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jetzt – Das Schweizer Familien- & Lifestyle Magazin – April 2018

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Style │ KUNST<br />

Kolumne<br />

Kunst Logik<br />

Ein freischaffender Künstler kann sich alles<br />

erlauben: wie er seine Kunstwerke gestaltet,<br />

interpretiert und verkaufen will. Ein abhängiger<br />

Künstler muss in Gegensätzen leben.<br />

Welch eine Qual! Was aber ist ein abhängiger<br />

Künstler?<br />

Macht er alles wegen der Geldes? Wenn ja,<br />

muss er das machen, was er am wahrscheinlichsten<br />

verkaufen kann.<br />

Macht er alles, um im Mittelpunkt stehen zu<br />

können? Wenn ja, braucht er viele Leute,<br />

die ihm huldigen. Schafft er die Kunst nur<br />

für sich, wird er nie fremde Anerkennung<br />

erfahren.<br />

Die Künstlerformel ist demnach; freiheitlich<br />

arbeiten, eigene Gedanken zu zeigen, vielen<br />

Menschen die Gelegenheit zu geben, seine<br />

Werke interpretieren zu dürfen. Und selbstredend<br />

muss er jede noch so schmerzende<br />

Kritik ertragen. Viele haben das Talent,<br />

um Kunst zu erschaffen. Wenige kennen die<br />

Kunst Logik. Als Kunstschaffender habe<br />

ich mich oft gefragt, wie unabhängig ich<br />

bin. Klar, habe ich mir eingeredet, ein völlig<br />

freier Kunstmensch zu sein. Bei näherer<br />

Betrachtung muss ich zugeben, es ist nicht<br />

leicht, sich der Unabhängigkeit zu entziehen.<br />

Trotzdem ist die grösste Erfolgschance<br />

in der Kunst, was das auch immer ist, authentisch<br />

zu bleiben und glücklich zu sein.<br />

Herzlichst<br />

Aurelio Wettstein<br />

Künstler, Berater, Manager.<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Visionär-Sachliches<br />

<strong>Das</strong> Kunsthaus Zürich präsentiert 56 Werke der gegenständlichen Malerei<br />

zwischen 1890 und 1965. <strong>Das</strong> Visionär-Sachliche ist diesen Positionen<br />

gemein <strong>–</strong> aufzuspüren am Vorabend der Moderne bei Böcklin und<br />

Vallotton, dann bei den sogenannten «Naiven», den Vertretern der Neuen<br />

Sachlichkeit sowie in surrealistischen Werken von Dalí und Magritte.<br />

Von Böcklin zu Dalí, von Vallotton zu Dietrich,<br />

von der akkuraten Leidenschaft, mit<br />

der Rousseau seine fremden Welten schuf,<br />

zu Magrittes marmornen Vögeln: <strong>Das</strong> Visionär-Sachliche<br />

ist all den erwähnten Positionen<br />

gemein, die getroffene Auswahl motivisch<br />

und formal breit gefächert.<br />

Zu sehen sind 56 Menschen-, Tier-, Landschafts-<br />

und Pflanzendarstellungen. Gut<br />

die Hälfte dieser Schätze aus der Kunsthaus-Sammlung,<br />

insbesondere die Gemälde<br />

von Camille Bombois, André Bauchant, Adolf<br />

Dietrich und Niklaus Stoecklin, sind seit<br />

vielen Jahren nicht gezeigt worden. Sie alle<br />

entfalten eine erstaunliche Anziehungskraft<br />

<strong>–</strong> seien es wundersame Selbstbildnisse, hyperrealistisch<br />

gemalte Naturdarstellungen<br />

oder die leuchtend farbigen Hintergründe,<br />

die sich surreal um die Figuren legen. Sie<br />

erlauben, das enorme Potenzial einer gegenständlichen<br />

<strong>–</strong> oder sich gegenständlich gebenden<br />

<strong>–</strong> Moderne zu erkunden, einer Strömung,<br />

die das Wesen der Dinge, das von der<br />

Aurelio Wettstein<br />

10. Ausstellung<br />

Zum Thema Energien sind 33 neue Werke entstanden.<br />

Wettstein nimmt Themen die ihn berühren,<br />

beschäftigen und gleichzeitig inspirieren.<br />

Seine Texte und Philosophien schreibt er<br />

in Kurzform nieder, visualisiert sie in kräftigen,<br />

farbenfrohen Bildern, die eine ganz persönliche<br />

Note erhalten. Die nun zehnte Ausstellung<br />

in der Ostschweiz zeigt einen Künstler, der<br />

sehr vielseitig ist und stets Neues ausprobiert.<br />

Seine Art, wie er mit den Acrylfarben umgeht,<br />

ist durch grosse Abwechslungen geprägt. Mal<br />

sanft und harmonisch, mal grob und laut. Alles<br />

hat seinen Platz.<br />

Zu jeder Ausstellung gibt es eine Lektüre, die<br />

das Thema mit den Bildern zeigt. So sind über<br />

250 Werke entstanden, welche alle ihre Geschichten<br />

haben. Wettsteins Kunst ist greifbar,<br />

seine philosophischen Texte leicht zu lesen.<br />

Artepositiv nennt er sein Schaffen. Also nicht<br />

die angreifende Art, sich bemerkbar zu machen.<br />

Wettstein will, dass seine Bilder positive<br />

Gedanken auslösen, klar in der Farbe sind und<br />

den Gedanken freien Lauf lassen können.<br />

Avantgarde zeitweise verbannt worden war,<br />

zurückholt und grundlegend erneuert.<br />

• Ausstellung: «Magritte, Dietrich,<br />

Rousseau. Visionäre Sachlichkeit»,<br />

bis 8.7.<strong>2018</strong>, Kunsthaus Zürich,<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Adolf<br />

Dietrich,<br />

«Mädchen<br />

mit gestreifter<br />

Schürze»,<br />

1923<br />

Am 27. <strong>April</strong> ist es wieder soweit. Der Künstler Aurelio Wettstein zeigt<br />

seine neusten Texte und Bilder in der ISA Bodywear in Amriswil.<br />

Andreas Sallmann, kreativer Geist und Inhaber<br />

der ISA Bodywear, hat seine Bilder zum<br />

Anlass genommen, eine Textilkollektion zu<br />

kreieren. Lassen Sie sich überraschen, wie<br />

das gemeinsame Projekt «Kunst im Slip» ausgegangen<br />

ist. TVO wird vor der Vernissage den<br />

Werdegang Kunst und Textil an mehreren Tagen<br />

ausstrahlen.<br />

• Ausstellung: 28. und 29.4.<strong>2018</strong>, 10:00<br />

bis 18:00 Uhr, Vernissage: 27.4.<strong>2018</strong>,<br />

19:00 Uhr;<br />

ISA Bodywear, Amriswil, Weinfelderstrasse<br />

15, www.artepositiv.ch<br />

-online.ch<br />

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