MEISSEN Limitierte Meisterwerke 2018
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50 MAX ADOLF PFEIFFER<br />
Max Adolf Pfeiffer<br />
deserves credit for having<br />
precisely classified the<br />
patterns and forms. The<br />
pattern books were<br />
printed in the Manufactory’s<br />
own printing shop.<br />
Max Adolf Pfeiffer machte<br />
sich auch um die exakte<br />
Klassifizierung von Dekoren<br />
und Formen verdient.<br />
Die Musterbücher wurden<br />
in der manufaktureigenen<br />
Druckerei gedruckt.<br />
An exceptional talent<br />
Ein Ausnahmetalent<br />
Max Adolf Pfeiffer made good use of his broad education and diverse<br />
interests. Trained as a metalworker and carpenter, he also immersed<br />
himself in ceramic technology. He cultivated a strong interest in visual<br />
arts and literature, even founding his own publishing house in 1914, the<br />
so-called “Bagpipe Press”. The Manufactory was later augmented<br />
with its own library and printing shop. He accordingly felt equally at<br />
home in the technical world of porcelain manufacturing as in the<br />
belletristic realm of the fine arts – qualities that predestined him to<br />
direct the Manufactory.<br />
He saw the Manufactory as an important part of the city of Meissen,<br />
so he dedicated himself to the Meissen Library Association and the<br />
Historical Society. His most visible and lasting legacy is the Nikolai<br />
Church: built on his initiative as a memorial to soldiers from Meissen<br />
who had been killed in the First World War, it is decorated with lifesize<br />
porcelain figures and memorial plaques by Emil Paul Börner.<br />
Pfeiffer’s legacy is audible too: the porcelain glockenspiel in Meissen’s<br />
Church of Our Lady still chimes its testimony to the “Pfeiffer era”.<br />
Max Adolf Pfeiffer kam zugute, dass er eine breite Bildung und breit gefächerte<br />
Interessen besaß. Er hatte Schlosser und Tischler gelernt und<br />
Maschinenbau studiert und sich in Keramiktechnologie vertieft. Gleichzeitig<br />
interessierte er sich sehr für Bildende Kunst und Literatur und<br />
gründete 1914 sogar einen eigenen Verlag, die „Dudelsackpresse“ (die<br />
Manufaktur bekam später sogar eine eigene Bücherei und Druckerei).<br />
Er war dadurch sowohl in der technischen Welt der Porzellanherstellung<br />
als auch in der schöngeistigen Welt der Künste zu Hause, was ihn<br />
für die Leitung der Manufaktur prädestinierte.<br />
Die Manufaktur sah er als wichtigen Teil der Stadt Meißen, entsprechend<br />
engagierte er sich im Meißener Büchereiverein oder dem Heimatverein.<br />
Sichtbarstes und überdauerndes Erbe ist hier vor allem die Nikolaikirche,<br />
die auf sein Betreiben hin 1929 als Gedächtnisstätte für die<br />
Meißener Opfer des Ersten Weltkriegs gestaltet wurde – mit lebensgroßen<br />
Porzellanfiguren und Gedenktafeln von Emil Paul Börner. Und<br />
sogar hören kann man es noch heute: Auch das Glockenspiel aus<br />
Porzellan in der Meißener Frauenkirche ist ein Zeuge der „Pfeiffer-Zeit“.<br />
“The essence of porcelain is light. Porcelain<br />
thirstily absorbs light and then radiates it again,<br />
refracted 1,000 times, as white light”<br />
„Das Wesen des Porzellans ist das Licht. Das Porzellan<br />
trinkt das Licht in sich hinein und strahlt es<br />
tausendfach gebrochen als weißes Licht zurück“