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VSAO JOURNAL Nr. 2 - April 2018

Gleichgewicht - Gastroenterologie/Nephrologie Streit um Fallzahlen

Gleichgewicht -
Gastroenterologie/Nephrologie
Streit um Fallzahlen

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FOKUS ▶ GLEICHGEWICHT<br />

gängen, ausgelagerten Mechanosensoren<br />

(akzessorische Loben), und flüssigkeitsgefüllten<br />

Räumen. Dreht sich der Körper,<br />

dann gerät die Flüssigkeit in Bewegung<br />

und drückt auf die Loben, wodurch die<br />

Mechanosensoren gereizt werden. Direkter<br />

Kommunikationspartner dieser Nervenzellen<br />

ist das motorische System der<br />

Beine, so kann die Beinhaltung bei Bewegung<br />

im Stehen oder Sitzen direkt korrigiert<br />

und die Balance gehalten werden.<br />

Konträr zum Gleichgewichtsorgan im Ohr<br />

scheint das zweite Gleichgewichtsorgan<br />

ausschliesslich für die Balance der Beinmotorik<br />

beim Sitzen und Laufen verantwortlich<br />

zu sein. Eine Verletzung des Organs<br />

im Rückenmark hat keinen Einfluss<br />

auf die Gleichgewichtskoordinierung<br />

während des Fluges.<br />

Festgeschnallt<br />

Sitzt ein Vogel auf einem oder beiden Beinen,<br />

dann liegt das Kniegelenk nahe dem<br />

Masseschwerpunkt. Es ist häufig im Gefieder<br />

versteckt und nicht direkt sichtbar.<br />

Sichtbar ist hingegen das Intertarsalgelenk,<br />

das Sprunggelenk, welches bei Vögeln<br />

häufig fälschlicherweise als «nach<br />

hinten geknicktes Kniegelenk» bezeichnet<br />

wird. Das Intertarsalgelenk ist nach hinten<br />

gebeugt und sorgt dafür, dass die Zehen<br />

und Krallen des Vogels unter dem<br />

Schwerpunkt liegen, was zur Stabilisierung<br />

des Gleichgewichts beiträgt.<br />

Ruht der Vogel auf einem oder auch beiden<br />

Beinen, dann ist der Oberschenkelknochen<br />

fast horizontal ausgerichtet, der<br />

Schwerpunkt liegt unterhalb des Kniegelenks.<br />

Bänder des Hüftgelenks sorgen<br />

dafür, dass diese Haltung auch beim<br />

Schlafen rein mechanisch und ohne zusätzlichen<br />

Energieverbrauch gemütlich<br />

eingehalten werden kann.<br />

Darüber hinaus verfügen Vögel sehr<br />

wahrscheinlich über eine Art «Schliessmechanismus»,<br />

mit Hilfe dessen sie<br />

quasi auf der Stange einrasten können.<br />

Vogelbein und -fuss sind hierfür besonders<br />

konstruiert: Eine Beugesehne zieht<br />

alle Zehen und Krallen zusammen und<br />

schliesst den Vogelfuss somit fest um die<br />

Stange, sobald das Bein des Vogels wie<br />

in der Sitzposition gebeugt ist. Der Vogelfuss<br />

«rastet» automatisch auf der<br />

Stange ein, das Eigengewicht des Vogels<br />

(ohne zusätzliche Muskelkraft) hält die<br />

Sehne straff und verhindert somit mechanisch<br />

ein Herunterfallen. Die Sehne,<br />

und damit der Verschlussmechanismus,<br />

löst sich erst dann wieder, wenn der Vogel<br />

sein Bein aktiv (wie zum Abflug)<br />

ausstreckt. Ein ähnlicher Mechanismus<br />

erlaubt es übrigens auch Pferden, im<br />

Stehen zu schlafen.<br />

■<br />

18<br />

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