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MEISSEN Limitierte Meisterwerke 2018

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84 VASES<br />

Annet Görner’s artistic painting<br />

skilfully uses the gentle curves<br />

of the vase to underscore the<br />

dynamism of the painted motifs.<br />

Die kunstvolle Malerei von Annet<br />

Görner nutzt raffiniert die sanften<br />

Rundungen der Vase, um die Dynamik<br />

der Motive zu unterstreichen.<br />

A <strong>MEISSEN</strong> ® original<br />

Das ist original <strong>MEISSEN</strong> ®<br />

The motifs resemble depictions of women on Chinese famille verte and<br />

famille rose porcelains, examples of which found their way into<br />

Augustus the Strong’s collection at an early stage. However, Asian figural<br />

scenes were a speciality in some of the first porcelain art produced<br />

at the Meissen Manufactory. As well as developing the first batch of<br />

serviceable paints for overglaze patterns, for instance, Johann Gregorius<br />

Höroldt (1696–1775) also produced a painter’s copybook of<br />

scenes from everyday life in Asia, the “Schulz Codex”, which served<br />

generations of porcelain painters as source material. The decoration<br />

on the covered vase is even more closely aligned, both thematically<br />

and stylistically, with the Fächerchinesen or “fan-bearing Chinese figures”<br />

by Johann Ehrenfried Stadler (1701–1741), which were invariably<br />

painted in a pencilesque, two-dimensional fashion. Though Annet<br />

Görner’s Asian ladies, too, are finely outlined in black, their artistically<br />

shadowed drapery, foreshortened and finely patterned, sports the elegant<br />

curving brushwork of art nouveau.<br />

Die Motive ähneln Frauendarstellungen auf antiken chinesischen Porzellanen<br />

der „Famille verte“ und „Famille rose“, die sich bereits in der<br />

Sammlung August des Starken befanden. Figürliche asiatische Szenerien<br />

sind seit den Anfängen der Manufaktur aber auch eine Spezialität<br />

Meissener Porzellankunst. So entwickelte Johann Gregorius Höroldt<br />

(1696–1775) nicht nur den ersten Kanon brauchbarer Farben für Aufglasurdekore,<br />

sondern auch einen Katalog mit Malvorlagen von Szenen<br />

aus dem asiatischen Alltag, den sogenannten „Schulz-Codex“, der<br />

Generationen von Porzellanmalern als Vorlage diente. Noch mehr<br />

Nähe hat das Dekor der Deckelvase thematisch und in der Malweise zu<br />

den „Fächerchinesen“ von Johann Ehrenfried Stadler (1701–1741), die<br />

immer grafisch und zweidimensional gemalt waren. Annet Görners<br />

Asiatinnen zeigen zwar auch feine, schwarze Konturen, aber in den kunstvoll<br />

schattierten Faltenwürfen und feinen Mustern, die perspektivisch<br />

angeordnet sind, den eleganten, schwungvollen Strich des Jugendstils.

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