LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 2
Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere
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LE-2-<strong>2017</strong> | S40 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Parallel zum Neubau des zweiten HRL legte<br />
SSI Schäfer das Konzept für die optimale Trennung<br />
der Materialströme vor. Vitaqua wollte<br />
das Bestandslager in dem zentralen Distributionszentrum<br />
nach dem Erweiterungsprojekt<br />
ausschließlich zur Lagerung der rund 320 verschiedenen<br />
Fertigprodukte nutzen. Die Vorhaltung<br />
der Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren<br />
für die Produktionsversorgung sollte<br />
über das neue HRL von SSI Schäfer erfolgen.<br />
„Dazu war es seitens der Hardware erforderlich,<br />
das HRL an die vorhandene EHB anzubinden,<br />
ihre Leistungskapazität zu steigern und<br />
den Parcours der EHB derart zu modifizieren,<br />
dass sie alle Bereiche des Distributionszentrums<br />
ver- beziehungsweise entsorgen kann“,<br />
sagt Hoffmann. „Überdies galt es, die neuen<br />
Prozesse über einen Materialflussrechner und<br />
ein Lagerverwaltungssystem abzudecken<br />
und an das kundenseitig betriebene Steuerungssystem<br />
anzubinden.“<br />
Auf knapp 800 m Länge wurde der Umlauf<br />
der EHB erweitert. Über zwei parallel verlaufende<br />
Strecken bedient sie das neue Vorgebäude,<br />
die beiden HRL und die Produktion.<br />
Um die Kapazitätsanforderungen zu decken,<br />
wurde die Bahn um drei Fahrzeuge auf insgesamt<br />
sechs Gehänge erweitert. Besonderheit:<br />
SSI Schäfer installierte Gehänge, die identisch<br />
mit dem Bestand sind. Alle sechs Gehänge<br />
wurden zudem mit modernster Sensortechnik<br />
ausgerüstet. „Dies ermöglicht die Nutzung einer<br />
frei verfahrbaren EHB ohne Einhausung“,<br />
erläutert Hoffmann. „Die Sensoren stoppen<br />
die Bahn automatisch, wenn sie auf der<br />
Förderstrecke Hindernisse erfassen.“ Mit der<br />
zusätzlichen Sicherheitsausstattung kann die<br />
herkömmliche Einzäunung der Förderstrecke<br />
entfallen. Die auf Stutzen geführte EHB stellt keine<br />
Barriere in der Fläche dar, sondern gewährt<br />
freie Passagen zwischen den Gehängen.<br />
Produktionsversorgung an. An Übergabeplätzen<br />
übernimmt die EHB die ausgelagerten<br />
Paletten und führt sie in das Produktionsgebäude.<br />
Dort entsorgt sie die Produktionslinien<br />
und führt die Getränkepaletten in das Bestands-HRL.<br />
„WAMAS verwaltet das neue HRL,<br />
führt dessen Prozesse und macht mit einer<br />
Visualisierung für den Leitstand die Vorgänge<br />
transparent. Neben der um Sensorik und<br />
neuen Streckenverlauf erweiterten Steuerung<br />
der EHB musste WAMAS zudem mit Schnittstellen<br />
zu den Produktionslinien und dem überlagernden<br />
IT-System ausgestattet werden“,<br />
veranschaulicht Hoffmann den Programmieraufwand.<br />
Die Auslagerungen für die Distribution erfolgen<br />
nach Vorgabe des überlagernden<br />
IT-Systems über eine Fördertechnikstrecke in<br />
die Bestandsanlage. Dort wird der Warenausgang<br />
konsolidiert und schließlich auf Lkw<br />
verladen. Insgesamt hat SSI Schäfer bei dem<br />
Erweiterungsprojekt die Materialflüsse deutlich<br />
optimiert. „Dabei ist das gesamte Anlagenlayout<br />
des neuen HRL und der modernisierten<br />
EHB auf eine komfortable Umsetzung<br />
weiterer Expansionsoptionen seitens Vitaqua<br />
ausgelegt“, fasst Hoffmann zusammen.<br />
„Mit dem Erweiterungsprojekt von SSI Schäfer<br />
haben wir unsere Lagerkapazitäten an<br />
unseren Bedarf angepasst, die Materialflüsse<br />
für Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren für<br />
die Produktionsversorgung und Fertigwaren<br />
konsequent getrennt und die innerbetrieblichen<br />
Transporte auf modernste Technik<br />
ausgelegt“, resümiert Werksleiter Göring zufrieden.<br />
„Dabei konnten wir zudem unsere<br />
Verladeleistung um rund 30 % steigern und<br />
die Energieeffizienz der Gesamtanlage deutlich<br />
verbessern. Das hat sich gelohnt.“ (RED)<br />
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Die palettiert angelieferten Roh-, Bedarfs-und<br />
Verbrauchswaren zur Produktionsversorgung<br />
werden im Wareneingang erfasst und im<br />
neuen HRL eingelagert. Über das kundenseitige<br />
IT-System melden die Produktionslinien<br />
ihren Bedarf. Die IT gibt die Informationen an<br />
die Logistiksoftware WAMAS von SSI Schäfer<br />
weiter. WAMAS generiert die auftragsbezogenen<br />
optimierten Auslagerungsaufträge<br />
und stößt mit Ansteuerung des Materialflussrechners<br />
die entsprechenden Prozesse zur<br />
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