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liegt im Argen.“; 1Sam18, 10: „… kam <strong>der</strong> böse Geist von Gott über Saul, …“; Hiob 2, 10: „Haben wir<br />
Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“; Kol1, 15-17; Jes45, 7: „…<br />
<strong>der</strong> ich Frieden gebe und schaffe Unheil“.<br />
Der Bibelschreiber hatte also schon das Böse auf Erden als Ergebnis <strong>der</strong> Versuchung im Himmel vor<br />
Augen.<br />
Schicksale und Katastrophen werden uns weiterhin begleiten (Röm8, 22: „Denn wir wissen, dass die<br />
ganze Schöpfung mit stöhnt und ächzt bis zum heutigen Tag,…“)<br />
- III.2.3) Leid<br />
Gott wusste, was auf uns zukommen würde Leid.<br />
Nach Asa Gray, amerikanischer Botaniker, als Erklärung für die theologisch schwer begründbare<br />
Existenz von Leiden "Wenn Kampf und Wettbewerb die Grundlagen evolutionärer Verän<strong>der</strong>ungen<br />
sind, dann sind Schmerz und Leiden <strong>der</strong> Preis für die Entstehung höherer Lebewesen."<br />
Alles Leid dient diesem Zweck: Verän<strong>der</strong>ung bei sich und/o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en. Doch Gott hilft uns dabei<br />
durch Verän<strong>der</strong>ung – Verän<strong>der</strong>ung wg. Freiheit. Aber Verän<strong>der</strong>ung bedeutet Überwindung gepaart<br />
mit Loslassen. Das schafft <strong>der</strong> Mensch aber nur schwer, so dass Gott ihn durch<br />
„Wegnehmen“ unterstützt, frei nach dem Motto: „Gott gibt durch Nehmen“ (Freiheit für Zwang).<br />
Nur: Das empfindet <strong>der</strong> Mensch als Leid. Loslassen ist das Zauberwort, frei nach dem Motto: „Je<br />
weniger ich will, je mehr habe ich.“ Das macht wirklich frei, und was man loslässt füllt Gott mit Liebe<br />
auf, denen, die Gott lieben. Das steht schon in Mt10, 39: „Wer sein Leben findet, <strong>der</strong> wird´s verlieren;<br />
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, <strong>der</strong> wird´s finden.“ Und hier passt auch 1Joh5, 4: „…<br />
und unser Glaube ist <strong>der</strong> Sieg, <strong>der</strong> die Welt überwunden hat“.<br />
Leid ist „weg genommen kriegen“. Leid soll u. a. zum Loslassen führen. Je mehr ich loslasse, je<br />
weniger kann mir passieren. Wenn man alles (das Leben) losgelassen hat, kann passieren, was will,<br />
man wird nicht leiden.<br />
Leid ist nie sinnlos. D. h. Umkehr und Gottvertrauen führen in Richtung Freiheit und Liebe. Ein Ja zu<br />
Gott heißt nicht: weniger leiden. Der Mensch ist ebenso ein Sün<strong>der</strong>, wie ein Nein-Sager und muss<br />
auch schmerzhafte Verän<strong>der</strong>ungen ertragen. Nach Ps34, 20. „Der Gerechte muss viel erleiden,<br />
…“ Einmal, damit er sich nicht überhebt (2Kor12, 7), zum zweiten kann ein Mensch je freier werden,<br />
je mehr er leidet.<br />
Wir zeugen auch Kin<strong>der</strong>, obwohl wir wissen, dass sie in ihrem Leben leiden werden.<br />
Je<strong>der</strong> leidet nach seiner Kraft. D. h. Starke tragen Lasten <strong>der</strong> Schwächeren. Wenn man sich das klar<br />
macht, dann gilt: Leiden aus Barmherzigkeit (für an<strong>der</strong>e) macht das Leiden erträglicher. Je<strong>der</strong> hat<br />
jemanden, für den er Lasten tragen würde. Es gibt immer einen Schwächeren.<br />
Wenn man sich selbst betrachtet: Was müsste man leiden – wenn denn Leid <strong>der</strong> Weg ist– um seinen<br />
Eigennutz zu überwinden. Das geht aber gar nicht – man müsste die Evolution überwinden.<br />
Es gibt fürchterliches Leid:<br />
Folter; Verzweiflung, bei <strong>der</strong> man nur noch die Lösung im Selbstmord sieht; Ohnmacht, eine<br />
schlimme Situation zu än<strong>der</strong>n; unerträgliche Schmerzen; schlimme Krankheit; Verhungern; Angst,<br />
ohne eine Lin<strong>der</strong>ung zu sehen; …<br />
Ich bin mir sicher, dass Gott auch bei diesem Leid hilft, bei jedem, auch ungebeten.<br />
Aber kann man diese Überzeugung verinnerlichen?<br />
Vielleicht dadurch, dass man sich <strong>der</strong> Angst vor diesem Leid stellt und sie Gott darlegt.<br />
Bei einigen Ursachen von Leid hilft Galgenhumor, auch eine Gnade.<br />
Es gibt Mut machende Beispiele:<br />
„Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so