LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 2
Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere
Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere
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LE-2-<strong>2017</strong> | S8 |<br />
HANDEL + <strong>LOGISTIK</strong> 4.0<br />
E-Commerce-Zug: bitte einsteigen!<br />
Digitalisierung ist allgegenwärtig und der Handel bildet da keine Ausnahme. Der<br />
E-Commerce-Zug nimmt rasch an Fahrt auf, wer nicht bald aufspringt, hat seine<br />
Chance verpasst. Mit der Onlineplattform Retail 24/7 bietet der Handelsverband<br />
hilfreiche Tools für die Transformation. REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
KURZ, WILL, HENSEL - MIT<br />
DEM ÖSTERREICHISCHEN<br />
HANDELSVERBAND SIND SIE<br />
STETS GUT VERNETZT.<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
tag/news-handelsverband/<br />
• www.logistik-<strong>express</strong>.com/<br />
archiv/<br />
Laut Statistik Austria verfügten im Jahr<br />
2016 85 Prozent der österreichischen<br />
Haushalte über einen Internetzugang,<br />
88 Prozent der Unternehmen betrieben<br />
eine eigene Website zur Präsentation<br />
ihrer Waren und Dienstleistungen - und stolze<br />
99 Prozent der heimischen Firmen nutzen das<br />
Internet. Kein Wunder, nirgends kann man so<br />
schnell Informationen abrufen oder zur Verfügung<br />
stellen. Der 10. Mobile Communications<br />
Report der Mobile Marketing Association<br />
Austria zeigt, dass 92 Prozent aller Mobiltelefon-Nutzer<br />
ein Smartphone besitzen und immerhin<br />
41 Prozent davon schon damit online<br />
eingekauft haben. Ausgehend davon, dass<br />
die Anzahl der Nutzer in den nächsten Jahren<br />
sehr wahrscheinlich nicht sinken wird, ist das<br />
Internet ein wesentlicher Vertriebszweig -<br />
wenn man es richtig macht. Aktuell liegen die<br />
E-Commerce Umsätze in Österreich bei 3,4<br />
Mrd. Euro, Tendenz stark steigend – noch mal<br />
ca. 4 Mrd. Euro geben die ÖsterreicherInnen<br />
in internationalen Onlineshops aus und erzeugen<br />
so einen immensen Kaufkraftabfluss. Die<br />
Österreicher nehmen laut dpd Studie übrigens<br />
einen Spitzenplatz beim Online-Shopping ein.<br />
Mit 10 % vom gesamten Einkaufsvolumen liegen<br />
sie gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland<br />
und Polen europaweit im Spitzenfeld.<br />
Bereits Ende der 80er Jahre gab es erste Online-Shops,<br />
doch erst mit dem Start von Amazon<br />
1995 wurde dieser Vertriebskanal richtig attraktiv.<br />
Mittlerweile wurde hart an der Usability<br />
gearbeitet und kräftig optimiert, um bezüglich<br />
Kauferlebnis den Absatnd zum stationären<br />
Handel zu verringern. Und obwohl es genügend<br />
Erfolgsbeispiele gibt, haben viele diesen<br />
Trend und die letzten 20 Jahre verschlafen<br />
- oder offenen Auges mitverfolgt, wie ihr langjährig<br />
erfolgreiches Geschäftskonzept Schritt<br />
für Schritt entzaubert wurde. Das bestätigt<br />
auch Ing. Mag. Rainer Will, Geschäftsführer<br />
des Handelsverbandes: "Oftmals fehlt es am<br />
Bewusstsein für die Notwendigkeit der digitalen<br />
Transformation, meistens aber fehlt es<br />
einfach an Risikobereitschaft."<br />
Angesichts der damit verbundenen Investitionen<br />
ist das Zögern Einiger nachvollziehbar,<br />
wenn auch langfristig möglicherweise fatal.<br />
Ein weiteres Problem: " E-Commerce wird in<br />
seiner Komplexität oft unterschätzt. Pricing,<br />
Service, SEO, Kommissionierung, Lieferung,<br />
Datenschutz u.v.m. müssen über alle Schnittstellen<br />
optimal zusammenspielen, um sich<br />
durchzusetzen", meint Will und ergänzt: " Ein<br />
Innovationsprozess muss von allen Beteiligten<br />
gleichermaßen getragen werden. Auch wenn<br />
dies bedeutet, dass man seine Komfortzone<br />
verlassen muss."<br />
Digital Native-Unternehmen?<br />
Während manche immensen Aufwand betreiben,<br />
und doch eher holprig vorankommen,<br />
gibt es manche Unternehmen, die<br />
das "digitale Gen" besitzen und Innovation<br />
zum Leitmotiv ihrer Kultur gemacht haben.<br />
Skalierbarkeit lautet eine der obersten Maximen,<br />
und Wachstum steht in der Venture-<br />
Kapital getriebenen Bedürfnispyramide<br />
FOTOS: KATHARINA SCHIFFL