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R. Schramm: Herr Klein, abgesehen von<br />
der Hotel-Maxime „Life is Magifique!“ –<br />
was möchten Sie und Ihr Düsseldorfer<br />
Studio den Gästen vermitteln?<br />
H. Klein: Auf keinen Fall, dass sie sich<br />
hier wie zu Hause fühlen und mit<br />
bekannten Bildern konfrontiert werden:<br />
Das ist langweilig. Dazu muss man nicht<br />
verreisen. Reisen ist ein kulturelles<br />
Erlebnis. Hier sollte ein Ort entstehen,<br />
der berührt wie inspiriert — und die<br />
Gäste zur Wiederkehr einlädt.<br />
R. Schramm: Was war dabei die größte<br />
Herausforderung?<br />
H. Klein: Den Spagat herzustellen zwischen<br />
Paris, der geistigen Heimat der<br />
Sofitels, und dem Standort München.<br />
Also französische und bayerische Kultur<br />
und Kunst plus Lebensfreude zu kombinieren.<br />
Sowie Zeitgenössisches und<br />
Historie.<br />
R. Schramm: O là là! Eine innenarchitektonische<br />
Aufgabe, die …<br />
H. Klein: … beseelt. Aber lassen Sie mich<br />
bitte kurz etwas zum Bild des Innenarchitekten<br />
sagen. Der wird bei uns oft<br />
mit einem Einrichter gleich gesetzt. Im<br />
Ausland sagt man Interior Decorateur.<br />
R. Schramm: Was sagen Sie?<br />
H. Klein: Wir sind eine Art Fachärzte<br />
des Inneren. Möblierung und Dekoration<br />
machen nur fünf bis sieben Prozent<br />
unserer <strong>Gesamt</strong>leistung aus.<br />
R. Schramm: Und die über 90 Prozent?<br />
H. Klein: Gemeinsam mit dem Kunden<br />
und Architekten ein Raum-Konzept zu<br />
entwickeln. Dabei bestimmen wir u.a.<br />
die Grundriss-Layouts, Positionen von<br />
Wänden sowie Öffnungen und planen<br />
speziell den Einsatz von Materialien,<br />
Farben und Licht.<br />
„Kreativität hoch 4“: die Gestalter des neuen 5 Sterne Superior Flaggschiffes der AccorHotels: Stefanie Schafmeister,<br />
Harald Klein, Wiebke Laakmann und Christel Dahmen bei der KG-Gründung 2006<br />
“Creativity, high 4”: the designers of the new Accor 5-star flagship Stefanie Schafmeister, Harald Klein, Wiebke Laakmann and Christel<br />
Dahmen at the founding of the firm in 2006<br />
R. Schramm: Was ist in der Bayerpost Ihr<br />
wichtigstes Gestaltungsmittel?<br />
H. Klein: Kontraste!!! Um Höhe zu erleben,<br />
sollte man vorher einen niedrigen<br />
Raum erleben. Üppiges Material sollte<br />
gegen einfaches gesetzt werden. Dazu<br />
das Zusammenspiel von zeitgenössischer<br />
Qualität mit gut strukturierten<br />
Grundrissen, gutem Licht, gutem Duft,<br />
guten Materialien und letztendlich einer<br />
treffenden Ausstattung. Das alles macht<br />
die Dramatik eines Raums aus.<br />
R. Schramm: Sie sind weit mehr als ein<br />
Design-Dramaturg. Sie kommen von der<br />
Fotografie und Malerei, sind Hobbykoch…<br />
H. Klein: … wenn es um Kreativität geht,<br />
kann ich nie nein sagen.<br />
R. Schramm: Ehemann sind Sie auch:<br />
H. Klein: Glücklicherweise hat meine<br />
Frau nicht nein gesagt.<br />
R. Schramm: Ihre Frau Rica Reinisch ist<br />
Mental-Coach für Führungskräfte und<br />
hat 1980 bei den Olympischen Spielen<br />
in Moskau drei Goldmedaillen im<br />
Schwimmen gewonnen – mit erst 15.<br />
(K)ein Zufall, dass Sie mit ihr auf einer<br />
Wasserburg im Rheinland leben?<br />
something about interior designers. We are often<br />
confused with furnishers. Abroad they are<br />
known as interior decorators.<br />
R. Schramm: What do you mean?<br />
H. Klein: We are specialists in interiors. Furniture<br />
and decor make up just five to seven<br />
percent of our total output.<br />
R. Schramm: And the other 90-plus percent?<br />
H. Klein: In collaboration with architects and<br />
our clients, we draw up a room concept. This<br />
includes floorplan layouts, the placing of walls<br />
and doors, and a specific plan for the use of<br />
materials, colours, and light.<br />
R. Schramm: What was the most important design<br />
element in the Bayerpost?<br />
H. Klein: Contrast!!! To experience height, you<br />
should previously have been in a low space.<br />
Opulent materials should be contrasted with<br />
simple ones. Add to this the interplay of contemporary<br />
quality with well-structured layouts,<br />
good lighting, attractive aromas, good materials,<br />
and lastly, striking furnishings. All of this<br />
comes together to create the drama of a room.<br />
R. Schramm: You are far more than a dramatic<br />
designer. You come from the worlds of photography<br />
and painting, you are a keen cook...<br />
H. Klein: … when it comes to creativity, I can<br />
never say no.<br />
R. Schramm: You’re also married.<br />
H. Klein: Luckily, my wife didn’t say no either.<br />
Foto: Bernd Nörig<br />
Foto: Mila Pairan<br />
„Ein spannender Gesprächspartner“: Magnifique!-Autorin<br />
Renate Schramm mit dem Designer<br />
“A fascinating conversational partner”: Magnifique! writer Renate<br />
Schramm with the designer<br />
H. Klein: Meine Frau ist 1.80 Meter<br />
groß. Sie schwimmt privat immer noch<br />
gern. Aber die meisten Becken sind ihr<br />
zu klein. Da habe ich versucht, sie mit<br />
6.000 Quadratmeter Seefläche an mich<br />
zu binden (schmunzelt).<br />
R. Schramm: Und wie groß ist die Wanne<br />
in Ihrem Burg-Bad?<br />
H. Klein: In unserem modernen, schwarzen<br />
Bad gibt es einen großen Dusch-Bereich,<br />
aber keine Wanne. Die hat Rica ja<br />
vor der Haustür.<br />
R. Schramm: Your wife, Rica Reinisch is a mental<br />
coach for executives, and in 1980 she won<br />
three gold medals for swimming at the Olympic<br />
Games in Moscow, aged just 15. Small wonder<br />
that you live in a moated castle in Rhineland?<br />
H. Klein: My wife is 1 metre 80 tall. She still loves<br />
to swim for pleasure. But most pools are too<br />
small for her. So I’ve tried to bind her to me with<br />
6,000 square metres of seawater (he smiles).<br />
R. Schramm: And how big is the bath in your<br />
castle?<br />
H. Klein: In our modern, black bathroom there<br />
is a large shower area, but no bathtub. Rica has<br />
that on the doorstep.<br />
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