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Konsumation, die kein Ende zu nehmen scheint<br />

Sucht ohne Kater<br />

Viele Süchte sind bereits bekannt, eine weitere schleicht sich seit Jahren langsam<br />

und still in das Leben der Menschen ein: Die Handysucht.<br />

In der heutigen Zeit wirdviel zu viel Zeit online verbracht.<br />

Sei es auf dem Handy, am Computer oder<br />

übers iPad. Soziale Medien sind hoch in Kurs, jeder<br />

hat sie, jeder konsumiert sie. Der Konsum beginnt<br />

bereits morgens, wenn der Weckerklingelt.Von einem<br />

langsamen,erholsamenund bewussten Aufwachprozess<br />

ist nicht mehr die Rede. Nach einer morgendlichen<br />

Dusche, dem Anziehen, dem Bereitmachen und<br />

dem Verlassen vom Haus wird erneut vom Handy<br />

konsumiert: Der Bus hat Verspätung, der Griff geht<br />

zum Handy.Kopfhörer werden in die Ohren gesteckt,<br />

um jeglichenGesprächen aus dem Wegzugehen. Der<br />

Konsum vom Handy zieht sich über den ganzen Tag<br />

hindurch. Sobald die Arbeit getan ist, steigt man in<br />

den Bus, fährt nach Hause, wo die Serie wartet, welche<br />

man schon seit Tagen schaut und unbedingt zu<br />

Ende schauen muss. Bis langindie Nachthinein wird<br />

gechattet, gespielt oder Serien geschaut. Ein Konsum,<br />

der kein Ende zu nehmen scheint.<br />

Mangelnde Kontrolle, was Beginn, Beendigung und<br />

Menge des Gebrauchs angeht, schädigt dem Menschen<br />

früher oder später. Unter Schäden werden<br />

nicht nur körperliche Beschwerden verstanden, sondern<br />

auch soziale Probleme wie familiäre Konflikte,<br />

Arbeitsplatzverlust, stark nachlassende Schulleistungen<br />

oder Verminderung anderer Interessen. Wie<br />

kann man dagegen angehen? Wie werden Süchte<br />

bekämpft? Der erste Schritt muss immer im eigenen<br />

Kopf geschehen: Weshalb muss eine Veränderung<br />

her?Was soll sich ändern?Wie kann dieses Ziel erfolgreich<br />

angegangen werden? Sobald der Entscheid im<br />

Kopf gefestigt ist, die Beweggründe und Ziele schriftlich<br />

festgehalten sind, können weitere Massnahmen<br />

ergriffen werden. Zu Beginn ist ein offenes und ehrliches<br />

Gespräch mit einer vertrauten Person zu empfehlen.<br />

So kann der Sachverhalt geklärt werden und<br />

alle Beteiligten sind bestens informiert.<br />

Für die Radikalen gibt es die Möglichkeit einer«Social<br />

Media Detox Time», was bedeutet, während einer<br />

bestimmten Zeit auf Handy, Computer oder Fernsehen<br />

vollständig zu verzichten. Dieser Entscheid ist<br />

schnell gefasst, jedoch nur durch eine konsequente<br />

Einstellung erfolgreich durchzuführen. Nach einer<br />

zwei­ oder dreiwöchigen Durchführung kann das<br />

Handy spartanisch wieder eingesetzt werden. Ein<br />

weiterer Wegist der partielle Verzicht, wo Stunden<br />

bestimmt werden,indenen man am Handy seinkann.<br />

Der Schwerpunkt soll dabei auf die Leistungen und<br />

nicht auf die Fehler gelegt werden.<br />

Ein Entzug jeglicher Sucht bringt Entzugserscheinungen<br />

mit sich.Jeintensiverder Konsum war,desto<br />

stärker werden diese sein.Fürs Handy gibt es so viele<br />

Alternativen, welche ablenken und effizient wirken,<br />

man muss sie nur finden und umsetzen.<br />

GESUNDHEITSMAGAZIN 13

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