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5-2018

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Editorial<br />

Datenqualität in der Smart Factory<br />

Durch die Förderung der Bundesregierung im Zukunftsprojekt Industrie 4.0 sollen<br />

moderne Informations- und Kommunikationstechnologien die Industrie revolutionieren,<br />

den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken, und eine Steigerung der Produktivität<br />

ermöglichen.<br />

Dr.-Ing. Frederik Beutler<br />

Geschäftsführer Knowtion UG –<br />

Spezialist für Sensorfusion und<br />

automatische Datenanalyse<br />

Im Zukunftsprojekt der Industrie 4.0 nimmt der Begriff Smart Factory auch intelligenten<br />

Fabrik eine entscheidende Rolle ein. In der intelligenten Fabrik werden alle<br />

Entitäten in einem Prozess mit Sensoren, Aktoren und Kommunikationsverbindungen<br />

ausgestattet. Durch die Kommunikation untereinander sollen diese den Fertigungsprozess<br />

selbständig organisieren und lösen können. Um dies zu gewährleisten müssen<br />

intelligente Monitoring- und autonome Entscheidungsprozesse bereitgestellt werden,<br />

welche die Sensordaten in Echtzeit verarbeiten und basierend darauf den Aktoren<br />

Aktionen mitteilen. Damit werden bei der Vernetzung von ganzen Fabriken zu Smart<br />

Factories große Datenmengen anfallen und die Interpretation und Bewertung der<br />

Sensordaten eine immer größere Bedeutung bekommen. Zudem muss die Qualität<br />

der Produkte kontinuierlich überwacht werden, um frühzeitig Änderungen im Prozess<br />

einzuleiten.<br />

Dabei spielen zwei Aspekte hinsichtlich der Sensordaten eine entscheidende Rolle.<br />

Um qualifizierte und zuverlässige Aussagen automatisiert zu gewinnen, muss die<br />

Qualität der Sensordaten überwacht werden. Dies bedeutet die Integrität der Daten<br />

muss sichergestellt werden. Dies kann man z. B. erreichen, wenn sich die Sensoren<br />

untereinander überwachen, welche das gleiche Phänomen beobachten. Betrachtet<br />

man z. B. eine Temperaturverteilung, welches mit einem Array von Temperatursensoren<br />

dieses beobachtet, so stehen die Sensordaten über eine partielle Differentialgleichung<br />

in Beziehung, mit der man Sensorausfälle oder Fehlmessungen detektieren<br />

kann. Ein anderer Aspekt ist die Planung der verwendeten Sensoren für die<br />

Qualitätsüberwachung. Dabei spielen die Sensoreinsatzplanung und die Heterogenität<br />

der Sensoren eine entscheidende Rolle. Durch mobile Sensoren kann die Beobachtbarkeit<br />

und damit die Genauigkeit erhöht werden. Durch die Verwendung von heterogenen<br />

Sensoren können die Vorteile der unterschiedlichen Sensoren kombiniert und<br />

die Nachteile minimiert werden.<br />

Auch für die Validierung und die Verifikation einer Smart Factory wird man vor<br />

großen Herausforderungen stehen, wenn maschinelle Lernverfahren und den daraus<br />

gewonnen Datenmodellen Änderungsanweisungen für den Betrieb abgeleitet werden.<br />

Dabei werden sich die Fragen stellen, auf Basis welcher historischen Daten kam<br />

das Verfahren zu dieser Entscheidung, wie können die Entscheidungen auf die Auswirkungen<br />

überprüft und wie können Gegenmaßnahmen für falsche Entscheidungen<br />

aussehen. Andere Bereiche, wie z. B. autonome Fahrzeugsysteme, stehen vor ähnlichen<br />

Fragestellungen. Hier besteht die große Chance Synergieeffekt zu nutzen, um<br />

Vorgehensweisen gemeinsam zu entwickeln.<br />

Dr.-Ing. Frederik Beutler<br />

Knowtion UG<br />

www.knowtion.de<br />

PC & Industrie 5/<strong>2018</strong> 3

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