />
«herauszuholen», was eben geht. Er ist<br />
überzeugt, dass er bei diesen «Touren»<br />
einmal auf versenkte Goldbarren oder<br />
andere ungeahnte Schätze stösst und es<br />
dann nicht mehr nötig hat, in die Tiefe<br />
zu steigen... Ausserdem gibt es an der<br />
Taucherausrüstung allerhand zu popeln<br />
ÖMstiaTUwotaxl<br />
übt sich in Dressuren aller Art. Er<br />
hat bald seine Schau zusammen und<br />
wird überall bejubelt. Er reist von<br />
Stadt zu Stadt und von Land zu Land.<br />
Den Höhepunkt des Abends bildet seine<br />
Schaunummer, wie er vom Sattel eines<br />
fahrenden Motorrads auf den Rücken<br />
eines Pferdes springt und zurück....<br />
Das überbietet selbst die Reize jedes<br />
Autorennens...<br />
fiudall 2tasse<br />
wird Rundfunkansager, Reporter und<br />
Humorist. Er ist auf allen Plakaten gross<br />
angekündigt «Der lustige Rudi» und er<br />
hält die Zuschauer in Atem und Lachsalven.<br />
Manchmal muss er selbst mitlachen<br />
- das wirkt dann doppelt. Mitunter<br />
zaubert er auch - kurzum - er<br />
geht einer siegessicheren Zukunft entgegen.<br />
In seinem Privatleben ist er<br />
Gründer eines zeitgemässen Radfahrervereins.<br />
wird Direktor eines Autodroms mit<br />
allen Schikanen. Seine Programme lassen<br />
an Abwechslung nichts zu wünschen<br />
und zu basteln und die Sandbänke und<br />
Hügel auf dem Meeresgrund wollen mündliche Verständigung zwischen Fahrern<br />
ebenso überwunden werden, wie dieund Rennleitern unmöglich macht. Sitzen die<br />
höchsten Gipfel und schwersten Rennstrecken.<br />
Paula sitzt mit der Stoppuhr Brücken abgebrochen >. Dann kommt das<br />
Fahrer einmal in ihren Wagen, dann sind « die<br />
am Boot und schreibt darüber einen<br />
neuen Roman.<br />
übrig und wenn das nicht mehr zieht,<br />
macht er im Sommer Tennisplätze und<br />
im Winter eine Eislauf bahn in die Arena.<br />
Er ist seine eigene Attraktion und wenn<br />
er die Sache mal satt hat, verkauft er sie<br />
und geht als Diamantensucher nach<br />
Afrika.<br />
übernimmt im Winter als Skilehrer die<br />
«fortgeschritteneren Damen» und im<br />
Sommer gibt er Wasserskistunden. Ueber<br />
seine Erfolge auf diesen Gebieten brauchen<br />
wir weiter kein Wort zu verlieren..<br />
wird Verkehrspilot in der modernsten<br />
Uebersee-Flugpost von Europa nach<br />
Kapstadt. Chouchou ist die Stewardess<br />
und sie beide mit ihrem «avion bleu»<br />
machen soviel von sich reden, dass sie<br />
monatelang vorher ausverkauft sind.<br />
Jeder will mit dem «avion bleu» reisen,<br />
wo es die beste Verpflegung gibt, womit<br />
man am schnellsten und bequemsten<br />
reist und in dem man sicher ist, unbeschadet<br />
ans Ziel zu kommen. Die Reise<br />
nach Afrika wird dann wie ein «trip»<br />
zum «Grandprix» nach Bern...<br />
Die renntechnisch richtige Beobachtung eines und tragbaren Anlassern, deren schwarze<br />
grossen autosportlichen Anlasses, wie desKabel vorher wie Schlangen quer über den<br />
€ Grossen Preises der Schweiz > auf der Bremgartenstrecke,<br />
ist eigentlich nur möglich, wenn springen die Mechaniker wie die Wiesel da-<br />
Startplatz zwischen den Boliden hindurchliefen,<br />
man die Rennstrategie und -taktik aus denvon.<br />
Signalen herauszulesen vermag, die zwischen Die Motoren des Startfeldes heulen infernalisch<br />
auf, die Augen der Rennfahrer wan-<br />
den Boxen des Ersatzteillagers und den vorbeisausenden<br />
Rennwagen gewechselt werden.<br />
Der Signaldienst beginnt mit dem Augenblick<br />
des Startens der Motoren, deren Aufheulen<br />
eine Minute vor dem Startzeitpunkt jede<br />
Kommando der Rennleitung: «Mechaniker<br />
Startplatz räumen!» Mit ihren Batteriekästen<br />
Ctvästicut JCauti<br />
Signale, Zahlen, Zeichen...<br />
(TS<br />
' '7V.-../>.._<br />
Auch Zuschauer können Rennsignale verstehen!<br />
dern zwischen dem Drehzahlmesser, dem roten<br />
Licht der Startampel und ihrem Rennleiter hin<br />
und her. Im Leerlauf dürfen die Motoren nicht<br />
zu hoch auf Drehzahl gejagt werden, aber<br />
auch nicht zu langsam laufen, weil sonst sofort<br />
die Gefahr des Nasswerdens einer der hochhitzebeständigen<br />
Rennkerzen besteht. Auf annähernd<br />
3000 Touren stehen zitternd die Nadeln<br />
der Drehzahlmesser; der Rennleiter gibt<br />
nun<br />
GROSSER'PREISDER SCHWEIZ<br />
Samstag, 20. August, 16.15 Uhr: Preis vom Bremgarten 100 km<br />
Sonntag, 21. August,<br />
BERN-20./21. August- BERN<br />
Nationales Rennen für Touren-, Sport' und Rennwagen<br />
Preis von Bern<br />
Europas bedeutendstes Rannen der 1,5-Liter-Klasse, mit den Spezialisten