LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 2
Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere
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ABS. <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Operngasse 17-21 A-1040 Wien<br />
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AUSGABE 2/<strong>2017</strong><br />
BLICKPUNKT AUSGABE 2/<strong>2017</strong><br />
• HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0 E-COMMERCE-ZUG: BITTE EINSTEIGEN!<br />
• INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0 BMW STELLT KONZERN<strong>LOGISTIK</strong> NEU AUF<br />
• JOB & KARRIERE AUSBILDUNG TRANSPORTWIRTSCHAFT 4.0
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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
LEITARTIKEL<br />
04 Leben Totgesagte länger?<br />
HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> + INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
06 Wien: Vorbild für smarte City-Logistik<br />
08 E-Commerce-Zug: bitte einsteigen!<br />
10 China: One Belt, One Road wird konkret<br />
12 Grenzüberschreitender Online-Handel<br />
14 Der VNL vermittelt „die neue Leichtigkeit“<br />
16 Paketshop oder Packstation?<br />
18 Mit der Maus rund um die Welt<br />
20 Jetzt anmelden zum 2. eCommerce Logistik-Day<br />
23 Der Supermarkt 4.0 steht in den Startlöchern<br />
24 Wenn Lebensmittel auf Reise gehen<br />
26 Nachhaltigkeitspreis geht an Versandhändler memo AG<br />
28 Wenn Roboter edlen Schmuck tragen...<br />
30 Abheben in die Zukunft<br />
32 BMW stellt Konzernlogistik neu auf<br />
34 Intelligente, schonende Palettenbereitstellung dank idealer Neigung<br />
36 Dauerhafter Investitionsschutz und Produktivitätsgewinne<br />
38 Anlagenerweiterung für optimierte Warenflüsse<br />
42 Toyota Industries Corporation wird Vanderlande akquirieren<br />
JOB + KARRIERE<br />
44 Ausbildung Transportwirtschaft 4.0<br />
48 Challenge Online-Personalsuche<br />
50 Widerstand ist zweckvoll? Vom Gegenwind zum Aufwind<br />
52 Menschen in Bewegung<br />
54 Messen & Events<br />
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IMPRESSUM:<br />
Inhaber, Herausgeber: Markus Jaklitsch<br />
Redaktion: Angelika Gabor, Karin Walter, Peter<br />
Baumgartner, Dirk Ruppik, Berenika Sterba<br />
Grafik: Marion Lindert Bilder: Getty-Images<br />
Druck on Demand: www.blurb.de<br />
Heftpreis: Empfohlener Verkaufspreis 14 EURO<br />
Blattlinie: Handel/Industrie/lntralogistik/Logistik<br />
Zielgruppe: Entscheider + Entscheidungsträger<br />
<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> | Markus Jaklitsch<br />
Operngasse 17-21 (Sky 360), 1040 Wien<br />
+43(0)676-7035206 / info@logistik-<strong>express</strong>.at<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S4 |<br />
LEITARTIKEL | WIRTSCHAFT + POLITIK<br />
Leben Totgesagte länger?<br />
Hinter uns liegt Ostern, das Fest der Auferstehung. Ob man nun gläubig ist oder<br />
nicht – wir könnten tatsächlich einige Auferstehungen brauchen. Nämlich die<br />
Auferstehung der demokratischen Werte, der Menschenrechte, der Wirtschaft<br />
im Allgemeinen und vor allem auch des gesunden Menschenverstandes. Und<br />
wenn man möchte, eine Auferstehung des europäischen Gedankens, weil in der<br />
aktuellen Lage ist der nämlich tot. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
lingskatastrophe droht die Europäische Union<br />
zu zerbrechen. Und anstatt sich tatsächlich<br />
mit den berechtigten Sorgen der EU-Bürger<br />
auseinanderzusetzen bzw. zuzuhören und<br />
Lösungen zu entwickeln, geht das Europäische<br />
Parlament zur Tagesordnung über. Ein Land ist<br />
draußen? Macht nix, gibt genug andere, die<br />
gerne aufgenommen werden würden, um<br />
auf Grund ihrer geopolitischen Lage noch<br />
mehr aus den Fördertöpfen zu naschen: die<br />
ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien,<br />
Montenegro, Serbien, Albanien, Bosnien<br />
und Herzegowina, der Kosovo und – Trommelwirbel<br />
– die Türkei.<br />
ANGELIKA GABOR<br />
Erstmals hat ein Land die – zumindest<br />
in politischen Kreisen – hochgelobte<br />
und unersetzliche Europäische Union<br />
wieder verlassen. Nach 43 Jahren<br />
Mitgliedschaft hieß es „rien ne va plus“ und<br />
die Briten, bis dahin brave Nettozahler, zogen<br />
die Notbremse. Und warum? Der Hauptgrund<br />
für das Verlassen der EU war der Wunsch, Entscheidungen,<br />
die Großbritannien betreffen,<br />
im eigenen Land zu treffen. Ganz ehrlich, das<br />
kann man den Briten nicht verübeln.<br />
Der Widerstand gegen die politische Elite,<br />
die außer Beschwichtigungen nichts über<br />
die Lippen bringt, wächst. Deutliche Beweise<br />
dafür sind die Stimmengewinne rechtspopulistischer<br />
Parteien, nicht nur in Österreich,<br />
Frankreich und Deutschland. Gebeutelt von<br />
der Wirtschaftskrise, noch langfristig beschäftigt<br />
mit den Auswirkungen der Bankenkrise<br />
und völlig ohnmächtig angesichts der Flücht-<br />
Pos-se, Substantiv [die], ein lustiges Bühnenstück<br />
Oder im übertragenen Sinne groteske öffentliche<br />
Vorgänge. Tragischer Weise werden<br />
wir gerade Zeuge gleich mehrerer Possen:<br />
die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die<br />
Medien- und Justizreformen sowie das Hochschulgesetz<br />
in Ungarn und die Justizreform in<br />
Polen sind nur drei Beispiele dafür. Den beiden<br />
Letztgenannten droh(t)en Verfahren wegen<br />
„systematischer Gefährdung der Rechtsstaatlichkeit“<br />
und Aktivierung von Artikel 7 des<br />
EU-Vertrages, was zum Entzug der Stimmrechte<br />
im Europäischen Rat führen könnte.<br />
Allerdings wäre hierfür eine einstimmige Entscheidung<br />
der Staats- und Regierungschefs<br />
nötig. Ungarn hat bereits sein Veto gegen eine<br />
Bestrafung Polens angekündigt – kein Wunder,<br />
ist es ja selbst einst auch ungestraft davongekommen.<br />
Tja, und nun sitzt die EU-Kommission<br />
in der Bredouille: Proteste und Empfehlungen<br />
ließen die Regierungschefs Polens und Ungarns<br />
bisher kalt, der logische Schluss wäre es,<br />
das Sanktionsverfahren gem. Art. 7 EUV einzuleiten.<br />
Wissend, dass es keine Mehrheit dafür<br />
geben wird, was in geradezu plakativer Weise<br />
die Machtlosigkeit der Kommission aufzeigt.
Wenn zwei Länder zusammenhalten,<br />
kann der Rest brausen gehen. Um<br />
auf die Türkei zurückzukommen... die<br />
Beitrittsverhandlungen sind aktuell eingefroren,<br />
Rufe nach dem kompletten<br />
Abbruch werden laut. Interessanter<br />
Weise überholen Vertreter der ÖVP<br />
dabei gerade jene der FPÖ im vollen<br />
Galopp, die SPÖ hechelt hinterher. Das<br />
Referendum, in dem sich eine knappe<br />
Mehrheit für die Installation eines Präsidialsystems<br />
unter der Leitung von<br />
Recep Tayyip Erdogan entschieden<br />
hat, versetzte viele in Schockstarre. So<br />
sehr auch versucht wurde, Stimmung<br />
gegen den türkischen Präsidenten zu<br />
machen, so breit ist jetzt sein Grinsen.<br />
Sieg auf der ganzen Linie! Doch solange<br />
die nach wie vor überforderte EU in<br />
punkto Flüchtlingsthematik noch auf<br />
die türkische Kooperation angewiesen<br />
ist, wird sie weiter kuschen – und weiterhin<br />
hohe Beträge in ein Land schicken,<br />
dessen Volk teilweise hungert, während<br />
sein Sultan sich einen goldenen Palast<br />
gebaut hat.<br />
Gemeinsam oder einsam?<br />
Mitte April <strong>2017</strong> hat der Internationale<br />
Währungsfonds (IWF) seinen neuesten<br />
„World Economic Outlook“ veröffentlicht.<br />
Das Positive vorweg: die Prognose<br />
wurde nach oben revidiert, rechnete<br />
man im Jänner noch mit einem Plus von<br />
3,4 Prozent, wird nun ein Wachstum der<br />
globalen Wirtschaftsleistung im Ausmaß<br />
von 3,5 Prozent erwartet. Zwar mag das<br />
nach einer marginalen Änderung klingen,<br />
aber bei einem globalen BIP von<br />
rund 74 Billionen US-Dollar entspricht<br />
das immerhin 74 Millionen US-Dollar.<br />
Der Haken: bezogen auf Österreich sind<br />
die Erwartungen deutlich weniger optimistisch,<br />
lediglich 1,3 Prozent BIP-Anstieg<br />
werden prognostiziert – womit wir<br />
leider klar hinter dem Durchschnitt des<br />
Euro-Raumes zurückbleiben. Allerdings,<br />
vielleicht haben wir Glück, und der IWF<br />
irrt sich, immerhin liegen die Prognosen<br />
der heimischen Wirtschaftsforscher<br />
deutlich höher – nämlich bei 2 Prozent<br />
laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO<br />
und 1,7 Prozent laut Institut für Höhere<br />
Studien IHS. Was machen wir, das Land<br />
großer Töchter, Söhne, denn falsch?<br />
Warum hinken wir nicht nur hinter China,<br />
Indien, Afrika und den USA, sondern<br />
sogar hinter Russland hinterher? Hieß es<br />
nicht stets, Österreich könne sich sein<br />
Sozialsystem und seine hohen Abgabenquoten<br />
leisten, da wir besonders<br />
innovativ und produktiv und somit trotzdem<br />
als Standort beliebt seien?<br />
Der neue amerikanische Präsident<br />
möchte sein Land wieder an die Spitze<br />
bringen, und setzt dabei auf eine Abschottung<br />
der US-Wirtschaft. Nach dem<br />
Vorantreiben der Freihandelsabkommen<br />
seiner Vorgänger rudert er nun also<br />
zurück und unterstützt eine protektionistische<br />
Handelspolitik. Der IWF sieht das<br />
als großes Risiko für die internationale<br />
Wirtschaftszusammenarbeit und damit<br />
als Bedrohung der wirtschaftlichen<br />
Ordnung, insbesondere in Schwellenund<br />
Entwicklungsländern. Ich fürchte,<br />
damit hat er Recht. Die Globalisierung<br />
kann nicht mehr rückgängig gemacht<br />
werden, zu vernetzt sind internationale<br />
Beschaffung, Produktion und Konsum.<br />
Auch wenn ich wahrlich kein Fan von<br />
TTIP & Co bin, von einem Extrem ins andere<br />
zu schwenken, wird keinem helfen.<br />
Internationaler Handel ist – sofern Standards<br />
eingehalten werden - ein Schlüsselfaktor<br />
für Wohlstand und Wachstum.<br />
Wer fairen Handel zu beiderseitigem<br />
Vorteil betreibt, wird wohl kaum gegeneinander<br />
in den Krieg ziehen. Das ist es,<br />
was wir wirklich brauchen. Mehr Fairness,<br />
und weniger Krieg. Dann klappt’s<br />
auch mit der Auferstehung. (AG)<br />
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logistik-<strong>express</strong>-fachjournal-2-<strong>2017</strong>/
LE-2-<strong>2017</strong> | S6 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Wien: Vorbild für smarte City-Logistik<br />
Eine Arbeitsgruppe tüftelt an einem City-Logistik-Konzept für Wien. Bis 2020 soll<br />
mehr Wertschöpfung und mehr „grüner“ Transport in das Stadtzentrum erreicht<br />
werden. BEITRAG: REDAKTION<br />
Der Spartenobmann für Transport<br />
und Verkehr in der Wirtschaftskammer<br />
Wien, Davor Sertic hat<br />
sich für die kommenden Jahre viel<br />
vorgenommen. Bis 2020 hat er diese Funktion<br />
inne und bis dahin will er gemeinsam mit<br />
den beim Thema Logistik involvierten Stakeholdern<br />
viel erreichen. Sein ambitioniertes Ziel:<br />
Wien soll ein Vorbild werden in Sachen smarte<br />
City-Logistik.<br />
Die großen Kernpunkte bei diesem Projekt:<br />
Mehr Wertschöpfung für die Wiener Logistikwirtschaft<br />
und mehr umweltfreundliche<br />
Transporte auf der letzten Meile in die Stadt.<br />
Das beginnt damit, dass künftig Laster mit 40<br />
Tonnen Ladegewicht nicht mehr mit ausländischen<br />
Autokennzeichen in die Wiener Stadt<br />
fahren sollen, sie sollen die aus der Ferne einlangende<br />
Waren für die Wiener Geschäfte und<br />
Betriebe in Logistik-Zentren am Stadtrand umschlagen,<br />
der Transport in die Innenstadt soll<br />
mit umweltfreundlichen Elektro-Fahrzeugen,<br />
Transportlastenrädern oder anderen intelligenten,<br />
umweltschonenden Transportmitteln<br />
erfolgen. „Wir wollen nicht, dass ein ungarischer<br />
40-t-Lkw in die Stadt fährt“, betont<br />
Sertic. Erfolgt der Umschlag am Stadtrand<br />
ergibt sich daraus Wertschöpfung in Niederösterreich<br />
und Wien. Als Beispiel nennt der<br />
Kammerfunktionär Paris, wo schwere Lkw<br />
nicht mehr in das Stadtzentrum fahren dürfen.<br />
Lokale Wertschöpfung zu generieren ist einer<br />
der möglichen Ansätze für eine smarte City-<br />
Logistik.<br />
städtischen Logistikbranche sehr gedient, ist er<br />
überzeugt. In Stockholm gibt es solche schon,<br />
sie helfen die City-Logistik kostenseitig zu optimieren,<br />
wovon nicht zuletzt auch die Bürger<br />
profitieren, weil Transporte dank cleverer Bündelung<br />
der Warenströme weniger werden.<br />
Nicht weniger brennt den Logistikern in Wien<br />
das Thema ruhender Verkehr unter den Nägeln.<br />
Hier fordert die Wirtschaftskammer Wien seit<br />
Jahren vehement mehr Park- statt Halteverbote,<br />
um die Zustellung der Güter in die Geschäfte<br />
zu verbessern.<br />
Heute beginnen was morgen wirken soll<br />
Die Basis für die Wiener City-Logistik für die<br />
nächsten zehn Jahre wird gerade in diesen<br />
Monaten geschaffen. Im Februar <strong>2017</strong> startete<br />
eine mit Vertretern der Stadt Wien, dem Land<br />
Niederösterreich und den Wirtschaftskammern<br />
Wien und Niederösterreich beschickte Arbeitsgruppe<br />
mit der Erarbeitung von Lösungsansätzen<br />
für eine umweltfreundliche aber auch<br />
wirtschaftsfreundliche City-Logistik für Wien.<br />
„Ich will keine großen Visionen entwerfen,<br />
sondern etwas konkret in einem absehbaren<br />
Zeithorizont bewegen“, stellt Sertic fest.<br />
Auch wenn es zwischen der Wiener Transportbranche<br />
und der Wiener Vizebürgermeisterin<br />
und Verkehrsstadträtin, Maria Vassilakou,<br />
Meinungsverschiedenheiten gibt, so ortet Sertic<br />
mit ihr dennoch einiges an gemeinsamer<br />
Schnittmenge. „Unsere Positionen mit ihren<br />
decken sich zu 80 Prozent“, beim Rest gibt es<br />
Differenzen.<br />
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chiv/<br />
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archiv/<br />
Zukunft Stadt<br />
Sertic – der selbst erfolgreich das Wiener Speditionsunternehmen<br />
Unitcargo führt und für<br />
sein Engagement in Sachen Diversity schon<br />
mehrmals ausgezeichnet wurde – fordert beispielsweise<br />
seit längerem eine eigene „Wirtschaftsspur“<br />
auf den Wiener Einfallstraßen.<br />
Auf diesen Fahrspuren sollten Fahrzeuge des<br />
gewerblichen Güterverkehrs in bestimmten<br />
Zeitfenstern Vorrang haben. Damit wäre der<br />
Wie beispielsweise beim Lobau-Tunnel, den<br />
Vassilakou und ihre Partei nicht wollen, die<br />
Wiener Logistikbranche aber doch sehr. Denn<br />
eines ist von vornherein einsichtig: Nur gemeinsam<br />
lassen sich Win-Win-Lösungen finden, die<br />
den Bürgern einerseits und der Logistikbranche<br />
anderseits entgegenkommen. Dass bei<br />
der Steuerung des Güterverkehrs in Wien<br />
auch Niederösterreich mitreden soll hat einen<br />
guten Grund, „wir müssen über die Stadtgrenzen
DAVOR SERTIC<br />
hinausschauen und probate Lösungen<br />
finden“. Eine smarte City-Logistik entsteht<br />
im koordinierten Miteinander von<br />
Infrastruktur, praktischen Handling-<br />
Möglichkeiten und entsprechenden<br />
umweltschonenden Fahrzeugen. Sertic<br />
nennt das Beispiel Stockholm, wo es<br />
einen Stadtentwicklungsplan gibt, der<br />
für einen Zeithorizont von 30 Jahren ausgelegt<br />
ist und vor politischen Einflussnahmen<br />
geschützt ist. Das sei sinnvoll,<br />
weil damit am besten eine langfristige<br />
Entwicklung möglich ist. In Wien gehen<br />
die Uhren freilich noch anders als in<br />
Stockholm was das langfristige, politisch<br />
unabhängige Agieren betrifft.<br />
Ab auf’s Rad<br />
Südlich von Wien haben die Österreichischen<br />
Bundesbahnen ÖBB Ende 2016<br />
ihren neuen Terminal Wien Süd eröffnet,<br />
der für Sertic ein Hub ist, der für die<br />
Wiener City-Logistik künftig als leistungsfähige<br />
Drehscheibe fungieren könnte.<br />
Neue Logistikflächen im Wiener Stadtgebiet<br />
schaffen könnte man nach den<br />
Worten von Sertic mit mobilen Güterumschlagplätzen<br />
an neuralgischen<br />
Standorten. An definierten Plätzen<br />
könnte man zeitlich begrenzt Container<br />
aufstellen und von hier aus die Güter<br />
zu den Geschäften transportieren. Dafür<br />
würden sich beispielsweise Transportfahrräder<br />
oder kleine Elektro-Lkw<br />
anbieten. Laut einer aktuellen Studie<br />
des deutschen Zentrums für Raum- und<br />
Luftfahrt könnten in Städten 23 Prozent<br />
aller Lkw-Fahrten pro Tag durch Transportfahrräder<br />
substituiert werden, dadurch<br />
würden Energieverbrauch und<br />
CO2-Emissionen signifikant sinken.<br />
Für Transportunternehmen sind Fahrräder<br />
für den städtischen Gütertransport<br />
keine exotische Option: Die Anschaffung<br />
eines Lastenfahrrades ist<br />
deutlich günstiger als ein Klein-Lkw.<br />
Ganz im Sinne einer Smart-City-Logistik,<br />
wie sie auch Sertic denkt, der in seiner<br />
Funktion die gesamte Wiener Mobilitätswirtschaft<br />
vertritt und sich die großen<br />
Themen Ethik, Umwelt, Kommunikation<br />
und Bildung auf seine Fahne geheftet hat.<br />
Qualitätssiegel<br />
Diese Themen hängen mit Qualität zusammen,<br />
die der Kunde spüren und<br />
sehen soll. Ein konkretes Beispiel gefällig:<br />
Mit einem Gütersiegel wird die Qualität<br />
der Wiener Kleintransportunternehmer<br />
gehoben. Das Siegel steht für die Einhaltung<br />
von definierten Qualitätsstandards<br />
und soll die seriösen Akteure von<br />
den schwarzen Schafen für die Kunden<br />
sichtbar machen.<br />
Der Preisdruck und Verdrängungswettbewerb<br />
treiben in Wien mitunter<br />
sehr seltsame Blüten: So bieten Kleintransportunternehmen<br />
via Internet ihre<br />
Leistungen für 20 bis 24 Euro pro Stunde<br />
einschließlich Lkw und zwei Arbeiter an.<br />
Um das Qualitätssiegel zu bekommen<br />
müssen die betreffenden Unternehmen<br />
spezifische Ausbildungskurse sowie<br />
Fahr- und Ladesicherungs-Trainingskurse<br />
nachweisen. Logistik ist kein sexy Thema,<br />
sie passiert im Hintergrund und stellt<br />
sicher, dass die schönen Waren in<br />
den hübschen Auslagen glänzen und<br />
Käufer finden. Das macht Sertic nachdenklich:<br />
Er wird den Eindruck nicht los,<br />
dass in der breiten Öffentlichkeit das<br />
Bewusstsein für die Logistik leider sehr<br />
gering ist. Die Wirtschaftskammer Wien<br />
möchte das ändern und schickt sogenannte<br />
Logistik-Botschafter hinaus, die<br />
beispielsweise in Schulen kommunizieren,<br />
was Logistik ist und wie essentiell sie<br />
ist - denn ohne sie funktioniert selbst die<br />
smarteste Stadt nicht. (LE)<br />
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Zu wissen, welcher Trend gut ankommt, ist das Eine. Eine durchstrukturierte<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S8 |<br />
HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
E-Commerce-Zug: bitte einsteigen!<br />
Digitalisierung ist allgegenwärtig und der Handel bildet da keine Ausnahme. Der<br />
E-Commerce-Zug nimmt rasch an Fahrt auf, wer nicht bald aufspringt, hat seine<br />
Chance verpasst. Mit der Onlineplattform Retail 24/7 bietet der Handelsverband<br />
hilfreiche Tools für die Transformation. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
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archiv/<br />
Laut Statistik Austria verfügten im Jahr<br />
2016 85 Prozent der österreichischen<br />
Haushalte über einen Internetzugang,<br />
88 Prozent der Unternehmen betrieben<br />
eine eigene Website zur Präsentation<br />
ihrer Waren und Dienstleistungen - und stolze<br />
99 Prozent der heimischen Firmen nutzen das<br />
Internet. Kein Wunder, nirgends kann man so<br />
schnell Informationen abrufen oder zur Verfügung<br />
stellen. Der 10. Mobile Communications<br />
Report der Mobile Marketing Association<br />
Austria zeigt, dass 92 Prozent aller Mobiltelefon-Nutzer<br />
ein Smartphone besitzen und immerhin<br />
41 Prozent davon schon damit online<br />
eingekauft haben. Ausgehend davon, dass<br />
die Anzahl der Nutzer in den nächsten Jahren<br />
sehr wahrscheinlich nicht sinken wird, ist das<br />
Internet ein wesentlicher Vertriebszweig -<br />
wenn man es richtig macht. Aktuell liegen die<br />
E-Commerce Umsätze in Österreich bei 3,4<br />
Mrd. Euro, Tendenz stark steigend – noch mal<br />
ca. 4 Mrd. Euro geben die ÖsterreicherInnen<br />
in internationalen Onlineshops aus und erzeugen<br />
so einen immensen Kaufkraftabfluss. Die<br />
Österreicher nehmen laut dpd Studie übrigens<br />
einen Spitzenplatz beim Online-Shopping ein.<br />
Mit 10 % vom gesamten Einkaufsvolumen liegen<br />
sie gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland<br />
und Polen europaweit im Spitzenfeld.<br />
Bereits Ende der 80er Jahre gab es erste Online-Shops,<br />
doch erst mit dem Start von Amazon<br />
1995 wurde dieser Vertriebskanal richtig attraktiv.<br />
Mittlerweile wurde hart an der Usability<br />
gearbeitet und kräftig optimiert, um bezüglich<br />
Kauferlebnis den Absatnd zum stationären<br />
Handel zu verringern. Und obwohl es genügend<br />
Erfolgsbeispiele gibt, haben viele diesen<br />
Trend und die letzten 20 Jahre verschlafen<br />
- oder offenen Auges mitverfolgt, wie ihr langjährig<br />
erfolgreiches Geschäftskonzept Schritt<br />
für Schritt entzaubert wurde. Das bestätigt<br />
auch Ing. Mag. Rainer Will, Geschäftsführer<br />
des Handelsverbandes: "Oftmals fehlt es am<br />
Bewusstsein für die Notwendigkeit der digitalen<br />
Transformation, meistens aber fehlt es<br />
einfach an Risikobereitschaft."<br />
Angesichts der damit verbundenen Investitionen<br />
ist das Zögern Einiger nachvollziehbar,<br />
wenn auch langfristig möglicherweise fatal.<br />
Ein weiteres Problem: " E-Commerce wird in<br />
seiner Komplexität oft unterschätzt. Pricing,<br />
Service, SEO, Kommissionierung, Lieferung,<br />
Datenschutz u.v.m. müssen über alle Schnittstellen<br />
optimal zusammenspielen, um sich<br />
durchzusetzen", meint Will und ergänzt: " Ein<br />
Innovationsprozess muss von allen Beteiligten<br />
gleichermaßen getragen werden. Auch wenn<br />
dies bedeutet, dass man seine Komfortzone<br />
verlassen muss."<br />
Digital Native-Unternehmen?<br />
Während manche immensen Aufwand betreiben,<br />
und doch eher holprig vorankommen,<br />
gibt es manche Unternehmen, die<br />
das "digitale Gen" besitzen und Innovation<br />
zum Leitmotiv ihrer Kultur gemacht haben.<br />
Skalierbarkeit lautet eine der obersten Maximen,<br />
und Wachstum steht in der Venture-<br />
Kapital getriebenen Bedürfnispyramide<br />
FOTOS: KATHARINA SCHIFFL
weit über scheinbar altmodisch gewordenen<br />
Begriffen wie Eigenkapital<br />
oder Gewinn. "Mit genau diesen Unternehmen<br />
muss der kleine Elektroladen<br />
im 8. Wiener Gemeindebezirk ebenso<br />
konkurrieren wie der gut aufgestellte<br />
österreichische Multichannel-Händler.<br />
Ein kleinerer Preis, das bessere Service<br />
oder ein größeres Sortiment sind stets<br />
nur einen Klick entfernt", weiß Will.<br />
Für eine gelungene Transformation<br />
braucht der Handel Hilfestellungen und<br />
Support, um sich aus den unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten des modernen Retails<br />
die jeweils passende auszuwählen.<br />
Und hier kommt der Handelsverband<br />
zum Einsatz: "Bei Veranstaltungen wie<br />
dem eCommerce Day können Händler<br />
von erfolgreichen Best Practise Cases<br />
lernen, alles zu den neuen Trends erfahren<br />
und sich im direkten Austausch<br />
mit andere Unternehmern wichtige<br />
Inputs für das eigene Business holen",<br />
beschreibt er das Konzept. Besonders<br />
praktisch ist auch die Onlineplattform<br />
Retail 24/7, auf der der Handelsverband<br />
jedem Handelsbetrieb, ganz egal<br />
wie klein, das gesammelte Branchen-<br />
Know-how und wichtige Tools zur Verfügung<br />
stellt.<br />
bieten und mit Exporteuren vernetzen:<br />
„Die Organisation von Beschaffungsreisen,<br />
die kostengünstig das Kennenlernen<br />
von geprüften Exporteuren ermöglicht,<br />
ist eine Funktion des Hub, der sich<br />
als Forum versteht.“<br />
Licht & Schatten<br />
Leider ist auch im E-Commerce nicht<br />
die ganze Welt himmelblau. Vielleicht,<br />
weil bei der Verfassung dieses Liedes<br />
durch Robert Gilbert das WWW noch<br />
nicht geboren war - vielleicht aber<br />
auch einfach, weil der Margendruck<br />
enorm ist. Analysen besagen, dass trotz<br />
der günstigen Vorzeichen für E-Commerce<br />
in den nächsten Jahren 90<br />
Prozent der weltweiten Online-Shops<br />
wieder verschwinden werden. Die Konkurrenz<br />
steigt und die Halbwertszeit der<br />
Online-Shops verringert sich.<br />
Typisch für Österreich kommen noch<br />
Wettbewerbsnachteile durch erschwerende<br />
Rahmenbedingungen hinzu, die<br />
dem Händler ums Eck das Überleben<br />
schwer machen. Diese führen dazu,<br />
dass die Hälfte der Online-Ausgaben ins<br />
Ausland gehen. Will: "Wir sprechen hier<br />
von einem nicht unwesentlichen Kaufkraftabfluss<br />
von 3-4 Mrd. Euro jährlich,<br />
Tendenz steigend. Eine Konsequenz daraus:<br />
Die Anzahl der Geschäfte im Einzelhandel<br />
sinkt seit Jahren, die Verkaufsflächen<br />
sind rückläufig. Ich beschreibe<br />
hier kein österreichisches Phänomen.<br />
Die durch die Digitalisierung veränderte<br />
Handelslandschaft trifft ganz Europa."<br />
Umso wichtiger sei es für den Handel, auf<br />
das richtige Pferd zu setzen und Entwick-<br />
lungen nicht zu verschlafen. Egal ob<br />
Händler eine eigenen Shop starten, oder<br />
auf Mercateo, Alibaba, via Google<br />
Merchant oder shöpping.at aktiv werden<br />
– diese Kanäle werden immer wichtiger,<br />
um Kunden gezielt zu erreichen. "<br />
Als stationärer Händler muss man alle<br />
Optionen prüfen und alle Kanäle bespielen.<br />
Die Grenzen zwischen Digital<br />
und Real verschmelzen ohnehin. Beide<br />
Welten werden - gemeinsam - weiterhin<br />
das bestmögliche Shoppingerlebnis<br />
für den Kunden bieten", glaubt Will an<br />
eine positive Entwicklung.<br />
Die Praxis zeigt, dass im E-Commerce<br />
alte und neue Erfolgsfaktoren gleichermaßen<br />
zu beachten sind. Die Verknüpfung<br />
klassischer und netzbasierter<br />
Geschäftsfelder spielt ebenso<br />
eine Rolle wie die Kombination<br />
von Offline- und Online-Aktivitäten<br />
sowie Push- und Pull-Maßnahmen<br />
im Onlinemarketing. Wenn dies gelingt,<br />
winken eine Erhöhung der Marktanteile<br />
und des Umsatzes und im Idealfall<br />
ein zusätzlicher Vertriebskanal.<br />
2016 galt unter Branchenkennern als<br />
das Jahr der Transformation. Bis 2018<br />
sollen rund 80 Prozent der europäischen<br />
B2C-Unternehmen ihren Kunden<br />
ein Omni-Channel-Angebot zur Verfügung<br />
stellen. Das Spektrum reicht dabei<br />
vom reinen Informationsangebot bis<br />
hin zu ausgefeiltem Online-Shopping.<br />
"Diesen Transformationsweg möchten<br />
wir vom Handelsverband gemeinsam<br />
mit den Österreichischen Unternehmen<br />
gehen", so Will. Na dann, höchste<br />
Zeit, das Zugticket zu lösen! (AG)<br />
Dank dieser Plattform erhält man rasch<br />
einen Überblick über die komplexe Welt<br />
des Handels - und damit hoffentlich<br />
die Chance, in einer extrem harten<br />
Konkurrenzsituation zu bestehen. Will:<br />
"Wir brauchen auch im E-Commerce<br />
eine gesunde Basis an KMU, die für eine<br />
vielfältige Onlinelandschaft sorgen." Da<br />
im internationalen Umfeld aber auch<br />
die Beschaffung immer komplexer<br />
wird, soll der Import Information Hub<br />
Austria Importeuren eine Hilfestellung<br />
Der e-Commerce-Zug nimmt rasch<br />
an Fahrt auf, wer nicht bald aufspringt,<br />
hat seine Chance verpasst.<br />
BILD: FLORIAN BÖHME, GOOGLE UND<br />
RAINER WILLL VOM HANDELSVERBAND
LE-2-<strong>2017</strong> | S10 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
China: One Belt, One Road wird konkret<br />
Die One Belt, One Road-Initiative der chinesischen Regierung besitzt derart<br />
gigantische Dimensionen, dass dadurch die gesamte Weltwirtschaft verändert<br />
wird. Durch gewaltige Infrastrukturprojekte - an denen bis zu 65 Länder beteiligt<br />
sein werden - werden neue Handelswege und ein neuer gemeinsamer<br />
Wirtschaftsraum mit sechs ökonomischen Korridoren geschaffen. REDAKTION: DIRK RUPPIK<br />
DIRK RUPPIK<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/seidenstrasse/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
archiv/<br />
Die „One Belt, One Road”-Initiative<br />
(OBOR) der chinesischen<br />
Regierung bezieht sich auf eine<br />
Kombination des Wirtschaftsgürtels<br />
Seidenstraße (ein ökonomischer Korridor<br />
entlang des eurasischen Kontinents) und<br />
der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts<br />
(Ein Netzwerk von maritimen Handelswegen,<br />
die Asien mit Afrika und Europa<br />
verbinden). Es wurde laut der Studie vom<br />
Dezember 2016 „Europe and China’s New Silk<br />
Roads“ des European Think-tank Network on<br />
China (ETNC) von der chinesischen Regierung<br />
im Herbst 2013 als Schlüsselkonzept für die<br />
Außenpolitik des Landes ins Leben gerufen.<br />
„OBOR ist keine formale Politik oder gut ausgearbeitete<br />
Strategie, sondern ein breites konzeptionelles<br />
Rahmenwerk für die Politik, das<br />
der größeren ökonomischen Integration innerhalb<br />
Asiens und zwischen Asien, Europa und<br />
Afrika durch eine Reihe von Aktivitäten und<br />
Projekten dient“, heißt es in der Studie. Im ersten<br />
chinesischen Aktionsplan OBOR1 wurden<br />
Projekte im Bereich Transport-, Energie- und<br />
Telekommunikationsinfrastruktur identifiziert. Es<br />
bleibt aber zu bedenken, dass das Gebilde<br />
nach wie vor vage bleibt und auch keine offiziell<br />
anerkannte Definition von OBOR existiert.<br />
Laut Aussage der chinesischen Regierung<br />
haben bereits 65 Länder weltweit ihr Interesse<br />
bekundet, wodurch ein potenzieller Markt mit<br />
4,4 Milliarden Menschen entstehen würde.<br />
Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes<br />
schätzt, dass der Handelswert der Region<br />
binnen zehn Jahren 2,2 Billionen US-Dollar<br />
(2,1 Billionen Euro) jährlich überschreiten<br />
könnte. Das Land der Mitte will mit OBOR<br />
zur internationalen ökonomischen Entwicklung<br />
durch die Stärkung des Vernetzungsgrades<br />
in Asien, Afrika und Europa beitragen.<br />
Zu OBOR gehören sechs Wirtschaftskorridore:<br />
Der China-Mongolei-Russland Wirtschaftskorridor,<br />
die Neue Eurasische Landbrücke, der<br />
Zentralchina und Westasien Wirtschaftskorridor,<br />
der China-Indochinesische Halbinsel<br />
Wirtschaftskorridor, der China-Pakistan-Wirtschaftskorridor<br />
sowie der Bangladesch-China-<br />
Indien-Myanmar Wirtschaftskorridor.<br />
AIIB, die neue Bank zur Finanzierung<br />
Die chinesische Regierung hat für die<br />
Finanzierung von OBOR-Projekten eigens in<br />
2014/15 die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank<br />
(AIIB) gegründet. Die Bank ist als<br />
Gegenmodell zur von den US-Amerikanern<br />
dominierten Weltbank gedacht und wurde<br />
mit 100 Milliarden US-Dollar (95 Milliarden Euro)<br />
Startkapital ausgestattet. Auch Deutschland<br />
gehört laut Germany Trade & Invest neben<br />
Frankreich und dem Vereinigten Königreich<br />
zu den Gründungsnationen und besitzt mit 4,5<br />
Prozent nach China (30,1 Prozent), Indien (8,5<br />
Prozent) und Russland (6,6 Prozent) den vierthöchsten<br />
Anteil an der Bank. Zusätzlich wurde<br />
ein Seidenstraßenfond in Höhe von 38 Milliarden<br />
Euro eingerichtet. Nicht zu unterschätzen<br />
sind auch die Privatinvestitionen von chinesischen<br />
Firmen in Europa, dem asiatischen<br />
und afrikanischen Kontinent und Südamerika.<br />
OBOR-Projekte: Hafen Xiamen, Wasserkraftwerk,<br />
Hochgeschwindigkeitsbahn<br />
Als Startpunkt der Maritimen Seidenstraße gilt<br />
die chinesische Hafenstadt Xiamen in der Provinz<br />
Fujian. Dabei soll der Haupthafen von<br />
Xiamen in der Provinz auf ein ähnliches<br />
Niveau ausgebaut werden, wie Shanghai,<br />
Tianjin und Dalian. Es ist geplant, die Liegeplätze<br />
für Schiffe mit mehr als 10.000 Tonnen<br />
Leergewicht von 145 auf 200 im nächsten<br />
Jahr zu erhöhen und die Umschlagskapazität<br />
von 455 Millionen auf 700 Millionen Tonnen zu<br />
erweitern. Weiterhin soll der Flughafen ausgebaut,<br />
die Zuganbindungen verbessert und
eine Freihandelszone nach Schanghaier<br />
Vorbild eingerichtet werden. Weitere<br />
OBOR-Projekte sind jeweils ein Wasserkraft-Projekt<br />
in Pakistan, in Italien und in<br />
Russland. Das Karot-Wasserkraftprojekt<br />
in Pakistan (Baubeginn Januar 2016,<br />
geplante Fertigstellung 2020) ist Teil des<br />
China-Pakistan-Wirtschaftskorridors. Der<br />
pakistanische Hafen Gwadar ging am<br />
14. November 2016 vollständig in Betrieb,<br />
wobei der Ausbau der zweiten<br />
Phase andauert. Ende 2015 wurde er<br />
an die China Overseas Port Holding<br />
Company bis 2059 verleast.<br />
In Laos und Thailand sind Hochgeschwindigkeitsbahnen<br />
im Rahmen<br />
des Pan-Asia-Railway-Projekts in der<br />
Planung. Gemäß Bangkok Post hat<br />
Thailand mit China eine Absichtserklärung<br />
über eine 845 km lange zweigleisige<br />
Eisenbahnstrecke unterschrieben,<br />
die die Sektionen Bangkok-Kaeng<br />
Khoi-Nakhon Ratchasima-Nong Khai<br />
und Kaeng Khoi-Map Ta Phut einbezieht.<br />
Das ganze Pan-Asia-Railway-<br />
Network umfasst drei Hauptlinien: Die<br />
zentrale Route von Kunming (Südchina)<br />
über Laos, Thailand und Malaysia bis<br />
nach Singapur, die westliche Route von<br />
China über Myanmar bis nach Bangkok<br />
sowie die östliche Linie von Bangkok<br />
über Kambodscha bis nach Kunming.<br />
Weitere Routen sind in Indonesien von<br />
Jarkarta bis Bandung und zwischen Serbien<br />
und Ungarn (Belgrad-Budapest-<br />
Verbindung) in Vorbereitung.<br />
https://www.merics.org/en/merics-analysis/infographicchina-mapping/china-mapping/<br />
In der EU fokussieren OBOR-Projekte<br />
meist auf Hafenterminals und Eisenbahnverbindungen.<br />
Ein relativ bekanntes<br />
Projekt ist das COSCO-<br />
Containerterminal im griechischen<br />
Piräus. Das chinesische Logistikunternehmen<br />
betreibt und entwickelt das als<br />
„Tor zu Europa“ bezeichnete Terminal<br />
seit 2009. Am 10. August 2016 schloss<br />
COSCO laut der griechischen Tageszeitung<br />
Ekathimerini die Akquisition<br />
von 51 Prozent der Piraeus Port Authority<br />
(OLP) für 280,5 Millionen Euro ab.<br />
Weitere 16 Prozent (88 Millionen Euro)<br />
sollen künftig folgen. Zusätzliche ist geplant,<br />
300 Millionen Euro in die Entwicklung<br />
und Verbesserung der Hafenanlagen<br />
zu investieren. Der Hafen Piräus<br />
soll zwischen 2016 und 2025 das Bruttoinlandsprodukt<br />
Griechenlands um 0,8<br />
Prozent steigern sowie 31000 neue<br />
Arbeitsplätze kreieren. Die Hafenverwaltung<br />
hatte schon in 2008 einen<br />
Lizenzvertrag über 35 Jahre für die<br />
Containerterminals (Pier II und III) mit<br />
Cosco Pacific Ltd. unterzeichnet. Danach<br />
muss das Terminal zurückgegeben<br />
werden. Der damalige griechische<br />
Premierminister Antonis Samaras sagte<br />
„Griechenland wird das Tor für den<br />
Handel zwischen China und Europa<br />
werden. Die erste Kooperation mit dem<br />
Land der Mitte wurde von Piräus aus<br />
gestartet. Wir laden China zu weiteren<br />
erfolgreichen Investitionen in anderen<br />
Sektoren wie den Transportbereich, Eisenbahn,<br />
Häfen und Werften ein.“<br />
Der ehemalige COSCO-Gruppenchef<br />
Wei Jiafu bekräftigte: „Wir wollen Piräus<br />
zum Spitzenhafen im Mittelmeer und<br />
Europa entwickeln.” Der Verkauf<br />
stand u . a. in der Kritik, da die Position<br />
der örtlichen Gewerkschaften unterwandert<br />
wurde. Immer wieder<br />
gab und gibt es Streiks der Hafenarbeiter.<br />
COSCO und andere<br />
Hafenbetreiber haben ebenfalls ihr<br />
Interesse zum Ausdruck gebracht, Seehäfen<br />
in Belgien, den Niederlanden,<br />
Kroatien, Slovenien, Italien, Portugal,<br />
Spanien, Litauen und Lettland zu entwickeln.<br />
Schon 39 eurasische Güterzugverbindungen<br />
nach Europa<br />
Im Rahmen der eurasischen Landbrücke<br />
gibt es bereits mehrere Schienenverbindungen,<br />
die den regelmäßigen<br />
Güterzugverkehr zwischen dem<br />
Land der Mitte und Europa ermöglichen.<br />
Zu den Betreibern gehören u. a.<br />
HP, DB Schenker, die Trans Eurasia<br />
Logistics (TEL), die schweizer InterRail<br />
Services GmbH, DHL und natürlich die<br />
chinesische Regierung. Damit werden<br />
chinesische Städte wie Chengdu, Suzhou,<br />
Lianyungang, Wuhan, Xiamen, Zhengzhou<br />
und Yiwu mit Städten in Europa wie<br />
z. B. Lodz, Warsaw, Madrid, Hamburg<br />
und Lyon verbunden.<br />
Bisher existieren bereits 39 Eisenbahnverbindungen.<br />
Der Schienenfrachttransport<br />
ist ungefähr halb so teuer wie<br />
Luftfracht - und doppelt so schnell wie<br />
Seefrachttransport. Dies ist insbesondere<br />
für kapitalintensive Güter interessant. Die<br />
neuste Errungenschaft im Rahmen der<br />
eurasischen Landbrücke ist laut Forbes<br />
ein Güterzug mit 200 Containern (gefüllt<br />
mit Kleidung, Taschen, Haushaltsartikeln),<br />
der am 2. Januar den Bahnhof<br />
von Yiwu (Zhejiang) verließ und 18 Tage<br />
später Barking bei London erreichte.<br />
(DR)
LE-2-<strong>2017</strong> | S12 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Grenzüberschreitender Online-Handel<br />
Wir leben in einer zunehmend vernetzten Welt. Überholte analoge Strukturen,<br />
deren Zweck die Verteilung von Waren und Dienstleistungen war, werden von<br />
digitalen, kollektiv vernetzten Anwendungen abgelöst, die vom individuellen<br />
Kundennutzen getrieben werden. Der elektronische Handel gewinnt im digitalen<br />
Binnenmarkt an Bedeutung. Zweistelliges Wachstum erhöht den Druck auf alle<br />
Beteiligten, noch fehlende Voraussetzungen zu schaffen, die dem Anspruch der<br />
Konsumenten gerecht werden. GASTBEITRAG: WALTER TREZEK<br />
sumenten führen zur Verfolgbarkeit der Sendungen,<br />
die eine Zustellung (in die Paketbox,<br />
hinterlegt in der Filiale der Wahl, etc.) nach<br />
individuellen Bedürfnissen ermöglicht. Das<br />
Wachstum der Paketmengen erfordert eine<br />
Steigerung der Effizienz! Begrenzte Ressourcen<br />
erlauben nicht, dass bis zu 15 verschiedene<br />
Zustelldienste parallel zueinander in Städte<br />
oder entlegene Gebiete fahren. Das Optimierungspotential<br />
bei Transport und Logistik,<br />
effiziente Zustelllösungen auf der letzten Meile,<br />
muss allen - die danach suchen - zugänglich<br />
gemacht werden.<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
archiv/<br />
Der grenzüberschreitende online<br />
Handel spiegelt diese Entwicklung<br />
wider - Harmonisierung beim Zoll,<br />
der Mehrwertsteuer oder Konsumentenschutz<br />
fehlen. Es fehlt auch an marktgerechten<br />
Preisen für die Zustellung bzw. verbindlicher<br />
und zwischen den Zustelldiensten<br />
vergleichbarer Sendungsqualität und Standards,<br />
die eine Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />
Netze erst ermöglichen. Noch gibt es<br />
keine Systeme, die den Vorgaben eines europaweiten<br />
digitalen Binnenmarktes gerecht<br />
werden.<br />
Bausteine des digitalen Binnenmarktes<br />
Die 4 Grundfreiheiten der Europäischen Union<br />
– freier Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen<br />
und Kapital – werden in digitale<br />
Grundfreiheiten überführt. Der Handel wird die<br />
Bausteine des digitalen Binnenmarktes nutzen.<br />
Vertrauensdienste, die Kommunikation,<br />
Inhalt und die Identität schützen, heben<br />
Logistik, Transport und Zustellung von Waren<br />
und Dienstleistungen auf eine neue, nie dagewesene<br />
Effizienz. Die Interessen der Kon-<br />
Gemeinsame Normen und Standards, die Anpassung<br />
analoger Lösungen, an den digitalen<br />
Stand der Technik und Dienstleistungserbringung,<br />
helfen die Herausforderung der digitalen<br />
Marktwirtschaft zu beantworten. Als führender<br />
Verband in Europa hat „Ecommerce<br />
Europe“ in den letzten Jahren die Herausforderungen<br />
im digitalen Handel erhoben.<br />
Forderungen nach Gesetzesänderungen griffen<br />
zu kurz. Gemeinsam mit allen Betroffenen<br />
widmet sich Ecommerce Europe der Erarbeitung<br />
der notwendigen digitalen technischen<br />
und serviceorientierten Standards.<br />
Erfolgreiches Sprachrohr für den europäischen<br />
E-Commerce<br />
2015 begann Ecommerce Europe den Standard<br />
für die grenzüberschreitende Qualitätsmessung<br />
in der Zustellung von Paketen zu<br />
gestalten. Denn: Ein europäischer Standard<br />
macht die Dienstqualität aller Paketdienste<br />
über die Sendungsverfolgung messbar. Die<br />
Qualität der Beschwerdebearbeitung von<br />
Paketdiensten wurde normiert, und ist zudem<br />
in die Konsumentenschutzgesetzgebung der<br />
meisten EU Staaten eingeflossen.
2016 wurden die geschlossenen Kennzeichnungssysteme<br />
der großen Paketdienste, einschließlich<br />
der Postgesellschaften, um offene<br />
und transparente Kennzeichnungselemente<br />
aus der Warenwirtschaft ergänzt. Ziel der technischen<br />
Spezifikation ist es, durchgehende,<br />
vom Zustelldienst unabhängige Kennzeichnungen,<br />
zusätzlich zu den proprietären Barcodes<br />
auf Etiketten, bereits von den Versendern<br />
aufbringen zu lassen.<br />
Die Verbindung zwischen dem Inhalt und der<br />
Paketkennzeichnung bietet weitere Synergien,<br />
die in Zukunft helfen können, notwendige<br />
Schnittstellen zu Behörden und weiteren<br />
Dienstleistern entlang der Wertschöpfungskette<br />
zu definieren. <strong>2017</strong> und 2018 werden<br />
Normen für einen fortgeschrittenen elektronischen<br />
Datenaustausch ermöglichen, dass<br />
Daten im Vorhinein an Zoll und Finanz über-<br />
mittelt werden können. Der Konsument weiß<br />
damit beim online Kauf den abschließenden<br />
Preis, einschließlich Zoll und Mehrwertsteuer.<br />
Sicherheitsrelevante Informationen an Transportdienstleister<br />
(Flugtransport, etc.) werden<br />
ebenso vorab versendet. Güter und Waren<br />
die einer gesonderten Behandlung bedürfen,<br />
können so entsprechend gesichert (aber<br />
auch gekühlt, gewärmt, etc.) transportiert<br />
werden. Konsumentenrechte, wie etwa Gewährleistung<br />
und Garantie, aber auch individuelle<br />
Nutzeranweisungen, werden gezielt<br />
mit der Paketzustellung (und dem bekannten<br />
Inhalt) verbunden.<br />
Ziel ist es, die aus der analogen Welt stammenden<br />
Hürden, durch vernetzte, offene, allen<br />
zugängliche, digitale Lösungen zu ergänzen<br />
oder durch Lösungen transparenter Zusammenarbeit<br />
im Kollektiv zu ersetzen. (RED)<br />
Walter Trezek<br />
ist Gründungsmitglied<br />
des<br />
Expertenkreises „Logistic<br />
Natives“ des Deutschen<br />
E-Commerce-Verbandes<br />
Händlerbund, Co-Chair<br />
der e-logistics Arbeitsgruppe<br />
vom Europäischen<br />
Dachverband<br />
Ecommerce Europe,<br />
Vorsitzender der Europäischen<br />
Postnormierung<br />
für "Neue digitale Postdienstleistungen"<br />
und<br />
Chairman des Consultative<br />
Committees des<br />
Weltpostvereins.<br />
© <strong>2017</strong> TomTom Telematics B.V. TomTom ® und das ® -Logo gehören zu den Handelsmarken oder registrierten Handelsmarken von TomTom N.V. und seinen<br />
verbundenen Unternehmen. Für dieses Produkt gilt eine eingeschränkte Garantie. Siehe www.telematics.tomtom.com/legal<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S14 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Der VNL vermittelt „die neue<br />
Leichtigkeit“<br />
Am 20. und 21. Juni <strong>2017</strong> ist es wieder soweit: das Design Center Linz wird zum<br />
Nabel der Logistik-Veranstaltungswelt Österreichs, wenn der Verein Netzwerk<br />
Logistik (VNL) zum beliebten Österreichischen Logistik-Tag samt vorhergehendem<br />
Logistik Future-Lab einlädt. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
grenzender Wahrscheinlichkeit den Ton angeben,<br />
derzeit aber erst von einigen Wenigen<br />
umgesetzt werden. Ein Beispiel für eine<br />
Technologie, deren Möglichkeiten noch nicht<br />
voll ausgeschöpft werden, ist Augmented<br />
Reality.<br />
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dabei, wenn am 20.<br />
Juni <strong>2017</strong> der Österreichische<br />
Logistikpreis<br />
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Im Gegensatz zum Roman des tschechischen<br />
Autors Milan Kundera ist diese<br />
Leichtigkeit glücklicherweise alles andere<br />
als unerträglich. Doch was ist damit gemeint?<br />
Ganz einfach: wer sich auf Veränderungen<br />
einlässt, ohne die eigenen Stärken<br />
und Fähigkeiten zu vernachlässigen, und den<br />
frischen Wind des (digitalen) Wandels nutzt,<br />
eröffnet seinem Unternehmen neue Perspektiven<br />
und Erfolgschancen. Optimierte Logistik<br />
und ein ausgereiftes Supply Chain Management<br />
erlauben die Ausrichtung am wahren<br />
Kundenwunsch nach einfachen zugänglichen<br />
Technologien für echte Innovationen.<br />
Kreative Anregungen, wohin die Reise führt,<br />
liefert das Logistik Future-Lab.<br />
Quo Vadis, Logistik?<br />
Ideen gibt es viele. Interessant ist, ob sie wieder<br />
in der Versenkung verschwinden oder<br />
sich zu echten Trends entwickeln. Im Future-<br />
Lab geht es um genau jene kraftvollen Entwicklungen<br />
und Trends, die in der Wettbewerbsfähigkeit<br />
von morgen mit an Sicherheit<br />
Die Visualisierung komplexer Vorgänge,<br />
Sicherheitssteigerungen oder eine Überprüfung<br />
der Echtheit von Waren – Stichwort Produktpiraterie<br />
– sind nur drei von vielen möglichen<br />
Einsatzgebieten. Ein weiteres Beispiel<br />
sind 3D-Drucker, deren Preise bei gleichzeitiger<br />
Qualitätssteigerung stark sinken, die jedoch<br />
auf der Beschaffungsseite noch so gut<br />
wie gar nicht zum Einsatz kommen. Automatisiertes<br />
Fahren im Kontext der Gütermobilität<br />
und der smarte innerbetriebliche Materialfluss<br />
sind zwei weitere Themen des Future-Labs,<br />
das neben Vorträgen und Parallelsequenzen<br />
auch mit dem Workshop „Design Thinking“<br />
von SAP Österreich das Publikum lockt. „Im<br />
Anschluss daran findet die mit Spannung erwartete<br />
Verleihung des Österreichischen Logistik-Preises<br />
<strong>2017</strong> im RaiffeisenForum der Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ statt“, freut sich Oliver<br />
Mayr, Netzwerkmanager des VNL schon auf<br />
die Abendveranstaltung, die sich nebenbei<br />
hervorragend zum ungezwungenen Netzwerken<br />
eignet.<br />
Praxisbeispiele zum Nachmachen<br />
Theorie ist fein – aber die praktische Umsetzung<br />
sieht oft anders aus. „Wir waren immer<br />
schon bemüht, unseren Teilnehmern Inhalte<br />
zu bieten, die sie dann konkret im eigenen<br />
Unternehmen nutzen können. Dazu ist es<br />
wichtig, herauszufinden, wie weit die Logistikkompetenz<br />
vorangeschritten ist – nur wenn<br />
man den Status Quo kennt, kann man sinnvoll<br />
bei der Weiterentwicklung unterstützen“, so<br />
Oliver Mayr.
OLIVER MAYR<br />
Der VNL hat es<br />
sich zur Aufgabe<br />
gemacht, im Rahmen<br />
des Österreichischen<br />
Logistiktages<br />
konkrete<br />
alltagspraktische<br />
Umsetzungen führender<br />
Unternehmen<br />
zu vermitteln.<br />
der Gesprächsleitung von FH- Prof.<br />
Dr. Andreas Breinbauer, Leiter des FH-<br />
Studienganges Logistik und Transportmanagement<br />
FH des bfi Wien sowie<br />
„Smart Logistics: Logistikprozesse digital<br />
– total normal?“, bei der FH- Prof.<br />
DI Dr. Veit Kohnhauser, Fachbereichsleiter<br />
Logistik & Operations Management<br />
FH Salzburg, spannende Fragen<br />
stellen wird.<br />
Einfach<br />
Lager-<br />
technik<br />
In den Keynotes und Parallelsequenzen<br />
erfahren die Besucher nicht nur, wie<br />
Klarheit im Supply-Chain-Setup die<br />
Unternehmen näher an den Kunden<br />
rückt, sie agiler macht und die internen<br />
Aufgaben in einen ruhigen Fluss<br />
bringt, sondern auch, wie der vom<br />
e-Commerce bekannte Convenience-<br />
Gedanke auf die Industrie und Logistikwirtschaft<br />
überschwappt – und dadurch<br />
traditionelle Unternehmen zu<br />
neuen Antworten zwingt. Weitere Zutaten<br />
des Erfolgsrezeptes: der gezielte<br />
Einsatz innovativer Technologien zur<br />
Effizienzsteigerung und Problemlösung,<br />
wie digitale Logistik die Supply Chains<br />
verändert, wie Industrie, Handel und<br />
Dienstleistung den monopolistischen<br />
Plattformgiganten Paroli bieten können<br />
und wie gerade eine erstklassige Logistik<br />
zum Umsatztreiber werden kann.<br />
Top-Speaker und Parallelsequenzen<br />
Ein Highlight der Veranstaltung wird mit<br />
Sicherheit der Vortrag am Mittwochvormittag:<br />
DI Günther Apfalter, President<br />
Magna Europe & Magna St, wird über<br />
den „Wandel der Automobilindustrie<br />
und dessen Auswirkung auf die Supply<br />
Chain“ referieren. Tagsüber gibt es unterschiedliche<br />
Parallelsequenzen, und<br />
wie immer fällt auch diesmal die Wahl<br />
nicht leicht.<br />
Die ersten drei Möglichkeiten: Digitale<br />
Revolution am Frachtmarkt durch<br />
Startups? Herausforderungen für die<br />
„klassischen“ Spediteure – Chancen<br />
für die Verlader“, moderiert von Hans-<br />
Christian Siegert, Geschäftsfürender<br />
Gesellschafter dr. schaab+partner,<br />
„Der pure Kundenfokus: Handel<br />
oder Plattform – wer gewinnt?“ unter<br />
Nach dem Mittagessen wartet die<br />
zweite Dreierkette: „Omnichannel-Handel:<br />
Reicht die digitale Transformation<br />
für die Kundenbegeisterung?“ Moderation:<br />
Bernd Kratz, Managing Director<br />
EMA GmbH. Oder doch eher „Noch<br />
flexibler, noch effizienter: wie smart<br />
müssen Produktion und Logistik dazu<br />
sein?“ mit FH-Prof. DI Dr. Herbert Jodlbauer,<br />
Leiter Studiengänge Produktion<br />
und Management / Operations Management<br />
FH OÖ – Campus Steyr in<br />
der Rolle des Moderators? Last but not<br />
least zur Wahl: „Agile Supply Chain: Mit<br />
richtiger Priorisierung und Geschwindigkeit<br />
zu höherer Wettbewerbsfähigkeit“<br />
mit Dr. Klaus Venus, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Ifl Consulting GmbH.<br />
Zum Abschluss folgt ein weiterer Fachvortrag,<br />
gehalten von Dr. Daniela Gerd<br />
tom Markotten Head of Digital Solutions<br />
& Services Mercedes-Benz Trucks:<br />
„Gamechanger Connectivity – wie<br />
der vernetzte Truck die Logistik revolutioniert“.<br />
Insgesamt also jede Menge<br />
Technik, Digitalisierung und Innovation.<br />
Aber: „Bei all diesen Themen darf man<br />
den Menschen nicht vergessen. Kunden<br />
und Mitarbeiter verhalten sich<br />
anders. Die Frage ist auch, wie die<br />
neuen Möglichkeiten die Arbeitsweise<br />
verändern. Angebot und Nachfrage<br />
steuern, wie all diese Themen sich im<br />
Alltag auswirken“, meint Mayr. Neben<br />
all den interessanten Inhalten locken<br />
die Aussicht auf interessanten Austausch<br />
mit Fachkollegen und die Fachausstellung,<br />
denn egal wie digital die<br />
Welt auch wird – das persönliche Gespräch<br />
samt Händedruck zählt auch<br />
heute noch mehr als 1.000 E-Mails.<br />
(AG)<br />
Vom Behälter bis<br />
zum Hochregal –<br />
von der Planung bis<br />
zur Inbetriebnahme<br />
Mehr Highlights unter:<br />
www.bito.at<br />
ALLES<br />
AUS EINER<br />
HAND
LE-2-<strong>2017</strong> | S16 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Paketshop oder Packstation? Mit<br />
DHL hat man die Qual der Wahl<br />
Mit der größten Dichte an Paketshops und einem Marktanteil von 25 Prozent<br />
nach nur einem Jahr schickt sich die DHL Paket an, den Österreichischen Paketmarkt<br />
im Sturm zu erobern. Die Kooperation mit Billa ist nur eines von vielen<br />
Puzzelteilchen auf dem Weg zum erfolgreichen Gesamtbild. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-dhl-paket/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
DHL Paket Geschäftsführer<br />
Günter Birnstingl<br />
Im unlängst publizierten Branchenradar<br />
KEP Dienste in Österreich <strong>2017</strong> der KREUT-<br />
ZER FISCHER & PARTNER Consulting GmbH<br />
zeigt sich, dass DHL Paket (Austria) offensichtlich<br />
den Geschmack der Kunden getroffen<br />
hat. Mit rund 25 Prozent Marktanteil<br />
liegt der Paketdienstleister in seinem ersten<br />
vollständigen Geschäftsjahr an zweiter Stelle<br />
im Ranking. Dafür wurden alle national und<br />
international versendeten Express- und Standardpakete<br />
im B2C/C2C Paketmarkt ohne<br />
Gewichtsbeschränkung evaluiert. Wer in so<br />
kurzer Zeit auf so große Nachfrage stößt, muss<br />
wohl etwas besser machen als der Mitbewerb,<br />
nur was?<br />
Abdeckung & Öffnungszeiten<br />
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist die Erreichbarkeit,<br />
weiß DHL Paket Geschäftsführer<br />
Günter Birnstingl: „Durch unsere große Standortdichte<br />
sind wir für Versender und Empfänger<br />
gleichermaßen leicht zu erreichen. 90 Prozent<br />
der Bevölkerung erreichen einen unserer<br />
Shops binnen 10 Minuten – in der Stadt zu Fuß,<br />
am Land mit einem Fahrzeug. Und wir arbeiten<br />
daran, diesen Prozentsatz noch zu erhöhen.“<br />
Auch die Öffnungszeiten spielen eine große<br />
Rolle, denn während ein traditionell eingesessener<br />
Anbieter seit einigen Jahren auf die<br />
Samstagsöffnung seiner Filialen sehr zum Leidwesen<br />
vieler Kunden verzichtet, konnte sich<br />
die DHL Paket mit Billa einen Partner sichern,<br />
der durch seine langen Öffnungszeiten auch<br />
in der tiefsten Provinz besonders attraktiv ist.<br />
Insgesamt umfasst das Paketshop-Netzwerk<br />
der DHL Paket in Österreich bereits weit mehr<br />
als 2.200 Standorte – und ist damit in dieser<br />
Hinsicht klar die Nummer Eins. Um der steigenden<br />
Nachfrage am Paketmarkt gerecht<br />
zu werden, wurden kürzlich sowohl in Graz als<br />
auch in Wien neue Paketverteilzentren in Betrieb<br />
genommen.<br />
Kundenservice vs Greißlersterben<br />
Komfort und Flexibilität für Versender und<br />
Empfänger haben Priorität – das merkt man<br />
vor allem bei den Zusatzangeboten. So erscheinen<br />
kundenorientierte Empfängerservices,<br />
wie Abend- und Samstagszustellung<br />
und die individuelle Wunschtagzustellung<br />
besonders verlockend. Doch auch die Tatsache,<br />
dass man beim Brotholen gleichzeitig<br />
ein Paket versenden kann, macht Freude.<br />
„Wir bekommen sehr viel positives Feedback<br />
von unseren Paketshop-Partnern. Denn wer<br />
in der Bäckerei ein Paket holt, nimmt in den<br />
meisten Fällen auch gleich sein Weckerl mit.
So kommt unser Partner auf 25 bis 30 Kontakte<br />
mehr pro Tag und hat die Chance, seinen Umsatz<br />
im Kerngeschäft zu steigern und bekommt<br />
obendrein noch eine Entlohnung für seine<br />
Dienstleistung. Somit helfen wir kleinen Unternehmen<br />
wie eben beispielsweise Bäckereien,<br />
ihr Überleben zu sichern“, erklärt Birnstingl.<br />
Gerade in ländlichen Gegenden ist das eine<br />
wichtige Unterstützung für die Nahversorger.<br />
Packstation 24/7<br />
Wer am Sonn- oder Feiertag das dringende<br />
Bedürfnis verspürt, ein Paket aufzugeben, der<br />
hat mit etwas Glück eine der österreichweit<br />
50 Packstationen in der Nähe. Diese öffentlich<br />
zugänglichen, unbemannten Paketversende-<br />
und –abholstationen gibt es derzeit<br />
in Innsbruck, Salzburg, Linz, Klosterneuburg,<br />
Brunn am Gebirge, Graz, Schwechat, Wiener<br />
Neudorf und natürlich in Wien. Um den hohen<br />
technischen Aufwand solcher Stationen auszugleichen,<br />
ist eine hohe Frequenz nötig.<br />
Dafür ist die Handhabung denkbar einfach:<br />
man druckt zu Hause das passende Versandlabel<br />
aus (oder klebt das Rücksendelabel<br />
auf), scannt bei der „Paketwand“ das<br />
damit beklebte Päckchen und legt es in das<br />
sich öffnende Fach, von wo es von einem<br />
DHL-Fahrer abgeholt wird. Oder man lässt<br />
sich Sendungen direkt an solch eine Station<br />
liefern, beispielsweise wenn man selten zu<br />
Hause ist. Sobald das Paket die Packstation<br />
erreicht hat, erhält der Kunde eine Benachrichtigung<br />
per SMS oder E-Mail und kann es<br />
mittels sendungsbezogener mobiler TAN abholen,<br />
bei Bedarf ist sogar die Bezahlung einer<br />
Nachnahmegebühr möglich. Klingt einfach<br />
– ist es auch. „Das ist auch praktisch,<br />
wenn man beispielsweise bei Bestellungen im<br />
Internet seine Privatadresse nicht bekanntgeben<br />
möchte“, meint Birnstingl.<br />
Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss<br />
natürlich auch Trends im Auge behalten.<br />
Was hält der Versandexperte von Drohnen?<br />
„Meiner Meinung nach ist die Belieferung mit<br />
Drohnen kein Thema für die breite Masse.<br />
Aber wenn es darum geht, ein Herzmedikament<br />
auf eine Skipiste zu einem Lawinenopfer<br />
zu bringen, ist das sicher eine gute Möglichkeit.<br />
Generell ist die Lieferung mit Drohnen<br />
vermutlich eher für entlegene, schwer zugängliche<br />
Gebiete interessant. Aktuell haben<br />
wir jedenfalls nichts in diese Richtung geplant,<br />
auch wenn wir natürlich konzernintern das<br />
Thema erforschen.“<br />
Und wie sieht es mit dem Lastenrad aus, das<br />
in Wien immer wieder auf der politischen<br />
Agenda auftaucht (und verschwindet)?<br />
„Das Lastenrad ist hinsichtlich des CO2-Ausstoßes<br />
natürlich unschlagbar, allerdings sind<br />
sowohl die Kapazität, als auch der Einsatzradius<br />
naturgemäß sehr begrenzt. Aber<br />
wenn ich an Salzburg und seine Innenstadtpoller<br />
denke, wäre das für manche Lieferungen<br />
eine interessante Option“, so Birnstingl.<br />
(AG)<br />
DHL Packstation 24/7
LE-2-<strong>2017</strong> | S18 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Mit der Maus rund um die Welt<br />
Der Online Handel wächst rasant – und zwar rund um den Globus. Für lokale Händler<br />
ergeben sich im Internet Chancen, ganz neue Kunden zu erreichen. Denn in<br />
der virtuellen Welt verschwinden die Entfernungen, verwischen die Grenzen.<br />
BEITRAG: STEPHAN GRAD<br />
STEPHAN GRAD<br />
Als Amazon und eBay 1995<br />
die ersten Waren über das<br />
seinerzeit noch neue Medium<br />
Internet verschickten,<br />
hätte wohl niemand gedacht, dass<br />
dem Online Handel so eine rosige Zukunft<br />
bevorsteht. Heute - gut 20 Jahre<br />
später - scheint eine Welt ohne Einkauf<br />
per Mausklick kaum noch vorstellbar.<br />
93 Millionen Pakete wurden im vergangenen<br />
Jahr an Privatkunden ausgeliefert<br />
– und zwar allein in Österreich. Das<br />
sind 35 Prozent mehr als noch im Jahr<br />
davor, ergab das Branchenradar von<br />
Kreutzer, Fischer und Partner. Insgesamt<br />
haben die Österreicher im vergangenen<br />
Jahr Waren im Wert von 3,4 Milliarden<br />
Euro bei den inländischen und internationalen<br />
e-Commerce-Anbietern<br />
gekauft.<br />
Potenzial liegt im globalen Handel<br />
Viel Geld – doch das Potenzial des<br />
e-Commerce liegt woanders. Das Ein-<br />
kaufscenter Internet macht nämlich<br />
nicht an der Landesgrenze Halt. Weltweit<br />
wurden im Online-Einzelhandel<br />
im Jahr 2015 laut dem deutschen<br />
Statistik-Portal Statista 1.548 Milliarden<br />
US-Dollar umgesetzt. Für das Jahr 2020<br />
wird ein globaler e-Commerce-Umsatz<br />
von 4.058 Milliarden US-Dollar prognostiziert.<br />
Den weiterhin rasanten Anstieg<br />
begründen die Statistiker unter anderem<br />
damit, dass - dem A.T. Kearney Global<br />
Retail e-Commerce Index zufolge<br />
- im Jahr 2015 weltweit nur rund 1,47<br />
Milliarden Menschen online einkauften.<br />
Bei derzeit insgesamt etwa 7,4 Milliarden<br />
Menschen gibt es noch erhebliches<br />
Potenzial.<br />
Schritt über die Grenze wagen<br />
Für Österreichs Einzelhändler ist es also<br />
höchste Zeit, den Schritt in die virtuelle<br />
Welt zu wagen, können sie doch via<br />
Internet mehr als sieben Milliarden Kunden<br />
erreichen. Dabei gibt es jedoch<br />
einiges zu beachten. Vor allem gilt:<br />
Grenzüberschreitender Online Handel<br />
braucht mehr als nur das Übersetzen<br />
der Shop-Website! Doch es gibt einige<br />
Strategien, die bisher national agierenden<br />
Online Händlern den Übergang<br />
von der nationalen in die internationale<br />
Verkaufswelt erleichtern.<br />
So sollten expansionswillige Verkäufer<br />
zunächst die Wettbewerbslandschaft,<br />
bereits bestehende Angebote sowie<br />
Kaufkraft und Preispolitik der Wettbewerber<br />
in der Region, die sie erobern<br />
möchten, analysieren. Im Abgleich<br />
dieser Rahmenbedingungen mit dem<br />
eigenen Angebot ermitteln sie ihren<br />
Unique Selling Point (USP). Aber Achtung:<br />
Der USP ist je nach Region oft<br />
verschieden – so darf zum Beispiel der<br />
USP für einen südostasiatischen Markt<br />
nicht mit dem in der Heimat gleichgesetzt<br />
werden. Deshalb gilt im globalen<br />
Handel: Think global, act local. Denn<br />
wer international erfolgreich sein will,<br />
muss sowohl seine Webseite in die jeweilige<br />
Landessprache überführen,<br />
als auch die Produktpreise in der Landeswährung<br />
ansetzen. Dazu reicht es<br />
aber nicht aus, nur die Informationen<br />
zu übersetzen.
Webseiten, die im Heimatmarkt als benutzerfreundlich<br />
und attraktiv gelten,<br />
rufen in anderen Märkten nicht unbedingt<br />
die gleichen Assoziationen hervor.<br />
Auch Adressfelder in Formularen<br />
oder die lokaltypische Schreibweise<br />
von Namen und Anschriften muss angepasst<br />
werden. Darüber hinaus gibt<br />
es in vielen Regionen landestypische<br />
Bezahlmethoden, die im jeweiligen<br />
Land oft einen enormen Verbreitungsgrad<br />
haben.<br />
eCommerce<br />
Logistik - Day<br />
Lokale Profis helfen beim Markteintritt<br />
Auch gilt es, lokale Aktionszeiträume –<br />
wie den Black Friday in den USA – und<br />
die landesspezifischen Eigenheiten der<br />
neuen Kundengruppe zu beachten.<br />
So sind zum Beispiel amerikanische<br />
Konsumenten eher kaufbereit, wenn<br />
Versand und Rücksendung kostenlos<br />
sind. Hilfreich bei der Analyse der landesspezifischen<br />
Eigenheiten sind lokale<br />
Experten. Sie kennen sich auf dem jeweiligen<br />
Markt aus, können die Vorteile<br />
des Angebots für die Käufergruppe<br />
herausstellen und setzen lokale Vermarktungsmethoden<br />
um.<br />
Doch die einheimischen Profis können<br />
noch mehr: Vor allem helfen sie, rechtliche<br />
Hürden beim Eintritt in einen fremden<br />
Markt zu meistern, wissen, welche<br />
Genehmigungen es braucht und wo<br />
Fallstricke lauern. Sie kennen Steuergesetze<br />
und rechtliche Grundlagen des<br />
jeweiligen Landes. Ein professionelles<br />
internationales Partnernetzwerk spielt<br />
deshalb für Online Händler, die Märkte<br />
rund um den Globus erobern wollen,<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Wien, 28.09.<strong>2017</strong><br />
Wer diese Tipps berücksichtigt und den<br />
Mut fasst, international zu denken – und<br />
zwar nicht nur Richtung Deutschland<br />
oder Schweiz – wird mit Erfolg in einer<br />
ganz neuen Größenordnung belohnt.<br />
Als heimischer Ansprechpartner steht<br />
A-COMMERCE Online Händlern bei<br />
der Expansion mit Rat und Tat zur Seite.<br />
(RED)<br />
www.logistik-<strong>express</strong>.com
LE-2-<strong>2017</strong> | S20 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Jetzt anmelden zum 2. eCommerce<br />
Logistik-Day in Wien<br />
Der digitale Wandel schreitet unaufhaltsam voran. Laufend drängen neue Anbieter<br />
auf den e-Commerce-Markt, um an den Erfolgschancen des digitalen<br />
Handels zu partizipieren. Der 2. eCommerce Logistik-Day - eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />
von <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> und dem Institut des Interaktiven Handels<br />
in Kooperation mit DHL Paket (Austria) GmbH und der Managementberatung<br />
EMA GmbH - am Donnerstag, 28. September <strong>2017</strong> in Wien will den Akteuren des<br />
On- und Offline-Handels Denkanstöße für die Markterschließung geben. Denn<br />
die Wurzel des Erfolgs liegt zu einem wichtigen Teil in der richtigen Gestaltung<br />
von Versand-, Transport-, Retouren- und Intralogistikprozessen. REDAKTION: KARIN WALTER<br />
ECOMMERCE <strong>LOGISTIK</strong>-DAY - JAKLITSCH. BIRNSTINGL, KRATZ<br />
kanalübergreifenden Angeboten dominiert.<br />
Das bringt Dynamik in den Markt, dessen Spitzenumsätze<br />
allerdings nach wie vor durch die<br />
großen internationalen Player wie Amazon,<br />
Zalando, Universal und Otto vereinnahmt<br />
werden und somit außer Landes ziehen. Zu<br />
beobachten ist derzeit aber auch ein weiterer<br />
Trend: Immer mehr regionale Anbieter strömen<br />
mit Online-Angeboten auf den Markt. Trachtenmode,<br />
regionale Spirituosen oder Delikatessen<br />
wie Tiroler Speck werden immer häufiger<br />
in Versandkartons gepackt und über<br />
den Distanzhandel verschickt. Produkten, die<br />
früher mehr oder weniger exklusiv in kleinen<br />
Ladengeschäften direkt beim Erzeuger offeriert<br />
wurden, bietet das Internet eine lukrative<br />
Plattform, um zum Teil auch über die Landesgrenze<br />
hinweg neue Interessenten zu finden.<br />
Auch Startups mit pfiffigen Geschäftsideen<br />
drängen immer stärker die Handelsszene.<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
ecommerce-logistik-day/<br />
• http://insider.logistik-<strong>express</strong>.com/video/<br />
E-Commerce und Multichannel-Handel<br />
sind in den vergangenen Jahren<br />
zu wichtigen Bestandteilen der österreichischen<br />
Handelslandschaft geworden.<br />
Schätzungen zufolge gaben die Verbraucher<br />
in Österreich im vergangenen Jahr<br />
bereits 3,4 Milliarden Euro für den Einkauf auf<br />
Shopping-Plattformen aus - knapp fünf Prozent<br />
des gesamten österreichischen Einzelhandelsvolumens.<br />
Besonders interessant an<br />
der Entwicklung ist, dass immer mehr stationäre<br />
Händler das Internet für sich entdecken.<br />
Die Top-250 der größten Online-Anbieter<br />
Österreichs werden mittlerweile schon von<br />
Das junge Wiener Startup-Unternehmen Yipbee<br />
ist ein Beispiel dafür. Yipbee betreibt<br />
einen Online-Shop, in dem rund 16.000<br />
Lebensmittel und Haushaltsprodukte gelistet<br />
sind - und lockt seine Kundschaft mit erfahrenen<br />
„Personal Shoppern“. Diese übernehmen<br />
nach erfolgter Online-Bestellung innerhalb von<br />
zwei Stunden den gesamten Lebensmitteleinkauf<br />
inklusive der Anlieferung der Waren<br />
an die Haustüre der Kunden. Eingekauft wird<br />
aktuell ausschließlich bei der Metro. Somit<br />
haben Endverbraucher den Vorteil, auch<br />
ohne Metro-Karte auf das Metro Sortiment zugreifen<br />
zu können.
Podiumsdiskussion: Startups versus<br />
klassische Anbieter<br />
Der 2. eCommerce Logistik-Day am 28.<br />
September im Vienna Twin Conference<br />
Center bietet die Gelegenheit, mehr<br />
über das Yipbee-Konzept zu erfahren.<br />
Beispielsweise, mit welchen Partnern<br />
das Unternehmen kooperiert oder wie<br />
die Mitarbeiter um Firmengründer Umut<br />
Kivrak die logistische Herausforderung<br />
meistern, jeden Kunden österreichweit<br />
innerhalb von zwei Stunden mit dem<br />
innovativen Lieferservice zu bedienen.<br />
„Der Online-Markt mit Lebensmitteln<br />
ist sowohl in Deutschland als auch in<br />
Österreich bisweilen noch sehr stark<br />
als Marktnische anzusehen“, sagt der<br />
e-Commerce-Experte Bernd Kratz, Inhaber<br />
der Managementberatung EMA<br />
GmbH – Executive Management Advisors<br />
und federführender Organisator<br />
der Veranstaltung. „Doch der Anteil<br />
derjenigen, die sich schwer tun ihren<br />
Lebensmitteleinkauf selbst zu tätigen,<br />
nimmt immer weiter zu. Sei es, weil<br />
die Gesellschaft zunehmend älter wird<br />
oder auch die berufliche Belastung stetig<br />
weiter zunimmt. Dem Handel kommt<br />
daher die Aufgabe zu, maßgeschneiderte<br />
Logistiklösungen für die sich verändernden<br />
Marktanforderungen zu finden.<br />
Für den eCommerce Logistik-Day<br />
haben wir uns deshalb als ein Ziel gesetzt,<br />
im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />
herauszuarbeiten, von welchen<br />
Konzepten sich Startups im Unterschied<br />
zu den klassischen Filialbetreibern des<br />
Lebensmittelhandels den größten Erfolg<br />
versprechen.“<br />
Im Fokus: B2B, Multichannel und Retourenlogistik<br />
Selbstverständlich wird der eCommerce<br />
Logistik-Day <strong>2017</strong> - wie schon<br />
bei der Veranstaltungspremiere im<br />
vergangenen Jahr - den Akteuren<br />
der Versandhandelsbranche in erster<br />
Linie wieder eine starke Stimme auf<br />
dem Podium schenken. Für die diesjährige<br />
Veranstaltung haben bereits<br />
Gerhard Krauth, Head of Logistics, des<br />
Mode-Versandhauses Peter Hahn sowie<br />
Siegfried Horn, Vorstand der E. M.<br />
Group Holding ihr Kommen zugesagt.<br />
Beide Unternehmen adressieren ihr<br />
Angebot an sehr unterschiedliche Zielgruppen.<br />
Das Versandhaus Peter Hahn<br />
hat sich in den vergangenen Jahren<br />
einen international bekannten Namen<br />
als Versender hochwertiger Modeartikel<br />
gemacht. Ein Großteil des Umsatzes<br />
wird über das Katalog- und Internetgeschäft<br />
erzielt - ein Geschäft mit traditionell<br />
sehr hohen Retourenquoten.<br />
Darüber hinaus ist es die Aufgabe der<br />
Logistik, einige in Eigenregie betriebene<br />
Modehäuser im süddeutschen<br />
Raum zu beliefern. Die E. M. Group Holding<br />
Wertingen bei Augsburg ist dagegen<br />
rein auf den B2B-Versand spezialisiert.<br />
Die Unternehmensgruppe betreibt<br />
mehrere Marktplätze für den Hotel- und<br />
Gastronomiebedarf. Das Sortiment umfasst<br />
insgesamt mehr als 35.000 Artikel.<br />
Von der Ware-zur-Person zur Roboterzur-Person-Kommissionierung<br />
Keine Frage, zu einem erfolgreichen<br />
Online-Angebot gehört heutzutage ein<br />
ausgereiftes und flexibles Zustellsystem<br />
dazu: mit Zeitfenster-Zustellung, der<br />
Zustellung an eine gewünschte Abholadresse<br />
oder für ganz eilige Warensendungen<br />
sogar die Zustellung binnen 90<br />
Minuten nach der Bestellung. Die Paketfabriken<br />
des Online- und Multichannel-Handels<br />
müssen auf diese Anforderungen<br />
vorbereitet sein. Die Dynamik<br />
der Märkte verlangt von den Marktteilnehmern<br />
ein aktives Nachdenken über<br />
den erforderlichen Grad der Automatisierung<br />
sowie die eigenen, in die Prozesslandschaft<br />
passenden Automatisierungstechnologien.<br />
Es gilt, effizient<br />
und hochgradig flexibel auf Änderungen<br />
im Sortiment oder Schwankungen<br />
bei den Versandmengen zu reagieren.<br />
Der 2. eCommerce Logistik-Day in<br />
Wien widmet sich unterschiedlichen,<br />
auf dem Markt angebotenen Lösungskonzepten.<br />
Mit Christian Zillner, Senior<br />
Sales Manager des Roboterbauers<br />
Magazino GmbH, Samay Kohli, Founder<br />
and Managing Director, Grey Orange<br />
Pte Ltd und Michael Mäder, Produktmanager<br />
Packaging Technology,<br />
XPROMA GmbH, konnten aus diesem<br />
Segment bereits einige interessante<br />
Referenten für die Veranstaltung am<br />
28. September gewonnen werden.<br />
Die Roboterkommissionierlösung TORU<br />
Cube des Münchener Technologie-Startups<br />
Magazino ist zurzeit stark im<br />
öffentlichen Fokus und wird wegen seiner<br />
Innovationskraft beinahe monatlich<br />
mit Preisauszeichnungen überschüttet.<br />
Im Unterschied zum klassischen Warezur-Person-Kommissionier-Konzept<br />
fährt<br />
der Roboter selbständig durchs Lager.<br />
Er pickt und verstaut die gewünschten<br />
Objekte in seinem integrierten Regal<br />
und bringt es direkt zur Versandstation.<br />
Der Kommissionier-Butler von Grey<br />
Orange Pte unterfährt dagegen die<br />
mobilen Regale im Lager und bringt sie<br />
zu den eingerichteten Kommissionierstationen.<br />
Dort besteht die Möglichkeit<br />
zu picken und retournierte Waren im<br />
selben Prozess wieder einzulagern.<br />
Wissensvermittlung und Networking an<br />
erster Stelle am 28.9.<strong>2017</strong> in Wien<br />
Ein erweiterter Aktionsradius, neue<br />
Kunden und Sortimente oder insgesamt<br />
verschlankte Prozesse: Es gibt<br />
vielerlei Gründe dafür, als Händler im<br />
Netz aktiv zu werden. „Jeder kann am<br />
Wachstum der Branche partizipieren<br />
- vorausgesetzt, man versteht das Einmaleins<br />
der dazugehörenden Logistikprozesse“<br />
sagt Bernd Kratz. „Mit dem<br />
eCommerce Logistik-Day wollen wir<br />
bestehendes Wissen weiter geben und<br />
ebenso auch dem Networking innerhalb<br />
der Branche einen großen Stellenwert<br />
geben.“ (WAL)<br />
eCommerce Logistik-Day<br />
28. September <strong>2017</strong>, 9 Uhr<br />
TWIN TOWERS Conference Center<br />
https://www.google.com/maps/place/<br />
Vienna+Twin+Conference+Center<br />
Anmeldung über XING:<br />
https://www.xing.com/events/2-ecommerce-logistik-day-1788284
LE-2-<strong>2017</strong> | S22 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Der Supermarkt 4.0 steht in den<br />
Startlöchern<br />
Bislang ist es Tatsache, dass der Online-Versand mit verderblichen Waren eher<br />
eine untergeordnete Rolle spielt. Der Start von Amazon Fresh in Deutschland<br />
könnte den Markt allerdings schnell in Bewegung bringen. REDAKTION: KARIN WALTER<br />
KARIN WALTER<br />
Es braucht nur wenige Klicks<br />
- schon darf man sich nach<br />
wenigen Stunden oder Tagen<br />
über die online bestellten<br />
Schuhe, ein neues Outfit für das Frühjahr<br />
oder eine nagelneue Spielekonsole<br />
freuen. Wer Joghurt, Fleisch, Obst<br />
oder Gemüse aus dem Netz bestellt,<br />
setzt sich demgegenüber einem erheblich<br />
größeren Risiko aus. Denn wer kann<br />
schon garantieren, dass der bestellte<br />
Salat nach seiner Reise quer durch<br />
Deutschland nicht schon vor welken<br />
Blättern strotzt oder das Rindersteak<br />
nicht ganz so appetitlich aussieht, wie<br />
es die Abbildung im Shopping-Portal<br />
verspricht? Und wie ist das eigentlich:<br />
Lassen sich braun verfärbte Bananen<br />
oder ausgelaufene Mehltüten ähnlich<br />
problemlos wie Textilien, Bücher oder<br />
Schuhe retournieren?<br />
Fragen wie diese sorgen dafür, dass<br />
das Online-Geschäft mit verderblichen<br />
Frischwaren in Deutschland seit über einem<br />
Jahrzehnt allenfalls eine untergeordnete<br />
Rolle spielt. Gerade einmal ein<br />
Prozent des Umsatzes des deutschen<br />
Lebensmittelhandels geht auf Bestellungen<br />
aus dem World Wide Web zurück.<br />
Die anfallenden Liefergebühren<br />
zum Beispiel, die vielfach mitgelieferten<br />
Verpackungsberge, aber auch die verhältnismäßig<br />
langen Wartezeiten - bis<br />
sich die Ware tatsächlich konsumieren<br />
oder verarbeiten lässt - halten offenbar<br />
noch viele Konsumenten davon ab,<br />
die Kaufentscheidung für Lebensmittel<br />
bequem vom Sofa aus zu treffen.<br />
Öffnungszeiten Handel in Deutschland<br />
bremsen das Wachstum<br />
Eines der größten Hindernisse ist sicherlich<br />
auch, dass der stationäre Lebensmitteleinzelhandel<br />
die Verbraucher<br />
in Deutschland bisweilen sehr zuvorkommend<br />
bedient. Bis Mitternacht -<br />
so lange kann man in den größeren<br />
deutschen Städten und Ballungszentren<br />
heute vielerorts schon einkaufen.<br />
Schließt ein Laden vor 22 Uhr, ist man<br />
heutzutage fast schon dazu geneigt,<br />
von einer Ausnahme zu sprechen.<br />
Laut den aktuellen Zahlen des Nürnberger<br />
Marktforschungsinstituts GfK<br />
nutzt bereits jeder dritte Konsument in<br />
Deutschland hin und wieder oder sogar<br />
regelmäßig das Angebot des stationären<br />
Lebensmittelhandels zum Abendeinkauf.<br />
Frischwaren sind nach 22 Uhr<br />
zwar nicht mehr ganz so stark nachgefragt<br />
wie in den früheren Abendstunden.<br />
Mit einem durchschnittlichen Einkaufswert<br />
von 17,35 Euro erwirtschaften<br />
die Supermärkte spät am Abend allerdings<br />
kaum weniger Einnahmen pro<br />
Kunde als mit der Laufkundschaft, die<br />
vor 20 Uhr im Laden eintrifft. Abgesehen<br />
von den Unannehmlichkeiten, die die<br />
Kunden in Kauf nehmen müssen, um<br />
zu Fuß oder mit dem Auto zum Supermarkt<br />
zu gelangen sowie den lästigen<br />
Wartezeiten an der Kasse gibt es für<br />
das Gros der Lebensmittelhändler bisweilen<br />
kaum einen zwingenden Grund,<br />
nennenswerte Umsatzanteile vom stationären<br />
Handel ins Netz zu verlagern.<br />
Amazon wirbelt den Lebensmittel Online-Handel<br />
auf<br />
Das könnte sich jedoch schon bald<br />
ändern: Kommt es zu dem laut Medienrecherchen<br />
unmittelbar bevorstehenden<br />
Einstieg von Amazon in den deutschen<br />
Online-Handel mit Frischlebensmitteln,<br />
rechnen Branchenkenner wie<br />
die renommierte e-Commerce-Strategieberatung<br />
Oliver Wyman damit,<br />
dass Ladengeschäfte, die heute schon<br />
wenig rentabel sind, früher oder später<br />
ganz aus der Handelslandschaft verschwinden<br />
werden.<br />
Ein steigendes Interesse am Lebensmittel-Einkauf<br />
im Netz ist bei den Verbrauchern<br />
in Deutschland ohnehin schon<br />
seit geraumer Zeit zu beobachten: Im<br />
vergangenen Jahr erhöhte der Online-Handel<br />
seinen Umsatz mit Lebensmitteln<br />
bereits um 26 Prozent auf 932<br />
Millionen Euro. Zahlen, die der Dachverband<br />
der Digitalbranche Bitkom<br />
zur Jahreswende in einer repräsentativen<br />
Online-Umfrage ermittelt hat,<br />
deuten auf eine weiter wachsende<br />
Kauflust der Deutschen nach Frischwaren<br />
und anderen Supermarktartikeln<br />
aus dem Netz: Mehr als ein Viertel der<br />
befragten Online-Shopper hat seinen<br />
Supermarkteinkauf demzufolge schon<br />
einmal im Internet erledigt. Etwa die<br />
Hälfte der restlichen Befragten spielt<br />
bereits ernsthaft mit dem Gedanken,<br />
das Internet bei der Beschaffung von<br />
Dingen des täglichen Gebrauchs zumindest<br />
einmal ausprobieren zu wollen.
und das bestellte Steak tatsächlich<br />
frisch zum Empfänger gelangen, kommen<br />
die Kunden beider Anbieter bis<br />
dato allerdings noch nicht darum herum,<br />
zusätzliche Kosten für die Expresslieferung<br />
in Kauf zu nehmen.<br />
Einige Vorbehalte gegenüber dem<br />
Online-Lebensmittelkauf halten sich<br />
jedoch weiterhin behände: Sechs von<br />
zehn Befragten, die bislang noch keine<br />
Lebensmittel online gekauft haben,<br />
wollen die Waren vor dem Kauf lieber<br />
sehen, riechen und anfassen. Ein Großteil<br />
kann sich außerdem nicht so richtig<br />
damit anfreunden, Versandgebühren<br />
für die Lieferung zu bezahlen.<br />
Ein logistischer Kraftakt zur Einhaltung<br />
der Kühlkette<br />
Lebensmittelhändler experimentieren<br />
aus diesem Grund schon lange, wie<br />
und ob sich der Markt unter diesen Voraussetzungen<br />
überhaupt wirtschaftlich<br />
bedienen lässt. Kühlung, Lagerung,<br />
Kommissionierung, Verpackung und<br />
Auslieferung rufen einen immensen logistischen<br />
Aufwand hervor. Das treibt<br />
die Kosten, die durch die verhältnismäßig<br />
geringen Margen im Lebensmittelund<br />
Frischwarensegment sowie dem<br />
von Discountpreisen bestimmten deutschen<br />
Markt aber nur schwer abzufedern<br />
sind. Selbst die großen Player auf<br />
dem deutschen Markt wie Rewe, Edeka<br />
und Co. konnten sich aus diesem<br />
Grund in den vergangenen Jahren<br />
noch nicht dazu durchringen, ein bundesweit<br />
verfügbares Konzept für den<br />
Online-Frischwarenversand auszurollen.<br />
Online-Supermärkte wie mytime.de<br />
und allyouneedfresh.de verfügen<br />
demgegenüber bereits über eine gute<br />
Flächenabdeckung - und machen<br />
vor, dass es dafür nicht einmal nötig<br />
ist, Kühltransporter-Flotten aufzubauen.<br />
Bei allyouneedfresh funktioniert die<br />
Auslieferung bestellter Waren wie Käse,<br />
Schinken, Milch und Tomaten seit dem<br />
vergangenen Jahr überwiegend in<br />
Mehrweg-Kühlboxen, die dem Fahrer<br />
von DHL sofort nach der Übergabe wieder<br />
mitgegeben werden. Mytime setzt<br />
speziell für den Lebensmittelversand<br />
entwickelte Karton- und Styroporboxen<br />
ein. Damit die Tiefkühlpizza tiefgefroren<br />
Click&Collect-Konzepte im Kommen<br />
Selbst Amazon, bisher als reiner Internet-<br />
Pure-Player bekannt, bemüht sich derweil<br />
auch im Lebensmittelgeschäft darin,<br />
den goldenen Weg zunehmend in<br />
einer Mischform aus Online- und Offline-<br />
Handel zu suchen. Die unter Amazon<br />
Go angekündigte Idee des kassenund<br />
damit wartezeitenlosen stationären<br />
Supermarkts wurde von dem Unternehmen<br />
aufgrund technischer Probleme<br />
unlängst zwar vorerst noch einmal auf<br />
Eis gelegt. Mehr oder weniger ersatzweise<br />
testet das Unternehmen an seinem<br />
Hauptsitz in Seattle dafür gerade<br />
einen brandneuen Pickup-Dienst, der<br />
es Kunden ermöglicht, online georderte<br />
Frischwaren zeitnah in einem nahegelegenen<br />
Amazon-Fresh-Depot abzuholen.<br />
Die Bestellung ist dann bereits fertig<br />
verpackt und wird in den Kofferraum<br />
der Kunden geladen - das Konzept<br />
baut auf Lebensmitteleinkauf im Vorbeifahren.<br />
Die Idee ist freilich nicht ganz neu und<br />
wird in Deutschland zum Beispiel auch<br />
von einigen ausgesuchten Rewe- und<br />
Edeka-Filialen angeboten. Einen wirklich<br />
neuen Service, der sich insbesondere<br />
auf die Zielgruppe der Berufspendler<br />
fokussiert, testet Edeka in Stuttgart<br />
zurzeit dagegen mit der Bahnhofsbox.<br />
Ein Stuttgarter Edeka-Markt beliefert<br />
den in verschiedene Kühlbereiche aufgeteilten<br />
Automaten gegen eine Servicegebühr<br />
von 2,95 Euro zweimal am<br />
Tag. Wer online oder per App bestellt,<br />
erhält einen Code. Damit lässt sich eines<br />
der 52 verfügbaren Schließfächer<br />
vier Stunden nach der Bestellung öffnen.<br />
Nächste Station der Bahnhofsbox<br />
ist schon Anfang Mai <strong>2017</strong> der Berliner<br />
Ostbahnhof. Mal sehen, an welchen<br />
weiteren Bahnhöfen die Box im Anschluss<br />
halt machen wird.<br />
(WAL)
LE-2-<strong>2017</strong> | S24 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Wenn Lebensmittel auf Reise gehen,<br />
sind innovative Behälter gefragt<br />
In der Lebensmittelindustrie müssen große Warenmengen zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen versandt werden. Dies erfordert eine reibungslose Prozesskette von<br />
der Ernte über Lagerung, Weiterverarbeitung bis zur Anlieferung im Handel. In<br />
vielen Bereichen haben sich branchentypische Lager- und Transportgebinde<br />
etabliert, die von Land zu Land differieren können und nicht immer das Optimum<br />
darstellen. BEITRAG: PI/REDAKTION<br />
DER KLASSIKER DIE<br />
GEMÜSEKISTE<br />
Beim BICOLOR 180° erkennt<br />
man auf einen Blick,<br />
wie der Behälter gedreht<br />
werden muss.<br />
Bei Schoeller Allibert, dem weltgrößten<br />
Hersteller von Kunststoffmehrwegbehältern,<br />
kennt man die globalen<br />
und nationalen Unterschiede.<br />
Die langjährige Erfahrung – der Standort in<br />
Österreich besteht beispielsweise seit über<br />
40 Jahren – und die weltweite Präsenz sind<br />
die Grundlagen für die ständige Entwicklung<br />
neuer, innovativer Produkte oder die Optimierung<br />
bestehender Lösungen. Letztere ist nicht<br />
immer gleich offensichtlich. So machen es<br />
neue Produktionstechnologien möglich, dass<br />
Behälter beispielsweise bei gleichbleibender<br />
Qualität leichter werden oder RFID-Tags integriert<br />
werden können. Nur der Vergleich<br />
macht daher sicher. Hier ein paar Beispiele<br />
von Lager- und Transportgebinden, die sich<br />
in der Lebensmittelindustrie schon etabliert<br />
haben, aber immer noch optimiert werden.<br />
Obst und Gemüse brauchen starre Großladungsträger.<br />
Kommen bei der Obsternte Holzkisten zum<br />
Einsatz, zeigen sich schnell die Nachteile: Die<br />
leeren Behälter sind um bis zu 25 Prozent<br />
schwerer, wenn sie feucht sind. Dies macht<br />
das Wiegen der enthaltenen Ware umständlich<br />
und zeitraubend. Darüber hinaus können<br />
Obst und Gemüse durch Feuchtigkeit vorzeitig<br />
faulen. Großladungsträger aus Kunststoff<br />
hingegen sind robust, bruchsicher und stets<br />
gleich in Abmessung und Gewicht – unabhängig<br />
von Umgebungseinflüssen. Ihre Lebensdauer<br />
liegt bei über zehn Jahren. Das geringe<br />
Eigengewicht, das große Innenvolumen sowie<br />
die statische Ladekapazität von bis zu 4,5<br />
Tonnen sind weitere Vorteile. Landwirte handhaben<br />
ihre Waren damit einfacher, sparen<br />
Lagerraum und erfüllen die strengen Hygienevorschriften<br />
der Lebensmittelindustrie.<br />
Flüssigkeiten? Ab in die COMBO-Box<br />
Das Konzept des Intermediate Bulk Container<br />
(IBC) basiert auf einem faltbaren Großladungsträger<br />
mit einem flexiblen, aseptischen<br />
Inliner („Plastiksack“). Letzterer befindet<br />
sich im Behälter und kann mit Flüssigkeit<br />
befüllt werden. Das flüssige Gut ist so bestens<br />
aufgehoben – sicher, hygienisch und kostengünstig.<br />
Ein aufwendiger Reinigungsprozess<br />
ist überflüssig. Der Behälter lässt sich vielfach<br />
stapeln und im entleerten Zustand intelligent<br />
zusammenfalten. So werden bei jedem Transport<br />
und jeder Lagerung spürbar Kosten eingespart.<br />
Typische Anwendungsbeispiele für<br />
die COMBO-Box sind die Lagerung und der<br />
Transport von Fruchtsaftkonzentrat, Tomatenmark<br />
oder Flüssigei.<br />
Hygienisch sauber: Mehrwegpaletten aus<br />
Kunststoff<br />
Mehrwegpaletten aus Kunststoff sind widerstandsfähiger,<br />
hygienischer, langlebiger und<br />
daher auch umweltfreundlicher, als die herkömmlichen<br />
Paletten aus Holz. Schädlings-
efall, Verletzungsgefahr durch Späne oder<br />
Absplitterungen und das Vollsaugen mit Wasser<br />
kommen bei Kunststoffpaletten nicht zum<br />
Tragen. Mit ihrer glatten Oberfläche und den<br />
abgerundeten Ecken sind Paletten aus Kunststoff<br />
einfach zu reinigen und sauber zu halten.<br />
Die Hygienepalette H1 von Schoeller Allibert<br />
zeichnet sich besonders durch ihre durchdachte<br />
Bauweise und die hohen Reinheitsstandards<br />
aus. Damit eignet sie sich für den<br />
Einsatz in der Lebensmittelbranche sowie für<br />
andere Anwendungen, bei denen ein hoher<br />
Wert auf Hygiene gelegt wird. Sie entspricht<br />
der EU-Norm DIN plus, ist durch GS1 Germany<br />
zertifiziert und mit dem GS-Siegel gekennzeichnet,<br />
welches die Qualität und Sicherheit<br />
der Palette bestätigt.<br />
Drehstapelbehälter schaffen Platz<br />
Drehstapelbehälter sind starre, nicht falt- oder<br />
klappbare Behälter, die sich durch die Drehung<br />
um 180° ineinander nesten oder aufeinander<br />
stapeln lassen. Dieser handliche und robuste<br />
Behältertypus eignet sich für eine Vielzahl von<br />
Anwendungen wie beispielsweise die Weinernte<br />
oder die Verarbeitung von Fleisch. Die<br />
Behälter haben konstante Tara-Werte und<br />
ermöglichen so die schnelle und korrekte Erfassung<br />
der Ladung. Im Leerzustand sparen<br />
sie bis zu 70 Prozent an Lagerraum. Besonders<br />
hygienisch und stabil sind Behälterversionen<br />
mit gasgeblasenem und damit geschlossenem<br />
Umlaufrand, wie sie beispielsweise bei<br />
einem großen Fleischverarbeiter in Österreich<br />
im Einsatz sind. Eine zweifarbige Ausführung<br />
erleichtert die Positionsermittlung.<br />
Klapp- und faltbare Kleinladungsträger<br />
Faltbare Kleinladungsträger sparen im Leerzustand<br />
bis zu 80 Prozent Platz im Vergleich<br />
zu starren Behältern und reduzieren somit die<br />
Kosten beim Rücktransport. Die kontinuierliche<br />
Luftzufuhr über die perforierten Seitenwände<br />
und das abgerundete Design der Ecken und<br />
Kanten machen den Behälter optimal für<br />
den Transport von Obst und Gemüse. Diese<br />
„Klappsteigen“ sind daher die wirtschaftlichste<br />
Lösung für Logistiker, Obstgroßhändler oder<br />
-versender.<br />
Die Obsternte, ein klassischer Anwendungsfall<br />
der MAXILOG.<br />
den Grundmaßen 400x300 und 600x400 mm.<br />
Im Lebensmittelbereich kennt man ihn als Brotbehälter,<br />
Fleischkasten oder Gemüsekiste,<br />
aber auch in Form von Joghurtsteige oder<br />
Käsereifungsbehälter. Letzterer Anwendungsfall<br />
ist länderspezifisch und so unterscheidet sich zum<br />
Beispiel die Lösung in Spanien (Manchego-Käse)<br />
merklich von der in England (Cheddar-Käste). In<br />
Österreich produziert Schoeller Allibert seit über<br />
40 Jahren Eurobehälter für namhafte Kunden<br />
aus der Lebensmittelindustrie und hat damit so<br />
manchen Branchenstandard gesetzt. (RED)<br />
Softdrinksirup im faltbaren Mehrweggebinde.<br />
Das COMBO-Konzept macht es möglich.<br />
Die MAXILOG hat mehr Innenvolumen<br />
und weniger<br />
Gewicht als vergleichbare<br />
Großladungsträger.<br />
Die H1 Palette von Schoeller<br />
Allibert ist GS1 Germany<br />
zertifiziert und zeichnet sich<br />
durch ihre durchdachte<br />
Bauweise aus.<br />
Die Klassiker: Die Bäckerkiste<br />
und die Gemüsekiste.<br />
Der Klassiker: Eurobehälter<br />
Wenn man umgangssprachlich von einer<br />
„Plastikkiste“ spricht, so meint man zumeist<br />
den klassischen Eurobehälter, häufig mit
LE-2-<strong>2017</strong> | S26 | HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
Nachhaltigkeitspreis Logistik <strong>2017</strong><br />
geht an Versandhändler memo AG<br />
Kundenzentrierung als Kongressmotto am 33. BVL Logistik Dialog. Mit mehr als<br />
900 registrierten Teilnehmern, 90 Partnern und Ausstellern konnte der 33. Logistik<br />
Dialogs der BVL Bundesvereinigung Logistik heuer neuen Rekord aufstellen.<br />
Besonders erfreulich zeigten sich die Veranstalter vom Besucherzuwachs an internationalen<br />
Expertinnen und Experten in der Pyramide Vösendorf/Niederösterreich.<br />
BEITRAG: BERENIKA STERBA<br />
Special Spanien, der Newcomer-Contest und<br />
die Verleihung des Nachhaltigkeitspreises Logistik<br />
<strong>2017</strong>, der jährlich im Rahmen des Logistik-<br />
Dialogs von einer Fachjury vergeben wird.<br />
Die speziell für den Preis geschaffene Skulptur<br />
„open end“ wurde vom Cuxhavener Künstler<br />
Andreas Green entworfen und besteht aus<br />
den Naturmaterialien Holz, Leim, Sand und<br />
Pigment – ganz im Sinne des Gedankens der<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Die Leitfrage in diesem Jahr für die 13 Bewerbungen<br />
aus Österreich und Deutschland<br />
lautete „Ist Ihre Logistik nachhaltig?“. Die Jury<br />
hatte zu prüfen, ob alle vorgestellten Projekte<br />
ökologische und ökonomische Effekte sowie<br />
positive Auswirkungen auf die Gesellschaft<br />
haben.<br />
vlnr. Prof. Thomas Wimmer<br />
BVL Deutschland, Vorstand<br />
Logistik Frank Schmähling, DI<br />
Roman Stiftner BVL Österreich<br />
Der 33. Logistik Dialog stand <strong>2017</strong><br />
ganz unter dem Motto der<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung.<br />
Wie DI Roman Stifter, Präsident<br />
der BVL Österreich, betont, ist ein<br />
Trend gewiss: Der Kunde wird immer stärker<br />
in den Fokus der Logistik rücken und zum<br />
Treiber in einer digitalisierten Wirtschaftswelt.<br />
Ganz besonders hervorzuheben waren das<br />
Auszeichnung für die Ökobilanz der memo AG<br />
Nur ein Unternehmen konnte diesem<br />
„Dreiklang“ Rechnung tragen: Preisträger des<br />
sechsten Nachhaltigkeitspreises Logistik ist<br />
die memo AG. Das mittelständische Versandhandelsunternehmen<br />
wird für seinen ganzheitlichen,<br />
nachhaltigen Ansatz der Unternehmensführung<br />
ausgezeichnet, der insbesondere<br />
die Logistik einbezieht. Die memo<br />
AG ist mit gut 25-jähriger Firmengeschichte ein<br />
relativ junges Versandhandelsunternehmen,<br />
wie Vorstand Logistik Frank Schmähling bei<br />
der Pressekonferenz erklärte. Der KMU mit<br />
rund 130 Mitarbeitern und einem Umsatz von<br />
gut 20 Mio. Euro jährlich wurde als „Firmenausstatter<br />
für Umweltbewusste“ gegründet.<br />
Seit 2004 werden auch Privatkunden mit vielfältigen<br />
Büroartikeln beliefert. Das Sortiment<br />
umfasst 20.000 Artikel, davon 1.000 Eigenmarken<br />
- die an 80.000 Kunden europaweit<br />
versandt werden.
Was macht die memo AG aus Grußenheim,<br />
westlich von Würzburg, nun zum<br />
Preisträger? Wie Juryvorsitzender DI Dr.<br />
Christian Plas von der denkstatt GmbH<br />
in seiner Laudatio betonte, zeichnet das<br />
Unternehmen besonders aus: die Konsequenz,<br />
mit der Ökologie, Ökonomie<br />
und soziale Kriterien als Basis der Unternehmensstrategie<br />
in der Praxis umgesetzt<br />
werden.<br />
sechsten Mal den europaweit anerkannten<br />
Nachhaltigkeitspreis Logistik<br />
<strong>2017</strong> der BVL Österreich und der BVL<br />
Deutschland wieder an ein Vorzeigeunternehmen<br />
überreichen können und<br />
gratuliere der memo AG auf das Herzlichste“,<br />
so Roman Stiftner, Präsident<br />
der BVL Österreich. (BS)<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/tag/news-bvl/<br />
So achtet der Versandhändler darauf,<br />
ob die Nachhaltigkeitsphilosophie von<br />
Dienstleistern aus dem Transportgewerbe<br />
passt. GoGreen, StreetScooter-<br />
Modell von DHL, der CO2-neutrale<br />
Paketversand von DPD und das<br />
Rad-Logistik-Unternehmen Velogista<br />
zählen dazu. So werden in Berlin rund<br />
1.000 Memo-Kunden mit Elektro-Lastenrädern<br />
beliefert. Um Emissionen zu<br />
vermeiden und Kosteneffizienz zu erreichen,<br />
werden Großkunden direkt<br />
vom Lieferanten beliefert.<br />
Mit der „Memo box“ haben Kunden die<br />
Möglichkeit, alternativ zum Karton auf<br />
ein Mehrweg-Versandsystem zu setzen.<br />
Beliebteste Größe der stabilen Behälter<br />
aus Recycling-Kunststoff ist „L“. Auch<br />
und gerade im Lager werden die Arbeitsplätze<br />
kontinuierlich verbessert und<br />
Arbeitszeiten flexibilisiert. So wird einerseits<br />
auf ergonomische Aspekte Rücksicht<br />
genommen und andererseits den<br />
jeweiligen Lebensumständen der Mitarbeiter<br />
Rechnung getragen.<br />
industry solutions<br />
Kinderleicht<br />
ans Ziel.<br />
„Die memo AG zeigt eindrucksvoll<br />
wie ein mittelständisches Unternehmen<br />
den Nachhaltigkeitsgedanken in<br />
sämtlichen Geschäftsbereichen – insbesondere<br />
in der Logistik – tagtäglich<br />
lebt. Die Belieferung mit Elektro-Lastenrädern<br />
in dicht bebauten Ballungsräumen<br />
ist nur ein Projekt unter vielen<br />
mit Beispielwirkung und enormen<br />
Synergieeffekten. Innovationskraft und<br />
das außerordentliche Engagement<br />
des Managementteams sowie aller<br />
Mitarbeiter kann und soll kleinen und<br />
mittleren Unternehmen gleichermaßen<br />
Ansporn und Anregung sein. Ich freue<br />
mich, dass wir heute in Wien zum<br />
making complexity simple<br />
Sicher, flexibel und einfach. KNAPP bietet mit seinen Open<br />
Shuttles das ideale Konzept für die Abwicklung komplexer<br />
Transportaufträge innerhalb Ihres Lagers. Die Integration<br />
der Open Shuttles in Ihr System ist kinderleicht.<br />
Sicherheit wird dabei groß geschrieben: Die einzigartige<br />
Navigationstechnologie reagiert sofort auf Menschen und<br />
andere Hindernisse. Selbstständig plant das Open Shuttle<br />
immer seine sichersten und schnellsten Routen.<br />
KNAPP AG<br />
8075 Hart bei Graz | Austria<br />
sales@knapp.com<br />
www.knapp.com
LE-2-<strong>2017</strong> | S28 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Wenn Roboter edlen Schmuck<br />
tragen...<br />
Dann befindet man sich vermutlich gerade im Zentrallager der Juwelo TV<br />
Deutschland GmbH, das soeben mit modernster Warehousingtechnologie ausgestattet<br />
wurde. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
auch durch den fairen Preis. Um die nötigen<br />
Arbeitsschritte der Schmuckfertigung selbst<br />
durchführen zu können, umfasst das Team<br />
von Juwelo Edelsteineinkäufer, -schleifer,<br />
Schmuckdesigner, Goldschmiede und Edelsteinsetzer.<br />
Natürlich darf dann die Qualitätskontrolle<br />
nach den einzelnen Fertigungsschritten<br />
nicht fehlen.<br />
ANGELIKA GABOR<br />
Von den Packtischen gehen<br />
die Versandkartons direkt<br />
zum Warenausgang.<br />
Auch wenn geschmückte Roboter<br />
ein interessanter Anblick wären,<br />
geht es hier natürlich um die Optimierung<br />
der Versandlogistik durch<br />
den Einsatz von Robotik. Ausgestattet mit<br />
dem INDUSTORE System der KHT Kommissionier-<br />
und Handhabungstechnik GmbH, einem<br />
Unternehmen der KNAPP-Gruppe, verfügt<br />
nun nach den Versandlagern auch das Zentrallager<br />
der Juwelo TV Deutschland GmbH<br />
über eine moderne Intralogistik-Lösung.<br />
Hauseigene Experten<br />
Unter dem Namen „Juwelo“ betreibt das<br />
Unternehmen in Berlin einen Teleshopping-Sender,<br />
in dessen Beiträgen hauseigene<br />
Moderatoren sachkundig Schmuckstücke<br />
anbieten. Diese können dann live in den<br />
TV-Auktionen oder im Webshop erworben<br />
werden. Dank integriertem Modell - alle<br />
nötigen Schritte von der Entdeckung eines<br />
Edelsteins bis hin zu seiner Verarbeitung zu<br />
einem funkelnden Schmuckstück werden<br />
ohne Zwischenhändler von hauseigenen Experten<br />
selbst ausgeführt – überzeugt Juwelo<br />
nicht nur durch die hohe Qualität, sondern<br />
Dreamteam: Juwelo & KHT & Symacon<br />
Der Startschuss für die Zusammenarbeit zwischen<br />
Juwelo und der KHT fiel bereits im Jahr<br />
2012. Das starke Wachstum des Unternehmens<br />
verlangte nach einer raschen Verbesserung<br />
der Lagerlogistik. Schließlich galt es, eine immer<br />
größere Anzahl von Aufträgen mit wenigen<br />
Artikeln schnell und sicher an die Endkunden<br />
zu versenden sowie etwaige Retouren<br />
unkompliziert zu erledigen – und gleichzeitig<br />
das Personal zu entlasten. Enge Räumlichkeiten<br />
sowie verwinkelte Wege zum Regieraum<br />
und den Packtischen stellte das Team rund<br />
um Michael Hübel, KHT Kommissionier- und<br />
Handhabungstechnik GmbH, vor eine interessante<br />
Herausforderung: „Das Projekt von<br />
Juwelo stellte besonders hohe Anforderungen<br />
an unsere Projektabteilung und Inbetriebnahme.<br />
Gemeinsam wurde mit Juwelo und<br />
Symacon, dem Systemlieferant der Fördertechnik,<br />
die Fördertechnik geplant und in Betrieb<br />
gesetzt. Die Aufbaufläche der beiden<br />
Lagerautomaten umfasst gerade mal 75 m².“<br />
Step by Step mit INDUSTORE<br />
Im ersten Schritt wurde in einer Auslandsgesellschaft<br />
von Juwelo ein INDUSTORE A2000<br />
System mit 12,4 m Länge, 3,20 m Höhe und<br />
einem Greifersystem angeschafft, um die Einsetzbarkeit<br />
solcher Automaten für Juwelo zu<br />
prüfen. Nach erfolgreichem Test wurde dieses<br />
Gerät rasch in den Livebetrieb integriert, nach<br />
kurzer Anlaufphase folgte ein zweites Greifersystem<br />
zur weiteren Leistungssteigerung.
Die Lagerkapazität dieses INDUSTORE liegt<br />
bei rund 90.000 Packungen. Anschließend<br />
durfte sich das zweite Versandlager einer<br />
Auslandsniederlassung über ein INDUSTORE<br />
A3000 System mit 8,60 m Länge, 3,6 m Höhe<br />
und 2 Greifersystemen mit 65.000 Packungen<br />
Lagerkapazität freuen. Die hohe Packungsdichte<br />
auch bei unterschiedlichen Artikelgrößen<br />
ist eine Spezialität des INDUSTORE, in<br />
dem Artikel dicht nebeneinander, ohne jeden<br />
Fachtrenner, gelagert werden – und das<br />
in bis zu 15 verschiedenen Regalhöhen.<br />
Das Verlangen nach Effizienz, Sicherheit<br />
und Leistungssteigerung führte dazu, dass<br />
2015/2016 auch das Zentrallager in Deutschland<br />
mit neuer Technik ausgestattet wurde.<br />
Zwei speziell auf die Bedürfnisse von Juwelo<br />
abgestimmte INDUSTORE Automaten mit einer<br />
Länge von je 20,6 m bei je 3,10 m Höhe erlauben<br />
bei 7-fachtiefer Lagerung eine Lagerung<br />
von insgesamt rund 400.000 Schmuckstücken.<br />
Besonders wie der Schmuck ist auch<br />
die Technik. Die in Lagerschachteln (35 mm x<br />
40 mm x 20 mm/90 %) verpackten Schmuckstücke<br />
werden an jedem Automaten manuell<br />
auf ein 7 m langes Einlagerband mit Umsetzgreifer<br />
aufgelegt. Eine automatische<br />
Scannung erfasst jeden Artikel und meldet<br />
diesen an der Juwelo Warenwirtschaft an.<br />
Zuverlässig auch zu Spitzenzeiten<br />
Bis zu 1.000 Packungen stündlich können an<br />
12 Packtischen verarbeitet werden. Davor<br />
erfolgt die Auslagerung der Schmuckstücke<br />
Sicheres Einlagern mit vollautomatischer<br />
Scannung.<br />
via zwei innenliegenden Förderstrecken,<br />
wobei eine Förderstrecke<br />
die Schmuckstücke<br />
entweder zur Präsentation in<br />
den Regieraum des Juwelo<br />
Fernsehsenders oder direkt in<br />
die Massenausgaben für Sendungen<br />
an die Auslandsgesellschaften<br />
transportieren kann.<br />
Auf der zweiten Förderstrecke<br />
werden die auszulagernden<br />
Artikel vereinzelt und an einem<br />
Fördertechnik-Sortermodul in<br />
Auftragsbehälter übergeben.<br />
Die gefüllten Auftragsbehälter<br />
werden an die Packplätze gefördert<br />
und anschließend wieder<br />
in den Kreislauf zurückgeführt.<br />
Boris Kirn, Chief Operating<br />
Officer der Juwelo TV-Deutschland,<br />
ist mit der Investition zufrieden:<br />
„Wir verfolgen mit dem<br />
Einsatz der INDUSTORE Kommissionierroboter<br />
das Ziel, unser<br />
Lagermanagement effizienter<br />
und digitaler zu machen. Mit der<br />
maßgeschneiderten Lösung der<br />
KHT haben wir das realisieren<br />
können und werden den INDU-<br />
STORE demnächst auch in weiteren<br />
Auslandsgesellschaften<br />
einsetzen.“<br />
Der Kommissionierroboter<br />
INDUSTORE kann<br />
bis zu 1.000 Stück pro<br />
Stunde auslagern.<br />
Personalentlastung und weniger Fehlbestände<br />
Durch den ausschließlichen Zugriff über die<br />
EDV werden Fehlbestände reduziert, Fehleinlagerungen<br />
vermieden und die Inventur gelingt<br />
auf Knopfdruck. In Kombination mit der<br />
Einlagerung von Artikeln kommt es zu einer<br />
spürbaren Entlastung des Personals. „Dieses<br />
Projekt war eine echte Herausforderung<br />
für uns alle. Die verfolgten<br />
Ziele, Digitalisierung und<br />
effiziente Kommissionierung wurden<br />
realisiert. Unser Partner, die<br />
KHT Kommissionier- und Handhabungstechnik<br />
GmbH, hat sich<br />
als erfahrener, kompetenter und<br />
flexibler Partner erwiesen. Unsere<br />
Vorstellungen wurden perfekt<br />
umgesetzt und für unsere<br />
Wünsche gab es immer ein offenes<br />
Ohr“, so Kirn von Juwelo<br />
TV-Deutschland. (AG)<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-knapp/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/
LE-2-<strong>2017</strong> | S30 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Abheben in die Zukunft<br />
Die Wurzeln der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG reichen 140 Jahre zurück.<br />
Damals gründeten 65 Kaufleute die BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT. Heute<br />
ist BLG LOGISTICS ein Seehafen- und Logistikdienstleister mit über 100 Standorten<br />
und Niederlassungen in Europa, Amerika, Afrika und Asien. Ihre Kernkompetenzen<br />
hat die Unternehmensgruppe in der Automobil-, Kontrakt- und Containerlogistik.<br />
In diesen drei Geschäftsbereichen bietet die BLG vollstufige logistische Systemdienstleistungen<br />
an. Zu den Kunden zählen die führenden Automobilhersteller<br />
ebenso wie starke Unternehmen aus dem Handel. ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />
Die Wurzeln der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG<br />
reichen 140 Jahre zurück.<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-blg-logistics/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
Die Aufgabe von BLG LOGISTICS ist<br />
es, sich immer wieder perfekt auf<br />
die sehr verschiedenen Anforderungen<br />
ihrer Kunden aus Industrie<br />
und Handel einzustellen. Dabei nimmt die<br />
Digitalisierung stets an Bedeutung zu und Logistikunternehmen<br />
sind mehr denn je gefordert,<br />
digitale Lösungen für eine kundenorientierte<br />
Logistik zu bieten. BLG LOGISTICS setzt sich in<br />
einer Reihe von Projekten intensiv mit diesem<br />
Thema auseinander. Ein BLG-Innovationsteam<br />
bündelt alle fortschrittlichen Ideen und<br />
organisiert Innovationen, technische Neuerungen<br />
sowie Digitalisierung und Automatisierung.<br />
Im Fokus der Interpretation von Industrie<br />
4.0 steht bei der BLG die optimale Zusammenarbeit<br />
zwischen Menschen und Maschine.<br />
Für den Einsatz von Drohnen wurde die BLG<br />
mit dem elogistics Tool Award <strong>2017</strong> ausgezeichnet.<br />
Gemeinsam mit dem Startup sitebots<br />
GmbH hat BLG LOGISTICS die Lösung<br />
„Drohnenunterstützung in der Logistik“ umgesetzt,<br />
für die es jüngst die Auszeichnung des<br />
AKJ Automotive gab. Der Schwerpunkt dieses<br />
Digitalisierungsprojekts liegt auf der Technologie<br />
von unbemannten Kleinfluggeräten, sogenannten<br />
Unmanned Air Vehicles (UAV’s).<br />
Erprobt wird deren Einsatz zum Beispiel am<br />
BLG-Standort in Emmerich. Hier unterstützen<br />
die Drohnen seit letztem Jahr das tägliche<br />
operative Geschäft, bei der Überprüfung des<br />
Gebäudes, der wöchentlichen Regalkontrolle<br />
sowie der unterjährigen Inventur des Blocklagers.
Bislang musste im Blocklagerbereich, in dem<br />
ständig Bewegung ist, ein Stapler die Kisten<br />
auseinanderfahren und die Paletten auf den<br />
Boden stellen. Im Anschluss fuhr eine Mitarbeiterin<br />
oder ein Mitarbeiter mit dem Hubwagen<br />
in die Höhe, um einen spezifischen Karton<br />
ausfindig zu machen – ein Aufwand, den BLG<br />
LOGISTICS durch den Einsatz einer Drohne<br />
deutlich minimieren konnte.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden hierfür<br />
extra zu Drohnenpiloten ausgebildet und<br />
übernehmen mit Unterstützung der „fliegenden<br />
Kamera“ die Inventur. Dabei sparen sie<br />
nicht nur Arbeitszeit, sondern schaffen schnell<br />
und flexibel einen Blick auf sonst schwer zugängliche<br />
Stellen im Lager. Zusätzlich bietet<br />
der Einsatz der Drohnen mehr Sicherheit für<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre<br />
Arbeit vom Boden aus erledigen können.<br />
Entstanden ist dieses Digitalisierungsprojekt<br />
im Rahmen der 100-Tage-Projekte von BLG<br />
LOGISTICS. Diese Projekte dienen der Entwicklung<br />
von innovativen Themen. Die Geschwindigkeit<br />
in der Umsetzung spielt dabei<br />
eine wichtige Rolle. Daher der Name 100-<br />
Tage-Projekte: Von der Idee bis zum tatsächlichen<br />
Einsatz bleiben dem Team nur 100<br />
Tage Zeit. Vielversprechende Technologien<br />
werden so möglichst schnell als Versuchsmodell<br />
in den Testbetrieb gebracht. Einen<br />
Ort zum Austausch für neue Ideen bietet das<br />
BLG-DigiLab im Neustädter Hafen in Bremen.<br />
Moodboards statt weißer Wände sollen<br />
mutige Innovationen beflügeln. Die Ideenschmiede<br />
dient als Treffpunkt für Digitalisierungsprojekte<br />
und bietet den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern Raum für Kreativität. (RED)<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
archiv/<br />
Euro H1 : die neue Palette<br />
Standardisiert, hygienisch und sicher<br />
Sichere Beladung<br />
7 mm Rand und Stapelkreuz<br />
verhindern Rutschen der Ladung und<br />
sorgen für stabile Leerpalettenstapel.<br />
Hervorragendes<br />
Leistungsprofil<br />
Hygienisch<br />
Leicht zu reinigen. Schmutzabweisend.<br />
Lebensmittelecht. Tiefkühlbeständig.<br />
Schnelle Abkühlung<br />
dank durchbrochenem<br />
Oberdeck.<br />
Sichere<br />
automatisierte Handhabung<br />
und Regaleignung<br />
Individuelle Gestaltung und Tracking<br />
Standardisiert und zertifiziert<br />
Geprüft gemäß DIN ISO 8611-1.<br />
Kompatibel mit anderen H1-Paletten.
LE-2-<strong>2017</strong> | S32 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
BMW stellt Konzernlogistik neu auf<br />
Der Autobauer BMW adaptiert seine Logistik für die digitalisierte Welt von morgen.<br />
Denn: Die Transportketten müssen agiler werden. Immer mehr Roboter übernehmen<br />
Jobs, die bisher Menschen gemacht haben. Volle Transparenz und die Aufwertung<br />
des Faktors Mensch stehen beim deutschen Hersteller am Projektplan.<br />
ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />
Bereitstellung von Echtzeitwissen über die Position<br />
der Ware sowie deren pünktliche Anlieferung.<br />
Werden Störungen wie bei einem Radar<br />
in der Supply Chain frühzeitig erkannt, kann<br />
die Logistik entsprechend schnell und effektiv<br />
bei versorgungskritischen Teilen eingreifen.<br />
BMW produziert im Konzern 9.000 Fahrzeuge<br />
pro Tag. Um das zu schaffen, braucht es 30<br />
Mio. Einzelteile, die just-in-time zum richtigen<br />
Zeitpunkt am richtigen Ort vorhanden sein<br />
müssen. So viele Teile zu managen ist eine<br />
enorme Herausforderung, weiß Jürgen Maidl,<br />
Bereichsleiter Logistik im Produktionsnetz im<br />
BMW-Konzern.<br />
BMW auf einen Blick:<br />
Umsatz 2016: 94 Mrd. Euro<br />
EBIT 2016: 9,3 Mrd. Euro<br />
EBT 2016: 9,6 Mrd. Euro<br />
Gewinn: 6,9 Mrd. Euro<br />
31 Produktionsstätten<br />
125.000 Mitarbeiter<br />
Produktion 9.000<br />
Fahrzeuge pro Tag<br />
Marken: Rolls Royce, Mini,<br />
BMW in 55 verschiedenen<br />
Modellvarianten<br />
Logistik weltweit:<br />
30 Mio. Teile pro Tag<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.<br />
com/tag/news-bmw/<br />
Beim deutschen Hersteller der noblen<br />
Automarken Rolls Royce, Mini und<br />
BMW bleibt in der Logistik kein Stein<br />
auf dem anderen. Der Konzern mit<br />
seinen 125.000 Mitarbeitern auf der Lohnliste<br />
stellt seit 2016 seine gesamte Konzernlogistik<br />
auf eine neue Basis. Das Projekt heißt „Logistik<br />
der Zukunft“ und betrifft im Besonderen<br />
die Beschaffungslogistik und Intralogistik. Eine<br />
volltransparente Transportkette ist das große<br />
Ziel am Logistik-Horizont. Das heißt für die 31<br />
BMW-Werke rund um den Globus, das künftig<br />
nicht mehr Menschen monotone Jobs<br />
verrichten, sondern Roboter, die das besser<br />
können. Der Faktor Mensch bekommt insofern<br />
eine Aufwertung, als er vielmehr dort<br />
eingesetzt wird, wo es in der Logistik auf<br />
kontrollierende und entscheidende Tätigkeiten<br />
ankommt, der Mensch dispositive Aufgaben<br />
erledigt, die ein Roboter nicht kann.<br />
Volle Transparenz entlang der Transportkette<br />
Das bedeutet in der Praxis, dass alle Logistikdienstleister<br />
sowohl intern als auch extern über<br />
eine große IT-Plattform miteinander verbunden<br />
sind, um eine Teileverfolgung mit erwarteter<br />
Ankunftszeit zu ermöglichen. Ziel ist die<br />
Zusammenspiel von Roboter und Mensch<br />
Im Werk in Wackersdorf in Bayern produziert<br />
BMW beispielsweise Cockpits und Carbon-Rohmaterial<br />
für die BMW-Modelle i3 und<br />
i8. Hier werken 3.000 Menschen und verrichten<br />
auch immer mehr Roboter ihre Dienste.<br />
Sie bringen Ladeeinheiten mit Gewichten bis<br />
zu 500 Kilogramm zu den definierten Montageplätzen<br />
am Band. Roboter und Menschen<br />
agieren hier in Koexistenz: „In all den<br />
unterschiedlichen Projekten zu kollaborativen<br />
Mensch-Roboter-Systemen ist die Resonanz<br />
der Mitarbeiter sehr gut“, weiß Maidl aus den<br />
bisherigen Erfahrungen. Die Rolle der Roboter<br />
wird von menschlichen Mitarbeitern akzeptiert,<br />
sein Vorteil erkannt und der Nutzen durchaus<br />
als sinnvoll und positiv angesehen. Ein Roboter<br />
ist ein Roboter, ein Mensch ist ein Mensch.<br />
Damit es nicht brenzlig wird, wenn sich beide<br />
begegnen, wurden Sicherheitsvorkehrungen<br />
getroffen. Schutzschilder tun sich auf, damit<br />
Menschen nicht zu Schaden kommen.<br />
Smart Transport Robot optimiert die Logistik<br />
Der sogenannte Smart Transport Robot, kurz<br />
STR genannt, beispielsweise transportiert Autoteile<br />
in Rollcontainern zu den Montageplätzen.<br />
Er bewegt sich in Wackersdorf mit Unter-
stützung einer digitalen Karte und Abstandsmessung<br />
zu Funksendern durch<br />
die Hallen. Er bestimmt seine Position<br />
eigenständig mit sehr großer Genauigkeit,<br />
die im Zentimeterbereich liegt. Jeder<br />
Transportroboter ist mit Sensoren<br />
ausgestattet. So ist es dem Ding möglich,<br />
sich eigenständig durch die Hallen<br />
zu bewegen. Tritt ein technisches Problem<br />
auf, tritt ein Störmeldesystem in<br />
Aktion. Taucht ein Mensch oder Objekt<br />
in der Schutz- oder Gefahrenzone des<br />
STR auf, so stoppt dieser dank Sensor<br />
sofort und wartet so lange, bis er wieder<br />
freie Fahrt bekommt. Die Einheiten<br />
werden künftig auch mit 3D-Kameras<br />
ausgestattet, um Hindernisse umfahren<br />
zu können. Dank Digitalisierung ist das<br />
alles möglich und wird von BMW in der<br />
Intralogistik favorisiert.<br />
Sich wiederholende Tätigkeiten erledigt<br />
der STR, er hilft die Logistik physisch<br />
zu optimieren. Maidl lobt den flexiblen<br />
Aktionsradius des STR: Der Transportroboter<br />
ist nicht an einen Fahrweg gebunden<br />
und benötigt keine im Boden<br />
installierten Induktionsschleifen zur<br />
Navigation. Die batteriebetriebenen<br />
Funksender, die an den Hallenwänden<br />
montiert sind, können ohne großen<br />
Mehraufwand flexibel und kostengünstig<br />
auf weitere Logistikbereiche<br />
erweitert werden. Angetrieben<br />
wird der STR durch Lithium-Ionen-<br />
Batterien, es sind die gleichen Batterien<br />
wie sie auch im BMW-Elektroauto<br />
i3 für den Antrieb sorgen.<br />
Supply Chain Cockpit“ ins Leben gerufen.<br />
In diesem Cockpit laufen alle<br />
Fäden der Supply Chain zusammen,<br />
erklärt Maidl. Kommt es bei der Beschaffung<br />
der 30 Mio. Teile zu einer<br />
lieferseitigen Abweichung, wird ein<br />
Alarmsystem aktiviert. Alle weiteren Bereiche<br />
wie Logistik, Materialsteuerung<br />
und Transportplanung werden sofort<br />
über die Abweichung informiert und<br />
können so dispositiv eingreifen und gegebenenfalls<br />
die Produktion variieren,<br />
um keine Engpässe im Produktionsprozess<br />
entstehen zu lassen. Die Einrichtung<br />
dieses Cockpits ist nur eines von vielen<br />
Lösungsansätzen für die Logistik der Zukunft,<br />
erklärt Maidl.<br />
Autonome Transportsysteme, smarte Roboter,<br />
augmented Reality & Mobile Devices<br />
und die “Connected Distribution“<br />
sollen besonders in der Intralogistik einen<br />
großen Kick nach vorn bringen.<br />
Die Themen Industrie 4.0, Digitalisierung<br />
und Innovation sind derzeit allgegenwärtig:<br />
Wenn bei BMW von Industrie 4.0<br />
die Rede ist, dann birgt die Logistik das<br />
größte Innovationspotenzial auf dem<br />
Weg zur smarten Fabrik von morgen,<br />
in der mehrheitlich Roboter in der Intralogistik<br />
werken und die Menschen sie<br />
überwachen. Das Potenzial liegt dort,<br />
wo täglich die 30 Mio. Teile zum Montageband<br />
gebracht werden müssen:<br />
„Hier wird sich am meisten ändern“,<br />
betont Maidl. Über Kosteneinsparungen<br />
durch die Logistik der Zukunft will man<br />
bei BMW weniger reden, vielmehr darüber,<br />
den STR als offenes System zu entwickeln.<br />
Geschlossene Systeme waren<br />
gestern. Die könne man auf dem Markt<br />
überall einkaufen, seien aber auf dem<br />
Weg zur Industrie 4.0 wenig hilfreich.<br />
„Die Zielkosten des STR liegen ungefähr<br />
bei der Hälfte der Marktpreise."<br />
Der grüne Faden bei BMW<br />
Der grüne Faden in der Logistik der Zukunft<br />
bei BMW: Automatisierung und<br />
Digitalisierung in der Produktion bieten<br />
die Chance, Komplexität noch effizienter<br />
zu beherrschen. Durch den Robotereinsatz<br />
verändert sich zwangsläufig der Arbeitsplatz<br />
von Mitarbeitern in der Intralogistik<br />
und Produktion. Maidl. „Die Mitarbeiter<br />
bei uns werden in Zukunft noch<br />
viel mehr als heute Gestalter und Befähiger<br />
von Prozessen sein.“ Das große<br />
Ziel ist, den Faktor Mensch adäquater<br />
einzusetzen und dessen kognitiven<br />
Fähigkeiten besser zu nutzen. „Denn<br />
diese gehen weit über das hinaus, was<br />
von ihm in sich wiederholenden Arbeitsprozessen<br />
verlangt wird“, ist der Manager<br />
überzeugt. (RED)<br />
Die Zukunft der smarten Fabrik<br />
Der Startschuss für die Zukunft der Logistik<br />
fiel im vergangenen Jahr. Als erstes wurde<br />
damals das sogenannte „Connected
LE-2-<strong>2017</strong> | S34 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Intelligente, schonende Palettenbereitstellung<br />
dank idealer Neigung<br />
Der Tiernahrungs-Hersteller Miavit hat an seinem Hauptstandort in Essen bei Oldenburg<br />
ein neues Verteilzentrum errichtet. Damit will das Unternehmen Waren<br />
für die Kunden schnellstmöglich und vor allem fehlerfrei bereitstellen können.<br />
ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />
Tiernahrungs-Hersteller<br />
Miavit setzt auf Paletten-Durchlaufregale<br />
PROflow active von BITO.<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-bito/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
Die BITO-Lagertechnik lieferte ein<br />
Palettendurchlaufregal vom Typ<br />
PROflow active. Das Besondere:<br />
Statt üblicher Bremsrollen unterstützen<br />
intelligente, motorisch angetriebene<br />
Rollen die Palette beim Anlaufen und bremsen<br />
sie im Kanal selbstständig ab. Damit ist<br />
eine hohe Verfügbarkeit auch von empfindlicher<br />
Ware gegeben. Und weil die Durchlaufebenen<br />
nur die Hälfte der üblichen Neigung<br />
haben, lassen sich mehr Paletten lagern. Mit<br />
dieser Lösung konnte Miavit mehrere hunderttausend<br />
Euro sparen.<br />
Mitten auf dem flachen niedersächsischen<br />
Land, im beschaulichen 8.000-Einwohner-Ort<br />
Essen im Landkreis Cloppenburg, reiht sich im<br />
Abstand von 500 Metern links und rechts der<br />
Landstraße ein Bauernhof an den anderen.<br />
Neben den Backsteinwohnhäusern sind große,<br />
flache Hallen angebaut, in denen die Landwirte<br />
Schweine, Rinder, Hühner oder Puten<br />
halten. Die Gegend ist geprägt von der Nahrungserzeugung.<br />
Deswegen ist das Wohlergehen<br />
der Tiere von enormem Interesse – und<br />
das schon seit sehr langer Zeit. Das Wohlergehen<br />
der Tiere steht auch für den Tierarzt<br />
Dr. Hans Niemeyer im Mittelpunkt, als er sich<br />
Mitte des letzten Jahrhunderts in seiner Praxis<br />
auf Tierernährung spezialisierte. Getreu dem<br />
Motto: “Prävention statt Medikation”. Schon<br />
bald darauf gründet er ein Unternehmen:<br />
Miavit. Der Name steht für Mineralstoffe, Aminosäuren<br />
und Vitamine. Die kleine Firma ist erfolgreich<br />
und wächst. Mitte der 1960er Jahre<br />
gehört sie zu den deutschen Marktführern bei<br />
der Herstellung von Tiernahrung. Heute produziert<br />
das Unternehmen neben Futtermitteln<br />
in Tabletten-, Pulver- oder flüssiger Form auch<br />
Futterzusatzstoffe, Vormischungen, Spezialfuttermittel<br />
und Haustiernahrung. Mit dem Erfolg<br />
nimmt auch der Export zu. Dieser macht mittlerweile<br />
rund die Hälfte des Geschäfts aus.<br />
„Die Waren gehen von hier am Standort Essen<br />
zu den Kunden weltweit“, sagt Alexander<br />
Schröer, Abteilungsleiter Technik bei Miavit.<br />
Doch im Laufe der Zeit stößt das 360 Mitarbeiter<br />
starke Familienunternehmen mit dem bestehenden<br />
Verteilzentrum an seine Grenzen.<br />
Von manuell zu automatisiert<br />
„Wir haben hier mehrere Produktionsstätten“,<br />
erklärt Alexander Schröer. „Die Waren für die<br />
Kunden haben die Mitarbeiter bisher mehr<br />
oder weniger manuell bereitgestellt.“ Und genau<br />
hier lag das Problem. Denn immer wieder<br />
traten dabei Fehler auf. Dazu kam: Verluden<br />
die Stapler die Paletten, wurde es in der alten<br />
Halle sehr schnell eng. Die Unternehmensleitung<br />
entschied deshalb, am Standort ein<br />
neues Logistikzentrum zu bauen. „Wir wollten<br />
insbesondere die Vormischungen, die auch<br />
Premixe genannt werden, aus den Werken<br />
zusammenführen und schnellstmöglich für die<br />
Kunden zusammenführen – und das fehlerfrei“,<br />
sagt der Abteilungsleiter Technik.<br />
Miavit schaute sich Lösungen verschiedener<br />
Anbieter an und entschied sich dann, BITO-<br />
Lagertechnik einzuladen. Stephan Klotzke,<br />
BITO-Gebietsverkaufsleiter für den Raum Bremen,<br />
hat den Tiernahrungshersteller bereits
vor ein paar Jahren beraten. Damals<br />
hat Miavit ein Schmalgangregal des<br />
Komplettanbieters für Lagertechnik installiert.<br />
Das neue Vorhaben ist nun eine<br />
Nummer größer: Es müssen diverse,<br />
mit verschiedenen Gebindearten beladene,<br />
Palettentypen reibungslos<br />
befördert werden. „Es gibt allein bei<br />
den Säcken schon unterschiedliche<br />
Schüttdichten von proper bis locker”,<br />
beschreibt Alexander Schröer die Vielfalt.<br />
„Bereits bei unseren ersten gemeinsamen<br />
Gesprächsrunden mit dem Miavit-Geschäftsführer<br />
Lukas Middendorf<br />
wurde schnell klar, dass sich für diese<br />
Anwendung nur ein Palettendurchlaufregal<br />
eignet“, erinnert sich Stephan<br />
Klotzke.<br />
Die Herausforderung bei Palettendurchlaufregalen<br />
ist jedoch: Im Kanal<br />
rollen die Paletten aufgrund der Neigung<br />
der Rollenbahnen gegeneinader.<br />
Sensible oder höherwertige Produkte<br />
können beschädigt werden,<br />
besonders dann, wenn die Ware über<br />
die Palette hinausragt. „Sehr wichtig zu<br />
beachten ist auch, dass wir zum Teil mit<br />
Gefahrgut arbeiten. Daher müssen wir<br />
ab einer bestimmten Höhe des Regalsystems<br />
immense Auflagen erfüllen, wie<br />
die Installation einer teuren Sprinkleranlage”,<br />
sagt Alexander Schröer.<br />
BITO präsentierte den Verantwortlichen<br />
als ideale Lösung das Palettendurchlaufregal<br />
PROflow active. Das Besondere<br />
an diesem zukunftsweisenden System:<br />
„Es arbeitet nicht wie sonst üblich mit<br />
der Schwerkraft, um die Paletten auf<br />
der Bahn von der Beschickungs- zur Entnahmeseite<br />
zu bewegen, sondern mit<br />
elektrischen Antrieben in den Rollen“,<br />
erläutert BITO-Produktmanager Alexander<br />
Lang. Dazu erhält jeder Palettenplatz<br />
einen sogenannten Active-Roller.<br />
Diese intelligente Rolle unterstützt die<br />
Palette beim Anlaufen und bremst sie<br />
im Kanal ab. Die Antriebe im PROflow<br />
active können die Paletten mit Abstand<br />
zueinander durch die Bahn laufen<br />
lassen. So kommt es zu keiner Berührung.<br />
„Damit können wir außerdem<br />
die Neigung des Kanals von den marktüblichen<br />
vier Prozent auf zwei Prozent<br />
senken“, sagt Alexander Lang. Das<br />
macht die Durchlaufregale noch platzsparender.<br />
Denn durch die geringere<br />
Neigung lässt sich häufig eine weitere<br />
Lagerebene realisieren. BITO konnte für<br />
Miavit ein dreistöckiges Lager mit einer<br />
Höhe von nur 7,50 Metern bauen.<br />
Weil eine Sprinkleranlage entfällt und<br />
die Durchlaufebenen nur die Hälfte<br />
der üblichen Neigung haben, spart das<br />
Unternehmen mit dieser Investition<br />
mehrere hunderttausend Euro. Ein weiterer<br />
Vorteil: Die angetriebenen Rollen<br />
befördern die Ladungsträger unabhängig<br />
vom Gewicht ihrer Last mit einer<br />
konstanten Geschwindigkeit durch<br />
den Kanal. Damit lassen sich sowohl<br />
leichte als auch schwere Paletten mit<br />
einem Gewicht bis zu 1.500 Kilogramm<br />
im gleichen Kanal deponieren. „Mit<br />
dieser Innovation kann der Kunde erheblich<br />
flexibler Waren in den Regalen<br />
aufbewahren“, berichtet der BITO-<br />
Produktmanger.<br />
Schneller Durchlauf<br />
Alexander Schröer schaut auf die dreistöckige<br />
Durchlaufregalanlage mit<br />
ihren 30 Reihen. „Der gesamte Block<br />
kommt ohne Zwischengänge aus.<br />
Auch dies ist eine deutliche Platzersparnis“,<br />
betont er. Transportieren Lkw die<br />
Ware aus den Werken an, nimmt ein<br />
Stapler diese an der Wechselbrücke<br />
auf und setzt sie auf die Fördertechnik.<br />
Das System scannt den aufgedruckten<br />
Barcode und prüft Gewicht<br />
und Zustand der Palette. Die Fördertechnik<br />
führt die Ware auf der Beschickungsseite<br />
dem Regalbediengerät<br />
zu. Dieses lagert die Palette auf der<br />
Rückseite des Regals vollautomatisch<br />
in den richtigen Kanal. Von dort rollen<br />
die Paletten nacheinander in Richtung<br />
Entnahmeseite. Und weil jeder Palettenplatz<br />
seine Antriebsrolle hat, erfolgt<br />
dies stets unter absoluter Kontrolle.<br />
Auf der Entnahmeseite nimmt der Stapler<br />
die Palette auf. Dabei verzögert<br />
PROflow active das Nachrollen der<br />
nächsten Palette um zehn Sekunden.<br />
Damit kann der Mitarbeiter mit seinem<br />
Stapler die Palette sicher entnehmen.<br />
„Das ermöglicht einen deutlich schnelleren<br />
Durchlauf als früher und damit<br />
auch eine zeitnahe Produktion“, freut<br />
sich Alexander Schröer. Auf diese Weise<br />
schleust Miavit rund 500 Paletten<br />
pro Tag durch das neue Logistikzentrum.<br />
„Wir waren schon wenige Monate<br />
nach Inbetriebnahme bei einer Auslastung<br />
von 85 Prozent“, so der Miavit-<br />
Abteilungsleiter Technik. (RED)
LE-2-<strong>2017</strong> | S36 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Dauerhafter Investitionsschutz und<br />
Produktivitätsgewinne<br />
Innovative Modernisierung ist heute mehr als nur „aus alt macht neu“. Es ist eine<br />
nachhaltige Reaktion auf Geschäftsveränderungen. Die Anforderungen der<br />
Märkte ändern sich permanent und vor allem immer schneller – branchenübergreifend,<br />
national, international. ANWENDERBEITRAG: PI/EDAKTION<br />
ULRICH SCHLOSSER<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-witron/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
seo-keywords/<br />
Um auf Kundenwünsche sofort und<br />
vor allem wirtschaftlich reagieren<br />
zu können, benötigen Logistiker<br />
aus Handel, Industrie und bei externen<br />
Dienstleistern äußerst flexible Logistikstrukturen<br />
– in den Materialflussprozessen, an<br />
den Arbeitsplätzen, in der IT, der Mechanik<br />
bis hin zu den Service- und Betreiberkonzepten.<br />
Doch was tun, wenn ein Logistikzentrum<br />
schon 15 bis 20 Jahre alt ist, und ein Neubau<br />
aufgrund fehlenden Grundstücks, hohen<br />
Bau-Investitionen oder optimaler Lage des<br />
Bestandsgebäudes keine Alternative darstellt?<br />
„Hauptgrund vieler Modernisierungs-Anfragen,<br />
die an uns gestellt werden, ist heute<br />
nicht mehr ausschließlich der technologische<br />
Wandel“, erklärt Ulrich Schlosser, Prokurist<br />
beim Generalunternehmer WITRON Logistik +<br />
Informatik GmbH in Parkstein für die Planung<br />
und Realisierung von Modernisierungs- und<br />
Erweiterungsprojekten verantwortlich. Kurzfristiges<br />
Ziel eines Retrofits sei sicherlich die Sicherung<br />
von Support- und Ersatzteilverfügbarkeit.<br />
Pro Jahr werden bei WITRON ca. 200 Modernisierungsprojekte<br />
unterschiedlichster Art und<br />
Umfang realisiert.<br />
Oberstes Ziel: Sicherung von Wettbewerbsvorteilen<br />
und Standort<br />
„Mittelfristig gesehen haben Modernisierungsprojekte<br />
jedoch übergeordnete Ziele im Fokus“,<br />
so Schlosser. „Nämlich Wettbewerbsvorteile<br />
zu generieren und damit den Standort<br />
dauerhaft zu sichern“. Modernisierungen bringen<br />
permanenten Investitionsschutz, Produktivitätssteigerung,<br />
sowie die flexible Anpassung<br />
an ein sich immer schneller änderndes<br />
Geschäft und neue Rahmenbedingungen.<br />
Selbstverständlich spielen auch der Mensch<br />
und die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.<br />
Modernisierung zukunftsweisende Arbeitsplätze<br />
„Die Gestaltung von modernen, zukunftsweisenden<br />
Arbeitsprozessen, oftmals ausgelegt<br />
auf Value Added Services, welche eine hohe<br />
Arbeitsqualität und Arbeitsquantität gewährleisten,<br />
ist heute wesentlicher Bestandteil einer<br />
jeder Modernisierungsplanung“.<br />
Neue Vertriebswege als Treiber innovativer<br />
Logistikabwicklung<br />
„Fast alle Branchen sind oder werden zukünftig<br />
vom e-Commerce und Online-Handel<br />
direkt oder indirekt betroffen sein“, erläutert<br />
Ulrich Schlosser. Individueller Kundenservice,<br />
kleine Auftrags-Losgrößen, extrem kurze Lieferzeiten<br />
und explodierende Artikelspektren<br />
sind ohne leistungsstarke und skalierbare Logistik-Systeme<br />
nicht mehr möglich. Hinzu kommt<br />
die fortschreitende Digitalisierung sämtlicher<br />
Prozesse innerhalb und außerhalb des Logistikzentrums.<br />
„Speziell das Tempo in der IT-<br />
Integration birgt hohen Modernisierungsbedarf“.<br />
Maximale Flexibilität ist gefordert.<br />
Lagerverwaltungssysteme mit Schnittstellen zu<br />
internen und externen Kundensystemen, die<br />
Transparenz innerhalb der gesamten Supply
Modernisierung Gesamtkonzept<br />
Chain garantieren und – auf Basis von<br />
Big Data, Industrie 4.0 und Predictive<br />
Analytics – fundierte Handlungsempfehlungen<br />
für den Betreiber geben,<br />
ersetzen vorhandene Technologien.<br />
„Des Weiteren müssen sowohl die Logistikplanungen<br />
für Neuprojekte als auch<br />
Modernisierungskonzepte weiteres<br />
Wachstum unterschiedlichster Art wie<br />
Volumen, Artikel, Prozesse berücksichtigen“,<br />
ist Schlosser überzeugt. „Denn<br />
ein Logistikzentrum ist keine starre Einheit<br />
mehr, in der 20 Jahre lang Tag für<br />
Tag die gleiche Arbeit ausgeführt wird.<br />
Das Logistikzentrum ist für die Kunden<br />
gewissermaßen zu einem überlebenswichtigen<br />
Organismus geworden, der<br />
sich schnell an variable Umgebungsbedingungen<br />
anpassen muss.“<br />
Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte<br />
unterschiedlichster Art<br />
Die bei WITRON auf sogenannte „Retrofis“<br />
spezialisierten Experten verstehen<br />
ihr Geschäft, das vom IT- und Steuerungs-Upgrade,<br />
über den Austausch<br />
von Sensorik und Mechanik, An- und Umbauten,<br />
bis hin zur Vervielfachung der<br />
ursprünglichen Anlagengröße reicht.<br />
So wurde kürzlich beim Online-Händler<br />
Distrelec in den Niederlanden das<br />
Logistikzentrum in Hertogenbosch um<br />
zwölf zusätzliche Gassen und 20 weitere<br />
Arbeitsplätze vergrößert. Ebenso das<br />
automatische Kleinteilelager des Autoteile-Onlinehändlers<br />
ATP, das neben<br />
anderen Erweiterungen 14.400 zusätzliche<br />
Stellplätze erhielt. Auf ihre positive<br />
Geschäftsentwicklung reagiert hat<br />
auch die Max Weishaupt GmbH, eines<br />
Modernisierung Skalierbarkeit<br />
der international führenden Unternehmen<br />
für Brenner, Heiz- und Brennwertsysteme,<br />
Wärmepumpen und Gebäudeautomation,<br />
mit der Integration eines<br />
automatischen Behälterlagers in ein<br />
bestehendes Gebäude, ausgelegt für<br />
eine Kommissionierleistung von 10.000<br />
Auftragspositionen pro Tag. Aber<br />
auch Kunden aus Industrie, Pharma,<br />
Chemie, Textil, Elektronik, Automotive,<br />
Maschinenbau oder von externen<br />
Dienstleistern richten gemeinsam mit<br />
WITRON ihre Logistik auf zukünftige Anforderungen<br />
aus.<br />
Unter dieser Prämisse modernisierte<br />
der österreichische Zuckerhesteller<br />
AGRANA sein Verteilzentrum in Tulln. So<br />
wurden während des laufenden Betriebes<br />
sämtliche Regalbediengeräte im<br />
Palettenhochregallager getauscht, die<br />
Antriebs- und Steuerungstechnik angepasst,<br />
sowie die Rechnerhardware und<br />
das Warehouse-Management-System<br />
erneuert bzw. auf den neuesten Stand<br />
der Technik gebracht. Weiteres Beispiel:<br />
Die TKL Lebensmittellogistik, die in<br />
Wien ein Logistikzentrum betreibt.<br />
Spezialisiert hat sich der Dienstleister auf<br />
die Lagerung und Kommissionierung sowie<br />
den Transport temperaturgeführter<br />
Ware. Das 1996 von WITRON realisierte<br />
Tiefkühllager wird im Laufe des Jahres<br />
<strong>2017</strong> nicht nur um zwei weitere automatisierte<br />
Palettengassen vergrößert,<br />
sondern hinsichtlich Mechanik, Fördertechnik,<br />
Steuerung, Rechnertechnik<br />
und IT einer Generalmodernisierung unterzogen.<br />
Ebenso wird der Materialfluss<br />
gemäß zukünftiger Anforderungen optimiert.<br />
„Long Life Service“: Ganzheitliche<br />
Konzepte<br />
Ging es in der Vergangenheit hauptsächlich<br />
darum, Komponenten zu<br />
tauschen, steht auch in Modernisierungsprojekten<br />
inzwischen eine ganzheitliche<br />
Umsetzungsstrategie im Vordergrund.<br />
Diese zumeist mehrstufigen<br />
Konzepte umfassen nicht nur exakt<br />
geplante, budgetierte und terminierte<br />
Realisierungsschritte, sondern auch<br />
Vorschläge für alternative Erweiterungs-,<br />
Umbau-, und Ausbaustufen.<br />
Nicht nur mit Blick auf das Verteilzentrum,<br />
sondern vorausschauend auf<br />
Supply Chain, Marktveränderungen,<br />
demografische Faktoren und gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen. Ebenso<br />
sind die Auswirkungen der geplanten<br />
Maßnahmen auf Service, Wartung und<br />
einen nachhaltigen Anlagenbetrieb<br />
darin enthalten.<br />
„Long Life Service“ nennt man das bei<br />
WITRON in der Abteilung von Ulrich<br />
Schlosser, „denn der Kunden kauft bei<br />
WITRON nicht nur eine Logistik-Anlage,<br />
sondern das Versprechen, dass wir ihn<br />
über den gesamten Lebenszyklus dieser<br />
Anlage sowie bei den dynamischen<br />
Veränderungen seines Geschäfts professionell<br />
betreuen. Moderne Intralogistik-<br />
Projekte sind heutzutage mit Hochlauf<br />
und Inbetriebnahme längst nicht mehr<br />
abgeschlossen. Es ist vielmehr zur Regel<br />
geworden, dass wir unsere Kunden über<br />
die gesamte Laufzeit der Anlage nach<br />
dem Start vollumfänglich unterstützen.“<br />
(RED)
LE-2-<strong>2017</strong> | S38 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Anlagenerweiterung für optimierte<br />
Warenflüsse<br />
Mit einem neuen Hochregallager als Erweiterungsbau sowie neu konzipierten Materialflüssen<br />
nebst entsprechender Fördertechnikausstattung, Modernisierung, Erweiterung<br />
und Anbindung einer vorhandenen Elektrohängebahn hat SSI Schäfer<br />
die Intralogistik bei Getränkehersteller Vitaqua bei laufendem Betrieb auf den<br />
aktuellen Stand der Technik gebracht und die Kapazitäten sowie die Effizienz der<br />
Anlage deutlich gesteigert. Die Logistiksoftware WAMAS® steuert und optimiert<br />
sämtliche Prozesse im Lager. ANWENDERBEITRAG: PI/REDAKTION<br />
Warehousing selbst sorgt Automation für<br />
schnelle Prozesse und eine transparente Auftragsfertigung.<br />
Beide Anforderungen hat die<br />
Vitaqua GmbH jetzt am Unternehmens- und<br />
Produktionsstandort Breuna erfüllt.<br />
FRANZ BAUER<br />
Die Getränkeindustrie ist einer der<br />
wenigen Handelsbereiche, die<br />
von dem Entwicklungstreiber<br />
E-Commerce bisher kaum betroffen<br />
sind. Gleichwohl müssen die Hersteller auf<br />
Megatrends wie etwa Digitalisierung reagieren.<br />
Es gilt einerseits, den Informationsfluss in<br />
der Supply Chain durchgängig zu gestalten<br />
und allen Beteiligten die für sie relevanten<br />
Daten – möglichst in Echtzeit – zur Verfügung<br />
zu stellen. Um die Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit<br />
langfristig zu sichern, müssen andererseits<br />
alle Optimierungspotenziale zwischen<br />
Herstellung und Konsum wirtschaftlich und<br />
technisch bestmöglich erschlossen werden.<br />
Denn neben der eigentlichen Produktherstellung<br />
hat insbesondere der interne Warenfluss<br />
eine signifikante Auswirkung auf die Rentabilität<br />
der Unternehmen. Ausreichende Kapazitäten<br />
decken die Verfügbarkeit für einen<br />
saisonal äußerst volatilen Absatzmarkt. Beim<br />
2007 hatte das Unternehmen auf dem 24<br />
Hektar großen Grundstück die Produktion und<br />
Lagerung von Mineralwasser, Limonaden und<br />
Obstschorlen aufgenommen. Bis 2010 wurde<br />
die Anlage kontinuierlich räumlich erweitert<br />
und die Produktion gesteigert. Zwischen dem<br />
Lagerkomplex und der Produktion sorgt eine<br />
Elektrohängebahn (EHB) für automatisierte,<br />
interne Transporte. Das angebundene automatisierte<br />
Bestandslager bietet in seinen<br />
18 Gassen gut 51.000 Palettenstellplätze für<br />
die einfachtiefe Lagerung von Fertigprodukten,<br />
Roh- und Betriebsstoffen. Mit steigender<br />
Nachfrage und dem weiteren Aufbau der<br />
Produktionslinien erreichte die Bestandsimmobilie<br />
jedoch ihre Grenzen.<br />
„Da wir das Sortiment in Breuna vergrößert<br />
hatten, benötigten wir 50 % mehr Lagerkapazität<br />
und optimierte Warenflüsse“, erklärt<br />
Vitaqua-Werksleiter und -Prokurist Ronald<br />
Göring. „Die Erweiterung der Anlage um ein<br />
neues Hochregallager inklusive Umbau der<br />
Bestandstechnik waren daher schnell beschlossene<br />
Sache.“ Den Zuschlag für das<br />
Erweiterungsprojekt erhielt nach einer Ausschreibung<br />
SSI Schäfer. „Das vorgelegte<br />
Realisierungskonzept überzeugte durch eine<br />
exakt auf unseren Bedarf zugeschnittene<br />
Lösung mit hervorragenden Erweiterungsmöglichkeiten<br />
und einer Nutzung der vorhandenen<br />
Produktions-EHB sowie optimaler
Softwareanbindung“, begründet Göring die<br />
Auftragsvergabe. „Zudem bot SSI Schäfer als<br />
Generalunternehmer die gesamte Projektrealisierung<br />
vom Bau eines Vorgebäudes und<br />
des Hochregallagers inklusive Bodenplatte<br />
über die Automationskomponenten bis hin<br />
zur IT aus einer Hand.“ Keine neun Monate<br />
nach Auftragsvergabe übergab SSI Schäfer<br />
die schlüsselfertige Anlage – obwohl das Projekt<br />
bei laufendem Betrieb realisiert wurde. Im<br />
Frühjahr 2015 gingen die erneuerte EHB und<br />
das neue, vollautomatisierte Hochregallager<br />
in Betrieb.<br />
An sechs Produktionslinien füllt Vitaqua in<br />
Breun die Mischgetränke und verschiedenen<br />
Mineralwassersorten in Halb- und Eineinhalb-Liter-PET-Flaschen<br />
ab. Die Produkte werden<br />
an nahezu alle großen Discounter und<br />
Lebensmittelketten Deutschlands geliefert.<br />
Mit dem Erweiterungsprojekt wollte der Hersteller<br />
neben der Kapazitätserweiterung auch<br />
die Materialströme der Bedarfsmaterialien<br />
und Fertigprodukte trennen. Dazu erstellte SSI<br />
Schäfer zunächst ein Logistikkonzept inklusive<br />
Ausführungsplanung. Im Anschluss erfolgte<br />
die Realisierung eines vollautomatisierten<br />
Hochregallagers (HRL). Rund 26.500 Stellplätze<br />
für eine doppeltiefe Lagerung bietet das<br />
neue, fast 40 m hohe Gebäude. In seinen<br />
fünf Regalgassen sorgen Regalbediengeräte<br />
(RBG) der jüngsten Exyz-Generation mit ihren<br />
doppeltiefen Teleskopgabeln für eine Umschlagsleistung<br />
von insgesamt bis zu 200 Einund<br />
400 Auslagerungen pro Stunde. „Damit<br />
kommen wir in unserem erweiterten Distributionszentrum<br />
auf eine Verladeleistung von 750<br />
Paletten pro Stunde in der Einlagerung und<br />
auf 700 Paletten in der Auslagerung“, erläutert<br />
Göring. „Wir haben mit dem neuen HRL<br />
neben einer gesteigerten Umschlagsleistung<br />
insbesondere den Aspekt der Energieeffizienz<br />
fokussiert. Diese hat sich durch den geringen<br />
Verbrauch und das Energierückgewinnungskonzept<br />
der RBG deutlich verbessert.“<br />
Tatsächlich hat SSI Schäfer mit Konzeption der<br />
Exyz-RBG nicht nur ein vollkommen neuartiges<br />
Baukastensystem umgesetzt. Vielmehr steht<br />
das „E“ gleichermaßen für Effizienz wie für<br />
den geringen Energieverbrauch der Geräte.<br />
Höchste Energiesparklassen und effiziente<br />
Energierückspeiseeinrichtungen sind bereits<br />
Standard. Durch verschiedene Konstruktionsmerkmale<br />
sparen die RBG allein beim Hub gegenüber<br />
herkömmlichen Geräten bis zu 25 %<br />
des Energieverbrauchs ein. Weitere Eigenschaften<br />
wie etwa die Mastkonstruktion wirken<br />
sich zudem direkt auf die Raumnutzung<br />
aus. „In diesem 40 m hohen Lager summieren<br />
sich die Vorteile etwa durch die reduzierten<br />
Anfahrmaße der Exyz schnell auf mehrere<br />
Kubikmeter zusätzlich nutzbarer Regalfläche<br />
beziehungsweise deutlich verringerte Betriebs-<br />
wie Baukosten“, erklärt Michael Hoffmann,<br />
Division Manager Sales bei SSI Schäfer.
LE-2-<strong>2017</strong> | S40 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Parallel zum Neubau des zweiten HRL legte<br />
SSI Schäfer das Konzept für die optimale Trennung<br />
der Materialströme vor. Vitaqua wollte<br />
das Bestandslager in dem zentralen Distributionszentrum<br />
nach dem Erweiterungsprojekt<br />
ausschließlich zur Lagerung der rund 320 verschiedenen<br />
Fertigprodukte nutzen. Die Vorhaltung<br />
der Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren<br />
für die Produktionsversorgung sollte<br />
über das neue HRL von SSI Schäfer erfolgen.<br />
„Dazu war es seitens der Hardware erforderlich,<br />
das HRL an die vorhandene EHB anzubinden,<br />
ihre Leistungskapazität zu steigern und<br />
den Parcours der EHB derart zu modifizieren,<br />
dass sie alle Bereiche des Distributionszentrums<br />
ver- beziehungsweise entsorgen kann“,<br />
sagt Hoffmann. „Überdies galt es, die neuen<br />
Prozesse über einen Materialflussrechner und<br />
ein Lagerverwaltungssystem abzudecken<br />
und an das kundenseitig betriebene Steuerungssystem<br />
anzubinden.“<br />
Auf knapp 800 m Länge wurde der Umlauf<br />
der EHB erweitert. Über zwei parallel verlaufende<br />
Strecken bedient sie das neue Vorgebäude,<br />
die beiden HRL und die Produktion.<br />
Um die Kapazitätsanforderungen zu decken,<br />
wurde die Bahn um drei Fahrzeuge auf insgesamt<br />
sechs Gehänge erweitert. Besonderheit:<br />
SSI Schäfer installierte Gehänge, die identisch<br />
mit dem Bestand sind. Alle sechs Gehänge<br />
wurden zudem mit modernster Sensortechnik<br />
ausgerüstet. „Dies ermöglicht die Nutzung einer<br />
frei verfahrbaren EHB ohne Einhausung“,<br />
erläutert Hoffmann. „Die Sensoren stoppen<br />
die Bahn automatisch, wenn sie auf der<br />
Förderstrecke Hindernisse erfassen.“ Mit der<br />
zusätzlichen Sicherheitsausstattung kann die<br />
herkömmliche Einzäunung der Förderstrecke<br />
entfallen. Die auf Stutzen geführte EHB stellt keine<br />
Barriere in der Fläche dar, sondern gewährt<br />
freie Passagen zwischen den Gehängen.<br />
Produktionsversorgung an. An Übergabeplätzen<br />
übernimmt die EHB die ausgelagerten<br />
Paletten und führt sie in das Produktionsgebäude.<br />
Dort entsorgt sie die Produktionslinien<br />
und führt die Getränkepaletten in das Bestands-HRL.<br />
„WAMAS verwaltet das neue HRL,<br />
führt dessen Prozesse und macht mit einer<br />
Visualisierung für den Leitstand die Vorgänge<br />
transparent. Neben der um Sensorik und<br />
neuen Streckenverlauf erweiterten Steuerung<br />
der EHB musste WAMAS zudem mit Schnittstellen<br />
zu den Produktionslinien und dem überlagernden<br />
IT-System ausgestattet werden“,<br />
veranschaulicht Hoffmann den Programmieraufwand.<br />
Die Auslagerungen für die Distribution erfolgen<br />
nach Vorgabe des überlagernden<br />
IT-Systems über eine Fördertechnikstrecke in<br />
die Bestandsanlage. Dort wird der Warenausgang<br />
konsolidiert und schließlich auf Lkw<br />
verladen. Insgesamt hat SSI Schäfer bei dem<br />
Erweiterungsprojekt die Materialflüsse deutlich<br />
optimiert. „Dabei ist das gesamte Anlagenlayout<br />
des neuen HRL und der modernisierten<br />
EHB auf eine komfortable Umsetzung<br />
weiterer Expansionsoptionen seitens Vitaqua<br />
ausgelegt“, fasst Hoffmann zusammen.<br />
„Mit dem Erweiterungsprojekt von SSI Schäfer<br />
haben wir unsere Lagerkapazitäten an<br />
unseren Bedarf angepasst, die Materialflüsse<br />
für Roh-, Bedarfs- und Verbrauchswaren für<br />
die Produktionsversorgung und Fertigwaren<br />
konsequent getrennt und die innerbetrieblichen<br />
Transporte auf modernste Technik<br />
ausgelegt“, resümiert Werksleiter Göring zufrieden.<br />
„Dabei konnten wir zudem unsere<br />
Verladeleistung um rund 30 % steigern und<br />
die Energieeffizienz der Gesamtanlage deutlich<br />
verbessern. Das hat sich gelohnt.“ (RED)<br />
•www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-ssi-schaefer/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-ssi-salomon/<br />
Die palettiert angelieferten Roh-, Bedarfs-und<br />
Verbrauchswaren zur Produktionsversorgung<br />
werden im Wareneingang erfasst und im<br />
neuen HRL eingelagert. Über das kundenseitige<br />
IT-System melden die Produktionslinien<br />
ihren Bedarf. Die IT gibt die Informationen an<br />
die Logistiksoftware WAMAS von SSI Schäfer<br />
weiter. WAMAS generiert die auftragsbezogenen<br />
optimierten Auslagerungsaufträge<br />
und stößt mit Ansteuerung des Materialflussrechners<br />
die entsprechenden Prozesse zur<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S42 | INTRA<strong>LOGISTIK</strong> + INDUSTRIE 4.0<br />
Toyota Industries Corporation wird<br />
Vanderlande akquirieren<br />
Gemeinsam bilden sie einen Weltmarktführer als Vollsortiment-Anbieter im Bereich<br />
des manuellen bis voll-automatischen Materialumschlags.<br />
BEITRAG: PI/REDAKTION<br />
Toyota Industries Corporation<br />
(TICO) unterzeichnete eine Absichtserklärung,<br />
Vanderlande –<br />
den globalen Marktführer für die<br />
wertoptimierte Automation der logistischen<br />
Prozesse an Flughäfen und für<br />
den Paketmarkt sowie als Zulieferer im<br />
Lagerumfeld vom derzeitigen Besitzer<br />
NPM Capital – zu kaufen. Die Transaktion<br />
unterstützt TICO’s strategisches<br />
Engagement seine Präsenz im Bereich<br />
des automatisierten Warenumschlags<br />
zu erhöhen. Sie folgt dem gerade bekannt<br />
gegebenen Ausbau mit Bastian<br />
Solutions LLC in Nordamerika und festigt<br />
TICOs Weltmarktführerschaft als<br />
Gesamtlösungsanbieter im Bereich<br />
Material Handling.<br />
Vanderlande wurde 1949 gegründet.<br />
Mit Sitz in Veghel, den Niederlanden,<br />
hat Vanderlande Projekte in über 105<br />
Länder umgesetzt und ist in über 30<br />
Ländern mit Niederlassungen präsent.<br />
Vanderlande ist weltweit einer der führenden<br />
Generalunternehmer für Lösungen<br />
in der Prozessautomation im Lagerbereich<br />
sowie globaler Marktführer<br />
für die wertoptimierte Automation der<br />
logistischen Prozesse an Flughäfen und<br />
für den Paketmarkt. Gepäckfördersysteme<br />
von Vanderlande bewegen<br />
jährlich 3,2 Milliarden Gepäckstücke<br />
weltweit bzw. mit anderen Worten 8,8<br />
Millionen Gepäckstücke pro Tag.<br />
Die Systeme des Unternehmens werden<br />
an 600 Flughäfen eingesetzt, darunter<br />
14 der Top 20-Flughäfen weltweit. Täglich<br />
sortieren die bei führenden Paketdiensten<br />
installierten Systeme von<br />
Vanderlande mehr als 20 Millionen<br />
Pakete (300 Packstücke pro Sekunde).<br />
Zusätzlich dazu vertrauen 12 der Top 20<br />
E-Commerce-Unternehmen Europas<br />
sowie zahlreiche Distributionsfirmen auf<br />
die effizienten und zuverlässigen Lösungen<br />
von Vanderlande.<br />
Als Managing Officer für TICO und designierter<br />
Chairman des Aufsichtsrates<br />
von Vanderlande, sagt Norio Wakabayashi<br />
„Mit dem Kauf von Vanderlande<br />
erweitern wir unser aktuelles Angebot<br />
und sehen weltweite Synergien<br />
zwischen den Vertriebs- und Servicenetzwerken<br />
vor allem im Bereich der<br />
Automatisierung.“<br />
Vanderlande’s CEO Remo Brunschwiler<br />
ergänzt: “Vanderlande ist stolz, ein<br />
Bestandteil der Wachstumsstrategie<br />
des erfolgreichen und hochangesehenen<br />
Weltkonzerns TICO zu werden.<br />
Die finanzielle Stärke hinter TICO sowie<br />
seine globale Präsenz wird auch<br />
unsere strategischen Bemühungen<br />
nach einem nachhaltigen profitablen<br />
Wachstum unterstützen.“ NPM Capital<br />
Geschäftsführer, Bart Coopmans, fasst<br />
zusammen: „NPM Capital verfolgt seit<br />
seinem Investment in Vanderlande im<br />
Jahre 1988 einen langfristigen Fokus.<br />
Wir haben stetig Investitionen in die Organisation<br />
und seine technologischen<br />
Ressourcen unterstützt, die sich in der<br />
aktuellen marktführenden Position<br />
Vanderlandes widerspiegelt. Der Eintritt<br />
von Toyota als ein starker strategischer<br />
Teilhaber wird Vanderlande befähigen,<br />
den nächsten Schritt in Richtung<br />
Wachstum zu unternehmen.<br />
Dem Kauf wird vollständig von Vanderlande‘s<br />
Geschäftsführung sowie der<br />
Mitarbeitervertretung zugestimmt und<br />
unterstützt. Vanderlande wird weiterhin<br />
eigenständig agieren und unabhängig<br />
seine Position als globales Unternehmen<br />
behalten. Der Kauf bedarf der formellen<br />
Zustimmung der Behörden. Der<br />
Abschluss wird für das Q2 <strong>2017</strong> erwartet.<br />
(RED)
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Der Markt zur privaten<br />
Kapitalanlage befindet<br />
sich in einem Umbruch.<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S44 | JOB + KARRIERE<br />
Ausbildung Transportwirtschaft 4.0<br />
Die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (ÖVG) und der<br />
Damen Logistik Club widmeten sich Anfang April <strong>2017</strong> der Ausbildungsfrage.<br />
Auch am e-Day der WKO war eine Lern-Quiz-App für Lehrlinge Topthema. In<br />
zahlreichen Erklärungen kam zum Ausdruck, wie vielfältig die Probleme der<br />
Wirtschaft hinsichtlich der Personalrekrutierung sind. Beim Versuch die unterschiedlichen<br />
Zugänge zum Thema auf einen Nenner zu bringen, kamen auch<br />
nicht gemachte Hausaufgaben zum Vorschein. Ein Punkt davon die Frage nach<br />
leistungsgerechter Entlohnung, denn: „If you pay peanuts, you get monkeys!”.<br />
REDAKTION: PETER BAUMGARTNER<br />
PETER BAUMGARTNER<br />
Der ranghöchste Logistiker im Lande,<br />
Franz Schwammenhöfer vom<br />
BMVIT meint, vier Euro Stundenlohn<br />
im Radtransportgewerbe ist<br />
Greenwashing. Aber ein Container-Disponent<br />
mit hoher Ausbildung und zwei Fremdsprachen<br />
bekommt in Vollzeitbeschäftigung auch gerade<br />
mal 1.467 Euro netto/Monat (aktuelles<br />
Stellenangebot). Sind die Unternehmen zu<br />
geizig oder der Finanzminister zu gierig?<br />
Offenbar zwei Fragen, für die es mindestens<br />
zwei richtige Antworten gibt.<br />
Lernst Du noch oder „APPst“ Du schon? Neue<br />
Fördermittel ab <strong>2017</strong> für die Ausbildung von<br />
Lehrlingen<br />
Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Ing. Andreas<br />
Kandioler der Mechatroniker stellte am<br />
e-Day der WKÖ ein Lern-Quiz zur Vorbereitung<br />
auf die Lehrabschlussprüfung vor. Kandioler,<br />
auch Innungsmeister in Niederösterreich<br />
bringt damit auf den Punkt, welchen Kurs die<br />
Berufsqualifizierung längst angesteuert hat.<br />
Laut einer aktuellen AMS Umfrage gibt es in<br />
der Industrie eine signifikante Zunahme der<br />
Wissensintensität für die meisten Berufe und<br />
gleichzeitig eine Verkürzung der Halbwertszeit<br />
des einmal erlangten Wissens.<br />
Vielleicht mit ein Grund, warum die Wirtschaftskammer<br />
jährlich den „Hightec-Lehrling“<br />
auslosen lässt. Aber das ist nur eine<br />
von zahlreichen Veranstaltungen, die den<br />
Lehrberuf vor den Vorhang holen und junge<br />
Menschen in die digitale Berufswelt begleiten<br />
soll. Bei „EuroSkills“ kann man sich als Lehrling<br />
sogar international mit Gleichgesinnten<br />
matchen. Auch die Lehrbetriebe haben die<br />
Möglichkeit, öffentlich zu zeigen, was sie drauf<br />
haben und warum sich jemand gerade für ihr<br />
Ausbildungsangebot erwärmen soll.<br />
Den „Staatspreis Beste Lehrbetriebe – Fit for Future“<br />
veranstaltet das Wirtschaftsministerium.<br />
Um wirklich Karriere mit Lehre machen zu können,<br />
will Minister Mitterlehner zeigen, wo in<br />
Österreich die besten Ausbildungsplätze versteckt<br />
sind. Was aber ist ein toller Arbeitsplatz,<br />
ein „Great Place to Work“? Die allgemein<br />
gültige Sprachweise lautet, ein GPTW ist dort,<br />
wo man denen vertraut, für die man arbeitet,<br />
stolz ist auf das was man tut und Freude<br />
an der Zusammenarbeit mit anderen hat. Es<br />
kann auch nicht schaden, wenn Respekt und<br />
Wertschätzung im Betrieb gelebt wird und am<br />
Ende des Monats eine faire Entlohnung am<br />
Konto ankommt. Dass alle Bemühungen um<br />
Aus- und Weiterbildung absolut sinnvoll und<br />
notwendig sind, wird von zahlreichen Studien,<br />
Befragungen und Untersuchungen belegt.<br />
Alle artikulieren die wachsende Not der Wirtschaft,<br />
die zunehmend Probleme hat, ihren<br />
Fachkräftebedarf zu decken.<br />
Werbung für die Ausbildung ist eine Sache.<br />
Es wird von der öffentlichen Hand aber auch<br />
viel Bares zur Ausbildungsförderung ausgegeben.<br />
Auch wenn es für einige Unternehmen<br />
viel zu wenig ist. Betriebswirtin Romana Steko-<br />
Papousek, MBA von Steko Trans meint, man<br />
müsste viel mehr und besser fördern. Denn die<br />
Ausbildung ist nun mal für viele Betriebe eine<br />
Preisfrage und muss sich letztlich auch lohnen.<br />
Im neuen Lehrlingspaket (ab Juli <strong>2017</strong>) sind
auch bereits neue Fördermittel enthalten. So<br />
werden zum Beispiel alle Vorbereitungskurse<br />
zur Lehrabschlussprüfung und Sprachkurse für<br />
Lehrlinge im Auslandspraktikum kostenlos.<br />
Ausbildungsoffensive: Forschung zum Selbstzweck<br />
Neben der Öffentlichkeitsarbeit und den<br />
Fördermaßnahmen, gibt es noch eine dritte<br />
Ebene zur Ausbildungsoffensive: Schier unzählige<br />
Forschungs- und Entwicklungskonzepte.<br />
Sie sollen helfen, den Bedarf, die Qualität und<br />
Information der Ausbildung zu planen. Fast<br />
möchte man schon meinen, die Ausbildung<br />
ist im Schwitzkasten der Forschung. Kaum ist<br />
ein Konzept veröffentlicht, wird schon ein anderes<br />
Forschungsergebnis hinterher gejagt.<br />
Das Stakkato der Veröffentlichungen, in Abhängigkeit<br />
einer Förderindustrie, lässt kaum<br />
Zeit, einmal ein Ergebnis zu hinterfragen – geschweige<br />
denn, es mit Leben zu erfüllen. Es<br />
scheint, die Zahl der Klicks auf das Forschungsergebnis<br />
rechtfertigt schon deren Förderung<br />
und nicht die praktische Umsetzbarkeit. Forschung<br />
zum Selbstzweck stellt eben keinen<br />
Anspruch auf praktischen Nutzen dar, sondern<br />
dient der Finanzierung der eigenen Arbeit. Der<br />
Grund, warum das seitens der Fördergeber<br />
konsequent ignoriert wird, liegt wahrscheinlich<br />
darin, weil die Fördervergabe und das<br />
Förderziel auf mitunter völlig unterschiedlichen<br />
Verwaltungsebenen angesiedelt sind. Wenn<br />
man sich fragen muss, warum das Verkehrsministerium<br />
Projekte fördert, deren Ziele im<br />
Bildungsministerium angesiedelt sind, dann<br />
wird die Diskussion schnell philosophisch.<br />
Die Förderkriterien können daher gar nicht<br />
zielgerichtet sein, denn als gelernter Österreicher<br />
weiß man, dass es zum Beispiel eine<br />
Kommunikation zwischen zwei Ministerien –<br />
Regierung hin oder her - nicht gibt. Zwischen<br />
EU und nationalen Fördergebern schon gar<br />
nicht. Da kann es schon vorkommen, dass<br />
„Projekte“ doppelt gefördert werden und<br />
am Ende trotzdem nur viel Papier dabei herauskommt.<br />
Würde man die Unsummen an<br />
Projekt-Fördergeldern, oder noch schlimmer,<br />
die Förderung eines Projektes zum Projektvorhaben,<br />
direkt in die Betriebe und Schulen<br />
leiten, hätte man zwar ein paar Wissenschaftler<br />
weniger, aber dafür eine nachhaltige Lehrlingsförderung.<br />
Man könnte jetzt entgegnen,<br />
dass sei eine nicht belegbare Behauptung.<br />
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archiv/
LE-2-<strong>2017</strong> | S46 | JOB + KARRIERE<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
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• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
archiv/<br />
Wenn aber die ÖBB sagt, sie schaffen es nicht,<br />
aus 1.500 Bewerbern 500 Lehrlinge zu rekrutieren,<br />
dann brauchen wir keine neue Studie,<br />
sondern wohl mehr und bessere Ausbildung an<br />
der Basis. Wenn eine Reederei 180 Schiffe unter<br />
ihrer Flagge hat, aber keine Binnenschiffer<br />
ausbildet, dann brauchen wir wohl mehr<br />
Reeder die Lehrplätze anbieten und nicht<br />
solche, die sich für Förderungen an Cluster-<br />
Projekten beteiligen. Wenn 30 Lkw am Montag<br />
den Parkplatz ihrer österreichischen<br />
Spedition verlassen haben und stattdessen<br />
dort 30 Pkw mit slowakischen Kennzeichen<br />
stehen, dann können wir uns neben der Projektförderung<br />
die Ausbildungsförderung und<br />
gleich auch die Bildungspolitik ersparen.<br />
Käpt’n Computer? Lernziele sind immer anwendbares<br />
Wissen<br />
Zunehmend bekommt man den Eindruck,<br />
dass die herkömmliche Bildungspolitik und<br />
die Aus- und Weiterbildung vor dem Hintergrund<br />
der Industrie 4.0 ohnehin ein Thema von<br />
auslaufendem Wert ist. Stichwort IKT (Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie).<br />
Für die Transportwirtschaft bedeutet das eine<br />
autonome Fortbewegung von Lkws, Schiffen,<br />
Schienenfahrzeugen und Flugzeugen.<br />
Alle Verkehrsmittel werden zu Rohrleitungen.<br />
Fahrer werden nicht mehr gebraucht. Das ist<br />
nicht Science Fiction, sondern teilweise schon<br />
Realität und in naher Zukunft nur eine Frage<br />
des Wie, nicht mehr des Ob. Die herkömmlichen<br />
Ausbildungsmodelle werden dann aber<br />
tatsächlich obsolet. Auch die vielen bunten<br />
Projektbroschüren sind dann für die Rundablage.<br />
Wer sich heute mit dem Gedanken spielt,<br />
Lkw-Fahrer oder Schiffskapitän zu werden, sollte<br />
sich lieber überlegen, ob er (oder sie) nicht<br />
Lehrzeit in das Programmieren von fahrerlosen<br />
Lkw oder Schiffen investieren soll. Denn ziemlich<br />
sicher wird der Lehrling von heute nicht<br />
mehr selber mit dem Lkw in die Pension fahren<br />
und auf der Kommandobrücke wird Käpt’n<br />
Computer sitzen.<br />
Aus- und Weiterbildung ist kein Gordischer<br />
Knoten. Digitale Kompetenz vorausgesetzt<br />
Vorläufig werden in Österreich noch 11 Berufsfelder<br />
zu den sogenannten Mangelberufen<br />
gezählt. Das bedeutet, dass wie in Deutschland,<br />
etwa 50 Berufe nur noch unter erheblichen<br />
Schwierigkeiten mit entsprechendem<br />
Fachpersonal besetzt werden kann. Fachkräfte<br />
für die Logistik befinden sich in Österreich<br />
noch nicht auf der Liste. Wohl aber nahezu<br />
alle Berufe im IT-Bereich – auch die, die in der<br />
Logistik gebraucht werden. Und genau hier<br />
liegt ein zentrales Problem von wachsender<br />
Brisanz.<br />
Schon fast alle Berufe sind von der Digitalisierung<br />
durchdrungen und kaum noch ein<br />
Beschäftigter kann sich der Digitalisierung in<br />
seiner Branche entziehen. Man denke nur<br />
an den Automechaniker, der fast schon zum<br />
Computerfachmann mutiert ist und in naher<br />
Zukunft vielleicht mit weißem Mantel, statt mit<br />
Blaumann zu Werke gehen wird. Die digitale<br />
Kompetenz ist also ein absolut dringendes Ausbildungsthema.<br />
Das hat auch die Bundesregierung<br />
realisiert und in der „Digital Roadmap“<br />
festgeschrieben, kein Kind soll künftig ohne<br />
digitale Kompetenzen die Schule verlassen.<br />
Das führt aber auch dazu, dass die Ausbildner<br />
zunehmend ein Problem bekommen. Christian<br />
Schöndorfer vom Bildungsministerium kennt<br />
schon Schüler, die den Lehreraccount ausspionieren<br />
und für ein Upgrading der Noten<br />
50 Euro kassieren. Train the Trainer ist also<br />
ein Gebot der Stunde. Die Ausbildung wird<br />
immer professioneller und anspruchsvoller.<br />
Die Beherrschung neuer und moderner Technologien<br />
sind wesentliche Voraussetzungen<br />
für Fachkräfte im Ausbildungsbereich.<br />
Letztlich wird man nicht umhin kommen, den<br />
Auszubildenden weiterhin auch einen „altmodischen“<br />
Ausbildungsplatz zur Verfügung zu<br />
stellen. Derzeit ist es noch vielfach so, dass die<br />
Wirtschaft glaubt, künftige Mitarbeiter wachsen<br />
auf Bäumen und man muss nur warten, bis<br />
sie herunter fallen. Oder man lässt ausbilden<br />
und hofft dann „absahnen“ zu können. Einen<br />
Ausbildungsplatz brauchen die Lkw-Fahrerin,<br />
der Schiffsjunge und auch der künftige IT-<br />
Experte. Leider werden Ausbildungsplätze<br />
aber immer weniger – trotz Förderung. Vor 60<br />
Jahren hat man zum Beispiel noch 60 Meter<br />
lange Schiffe gebaut die genug Raum für<br />
zwei Ausbildungsplätze geboten haben.<br />
Heute baut man 135 Meter lange Schiffe, die<br />
keinen einzigen Auszubildenden aufnehmen<br />
können. Dabei weiß jeder Reeder, wenn der<br />
Nachwuchs nicht fließt, sitzt der Dampfer auf<br />
dem Trockenen. (PB)
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LE-2-<strong>2017</strong> | S48 | JOB + KARRIERE<br />
Challenge Online-Personalsuche<br />
Neue Mitarbeiter gesucht? Das Angebot klassischer Printmedien sinkt - sowohl<br />
in der Gunst der Unternehmen, als auch der Arbeitssuchenden. Welche neuen<br />
Wege gibt es dann in der Personalsuche? Unternehmen müssen sich darauf<br />
einstellen, dass die Mehrheit der Jobkandidaten online angesprochen werden<br />
muss. Dabei ist die Auswahl des richtigen Mediums entscheidend. Für Unsichere<br />
hat Christian Erhart, Geschäftsführer der Jobsuchmaschine Jobswype, gute Tipps<br />
parat. GASTBEITRAG: CHRISTIAN ERHART<br />
Jobbörsen am Vormarsch<br />
Online-Angebote finden großen Anklang. Fast<br />
90 Prozent der Befragten einer gesamteuropäischen<br />
Jobswype-Umfrage vom März <strong>2017</strong><br />
geben an, überwiegend online auf Jobsuche<br />
zu gehen. Unternehmen reagieren auf diese<br />
Entwicklung, wie eine 2015 von Statista.de<br />
durchgeführte Umfrage zeigt. Denn 95,6 Prozent<br />
setzen bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter<br />
auf Jobbörsen.<br />
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Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
der hoffnungsvolle Jobkandidat<br />
zig Zeitungsannoncen am Tag<br />
durchlesen muss. Da das Internet<br />
für viele zur zweiten Heimat geworden ist,<br />
findet auch die Jobsuche vermehrt online statt.<br />
Nutzer können auf das Angebot großer, genereller<br />
Jobbörsen wie karierre.at, stepstone.at,<br />
careesma.at, monster.at zurückgreifen - um<br />
nur einige der bekanntesten zu nennen - aber<br />
auch gezielt in speziellen Jobbörsen suchen,<br />
die sich nur auf eine bestimmte Branchen<br />
konzentrieren. Dazu zählen z. B.: kulturjobs.at,<br />
medienjobs.at, was den Arbeitssuchenden<br />
viel schneller ans Ziel bringen kann. Große<br />
Vorteile bringen Jobsuchmaschinen, wie<br />
Jobswype, die Ergebnisse aller verfügbaren<br />
Onlineangebote bündeln. Auch soziale Netzwerke,<br />
wie Facebook, XING oder LinkedIn<br />
verstärken die Konkurrenz zu traditionellen<br />
Printmedien.<br />
Jobswype Umfrage März/April <strong>2017</strong>: Die Suche<br />
nach Jobs auf Online Portalen überwiegt<br />
Um dabei die besten Ergebnisse zu erzielen,<br />
versuchen Unternehmen, Jobangebote so<br />
weiträumig, wie möglich zu platzieren. Generelle<br />
Jobbörsen bieten Ihnen zwar eine<br />
große Reichweite, andererseits aber auch<br />
die Gefahr, unqualifizierte Rückmeldungen<br />
zu bekommen. Spezielle Jobbörsen dagegen<br />
sprechen das Zielpublikum direkt an. Ausschlaggebend<br />
für die Auswahl der geeigneten<br />
Jobbörse sind, neben dem Zielpublikum,<br />
Faktoren, wie:<br />
• die Reichweite, die sich im Traffic niederschlägt<br />
• die Funktionalität, also die Einfachheit, mit<br />
der sich Annoncen publizieren lassen<br />
• die mit der Schaltung einhergehenden Kosten,<br />
die Unternehmen mit der Anzahl der angesprochenen,<br />
qualifizierten Bewerbern korrelieren,<br />
um den Erfolg der Anzeige einschätzen<br />
zu können<br />
Verwaltungsarbeit adé für online Anzeigen<br />
Andere Erfolgsmarker sind möglich, dazu zählen<br />
die Anzahl der Clicks für ein Jobangebot<br />
oder der erfolgten Einstellungen. Nicht<br />
zu unterschätzen bei Nutzung einer Jobbörse<br />
ist das Vorhandensein eines eigenen, integrierten<br />
applicant tracking systems, der dem
inserierenden Unternehmen Arbeit in der Verwaltung<br />
der eingehenden Bewerbungen abnimmt.<br />
Den Erfolg der geschalteten Anzeigen<br />
erhöhen an das Onlinemedium angepasste<br />
Textierung und Layout. Online-Anzeigen sind<br />
keine in-house-Stellenbeschreibung. Angebote<br />
sollten nicht mehr als 200 bis 300 Wörter lang,<br />
dabei aber sehr präzise sein, um den Rücklauf<br />
zu optimieren und nicht passende Bewerbungen<br />
zu vermeiden. Der Jobtitel sollte möglichst<br />
den Beruf bezeichnen, damit er von Jobsuchenden<br />
klar erfasst werden kann.<br />
Unternehmen können mit der richtigen Auswahl<br />
und Nutzung von Jobbörsen also insgesamt<br />
besser qualifizierte Berufsanwärter<br />
genau dort erreichen, wo sie die meiste Zeit<br />
verbringen – online. Die Wirksamkeit dieses Rezeptes<br />
beweisen nicht zuletzt die eigenen Karierre-Seiten<br />
der Onlineausgaben der großen<br />
Tageszeitungen, ganz nach dem Motto<br />
„If you can’t beat them, join them“.<br />
durchsuchen nach eigenen Algorithmen alle<br />
verfügbaren Webangebote und liefern Ihnen<br />
gebündelte Ergebnisse aus allen Quellen.<br />
„Vergleichen freier Stellen war gestern – heute<br />
geben Sie einfach Ihre persönlichen Suchkriterien<br />
ein und bekommen vollautomatisch<br />
tagesaktuelle Ergebnisse per E-Mail - quasi<br />
beim morgendlichen Kaffee. So verpassen<br />
Sie keine Chance. Da Sie als Nutzer Ihre Unterlagen<br />
online speichern können, klappt auch<br />
die Bewerbung auf Knopfdruck, egal wo sie<br />
sich gerade befinden.“ so Christian Erhart.<br />
(RED)<br />
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So finden Sie Ihren Traumjob im Internet<br />
Arbeitssuchende können mittlerweile auf eine<br />
Vielzahl von Webangeboten zurückgreifen, um<br />
eine neue Anstellung zu finden – Jobbörsen,<br />
Anzeigenportale, Unternehmensseiten. Dabei<br />
den Überblick zu verlieren, ist kein Wunder.<br />
Eine gute und nutzerfreundliche Möglichkeit,<br />
den ganzen Prozess zu vereinfachen,<br />
sind sogenannte Jobsuchmaschinen. Diese<br />
informiert<br />
Newsportal<br />
DI Christian Erhart ist<br />
Geschäftsführer der<br />
Webintegration IT<br />
Service GmbH, dem<br />
Betreiber der international<br />
agierenden Jobsuchmaschine<br />
Jobswype.<br />
Nach seinem Informatikstudium entwickelte<br />
er IT- und Softwarelösungen für den Bankensektor,<br />
bevor er 2004 den Aufbau und<br />
die Expansion von Jobswype vorantrieb. Er<br />
beschäftigt sich mit dem komplexen Zugriff<br />
auf Daten und Wissen, der Verbesserung<br />
von Suchalgorithmen und der Userfreundlichkeit<br />
der europaweit aktiven Jobsuchmaschine.<br />
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LE-2-<strong>2017</strong> | S50 | JOB + KARRIERE<br />
Widerstand ist zweckvoll?<br />
Vom Gegenwind zum Aufwind<br />
Veränderungsmanagement, auch Change Management genannt, ist das<br />
Schreckgespenst in allen Büro-Kaffeeküchen. Nico Kroker und Martin Beims,<br />
Unternehmensgründer der aretas GmbH betrachten die Symptome, Ursachen<br />
und Facetten von Widerständen. Ihr Fazit: Wer auf viel Widerstand stößt, befindet<br />
sich höchstwahrscheinlich auf dem richtigen Weg zu seinem Ziel.<br />
GASTBEITRAG: ARETAS MANAGEMENT<br />
Bei vielen Mitarbeitern lösen<br />
Veränderungen Ängste oder<br />
zumindest Bedenken aus – niemand<br />
gibt gerne erobertes<br />
Terrain auf. Aus Perspektive der Change<br />
Manager behindern solche Widerstände<br />
allerdings den dringend benötigten<br />
Wandel. Mehr denn je treibt das<br />
digitalisierte Zeitalter Unternehmen und<br />
Führungskräfte dazu an, Veränderungsprozesse<br />
einzuleiten. Das konkrete Ziel<br />
vor Augen, lässt sich leicht vernachlässigen,<br />
wer die veränderten Prozesse im<br />
Unternehmen tragen muss.<br />
Allein die Mitarbeiter machen die Anpassungen<br />
erfolgreich. Werden sie bei<br />
der Planung nicht berücksichtigt und die<br />
Widerstände sowie Ängste nicht ernst<br />
genommen, laufen alle Maßnahmen<br />
ins Leere. Müssen Widerstände überwunden<br />
werden oder dienen sie im<br />
Veränderungsprozess vielleicht einer<br />
besseren, effizienteren Entwicklung der<br />
eingeleiteten Veränderungen? Sind<br />
Widerstände vielleicht sogar ein untrügliches<br />
Zeichen für eine wirkliche Veränderung<br />
im Unternehmen? Ganz nach<br />
dem Ausspruch von Alfred Selacher:<br />
„Der Mensch wächst am dosierten<br />
Widerstand; ohne Widerstand gibt es<br />
kein Wachstum.“<br />
Auf Widerstände treffen<br />
Der Begriff des Widerstandes findet seine<br />
Wurzeln in der Psychologie, er geht<br />
zurück auf die tiefenpsychologischen<br />
Theorien von Sigmund Freud. Der Psychologe<br />
Kurt Lewin verwendete erstmals<br />
den Begriff des Widerstandes im<br />
Zusammenhang mit Organisationsveränderungen.<br />
Lewin und seine Schüler<br />
gingen davon aus, dass Veränderungsvorhaben<br />
grundsätzlich Widerstände<br />
auslösen, weil durch sie die stabilisierten<br />
Gewohnheiten, Strukturen und Prozesse<br />
gestört werden. Sie kamen zu dem<br />
Schluss, dass das Ausbleiben von<br />
Widerstandshandlungen ein Hinweis<br />
dafür ist, dass der geplante Veränderungsprozess<br />
erfolglos bleibt.<br />
Reibungslose Projekte<br />
Von denen, die einen Veränderungsprozess<br />
initiieren, wird der Widerstand<br />
als Störung bewertet, da er die geplanten<br />
Veränderungsprozesse behindert. Er<br />
muss demzufolge am besten beseitigt<br />
werden. Ein gravierender Stolperstein<br />
bei dieser Herangehensweise ist das<br />
Ignorieren möglicher Ursachen, die für<br />
diesen Widerstand verantwortlich sind.<br />
Es ist nicht selten der Fall, dass Führungs-<br />
kräfte Veränderungsprozesse rasch<br />
vorantreiben wollen, ohne sich der<br />
eigentlichen Ursache von Widerständen<br />
zu widmen. Nur das Ziel vor Augen,<br />
wird beraten, gerechnet, geplant und<br />
umgesetzt. „Hoffentlich gibt es keinen<br />
Widerstand!“ – so lautet der Wunsch<br />
des Change Managers, wenn er der<br />
Aufgabe gegenübersteht, Veränderungen<br />
in einem Unternehmen zu initiieren.<br />
Der Traum vom reibungslosen Projekt<br />
wird immer ein Traum bleiben: Ohne<br />
Widerstand gibt es keinen Fortschritt.<br />
Der Mensch ist Mensch<br />
Den Menschen im Unternehmen wird<br />
bei Veränderungsprozessen oft keine<br />
oder nur eine sehr geringe Rolle zugedacht.<br />
Ein fataler Fehler, denn sie sind<br />
die Motoren der angestrebten Veränderungen.<br />
Wer den Augenblick verpasst,<br />
betroffene Mitarbeiter in die Gestaltung<br />
der geplante Zukunft zu involvieren –<br />
mit all ihren Widerständen – wird das
Nachsehen haben, da der geplante<br />
Erfolg langfristig ausbleibt. Es zählt zu<br />
den elementarsten Geboten, sich dem<br />
Widerstand zu stellen und seine Existenz<br />
zu respektieren und auch zu akzeptieren.<br />
Wie der Widerstand seinen Ausdruck<br />
findet, ist von Mensch zu Mensch<br />
unterschiedlich. Meist lassen sich charakteristische<br />
Anhaltspunkte im täglichen<br />
Handeln der Mitarbeiter finden.<br />
Symptom Widerstand<br />
Untrügliche Zeichen für einen inneren<br />
Widerstand gegen die laufenden Veränderungsprozesse<br />
sind ein hoher Krankenstand,<br />
Fehlzeiten oder eine hohe<br />
Fluktuationsrate. Die Arbeit wird als<br />
zähflüssig empfunden, Entscheidungsprozesse<br />
geraten immens ins Stocken.<br />
Gerade Mitarbeiter, die sich sonst engagieren,<br />
halten sich nun zurück – es<br />
herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Eine<br />
von Widerstand geprägte Atmosphäre<br />
wird bestimmt durch ein generell unruhiges<br />
Klima, Intrigen- und Gerüchtebildung.<br />
Häufig kommt noch ein<br />
wahrhaftiger Papierkrieg und interner<br />
E-Mail-Verkehr mit sehr langen Verteilern<br />
hinzu. Die neuen Zuständigkeiten sind<br />
nicht klar verteilt oder nicht richtig kommuniziert.<br />
Widerstände als Wegweiser<br />
Ohne Betrachtung der Ursachen<br />
Widerstände zu unterdrücken, verhindert<br />
wertvolle Erkenntnisse, die durch<br />
das Auftreten dieser Probleme als Trigger<br />
für gezielte Ursachenforschung<br />
nutzbar wären. Sie sind zentrale<br />
Wegweiser zur Optimierung eines<br />
Veränderungsprozesses und<br />
helfen letztlich dabei, nachhaltige<br />
Veränderungserfolge zu erreichen.<br />
Eines gilt es stets zu bedenken: Wer<br />
sich widersetzt, hat noch Interesse daran,<br />
dabei zu sein oder eine wichtige<br />
Rolle im Unternehmen einzunehmen.<br />
Kann es eine bessere Ausgangsposition<br />
geben? Eine solche Lage ist bestens<br />
dafür geeignet, Veränderungsprozesse<br />
letztlich erfolgreich durchzuführen.<br />
Die Beteiligten zeigen durch ihren<br />
Widerstand Interesse am Unternehmen<br />
und Engagement für ihre Arbeit.<br />
Facettenreich und individuell<br />
Widerstand hat verschiedene Facetten<br />
– er muss nicht immer negativ ausgerichtet<br />
sein. Sobald sich die betroffenen<br />
Mitarbeiter darüber im Klaren sind, dass<br />
sich Veränderungen ergeben, nehmen<br />
sie dazu Stellung. Sehen diese Akteure<br />
die aktuelle Situation als Herausforderung,<br />
so wird ihr Handeln auf Erfolg<br />
ausgerichtet sein und von positiven<br />
Emotionen wie Neugier, Freude, Hoffnung,<br />
Sensationssuche und Ähnlichem<br />
begleitet. Diese bejahenden Emotionen<br />
tragen dazu bei, neue Impulse und<br />
Perspektiven zu gewinnen.<br />
Johann Wolfgang von Goethe beschrieb<br />
feinsinnig die Ambivalenzen,<br />
die bei Widerständen auftreten können,<br />
indem er verkündete: „Vernünftiges<br />
und Unvernünftiges haben gleichen<br />
Widerstand zu erleiden“. Wenn<br />
Menschen über Widerstände sprechen,<br />
dann ist dabei vermehrt die Rede von<br />
„müssen“, „wollen“ und „können“.<br />
Widerstände treten überall dort auf, wo<br />
Widersprüche oder Konflikte zwischen<br />
den einzelnen Formen im Selbsterleben<br />
auftreten.<br />
Vom Gegenwind zum Aufwind<br />
Gegenbewegungen entstehen aus<br />
den eigenen innerlichen Konflikten<br />
und den Erwartungen von außen. Dies<br />
kann etwa der Widerspruch zwischen<br />
den eigenen Wünschen, dem eigenen<br />
Wollen und den eigenen Interessen im<br />
Hinblick auf die geplanten Anforderungen<br />
oder Erwartungen sein. Oder sie<br />
ergeben sich aus dem Konflikt zwischen<br />
dem eigenen Können und den neuen<br />
Erwartungen und Anforderungen. Darüber<br />
hinaus treten auch Widersprüche<br />
zwischen dem eigenen Wollen und den<br />
eigenen Kompetenzen auf. Im Rahmen<br />
eines Veränderungsprozesses muss die<br />
Möglichkeit geschaffen werden, sich<br />
mit den Menschen und deren Widerständen<br />
auseinanderzusetzen. Diese Erkenntnis<br />
beinhaltet erste Anhaltspunkte<br />
für den angemessenen Umgang mit<br />
diesen Widerständen, und zwar in einem<br />
Stadium, in dem die Basis geschaffen<br />
werden kann, um Gegenwind als<br />
Aufwind zu nutzen. Wer auf viel Widerstand<br />
stößt, befindet sich höchstwahrscheinlich<br />
auf dem richtigen Weg zu<br />
seinem Ziel.<br />
Mitreißender Sog<br />
In Veränderungsprojekten geht es nicht<br />
allein darum, den Beteiligten und Betroffenen<br />
fachliche Lösungen und Konzepte<br />
zu präsentieren. Es ist wesentlich<br />
nachhaltiger, eine Organisation darüber<br />
hinaus zu befähigen, mithilfe eigener<br />
Ressourcen Lösungswege zu finden<br />
und erfolgreich umzusetzen. Das sorgt<br />
dafür, dass Veränderungen vorangebracht<br />
werden, ohne sie aufwändig<br />
mit starren Methoden steuern zu müssen.<br />
Statt mühsam zu schieben, erzeugt<br />
dies einen Sog, der die Beteiligten mitreißt<br />
und zum gewünschten Ziel führt.<br />
(RED)<br />
Nico Kroker<br />
verfügt über<br />
langjährige Erfahrung<br />
als Produktmanager,<br />
ist<br />
verantwortlicher<br />
Prozessmanager<br />
und Managementberater<br />
bei der aretas GmbH.<br />
Nico Kroker verantwortet neben<br />
seinen Aufgaben als Managementberater<br />
die Themen Finanzen<br />
und Controlling.<br />
Martin Beims<br />
Martin Beims ist<br />
Impulsgeber für<br />
Service-Management<br />
und Service-Innovation<br />
in<br />
Deutschland. Er<br />
ist einer der Geschäftsführer<br />
der aretas GmbH in<br />
Aschaffenburg, die er gemeinsam<br />
mit Dr. Roland Fleischer und Nico<br />
Kroker gründete.<br />
Weitere Informationen über die<br />
aretas GmbH unter www.aretas.de
LE-2-<strong>2017</strong> | S52 | JOB + KARRIERE<br />
Menschen in Bewegung<br />
Weitere Meldungen finden Sie auf www.logistik-<strong>express</strong>.com<br />
MARKUS BECKER<br />
BUSINESS DEVELOP-<br />
MENT MANAGER<br />
DAIFUKU<br />
Der erfahrene Logistiker Markus Becker<br />
(46) verstärkt als neuer Business Development<br />
Manager den Anbieter für<br />
Material-Handling-Systemen im Vertrieb<br />
und in der Projektentwicklung in Westeuropa.<br />
Schwerpunkte seiner Tätigkeit<br />
sind die Bekanntheitssteigerung der<br />
japanischen Marke Daifuku und die<br />
strategische Erschließung des Logistikmarktes<br />
in der DACH-Region.<br />
MICHAEL LÜTJANN<br />
CIO<br />
IMPERIAL-<strong>LOGISTIK</strong>-<br />
DIVISION<br />
Michael Lütjann (47), Mitglied der Geschäftsführung<br />
von Imperial Logistics<br />
International, Hauptsitz in Duisburg, hat<br />
zum 1. April auch auf übergeordneter<br />
Ebene die Position des CIO für die<br />
Logistikdivision des Gesamtkonzerns Imperial<br />
Holdings Limited, Südafrika, übernommen.<br />
Gleichzeitig wurde Lütjann<br />
Mitglied im Board of Directors der<br />
Logistik division des Gesamtkonzerns.<br />
WOLFGANG P.<br />
ALBECK<br />
CEO<br />
TRANS-O-FLEX<br />
Mit 1. April wurde Wolfgang P. Albeck<br />
(65) Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
(CEO) bei dem auf die Branchen<br />
Pharma, Kosmetik und Konsumgüterelektronik<br />
spezialisierten Logistikdienstleister<br />
trans-o-flex. Albeck kommt von<br />
der Deutschen Post DHL (DPDHL), für<br />
die er seit 1997 in zahlreichen leitenden<br />
Funktionen in der Paket- und Express-Organisation<br />
tätig war.<br />
UWE ESCHMENT<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
TORWEGGE<br />
Seit Anfang März ist Uwe Eschment neben<br />
Uwe Schildheuer der zweite Kopf<br />
des Intralogistik- und Komponentenspezialist<br />
TORWEGGE. Die Geschäftsführer<br />
sind sowohl für das Komponentengeschäft<br />
als auch für die zusammengeführten<br />
Bereiche Intralogistics und Engineering<br />
verantwortlich. Eschment<br />
setzt seine Marketing- und Vertriebstätigkeiten<br />
fort.<br />
MIRCO SIEVERS<br />
LEITUNG FLEET MAN-<br />
AGEMENT & WORK-<br />
SHOP<br />
TALKE<br />
Der gelernte Speditionskaufmann und<br />
DAV-Betriebswirt Mirco Sievers verantwortet<br />
die neu geschaffene Business<br />
Unit Fleet Management & Workshop<br />
beim Chemielogistiker Talke aus Hürth.<br />
Zu seinen Aufgaben zählen das Management<br />
von Personal und Equipment<br />
des gesamten Transportbereichs.<br />
LEO HERZE<br />
VERTRIEB<br />
LHG-GRUPPE<br />
Die LHG-Gruppe verstärkt seine Präsenz<br />
in Italien. Seit kurzem nimmt Leo<br />
Herze die Interessen der Tochtergesellschaft<br />
Lübecker Spedition European<br />
Cargo Logistics (ECL) wahr. Schwerpunkt<br />
der Tätigkeit Herzes wird die<br />
Akquisition von Containerladung aus<br />
Italien in Richtung Russland sein.<br />
MASSIMO DODONI<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
KÖGEL<br />
Massimo Dodoni ist neues Mitglied in<br />
der Kögel Geschäftsführung. Er verstärkt<br />
ab sofort als Geschäftsführer<br />
Vertrieb für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge<br />
sowie After Market die Geschäftsleitung<br />
des Burtenbacher Trailerherstellers.<br />
HERMANN WIRTH<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
SCHWEIZ<br />
KNAPP AG<br />
Nach mehrjähriger erfolgreicher Geschäftstätigkeit<br />
in der Schweiz verstärkt<br />
die KNAPP AG mit Hauptsitz in Hart bei<br />
Graz, Österreich, ihre Niederlassung in<br />
der Schweiz. Mit April <strong>2017</strong> über-nahm<br />
Hermann Wirth die Geschäftsleitung<br />
der KNAPP Logistiksysteme GmbH mit<br />
Sitz in Schönbühl bei Bern. Hermann<br />
Wirth ist seit über 20 Jahren in der automatisierten<br />
Intralogistik tätig.
Der Verwaltungsrat von Panalpina<br />
schlägt vor, Dirk Reich (54) an der kommenden<br />
Generalversammlung vom<br />
3. Mai <strong>2017</strong> als neues VR-Mitglied in<br />
das Gremium zu wählen. Er soll Roger<br />
Schmid ablösen, der nicht zur Wiederwahl<br />
antritt. Reich war zuvor CEO der<br />
Cargolux Airlines International und<br />
Geschäftsleitungsmitglied bei Kühne +<br />
Nagel.<br />
DIRK REICH<br />
VERWALTUNGS-RAT<br />
PANALPINA<br />
Der Vorstand der Daimler AG hat<br />
Nielsen (56) zum neuen Präsident und<br />
Chief Executive Officer von Daimler<br />
Trucks North America (DTNA) und der<br />
verbundenen Unternehmen berufen.<br />
Zum 1. April <strong>2017</strong> tritt Nielsen die Nachfolge<br />
von Martin Daum an, der Vorstandsmitglied<br />
für die Geschäftsfelder<br />
Daimler Trucks und Daimler Buses wird.<br />
ROGER NIELSEN<br />
CEO<br />
DAIMLER TRUCKS<br />
NORTH AMERICA<br />
Raimund Stüer (55) hat per 15. März<br />
<strong>2017</strong> seine Funktion als Vorstand Sales<br />
aufgenommen. Als Mitglied des fünfköpfigen<br />
DB-Cargo-Vorstandes ist er<br />
für alle deutschen und europaweiten<br />
Vertriebs- und Marketingaktivitäten der<br />
größten europäischen Güterbahn verantwortlich.<br />
RAIMUND STÜER<br />
VORSTAND SALES<br />
DB CARGO AG<br />
Als neuer Leiter Human Resources verantwortet<br />
der 47-Jährige ab dem 15.<br />
März <strong>2017</strong> die nationale und internationale<br />
Entwicklung und Umsetzung der<br />
Personalarbeit bei der UNION TANK<br />
Eckstein GmbH & Co. KG (UTA). Er soll<br />
zudem das Talentmanagement und<br />
Employer Branding weiter vorantreiben.<br />
MARKUS SINGETHAN<br />
LEITER HR<br />
ECKSTEIN GMBH &<br />
CO. KG (UTA)<br />
Graham Chipchase wurde zum 1. März<br />
<strong>2017</strong> zum neuen CEO von Brambles,<br />
ein führendes Unternehmen im Bereich<br />
Logistiklösungen und Mutterkonzern von<br />
CHEP, berufen. Er übernimmt die Geschäftsführung<br />
von seinem Vorgänger<br />
Tom Gorman, der bis zu seinem Rückzug<br />
aus dem Unternehmen am 30. Juni<br />
<strong>2017</strong> beratend tätig sein wird.<br />
GRAHAM<br />
CHIPCHASE<br />
CEO<br />
BRAMBLES<br />
Stephan Kappel (41) ergänzt den Vorstand<br />
von 4flow, Anbieter von Logistikberatung,<br />
Logistiksoftware und 4PL-<br />
Dienstleistungen. In der neu geschaffenen<br />
Stelle als Chief Financial Officer<br />
(CFO) verantwortet er die Bereiche<br />
Finance, Controlling, Human Resources,<br />
Legal, Indirect Purchasing, Corporate<br />
Governance, IT und Administration.<br />
STEPHAN KAPPEL<br />
CHIEF FINANCIAL<br />
OFFICER<br />
4FLOW<br />
REINECKE & ASSOCIATES verstärkt mit<br />
dem Transport-, Logistik- und KEP-Experten<br />
Siebe sein Management.<br />
Er tritt als Managing Partner in das international<br />
operierende Team in Hamburg<br />
ein. Die Personalberatung erweitert damit<br />
internationale Kompetenz auf dem<br />
europäischen Markt und agiert auf die<br />
wachsende Bedeutung der Logistik für<br />
Handel und e-Commerce.<br />
CARSTEN SIEBE<br />
MANAGING PARTNER<br />
REINECKE &<br />
ASSOCIATES<br />
Der Aufsichtsrat von Lufthansa Cargo<br />
hat den Vertrag von Dr. Alexis von<br />
Hoensbroech für weitere fünf Jahre<br />
verlängert. Die Position zum Vorstand<br />
Produkt und Vertrieb wurde frühzeitig<br />
und einstimmig bis zum 30. November<br />
2022 verlängert.<br />
ALEXIS<br />
HOENSBROECH<br />
VORSTAND, PRODUKT +<br />
VERTRIEB<br />
LUFTHANSA CARGO
LE-2-<strong>2017</strong> | S54 | JOB + KARRIERE<br />
Messen & Events<br />
<strong>2017</strong> VERANSTALTUNG ORT INTERNET<br />
9. bis 12. Mai TRANSPORT LOGISTIC <strong>2017</strong> München www.transportlogistic.de<br />
20. bis 21. Juni EHI OMNICHANNEL Köln www.omnichannel-days.com<br />
26. bis 27. Juni EXPLORING RETAIL Hamburg www.managementforum.com<br />
20. bis 21. Juni FUTURE LAB + ÖSTERR. <strong>LOGISTIK</strong>-TAG Linz www.vnl.at<br />
21. Juni ECOMMERCE DAY + GOOGLE DAY Wien www.handelsverband.at<br />
14. bis 15. September <strong>LOGISTIK</strong>SOMMER <strong>2017</strong> Leoben www.logistik-sommer.at<br />
26. September GS1 HEALTHCARE DAY <strong>2017</strong> Wien www.gs1.at<br />
27. September STANDORTTAG Wien www.handelsverband.at<br />
26. bis 27. September EXCHAINGE Frankfurt am Main www.exchainge.de<br />
28. September ECOMMERCE <strong>LOGISTIK</strong>-DAY Wien www.idih.de | www.logistik-<strong>express</strong>.at<br />
5. bis 6. Oktober ÖSTERR. EINKAUFSFORUM Wien www.bmoe.at<br />
25. bis 27. Oktober DEUTSCHER <strong>LOGISTIK</strong>-KONGRESS Berlin www.bvl.de<br />
11. bis 12. Oktober NEOCOM Berlin www.neocom.de<br />
7. November TECHNOLOGIE TREIBT HANDEL VORAN Wien www.handelsverband.at<br />
9. November A-COMMERCE DAY Wien www.a-commerce.at<br />
15. bis 16. November DEUTSCHER HANDELSKONGRESS Berlin www.handelskongress.de
EHI Omnichannel<br />
Days ’17<br />
20. – 21. Juni <strong>2017</strong><br />
DIE HALLE Tor 2, Köln<br />
Omnichannel ist Chefsache – und bei der Umsetzung<br />
mit großen Herausforderungen verbunden<br />
• Große Namen und „Hidden Champions“<br />
in Vorträgen, Bühnengesprächen und<br />
Diskussionsrunden<br />
• Omnichannel-Service-Set (Click & Collect,<br />
Instore-Order …)<br />
• Trends aus dem Ausland<br />
• der Omnichannel-Store<br />
• Standortentwicklung und Ladenflächen<br />
• Daten und Transaktionen in Echtzeit<br />
• Versandoptimierung in Europa<br />
• EHI-Research<br />
Hauptsponsor:<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
Bütema<br />
consumer centric retailing<br />
Jetzt anmelden unter:<br />
www.omnichannel-days.com<br />
AZ_EHI-Omnichannel-Days<strong>2017</strong>_A4.indd 1 15.02.<strong>2017</strong> 10:56:50