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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 2

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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ABS. <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Operngasse 17-21 A-1040 Wien<br />

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eCommerce Logistik-Day<br />

am 28. September <strong>2017</strong>.<br />

AUSGABE 2/<strong>2017</strong><br />

BLICKPUNKT AUSGABE 2/<strong>2017</strong><br />

• HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0 E-COMMERCE-ZUG: BITTE EINSTEIGEN!<br />

• INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0 BMW STELLT KONZERN<strong>LOGISTIK</strong> NEU AUF<br />

• JOB & KARRIERE AUSBILDUNG TRANSPORTWIRTSCHAFT 4.0


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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

LEITARTIKEL<br />

04 Leben Totgesagte länger?<br />

HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> + INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

06 Wien: Vorbild für smarte City-Logistik<br />

08 E-Commerce-Zug: bitte einsteigen!<br />

10 China: One Belt, One Road wird konkret<br />

12 Grenzüberschreitender Online-Handel<br />

14 Der VNL vermittelt „die neue Leichtigkeit“<br />

16 Paketshop oder Packstation?<br />

18 Mit der Maus rund um die Welt<br />

20 Jetzt anmelden zum 2. eCommerce Logistik-Day<br />

23 Der Supermarkt 4.0 steht in den Startlöchern<br />

24 Wenn Lebensmittel auf Reise gehen<br />

26 Nachhaltigkeitspreis geht an Versandhändler memo AG<br />

28 Wenn Roboter edlen Schmuck tragen...<br />

30 Abheben in die Zukunft<br />

32 BMW stellt Konzernlogistik neu auf<br />

34 Intelligente, schonende Palettenbereitstellung dank idealer Neigung<br />

36 Dauerhafter Investitionsschutz und Produktivitätsgewinne<br />

38 Anlagenerweiterung für optimierte Warenflüsse<br />

42 Toyota Industries Corporation wird Vanderlande akquirieren<br />

JOB + KARRIERE<br />

44 Ausbildung Transportwirtschaft 4.0<br />

48 Challenge Online-Personalsuche<br />

50 Widerstand ist zweckvoll? Vom Gegenwind zum Aufwind<br />

52 Menschen in Bewegung<br />

54 Messen & Events<br />

Unter dem Motto „gemeinsam<br />

mehr erreichen“ stellt <strong>LOGISTIK</strong><br />

<strong>express</strong> mit seinem Presseservice<br />

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28. September <strong>2017</strong> in ihrem Terminkalender<br />

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österreichischen eCommerce Logistik-<br />

Day in Wien. Das Anmeldeportal auf<br />

XING ist geöffnet!<br />

Diese Ausgabe widmet sich überwiegend<br />

dem Handel und der Intralogistik.<br />

In diesem Sinne viel Freude<br />

beim Lesen.<br />

Markus Jaklitsch<br />

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Presseservice<br />

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IMPRESSUM:<br />

Inhaber, Herausgeber: Markus Jaklitsch<br />

Redaktion: Angelika Gabor, Karin Walter, Peter<br />

Baumgartner, Dirk Ruppik, Berenika Sterba<br />

Grafik: Marion Lindert Bilder: Getty-Images<br />

Druck on Demand: www.blurb.de<br />

Heftpreis: Empfohlener Verkaufspreis 14 EURO<br />

Blattlinie: Handel/Industrie/lntralogistik/Logistik<br />

Zielgruppe: Entscheider + Entscheidungsträger<br />

<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> | Markus Jaklitsch<br />

Operngasse 17-21 (Sky 360), 1040 Wien<br />

+43(0)676-7035206 / info@logistik-<strong>express</strong>.at<br />

www.logistik-<strong>express</strong>.com


LE-2-<strong>2017</strong> | S4 |<br />

LEITARTIKEL | WIRTSCHAFT + POLITIK<br />

Leben Totgesagte länger?<br />

Hinter uns liegt Ostern, das Fest der Auferstehung. Ob man nun gläubig ist oder<br />

nicht – wir könnten tatsächlich einige Auferstehungen brauchen. Nämlich die<br />

Auferstehung der demokratischen Werte, der Menschenrechte, der Wirtschaft<br />

im Allgemeinen und vor allem auch des gesunden Menschenverstandes. Und<br />

wenn man möchte, eine Auferstehung des europäischen Gedankens, weil in der<br />

aktuellen Lage ist der nämlich tot. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

lingskatastrophe droht die Europäische Union<br />

zu zerbrechen. Und anstatt sich tatsächlich<br />

mit den berechtigten Sorgen der EU-Bürger<br />

auseinanderzusetzen bzw. zuzuhören und<br />

Lösungen zu entwickeln, geht das Europäische<br />

Parlament zur Tagesordnung über. Ein Land ist<br />

draußen? Macht nix, gibt genug andere, die<br />

gerne aufgenommen werden würden, um<br />

auf Grund ihrer geopolitischen Lage noch<br />

mehr aus den Fördertöpfen zu naschen: die<br />

ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien,<br />

Montenegro, Serbien, Albanien, Bosnien<br />

und Herzegowina, der Kosovo und – Trommelwirbel<br />

– die Türkei.<br />

ANGELIKA GABOR<br />

Erstmals hat ein Land die – zumindest<br />

in politischen Kreisen – hochgelobte<br />

und unersetzliche Europäische Union<br />

wieder verlassen. Nach 43 Jahren<br />

Mitgliedschaft hieß es „rien ne va plus“ und<br />

die Briten, bis dahin brave Nettozahler, zogen<br />

die Notbremse. Und warum? Der Hauptgrund<br />

für das Verlassen der EU war der Wunsch, Entscheidungen,<br />

die Großbritannien betreffen,<br />

im eigenen Land zu treffen. Ganz ehrlich, das<br />

kann man den Briten nicht verübeln.<br />

Der Widerstand gegen die politische Elite,<br />

die außer Beschwichtigungen nichts über<br />

die Lippen bringt, wächst. Deutliche Beweise<br />

dafür sind die Stimmengewinne rechtspopulistischer<br />

Parteien, nicht nur in Österreich,<br />

Frankreich und Deutschland. Gebeutelt von<br />

der Wirtschaftskrise, noch langfristig beschäftigt<br />

mit den Auswirkungen der Bankenkrise<br />

und völlig ohnmächtig angesichts der Flücht-<br />

Pos-se, Substantiv [die], ein lustiges Bühnenstück<br />

Oder im übertragenen Sinne groteske öffentliche<br />

Vorgänge. Tragischer Weise werden<br />

wir gerade Zeuge gleich mehrerer Possen:<br />

die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die<br />

Medien- und Justizreformen sowie das Hochschulgesetz<br />

in Ungarn und die Justizreform in<br />

Polen sind nur drei Beispiele dafür. Den beiden<br />

Letztgenannten droh(t)en Verfahren wegen<br />

„systematischer Gefährdung der Rechtsstaatlichkeit“<br />

und Aktivierung von Artikel 7 des<br />

EU-Vertrages, was zum Entzug der Stimmrechte<br />

im Europäischen Rat führen könnte.<br />

Allerdings wäre hierfür eine einstimmige Entscheidung<br />

der Staats- und Regierungschefs<br />

nötig. Ungarn hat bereits sein Veto gegen eine<br />

Bestrafung Polens angekündigt – kein Wunder,<br />

ist es ja selbst einst auch ungestraft davongekommen.<br />

Tja, und nun sitzt die EU-Kommission<br />

in der Bredouille: Proteste und Empfehlungen<br />

ließen die Regierungschefs Polens und Ungarns<br />

bisher kalt, der logische Schluss wäre es,<br />

das Sanktionsverfahren gem. Art. 7 EUV einzuleiten.<br />

Wissend, dass es keine Mehrheit dafür<br />

geben wird, was in geradezu plakativer Weise<br />

die Machtlosigkeit der Kommission aufzeigt.


Wenn zwei Länder zusammenhalten,<br />

kann der Rest brausen gehen. Um<br />

auf die Türkei zurückzukommen... die<br />

Beitrittsverhandlungen sind aktuell eingefroren,<br />

Rufe nach dem kompletten<br />

Abbruch werden laut. Interessanter<br />

Weise überholen Vertreter der ÖVP<br />

dabei gerade jene der FPÖ im vollen<br />

Galopp, die SPÖ hechelt hinterher. Das<br />

Referendum, in dem sich eine knappe<br />

Mehrheit für die Installation eines Präsidialsystems<br />

unter der Leitung von<br />

Recep Tayyip Erdogan entschieden<br />

hat, versetzte viele in Schockstarre. So<br />

sehr auch versucht wurde, Stimmung<br />

gegen den türkischen Präsidenten zu<br />

machen, so breit ist jetzt sein Grinsen.<br />

Sieg auf der ganzen Linie! Doch solange<br />

die nach wie vor überforderte EU in<br />

punkto Flüchtlingsthematik noch auf<br />

die türkische Kooperation angewiesen<br />

ist, wird sie weiter kuschen – und weiterhin<br />

hohe Beträge in ein Land schicken,<br />

dessen Volk teilweise hungert, während<br />

sein Sultan sich einen goldenen Palast<br />

gebaut hat.<br />

Gemeinsam oder einsam?<br />

Mitte April <strong>2017</strong> hat der Internationale<br />

Währungsfonds (IWF) seinen neuesten<br />

„World Economic Outlook“ veröffentlicht.<br />

Das Positive vorweg: die Prognose<br />

wurde nach oben revidiert, rechnete<br />

man im Jänner noch mit einem Plus von<br />

3,4 Prozent, wird nun ein Wachstum der<br />

globalen Wirtschaftsleistung im Ausmaß<br />

von 3,5 Prozent erwartet. Zwar mag das<br />

nach einer marginalen Änderung klingen,<br />

aber bei einem globalen BIP von<br />

rund 74 Billionen US-Dollar entspricht<br />

das immerhin 74 Millionen US-Dollar.<br />

Der Haken: bezogen auf Österreich sind<br />

die Erwartungen deutlich weniger optimistisch,<br />

lediglich 1,3 Prozent BIP-Anstieg<br />

werden prognostiziert – womit wir<br />

leider klar hinter dem Durchschnitt des<br />

Euro-Raumes zurückbleiben. Allerdings,<br />

vielleicht haben wir Glück, und der IWF<br />

irrt sich, immerhin liegen die Prognosen<br />

der heimischen Wirtschaftsforscher<br />

deutlich höher – nämlich bei 2 Prozent<br />

laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO<br />

und 1,7 Prozent laut Institut für Höhere<br />

Studien IHS. Was machen wir, das Land<br />

großer Töchter, Söhne, denn falsch?<br />

Warum hinken wir nicht nur hinter China,<br />

Indien, Afrika und den USA, sondern<br />

sogar hinter Russland hinterher? Hieß es<br />

nicht stets, Österreich könne sich sein<br />

Sozialsystem und seine hohen Abgabenquoten<br />

leisten, da wir besonders<br />

innovativ und produktiv und somit trotzdem<br />

als Standort beliebt seien?<br />

Der neue amerikanische Präsident<br />

möchte sein Land wieder an die Spitze<br />

bringen, und setzt dabei auf eine Abschottung<br />

der US-Wirtschaft. Nach dem<br />

Vorantreiben der Freihandelsabkommen<br />

seiner Vorgänger rudert er nun also<br />

zurück und unterstützt eine protektionistische<br />

Handelspolitik. Der IWF sieht das<br />

als großes Risiko für die internationale<br />

Wirtschaftszusammenarbeit und damit<br />

als Bedrohung der wirtschaftlichen<br />

Ordnung, insbesondere in Schwellenund<br />

Entwicklungsländern. Ich fürchte,<br />

damit hat er Recht. Die Globalisierung<br />

kann nicht mehr rückgängig gemacht<br />

werden, zu vernetzt sind internationale<br />

Beschaffung, Produktion und Konsum.<br />

Auch wenn ich wahrlich kein Fan von<br />

TTIP & Co bin, von einem Extrem ins andere<br />

zu schwenken, wird keinem helfen.<br />

Internationaler Handel ist – sofern Standards<br />

eingehalten werden - ein Schlüsselfaktor<br />

für Wohlstand und Wachstum.<br />

Wer fairen Handel zu beiderseitigem<br />

Vorteil betreibt, wird wohl kaum gegeneinander<br />

in den Krieg ziehen. Das ist es,<br />

was wir wirklich brauchen. Mehr Fairness,<br />

und weniger Krieg. Dann klappt’s<br />

auch mit der Auferstehung. (AG)<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/category/<br />

presseservice/logistik-redaktion/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/epaper/<br />

logistik-<strong>express</strong>-fachjournal-2-<strong>2017</strong>/


LE-2-<strong>2017</strong> | S6 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Wien: Vorbild für smarte City-Logistik<br />

Eine Arbeitsgruppe tüftelt an einem City-Logistik-Konzept für Wien. Bis 2020 soll<br />

mehr Wertschöpfung und mehr „grüner“ Transport in das Stadtzentrum erreicht<br />

werden. BEITRAG: REDAKTION<br />

Der Spartenobmann für Transport<br />

und Verkehr in der Wirtschaftskammer<br />

Wien, Davor Sertic hat<br />

sich für die kommenden Jahre viel<br />

vorgenommen. Bis 2020 hat er diese Funktion<br />

inne und bis dahin will er gemeinsam mit<br />

den beim Thema Logistik involvierten Stakeholdern<br />

viel erreichen. Sein ambitioniertes Ziel:<br />

Wien soll ein Vorbild werden in Sachen smarte<br />

City-Logistik.<br />

Die großen Kernpunkte bei diesem Projekt:<br />

Mehr Wertschöpfung für die Wiener Logistikwirtschaft<br />

und mehr umweltfreundliche<br />

Transporte auf der letzten Meile in die Stadt.<br />

Das beginnt damit, dass künftig Laster mit 40<br />

Tonnen Ladegewicht nicht mehr mit ausländischen<br />

Autokennzeichen in die Wiener Stadt<br />

fahren sollen, sie sollen die aus der Ferne einlangende<br />

Waren für die Wiener Geschäfte und<br />

Betriebe in Logistik-Zentren am Stadtrand umschlagen,<br />

der Transport in die Innenstadt soll<br />

mit umweltfreundlichen Elektro-Fahrzeugen,<br />

Transportlastenrädern oder anderen intelligenten,<br />

umweltschonenden Transportmitteln<br />

erfolgen. „Wir wollen nicht, dass ein ungarischer<br />

40-t-Lkw in die Stadt fährt“, betont<br />

Sertic. Erfolgt der Umschlag am Stadtrand<br />

ergibt sich daraus Wertschöpfung in Niederösterreich<br />

und Wien. Als Beispiel nennt der<br />

Kammerfunktionär Paris, wo schwere Lkw<br />

nicht mehr in das Stadtzentrum fahren dürfen.<br />

Lokale Wertschöpfung zu generieren ist einer<br />

der möglichen Ansätze für eine smarte City-<br />

Logistik.<br />

städtischen Logistikbranche sehr gedient, ist er<br />

überzeugt. In Stockholm gibt es solche schon,<br />

sie helfen die City-Logistik kostenseitig zu optimieren,<br />

wovon nicht zuletzt auch die Bürger<br />

profitieren, weil Transporte dank cleverer Bündelung<br />

der Warenströme weniger werden.<br />

Nicht weniger brennt den Logistikern in Wien<br />

das Thema ruhender Verkehr unter den Nägeln.<br />

Hier fordert die Wirtschaftskammer Wien seit<br />

Jahren vehement mehr Park- statt Halteverbote,<br />

um die Zustellung der Güter in die Geschäfte<br />

zu verbessern.<br />

Heute beginnen was morgen wirken soll<br />

Die Basis für die Wiener City-Logistik für die<br />

nächsten zehn Jahre wird gerade in diesen<br />

Monaten geschaffen. Im Februar <strong>2017</strong> startete<br />

eine mit Vertretern der Stadt Wien, dem Land<br />

Niederösterreich und den Wirtschaftskammern<br />

Wien und Niederösterreich beschickte Arbeitsgruppe<br />

mit der Erarbeitung von Lösungsansätzen<br />

für eine umweltfreundliche aber auch<br />

wirtschaftsfreundliche City-Logistik für Wien.<br />

„Ich will keine großen Visionen entwerfen,<br />

sondern etwas konkret in einem absehbaren<br />

Zeithorizont bewegen“, stellt Sertic fest.<br />

Auch wenn es zwischen der Wiener Transportbranche<br />

und der Wiener Vizebürgermeisterin<br />

und Verkehrsstadträtin, Maria Vassilakou,<br />

Meinungsverschiedenheiten gibt, so ortet Sertic<br />

mit ihr dennoch einiges an gemeinsamer<br />

Schnittmenge. „Unsere Positionen mit ihren<br />

decken sich zu 80 Prozent“, beim Rest gibt es<br />

Differenzen.<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-bmvit/chiv/<br />

chiv/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

archiv/<br />

Zukunft Stadt<br />

Sertic – der selbst erfolgreich das Wiener Speditionsunternehmen<br />

Unitcargo führt und für<br />

sein Engagement in Sachen Diversity schon<br />

mehrmals ausgezeichnet wurde – fordert beispielsweise<br />

seit längerem eine eigene „Wirtschaftsspur“<br />

auf den Wiener Einfallstraßen.<br />

Auf diesen Fahrspuren sollten Fahrzeuge des<br />

gewerblichen Güterverkehrs in bestimmten<br />

Zeitfenstern Vorrang haben. Damit wäre der<br />

Wie beispielsweise beim Lobau-Tunnel, den<br />

Vassilakou und ihre Partei nicht wollen, die<br />

Wiener Logistikbranche aber doch sehr. Denn<br />

eines ist von vornherein einsichtig: Nur gemeinsam<br />

lassen sich Win-Win-Lösungen finden, die<br />

den Bürgern einerseits und der Logistikbranche<br />

anderseits entgegenkommen. Dass bei<br />

der Steuerung des Güterverkehrs in Wien<br />

auch Niederösterreich mitreden soll hat einen<br />

guten Grund, „wir müssen über die Stadtgrenzen


DAVOR SERTIC<br />

hinausschauen und probate Lösungen<br />

finden“. Eine smarte City-Logistik entsteht<br />

im koordinierten Miteinander von<br />

Infrastruktur, praktischen Handling-<br />

Möglichkeiten und entsprechenden<br />

umweltschonenden Fahrzeugen. Sertic<br />

nennt das Beispiel Stockholm, wo es<br />

einen Stadtentwicklungsplan gibt, der<br />

für einen Zeithorizont von 30 Jahren ausgelegt<br />

ist und vor politischen Einflussnahmen<br />

geschützt ist. Das sei sinnvoll,<br />

weil damit am besten eine langfristige<br />

Entwicklung möglich ist. In Wien gehen<br />

die Uhren freilich noch anders als in<br />

Stockholm was das langfristige, politisch<br />

unabhängige Agieren betrifft.<br />

Ab auf’s Rad<br />

Südlich von Wien haben die Österreichischen<br />

Bundesbahnen ÖBB Ende 2016<br />

ihren neuen Terminal Wien Süd eröffnet,<br />

der für Sertic ein Hub ist, der für die<br />

Wiener City-Logistik künftig als leistungsfähige<br />

Drehscheibe fungieren könnte.<br />

Neue Logistikflächen im Wiener Stadtgebiet<br />

schaffen könnte man nach den<br />

Worten von Sertic mit mobilen Güterumschlagplätzen<br />

an neuralgischen<br />

Standorten. An definierten Plätzen<br />

könnte man zeitlich begrenzt Container<br />

aufstellen und von hier aus die Güter<br />

zu den Geschäften transportieren. Dafür<br />

würden sich beispielsweise Transportfahrräder<br />

oder kleine Elektro-Lkw<br />

anbieten. Laut einer aktuellen Studie<br />

des deutschen Zentrums für Raum- und<br />

Luftfahrt könnten in Städten 23 Prozent<br />

aller Lkw-Fahrten pro Tag durch Transportfahrräder<br />

substituiert werden, dadurch<br />

würden Energieverbrauch und<br />

CO2-Emissionen signifikant sinken.<br />

Für Transportunternehmen sind Fahrräder<br />

für den städtischen Gütertransport<br />

keine exotische Option: Die Anschaffung<br />

eines Lastenfahrrades ist<br />

deutlich günstiger als ein Klein-Lkw.<br />

Ganz im Sinne einer Smart-City-Logistik,<br />

wie sie auch Sertic denkt, der in seiner<br />

Funktion die gesamte Wiener Mobilitätswirtschaft<br />

vertritt und sich die großen<br />

Themen Ethik, Umwelt, Kommunikation<br />

und Bildung auf seine Fahne geheftet hat.<br />

Qualitätssiegel<br />

Diese Themen hängen mit Qualität zusammen,<br />

die der Kunde spüren und<br />

sehen soll. Ein konkretes Beispiel gefällig:<br />

Mit einem Gütersiegel wird die Qualität<br />

der Wiener Kleintransportunternehmer<br />

gehoben. Das Siegel steht für die Einhaltung<br />

von definierten Qualitätsstandards<br />

und soll die seriösen Akteure von<br />

den schwarzen Schafen für die Kunden<br />

sichtbar machen.<br />

Der Preisdruck und Verdrängungswettbewerb<br />

treiben in Wien mitunter<br />

sehr seltsame Blüten: So bieten Kleintransportunternehmen<br />

via Internet ihre<br />

Leistungen für 20 bis 24 Euro pro Stunde<br />

einschließlich Lkw und zwei Arbeiter an.<br />

Um das Qualitätssiegel zu bekommen<br />

müssen die betreffenden Unternehmen<br />

spezifische Ausbildungskurse sowie<br />

Fahr- und Ladesicherungs-Trainingskurse<br />

nachweisen. Logistik ist kein sexy Thema,<br />

sie passiert im Hintergrund und stellt<br />

sicher, dass die schönen Waren in<br />

den hübschen Auslagen glänzen und<br />

Käufer finden. Das macht Sertic nachdenklich:<br />

Er wird den Eindruck nicht los,<br />

dass in der breiten Öffentlichkeit das<br />

Bewusstsein für die Logistik leider sehr<br />

gering ist. Die Wirtschaftskammer Wien<br />

möchte das ändern und schickt sogenannte<br />

Logistik-Botschafter hinaus, die<br />

beispielsweise in Schulen kommunizieren,<br />

was Logistik ist und wie essentiell sie<br />

ist - denn ohne sie funktioniert selbst die<br />

smarteste Stadt nicht. (LE)<br />

Ihre neue Masche: Mit uns mehr Kunden anziehen.<br />

Zu wissen, welcher Trend gut ankommt, ist das Eine. Eine durchstrukturierte<br />

Lagerung und Verteilung von Versandartikeln und<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S8 |<br />

HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

E-Commerce-Zug: bitte einsteigen!<br />

Digitalisierung ist allgegenwärtig und der Handel bildet da keine Ausnahme. Der<br />

E-Commerce-Zug nimmt rasch an Fahrt auf, wer nicht bald aufspringt, hat seine<br />

Chance verpasst. Mit der Onlineplattform Retail 24/7 bietet der Handelsverband<br />

hilfreiche Tools für die Transformation. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

KURZ, WILL, HENSEL - MIT<br />

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archiv/<br />

Laut Statistik Austria verfügten im Jahr<br />

2016 85 Prozent der österreichischen<br />

Haushalte über einen Internetzugang,<br />

88 Prozent der Unternehmen betrieben<br />

eine eigene Website zur Präsentation<br />

ihrer Waren und Dienstleistungen - und stolze<br />

99 Prozent der heimischen Firmen nutzen das<br />

Internet. Kein Wunder, nirgends kann man so<br />

schnell Informationen abrufen oder zur Verfügung<br />

stellen. Der 10. Mobile Communications<br />

Report der Mobile Marketing Association<br />

Austria zeigt, dass 92 Prozent aller Mobiltelefon-Nutzer<br />

ein Smartphone besitzen und immerhin<br />

41 Prozent davon schon damit online<br />

eingekauft haben. Ausgehend davon, dass<br />

die Anzahl der Nutzer in den nächsten Jahren<br />

sehr wahrscheinlich nicht sinken wird, ist das<br />

Internet ein wesentlicher Vertriebszweig -<br />

wenn man es richtig macht. Aktuell liegen die<br />

E-Commerce Umsätze in Österreich bei 3,4<br />

Mrd. Euro, Tendenz stark steigend – noch mal<br />

ca. 4 Mrd. Euro geben die ÖsterreicherInnen<br />

in internationalen Onlineshops aus und erzeugen<br />

so einen immensen Kaufkraftabfluss. Die<br />

Österreicher nehmen laut dpd Studie übrigens<br />

einen Spitzenplatz beim Online-Shopping ein.<br />

Mit 10 % vom gesamten Einkaufsvolumen liegen<br />

sie gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland<br />

und Polen europaweit im Spitzenfeld.<br />

Bereits Ende der 80er Jahre gab es erste Online-Shops,<br />

doch erst mit dem Start von Amazon<br />

1995 wurde dieser Vertriebskanal richtig attraktiv.<br />

Mittlerweile wurde hart an der Usability<br />

gearbeitet und kräftig optimiert, um bezüglich<br />

Kauferlebnis den Absatnd zum stationären<br />

Handel zu verringern. Und obwohl es genügend<br />

Erfolgsbeispiele gibt, haben viele diesen<br />

Trend und die letzten 20 Jahre verschlafen<br />

- oder offenen Auges mitverfolgt, wie ihr langjährig<br />

erfolgreiches Geschäftskonzept Schritt<br />

für Schritt entzaubert wurde. Das bestätigt<br />

auch Ing. Mag. Rainer Will, Geschäftsführer<br />

des Handelsverbandes: "Oftmals fehlt es am<br />

Bewusstsein für die Notwendigkeit der digitalen<br />

Transformation, meistens aber fehlt es<br />

einfach an Risikobereitschaft."<br />

Angesichts der damit verbundenen Investitionen<br />

ist das Zögern Einiger nachvollziehbar,<br />

wenn auch langfristig möglicherweise fatal.<br />

Ein weiteres Problem: " E-Commerce wird in<br />

seiner Komplexität oft unterschätzt. Pricing,<br />

Service, SEO, Kommissionierung, Lieferung,<br />

Datenschutz u.v.m. müssen über alle Schnittstellen<br />

optimal zusammenspielen, um sich<br />

durchzusetzen", meint Will und ergänzt: " Ein<br />

Innovationsprozess muss von allen Beteiligten<br />

gleichermaßen getragen werden. Auch wenn<br />

dies bedeutet, dass man seine Komfortzone<br />

verlassen muss."<br />

Digital Native-Unternehmen?<br />

Während manche immensen Aufwand betreiben,<br />

und doch eher holprig vorankommen,<br />

gibt es manche Unternehmen, die<br />

das "digitale Gen" besitzen und Innovation<br />

zum Leitmotiv ihrer Kultur gemacht haben.<br />

Skalierbarkeit lautet eine der obersten Maximen,<br />

und Wachstum steht in der Venture-<br />

Kapital getriebenen Bedürfnispyramide<br />

FOTOS: KATHARINA SCHIFFL


weit über scheinbar altmodisch gewordenen<br />

Begriffen wie Eigenkapital<br />

oder Gewinn. "Mit genau diesen Unternehmen<br />

muss der kleine Elektroladen<br />

im 8. Wiener Gemeindebezirk ebenso<br />

konkurrieren wie der gut aufgestellte<br />

österreichische Multichannel-Händler.<br />

Ein kleinerer Preis, das bessere Service<br />

oder ein größeres Sortiment sind stets<br />

nur einen Klick entfernt", weiß Will.<br />

Für eine gelungene Transformation<br />

braucht der Handel Hilfestellungen und<br />

Support, um sich aus den unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten des modernen Retails<br />

die jeweils passende auszuwählen.<br />

Und hier kommt der Handelsverband<br />

zum Einsatz: "Bei Veranstaltungen wie<br />

dem eCommerce Day können Händler<br />

von erfolgreichen Best Practise Cases<br />

lernen, alles zu den neuen Trends erfahren<br />

und sich im direkten Austausch<br />

mit andere Unternehmern wichtige<br />

Inputs für das eigene Business holen",<br />

beschreibt er das Konzept. Besonders<br />

praktisch ist auch die Onlineplattform<br />

Retail 24/7, auf der der Handelsverband<br />

jedem Handelsbetrieb, ganz egal<br />

wie klein, das gesammelte Branchen-<br />

Know-how und wichtige Tools zur Verfügung<br />

stellt.<br />

bieten und mit Exporteuren vernetzen:<br />

„Die Organisation von Beschaffungsreisen,<br />

die kostengünstig das Kennenlernen<br />

von geprüften Exporteuren ermöglicht,<br />

ist eine Funktion des Hub, der sich<br />

als Forum versteht.“<br />

Licht & Schatten<br />

Leider ist auch im E-Commerce nicht<br />

die ganze Welt himmelblau. Vielleicht,<br />

weil bei der Verfassung dieses Liedes<br />

durch Robert Gilbert das WWW noch<br />

nicht geboren war - vielleicht aber<br />

auch einfach, weil der Margendruck<br />

enorm ist. Analysen besagen, dass trotz<br />

der günstigen Vorzeichen für E-Commerce<br />

in den nächsten Jahren 90<br />

Prozent der weltweiten Online-Shops<br />

wieder verschwinden werden. Die Konkurrenz<br />

steigt und die Halbwertszeit der<br />

Online-Shops verringert sich.<br />

Typisch für Österreich kommen noch<br />

Wettbewerbsnachteile durch erschwerende<br />

Rahmenbedingungen hinzu, die<br />

dem Händler ums Eck das Überleben<br />

schwer machen. Diese führen dazu,<br />

dass die Hälfte der Online-Ausgaben ins<br />

Ausland gehen. Will: "Wir sprechen hier<br />

von einem nicht unwesentlichen Kaufkraftabfluss<br />

von 3-4 Mrd. Euro jährlich,<br />

Tendenz steigend. Eine Konsequenz daraus:<br />

Die Anzahl der Geschäfte im Einzelhandel<br />

sinkt seit Jahren, die Verkaufsflächen<br />

sind rückläufig. Ich beschreibe<br />

hier kein österreichisches Phänomen.<br />

Die durch die Digitalisierung veränderte<br />

Handelslandschaft trifft ganz Europa."<br />

Umso wichtiger sei es für den Handel, auf<br />

das richtige Pferd zu setzen und Entwick-<br />

lungen nicht zu verschlafen. Egal ob<br />

Händler eine eigenen Shop starten, oder<br />

auf Mercateo, Alibaba, via Google<br />

Merchant oder shöpping.at aktiv werden<br />

– diese Kanäle werden immer wichtiger,<br />

um Kunden gezielt zu erreichen. "<br />

Als stationärer Händler muss man alle<br />

Optionen prüfen und alle Kanäle bespielen.<br />

Die Grenzen zwischen Digital<br />

und Real verschmelzen ohnehin. Beide<br />

Welten werden - gemeinsam - weiterhin<br />

das bestmögliche Shoppingerlebnis<br />

für den Kunden bieten", glaubt Will an<br />

eine positive Entwicklung.<br />

Die Praxis zeigt, dass im E-Commerce<br />

alte und neue Erfolgsfaktoren gleichermaßen<br />

zu beachten sind. Die Verknüpfung<br />

klassischer und netzbasierter<br />

Geschäftsfelder spielt ebenso<br />

eine Rolle wie die Kombination<br />

von Offline- und Online-Aktivitäten<br />

sowie Push- und Pull-Maßnahmen<br />

im Onlinemarketing. Wenn dies gelingt,<br />

winken eine Erhöhung der Marktanteile<br />

und des Umsatzes und im Idealfall<br />

ein zusätzlicher Vertriebskanal.<br />

2016 galt unter Branchenkennern als<br />

das Jahr der Transformation. Bis 2018<br />

sollen rund 80 Prozent der europäischen<br />

B2C-Unternehmen ihren Kunden<br />

ein Omni-Channel-Angebot zur Verfügung<br />

stellen. Das Spektrum reicht dabei<br />

vom reinen Informationsangebot bis<br />

hin zu ausgefeiltem Online-Shopping.<br />

"Diesen Transformationsweg möchten<br />

wir vom Handelsverband gemeinsam<br />

mit den Österreichischen Unternehmen<br />

gehen", so Will. Na dann, höchste<br />

Zeit, das Zugticket zu lösen! (AG)<br />

Dank dieser Plattform erhält man rasch<br />

einen Überblick über die komplexe Welt<br />

des Handels - und damit hoffentlich<br />

die Chance, in einer extrem harten<br />

Konkurrenzsituation zu bestehen. Will:<br />

"Wir brauchen auch im E-Commerce<br />

eine gesunde Basis an KMU, die für eine<br />

vielfältige Onlinelandschaft sorgen." Da<br />

im internationalen Umfeld aber auch<br />

die Beschaffung immer komplexer<br />

wird, soll der Import Information Hub<br />

Austria Importeuren eine Hilfestellung<br />

Der e-Commerce-Zug nimmt rasch<br />

an Fahrt auf, wer nicht bald aufspringt,<br />

hat seine Chance verpasst.<br />

BILD: FLORIAN BÖHME, GOOGLE UND<br />

RAINER WILLL VOM HANDELSVERBAND


LE-2-<strong>2017</strong> | S10 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

China: One Belt, One Road wird konkret<br />

Die One Belt, One Road-Initiative der chinesischen Regierung besitzt derart<br />

gigantische Dimensionen, dass dadurch die gesamte Weltwirtschaft verändert<br />

wird. Durch gewaltige Infrastrukturprojekte - an denen bis zu 65 Länder beteiligt<br />

sein werden - werden neue Handelswege und ein neuer gemeinsamer<br />

Wirtschaftsraum mit sechs ökonomischen Korridoren geschaffen. REDAKTION: DIRK RUPPIK<br />

DIRK RUPPIK<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/seidenstrasse/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

archiv/<br />

Die „One Belt, One Road”-Initiative<br />

(OBOR) der chinesischen<br />

Regierung bezieht sich auf eine<br />

Kombination des Wirtschaftsgürtels<br />

Seidenstraße (ein ökonomischer Korridor<br />

entlang des eurasischen Kontinents) und<br />

der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts<br />

(Ein Netzwerk von maritimen Handelswegen,<br />

die Asien mit Afrika und Europa<br />

verbinden). Es wurde laut der Studie vom<br />

Dezember 2016 „Europe and China’s New Silk<br />

Roads“ des European Think-tank Network on<br />

China (ETNC) von der chinesischen Regierung<br />

im Herbst 2013 als Schlüsselkonzept für die<br />

Außenpolitik des Landes ins Leben gerufen.<br />

„OBOR ist keine formale Politik oder gut ausgearbeitete<br />

Strategie, sondern ein breites konzeptionelles<br />

Rahmenwerk für die Politik, das<br />

der größeren ökonomischen Integration innerhalb<br />

Asiens und zwischen Asien, Europa und<br />

Afrika durch eine Reihe von Aktivitäten und<br />

Projekten dient“, heißt es in der Studie. Im ersten<br />

chinesischen Aktionsplan OBOR1 wurden<br />

Projekte im Bereich Transport-, Energie- und<br />

Telekommunikationsinfrastruktur identifiziert. Es<br />

bleibt aber zu bedenken, dass das Gebilde<br />

nach wie vor vage bleibt und auch keine offiziell<br />

anerkannte Definition von OBOR existiert.<br />

Laut Aussage der chinesischen Regierung<br />

haben bereits 65 Länder weltweit ihr Interesse<br />

bekundet, wodurch ein potenzieller Markt mit<br />

4,4 Milliarden Menschen entstehen würde.<br />

Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes<br />

schätzt, dass der Handelswert der Region<br />

binnen zehn Jahren 2,2 Billionen US-Dollar<br />

(2,1 Billionen Euro) jährlich überschreiten<br />

könnte. Das Land der Mitte will mit OBOR<br />

zur internationalen ökonomischen Entwicklung<br />

durch die Stärkung des Vernetzungsgrades<br />

in Asien, Afrika und Europa beitragen.<br />

Zu OBOR gehören sechs Wirtschaftskorridore:<br />

Der China-Mongolei-Russland Wirtschaftskorridor,<br />

die Neue Eurasische Landbrücke, der<br />

Zentralchina und Westasien Wirtschaftskorridor,<br />

der China-Indochinesische Halbinsel<br />

Wirtschaftskorridor, der China-Pakistan-Wirtschaftskorridor<br />

sowie der Bangladesch-China-<br />

Indien-Myanmar Wirtschaftskorridor.<br />

AIIB, die neue Bank zur Finanzierung<br />

Die chinesische Regierung hat für die<br />

Finanzierung von OBOR-Projekten eigens in<br />

2014/15 die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank<br />

(AIIB) gegründet. Die Bank ist als<br />

Gegenmodell zur von den US-Amerikanern<br />

dominierten Weltbank gedacht und wurde<br />

mit 100 Milliarden US-Dollar (95 Milliarden Euro)<br />

Startkapital ausgestattet. Auch Deutschland<br />

gehört laut Germany Trade & Invest neben<br />

Frankreich und dem Vereinigten Königreich<br />

zu den Gründungsnationen und besitzt mit 4,5<br />

Prozent nach China (30,1 Prozent), Indien (8,5<br />

Prozent) und Russland (6,6 Prozent) den vierthöchsten<br />

Anteil an der Bank. Zusätzlich wurde<br />

ein Seidenstraßenfond in Höhe von 38 Milliarden<br />

Euro eingerichtet. Nicht zu unterschätzen<br />

sind auch die Privatinvestitionen von chinesischen<br />

Firmen in Europa, dem asiatischen<br />

und afrikanischen Kontinent und Südamerika.<br />

OBOR-Projekte: Hafen Xiamen, Wasserkraftwerk,<br />

Hochgeschwindigkeitsbahn<br />

Als Startpunkt der Maritimen Seidenstraße gilt<br />

die chinesische Hafenstadt Xiamen in der Provinz<br />

Fujian. Dabei soll der Haupthafen von<br />

Xiamen in der Provinz auf ein ähnliches<br />

Niveau ausgebaut werden, wie Shanghai,<br />

Tianjin und Dalian. Es ist geplant, die Liegeplätze<br />

für Schiffe mit mehr als 10.000 Tonnen<br />

Leergewicht von 145 auf 200 im nächsten<br />

Jahr zu erhöhen und die Umschlagskapazität<br />

von 455 Millionen auf 700 Millionen Tonnen zu<br />

erweitern. Weiterhin soll der Flughafen ausgebaut,<br />

die Zuganbindungen verbessert und


eine Freihandelszone nach Schanghaier<br />

Vorbild eingerichtet werden. Weitere<br />

OBOR-Projekte sind jeweils ein Wasserkraft-Projekt<br />

in Pakistan, in Italien und in<br />

Russland. Das Karot-Wasserkraftprojekt<br />

in Pakistan (Baubeginn Januar 2016,<br />

geplante Fertigstellung 2020) ist Teil des<br />

China-Pakistan-Wirtschaftskorridors. Der<br />

pakistanische Hafen Gwadar ging am<br />

14. November 2016 vollständig in Betrieb,<br />

wobei der Ausbau der zweiten<br />

Phase andauert. Ende 2015 wurde er<br />

an die China Overseas Port Holding<br />

Company bis 2059 verleast.<br />

In Laos und Thailand sind Hochgeschwindigkeitsbahnen<br />

im Rahmen<br />

des Pan-Asia-Railway-Projekts in der<br />

Planung. Gemäß Bangkok Post hat<br />

Thailand mit China eine Absichtserklärung<br />

über eine 845 km lange zweigleisige<br />

Eisenbahnstrecke unterschrieben,<br />

die die Sektionen Bangkok-Kaeng<br />

Khoi-Nakhon Ratchasima-Nong Khai<br />

und Kaeng Khoi-Map Ta Phut einbezieht.<br />

Das ganze Pan-Asia-Railway-<br />

Network umfasst drei Hauptlinien: Die<br />

zentrale Route von Kunming (Südchina)<br />

über Laos, Thailand und Malaysia bis<br />

nach Singapur, die westliche Route von<br />

China über Myanmar bis nach Bangkok<br />

sowie die östliche Linie von Bangkok<br />

über Kambodscha bis nach Kunming.<br />

Weitere Routen sind in Indonesien von<br />

Jarkarta bis Bandung und zwischen Serbien<br />

und Ungarn (Belgrad-Budapest-<br />

Verbindung) in Vorbereitung.<br />

https://www.merics.org/en/merics-analysis/infographicchina-mapping/china-mapping/<br />

In der EU fokussieren OBOR-Projekte<br />

meist auf Hafenterminals und Eisenbahnverbindungen.<br />

Ein relativ bekanntes<br />

Projekt ist das COSCO-<br />

Containerterminal im griechischen<br />

Piräus. Das chinesische Logistikunternehmen<br />

betreibt und entwickelt das als<br />

„Tor zu Europa“ bezeichnete Terminal<br />

seit 2009. Am 10. August 2016 schloss<br />

COSCO laut der griechischen Tageszeitung<br />

Ekathimerini die Akquisition<br />

von 51 Prozent der Piraeus Port Authority<br />

(OLP) für 280,5 Millionen Euro ab.<br />

Weitere 16 Prozent (88 Millionen Euro)<br />

sollen künftig folgen. Zusätzliche ist geplant,<br />

300 Millionen Euro in die Entwicklung<br />

und Verbesserung der Hafenanlagen<br />

zu investieren. Der Hafen Piräus<br />

soll zwischen 2016 und 2025 das Bruttoinlandsprodukt<br />

Griechenlands um 0,8<br />

Prozent steigern sowie 31000 neue<br />

Arbeitsplätze kreieren. Die Hafenverwaltung<br />

hatte schon in 2008 einen<br />

Lizenzvertrag über 35 Jahre für die<br />

Containerterminals (Pier II und III) mit<br />

Cosco Pacific Ltd. unterzeichnet. Danach<br />

muss das Terminal zurückgegeben<br />

werden. Der damalige griechische<br />

Premierminister Antonis Samaras sagte<br />

„Griechenland wird das Tor für den<br />

Handel zwischen China und Europa<br />

werden. Die erste Kooperation mit dem<br />

Land der Mitte wurde von Piräus aus<br />

gestartet. Wir laden China zu weiteren<br />

erfolgreichen Investitionen in anderen<br />

Sektoren wie den Transportbereich, Eisenbahn,<br />

Häfen und Werften ein.“<br />

Der ehemalige COSCO-Gruppenchef<br />

Wei Jiafu bekräftigte: „Wir wollen Piräus<br />

zum Spitzenhafen im Mittelmeer und<br />

Europa entwickeln.” Der Verkauf<br />

stand u . a. in der Kritik, da die Position<br />

der örtlichen Gewerkschaften unterwandert<br />

wurde. Immer wieder<br />

gab und gibt es Streiks der Hafenarbeiter.<br />

COSCO und andere<br />

Hafenbetreiber haben ebenfalls ihr<br />

Interesse zum Ausdruck gebracht, Seehäfen<br />

in Belgien, den Niederlanden,<br />

Kroatien, Slovenien, Italien, Portugal,<br />

Spanien, Litauen und Lettland zu entwickeln.<br />

Schon 39 eurasische Güterzugverbindungen<br />

nach Europa<br />

Im Rahmen der eurasischen Landbrücke<br />

gibt es bereits mehrere Schienenverbindungen,<br />

die den regelmäßigen<br />

Güterzugverkehr zwischen dem<br />

Land der Mitte und Europa ermöglichen.<br />

Zu den Betreibern gehören u. a.<br />

HP, DB Schenker, die Trans Eurasia<br />

Logistics (TEL), die schweizer InterRail<br />

Services GmbH, DHL und natürlich die<br />

chinesische Regierung. Damit werden<br />

chinesische Städte wie Chengdu, Suzhou,<br />

Lianyungang, Wuhan, Xiamen, Zhengzhou<br />

und Yiwu mit Städten in Europa wie<br />

z. B. Lodz, Warsaw, Madrid, Hamburg<br />

und Lyon verbunden.<br />

Bisher existieren bereits 39 Eisenbahnverbindungen.<br />

Der Schienenfrachttransport<br />

ist ungefähr halb so teuer wie<br />

Luftfracht - und doppelt so schnell wie<br />

Seefrachttransport. Dies ist insbesondere<br />

für kapitalintensive Güter interessant. Die<br />

neuste Errungenschaft im Rahmen der<br />

eurasischen Landbrücke ist laut Forbes<br />

ein Güterzug mit 200 Containern (gefüllt<br />

mit Kleidung, Taschen, Haushaltsartikeln),<br />

der am 2. Januar den Bahnhof<br />

von Yiwu (Zhejiang) verließ und 18 Tage<br />

später Barking bei London erreichte.<br />

(DR)


LE-2-<strong>2017</strong> | S12 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Grenzüberschreitender Online-Handel<br />

Wir leben in einer zunehmend vernetzten Welt. Überholte analoge Strukturen,<br />

deren Zweck die Verteilung von Waren und Dienstleistungen war, werden von<br />

digitalen, kollektiv vernetzten Anwendungen abgelöst, die vom individuellen<br />

Kundennutzen getrieben werden. Der elektronische Handel gewinnt im digitalen<br />

Binnenmarkt an Bedeutung. Zweistelliges Wachstum erhöht den Druck auf alle<br />

Beteiligten, noch fehlende Voraussetzungen zu schaffen, die dem Anspruch der<br />

Konsumenten gerecht werden. GASTBEITRAG: WALTER TREZEK<br />

sumenten führen zur Verfolgbarkeit der Sendungen,<br />

die eine Zustellung (in die Paketbox,<br />

hinterlegt in der Filiale der Wahl, etc.) nach<br />

individuellen Bedürfnissen ermöglicht. Das<br />

Wachstum der Paketmengen erfordert eine<br />

Steigerung der Effizienz! Begrenzte Ressourcen<br />

erlauben nicht, dass bis zu 15 verschiedene<br />

Zustelldienste parallel zueinander in Städte<br />

oder entlegene Gebiete fahren. Das Optimierungspotential<br />

bei Transport und Logistik,<br />

effiziente Zustelllösungen auf der letzten Meile,<br />

muss allen - die danach suchen - zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

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seo-keywords/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

archiv/<br />

Der grenzüberschreitende online<br />

Handel spiegelt diese Entwicklung<br />

wider - Harmonisierung beim Zoll,<br />

der Mehrwertsteuer oder Konsumentenschutz<br />

fehlen. Es fehlt auch an marktgerechten<br />

Preisen für die Zustellung bzw. verbindlicher<br />

und zwischen den Zustelldiensten<br />

vergleichbarer Sendungsqualität und Standards,<br />

die eine Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />

Netze erst ermöglichen. Noch gibt es<br />

keine Systeme, die den Vorgaben eines europaweiten<br />

digitalen Binnenmarktes gerecht<br />

werden.<br />

Bausteine des digitalen Binnenmarktes<br />

Die 4 Grundfreiheiten der Europäischen Union<br />

– freier Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen<br />

und Kapital – werden in digitale<br />

Grundfreiheiten überführt. Der Handel wird die<br />

Bausteine des digitalen Binnenmarktes nutzen.<br />

Vertrauensdienste, die Kommunikation,<br />

Inhalt und die Identität schützen, heben<br />

Logistik, Transport und Zustellung von Waren<br />

und Dienstleistungen auf eine neue, nie dagewesene<br />

Effizienz. Die Interessen der Kon-<br />

Gemeinsame Normen und Standards, die Anpassung<br />

analoger Lösungen, an den digitalen<br />

Stand der Technik und Dienstleistungserbringung,<br />

helfen die Herausforderung der digitalen<br />

Marktwirtschaft zu beantworten. Als führender<br />

Verband in Europa hat „Ecommerce<br />

Europe“ in den letzten Jahren die Herausforderungen<br />

im digitalen Handel erhoben.<br />

Forderungen nach Gesetzesänderungen griffen<br />

zu kurz. Gemeinsam mit allen Betroffenen<br />

widmet sich Ecommerce Europe der Erarbeitung<br />

der notwendigen digitalen technischen<br />

und serviceorientierten Standards.<br />

Erfolgreiches Sprachrohr für den europäischen<br />

E-Commerce<br />

2015 begann Ecommerce Europe den Standard<br />

für die grenzüberschreitende Qualitätsmessung<br />

in der Zustellung von Paketen zu<br />

gestalten. Denn: Ein europäischer Standard<br />

macht die Dienstqualität aller Paketdienste<br />

über die Sendungsverfolgung messbar. Die<br />

Qualität der Beschwerdebearbeitung von<br />

Paketdiensten wurde normiert, und ist zudem<br />

in die Konsumentenschutzgesetzgebung der<br />

meisten EU Staaten eingeflossen.


2016 wurden die geschlossenen Kennzeichnungssysteme<br />

der großen Paketdienste, einschließlich<br />

der Postgesellschaften, um offene<br />

und transparente Kennzeichnungselemente<br />

aus der Warenwirtschaft ergänzt. Ziel der technischen<br />

Spezifikation ist es, durchgehende,<br />

vom Zustelldienst unabhängige Kennzeichnungen,<br />

zusätzlich zu den proprietären Barcodes<br />

auf Etiketten, bereits von den Versendern<br />

aufbringen zu lassen.<br />

Die Verbindung zwischen dem Inhalt und der<br />

Paketkennzeichnung bietet weitere Synergien,<br />

die in Zukunft helfen können, notwendige<br />

Schnittstellen zu Behörden und weiteren<br />

Dienstleistern entlang der Wertschöpfungskette<br />

zu definieren. <strong>2017</strong> und 2018 werden<br />

Normen für einen fortgeschrittenen elektronischen<br />

Datenaustausch ermöglichen, dass<br />

Daten im Vorhinein an Zoll und Finanz über-<br />

mittelt werden können. Der Konsument weiß<br />

damit beim online Kauf den abschließenden<br />

Preis, einschließlich Zoll und Mehrwertsteuer.<br />

Sicherheitsrelevante Informationen an Transportdienstleister<br />

(Flugtransport, etc.) werden<br />

ebenso vorab versendet. Güter und Waren<br />

die einer gesonderten Behandlung bedürfen,<br />

können so entsprechend gesichert (aber<br />

auch gekühlt, gewärmt, etc.) transportiert<br />

werden. Konsumentenrechte, wie etwa Gewährleistung<br />

und Garantie, aber auch individuelle<br />

Nutzeranweisungen, werden gezielt<br />

mit der Paketzustellung (und dem bekannten<br />

Inhalt) verbunden.<br />

Ziel ist es, die aus der analogen Welt stammenden<br />

Hürden, durch vernetzte, offene, allen<br />

zugängliche, digitale Lösungen zu ergänzen<br />

oder durch Lösungen transparenter Zusammenarbeit<br />

im Kollektiv zu ersetzen. (RED)<br />

Walter Trezek<br />

ist Gründungsmitglied<br />

des<br />

Expertenkreises „Logistic<br />

Natives“ des Deutschen<br />

E-Commerce-Verbandes<br />

Händlerbund, Co-Chair<br />

der e-logistics Arbeitsgruppe<br />

vom Europäischen<br />

Dachverband<br />

Ecommerce Europe,<br />

Vorsitzender der Europäischen<br />

Postnormierung<br />

für "Neue digitale Postdienstleistungen"<br />

und<br />

Chairman des Consultative<br />

Committees des<br />

Weltpostvereins.<br />

© <strong>2017</strong> TomTom Telematics B.V. TomTom ® und das ® -Logo gehören zu den Handelsmarken oder registrierten Handelsmarken von TomTom N.V. und seinen<br />

verbundenen Unternehmen. Für dieses Produkt gilt eine eingeschränkte Garantie. Siehe www.telematics.tomtom.com/legal<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S14 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Der VNL vermittelt „die neue<br />

Leichtigkeit“<br />

Am 20. und 21. Juni <strong>2017</strong> ist es wieder soweit: das Design Center Linz wird zum<br />

Nabel der Logistik-Veranstaltungswelt Österreichs, wenn der Verein Netzwerk<br />

Logistik (VNL) zum beliebten Österreichischen Logistik-Tag samt vorhergehendem<br />

Logistik Future-Lab einlädt. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit den Ton angeben,<br />

derzeit aber erst von einigen Wenigen<br />

umgesetzt werden. Ein Beispiel für eine<br />

Technologie, deren Möglichkeiten noch nicht<br />

voll ausgeschöpft werden, ist Augmented<br />

Reality.<br />

Werden Sie Teil eines<br />

wachsenden Logistiknetzwerks.<br />

Seien Sie<br />

dabei, wenn am 20.<br />

Juni <strong>2017</strong> der Österreichische<br />

Logistikpreis<br />

verliehen wird.<br />

Österreichischer<br />

Logistik-Tag<br />

20. bis 21. Juni <strong>2017</strong><br />

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Im Gegensatz zum Roman des tschechischen<br />

Autors Milan Kundera ist diese<br />

Leichtigkeit glücklicherweise alles andere<br />

als unerträglich. Doch was ist damit gemeint?<br />

Ganz einfach: wer sich auf Veränderungen<br />

einlässt, ohne die eigenen Stärken<br />

und Fähigkeiten zu vernachlässigen, und den<br />

frischen Wind des (digitalen) Wandels nutzt,<br />

eröffnet seinem Unternehmen neue Perspektiven<br />

und Erfolgschancen. Optimierte Logistik<br />

und ein ausgereiftes Supply Chain Management<br />

erlauben die Ausrichtung am wahren<br />

Kundenwunsch nach einfachen zugänglichen<br />

Technologien für echte Innovationen.<br />

Kreative Anregungen, wohin die Reise führt,<br />

liefert das Logistik Future-Lab.<br />

Quo Vadis, Logistik?<br />

Ideen gibt es viele. Interessant ist, ob sie wieder<br />

in der Versenkung verschwinden oder<br />

sich zu echten Trends entwickeln. Im Future-<br />

Lab geht es um genau jene kraftvollen Entwicklungen<br />

und Trends, die in der Wettbewerbsfähigkeit<br />

von morgen mit an Sicherheit<br />

Die Visualisierung komplexer Vorgänge,<br />

Sicherheitssteigerungen oder eine Überprüfung<br />

der Echtheit von Waren – Stichwort Produktpiraterie<br />

– sind nur drei von vielen möglichen<br />

Einsatzgebieten. Ein weiteres Beispiel<br />

sind 3D-Drucker, deren Preise bei gleichzeitiger<br />

Qualitätssteigerung stark sinken, die jedoch<br />

auf der Beschaffungsseite noch so gut<br />

wie gar nicht zum Einsatz kommen. Automatisiertes<br />

Fahren im Kontext der Gütermobilität<br />

und der smarte innerbetriebliche Materialfluss<br />

sind zwei weitere Themen des Future-Labs,<br />

das neben Vorträgen und Parallelsequenzen<br />

auch mit dem Workshop „Design Thinking“<br />

von SAP Österreich das Publikum lockt. „Im<br />

Anschluss daran findet die mit Spannung erwartete<br />

Verleihung des Österreichischen Logistik-Preises<br />

<strong>2017</strong> im RaiffeisenForum der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ statt“, freut sich Oliver<br />

Mayr, Netzwerkmanager des VNL schon auf<br />

die Abendveranstaltung, die sich nebenbei<br />

hervorragend zum ungezwungenen Netzwerken<br />

eignet.<br />

Praxisbeispiele zum Nachmachen<br />

Theorie ist fein – aber die praktische Umsetzung<br />

sieht oft anders aus. „Wir waren immer<br />

schon bemüht, unseren Teilnehmern Inhalte<br />

zu bieten, die sie dann konkret im eigenen<br />

Unternehmen nutzen können. Dazu ist es<br />

wichtig, herauszufinden, wie weit die Logistikkompetenz<br />

vorangeschritten ist – nur wenn<br />

man den Status Quo kennt, kann man sinnvoll<br />

bei der Weiterentwicklung unterstützen“, so<br />

Oliver Mayr.


OLIVER MAYR<br />

Der VNL hat es<br />

sich zur Aufgabe<br />

gemacht, im Rahmen<br />

des Österreichischen<br />

Logistiktages<br />

konkrete<br />

alltagspraktische<br />

Umsetzungen führender<br />

Unternehmen<br />

zu vermitteln.<br />

der Gesprächsleitung von FH- Prof.<br />

Dr. Andreas Breinbauer, Leiter des FH-<br />

Studienganges Logistik und Transportmanagement<br />

FH des bfi Wien sowie<br />

„Smart Logistics: Logistikprozesse digital<br />

– total normal?“, bei der FH- Prof.<br />

DI Dr. Veit Kohnhauser, Fachbereichsleiter<br />

Logistik & Operations Management<br />

FH Salzburg, spannende Fragen<br />

stellen wird.<br />

Einfach<br />

Lager-<br />

technik<br />

In den Keynotes und Parallelsequenzen<br />

erfahren die Besucher nicht nur, wie<br />

Klarheit im Supply-Chain-Setup die<br />

Unternehmen näher an den Kunden<br />

rückt, sie agiler macht und die internen<br />

Aufgaben in einen ruhigen Fluss<br />

bringt, sondern auch, wie der vom<br />

e-Commerce bekannte Convenience-<br />

Gedanke auf die Industrie und Logistikwirtschaft<br />

überschwappt – und dadurch<br />

traditionelle Unternehmen zu<br />

neuen Antworten zwingt. Weitere Zutaten<br />

des Erfolgsrezeptes: der gezielte<br />

Einsatz innovativer Technologien zur<br />

Effizienzsteigerung und Problemlösung,<br />

wie digitale Logistik die Supply Chains<br />

verändert, wie Industrie, Handel und<br />

Dienstleistung den monopolistischen<br />

Plattformgiganten Paroli bieten können<br />

und wie gerade eine erstklassige Logistik<br />

zum Umsatztreiber werden kann.<br />

Top-Speaker und Parallelsequenzen<br />

Ein Highlight der Veranstaltung wird mit<br />

Sicherheit der Vortrag am Mittwochvormittag:<br />

DI Günther Apfalter, President<br />

Magna Europe & Magna St, wird über<br />

den „Wandel der Automobilindustrie<br />

und dessen Auswirkung auf die Supply<br />

Chain“ referieren. Tagsüber gibt es unterschiedliche<br />

Parallelsequenzen, und<br />

wie immer fällt auch diesmal die Wahl<br />

nicht leicht.<br />

Die ersten drei Möglichkeiten: Digitale<br />

Revolution am Frachtmarkt durch<br />

Startups? Herausforderungen für die<br />

„klassischen“ Spediteure – Chancen<br />

für die Verlader“, moderiert von Hans-<br />

Christian Siegert, Geschäftsfürender<br />

Gesellschafter dr. schaab+partner,<br />

„Der pure Kundenfokus: Handel<br />

oder Plattform – wer gewinnt?“ unter<br />

Nach dem Mittagessen wartet die<br />

zweite Dreierkette: „Omnichannel-Handel:<br />

Reicht die digitale Transformation<br />

für die Kundenbegeisterung?“ Moderation:<br />

Bernd Kratz, Managing Director<br />

EMA GmbH. Oder doch eher „Noch<br />

flexibler, noch effizienter: wie smart<br />

müssen Produktion und Logistik dazu<br />

sein?“ mit FH-Prof. DI Dr. Herbert Jodlbauer,<br />

Leiter Studiengänge Produktion<br />

und Management / Operations Management<br />

FH OÖ – Campus Steyr in<br />

der Rolle des Moderators? Last but not<br />

least zur Wahl: „Agile Supply Chain: Mit<br />

richtiger Priorisierung und Geschwindigkeit<br />

zu höherer Wettbewerbsfähigkeit“<br />

mit Dr. Klaus Venus, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Ifl Consulting GmbH.<br />

Zum Abschluss folgt ein weiterer Fachvortrag,<br />

gehalten von Dr. Daniela Gerd<br />

tom Markotten Head of Digital Solutions<br />

& Services Mercedes-Benz Trucks:<br />

„Gamechanger Connectivity – wie<br />

der vernetzte Truck die Logistik revolutioniert“.<br />

Insgesamt also jede Menge<br />

Technik, Digitalisierung und Innovation.<br />

Aber: „Bei all diesen Themen darf man<br />

den Menschen nicht vergessen. Kunden<br />

und Mitarbeiter verhalten sich<br />

anders. Die Frage ist auch, wie die<br />

neuen Möglichkeiten die Arbeitsweise<br />

verändern. Angebot und Nachfrage<br />

steuern, wie all diese Themen sich im<br />

Alltag auswirken“, meint Mayr. Neben<br />

all den interessanten Inhalten locken<br />

die Aussicht auf interessanten Austausch<br />

mit Fachkollegen und die Fachausstellung,<br />

denn egal wie digital die<br />

Welt auch wird – das persönliche Gespräch<br />

samt Händedruck zählt auch<br />

heute noch mehr als 1.000 E-Mails.<br />

(AG)<br />

Vom Behälter bis<br />

zum Hochregal –<br />

von der Planung bis<br />

zur Inbetriebnahme<br />

Mehr Highlights unter:<br />

www.bito.at<br />

ALLES<br />

AUS EINER<br />

HAND


LE-2-<strong>2017</strong> | S16 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Paketshop oder Packstation? Mit<br />

DHL hat man die Qual der Wahl<br />

Mit der größten Dichte an Paketshops und einem Marktanteil von 25 Prozent<br />

nach nur einem Jahr schickt sich die DHL Paket an, den Österreichischen Paketmarkt<br />

im Sturm zu erobern. Die Kooperation mit Billa ist nur eines von vielen<br />

Puzzelteilchen auf dem Weg zum erfolgreichen Gesamtbild. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-dhl-paket/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

seo-keywords/<br />

DHL Paket Geschäftsführer<br />

Günter Birnstingl<br />

Im unlängst publizierten Branchenradar<br />

KEP Dienste in Österreich <strong>2017</strong> der KREUT-<br />

ZER FISCHER & PARTNER Consulting GmbH<br />

zeigt sich, dass DHL Paket (Austria) offensichtlich<br />

den Geschmack der Kunden getroffen<br />

hat. Mit rund 25 Prozent Marktanteil<br />

liegt der Paketdienstleister in seinem ersten<br />

vollständigen Geschäftsjahr an zweiter Stelle<br />

im Ranking. Dafür wurden alle national und<br />

international versendeten Express- und Standardpakete<br />

im B2C/C2C Paketmarkt ohne<br />

Gewichtsbeschränkung evaluiert. Wer in so<br />

kurzer Zeit auf so große Nachfrage stößt, muss<br />

wohl etwas besser machen als der Mitbewerb,<br />

nur was?<br />

Abdeckung & Öffnungszeiten<br />

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist die Erreichbarkeit,<br />

weiß DHL Paket Geschäftsführer<br />

Günter Birnstingl: „Durch unsere große Standortdichte<br />

sind wir für Versender und Empfänger<br />

gleichermaßen leicht zu erreichen. 90 Prozent<br />

der Bevölkerung erreichen einen unserer<br />

Shops binnen 10 Minuten – in der Stadt zu Fuß,<br />

am Land mit einem Fahrzeug. Und wir arbeiten<br />

daran, diesen Prozentsatz noch zu erhöhen.“<br />

Auch die Öffnungszeiten spielen eine große<br />

Rolle, denn während ein traditionell eingesessener<br />

Anbieter seit einigen Jahren auf die<br />

Samstagsöffnung seiner Filialen sehr zum Leidwesen<br />

vieler Kunden verzichtet, konnte sich<br />

die DHL Paket mit Billa einen Partner sichern,<br />

der durch seine langen Öffnungszeiten auch<br />

in der tiefsten Provinz besonders attraktiv ist.<br />

Insgesamt umfasst das Paketshop-Netzwerk<br />

der DHL Paket in Österreich bereits weit mehr<br />

als 2.200 Standorte – und ist damit in dieser<br />

Hinsicht klar die Nummer Eins. Um der steigenden<br />

Nachfrage am Paketmarkt gerecht<br />

zu werden, wurden kürzlich sowohl in Graz als<br />

auch in Wien neue Paketverteilzentren in Betrieb<br />

genommen.<br />

Kundenservice vs Greißlersterben<br />

Komfort und Flexibilität für Versender und<br />

Empfänger haben Priorität – das merkt man<br />

vor allem bei den Zusatzangeboten. So erscheinen<br />

kundenorientierte Empfängerservices,<br />

wie Abend- und Samstagszustellung<br />

und die individuelle Wunschtagzustellung<br />

besonders verlockend. Doch auch die Tatsache,<br />

dass man beim Brotholen gleichzeitig<br />

ein Paket versenden kann, macht Freude.<br />

„Wir bekommen sehr viel positives Feedback<br />

von unseren Paketshop-Partnern. Denn wer<br />

in der Bäckerei ein Paket holt, nimmt in den<br />

meisten Fällen auch gleich sein Weckerl mit.


So kommt unser Partner auf 25 bis 30 Kontakte<br />

mehr pro Tag und hat die Chance, seinen Umsatz<br />

im Kerngeschäft zu steigern und bekommt<br />

obendrein noch eine Entlohnung für seine<br />

Dienstleistung. Somit helfen wir kleinen Unternehmen<br />

wie eben beispielsweise Bäckereien,<br />

ihr Überleben zu sichern“, erklärt Birnstingl.<br />

Gerade in ländlichen Gegenden ist das eine<br />

wichtige Unterstützung für die Nahversorger.<br />

Packstation 24/7<br />

Wer am Sonn- oder Feiertag das dringende<br />

Bedürfnis verspürt, ein Paket aufzugeben, der<br />

hat mit etwas Glück eine der österreichweit<br />

50 Packstationen in der Nähe. Diese öffentlich<br />

zugänglichen, unbemannten Paketversende-<br />

und –abholstationen gibt es derzeit<br />

in Innsbruck, Salzburg, Linz, Klosterneuburg,<br />

Brunn am Gebirge, Graz, Schwechat, Wiener<br />

Neudorf und natürlich in Wien. Um den hohen<br />

technischen Aufwand solcher Stationen auszugleichen,<br />

ist eine hohe Frequenz nötig.<br />

Dafür ist die Handhabung denkbar einfach:<br />

man druckt zu Hause das passende Versandlabel<br />

aus (oder klebt das Rücksendelabel<br />

auf), scannt bei der „Paketwand“ das<br />

damit beklebte Päckchen und legt es in das<br />

sich öffnende Fach, von wo es von einem<br />

DHL-Fahrer abgeholt wird. Oder man lässt<br />

sich Sendungen direkt an solch eine Station<br />

liefern, beispielsweise wenn man selten zu<br />

Hause ist. Sobald das Paket die Packstation<br />

erreicht hat, erhält der Kunde eine Benachrichtigung<br />

per SMS oder E-Mail und kann es<br />

mittels sendungsbezogener mobiler TAN abholen,<br />

bei Bedarf ist sogar die Bezahlung einer<br />

Nachnahmegebühr möglich. Klingt einfach<br />

– ist es auch. „Das ist auch praktisch,<br />

wenn man beispielsweise bei Bestellungen im<br />

Internet seine Privatadresse nicht bekanntgeben<br />

möchte“, meint Birnstingl.<br />

Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss<br />

natürlich auch Trends im Auge behalten.<br />

Was hält der Versandexperte von Drohnen?<br />

„Meiner Meinung nach ist die Belieferung mit<br />

Drohnen kein Thema für die breite Masse.<br />

Aber wenn es darum geht, ein Herzmedikament<br />

auf eine Skipiste zu einem Lawinenopfer<br />

zu bringen, ist das sicher eine gute Möglichkeit.<br />

Generell ist die Lieferung mit Drohnen<br />

vermutlich eher für entlegene, schwer zugängliche<br />

Gebiete interessant. Aktuell haben<br />

wir jedenfalls nichts in diese Richtung geplant,<br />

auch wenn wir natürlich konzernintern das<br />

Thema erforschen.“<br />

Und wie sieht es mit dem Lastenrad aus, das<br />

in Wien immer wieder auf der politischen<br />

Agenda auftaucht (und verschwindet)?<br />

„Das Lastenrad ist hinsichtlich des CO2-Ausstoßes<br />

natürlich unschlagbar, allerdings sind<br />

sowohl die Kapazität, als auch der Einsatzradius<br />

naturgemäß sehr begrenzt. Aber<br />

wenn ich an Salzburg und seine Innenstadtpoller<br />

denke, wäre das für manche Lieferungen<br />

eine interessante Option“, so Birnstingl.<br />

(AG)<br />

DHL Packstation 24/7


LE-2-<strong>2017</strong> | S18 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Mit der Maus rund um die Welt<br />

Der Online Handel wächst rasant – und zwar rund um den Globus. Für lokale Händler<br />

ergeben sich im Internet Chancen, ganz neue Kunden zu erreichen. Denn in<br />

der virtuellen Welt verschwinden die Entfernungen, verwischen die Grenzen.<br />

BEITRAG: STEPHAN GRAD<br />

STEPHAN GRAD<br />

Als Amazon und eBay 1995<br />

die ersten Waren über das<br />

seinerzeit noch neue Medium<br />

Internet verschickten,<br />

hätte wohl niemand gedacht, dass<br />

dem Online Handel so eine rosige Zukunft<br />

bevorsteht. Heute - gut 20 Jahre<br />

später - scheint eine Welt ohne Einkauf<br />

per Mausklick kaum noch vorstellbar.<br />

93 Millionen Pakete wurden im vergangenen<br />

Jahr an Privatkunden ausgeliefert<br />

– und zwar allein in Österreich. Das<br />

sind 35 Prozent mehr als noch im Jahr<br />

davor, ergab das Branchenradar von<br />

Kreutzer, Fischer und Partner. Insgesamt<br />

haben die Österreicher im vergangenen<br />

Jahr Waren im Wert von 3,4 Milliarden<br />

Euro bei den inländischen und internationalen<br />

e-Commerce-Anbietern<br />

gekauft.<br />

Potenzial liegt im globalen Handel<br />

Viel Geld – doch das Potenzial des<br />

e-Commerce liegt woanders. Das Ein-<br />

kaufscenter Internet macht nämlich<br />

nicht an der Landesgrenze Halt. Weltweit<br />

wurden im Online-Einzelhandel<br />

im Jahr 2015 laut dem deutschen<br />

Statistik-Portal Statista 1.548 Milliarden<br />

US-Dollar umgesetzt. Für das Jahr 2020<br />

wird ein globaler e-Commerce-Umsatz<br />

von 4.058 Milliarden US-Dollar prognostiziert.<br />

Den weiterhin rasanten Anstieg<br />

begründen die Statistiker unter anderem<br />

damit, dass - dem A.T. Kearney Global<br />

Retail e-Commerce Index zufolge<br />

- im Jahr 2015 weltweit nur rund 1,47<br />

Milliarden Menschen online einkauften.<br />

Bei derzeit insgesamt etwa 7,4 Milliarden<br />

Menschen gibt es noch erhebliches<br />

Potenzial.<br />

Schritt über die Grenze wagen<br />

Für Österreichs Einzelhändler ist es also<br />

höchste Zeit, den Schritt in die virtuelle<br />

Welt zu wagen, können sie doch via<br />

Internet mehr als sieben Milliarden Kunden<br />

erreichen. Dabei gibt es jedoch<br />

einiges zu beachten. Vor allem gilt:<br />

Grenzüberschreitender Online Handel<br />

braucht mehr als nur das Übersetzen<br />

der Shop-Website! Doch es gibt einige<br />

Strategien, die bisher national agierenden<br />

Online Händlern den Übergang<br />

von der nationalen in die internationale<br />

Verkaufswelt erleichtern.<br />

So sollten expansionswillige Verkäufer<br />

zunächst die Wettbewerbslandschaft,<br />

bereits bestehende Angebote sowie<br />

Kaufkraft und Preispolitik der Wettbewerber<br />

in der Region, die sie erobern<br />

möchten, analysieren. Im Abgleich<br />

dieser Rahmenbedingungen mit dem<br />

eigenen Angebot ermitteln sie ihren<br />

Unique Selling Point (USP). Aber Achtung:<br />

Der USP ist je nach Region oft<br />

verschieden – so darf zum Beispiel der<br />

USP für einen südostasiatischen Markt<br />

nicht mit dem in der Heimat gleichgesetzt<br />

werden. Deshalb gilt im globalen<br />

Handel: Think global, act local. Denn<br />

wer international erfolgreich sein will,<br />

muss sowohl seine Webseite in die jeweilige<br />

Landessprache überführen,<br />

als auch die Produktpreise in der Landeswährung<br />

ansetzen. Dazu reicht es<br />

aber nicht aus, nur die Informationen<br />

zu übersetzen.


Webseiten, die im Heimatmarkt als benutzerfreundlich<br />

und attraktiv gelten,<br />

rufen in anderen Märkten nicht unbedingt<br />

die gleichen Assoziationen hervor.<br />

Auch Adressfelder in Formularen<br />

oder die lokaltypische Schreibweise<br />

von Namen und Anschriften muss angepasst<br />

werden. Darüber hinaus gibt<br />

es in vielen Regionen landestypische<br />

Bezahlmethoden, die im jeweiligen<br />

Land oft einen enormen Verbreitungsgrad<br />

haben.<br />

eCommerce<br />

Logistik - Day<br />

Lokale Profis helfen beim Markteintritt<br />

Auch gilt es, lokale Aktionszeiträume –<br />

wie den Black Friday in den USA – und<br />

die landesspezifischen Eigenheiten der<br />

neuen Kundengruppe zu beachten.<br />

So sind zum Beispiel amerikanische<br />

Konsumenten eher kaufbereit, wenn<br />

Versand und Rücksendung kostenlos<br />

sind. Hilfreich bei der Analyse der landesspezifischen<br />

Eigenheiten sind lokale<br />

Experten. Sie kennen sich auf dem jeweiligen<br />

Markt aus, können die Vorteile<br />

des Angebots für die Käufergruppe<br />

herausstellen und setzen lokale Vermarktungsmethoden<br />

um.<br />

Doch die einheimischen Profis können<br />

noch mehr: Vor allem helfen sie, rechtliche<br />

Hürden beim Eintritt in einen fremden<br />

Markt zu meistern, wissen, welche<br />

Genehmigungen es braucht und wo<br />

Fallstricke lauern. Sie kennen Steuergesetze<br />

und rechtliche Grundlagen des<br />

jeweiligen Landes. Ein professionelles<br />

internationales Partnernetzwerk spielt<br />

deshalb für Online Händler, die Märkte<br />

rund um den Globus erobern wollen,<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Wien, 28.09.<strong>2017</strong><br />

Wer diese Tipps berücksichtigt und den<br />

Mut fasst, international zu denken – und<br />

zwar nicht nur Richtung Deutschland<br />

oder Schweiz – wird mit Erfolg in einer<br />

ganz neuen Größenordnung belohnt.<br />

Als heimischer Ansprechpartner steht<br />

A-COMMERCE Online Händlern bei<br />

der Expansion mit Rat und Tat zur Seite.<br />

(RED)<br />

www.logistik-<strong>express</strong>.com


LE-2-<strong>2017</strong> | S20 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Jetzt anmelden zum 2. eCommerce<br />

Logistik-Day in Wien<br />

Der digitale Wandel schreitet unaufhaltsam voran. Laufend drängen neue Anbieter<br />

auf den e-Commerce-Markt, um an den Erfolgschancen des digitalen<br />

Handels zu partizipieren. Der 2. eCommerce Logistik-Day - eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

von <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> und dem Institut des Interaktiven Handels<br />

in Kooperation mit DHL Paket (Austria) GmbH und der Managementberatung<br />

EMA GmbH - am Donnerstag, 28. September <strong>2017</strong> in Wien will den Akteuren des<br />

On- und Offline-Handels Denkanstöße für die Markterschließung geben. Denn<br />

die Wurzel des Erfolgs liegt zu einem wichtigen Teil in der richtigen Gestaltung<br />

von Versand-, Transport-, Retouren- und Intralogistikprozessen. REDAKTION: KARIN WALTER<br />

ECOMMERCE <strong>LOGISTIK</strong>-DAY - JAKLITSCH. BIRNSTINGL, KRATZ<br />

kanalübergreifenden Angeboten dominiert.<br />

Das bringt Dynamik in den Markt, dessen Spitzenumsätze<br />

allerdings nach wie vor durch die<br />

großen internationalen Player wie Amazon,<br />

Zalando, Universal und Otto vereinnahmt<br />

werden und somit außer Landes ziehen. Zu<br />

beobachten ist derzeit aber auch ein weiterer<br />

Trend: Immer mehr regionale Anbieter strömen<br />

mit Online-Angeboten auf den Markt. Trachtenmode,<br />

regionale Spirituosen oder Delikatessen<br />

wie Tiroler Speck werden immer häufiger<br />

in Versandkartons gepackt und über<br />

den Distanzhandel verschickt. Produkten, die<br />

früher mehr oder weniger exklusiv in kleinen<br />

Ladengeschäften direkt beim Erzeuger offeriert<br />

wurden, bietet das Internet eine lukrative<br />

Plattform, um zum Teil auch über die Landesgrenze<br />

hinweg neue Interessenten zu finden.<br />

Auch Startups mit pfiffigen Geschäftsideen<br />

drängen immer stärker die Handelsszene.<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

ecommerce-logistik-day/<br />

• http://insider.logistik-<strong>express</strong>.com/video/<br />

E-Commerce und Multichannel-Handel<br />

sind in den vergangenen Jahren<br />

zu wichtigen Bestandteilen der österreichischen<br />

Handelslandschaft geworden.<br />

Schätzungen zufolge gaben die Verbraucher<br />

in Österreich im vergangenen Jahr<br />

bereits 3,4 Milliarden Euro für den Einkauf auf<br />

Shopping-Plattformen aus - knapp fünf Prozent<br />

des gesamten österreichischen Einzelhandelsvolumens.<br />

Besonders interessant an<br />

der Entwicklung ist, dass immer mehr stationäre<br />

Händler das Internet für sich entdecken.<br />

Die Top-250 der größten Online-Anbieter<br />

Österreichs werden mittlerweile schon von<br />

Das junge Wiener Startup-Unternehmen Yipbee<br />

ist ein Beispiel dafür. Yipbee betreibt<br />

einen Online-Shop, in dem rund 16.000<br />

Lebensmittel und Haushaltsprodukte gelistet<br />

sind - und lockt seine Kundschaft mit erfahrenen<br />

„Personal Shoppern“. Diese übernehmen<br />

nach erfolgter Online-Bestellung innerhalb von<br />

zwei Stunden den gesamten Lebensmitteleinkauf<br />

inklusive der Anlieferung der Waren<br />

an die Haustüre der Kunden. Eingekauft wird<br />

aktuell ausschließlich bei der Metro. Somit<br />

haben Endverbraucher den Vorteil, auch<br />

ohne Metro-Karte auf das Metro Sortiment zugreifen<br />

zu können.


Podiumsdiskussion: Startups versus<br />

klassische Anbieter<br />

Der 2. eCommerce Logistik-Day am 28.<br />

September im Vienna Twin Conference<br />

Center bietet die Gelegenheit, mehr<br />

über das Yipbee-Konzept zu erfahren.<br />

Beispielsweise, mit welchen Partnern<br />

das Unternehmen kooperiert oder wie<br />

die Mitarbeiter um Firmengründer Umut<br />

Kivrak die logistische Herausforderung<br />

meistern, jeden Kunden österreichweit<br />

innerhalb von zwei Stunden mit dem<br />

innovativen Lieferservice zu bedienen.<br />

„Der Online-Markt mit Lebensmitteln<br />

ist sowohl in Deutschland als auch in<br />

Österreich bisweilen noch sehr stark<br />

als Marktnische anzusehen“, sagt der<br />

e-Commerce-Experte Bernd Kratz, Inhaber<br />

der Managementberatung EMA<br />

GmbH – Executive Management Advisors<br />

und federführender Organisator<br />

der Veranstaltung. „Doch der Anteil<br />

derjenigen, die sich schwer tun ihren<br />

Lebensmitteleinkauf selbst zu tätigen,<br />

nimmt immer weiter zu. Sei es, weil<br />

die Gesellschaft zunehmend älter wird<br />

oder auch die berufliche Belastung stetig<br />

weiter zunimmt. Dem Handel kommt<br />

daher die Aufgabe zu, maßgeschneiderte<br />

Logistiklösungen für die sich verändernden<br />

Marktanforderungen zu finden.<br />

Für den eCommerce Logistik-Day<br />

haben wir uns deshalb als ein Ziel gesetzt,<br />

im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />

herauszuarbeiten, von welchen<br />

Konzepten sich Startups im Unterschied<br />

zu den klassischen Filialbetreibern des<br />

Lebensmittelhandels den größten Erfolg<br />

versprechen.“<br />

Im Fokus: B2B, Multichannel und Retourenlogistik<br />

Selbstverständlich wird der eCommerce<br />

Logistik-Day <strong>2017</strong> - wie schon<br />

bei der Veranstaltungspremiere im<br />

vergangenen Jahr - den Akteuren<br />

der Versandhandelsbranche in erster<br />

Linie wieder eine starke Stimme auf<br />

dem Podium schenken. Für die diesjährige<br />

Veranstaltung haben bereits<br />

Gerhard Krauth, Head of Logistics, des<br />

Mode-Versandhauses Peter Hahn sowie<br />

Siegfried Horn, Vorstand der E. M.<br />

Group Holding ihr Kommen zugesagt.<br />

Beide Unternehmen adressieren ihr<br />

Angebot an sehr unterschiedliche Zielgruppen.<br />

Das Versandhaus Peter Hahn<br />

hat sich in den vergangenen Jahren<br />

einen international bekannten Namen<br />

als Versender hochwertiger Modeartikel<br />

gemacht. Ein Großteil des Umsatzes<br />

wird über das Katalog- und Internetgeschäft<br />

erzielt - ein Geschäft mit traditionell<br />

sehr hohen Retourenquoten.<br />

Darüber hinaus ist es die Aufgabe der<br />

Logistik, einige in Eigenregie betriebene<br />

Modehäuser im süddeutschen<br />

Raum zu beliefern. Die E. M. Group Holding<br />

Wertingen bei Augsburg ist dagegen<br />

rein auf den B2B-Versand spezialisiert.<br />

Die Unternehmensgruppe betreibt<br />

mehrere Marktplätze für den Hotel- und<br />

Gastronomiebedarf. Das Sortiment umfasst<br />

insgesamt mehr als 35.000 Artikel.<br />

Von der Ware-zur-Person zur Roboterzur-Person-Kommissionierung<br />

Keine Frage, zu einem erfolgreichen<br />

Online-Angebot gehört heutzutage ein<br />

ausgereiftes und flexibles Zustellsystem<br />

dazu: mit Zeitfenster-Zustellung, der<br />

Zustellung an eine gewünschte Abholadresse<br />

oder für ganz eilige Warensendungen<br />

sogar die Zustellung binnen 90<br />

Minuten nach der Bestellung. Die Paketfabriken<br />

des Online- und Multichannel-Handels<br />

müssen auf diese Anforderungen<br />

vorbereitet sein. Die Dynamik<br />

der Märkte verlangt von den Marktteilnehmern<br />

ein aktives Nachdenken über<br />

den erforderlichen Grad der Automatisierung<br />

sowie die eigenen, in die Prozesslandschaft<br />

passenden Automatisierungstechnologien.<br />

Es gilt, effizient<br />

und hochgradig flexibel auf Änderungen<br />

im Sortiment oder Schwankungen<br />

bei den Versandmengen zu reagieren.<br />

Der 2. eCommerce Logistik-Day in<br />

Wien widmet sich unterschiedlichen,<br />

auf dem Markt angebotenen Lösungskonzepten.<br />

Mit Christian Zillner, Senior<br />

Sales Manager des Roboterbauers<br />

Magazino GmbH, Samay Kohli, Founder<br />

and Managing Director, Grey Orange<br />

Pte Ltd und Michael Mäder, Produktmanager<br />

Packaging Technology,<br />

XPROMA GmbH, konnten aus diesem<br />

Segment bereits einige interessante<br />

Referenten für die Veranstaltung am<br />

28. September gewonnen werden.<br />

Die Roboterkommissionierlösung TORU<br />

Cube des Münchener Technologie-Startups<br />

Magazino ist zurzeit stark im<br />

öffentlichen Fokus und wird wegen seiner<br />

Innovationskraft beinahe monatlich<br />

mit Preisauszeichnungen überschüttet.<br />

Im Unterschied zum klassischen Warezur-Person-Kommissionier-Konzept<br />

fährt<br />

der Roboter selbständig durchs Lager.<br />

Er pickt und verstaut die gewünschten<br />

Objekte in seinem integrierten Regal<br />

und bringt es direkt zur Versandstation.<br />

Der Kommissionier-Butler von Grey<br />

Orange Pte unterfährt dagegen die<br />

mobilen Regale im Lager und bringt sie<br />

zu den eingerichteten Kommissionierstationen.<br />

Dort besteht die Möglichkeit<br />

zu picken und retournierte Waren im<br />

selben Prozess wieder einzulagern.<br />

Wissensvermittlung und Networking an<br />

erster Stelle am 28.9.<strong>2017</strong> in Wien<br />

Ein erweiterter Aktionsradius, neue<br />

Kunden und Sortimente oder insgesamt<br />

verschlankte Prozesse: Es gibt<br />

vielerlei Gründe dafür, als Händler im<br />

Netz aktiv zu werden. „Jeder kann am<br />

Wachstum der Branche partizipieren<br />

- vorausgesetzt, man versteht das Einmaleins<br />

der dazugehörenden Logistikprozesse“<br />

sagt Bernd Kratz. „Mit dem<br />

eCommerce Logistik-Day wollen wir<br />

bestehendes Wissen weiter geben und<br />

ebenso auch dem Networking innerhalb<br />

der Branche einen großen Stellenwert<br />

geben.“ (WAL)<br />

eCommerce Logistik-Day<br />

28. September <strong>2017</strong>, 9 Uhr<br />

TWIN TOWERS Conference Center<br />

https://www.google.com/maps/place/<br />

Vienna+Twin+Conference+Center<br />

Anmeldung über XING:<br />

https://www.xing.com/events/2-ecommerce-logistik-day-1788284


LE-2-<strong>2017</strong> | S22 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Der Supermarkt 4.0 steht in den<br />

Startlöchern<br />

Bislang ist es Tatsache, dass der Online-Versand mit verderblichen Waren eher<br />

eine untergeordnete Rolle spielt. Der Start von Amazon Fresh in Deutschland<br />

könnte den Markt allerdings schnell in Bewegung bringen. REDAKTION: KARIN WALTER<br />

KARIN WALTER<br />

Es braucht nur wenige Klicks<br />

- schon darf man sich nach<br />

wenigen Stunden oder Tagen<br />

über die online bestellten<br />

Schuhe, ein neues Outfit für das Frühjahr<br />

oder eine nagelneue Spielekonsole<br />

freuen. Wer Joghurt, Fleisch, Obst<br />

oder Gemüse aus dem Netz bestellt,<br />

setzt sich demgegenüber einem erheblich<br />

größeren Risiko aus. Denn wer kann<br />

schon garantieren, dass der bestellte<br />

Salat nach seiner Reise quer durch<br />

Deutschland nicht schon vor welken<br />

Blättern strotzt oder das Rindersteak<br />

nicht ganz so appetitlich aussieht, wie<br />

es die Abbildung im Shopping-Portal<br />

verspricht? Und wie ist das eigentlich:<br />

Lassen sich braun verfärbte Bananen<br />

oder ausgelaufene Mehltüten ähnlich<br />

problemlos wie Textilien, Bücher oder<br />

Schuhe retournieren?<br />

Fragen wie diese sorgen dafür, dass<br />

das Online-Geschäft mit verderblichen<br />

Frischwaren in Deutschland seit über einem<br />

Jahrzehnt allenfalls eine untergeordnete<br />

Rolle spielt. Gerade einmal ein<br />

Prozent des Umsatzes des deutschen<br />

Lebensmittelhandels geht auf Bestellungen<br />

aus dem World Wide Web zurück.<br />

Die anfallenden Liefergebühren<br />

zum Beispiel, die vielfach mitgelieferten<br />

Verpackungsberge, aber auch die verhältnismäßig<br />

langen Wartezeiten - bis<br />

sich die Ware tatsächlich konsumieren<br />

oder verarbeiten lässt - halten offenbar<br />

noch viele Konsumenten davon ab,<br />

die Kaufentscheidung für Lebensmittel<br />

bequem vom Sofa aus zu treffen.<br />

Öffnungszeiten Handel in Deutschland<br />

bremsen das Wachstum<br />

Eines der größten Hindernisse ist sicherlich<br />

auch, dass der stationäre Lebensmitteleinzelhandel<br />

die Verbraucher<br />

in Deutschland bisweilen sehr zuvorkommend<br />

bedient. Bis Mitternacht -<br />

so lange kann man in den größeren<br />

deutschen Städten und Ballungszentren<br />

heute vielerorts schon einkaufen.<br />

Schließt ein Laden vor 22 Uhr, ist man<br />

heutzutage fast schon dazu geneigt,<br />

von einer Ausnahme zu sprechen.<br />

Laut den aktuellen Zahlen des Nürnberger<br />

Marktforschungsinstituts GfK<br />

nutzt bereits jeder dritte Konsument in<br />

Deutschland hin und wieder oder sogar<br />

regelmäßig das Angebot des stationären<br />

Lebensmittelhandels zum Abendeinkauf.<br />

Frischwaren sind nach 22 Uhr<br />

zwar nicht mehr ganz so stark nachgefragt<br />

wie in den früheren Abendstunden.<br />

Mit einem durchschnittlichen Einkaufswert<br />

von 17,35 Euro erwirtschaften<br />

die Supermärkte spät am Abend allerdings<br />

kaum weniger Einnahmen pro<br />

Kunde als mit der Laufkundschaft, die<br />

vor 20 Uhr im Laden eintrifft. Abgesehen<br />

von den Unannehmlichkeiten, die die<br />

Kunden in Kauf nehmen müssen, um<br />

zu Fuß oder mit dem Auto zum Supermarkt<br />

zu gelangen sowie den lästigen<br />

Wartezeiten an der Kasse gibt es für<br />

das Gros der Lebensmittelhändler bisweilen<br />

kaum einen zwingenden Grund,<br />

nennenswerte Umsatzanteile vom stationären<br />

Handel ins Netz zu verlagern.<br />

Amazon wirbelt den Lebensmittel Online-Handel<br />

auf<br />

Das könnte sich jedoch schon bald<br />

ändern: Kommt es zu dem laut Medienrecherchen<br />

unmittelbar bevorstehenden<br />

Einstieg von Amazon in den deutschen<br />

Online-Handel mit Frischlebensmitteln,<br />

rechnen Branchenkenner wie<br />

die renommierte e-Commerce-Strategieberatung<br />

Oliver Wyman damit,<br />

dass Ladengeschäfte, die heute schon<br />

wenig rentabel sind, früher oder später<br />

ganz aus der Handelslandschaft verschwinden<br />

werden.<br />

Ein steigendes Interesse am Lebensmittel-Einkauf<br />

im Netz ist bei den Verbrauchern<br />

in Deutschland ohnehin schon<br />

seit geraumer Zeit zu beobachten: Im<br />

vergangenen Jahr erhöhte der Online-Handel<br />

seinen Umsatz mit Lebensmitteln<br />

bereits um 26 Prozent auf 932<br />

Millionen Euro. Zahlen, die der Dachverband<br />

der Digitalbranche Bitkom<br />

zur Jahreswende in einer repräsentativen<br />

Online-Umfrage ermittelt hat,<br />

deuten auf eine weiter wachsende<br />

Kauflust der Deutschen nach Frischwaren<br />

und anderen Supermarktartikeln<br />

aus dem Netz: Mehr als ein Viertel der<br />

befragten Online-Shopper hat seinen<br />

Supermarkteinkauf demzufolge schon<br />

einmal im Internet erledigt. Etwa die<br />

Hälfte der restlichen Befragten spielt<br />

bereits ernsthaft mit dem Gedanken,<br />

das Internet bei der Beschaffung von<br />

Dingen des täglichen Gebrauchs zumindest<br />

einmal ausprobieren zu wollen.


und das bestellte Steak tatsächlich<br />

frisch zum Empfänger gelangen, kommen<br />

die Kunden beider Anbieter bis<br />

dato allerdings noch nicht darum herum,<br />

zusätzliche Kosten für die Expresslieferung<br />

in Kauf zu nehmen.<br />

Einige Vorbehalte gegenüber dem<br />

Online-Lebensmittelkauf halten sich<br />

jedoch weiterhin behände: Sechs von<br />

zehn Befragten, die bislang noch keine<br />

Lebensmittel online gekauft haben,<br />

wollen die Waren vor dem Kauf lieber<br />

sehen, riechen und anfassen. Ein Großteil<br />

kann sich außerdem nicht so richtig<br />

damit anfreunden, Versandgebühren<br />

für die Lieferung zu bezahlen.<br />

Ein logistischer Kraftakt zur Einhaltung<br />

der Kühlkette<br />

Lebensmittelhändler experimentieren<br />

aus diesem Grund schon lange, wie<br />

und ob sich der Markt unter diesen Voraussetzungen<br />

überhaupt wirtschaftlich<br />

bedienen lässt. Kühlung, Lagerung,<br />

Kommissionierung, Verpackung und<br />

Auslieferung rufen einen immensen logistischen<br />

Aufwand hervor. Das treibt<br />

die Kosten, die durch die verhältnismäßig<br />

geringen Margen im Lebensmittelund<br />

Frischwarensegment sowie dem<br />

von Discountpreisen bestimmten deutschen<br />

Markt aber nur schwer abzufedern<br />

sind. Selbst die großen Player auf<br />

dem deutschen Markt wie Rewe, Edeka<br />

und Co. konnten sich aus diesem<br />

Grund in den vergangenen Jahren<br />

noch nicht dazu durchringen, ein bundesweit<br />

verfügbares Konzept für den<br />

Online-Frischwarenversand auszurollen.<br />

Online-Supermärkte wie mytime.de<br />

und allyouneedfresh.de verfügen<br />

demgegenüber bereits über eine gute<br />

Flächenabdeckung - und machen<br />

vor, dass es dafür nicht einmal nötig<br />

ist, Kühltransporter-Flotten aufzubauen.<br />

Bei allyouneedfresh funktioniert die<br />

Auslieferung bestellter Waren wie Käse,<br />

Schinken, Milch und Tomaten seit dem<br />

vergangenen Jahr überwiegend in<br />

Mehrweg-Kühlboxen, die dem Fahrer<br />

von DHL sofort nach der Übergabe wieder<br />

mitgegeben werden. Mytime setzt<br />

speziell für den Lebensmittelversand<br />

entwickelte Karton- und Styroporboxen<br />

ein. Damit die Tiefkühlpizza tiefgefroren<br />

Click&Collect-Konzepte im Kommen<br />

Selbst Amazon, bisher als reiner Internet-<br />

Pure-Player bekannt, bemüht sich derweil<br />

auch im Lebensmittelgeschäft darin,<br />

den goldenen Weg zunehmend in<br />

einer Mischform aus Online- und Offline-<br />

Handel zu suchen. Die unter Amazon<br />

Go angekündigte Idee des kassenund<br />

damit wartezeitenlosen stationären<br />

Supermarkts wurde von dem Unternehmen<br />

aufgrund technischer Probleme<br />

unlängst zwar vorerst noch einmal auf<br />

Eis gelegt. Mehr oder weniger ersatzweise<br />

testet das Unternehmen an seinem<br />

Hauptsitz in Seattle dafür gerade<br />

einen brandneuen Pickup-Dienst, der<br />

es Kunden ermöglicht, online georderte<br />

Frischwaren zeitnah in einem nahegelegenen<br />

Amazon-Fresh-Depot abzuholen.<br />

Die Bestellung ist dann bereits fertig<br />

verpackt und wird in den Kofferraum<br />

der Kunden geladen - das Konzept<br />

baut auf Lebensmitteleinkauf im Vorbeifahren.<br />

Die Idee ist freilich nicht ganz neu und<br />

wird in Deutschland zum Beispiel auch<br />

von einigen ausgesuchten Rewe- und<br />

Edeka-Filialen angeboten. Einen wirklich<br />

neuen Service, der sich insbesondere<br />

auf die Zielgruppe der Berufspendler<br />

fokussiert, testet Edeka in Stuttgart<br />

zurzeit dagegen mit der Bahnhofsbox.<br />

Ein Stuttgarter Edeka-Markt beliefert<br />

den in verschiedene Kühlbereiche aufgeteilten<br />

Automaten gegen eine Servicegebühr<br />

von 2,95 Euro zweimal am<br />

Tag. Wer online oder per App bestellt,<br />

erhält einen Code. Damit lässt sich eines<br />

der 52 verfügbaren Schließfächer<br />

vier Stunden nach der Bestellung öffnen.<br />

Nächste Station der Bahnhofsbox<br />

ist schon Anfang Mai <strong>2017</strong> der Berliner<br />

Ostbahnhof. Mal sehen, an welchen<br />

weiteren Bahnhöfen die Box im Anschluss<br />

halt machen wird.<br />

(WAL)


LE-2-<strong>2017</strong> | S24 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Wenn Lebensmittel auf Reise gehen,<br />

sind innovative Behälter gefragt<br />

In der Lebensmittelindustrie müssen große Warenmengen zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen versandt werden. Dies erfordert eine reibungslose Prozesskette von<br />

der Ernte über Lagerung, Weiterverarbeitung bis zur Anlieferung im Handel. In<br />

vielen Bereichen haben sich branchentypische Lager- und Transportgebinde<br />

etabliert, die von Land zu Land differieren können und nicht immer das Optimum<br />

darstellen. BEITRAG: PI/REDAKTION<br />

DER KLASSIKER DIE<br />

GEMÜSEKISTE<br />

Beim BICOLOR 180° erkennt<br />

man auf einen Blick,<br />

wie der Behälter gedreht<br />

werden muss.<br />

Bei Schoeller Allibert, dem weltgrößten<br />

Hersteller von Kunststoffmehrwegbehältern,<br />

kennt man die globalen<br />

und nationalen Unterschiede.<br />

Die langjährige Erfahrung – der Standort in<br />

Österreich besteht beispielsweise seit über<br />

40 Jahren – und die weltweite Präsenz sind<br />

die Grundlagen für die ständige Entwicklung<br />

neuer, innovativer Produkte oder die Optimierung<br />

bestehender Lösungen. Letztere ist nicht<br />

immer gleich offensichtlich. So machen es<br />

neue Produktionstechnologien möglich, dass<br />

Behälter beispielsweise bei gleichbleibender<br />

Qualität leichter werden oder RFID-Tags integriert<br />

werden können. Nur der Vergleich<br />

macht daher sicher. Hier ein paar Beispiele<br />

von Lager- und Transportgebinden, die sich<br />

in der Lebensmittelindustrie schon etabliert<br />

haben, aber immer noch optimiert werden.<br />

Obst und Gemüse brauchen starre Großladungsträger.<br />

Kommen bei der Obsternte Holzkisten zum<br />

Einsatz, zeigen sich schnell die Nachteile: Die<br />

leeren Behälter sind um bis zu 25 Prozent<br />

schwerer, wenn sie feucht sind. Dies macht<br />

das Wiegen der enthaltenen Ware umständlich<br />

und zeitraubend. Darüber hinaus können<br />

Obst und Gemüse durch Feuchtigkeit vorzeitig<br />

faulen. Großladungsträger aus Kunststoff<br />

hingegen sind robust, bruchsicher und stets<br />

gleich in Abmessung und Gewicht – unabhängig<br />

von Umgebungseinflüssen. Ihre Lebensdauer<br />

liegt bei über zehn Jahren. Das geringe<br />

Eigengewicht, das große Innenvolumen sowie<br />

die statische Ladekapazität von bis zu 4,5<br />

Tonnen sind weitere Vorteile. Landwirte handhaben<br />

ihre Waren damit einfacher, sparen<br />

Lagerraum und erfüllen die strengen Hygienevorschriften<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Flüssigkeiten? Ab in die COMBO-Box<br />

Das Konzept des Intermediate Bulk Container<br />

(IBC) basiert auf einem faltbaren Großladungsträger<br />

mit einem flexiblen, aseptischen<br />

Inliner („Plastiksack“). Letzterer befindet<br />

sich im Behälter und kann mit Flüssigkeit<br />

befüllt werden. Das flüssige Gut ist so bestens<br />

aufgehoben – sicher, hygienisch und kostengünstig.<br />

Ein aufwendiger Reinigungsprozess<br />

ist überflüssig. Der Behälter lässt sich vielfach<br />

stapeln und im entleerten Zustand intelligent<br />

zusammenfalten. So werden bei jedem Transport<br />

und jeder Lagerung spürbar Kosten eingespart.<br />

Typische Anwendungsbeispiele für<br />

die COMBO-Box sind die Lagerung und der<br />

Transport von Fruchtsaftkonzentrat, Tomatenmark<br />

oder Flüssigei.<br />

Hygienisch sauber: Mehrwegpaletten aus<br />

Kunststoff<br />

Mehrwegpaletten aus Kunststoff sind widerstandsfähiger,<br />

hygienischer, langlebiger und<br />

daher auch umweltfreundlicher, als die herkömmlichen<br />

Paletten aus Holz. Schädlings-


efall, Verletzungsgefahr durch Späne oder<br />

Absplitterungen und das Vollsaugen mit Wasser<br />

kommen bei Kunststoffpaletten nicht zum<br />

Tragen. Mit ihrer glatten Oberfläche und den<br />

abgerundeten Ecken sind Paletten aus Kunststoff<br />

einfach zu reinigen und sauber zu halten.<br />

Die Hygienepalette H1 von Schoeller Allibert<br />

zeichnet sich besonders durch ihre durchdachte<br />

Bauweise und die hohen Reinheitsstandards<br />

aus. Damit eignet sie sich für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelbranche sowie für<br />

andere Anwendungen, bei denen ein hoher<br />

Wert auf Hygiene gelegt wird. Sie entspricht<br />

der EU-Norm DIN plus, ist durch GS1 Germany<br />

zertifiziert und mit dem GS-Siegel gekennzeichnet,<br />

welches die Qualität und Sicherheit<br />

der Palette bestätigt.<br />

Drehstapelbehälter schaffen Platz<br />

Drehstapelbehälter sind starre, nicht falt- oder<br />

klappbare Behälter, die sich durch die Drehung<br />

um 180° ineinander nesten oder aufeinander<br />

stapeln lassen. Dieser handliche und robuste<br />

Behältertypus eignet sich für eine Vielzahl von<br />

Anwendungen wie beispielsweise die Weinernte<br />

oder die Verarbeitung von Fleisch. Die<br />

Behälter haben konstante Tara-Werte und<br />

ermöglichen so die schnelle und korrekte Erfassung<br />

der Ladung. Im Leerzustand sparen<br />

sie bis zu 70 Prozent an Lagerraum. Besonders<br />

hygienisch und stabil sind Behälterversionen<br />

mit gasgeblasenem und damit geschlossenem<br />

Umlaufrand, wie sie beispielsweise bei<br />

einem großen Fleischverarbeiter in Österreich<br />

im Einsatz sind. Eine zweifarbige Ausführung<br />

erleichtert die Positionsermittlung.<br />

Klapp- und faltbare Kleinladungsträger<br />

Faltbare Kleinladungsträger sparen im Leerzustand<br />

bis zu 80 Prozent Platz im Vergleich<br />

zu starren Behältern und reduzieren somit die<br />

Kosten beim Rücktransport. Die kontinuierliche<br />

Luftzufuhr über die perforierten Seitenwände<br />

und das abgerundete Design der Ecken und<br />

Kanten machen den Behälter optimal für<br />

den Transport von Obst und Gemüse. Diese<br />

„Klappsteigen“ sind daher die wirtschaftlichste<br />

Lösung für Logistiker, Obstgroßhändler oder<br />

-versender.<br />

Die Obsternte, ein klassischer Anwendungsfall<br />

der MAXILOG.<br />

den Grundmaßen 400x300 und 600x400 mm.<br />

Im Lebensmittelbereich kennt man ihn als Brotbehälter,<br />

Fleischkasten oder Gemüsekiste,<br />

aber auch in Form von Joghurtsteige oder<br />

Käsereifungsbehälter. Letzterer Anwendungsfall<br />

ist länderspezifisch und so unterscheidet sich zum<br />

Beispiel die Lösung in Spanien (Manchego-Käse)<br />

merklich von der in England (Cheddar-Käste). In<br />

Österreich produziert Schoeller Allibert seit über<br />

40 Jahren Eurobehälter für namhafte Kunden<br />

aus der Lebensmittelindustrie und hat damit so<br />

manchen Branchenstandard gesetzt. (RED)<br />

Softdrinksirup im faltbaren Mehrweggebinde.<br />

Das COMBO-Konzept macht es möglich.<br />

Die MAXILOG hat mehr Innenvolumen<br />

und weniger<br />

Gewicht als vergleichbare<br />

Großladungsträger.<br />

Die H1 Palette von Schoeller<br />

Allibert ist GS1 Germany<br />

zertifiziert und zeichnet sich<br />

durch ihre durchdachte<br />

Bauweise aus.<br />

Die Klassiker: Die Bäckerkiste<br />

und die Gemüsekiste.<br />

Der Klassiker: Eurobehälter<br />

Wenn man umgangssprachlich von einer<br />

„Plastikkiste“ spricht, so meint man zumeist<br />

den klassischen Eurobehälter, häufig mit


LE-2-<strong>2017</strong> | S26 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />

Nachhaltigkeitspreis Logistik <strong>2017</strong><br />

geht an Versandhändler memo AG<br />

Kundenzentrierung als Kongressmotto am 33. BVL Logistik Dialog. Mit mehr als<br />

900 registrierten Teilnehmern, 90 Partnern und Ausstellern konnte der 33. Logistik<br />

Dialogs der BVL Bundesvereinigung Logistik heuer neuen Rekord aufstellen.<br />

Besonders erfreulich zeigten sich die Veranstalter vom Besucherzuwachs an internationalen<br />

Expertinnen und Experten in der Pyramide Vösendorf/Niederösterreich.<br />

BEITRAG: BERENIKA STERBA<br />

Special Spanien, der Newcomer-Contest und<br />

die Verleihung des Nachhaltigkeitspreises Logistik<br />

<strong>2017</strong>, der jährlich im Rahmen des Logistik-<br />

Dialogs von einer Fachjury vergeben wird.<br />

Die speziell für den Preis geschaffene Skulptur<br />

„open end“ wurde vom Cuxhavener Künstler<br />

Andreas Green entworfen und besteht aus<br />

den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und<br />

Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Die Leitfrage in diesem Jahr für die 13 Bewerbungen<br />

aus Österreich und Deutschland<br />

lautete „Ist Ihre Logistik nachhaltig?“. Die Jury<br />

hatte zu prüfen, ob alle vorgestellten Projekte<br />

ökologische und ökonomische Effekte sowie<br />

positive Auswirkungen auf die Gesellschaft<br />

haben.<br />

vlnr. Prof. Thomas Wimmer<br />

BVL Deutschland, Vorstand<br />

Logistik Frank Schmähling, DI<br />

Roman Stiftner BVL Österreich<br />

Der 33. Logistik Dialog stand <strong>2017</strong><br />

ganz unter dem Motto der<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung.<br />

Wie DI Roman Stifter, Präsident<br />

der BVL Österreich, betont, ist ein<br />

Trend gewiss: Der Kunde wird immer stärker<br />

in den Fokus der Logistik rücken und zum<br />

Treiber in einer digitalisierten Wirtschaftswelt.<br />

Ganz besonders hervorzuheben waren das<br />

Auszeichnung für die Ökobilanz der memo AG<br />

Nur ein Unternehmen konnte diesem<br />

„Dreiklang“ Rechnung tragen: Preisträger des<br />

sechsten Nachhaltigkeitspreises Logistik ist<br />

die memo AG. Das mittelständische Versandhandelsunternehmen<br />

wird für seinen ganzheitlichen,<br />

nachhaltigen Ansatz der Unternehmensführung<br />

ausgezeichnet, der insbesondere<br />

die Logistik einbezieht. Die memo<br />

AG ist mit gut 25-jähriger Firmengeschichte ein<br />

relativ junges Versandhandelsunternehmen,<br />

wie Vorstand Logistik Frank Schmähling bei<br />

der Pressekonferenz erklärte. Der KMU mit<br />

rund 130 Mitarbeitern und einem Umsatz von<br />

gut 20 Mio. Euro jährlich wurde als „Firmenausstatter<br />

für Umweltbewusste“ gegründet.<br />

Seit 2004 werden auch Privatkunden mit vielfältigen<br />

Büroartikeln beliefert. Das Sortiment<br />

umfasst 20.000 Artikel, davon 1.000 Eigenmarken<br />

- die an 80.000 Kunden europaweit<br />

versandt werden.


Was macht die memo AG aus Grußenheim,<br />

westlich von Würzburg, nun zum<br />

Preisträger? Wie Juryvorsitzender DI Dr.<br />

Christian Plas von der denkstatt GmbH<br />

in seiner Laudatio betonte, zeichnet das<br />

Unternehmen besonders aus: die Konsequenz,<br />

mit der Ökologie, Ökonomie<br />

und soziale Kriterien als Basis der Unternehmensstrategie<br />

in der Praxis umgesetzt<br />

werden.<br />

sechsten Mal den europaweit anerkannten<br />

Nachhaltigkeitspreis Logistik<br />

<strong>2017</strong> der BVL Österreich und der BVL<br />

Deutschland wieder an ein Vorzeigeunternehmen<br />

überreichen können und<br />

gratuliere der memo AG auf das Herzlichste“,<br />

so Roman Stiftner, Präsident<br />

der BVL Österreich. (BS)<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/tag/news-bvl/<br />

So achtet der Versandhändler darauf,<br />

ob die Nachhaltigkeitsphilosophie von<br />

Dienstleistern aus dem Transportgewerbe<br />

passt. GoGreen, StreetScooter-<br />

Modell von DHL, der CO2-neutrale<br />

Paketversand von DPD und das<br />

Rad-Logistik-Unternehmen Velogista<br />

zählen dazu. So werden in Berlin rund<br />

1.000 Memo-Kunden mit Elektro-Lastenrädern<br />

beliefert. Um Emissionen zu<br />

vermeiden und Kosteneffizienz zu erreichen,<br />

werden Großkunden direkt<br />

vom Lieferanten beliefert.<br />

Mit der „Memo box“ haben Kunden die<br />

Möglichkeit, alternativ zum Karton auf<br />

ein Mehrweg-Versandsystem zu setzen.<br />

Beliebteste Größe der stabilen Behälter<br />

aus Recycling-Kunststoff ist „L“. Auch<br />

und gerade im Lager werden die Arbeitsplätze<br />

kontinuierlich verbessert und<br />

Arbeitszeiten flexibilisiert. So wird einerseits<br />

auf ergonomische Aspekte Rücksicht<br />

genommen und andererseits den<br />

jeweiligen Lebensumständen der Mitarbeiter<br />

Rechnung getragen.<br />

industry solutions<br />

Kinderleicht<br />

ans Ziel.<br />

„Die memo AG zeigt eindrucksvoll<br />

wie ein mittelständisches Unternehmen<br />

den Nachhaltigkeitsgedanken in<br />

sämtlichen Geschäftsbereichen – insbesondere<br />

in der Logistik – tagtäglich<br />

lebt. Die Belieferung mit Elektro-Lastenrädern<br />

in dicht bebauten Ballungsräumen<br />

ist nur ein Projekt unter vielen<br />

mit Beispielwirkung und enormen<br />

Synergieeffekten. Innovationskraft und<br />

das außerordentliche Engagement<br />

des Managementteams sowie aller<br />

Mitarbeiter kann und soll kleinen und<br />

mittleren Unternehmen gleichermaßen<br />

Ansporn und Anregung sein. Ich freue<br />

mich, dass wir heute in Wien zum<br />

making complexity simple<br />

Sicher, flexibel und einfach. KNAPP bietet mit seinen Open<br />

Shuttles das ideale Konzept für die Abwicklung komplexer<br />

Transportaufträge innerhalb Ihres Lagers. Die Integration<br />

der Open Shuttles in Ihr System ist kinderleicht.<br />

Sicherheit wird dabei groß geschrieben: Die einzigartige<br />

Navigationstechnologie reagiert sofort auf Menschen und<br />

andere Hindernisse. Selbstständig plant das Open Shuttle<br />

immer seine sichersten und schnellsten Routen.<br />

KNAPP AG<br />

8075 Hart bei Graz | Austria<br />

sales@knapp.com<br />

www.knapp.com


LE-2-<strong>2017</strong> | S28 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Wenn Roboter edlen Schmuck<br />

tragen...<br />

Dann befindet man sich vermutlich gerade im Zentrallager der Juwelo TV<br />

Deutschland GmbH, das soeben mit modernster Warehousingtechnologie ausgestattet<br />

wurde. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

auch durch den fairen Preis. Um die nötigen<br />

Arbeitsschritte der Schmuckfertigung selbst<br />

durchführen zu können, umfasst das Team<br />

von Juwelo Edelsteineinkäufer, -schleifer,<br />

Schmuckdesigner, Goldschmiede und Edelsteinsetzer.<br />

Natürlich darf dann die Qualitätskontrolle<br />

nach den einzelnen Fertigungsschritten<br />

nicht fehlen.<br />

ANGELIKA GABOR<br />

Von den Packtischen gehen<br />

die Versandkartons direkt<br />

zum Warenausgang.<br />

Auch wenn geschmückte Roboter<br />

ein interessanter Anblick wären,<br />

geht es hier natürlich um die Optimierung<br />

der Versandlogistik durch<br />

den Einsatz von Robotik. Ausgestattet mit<br />

dem INDUSTORE System der KHT Kommissionier-<br />

und Handhabungstechnik GmbH, einem<br />

Unternehmen der KNAPP-Gruppe, verfügt<br />

nun nach den Versandlagern auch das Zentrallager<br />

der Juwelo TV Deutschland GmbH<br />

über eine moderne Intralogistik-Lösung.<br />

Hauseigene Experten<br />

Unter dem Namen „Juwelo“ betreibt das<br />

Unternehmen in Berlin einen Teleshopping-Sender,<br />

in dessen Beiträgen hauseigene<br />

Moderatoren sachkundig Schmuckstücke<br />

anbieten. Diese können dann live in den<br />

TV-Auktionen oder im Webshop erworben<br />

werden. Dank integriertem Modell - alle<br />

nötigen Schritte von der Entdeckung eines<br />

Edelsteins bis hin zu seiner Verarbeitung zu<br />

einem funkelnden Schmuckstück werden<br />

ohne Zwischenhändler von hauseigenen Experten<br />

selbst ausgeführt – überzeugt Juwelo<br />

nicht nur durch die hohe Qualität, sondern<br />

Dreamteam: Juwelo & KHT & Symacon<br />

Der Startschuss für die Zusammenarbeit zwischen<br />

Juwelo und der KHT fiel bereits im Jahr<br />

2012. Das starke Wachstum des Unternehmens<br />

verlangte nach einer raschen Verbesserung<br />

der Lagerlogistik. Schließlich galt es, eine immer<br />

größere Anzahl von Aufträgen mit wenigen<br />

Artikeln schnell und sicher an die Endkunden<br />

zu versenden sowie etwaige Retouren<br />

unkompliziert zu erledigen – und gleichzeitig<br />

das Personal zu entlasten. Enge Räumlichkeiten<br />

sowie verwinkelte Wege zum Regieraum<br />

und den Packtischen stellte das Team rund<br />

um Michael Hübel, KHT Kommissionier- und<br />

Handhabungstechnik GmbH, vor eine interessante<br />

Herausforderung: „Das Projekt von<br />

Juwelo stellte besonders hohe Anforderungen<br />

an unsere Projektabteilung und Inbetriebnahme.<br />

Gemeinsam wurde mit Juwelo und<br />

Symacon, dem Systemlieferant der Fördertechnik,<br />

die Fördertechnik geplant und in Betrieb<br />

gesetzt. Die Aufbaufläche der beiden<br />

Lagerautomaten umfasst gerade mal 75 m².“<br />

Step by Step mit INDUSTORE<br />

Im ersten Schritt wurde in einer Auslandsgesellschaft<br />

von Juwelo ein INDUSTORE A2000<br />

System mit 12,4 m Länge, 3,20 m Höhe und<br />

einem Greifersystem angeschafft, um die Einsetzbarkeit<br />

solcher Automaten für Juwelo zu<br />

prüfen. Nach erfolgreichem Test wurde dieses<br />

Gerät rasch in den Livebetrieb integriert, nach<br />

kurzer Anlaufphase folgte ein zweites Greifersystem<br />

zur weiteren Leistungssteigerung.


Die Lagerkapazität dieses INDUSTORE liegt<br />

bei rund 90.000 Packungen. Anschließend<br />

durfte sich das zweite Versandlager einer<br />

Auslandsniederlassung über ein INDUSTORE<br />

A3000 System mit 8,60 m Länge, 3,6 m Höhe<br />

und 2 Greifersystemen mit 65.000 Packungen<br />

Lagerkapazität freuen. Die hohe Packungsdichte<br />

auch bei unterschiedlichen Artikelgrößen<br />

ist eine Spezialität des INDUSTORE, in<br />

dem Artikel dicht nebeneinander, ohne jeden<br />

Fachtrenner, gelagert werden – und das<br />

in bis zu 15 verschiedenen Regalhöhen.<br />

Das Verlangen nach Effizienz, Sicherheit<br />

und Leistungssteigerung führte dazu, dass<br />

2015/2016 auch das Zentrallager in Deutschland<br />

mit neuer Technik ausgestattet wurde.<br />

Zwei speziell auf die Bedürfnisse von Juwelo<br />

abgestimmte INDUSTORE Automaten mit einer<br />

Länge von je 20,6 m bei je 3,10 m Höhe erlauben<br />

bei 7-fachtiefer Lagerung eine Lagerung<br />

von insgesamt rund 400.000 Schmuckstücken.<br />

Besonders wie der Schmuck ist auch<br />

die Technik. Die in Lagerschachteln (35 mm x<br />

40 mm x 20 mm/90 %) verpackten Schmuckstücke<br />

werden an jedem Automaten manuell<br />

auf ein 7 m langes Einlagerband mit Umsetzgreifer<br />

aufgelegt. Eine automatische<br />

Scannung erfasst jeden Artikel und meldet<br />

diesen an der Juwelo Warenwirtschaft an.<br />

Zuverlässig auch zu Spitzenzeiten<br />

Bis zu 1.000 Packungen stündlich können an<br />

12 Packtischen verarbeitet werden. Davor<br />

erfolgt die Auslagerung der Schmuckstücke<br />

Sicheres Einlagern mit vollautomatischer<br />

Scannung.<br />

via zwei innenliegenden Förderstrecken,<br />

wobei eine Förderstrecke<br />

die Schmuckstücke<br />

entweder zur Präsentation in<br />

den Regieraum des Juwelo<br />

Fernsehsenders oder direkt in<br />

die Massenausgaben für Sendungen<br />

an die Auslandsgesellschaften<br />

transportieren kann.<br />

Auf der zweiten Förderstrecke<br />

werden die auszulagernden<br />

Artikel vereinzelt und an einem<br />

Fördertechnik-Sortermodul in<br />

Auftragsbehälter übergeben.<br />

Die gefüllten Auftragsbehälter<br />

werden an die Packplätze gefördert<br />

und anschließend wieder<br />

in den Kreislauf zurückgeführt.<br />

Boris Kirn, Chief Operating<br />

Officer der Juwelo TV-Deutschland,<br />

ist mit der Investition zufrieden:<br />

„Wir verfolgen mit dem<br />

Einsatz der INDUSTORE Kommissionierroboter<br />

das Ziel, unser<br />

Lagermanagement effizienter<br />

und digitaler zu machen. Mit der<br />

maßgeschneiderten Lösung der<br />

KHT haben wir das realisieren<br />

können und werden den INDU-<br />

STORE demnächst auch in weiteren<br />

Auslandsgesellschaften<br />

einsetzen.“<br />

Der Kommissionierroboter<br />

INDUSTORE kann<br />

bis zu 1.000 Stück pro<br />

Stunde auslagern.<br />

Personalentlastung und weniger Fehlbestände<br />

Durch den ausschließlichen Zugriff über die<br />

EDV werden Fehlbestände reduziert, Fehleinlagerungen<br />

vermieden und die Inventur gelingt<br />

auf Knopfdruck. In Kombination mit der<br />

Einlagerung von Artikeln kommt es zu einer<br />

spürbaren Entlastung des Personals. „Dieses<br />

Projekt war eine echte Herausforderung<br />

für uns alle. Die verfolgten<br />

Ziele, Digitalisierung und<br />

effiziente Kommissionierung wurden<br />

realisiert. Unser Partner, die<br />

KHT Kommissionier- und Handhabungstechnik<br />

GmbH, hat sich<br />

als erfahrener, kompetenter und<br />

flexibler Partner erwiesen. Unsere<br />

Vorstellungen wurden perfekt<br />

umgesetzt und für unsere<br />

Wünsche gab es immer ein offenes<br />

Ohr“, so Kirn von Juwelo<br />

TV-Deutschland. (AG)<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-knapp/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

seo-keywords/


LE-2-<strong>2017</strong> | S30 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Abheben in die Zukunft<br />

Die Wurzeln der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG reichen 140 Jahre zurück.<br />

Damals gründeten 65 Kaufleute die BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT. Heute<br />

ist BLG LOGISTICS ein Seehafen- und Logistikdienstleister mit über 100 Standorten<br />

und Niederlassungen in Europa, Amerika, Afrika und Asien. Ihre Kernkompetenzen<br />

hat die Unternehmensgruppe in der Automobil-, Kontrakt- und Containerlogistik.<br />

In diesen drei Geschäftsbereichen bietet die BLG vollstufige logistische Systemdienstleistungen<br />

an. Zu den Kunden zählen die führenden Automobilhersteller<br />

ebenso wie starke Unternehmen aus dem Handel. ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />

Die Wurzeln der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG<br />

reichen 140 Jahre zurück.<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-blg-logistics/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

seo-keywords/<br />

Die Aufgabe von BLG LOGISTICS ist<br />

es, sich immer wieder perfekt auf<br />

die sehr verschiedenen Anforderungen<br />

ihrer Kunden aus Industrie<br />

und Handel einzustellen. Dabei nimmt die<br />

Digitalisierung stets an Bedeutung zu und Logistikunternehmen<br />

sind mehr denn je gefordert,<br />

digitale Lösungen für eine kundenorientierte<br />

Logistik zu bieten. BLG LOGISTICS setzt sich in<br />

einer Reihe von Projekten intensiv mit diesem<br />

Thema auseinander. Ein BLG-Innovationsteam<br />

bündelt alle fortschrittlichen Ideen und<br />

organisiert Innovationen, technische Neuerungen<br />

sowie Digitalisierung und Automatisierung.<br />

Im Fokus der Interpretation von Industrie<br />

4.0 steht bei der BLG die optimale Zusammenarbeit<br />

zwischen Menschen und Maschine.<br />

Für den Einsatz von Drohnen wurde die BLG<br />

mit dem elogistics Tool Award <strong>2017</strong> ausgezeichnet.<br />

Gemeinsam mit dem Startup sitebots<br />

GmbH hat BLG LOGISTICS die Lösung<br />

„Drohnenunterstützung in der Logistik“ umgesetzt,<br />

für die es jüngst die Auszeichnung des<br />

AKJ Automotive gab. Der Schwerpunkt dieses<br />

Digitalisierungsprojekts liegt auf der Technologie<br />

von unbemannten Kleinfluggeräten, sogenannten<br />

Unmanned Air Vehicles (UAV’s).<br />

Erprobt wird deren Einsatz zum Beispiel am<br />

BLG-Standort in Emmerich. Hier unterstützen<br />

die Drohnen seit letztem Jahr das tägliche<br />

operative Geschäft, bei der Überprüfung des<br />

Gebäudes, der wöchentlichen Regalkontrolle<br />

sowie der unterjährigen Inventur des Blocklagers.


Bislang musste im Blocklagerbereich, in dem<br />

ständig Bewegung ist, ein Stapler die Kisten<br />

auseinanderfahren und die Paletten auf den<br />

Boden stellen. Im Anschluss fuhr eine Mitarbeiterin<br />

oder ein Mitarbeiter mit dem Hubwagen<br />

in die Höhe, um einen spezifischen Karton<br />

ausfindig zu machen – ein Aufwand, den BLG<br />

LOGISTICS durch den Einsatz einer Drohne<br />

deutlich minimieren konnte.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden hierfür<br />

extra zu Drohnenpiloten ausgebildet und<br />

übernehmen mit Unterstützung der „fliegenden<br />

Kamera“ die Inventur. Dabei sparen sie<br />

nicht nur Arbeitszeit, sondern schaffen schnell<br />

und flexibel einen Blick auf sonst schwer zugängliche<br />

Stellen im Lager. Zusätzlich bietet<br />

der Einsatz der Drohnen mehr Sicherheit für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre<br />

Arbeit vom Boden aus erledigen können.<br />

Entstanden ist dieses Digitalisierungsprojekt<br />

im Rahmen der 100-Tage-Projekte von BLG<br />

LOGISTICS. Diese Projekte dienen der Entwicklung<br />

von innovativen Themen. Die Geschwindigkeit<br />

in der Umsetzung spielt dabei<br />

eine wichtige Rolle. Daher der Name 100-<br />

Tage-Projekte: Von der Idee bis zum tatsächlichen<br />

Einsatz bleiben dem Team nur 100<br />

Tage Zeit. Vielversprechende Technologien<br />

werden so möglichst schnell als Versuchsmodell<br />

in den Testbetrieb gebracht. Einen<br />

Ort zum Austausch für neue Ideen bietet das<br />

BLG-DigiLab im Neustädter Hafen in Bremen.<br />

Moodboards statt weißer Wände sollen<br />

mutige Innovationen beflügeln. Die Ideenschmiede<br />

dient als Treffpunkt für Digitalisierungsprojekte<br />

und bietet den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Raum für Kreativität. (RED)<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

seo-keywords/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

archiv/<br />

Euro H1 : die neue Palette<br />

Standardisiert, hygienisch und sicher<br />

Sichere Beladung<br />

7 mm Rand und Stapelkreuz<br />

verhindern Rutschen der Ladung und<br />

sorgen für stabile Leerpalettenstapel.<br />

Hervorragendes<br />

Leistungsprofil<br />

Hygienisch<br />

Leicht zu reinigen. Schmutzabweisend.<br />

Lebensmittelecht. Tiefkühlbeständig.<br />

Schnelle Abkühlung<br />

dank durchbrochenem<br />

Oberdeck.<br />

Sichere<br />

automatisierte Handhabung<br />

und Regaleignung<br />

Individuelle Gestaltung und Tracking<br />

Standardisiert und zertifiziert<br />

Geprüft gemäß DIN ISO 8611-1.<br />

Kompatibel mit anderen H1-Paletten.


LE-2-<strong>2017</strong> | S32 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

BMW stellt Konzernlogistik neu auf<br />

Der Autobauer BMW adaptiert seine Logistik für die digitalisierte Welt von morgen.<br />

Denn: Die Transportketten müssen agiler werden. Immer mehr Roboter übernehmen<br />

Jobs, die bisher Menschen gemacht haben. Volle Transparenz und die Aufwertung<br />

des Faktors Mensch stehen beim deutschen Hersteller am Projektplan.<br />

ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />

Bereitstellung von Echtzeitwissen über die Position<br />

der Ware sowie deren pünktliche Anlieferung.<br />

Werden Störungen wie bei einem Radar<br />

in der Supply Chain frühzeitig erkannt, kann<br />

die Logistik entsprechend schnell und effektiv<br />

bei versorgungskritischen Teilen eingreifen.<br />

BMW produziert im Konzern 9.000 Fahrzeuge<br />

pro Tag. Um das zu schaffen, braucht es 30<br />

Mio. Einzelteile, die just-in-time zum richtigen<br />

Zeitpunkt am richtigen Ort vorhanden sein<br />

müssen. So viele Teile zu managen ist eine<br />

enorme Herausforderung, weiß Jürgen Maidl,<br />

Bereichsleiter Logistik im Produktionsnetz im<br />

BMW-Konzern.<br />

BMW auf einen Blick:<br />

Umsatz 2016: 94 Mrd. Euro<br />

EBIT 2016: 9,3 Mrd. Euro<br />

EBT 2016: 9,6 Mrd. Euro<br />

Gewinn: 6,9 Mrd. Euro<br />

31 Produktionsstätten<br />

125.000 Mitarbeiter<br />

Produktion 9.000<br />

Fahrzeuge pro Tag<br />

Marken: Rolls Royce, Mini,<br />

BMW in 55 verschiedenen<br />

Modellvarianten<br />

Logistik weltweit:<br />

30 Mio. Teile pro Tag<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.<br />

com/tag/news-bmw/<br />

Beim deutschen Hersteller der noblen<br />

Automarken Rolls Royce, Mini und<br />

BMW bleibt in der Logistik kein Stein<br />

auf dem anderen. Der Konzern mit<br />

seinen 125.000 Mitarbeitern auf der Lohnliste<br />

stellt seit 2016 seine gesamte Konzernlogistik<br />

auf eine neue Basis. Das Projekt heißt „Logistik<br />

der Zukunft“ und betrifft im Besonderen<br />

die Beschaffungslogistik und Intralogistik. Eine<br />

volltransparente Transportkette ist das große<br />

Ziel am Logistik-Horizont. Das heißt für die 31<br />

BMW-Werke rund um den Globus, das künftig<br />

nicht mehr Menschen monotone Jobs<br />

verrichten, sondern Roboter, die das besser<br />

können. Der Faktor Mensch bekommt insofern<br />

eine Aufwertung, als er vielmehr dort<br />

eingesetzt wird, wo es in der Logistik auf<br />

kontrollierende und entscheidende Tätigkeiten<br />

ankommt, der Mensch dispositive Aufgaben<br />

erledigt, die ein Roboter nicht kann.<br />

Volle Transparenz entlang der Transportkette<br />

Das bedeutet in der Praxis, dass alle Logistikdienstleister<br />

sowohl intern als auch extern über<br />

eine große IT-Plattform miteinander verbunden<br />

sind, um eine Teileverfolgung mit erwarteter<br />

Ankunftszeit zu ermöglichen. Ziel ist die<br />

Zusammenspiel von Roboter und Mensch<br />

Im Werk in Wackersdorf in Bayern produziert<br />

BMW beispielsweise Cockpits und Carbon-Rohmaterial<br />

für die BMW-Modelle i3 und<br />

i8. Hier werken 3.000 Menschen und verrichten<br />

auch immer mehr Roboter ihre Dienste.<br />

Sie bringen Ladeeinheiten mit Gewichten bis<br />

zu 500 Kilogramm zu den definierten Montageplätzen<br />

am Band. Roboter und Menschen<br />

agieren hier in Koexistenz: „In all den<br />

unterschiedlichen Projekten zu kollaborativen<br />

Mensch-Roboter-Systemen ist die Resonanz<br />

der Mitarbeiter sehr gut“, weiß Maidl aus den<br />

bisherigen Erfahrungen. Die Rolle der Roboter<br />

wird von menschlichen Mitarbeitern akzeptiert,<br />

sein Vorteil erkannt und der Nutzen durchaus<br />

als sinnvoll und positiv angesehen. Ein Roboter<br />

ist ein Roboter, ein Mensch ist ein Mensch.<br />

Damit es nicht brenzlig wird, wenn sich beide<br />

begegnen, wurden Sicherheitsvorkehrungen<br />

getroffen. Schutzschilder tun sich auf, damit<br />

Menschen nicht zu Schaden kommen.<br />

Smart Transport Robot optimiert die Logistik<br />

Der sogenannte Smart Transport Robot, kurz<br />

STR genannt, beispielsweise transportiert Autoteile<br />

in Rollcontainern zu den Montageplätzen.<br />

Er bewegt sich in Wackersdorf mit Unter-


stützung einer digitalen Karte und Abstandsmessung<br />

zu Funksendern durch<br />

die Hallen. Er bestimmt seine Position<br />

eigenständig mit sehr großer Genauigkeit,<br />

die im Zentimeterbereich liegt. Jeder<br />

Transportroboter ist mit Sensoren<br />

ausgestattet. So ist es dem Ding möglich,<br />

sich eigenständig durch die Hallen<br />

zu bewegen. Tritt ein technisches Problem<br />

auf, tritt ein Störmeldesystem in<br />

Aktion. Taucht ein Mensch oder Objekt<br />

in der Schutz- oder Gefahrenzone des<br />

STR auf, so stoppt dieser dank Sensor<br />

sofort und wartet so lange, bis er wieder<br />

freie Fahrt bekommt. Die Einheiten<br />

werden künftig auch mit 3D-Kameras<br />

ausgestattet, um Hindernisse umfahren<br />

zu können. Dank Digitalisierung ist das<br />

alles möglich und wird von BMW in der<br />

Intralogistik favorisiert.<br />

Sich wiederholende Tätigkeiten erledigt<br />

der STR, er hilft die Logistik physisch<br />

zu optimieren. Maidl lobt den flexiblen<br />

Aktionsradius des STR: Der Transportroboter<br />

ist nicht an einen Fahrweg gebunden<br />

und benötigt keine im Boden<br />

installierten Induktionsschleifen zur<br />

Navigation. Die batteriebetriebenen<br />

Funksender, die an den Hallenwänden<br />

montiert sind, können ohne großen<br />

Mehraufwand flexibel und kostengünstig<br />

auf weitere Logistikbereiche<br />

erweitert werden. Angetrieben<br />

wird der STR durch Lithium-Ionen-<br />

Batterien, es sind die gleichen Batterien<br />

wie sie auch im BMW-Elektroauto<br />

i3 für den Antrieb sorgen.<br />

Supply Chain Cockpit“ ins Leben gerufen.<br />

In diesem Cockpit laufen alle<br />

Fäden der Supply Chain zusammen,<br />

erklärt Maidl. Kommt es bei der Beschaffung<br />

der 30 Mio. Teile zu einer<br />

lieferseitigen Abweichung, wird ein<br />

Alarmsystem aktiviert. Alle weiteren Bereiche<br />

wie Logistik, Materialsteuerung<br />

und Transportplanung werden sofort<br />

über die Abweichung informiert und<br />

können so dispositiv eingreifen und gegebenenfalls<br />

die Produktion variieren,<br />

um keine Engpässe im Produktionsprozess<br />

entstehen zu lassen. Die Einrichtung<br />

dieses Cockpits ist nur eines von vielen<br />

Lösungsansätzen für die Logistik der Zukunft,<br />

erklärt Maidl.<br />

Autonome Transportsysteme, smarte Roboter,<br />

augmented Reality & Mobile Devices<br />

und die “Connected Distribution“<br />

sollen besonders in der Intralogistik einen<br />

großen Kick nach vorn bringen.<br />

Die Themen Industrie 4.0, Digitalisierung<br />

und Innovation sind derzeit allgegenwärtig:<br />

Wenn bei BMW von Industrie 4.0<br />

die Rede ist, dann birgt die Logistik das<br />

größte Innovationspotenzial auf dem<br />

Weg zur smarten Fabrik von morgen,<br />

in der mehrheitlich Roboter in der Intralogistik<br />

werken und die Menschen sie<br />

überwachen. Das Potenzial liegt dort,<br />

wo täglich die 30 Mio. Teile zum Montageband<br />

gebracht werden müssen:<br />

„Hier wird sich am meisten ändern“,<br />

betont Maidl. Über Kosteneinsparungen<br />

durch die Logistik der Zukunft will man<br />

bei BMW weniger reden, vielmehr darüber,<br />

den STR als offenes System zu entwickeln.<br />

Geschlossene Systeme waren<br />

gestern. Die könne man auf dem Markt<br />

überall einkaufen, seien aber auf dem<br />

Weg zur Industrie 4.0 wenig hilfreich.<br />

„Die Zielkosten des STR liegen ungefähr<br />

bei der Hälfte der Marktpreise."<br />

Der grüne Faden bei BMW<br />

Der grüne Faden in der Logistik der Zukunft<br />

bei BMW: Automatisierung und<br />

Digitalisierung in der Produktion bieten<br />

die Chance, Komplexität noch effizienter<br />

zu beherrschen. Durch den Robotereinsatz<br />

verändert sich zwangsläufig der Arbeitsplatz<br />

von Mitarbeitern in der Intralogistik<br />

und Produktion. Maidl. „Die Mitarbeiter<br />

bei uns werden in Zukunft noch<br />

viel mehr als heute Gestalter und Befähiger<br />

von Prozessen sein.“ Das große<br />

Ziel ist, den Faktor Mensch adäquater<br />

einzusetzen und dessen kognitiven<br />

Fähigkeiten besser zu nutzen. „Denn<br />

diese gehen weit über das hinaus, was<br />

von ihm in sich wiederholenden Arbeitsprozessen<br />

verlangt wird“, ist der Manager<br />

überzeugt. (RED)<br />

Die Zukunft der smarten Fabrik<br />

Der Startschuss für die Zukunft der Logistik<br />

fiel im vergangenen Jahr. Als erstes wurde<br />

damals das sogenannte „Connected


LE-2-<strong>2017</strong> | S34 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Intelligente, schonende Palettenbereitstellung<br />

dank idealer Neigung<br />

Der Tiernahrungs-Hersteller Miavit hat an seinem Hauptstandort in Essen bei Oldenburg<br />

ein neues Verteilzentrum errichtet. Damit will das Unternehmen Waren<br />

für die Kunden schnellstmöglich und vor allem fehlerfrei bereitstellen können.<br />

ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />

Tiernahrungs-Hersteller<br />

Miavit setzt auf Paletten-Durchlaufregale<br />

PROflow active von BITO.<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-bito/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

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Die BITO-Lagertechnik lieferte ein<br />

Palettendurchlaufregal vom Typ<br />

PROflow active. Das Besondere:<br />

Statt üblicher Bremsrollen unterstützen<br />

intelligente, motorisch angetriebene<br />

Rollen die Palette beim Anlaufen und bremsen<br />

sie im Kanal selbstständig ab. Damit ist<br />

eine hohe Verfügbarkeit auch von empfindlicher<br />

Ware gegeben. Und weil die Durchlaufebenen<br />

nur die Hälfte der üblichen Neigung<br />

haben, lassen sich mehr Paletten lagern. Mit<br />

dieser Lösung konnte Miavit mehrere hunderttausend<br />

Euro sparen.<br />

Mitten auf dem flachen niedersächsischen<br />

Land, im beschaulichen 8.000-Einwohner-Ort<br />

Essen im Landkreis Cloppenburg, reiht sich im<br />

Abstand von 500 Metern links und rechts der<br />

Landstraße ein Bauernhof an den anderen.<br />

Neben den Backsteinwohnhäusern sind große,<br />

flache Hallen angebaut, in denen die Landwirte<br />

Schweine, Rinder, Hühner oder Puten<br />

halten. Die Gegend ist geprägt von der Nahrungserzeugung.<br />

Deswegen ist das Wohlergehen<br />

der Tiere von enormem Interesse – und<br />

das schon seit sehr langer Zeit. Das Wohlergehen<br />

der Tiere steht auch für den Tierarzt<br />

Dr. Hans Niemeyer im Mittelpunkt, als er sich<br />

Mitte des letzten Jahrhunderts in seiner Praxis<br />

auf Tierernährung spezialisierte. Getreu dem<br />

Motto: “Prävention statt Medikation”. Schon<br />

bald darauf gründet er ein Unternehmen:<br />

Miavit. Der Name steht für Mineralstoffe, Aminosäuren<br />

und Vitamine. Die kleine Firma ist erfolgreich<br />

und wächst. Mitte der 1960er Jahre<br />

gehört sie zu den deutschen Marktführern bei<br />

der Herstellung von Tiernahrung. Heute produziert<br />

das Unternehmen neben Futtermitteln<br />

in Tabletten-, Pulver- oder flüssiger Form auch<br />

Futterzusatzstoffe, Vormischungen, Spezialfuttermittel<br />

und Haustiernahrung. Mit dem Erfolg<br />

nimmt auch der Export zu. Dieser macht mittlerweile<br />

rund die Hälfte des Geschäfts aus.<br />

„Die Waren gehen von hier am Standort Essen<br />

zu den Kunden weltweit“, sagt Alexander<br />

Schröer, Abteilungsleiter Technik bei Miavit.<br />

Doch im Laufe der Zeit stößt das 360 Mitarbeiter<br />

starke Familienunternehmen mit dem bestehenden<br />

Verteilzentrum an seine Grenzen.<br />

Von manuell zu automatisiert<br />

„Wir haben hier mehrere Produktionsstätten“,<br />

erklärt Alexander Schröer. „Die Waren für die<br />

Kunden haben die Mitarbeiter bisher mehr<br />

oder weniger manuell bereitgestellt.“ Und genau<br />

hier lag das Problem. Denn immer wieder<br />

traten dabei Fehler auf. Dazu kam: Verluden<br />

die Stapler die Paletten, wurde es in der alten<br />

Halle sehr schnell eng. Die Unternehmensleitung<br />

entschied deshalb, am Standort ein<br />

neues Logistikzentrum zu bauen. „Wir wollten<br />

insbesondere die Vormischungen, die auch<br />

Premixe genannt werden, aus den Werken<br />

zusammenführen und schnellstmöglich für die<br />

Kunden zusammenführen – und das fehlerfrei“,<br />

sagt der Abteilungsleiter Technik.<br />

Miavit schaute sich Lösungen verschiedener<br />

Anbieter an und entschied sich dann, BITO-<br />

Lagertechnik einzuladen. Stephan Klotzke,<br />

BITO-Gebietsverkaufsleiter für den Raum Bremen,<br />

hat den Tiernahrungshersteller bereits


vor ein paar Jahren beraten. Damals<br />

hat Miavit ein Schmalgangregal des<br />

Komplettanbieters für Lagertechnik installiert.<br />

Das neue Vorhaben ist nun eine<br />

Nummer größer: Es müssen diverse,<br />

mit verschiedenen Gebindearten beladene,<br />

Palettentypen reibungslos<br />

befördert werden. „Es gibt allein bei<br />

den Säcken schon unterschiedliche<br />

Schüttdichten von proper bis locker”,<br />

beschreibt Alexander Schröer die Vielfalt.<br />

„Bereits bei unseren ersten gemeinsamen<br />

Gesprächsrunden mit dem Miavit-Geschäftsführer<br />

Lukas Middendorf<br />

wurde schnell klar, dass sich für diese<br />

Anwendung nur ein Palettendurchlaufregal<br />

eignet“, erinnert sich Stephan<br />

Klotzke.<br />

Die Herausforderung bei Palettendurchlaufregalen<br />

ist jedoch: Im Kanal<br />

rollen die Paletten aufgrund der Neigung<br />

der Rollenbahnen gegeneinader.<br />

Sensible oder höherwertige Produkte<br />

können beschädigt werden,<br />

besonders dann, wenn die Ware über<br />

die Palette hinausragt. „Sehr wichtig zu<br />

beachten ist auch, dass wir zum Teil mit<br />

Gefahrgut arbeiten. Daher müssen wir<br />

ab einer bestimmten Höhe des Regalsystems<br />

immense Auflagen erfüllen, wie<br />

die Installation einer teuren Sprinkleranlage”,<br />

sagt Alexander Schröer.<br />

BITO präsentierte den Verantwortlichen<br />

als ideale Lösung das Palettendurchlaufregal<br />

PROflow active. Das Besondere<br />

an diesem zukunftsweisenden System:<br />

„Es arbeitet nicht wie sonst üblich mit<br />

der Schwerkraft, um die Paletten auf<br />

der Bahn von der Beschickungs- zur Entnahmeseite<br />

zu bewegen, sondern mit<br />

elektrischen Antrieben in den Rollen“,<br />

erläutert BITO-Produktmanager Alexander<br />

Lang. Dazu erhält jeder Palettenplatz<br />

einen sogenannten Active-Roller.<br />

Diese intelligente Rolle unterstützt die<br />

Palette beim Anlaufen und bremst sie<br />

im Kanal ab. Die Antriebe im PROflow<br />

active können die Paletten mit Abstand<br />

zueinander durch die Bahn laufen<br />

lassen. So kommt es zu keiner Berührung.<br />

„Damit können wir außerdem<br />

die Neigung des Kanals von den marktüblichen<br />

vier Prozent auf zwei Prozent<br />

senken“, sagt Alexander Lang. Das<br />

macht die Durchlaufregale noch platzsparender.<br />

Denn durch die geringere<br />

Neigung lässt sich häufig eine weitere<br />

Lagerebene realisieren. BITO konnte für<br />

Miavit ein dreistöckiges Lager mit einer<br />

Höhe von nur 7,50 Metern bauen.<br />

Weil eine Sprinkleranlage entfällt und<br />

die Durchlaufebenen nur die Hälfte<br />

der üblichen Neigung haben, spart das<br />

Unternehmen mit dieser Investition<br />

mehrere hunderttausend Euro. Ein weiterer<br />

Vorteil: Die angetriebenen Rollen<br />

befördern die Ladungsträger unabhängig<br />

vom Gewicht ihrer Last mit einer<br />

konstanten Geschwindigkeit durch<br />

den Kanal. Damit lassen sich sowohl<br />

leichte als auch schwere Paletten mit<br />

einem Gewicht bis zu 1.500 Kilogramm<br />

im gleichen Kanal deponieren. „Mit<br />

dieser Innovation kann der Kunde erheblich<br />

flexibler Waren in den Regalen<br />

aufbewahren“, berichtet der BITO-<br />

Produktmanger.<br />

Schneller Durchlauf<br />

Alexander Schröer schaut auf die dreistöckige<br />

Durchlaufregalanlage mit<br />

ihren 30 Reihen. „Der gesamte Block<br />

kommt ohne Zwischengänge aus.<br />

Auch dies ist eine deutliche Platzersparnis“,<br />

betont er. Transportieren Lkw die<br />

Ware aus den Werken an, nimmt ein<br />

Stapler diese an der Wechselbrücke<br />

auf und setzt sie auf die Fördertechnik.<br />

Das System scannt den aufgedruckten<br />

Barcode und prüft Gewicht<br />

und Zustand der Palette. Die Fördertechnik<br />

führt die Ware auf der Beschickungsseite<br />

dem Regalbediengerät<br />

zu. Dieses lagert die Palette auf der<br />

Rückseite des Regals vollautomatisch<br />

in den richtigen Kanal. Von dort rollen<br />

die Paletten nacheinander in Richtung<br />

Entnahmeseite. Und weil jeder Palettenplatz<br />

seine Antriebsrolle hat, erfolgt<br />

dies stets unter absoluter Kontrolle.<br />

Auf der Entnahmeseite nimmt der Stapler<br />

die Palette auf. Dabei verzögert<br />

PROflow active das Nachrollen der<br />

nächsten Palette um zehn Sekunden.<br />

Damit kann der Mitarbeiter mit seinem<br />

Stapler die Palette sicher entnehmen.<br />

„Das ermöglicht einen deutlich schnelleren<br />

Durchlauf als früher und damit<br />

auch eine zeitnahe Produktion“, freut<br />

sich Alexander Schröer. Auf diese Weise<br />

schleust Miavit rund 500 Paletten<br />

pro Tag durch das neue Logistikzentrum.<br />

„Wir waren schon wenige Monate<br />

nach Inbetriebnahme bei einer Auslastung<br />

von 85 Prozent“, so der Miavit-<br />

Abteilungsleiter Technik. (RED)


LE-2-<strong>2017</strong> | S36 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Dauerhafter Investitionsschutz und<br />

Produktivitätsgewinne<br />

Innovative Modernisierung ist heute mehr als nur „aus alt macht neu“. Es ist eine<br />

nachhaltige Reaktion auf Geschäftsveränderungen. Die Anforderungen der<br />

Märkte ändern sich permanent und vor allem immer schneller – branchenübergreifend,<br />

national, international. ANWENDERBEITRAG: PI/EDAKTION<br />

ULRICH SCHLOSSER<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-witron/<br />

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Um auf Kundenwünsche sofort und<br />

vor allem wirtschaftlich reagieren<br />

zu können, benötigen Logistiker<br />

aus Handel, Industrie und bei externen<br />

Dienstleistern äußerst flexible Logistikstrukturen<br />

– in den Materialflussprozessen, an<br />

den Arbeitsplätzen, in der IT, der Mechanik<br />

bis hin zu den Service- und Betreiberkonzepten.<br />

Doch was tun, wenn ein Logistikzentrum<br />

schon 15 bis 20 Jahre alt ist, und ein Neubau<br />

aufgrund fehlenden Grundstücks, hohen<br />

Bau-Investitionen oder optimaler Lage des<br />

Bestandsgebäudes keine Alternative darstellt?<br />

„Hauptgrund vieler Modernisierungs-Anfragen,<br />

die an uns gestellt werden, ist heute<br />

nicht mehr ausschließlich der technologische<br />

Wandel“, erklärt Ulrich Schlosser, Prokurist<br />

beim Generalunternehmer WITRON Logistik +<br />

Informatik GmbH in Parkstein für die Planung<br />

und Realisierung von Modernisierungs- und<br />

Erweiterungsprojekten verantwortlich. Kurzfristiges<br />

Ziel eines Retrofits sei sicherlich die Sicherung<br />

von Support- und Ersatzteilverfügbarkeit.<br />

Pro Jahr werden bei WITRON ca. 200 Modernisierungsprojekte<br />

unterschiedlichster Art und<br />

Umfang realisiert.<br />

Oberstes Ziel: Sicherung von Wettbewerbsvorteilen<br />

und Standort<br />

„Mittelfristig gesehen haben Modernisierungsprojekte<br />

jedoch übergeordnete Ziele im Fokus“,<br />

so Schlosser. „Nämlich Wettbewerbsvorteile<br />

zu generieren und damit den Standort<br />

dauerhaft zu sichern“. Modernisierungen bringen<br />

permanenten Investitionsschutz, Produktivitätssteigerung,<br />

sowie die flexible Anpassung<br />

an ein sich immer schneller änderndes<br />

Geschäft und neue Rahmenbedingungen.<br />

Selbstverständlich spielen auch der Mensch<br />

und die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.<br />

Modernisierung zukunftsweisende Arbeitsplätze<br />

„Die Gestaltung von modernen, zukunftsweisenden<br />

Arbeitsprozessen, oftmals ausgelegt<br />

auf Value Added Services, welche eine hohe<br />

Arbeitsqualität und Arbeitsquantität gewährleisten,<br />

ist heute wesentlicher Bestandteil einer<br />

jeder Modernisierungsplanung“.<br />

Neue Vertriebswege als Treiber innovativer<br />

Logistikabwicklung<br />

„Fast alle Branchen sind oder werden zukünftig<br />

vom e-Commerce und Online-Handel<br />

direkt oder indirekt betroffen sein“, erläutert<br />

Ulrich Schlosser. Individueller Kundenservice,<br />

kleine Auftrags-Losgrößen, extrem kurze Lieferzeiten<br />

und explodierende Artikelspektren<br />

sind ohne leistungsstarke und skalierbare Logistik-Systeme<br />

nicht mehr möglich. Hinzu kommt<br />

die fortschreitende Digitalisierung sämtlicher<br />

Prozesse innerhalb und außerhalb des Logistikzentrums.<br />

„Speziell das Tempo in der IT-<br />

Integration birgt hohen Modernisierungsbedarf“.<br />

Maximale Flexibilität ist gefordert.<br />

Lagerverwaltungssysteme mit Schnittstellen zu<br />

internen und externen Kundensystemen, die<br />

Transparenz innerhalb der gesamten Supply


Modernisierung Gesamtkonzept<br />

Chain garantieren und – auf Basis von<br />

Big Data, Industrie 4.0 und Predictive<br />

Analytics – fundierte Handlungsempfehlungen<br />

für den Betreiber geben,<br />

ersetzen vorhandene Technologien.<br />

„Des Weiteren müssen sowohl die Logistikplanungen<br />

für Neuprojekte als auch<br />

Modernisierungskonzepte weiteres<br />

Wachstum unterschiedlichster Art wie<br />

Volumen, Artikel, Prozesse berücksichtigen“,<br />

ist Schlosser überzeugt. „Denn<br />

ein Logistikzentrum ist keine starre Einheit<br />

mehr, in der 20 Jahre lang Tag für<br />

Tag die gleiche Arbeit ausgeführt wird.<br />

Das Logistikzentrum ist für die Kunden<br />

gewissermaßen zu einem überlebenswichtigen<br />

Organismus geworden, der<br />

sich schnell an variable Umgebungsbedingungen<br />

anpassen muss.“<br />

Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte<br />

unterschiedlichster Art<br />

Die bei WITRON auf sogenannte „Retrofis“<br />

spezialisierten Experten verstehen<br />

ihr Geschäft, das vom IT- und Steuerungs-Upgrade,<br />

über den Austausch<br />

von Sensorik und Mechanik, An- und Umbauten,<br />

bis hin zur Vervielfachung der<br />

ursprünglichen Anlagengröße reicht.<br />

So wurde kürzlich beim Online-Händler<br />

Distrelec in den Niederlanden das<br />

Logistikzentrum in Hertogenbosch um<br />

zwölf zusätzliche Gassen und 20 weitere<br />

Arbeitsplätze vergrößert. Ebenso das<br />

automatische Kleinteilelager des Autoteile-Onlinehändlers<br />

ATP, das neben<br />

anderen Erweiterungen 14.400 zusätzliche<br />

Stellplätze erhielt. Auf ihre positive<br />

Geschäftsentwicklung reagiert hat<br />

auch die Max Weishaupt GmbH, eines<br />

Modernisierung Skalierbarkeit<br />

der international führenden Unternehmen<br />

für Brenner, Heiz- und Brennwertsysteme,<br />

Wärmepumpen und Gebäudeautomation,<br />

mit der Integration eines<br />

automatischen Behälterlagers in ein<br />

bestehendes Gebäude, ausgelegt für<br />

eine Kommissionierleistung von 10.000<br />

Auftragspositionen pro Tag. Aber<br />

auch Kunden aus Industrie, Pharma,<br />

Chemie, Textil, Elektronik, Automotive,<br />

Maschinenbau oder von externen<br />

Dienstleistern richten gemeinsam mit<br />

WITRON ihre Logistik auf zukünftige Anforderungen<br />

aus.<br />

Unter dieser Prämisse modernisierte<br />

der österreichische Zuckerhesteller<br />

AGRANA sein Verteilzentrum in Tulln. So<br />

wurden während des laufenden Betriebes<br />

sämtliche Regalbediengeräte im<br />

Palettenhochregallager getauscht, die<br />

Antriebs- und Steuerungstechnik angepasst,<br />

sowie die Rechnerhardware und<br />

das Warehouse-Management-System<br />

erneuert bzw. auf den neuesten Stand<br />

der Technik gebracht. Weiteres Beispiel:<br />

Die TKL Lebensmittellogistik, die in<br />

Wien ein Logistikzentrum betreibt.<br />

Spezialisiert hat sich der Dienstleister auf<br />

die Lagerung und Kommissionierung sowie<br />

den Transport temperaturgeführter<br />

Ware. Das 1996 von WITRON realisierte<br />

Tiefkühllager wird im Laufe des Jahres<br />

<strong>2017</strong> nicht nur um zwei weitere automatisierte<br />

Palettengassen vergrößert,<br />

sondern hinsichtlich Mechanik, Fördertechnik,<br />

Steuerung, Rechnertechnik<br />

und IT einer Generalmodernisierung unterzogen.<br />

Ebenso wird der Materialfluss<br />

gemäß zukünftiger Anforderungen optimiert.<br />

„Long Life Service“: Ganzheitliche<br />

Konzepte<br />

Ging es in der Vergangenheit hauptsächlich<br />

darum, Komponenten zu<br />

tauschen, steht auch in Modernisierungsprojekten<br />

inzwischen eine ganzheitliche<br />

Umsetzungsstrategie im Vordergrund.<br />

Diese zumeist mehrstufigen<br />

Konzepte umfassen nicht nur exakt<br />

geplante, budgetierte und terminierte<br />

Realisierungsschritte, sondern auch<br />

Vorschläge für alternative Erweiterungs-,<br />

Umbau-, und Ausbaustufen.<br />

Nicht nur mit Blick auf das Verteilzentrum,<br />

sondern vorausschauend auf<br />

Supply Chain, Marktveränderungen,<br />

demografische Faktoren und gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen. Ebenso<br />

sind die Auswirkungen der geplanten<br />

Maßnahmen auf Service, Wartung und<br />

einen nachhaltigen Anlagenbetrieb<br />

darin enthalten.<br />

„Long Life Service“ nennt man das bei<br />

WITRON in der Abteilung von Ulrich<br />

Schlosser, „denn der Kunden kauft bei<br />

WITRON nicht nur eine Logistik-Anlage,<br />

sondern das Versprechen, dass wir ihn<br />

über den gesamten Lebenszyklus dieser<br />

Anlage sowie bei den dynamischen<br />

Veränderungen seines Geschäfts professionell<br />

betreuen. Moderne Intralogistik-<br />

Projekte sind heutzutage mit Hochlauf<br />

und Inbetriebnahme längst nicht mehr<br />

abgeschlossen. Es ist vielmehr zur Regel<br />

geworden, dass wir unsere Kunden über<br />

die gesamte Laufzeit der Anlage nach<br />

dem Start vollumfänglich unterstützen.“<br />

(RED)


LE-2-<strong>2017</strong> | S38 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Anlagenerweiterung für optimierte<br />

Warenflüsse<br />

Mit einem neuen Hochregallager als Erweiterungsbau sowie neu konzipierten Materialflüssen<br />

nebst entsprechender Fördertechnikausstattung, Modernisierung, Erweiterung<br />

und Anbindung einer vorhandenen Elektrohängebahn hat SSI Schäfer<br />

die Intralogistik bei Getränkehersteller Vitaqua bei laufendem Betrieb auf den<br />

aktuellen Stand der Technik gebracht und die Kapazitäten sowie die Effizienz der<br />

Anlage deutlich gesteigert. Die Logistiksoftware WAMAS® steuert und optimiert<br />

sämtliche Prozesse im Lager. ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />

Warehousing selbst sorgt Automation für<br />

schnelle Prozesse und eine transparente Auftragsfertigung.<br />

Beide Anforderungen hat die<br />

Vitaqua GmbH jetzt am Unternehmens- und<br />

Produktionsstandort Breuna erfüllt.<br />

FRANZ BAUER<br />

Die Getränkeindustrie ist einer der<br />

wenigen Handelsbereiche, die<br />

von dem Entwicklungstreiber<br />

E-Commerce bisher kaum betroffen<br />

sind. Gleichwohl müssen die Hersteller auf<br />

Megatrends wie etwa Digitalisierung reagieren.<br />

Es gilt einerseits, den Informationsfluss in<br />

der Supply Chain durchgängig zu gestalten<br />

und allen Beteiligten die für sie relevanten<br />

Daten – möglichst in Echtzeit – zur Verfügung<br />

zu stellen. Um die Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig zu sichern, müssen andererseits<br />

alle Optimierungspotenziale zwischen<br />

Herstellung und Konsum wirtschaftlich und<br />

technisch bestmöglich erschlossen werden.<br />

Denn neben der eigentlichen Produktherstellung<br />

hat insbesondere der interne Warenfluss<br />

eine signifikante Auswirkung auf die Rentabilität<br />

der Unternehmen. Ausreichende Kapazitäten<br />

decken die Verfügbarkeit für einen<br />

saisonal äußerst volatilen Absatzmarkt. Beim<br />

2007 hatte das Unternehmen auf dem 24<br />

Hektar großen Grundstück die Produktion und<br />

Lagerung von Mineralwasser, Limonaden und<br />

Obstschorlen aufgenommen. Bis 2010 wurde<br />

die Anlage kontinuierlich räumlich erweitert<br />

und die Produktion gesteigert. Zwischen dem<br />

Lagerkomplex und der Produktion sorgt eine<br />

Elektrohängebahn (EHB) für automatisierte,<br />

interne Transporte. Das angebundene automatisierte<br />

Bestandslager bietet in seinen<br />

18 Gassen gut 51.000 Palettenstellplätze für<br />

die einfachtiefe Lagerung von Fertigprodukten,<br />

Roh- und Betriebsstoffen. Mit steigender<br />

Nachfrage und dem weiteren Aufbau der<br />

Produktionslinien erreichte die Bestandsimmobilie<br />

jedoch ihre Grenzen.<br />

„Da wir das Sortiment in Breuna vergrößert<br />

hatten, benötigten wir 50 % mehr Lagerkapazität<br />

und optimierte Warenflüsse“, erklärt<br />

Vitaqua-Werksleiter und -Prokurist Ronald<br />

Göring. „Die Erweiterung der Anlage um ein<br />

neues Hochregallager inklusive Umbau der<br />

Bestandstechnik waren daher schnell beschlossene<br />

Sache.“ Den Zuschlag für das<br />

Erweiterungsprojekt erhielt nach einer Ausschreibung<br />

SSI Schäfer. „Das vorgelegte<br />

Realisierungskonzept überzeugte durch eine<br />

exakt auf unseren Bedarf zugeschnittene<br />

Lösung mit hervorragenden Erweiterungsmöglichkeiten<br />

und einer Nutzung der vorhandenen<br />

Produktions-EHB sowie optimaler


Softwareanbindung“, begründet Göring die<br />

Auftragsvergabe. „Zudem bot SSI Schäfer als<br />

Generalunternehmer die gesamte Projektrealisierung<br />

vom Bau eines Vorgebäudes und<br />

des Hochregallagers inklusive Bodenplatte<br />

über die Automationskomponenten bis hin<br />

zur IT aus einer Hand.“ Keine neun Monate<br />

nach Auftragsvergabe übergab SSI Schäfer<br />

die schlüsselfertige Anlage – obwohl das Projekt<br />

bei laufendem Betrieb realisiert wurde. Im<br />

Frühjahr 2015 gingen die erneuerte EHB und<br />

das neue, vollautomatisierte Hochregallager<br />

in Betrieb.<br />

An sechs Produktionslinien füllt Vitaqua in<br />

Breun die Mischgetränke und verschiedenen<br />

Mineralwassersorten in Halb- und Eineinhalb-Liter-PET-Flaschen<br />

ab. Die Produkte werden<br />

an nahezu alle großen Discounter und<br />

Lebensmittelketten Deutschlands geliefert.<br />

Mit dem Erweiterungsprojekt wollte der Hersteller<br />

neben der Kapazitätserweiterung auch<br />

die Materialströme der Bedarfsmaterialien<br />

und Fertigprodukte trennen. Dazu erstellte SSI<br />

Schäfer zunächst ein Logistikkonzept inklusive<br />

Ausführungsplanung. Im Anschluss erfolgte<br />

die Realisierung eines vollautomatisierten<br />

Hochregallagers (HRL). Rund 26.500 Stellplätze<br />

für eine doppeltiefe Lagerung bietet das<br />

neue, fast 40 m hohe Gebäude. In seinen<br />

fünf Regalgassen sorgen Regalbediengeräte<br />

(RBG) der jüngsten Exyz-Generation mit ihren<br />

doppeltiefen Teleskopgabeln für eine Umschlagsleistung<br />

von insgesamt bis zu 200 Einund<br />

400 Auslagerungen pro Stunde. „Damit<br />

kommen wir in unserem erweiterten Distributionszentrum<br />

auf eine Verladeleistung von 750<br />

Paletten pro Stunde in der Einlagerung und<br />

auf 700 Paletten in der Auslagerung“, erläutert<br />

Göring. „Wir haben mit dem neuen HRL<br />

neben einer gesteigerten Umschlagsleistung<br />

insbesondere den Aspekt der Energieeffizienz<br />

fokussiert. Diese hat sich durch den geringen<br />

Verbrauch und das Energierückgewinnungskonzept<br />

der RBG deutlich verbessert.“<br />

Tatsächlich hat SSI Schäfer mit Konzeption der<br />

Exyz-RBG nicht nur ein vollkommen neuartiges<br />

Baukastensystem umgesetzt. Vielmehr steht<br />

das „E“ gleichermaßen für Effizienz wie für<br />

den geringen Energieverbrauch der Geräte.<br />

Höchste Energiesparklassen und effiziente<br />

Energierückspeiseeinrichtungen sind bereits<br />

Standard. Durch verschiedene Konstruktionsmerkmale<br />

sparen die RBG allein beim Hub gegenüber<br />

herkömmlichen Geräten bis zu 25 %<br />

des Energieverbrauchs ein. Weitere Eigenschaften<br />

wie etwa die Mastkonstruktion wirken<br />

sich zudem direkt auf die Raumnutzung<br />

aus. „In diesem 40 m hohen Lager summieren<br />

sich die Vorteile etwa durch die reduzierten<br />

Anfahrmaße der Exyz schnell auf mehrere<br />

Kubikmeter zusätzlich nutzbarer Regalfläche<br />

beziehungsweise deutlich verringerte Betriebs-<br />

wie Baukosten“, erklärt Michael Hoffmann,<br />

Division Manager Sales bei SSI Schäfer.


LE-2-<strong>2017</strong> | S40 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Parallel zum Neubau des zweiten HRL legte<br />

SSI Schäfer das Konzept für die optimale Trennung<br />

der Materialströme vor. Vitaqua wollte<br />

das Bestandslager in dem zentralen Distributionszentrum<br />

nach dem Erweiterungsprojekt<br />

ausschließlich zur Lagerung der rund 320 verschiedenen<br />

Fertigprodukte nutzen. Die Vorhaltung<br />

der Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren<br />

für die Produktionsversorgung sollte<br />

über das neue HRL von SSI Schäfer erfolgen.<br />

„Dazu war es seitens der Hardware erforderlich,<br />

das HRL an die vorhandene EHB anzubinden,<br />

ihre Leistungskapazität zu steigern und<br />

den Parcours der EHB derart zu modifizieren,<br />

dass sie alle Bereiche des Distributionszentrums<br />

ver- beziehungsweise entsorgen kann“,<br />

sagt Hoffmann. „Überdies galt es, die neuen<br />

Prozesse über einen Materialflussrechner und<br />

ein Lagerverwaltungssystem abzudecken<br />

und an das kundenseitig betriebene Steuerungssystem<br />

anzubinden.“<br />

Auf knapp 800 m Länge wurde der Umlauf<br />

der EHB erweitert. Über zwei parallel verlaufende<br />

Strecken bedient sie das neue Vorgebäude,<br />

die beiden HRL und die Produktion.<br />

Um die Kapazitätsanforderungen zu decken,<br />

wurde die Bahn um drei Fahrzeuge auf insgesamt<br />

sechs Gehänge erweitert. Besonderheit:<br />

SSI Schäfer installierte Gehänge, die identisch<br />

mit dem Bestand sind. Alle sechs Gehänge<br />

wurden zudem mit modernster Sensortechnik<br />

ausgerüstet. „Dies ermöglicht die Nutzung einer<br />

frei verfahrbaren EHB ohne Einhausung“,<br />

erläutert Hoffmann. „Die Sensoren stoppen<br />

die Bahn automatisch, wenn sie auf der<br />

Förderstrecke Hindernisse erfassen.“ Mit der<br />

zusätzlichen Sicherheitsausstattung kann die<br />

herkömmliche Einzäunung der Förderstrecke<br />

entfallen. Die auf Stutzen geführte EHB stellt keine<br />

Barriere in der Fläche dar, sondern gewährt<br />

freie Passagen zwischen den Gehängen.<br />

Produktionsversorgung an. An Übergabeplätzen<br />

übernimmt die EHB die ausgelagerten<br />

Paletten und führt sie in das Produktionsgebäude.<br />

Dort entsorgt sie die Produktionslinien<br />

und führt die Getränkepaletten in das Bestands-HRL.<br />

„WAMAS verwaltet das neue HRL,<br />

führt dessen Prozesse und macht mit einer<br />

Visualisierung für den Leitstand die Vorgänge<br />

transparent. Neben der um Sensorik und<br />

neuen Streckenverlauf erweiterten Steuerung<br />

der EHB musste WAMAS zudem mit Schnittstellen<br />

zu den Produktionslinien und dem überlagernden<br />

IT-System ausgestattet werden“,<br />

veranschaulicht Hoffmann den Programmieraufwand.<br />

Die Auslagerungen für die Distribution erfolgen<br />

nach Vorgabe des überlagernden<br />

IT-Systems über eine Fördertechnikstrecke in<br />

die Bestandsanlage. Dort wird der Warenausgang<br />

konsolidiert und schließlich auf Lkw<br />

verladen. Insgesamt hat SSI Schäfer bei dem<br />

Erweiterungsprojekt die Materialflüsse deutlich<br />

optimiert. „Dabei ist das gesamte Anlagenlayout<br />

des neuen HRL und der modernisierten<br />

EHB auf eine komfortable Umsetzung<br />

weiterer Expansionsoptionen seitens Vitaqua<br />

ausgelegt“, fasst Hoffmann zusammen.<br />

„Mit dem Erweiterungsprojekt von SSI Schäfer<br />

haben wir unsere Lagerkapazitäten an<br />

unseren Bedarf angepasst, die Materialflüsse<br />

für Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren für<br />

die Produktionsversorgung und Fertigwaren<br />

konsequent getrennt und die innerbetrieblichen<br />

Transporte auf modernste Technik<br />

ausgelegt“, resümiert Werksleiter Göring zufrieden.<br />

„Dabei konnten wir zudem unsere<br />

Verladeleistung um rund 30 % steigern und<br />

die Energieeffizienz der Gesamtanlage deutlich<br />

verbessern. Das hat sich gelohnt.“ (RED)<br />

•www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-ssi-schaefer/<br />

• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />

tag/news-ssi-salomon/<br />

Die palettiert angelieferten Roh-, Bedarfs-und<br />

Verbrauchswaren zur Produktionsversorgung<br />

werden im Wareneingang erfasst und im<br />

neuen HRL eingelagert. Über das kundenseitige<br />

IT-System melden die Produktionslinien<br />

ihren Bedarf. Die IT gibt die Informationen an<br />

die Logistiksoftware WAMAS von SSI Schäfer<br />

weiter. WAMAS generiert die auftragsbezogenen<br />

optimierten Auslagerungsaufträge<br />

und stößt mit Ansteuerung des Materialflussrechners<br />

die entsprechenden Prozesse zur<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S42 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />

Toyota Industries Corporation wird<br />

Vanderlande akquirieren<br />

Gemeinsam bilden sie einen Weltmarktführer als Vollsortiment-Anbieter im Bereich<br />

des manuellen bis voll-automatischen Materialumschlags.<br />

BEITRAG: PI/REDAKTION<br />

Toyota Industries Corporation<br />

(TICO) unterzeichnete eine Absichtserklärung,<br />

Vanderlande –<br />

den globalen Marktführer für die<br />

wertoptimierte Automation der logistischen<br />

Prozesse an Flughäfen und für<br />

den Paketmarkt sowie als Zulieferer im<br />

Lagerumfeld vom derzeitigen Besitzer<br />

NPM Capital – zu kaufen. Die Transaktion<br />

unterstützt TICO’s strategisches<br />

Engagement seine Präsenz im Bereich<br />

des automatisierten Warenumschlags<br />

zu erhöhen. Sie folgt dem gerade bekannt<br />

gegebenen Ausbau mit Bastian<br />

Solutions LLC in Nordamerika und festigt<br />

TICOs Weltmarktführerschaft als<br />

Gesamtlösungsanbieter im Bereich<br />

Material Handling.<br />

Vanderlande wurde 1949 gegründet.<br />

Mit Sitz in Veghel, den Niederlanden,<br />

hat Vanderlande Projekte in über 105<br />

Länder umgesetzt und ist in über 30<br />

Ländern mit Niederlassungen präsent.<br />

Vanderlande ist weltweit einer der führenden<br />

Generalunternehmer für Lösungen<br />

in der Prozessautomation im Lagerbereich<br />

sowie globaler Marktführer<br />

für die wertoptimierte Automation der<br />

logistischen Prozesse an Flughäfen und<br />

für den Paketmarkt. Gepäckfördersysteme<br />

von Vanderlande bewegen<br />

jährlich 3,2 Milliarden Gepäckstücke<br />

weltweit bzw. mit anderen Worten 8,8<br />

Millionen Gepäckstücke pro Tag.<br />

Die Systeme des Unternehmens werden<br />

an 600 Flughäfen eingesetzt, darunter<br />

14 der Top 20-Flughäfen weltweit. Täglich<br />

sortieren die bei führenden Paketdiensten<br />

installierten Systeme von<br />

Vanderlande mehr als 20 Millionen<br />

Pakete (300 Packstücke pro Sekunde).<br />

Zusätzlich dazu vertrauen 12 der Top 20<br />

E-Commerce-Unternehmen Europas<br />

sowie zahlreiche Distributionsfirmen auf<br />

die effizienten und zuverlässigen Lösungen<br />

von Vanderlande.<br />

Als Managing Officer für TICO und designierter<br />

Chairman des Aufsichtsrates<br />

von Vanderlande, sagt Norio Wakabayashi<br />

„Mit dem Kauf von Vanderlande<br />

erweitern wir unser aktuelles Angebot<br />

und sehen weltweite Synergien<br />

zwischen den Vertriebs- und Servicenetzwerken<br />

vor allem im Bereich der<br />

Automatisierung.“<br />

Vanderlande’s CEO Remo Brunschwiler<br />

ergänzt: “Vanderlande ist stolz, ein<br />

Bestandteil der Wachstumsstrategie<br />

des erfolgreichen und hochangesehenen<br />

Weltkonzerns TICO zu werden.<br />

Die finanzielle Stärke hinter TICO sowie<br />

seine globale Präsenz wird auch<br />

unsere strategischen Bemühungen<br />

nach einem nachhaltigen profitablen<br />

Wachstum unterstützen.“ NPM Capital<br />

Geschäftsführer, Bart Coopmans, fasst<br />

zusammen: „NPM Capital verfolgt seit<br />

seinem Investment in Vanderlande im<br />

Jahre 1988 einen langfristigen Fokus.<br />

Wir haben stetig Investitionen in die Organisation<br />

und seine technologischen<br />

Ressourcen unterstützt, die sich in der<br />

aktuellen marktführenden Position<br />

Vanderlandes widerspiegelt. Der Eintritt<br />

von Toyota als ein starker strategischer<br />

Teilhaber wird Vanderlande befähigen,<br />

den nächsten Schritt in Richtung<br />

Wachstum zu unternehmen.<br />

Dem Kauf wird vollständig von Vanderlande‘s<br />

Geschäftsführung sowie der<br />

Mitarbeitervertretung zugestimmt und<br />

unterstützt. Vanderlande wird weiterhin<br />

eigenständig agieren und unabhängig<br />

seine Position als globales Unternehmen<br />

behalten. Der Kauf bedarf der formellen<br />

Zustimmung der Behörden. Der<br />

Abschluss wird für das Q2 <strong>2017</strong> erwartet.<br />

(RED)


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Kapitalanlage befindet<br />

sich in einem Umbruch.<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S44 | JOB + KARRIERE<br />

Ausbildung Transportwirtschaft 4.0<br />

Die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (ÖVG) und der<br />

Damen Logistik Club widmeten sich Anfang April <strong>2017</strong> der Ausbildungsfrage.<br />

Auch am e-Day der WKO war eine Lern-Quiz-App für Lehrlinge Topthema. In<br />

zahlreichen Erklärungen kam zum Ausdruck, wie vielfältig die Probleme der<br />

Wirtschaft hinsichtlich der Personalrekrutierung sind. Beim Versuch die unterschiedlichen<br />

Zugänge zum Thema auf einen Nenner zu bringen, kamen auch<br />

nicht gemachte Hausaufgaben zum Vorschein. Ein Punkt davon die Frage nach<br />

leistungsgerechter Entlohnung, denn: „If you pay peanuts, you get monkeys!”.<br />

REDAKTION: PETER BAUMGARTNER<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

Der ranghöchste Logistiker im Lande,<br />

Franz Schwammenhöfer vom<br />

BMVIT meint, vier Euro Stundenlohn<br />

im Radtransportgewerbe ist<br />

Greenwashing. Aber ein Container-Disponent<br />

mit hoher Ausbildung und zwei Fremdsprachen<br />

bekommt in Vollzeitbeschäftigung auch gerade<br />

mal 1.467 Euro netto/Monat (aktuelles<br />

Stellenangebot). Sind die Unternehmen zu<br />

geizig oder der Finanzminister zu gierig?<br />

Offenbar zwei Fragen, für die es mindestens<br />

zwei richtige Antworten gibt.<br />

Lernst Du noch oder „APPst“ Du schon? Neue<br />

Fördermittel ab <strong>2017</strong> für die Ausbildung von<br />

Lehrlingen<br />

Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Ing. Andreas<br />

Kandioler der Mechatroniker stellte am<br />

e-Day der WKÖ ein Lern-Quiz zur Vorbereitung<br />

auf die Lehrabschlussprüfung vor. Kandioler,<br />

auch Innungsmeister in Niederösterreich<br />

bringt damit auf den Punkt, welchen Kurs die<br />

Berufsqualifizierung längst angesteuert hat.<br />

Laut einer aktuellen AMS Umfrage gibt es in<br />

der Industrie eine signifikante Zunahme der<br />

Wissensintensität für die meisten Berufe und<br />

gleichzeitig eine Verkürzung der Halbwertszeit<br />

des einmal erlangten Wissens.<br />

Vielleicht mit ein Grund, warum die Wirtschaftskammer<br />

jährlich den „Hightec-Lehrling“<br />

auslosen lässt. Aber das ist nur eine<br />

von zahlreichen Veranstaltungen, die den<br />

Lehrberuf vor den Vorhang holen und junge<br />

Menschen in die digitale Berufswelt begleiten<br />

soll. Bei „EuroSkills“ kann man sich als Lehrling<br />

sogar international mit Gleichgesinnten<br />

matchen. Auch die Lehrbetriebe haben die<br />

Möglichkeit, öffentlich zu zeigen, was sie drauf<br />

haben und warum sich jemand gerade für ihr<br />

Ausbildungsangebot erwärmen soll.<br />

Den „Staatspreis Beste Lehrbetriebe – Fit for Future“<br />

veranstaltet das Wirtschaftsministerium.<br />

Um wirklich Karriere mit Lehre machen zu können,<br />

will Minister Mitterlehner zeigen, wo in<br />

Österreich die besten Ausbildungsplätze versteckt<br />

sind. Was aber ist ein toller Arbeitsplatz,<br />

ein „Great Place to Work“? Die allgemein<br />

gültige Sprachweise lautet, ein GPTW ist dort,<br />

wo man denen vertraut, für die man arbeitet,<br />

stolz ist auf das was man tut und Freude<br />

an der Zusammenarbeit mit anderen hat. Es<br />

kann auch nicht schaden, wenn Respekt und<br />

Wertschätzung im Betrieb gelebt wird und am<br />

Ende des Monats eine faire Entlohnung am<br />

Konto ankommt. Dass alle Bemühungen um<br />

Aus- und Weiterbildung absolut sinnvoll und<br />

notwendig sind, wird von zahlreichen Studien,<br />

Befragungen und Untersuchungen belegt.<br />

Alle artikulieren die wachsende Not der Wirtschaft,<br />

die zunehmend Probleme hat, ihren<br />

Fachkräftebedarf zu decken.<br />

Werbung für die Ausbildung ist eine Sache.<br />

Es wird von der öffentlichen Hand aber auch<br />

viel Bares zur Ausbildungsförderung ausgegeben.<br />

Auch wenn es für einige Unternehmen<br />

viel zu wenig ist. Betriebswirtin Romana Steko-<br />

Papousek, MBA von Steko Trans meint, man<br />

müsste viel mehr und besser fördern. Denn die<br />

Ausbildung ist nun mal für viele Betriebe eine<br />

Preisfrage und muss sich letztlich auch lohnen.<br />

Im neuen Lehrlingspaket (ab Juli <strong>2017</strong>) sind


auch bereits neue Fördermittel enthalten. So<br />

werden zum Beispiel alle Vorbereitungskurse<br />

zur Lehrabschlussprüfung und Sprachkurse für<br />

Lehrlinge im Auslandspraktikum kostenlos.<br />

Ausbildungsoffensive: Forschung zum Selbstzweck<br />

Neben der Öffentlichkeitsarbeit und den<br />

Fördermaßnahmen, gibt es noch eine dritte<br />

Ebene zur Ausbildungsoffensive: Schier unzählige<br />

Forschungs- und Entwicklungskonzepte.<br />

Sie sollen helfen, den Bedarf, die Qualität und<br />

Information der Ausbildung zu planen. Fast<br />

möchte man schon meinen, die Ausbildung<br />

ist im Schwitzkasten der Forschung. Kaum ist<br />

ein Konzept veröffentlicht, wird schon ein anderes<br />

Forschungsergebnis hinterher gejagt.<br />

Das Stakkato der Veröffentlichungen, in Abhängigkeit<br />

einer Förderindustrie, lässt kaum<br />

Zeit, einmal ein Ergebnis zu hinterfragen – geschweige<br />

denn, es mit Leben zu erfüllen. Es<br />

scheint, die Zahl der Klicks auf das Forschungsergebnis<br />

rechtfertigt schon deren Förderung<br />

und nicht die praktische Umsetzbarkeit. Forschung<br />

zum Selbstzweck stellt eben keinen<br />

Anspruch auf praktischen Nutzen dar, sondern<br />

dient der Finanzierung der eigenen Arbeit. Der<br />

Grund, warum das seitens der Fördergeber<br />

konsequent ignoriert wird, liegt wahrscheinlich<br />

darin, weil die Fördervergabe und das<br />

Förderziel auf mitunter völlig unterschiedlichen<br />

Verwaltungsebenen angesiedelt sind. Wenn<br />

man sich fragen muss, warum das Verkehrsministerium<br />

Projekte fördert, deren Ziele im<br />

Bildungsministerium angesiedelt sind, dann<br />

wird die Diskussion schnell philosophisch.<br />

Die Förderkriterien können daher gar nicht<br />

zielgerichtet sein, denn als gelernter Österreicher<br />

weiß man, dass es zum Beispiel eine<br />

Kommunikation zwischen zwei Ministerien –<br />

Regierung hin oder her - nicht gibt. Zwischen<br />

EU und nationalen Fördergebern schon gar<br />

nicht. Da kann es schon vorkommen, dass<br />

„Projekte“ doppelt gefördert werden und<br />

am Ende trotzdem nur viel Papier dabei herauskommt.<br />

Würde man die Unsummen an<br />

Projekt-Fördergeldern, oder noch schlimmer,<br />

die Förderung eines Projektes zum Projektvorhaben,<br />

direkt in die Betriebe und Schulen<br />

leiten, hätte man zwar ein paar Wissenschaftler<br />

weniger, aber dafür eine nachhaltige Lehrlingsförderung.<br />

Man könnte jetzt entgegnen,<br />

dass sei eine nicht belegbare Behauptung.<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S46 | JOB + KARRIERE<br />

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Wenn aber die ÖBB sagt, sie schaffen es nicht,<br />

aus 1.500 Bewerbern 500 Lehrlinge zu rekrutieren,<br />

dann brauchen wir keine neue Studie,<br />

sondern wohl mehr und bessere Ausbildung an<br />

der Basis. Wenn eine Reederei 180 Schiffe unter<br />

ihrer Flagge hat, aber keine Binnenschiffer<br />

ausbildet, dann brauchen wir wohl mehr<br />

Reeder die Lehrplätze anbieten und nicht<br />

solche, die sich für Förderungen an Cluster-<br />

Projekten beteiligen. Wenn 30 Lkw am Montag<br />

den Parkplatz ihrer österreichischen<br />

Spedition verlassen haben und stattdessen<br />

dort 30 Pkw mit slowakischen Kennzeichen<br />

stehen, dann können wir uns neben der Projektförderung<br />

die Ausbildungsförderung und<br />

gleich auch die Bildungspolitik ersparen.<br />

Käpt’n Computer? Lernziele sind immer anwendbares<br />

Wissen<br />

Zunehmend bekommt man den Eindruck,<br />

dass die herkömmliche Bildungspolitik und<br />

die Aus- und Weiterbildung vor dem Hintergrund<br />

der Industrie 4.0 ohnehin ein Thema von<br />

auslaufendem Wert ist. Stichwort IKT (Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie).<br />

Für die Transportwirtschaft bedeutet das eine<br />

autonome Fortbewegung von Lkws, Schiffen,<br />

Schienenfahrzeugen und Flugzeugen.<br />

Alle Verkehrsmittel werden zu Rohrleitungen.<br />

Fahrer werden nicht mehr gebraucht. Das ist<br />

nicht Science Fiction, sondern teilweise schon<br />

Realität und in naher Zukunft nur eine Frage<br />

des Wie, nicht mehr des Ob. Die herkömmlichen<br />

Ausbildungsmodelle werden dann aber<br />

tatsächlich obsolet. Auch die vielen bunten<br />

Projektbroschüren sind dann für die Rundablage.<br />

Wer sich heute mit dem Gedanken spielt,<br />

Lkw-Fahrer oder Schiffskapitän zu werden, sollte<br />

sich lieber überlegen, ob er (oder sie) nicht<br />

Lehrzeit in das Programmieren von fahrerlosen<br />

Lkw oder Schiffen investieren soll. Denn ziemlich<br />

sicher wird der Lehrling von heute nicht<br />

mehr selber mit dem Lkw in die Pension fahren<br />

und auf der Kommandobrücke wird Käpt’n<br />

Computer sitzen.<br />

Aus- und Weiterbildung ist kein Gordischer<br />

Knoten. Digitale Kompetenz vorausgesetzt<br />

Vorläufig werden in Österreich noch 11 Berufsfelder<br />

zu den sogenannten Mangelberufen<br />

gezählt. Das bedeutet, dass wie in Deutschland,<br />

etwa 50 Berufe nur noch unter erheblichen<br />

Schwierigkeiten mit entsprechendem<br />

Fachpersonal besetzt werden kann. Fachkräfte<br />

für die Logistik befinden sich in Österreich<br />

noch nicht auf der Liste. Wohl aber nahezu<br />

alle Berufe im IT-Bereich – auch die, die in der<br />

Logistik gebraucht werden. Und genau hier<br />

liegt ein zentrales Problem von wachsender<br />

Brisanz.<br />

Schon fast alle Berufe sind von der Digitalisierung<br />

durchdrungen und kaum noch ein<br />

Beschäftigter kann sich der Digitalisierung in<br />

seiner Branche entziehen. Man denke nur<br />

an den Automechaniker, der fast schon zum<br />

Computerfachmann mutiert ist und in naher<br />

Zukunft vielleicht mit weißem Mantel, statt mit<br />

Blaumann zu Werke gehen wird. Die digitale<br />

Kompetenz ist also ein absolut dringendes Ausbildungsthema.<br />

Das hat auch die Bundesregierung<br />

realisiert und in der „Digital Roadmap“<br />

festgeschrieben, kein Kind soll künftig ohne<br />

digitale Kompetenzen die Schule verlassen.<br />

Das führt aber auch dazu, dass die Ausbildner<br />

zunehmend ein Problem bekommen. Christian<br />

Schöndorfer vom Bildungsministerium kennt<br />

schon Schüler, die den Lehreraccount ausspionieren<br />

und für ein Upgrading der Noten<br />

50 Euro kassieren. Train the Trainer ist also<br />

ein Gebot der Stunde. Die Ausbildung wird<br />

immer professioneller und anspruchsvoller.<br />

Die Beherrschung neuer und moderner Technologien<br />

sind wesentliche Voraussetzungen<br />

für Fachkräfte im Ausbildungsbereich.<br />

Letztlich wird man nicht umhin kommen, den<br />

Auszubildenden weiterhin auch einen „altmodischen“<br />

Ausbildungsplatz zur Verfügung zu<br />

stellen. Derzeit ist es noch vielfach so, dass die<br />

Wirtschaft glaubt, künftige Mitarbeiter wachsen<br />

auf Bäumen und man muss nur warten, bis<br />

sie herunter fallen. Oder man lässt ausbilden<br />

und hofft dann „absahnen“ zu können. Einen<br />

Ausbildungsplatz brauchen die Lkw-Fahrerin,<br />

der Schiffsjunge und auch der künftige IT-<br />

Experte. Leider werden Ausbildungsplätze<br />

aber immer weniger – trotz Förderung. Vor 60<br />

Jahren hat man zum Beispiel noch 60 Meter<br />

lange Schiffe gebaut die genug Raum für<br />

zwei Ausbildungsplätze geboten haben.<br />

Heute baut man 135 Meter lange Schiffe, die<br />

keinen einzigen Auszubildenden aufnehmen<br />

können. Dabei weiß jeder Reeder, wenn der<br />

Nachwuchs nicht fließt, sitzt der Dampfer auf<br />

dem Trockenen. (PB)


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LE-2-<strong>2017</strong> | S48 | JOB + KARRIERE<br />

Challenge Online-Personalsuche<br />

Neue Mitarbeiter gesucht? Das Angebot klassischer Printmedien sinkt - sowohl<br />

in der Gunst der Unternehmen, als auch der Arbeitssuchenden. Welche neuen<br />

Wege gibt es dann in der Personalsuche? Unternehmen müssen sich darauf<br />

einstellen, dass die Mehrheit der Jobkandidaten online angesprochen werden<br />

muss. Dabei ist die Auswahl des richtigen Mediums entscheidend. Für Unsichere<br />

hat Christian Erhart, Geschäftsführer der Jobsuchmaschine Jobswype, gute Tipps<br />

parat. GASTBEITRAG: CHRISTIAN ERHART<br />

Jobbörsen am Vormarsch<br />

Online-Angebote finden großen Anklang. Fast<br />

90 Prozent der Befragten einer gesamteuropäischen<br />

Jobswype-Umfrage vom März <strong>2017</strong><br />

geben an, überwiegend online auf Jobsuche<br />

zu gehen. Unternehmen reagieren auf diese<br />

Entwicklung, wie eine 2015 von Statista.de<br />

durchgeführte Umfrage zeigt. Denn 95,6 Prozent<br />

setzen bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter<br />

auf Jobbörsen.<br />

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Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

der hoffnungsvolle Jobkandidat<br />

zig Zeitungsannoncen am Tag<br />

durchlesen muss. Da das Internet<br />

für viele zur zweiten Heimat geworden ist,<br />

findet auch die Jobsuche vermehrt online statt.<br />

Nutzer können auf das Angebot großer, genereller<br />

Jobbörsen wie karierre.at, stepstone.at,<br />

careesma.at, monster.at zurückgreifen - um<br />

nur einige der bekanntesten zu nennen - aber<br />

auch gezielt in speziellen Jobbörsen suchen,<br />

die sich nur auf eine bestimmte Branchen<br />

konzentrieren. Dazu zählen z. B.: kulturjobs.at,<br />

medienjobs.at, was den Arbeitssuchenden<br />

viel schneller ans Ziel bringen kann. Große<br />

Vorteile bringen Jobsuchmaschinen, wie<br />

Jobswype, die Ergebnisse aller verfügbaren<br />

Onlineangebote bündeln. Auch soziale Netzwerke,<br />

wie Facebook, XING oder LinkedIn<br />

verstärken die Konkurrenz zu traditionellen<br />

Printmedien.<br />

Jobswype Umfrage März/April <strong>2017</strong>: Die Suche<br />

nach Jobs auf Online Portalen überwiegt<br />

Um dabei die besten Ergebnisse zu erzielen,<br />

versuchen Unternehmen, Jobangebote so<br />

weiträumig, wie möglich zu platzieren. Generelle<br />

Jobbörsen bieten Ihnen zwar eine<br />

große Reichweite, andererseits aber auch<br />

die Gefahr, unqualifizierte Rückmeldungen<br />

zu bekommen. Spezielle Jobbörsen dagegen<br />

sprechen das Zielpublikum direkt an. Ausschlaggebend<br />

für die Auswahl der geeigneten<br />

Jobbörse sind, neben dem Zielpublikum,<br />

Faktoren, wie:<br />

• die Reichweite, die sich im Traffic niederschlägt<br />

• die Funktionalität, also die Einfachheit, mit<br />

der sich Annoncen publizieren lassen<br />

• die mit der Schaltung einhergehenden Kosten,<br />

die Unternehmen mit der Anzahl der angesprochenen,<br />

qualifizierten Bewerbern korrelieren,<br />

um den Erfolg der Anzeige einschätzen<br />

zu können<br />

Verwaltungsarbeit adé für online Anzeigen<br />

Andere Erfolgsmarker sind möglich, dazu zählen<br />

die Anzahl der Clicks für ein Jobangebot<br />

oder der erfolgten Einstellungen. Nicht<br />

zu unterschätzen bei Nutzung einer Jobbörse<br />

ist das Vorhandensein eines eigenen, integrierten<br />

applicant tracking systems, der dem


inserierenden Unternehmen Arbeit in der Verwaltung<br />

der eingehenden Bewerbungen abnimmt.<br />

Den Erfolg der geschalteten Anzeigen<br />

erhöhen an das Onlinemedium angepasste<br />

Textierung und Layout. Online-Anzeigen sind<br />

keine in-house-Stellenbeschreibung. Angebote<br />

sollten nicht mehr als 200 bis 300 Wörter lang,<br />

dabei aber sehr präzise sein, um den Rücklauf<br />

zu optimieren und nicht passende Bewerbungen<br />

zu vermeiden. Der Jobtitel sollte möglichst<br />

den Beruf bezeichnen, damit er von Jobsuchenden<br />

klar erfasst werden kann.<br />

Unternehmen können mit der richtigen Auswahl<br />

und Nutzung von Jobbörsen also insgesamt<br />

besser qualifizierte Berufsanwärter<br />

genau dort erreichen, wo sie die meiste Zeit<br />

verbringen – online. Die Wirksamkeit dieses Rezeptes<br />

beweisen nicht zuletzt die eigenen Karierre-Seiten<br />

der Onlineausgaben der großen<br />

Tageszeitungen, ganz nach dem Motto<br />

„If you can’t beat them, join them“.<br />

durchsuchen nach eigenen Algorithmen alle<br />

verfügbaren Webangebote und liefern Ihnen<br />

gebündelte Ergebnisse aus allen Quellen.<br />

„Vergleichen freier Stellen war gestern – heute<br />

geben Sie einfach Ihre persönlichen Suchkriterien<br />

ein und bekommen vollautomatisch<br />

tagesaktuelle Ergebnisse per E-Mail - quasi<br />

beim morgendlichen Kaffee. So verpassen<br />

Sie keine Chance. Da Sie als Nutzer Ihre Unterlagen<br />

online speichern können, klappt auch<br />

die Bewerbung auf Knopfdruck, egal wo sie<br />

sich gerade befinden.“ so Christian Erhart.<br />

(RED)<br />

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So finden Sie Ihren Traumjob im Internet<br />

Arbeitssuchende können mittlerweile auf eine<br />

Vielzahl von Webangeboten zurückgreifen, um<br />

eine neue Anstellung zu finden – Jobbörsen,<br />

Anzeigenportale, Unternehmensseiten. Dabei<br />

den Überblick zu verlieren, ist kein Wunder.<br />

Eine gute und nutzerfreundliche Möglichkeit,<br />

den ganzen Prozess zu vereinfachen,<br />

sind sogenannte Jobsuchmaschinen. Diese<br />

informiert<br />

Newsportal<br />

DI Christian Erhart ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Webintegration IT<br />

Service GmbH, dem<br />

Betreiber der international<br />

agierenden Jobsuchmaschine<br />

Jobswype.<br />

Nach seinem Informatikstudium entwickelte<br />

er IT- und Softwarelösungen für den Bankensektor,<br />

bevor er 2004 den Aufbau und<br />

die Expansion von Jobswype vorantrieb. Er<br />

beschäftigt sich mit dem komplexen Zugriff<br />

auf Daten und Wissen, der Verbesserung<br />

von Suchalgorithmen und der Userfreundlichkeit<br />

der europaweit aktiven Jobsuchmaschine.<br />

www.jobswype.net<br />

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LE-2-<strong>2017</strong> | S50 | JOB + KARRIERE<br />

Widerstand ist zweckvoll?<br />

Vom Gegenwind zum Aufwind<br />

Veränderungsmanagement, auch Change Management genannt, ist das<br />

Schreckgespenst in allen Büro-Kaffeeküchen. Nico Kroker und Martin Beims,<br />

Unternehmensgründer der aretas GmbH betrachten die Symptome, Ursachen<br />

und Facetten von Widerständen. Ihr Fazit: Wer auf viel Widerstand stößt, befindet<br />

sich höchstwahrscheinlich auf dem richtigen Weg zu seinem Ziel.<br />

GASTBEITRAG: ARETAS MANAGEMENT<br />

Bei vielen Mitarbeitern lösen<br />

Veränderungen Ängste oder<br />

zumindest Bedenken aus – niemand<br />

gibt gerne erobertes<br />

Terrain auf. Aus Perspektive der Change<br />

Manager behindern solche Widerstände<br />

allerdings den dringend benötigten<br />

Wandel. Mehr denn je treibt das<br />

digitalisierte Zeitalter Unternehmen und<br />

Führungskräfte dazu an, Veränderungsprozesse<br />

einzuleiten. Das konkrete Ziel<br />

vor Augen, lässt sich leicht vernachlässigen,<br />

wer die veränderten Prozesse im<br />

Unternehmen tragen muss.<br />

Allein die Mitarbeiter machen die Anpassungen<br />

erfolgreich. Werden sie bei<br />

der Planung nicht berücksichtigt und die<br />

Widerstände sowie Ängste nicht ernst<br />

genommen, laufen alle Maßnahmen<br />

ins Leere. Müssen Widerstände überwunden<br />

werden oder dienen sie im<br />

Veränderungsprozess vielleicht einer<br />

besseren, effizienteren Entwicklung der<br />

eingeleiteten Veränderungen? Sind<br />

Widerstände vielleicht sogar ein untrügliches<br />

Zeichen für eine wirkliche Veränderung<br />

im Unternehmen? Ganz nach<br />

dem Ausspruch von Alfred Selacher:<br />

„Der Mensch wächst am dosierten<br />

Widerstand; ohne Widerstand gibt es<br />

kein Wachstum.“<br />

Auf Widerstände treffen<br />

Der Begriff des Widerstandes findet seine<br />

Wurzeln in der Psychologie, er geht<br />

zurück auf die tiefenpsychologischen<br />

Theorien von Sigmund Freud. Der Psychologe<br />

Kurt Lewin verwendete erstmals<br />

den Begriff des Widerstandes im<br />

Zusammenhang mit Organisationsveränderungen.<br />

Lewin und seine Schüler<br />

gingen davon aus, dass Veränderungsvorhaben<br />

grundsätzlich Widerstände<br />

auslösen, weil durch sie die stabilisierten<br />

Gewohnheiten, Strukturen und Prozesse<br />

gestört werden. Sie kamen zu dem<br />

Schluss, dass das Ausbleiben von<br />

Widerstandshandlungen ein Hinweis<br />

dafür ist, dass der geplante Veränderungsprozess<br />

erfolglos bleibt.<br />

Reibungslose Projekte<br />

Von denen, die einen Veränderungsprozess<br />

initiieren, wird der Widerstand<br />

als Störung bewertet, da er die geplanten<br />

Veränderungsprozesse behindert. Er<br />

muss demzufolge am besten beseitigt<br />

werden. Ein gravierender Stolperstein<br />

bei dieser Herangehensweise ist das<br />

Ignorieren möglicher Ursachen, die für<br />

diesen Widerstand verantwortlich sind.<br />

Es ist nicht selten der Fall, dass Führungs-<br />

kräfte Veränderungsprozesse rasch<br />

vorantreiben wollen, ohne sich der<br />

eigentlichen Ursache von Widerständen<br />

zu widmen. Nur das Ziel vor Augen,<br />

wird beraten, gerechnet, geplant und<br />

umgesetzt. „Hoffentlich gibt es keinen<br />

Widerstand!“ – so lautet der Wunsch<br />

des Change Managers, wenn er der<br />

Aufgabe gegenübersteht, Veränderungen<br />

in einem Unternehmen zu initiieren.<br />

Der Traum vom reibungslosen Projekt<br />

wird immer ein Traum bleiben: Ohne<br />

Widerstand gibt es keinen Fortschritt.<br />

Der Mensch ist Mensch<br />

Den Menschen im Unternehmen wird<br />

bei Veränderungsprozessen oft keine<br />

oder nur eine sehr geringe Rolle zugedacht.<br />

Ein fataler Fehler, denn sie sind<br />

die Motoren der angestrebten Veränderungen.<br />

Wer den Augenblick verpasst,<br />

betroffene Mitarbeiter in die Gestaltung<br />

der geplante Zukunft zu involvieren –<br />

mit all ihren Widerständen – wird das


Nachsehen haben, da der geplante<br />

Erfolg langfristig ausbleibt. Es zählt zu<br />

den elementarsten Geboten, sich dem<br />

Widerstand zu stellen und seine Existenz<br />

zu respektieren und auch zu akzeptieren.<br />

Wie der Widerstand seinen Ausdruck<br />

findet, ist von Mensch zu Mensch<br />

unterschiedlich. Meist lassen sich charakteristische<br />

Anhaltspunkte im täglichen<br />

Handeln der Mitarbeiter finden.<br />

Symptom Widerstand<br />

Untrügliche Zeichen für einen inneren<br />

Widerstand gegen die laufenden Veränderungsprozesse<br />

sind ein hoher Krankenstand,<br />

Fehlzeiten oder eine hohe<br />

Fluktuationsrate. Die Arbeit wird als<br />

zähflüssig empfunden, Entscheidungsprozesse<br />

geraten immens ins Stocken.<br />

Gerade Mitarbeiter, die sich sonst engagieren,<br />

halten sich nun zurück – es<br />

herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Eine<br />

von Widerstand geprägte Atmosphäre<br />

wird bestimmt durch ein generell unruhiges<br />

Klima, Intrigen- und Gerüchtebildung.<br />

Häufig kommt noch ein<br />

wahrhaftiger Papierkrieg und interner<br />

E-Mail-Verkehr mit sehr langen Verteilern<br />

hinzu. Die neuen Zuständigkeiten sind<br />

nicht klar verteilt oder nicht richtig kommuniziert.<br />

Widerstände als Wegweiser<br />

Ohne Betrachtung der Ursachen<br />

Widerstände zu unterdrücken, verhindert<br />

wertvolle Erkenntnisse, die durch<br />

das Auftreten dieser Probleme als Trigger<br />

für gezielte Ursachenforschung<br />

nutzbar wären. Sie sind zentrale<br />

Wegweiser zur Optimierung eines<br />

Veränderungsprozesses und<br />

helfen letztlich dabei, nachhaltige<br />

Veränderungserfolge zu erreichen.<br />

Eines gilt es stets zu bedenken: Wer<br />

sich widersetzt, hat noch Interesse daran,<br />

dabei zu sein oder eine wichtige<br />

Rolle im Unternehmen einzunehmen.<br />

Kann es eine bessere Ausgangsposition<br />

geben? Eine solche Lage ist bestens<br />

dafür geeignet, Veränderungsprozesse<br />

letztlich erfolgreich durchzuführen.<br />

Die Beteiligten zeigen durch ihren<br />

Widerstand Interesse am Unternehmen<br />

und Engagement für ihre Arbeit.<br />

Facettenreich und individuell<br />

Widerstand hat verschiedene Facetten<br />

– er muss nicht immer negativ ausgerichtet<br />

sein. Sobald sich die betroffenen<br />

Mitarbeiter darüber im Klaren sind, dass<br />

sich Veränderungen ergeben, nehmen<br />

sie dazu Stellung. Sehen diese Akteure<br />

die aktuelle Situation als Herausforderung,<br />

so wird ihr Handeln auf Erfolg<br />

ausgerichtet sein und von positiven<br />

Emotionen wie Neugier, Freude, Hoffnung,<br />

Sensationssuche und Ähnlichem<br />

begleitet. Diese bejahenden Emotionen<br />

tragen dazu bei, neue Impulse und<br />

Perspektiven zu gewinnen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe beschrieb<br />

feinsinnig die Ambivalenzen,<br />

die bei Widerständen auftreten können,<br />

indem er verkündete: „Vernünftiges<br />

und Unvernünftiges haben gleichen<br />

Widerstand zu erleiden“. Wenn<br />

Menschen über Widerstände sprechen,<br />

dann ist dabei vermehrt die Rede von<br />

„müssen“, „wollen“ und „können“.<br />

Widerstände treten überall dort auf, wo<br />

Widersprüche oder Konflikte zwischen<br />

den einzelnen Formen im Selbsterleben<br />

auftreten.<br />

Vom Gegenwind zum Aufwind<br />

Gegenbewegungen entstehen aus<br />

den eigenen innerlichen Konflikten<br />

und den Erwartungen von außen. Dies<br />

kann etwa der Widerspruch zwischen<br />

den eigenen Wünschen, dem eigenen<br />

Wollen und den eigenen Interessen im<br />

Hinblick auf die geplanten Anforderungen<br />

oder Erwartungen sein. Oder sie<br />

ergeben sich aus dem Konflikt zwischen<br />

dem eigenen Können und den neuen<br />

Erwartungen und Anforderungen. Darüber<br />

hinaus treten auch Widersprüche<br />

zwischen dem eigenen Wollen und den<br />

eigenen Kompetenzen auf. Im Rahmen<br />

eines Veränderungsprozesses muss die<br />

Möglichkeit geschaffen werden, sich<br />

mit den Menschen und deren Widerständen<br />

auseinanderzusetzen. Diese Erkenntnis<br />

beinhaltet erste Anhaltspunkte<br />

für den angemessenen Umgang mit<br />

diesen Widerständen, und zwar in einem<br />

Stadium, in dem die Basis geschaffen<br />

werden kann, um Gegenwind als<br />

Aufwind zu nutzen. Wer auf viel Widerstand<br />

stößt, befindet sich höchstwahrscheinlich<br />

auf dem richtigen Weg zu<br />

seinem Ziel.<br />

Mitreißender Sog<br />

In Veränderungsprojekten geht es nicht<br />

allein darum, den Beteiligten und Betroffenen<br />

fachliche Lösungen und Konzepte<br />

zu präsentieren. Es ist wesentlich<br />

nachhaltiger, eine Organisation darüber<br />

hinaus zu befähigen, mithilfe eigener<br />

Ressourcen Lösungswege zu finden<br />

und erfolgreich umzusetzen. Das sorgt<br />

dafür, dass Veränderungen vorangebracht<br />

werden, ohne sie aufwändig<br />

mit starren Methoden steuern zu müssen.<br />

Statt mühsam zu schieben, erzeugt<br />

dies einen Sog, der die Beteiligten mitreißt<br />

und zum gewünschten Ziel führt.<br />

(RED)<br />

Nico Kroker<br />

verfügt über<br />

langjährige Erfahrung<br />

als Produktmanager,<br />

ist<br />

verantwortlicher<br />

Prozessmanager<br />

und Managementberater<br />

bei der aretas GmbH.<br />

Nico Kroker verantwortet neben<br />

seinen Aufgaben als Managementberater<br />

die Themen Finanzen<br />

und Controlling.<br />

Martin Beims<br />

Martin Beims ist<br />

Impulsgeber für<br />

Service-Management<br />

und Service-Innovation<br />

in<br />

Deutschland. Er<br />

ist einer der Geschäftsführer<br />

der aretas GmbH in<br />

Aschaffenburg, die er gemeinsam<br />

mit Dr. Roland Fleischer und Nico<br />

Kroker gründete.<br />

Weitere Informationen über die<br />

aretas GmbH unter www.aretas.de


LE-2-<strong>2017</strong> | S52 | JOB + KARRIERE<br />

Menschen in Bewegung<br />

Weitere Meldungen finden Sie auf www.logistik-<strong>express</strong>.com<br />

MARKUS BECKER<br />

BUSINESS DEVELOP-<br />

MENT MANAGER<br />

DAIFUKU<br />

Der erfahrene Logistiker Markus Becker<br />

(46) verstärkt als neuer Business Development<br />

Manager den Anbieter für<br />

Material-Handling-Systemen im Vertrieb<br />

und in der Projektentwicklung in Westeuropa.<br />

Schwerpunkte seiner Tätigkeit<br />

sind die Bekanntheitssteigerung der<br />

japanischen Marke Daifuku und die<br />

strategische Erschließung des Logistikmarktes<br />

in der DACH-Region.<br />

MICHAEL LÜTJANN<br />

CIO<br />

IMPERIAL-<strong>LOGISTIK</strong>-<br />

DIVISION<br />

Michael Lütjann (47), Mitglied der Geschäftsführung<br />

von Imperial Logistics<br />

International, Hauptsitz in Duisburg, hat<br />

zum 1. April auch auf übergeordneter<br />

Ebene die Position des CIO für die<br />

Logistikdivision des Gesamtkonzerns Imperial<br />

Holdings Limited, Südafrika, übernommen.<br />

Gleichzeitig wurde Lütjann<br />

Mitglied im Board of Directors der<br />

Logistik division des Gesamtkonzerns.<br />

WOLFGANG P.<br />

ALBECK<br />

CEO<br />

TRANS-O-FLEX<br />

Mit 1. April wurde Wolfgang P. Albeck<br />

(65) Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

(CEO) bei dem auf die Branchen<br />

Pharma, Kosmetik und Konsumgüterelektronik<br />

spezialisierten Logistikdienstleister<br />

trans-o-flex. Albeck kommt von<br />

der Deutschen Post DHL (DPDHL), für<br />

die er seit 1997 in zahlreichen leitenden<br />

Funktionen in der Paket- und Express-Organisation<br />

tätig war.<br />

UWE ESCHMENT<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

TORWEGGE<br />

Seit Anfang März ist Uwe Eschment neben<br />

Uwe Schildheuer der zweite Kopf<br />

des Intralogistik- und Komponentenspezialist<br />

TORWEGGE. Die Geschäftsführer<br />

sind sowohl für das Komponentengeschäft<br />

als auch für die zusammengeführten<br />

Bereiche Intralogistics und Engineering<br />

verantwortlich. Eschment<br />

setzt seine Marketing- und Vertriebstätigkeiten<br />

fort.<br />

MIRCO SIEVERS<br />

LEITUNG FLEET MAN-<br />

AGEMENT & WORK-<br />

SHOP<br />

TALKE<br />

Der gelernte Speditionskaufmann und<br />

DAV-Betriebswirt Mirco Sievers verantwortet<br />

die neu geschaffene Business<br />

Unit Fleet Management & Workshop<br />

beim Chemielogistiker Talke aus Hürth.<br />

Zu seinen Aufgaben zählen das Management<br />

von Personal und Equipment<br />

des gesamten Transportbereichs.<br />

LEO HERZE<br />

VERTRIEB<br />

LHG-GRUPPE<br />

Die LHG-Gruppe verstärkt seine Präsenz<br />

in Italien. Seit kurzem nimmt Leo<br />

Herze die Interessen der Tochtergesellschaft<br />

Lübecker Spedition European<br />

Cargo Logistics (ECL) wahr. Schwerpunkt<br />

der Tätigkeit Herzes wird die<br />

Akquisition von Containerladung aus<br />

Italien in Richtung Russland sein.<br />

MASSIMO DODONI<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

KÖGEL<br />

Massimo Dodoni ist neues Mitglied in<br />

der Kögel Geschäftsführung. Er verstärkt<br />

ab sofort als Geschäftsführer<br />

Vertrieb für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge<br />

sowie After Market die Geschäftsleitung<br />

des Burtenbacher Trailerherstellers.<br />

HERMANN WIRTH<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

SCHWEIZ<br />

KNAPP AG<br />

Nach mehrjähriger erfolgreicher Geschäftstätigkeit<br />

in der Schweiz verstärkt<br />

die KNAPP AG mit Hauptsitz in Hart bei<br />

Graz, Österreich, ihre Niederlassung in<br />

der Schweiz. Mit April <strong>2017</strong> über-nahm<br />

Hermann Wirth die Geschäftsleitung<br />

der KNAPP Logistiksysteme GmbH mit<br />

Sitz in Schönbühl bei Bern. Hermann<br />

Wirth ist seit über 20 Jahren in der automatisierten<br />

Intralogistik tätig.


Der Verwaltungsrat von Panalpina<br />

schlägt vor, Dirk Reich (54) an der kommenden<br />

Generalversammlung vom<br />

3. Mai <strong>2017</strong> als neues VR-Mitglied in<br />

das Gremium zu wählen. Er soll Roger<br />

Schmid ablösen, der nicht zur Wiederwahl<br />

antritt. Reich war zuvor CEO der<br />

Cargolux Airlines International und<br />

Geschäftsleitungsmitglied bei Kühne +<br />

Nagel.<br />

DIRK REICH<br />

VERWALTUNGS-RAT<br />

PANALPINA<br />

Der Vorstand der Daimler AG hat<br />

Nielsen (56) zum neuen Präsident und<br />

Chief Executive Officer von Daimler<br />

Trucks North America (DTNA) und der<br />

verbundenen Unternehmen berufen.<br />

Zum 1. April <strong>2017</strong> tritt Nielsen die Nachfolge<br />

von Martin Daum an, der Vorstandsmitglied<br />

für die Geschäftsfelder<br />

Daimler Trucks und Daimler Buses wird.<br />

ROGER NIELSEN<br />

CEO<br />

DAIMLER TRUCKS<br />

NORTH AMERICA<br />

Raimund Stüer (55) hat per 15. März<br />

<strong>2017</strong> seine Funktion als Vorstand Sales<br />

aufgenommen. Als Mitglied des fünfköpfigen<br />

DB-Cargo-Vorstandes ist er<br />

für alle deutschen und europaweiten<br />

Vertriebs- und Marketingaktivitäten der<br />

größten europäischen Güterbahn verantwortlich.<br />

RAIMUND STÜER<br />

VORSTAND SALES<br />

DB CARGO AG<br />

Als neuer Leiter Human Resources verantwortet<br />

der 47-Jährige ab dem 15.<br />

März <strong>2017</strong> die nationale und internationale<br />

Entwicklung und Umsetzung der<br />

Personalarbeit bei der UNION TANK<br />

Eckstein GmbH & Co. KG (UTA). Er soll<br />

zudem das Talentmanagement und<br />

Employer Branding weiter vorantreiben.<br />

MARKUS SINGETHAN<br />

LEITER HR<br />

ECKSTEIN GMBH &<br />

CO. KG (UTA)<br />

Graham Chipchase wurde zum 1. März<br />

<strong>2017</strong> zum neuen CEO von Brambles,<br />

ein führendes Unternehmen im Bereich<br />

Logistiklösungen und Mutterkonzern von<br />

CHEP, berufen. Er übernimmt die Geschäftsführung<br />

von seinem Vorgänger<br />

Tom Gorman, der bis zu seinem Rückzug<br />

aus dem Unternehmen am 30. Juni<br />

<strong>2017</strong> beratend tätig sein wird.<br />

GRAHAM<br />

CHIPCHASE<br />

CEO<br />

BRAMBLES<br />

Stephan Kappel (41) ergänzt den Vorstand<br />

von 4flow, Anbieter von Logistikberatung,<br />

Logistiksoftware und 4PL-<br />

Dienstleistungen. In der neu geschaffenen<br />

Stelle als Chief Financial Officer<br />

(CFO) verantwortet er die Bereiche<br />

Finance, Controlling, Human Resources,<br />

Legal, Indirect Purchasing, Corporate<br />

Governance, IT und Administration.<br />

STEPHAN KAPPEL<br />

CHIEF FINANCIAL<br />

OFFICER<br />

4FLOW<br />

REINECKE & ASSOCIATES verstärkt mit<br />

dem Transport-, Logistik- und KEP-Experten<br />

Siebe sein Management.<br />

Er tritt als Managing Partner in das international<br />

operierende Team in Hamburg<br />

ein. Die Personalberatung erweitert damit<br />

internationale Kompetenz auf dem<br />

europäischen Markt und agiert auf die<br />

wachsende Bedeutung der Logistik für<br />

Handel und e-Commerce.<br />

CARSTEN SIEBE<br />

MANAGING PARTNER<br />

REINECKE &<br />

ASSOCIATES<br />

Der Aufsichtsrat von Lufthansa Cargo<br />

hat den Vertrag von Dr. Alexis von<br />

Hoensbroech für weitere fünf Jahre<br />

verlängert. Die Position zum Vorstand<br />

Produkt und Vertrieb wurde frühzeitig<br />

und einstimmig bis zum 30. November<br />

2022 verlängert.<br />

ALEXIS<br />

HOENSBROECH<br />

VORSTAND, PRODUKT +<br />

VERTRIEB<br />

LUFTHANSA CARGO


LE-2-<strong>2017</strong> | S54 | JOB + KARRIERE<br />

Messen & Events<br />

<strong>2017</strong> VERANSTALTUNG ORT INTERNET<br />

9. bis 12. Mai TRANSPORT LOGISTIC <strong>2017</strong> München www.transportlogistic.de<br />

20. bis 21. Juni EHI OMNICHANNEL Köln www.omnichannel-days.com<br />

26. bis 27. Juni EXPLORING RETAIL Hamburg www.managementforum.com<br />

20. bis 21. Juni FUTURE LAB + ÖSTERR. <strong>LOGISTIK</strong>-TAG Linz www.vnl.at<br />

21. Juni ECOMMERCE DAY + GOOGLE DAY Wien www.handelsverband.at<br />

14. bis 15. September <strong>LOGISTIK</strong>SOMMER <strong>2017</strong> Leoben www.logistik-sommer.at<br />

26. September GS1 HEALTHCARE DAY <strong>2017</strong> Wien www.gs1.at<br />

27. September STANDORTTAG Wien www.handelsverband.at<br />

26. bis 27. September EXCHAINGE Frankfurt am Main www.exchainge.de<br />

28. September ECOMMERCE <strong>LOGISTIK</strong>-DAY Wien www.idih.de | www.logistik-<strong>express</strong>.at<br />

5. bis 6. Oktober ÖSTERR. EINKAUFSFORUM Wien www.bmoe.at<br />

25. bis 27. Oktober DEUTSCHER <strong>LOGISTIK</strong>-KONGRESS Berlin www.bvl.de<br />

11. bis 12. Oktober NEOCOM Berlin www.neocom.de<br />

7. November TECHNOLOGIE TREIBT HANDEL VORAN Wien www.handelsverband.at<br />

9. November A-COMMERCE DAY Wien www.a-commerce.at<br />

15. bis 16. November DEUTSCHER HANDELSKONGRESS Berlin www.handelskongress.de


EHI Omnichannel<br />

Days ’17<br />

20. – 21. Juni <strong>2017</strong><br />

DIE HALLE Tor 2, Köln<br />

Omnichannel ist Chefsache – und bei der Umsetzung<br />

mit großen Herausforderungen verbunden<br />

• Große Namen und „Hidden Champions“<br />

in Vorträgen, Bühnengesprächen und<br />

Diskussionsrunden<br />

• Omnichannel-Service-Set (Click & Collect,<br />

Instore-Order …)<br />

• Trends aus dem Ausland<br />

• der Omnichannel-Store<br />

• Standortentwicklung und Ladenflächen<br />

• Daten und Transaktionen in Echtzeit<br />

• Versandoptimierung in Europa<br />

• EHI-Research<br />

Hauptsponsor:<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Bütema<br />

consumer centric retailing<br />

Jetzt anmelden unter:<br />

www.omnichannel-days.com<br />

AZ_EHI-Omnichannel-Days<strong>2017</strong>_A4.indd 1 15.02.<strong>2017</strong> 10:56:50

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