FINDORFF Magazin | Mai-Juni 2018

MIT DEM TORFKAHN UNTERWEGS
Ab und zu lässt der Skipper das Signalhorn ertönen, um auf uns aufmerksam zu
machen
Blockland, das Teufelsmoor und ganz neu seit diesem Jahr auch Walle
vom Wasser aus kennenlernen. Das gibt ganz andere Perspektiven, merke
ich. Das mir seit Jahrzehnten vertraute Findorff, die Straßen am Bürgerpark
entlang, meine Fahrradrouten seit der Kindheit zum Unisee, alles
sieht vom Wasser ganz anders aus. Wir fahren im Torfkanal unter einigen
Brücken durch. „Kopf runter oder jetzt nicht aufstehen“, warnt uns der
Skipper rechtzeitig, denn manchmal muss man sich ducken, um sich
keine Beule zu holen.
Seit rund sechs Jahren ist Peter Röleke ehrenamtlich dabei. „Ich bin schon
seit Jahrzehnten auf dem Wasser unterwegs, habe 1968 den Bootsführerschein
gemacht und immer ein Boot gehabt. Als ich auf einer Bootsmesse
sah, dass die Torfkähne Bremen Skipper suchen, habe ich mein
Interesse daran geäußert und bekam gleich zur Antwort, dann sind sie
jetzt einer“, lacht der Bootsführer. Er ist mit Begeisterung dabei, das lässt
er seine Fahrgäste merken. Es wird viel gescherzt und gelacht. „Mir macht
das Spaß. Ich bin den ganzen Tag draußen auf dem Boot, kann am Kahn
rumbasteln. Das ist eine tolle Sache, was wir hier machen. Ich habe mit
Menschen zu tun, sie sind gut gelaunt, hören interessiert zu und stellen
meist viele Fragen“, freut sich der Skipper.
Auf den Spuren der Torfkahnschiffer
„Jan von Moor“ riefen früher die Städter die Torfkahnschiffer auf ihren
schwarzen Booten aus dem Moor. Im Norden Bremens erstreckten sich
früher Moor- und Feuchtgebiete. Die Haupteinnahmequelle für die Siedler
dort war der Abbau und Verkauf von Torf, der in Bremen reichlich Ab-
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