Jahrbuch 2017 der FernUniversität in Hagen

ZEHN JAHRE
BÜRGERUNIVERSITÄT COESFELD
2007 vom Unternehmen Ernsting’s familiy und der FernUniversität gegründet, hatte sie sich schon nach kurzer Zeit zu einer Institution
entwickelt, die aus der Region nicht mehr wegzudenken ist: die BürgerUniversität Coesfeld. Seit 2013 hält Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke,
Ernsting‘s family-Junior-Stiftungsprofessorin für das Fach Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften an der
FernUniversität in Hagen, als Leiterin die Fäden in der Hand.
Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke (vorne) und ihr Team
Was macht eine Bürgeruniversität aus?
Dorett Funcke:
Eine Bürgeruniversität ist ein Ort, wo Wissenschaft und Öffentlichkeit
aufeinandertreffen, ein Ort der Kommunikation in
der Gesellschaft. Ihre Aufgabe ist, Wissenschaftsvermittlung
in Form von öffentlichen Veranstaltungen zu betreiben. Deutungs-
und Orientierungswissen soll an Bürgerinnen und Bürger
direkt, in einem relativ intimen Rahmen, vermittelt werden.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben einem regionalen
Laienpublikum exemplarische Einblicke in die Komplexität
der sozialen Welt.
Wie ist es zur Gründung in Coesfeld gekommen?
An der Entwicklung der BürgerUniversität waren viele Personen
beteiligt: allen voran natürlich Kurt Ernsting, der Gründer
des Textilunternehmens. Aber auch der Gestaltungswille des
damaligen Rektors und des Dekans der Fakultät für Kultur- und
Sozialwissenschaften waren entscheidend. Ohne die Soziologen
Prof. Dr. Holger Lengfeld und Prof. Dr. Heinz Abels und
die Leiterin des Regionalzentrums in Coesfeld, Barbara Thesing,
gäbe es die BürgerUniversität heute nicht. Nicht zuletzt war es
aber auch dem regen Interesse der Bürgerinnen und Bürger der
Stadt zu verdanken, dass die BürgerUniversität jenen Schwung
bekam.
Wie ist die Verknüpfung zwischen BürgerUniversität und
Stiftungsprofessur?
BürgerUniversität und Stiftungsprofessur gehören nach dem
Coesfelder Modell zusammen. Nach der Idee des Stifters sollte eine
Professur eingerichtet werden, die ihren inhaltlichen Schwerpunkt
in der Soziologie hat. Durch die BürgerUniversität fließt
das durch die Wissenschaft produzierte Wissen wieder zurück
und ist so von praktischem Nutzen. In der Region entsteht ein
lebendiger Dialog zwischen Wissenschaft und bürgerlicher
Öffentlichkeit, und zwar zu den Fragen: Was macht unsere
Gesellschaft aus? Wohin entwickelt sie sich? Was hält sie
zusammen?
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