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FINDORFF Magazin | Mai-Juni 2018

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„Familie & Co“<br />

Was kann ich tun, wenn mein Kind suchtähnliches Verhalten an den Tag legt? Die AOK Bremen/Bremerhaven steht mit vielfältigen Informationen beratend zur<br />

Verfügung und bietet auch Präventionsangebote an. Denn eines hat sich gezeigt: Prävention wirkt!<br />

rungen zurückblicken können. Die Verbreitung des Kiffens ist ebenfalls<br />

rückläufig. Der Konsum der (E-)Shishas und E-Zigaretten nimmt dafür leider<br />

zu.<br />

Zum Cannabis-Konsum befragt, gaben rund elf Prozent der Jugendlichen<br />

an, in den vergangenen 30 Tagen etwas geraucht zu haben. Vor zwölf<br />

Jahren waren es 16 Prozent. Noch stärker rückläufig ist der Alkoholkonsum.<br />

2005 gaben etwa 70 % der Befragten an, bereits Alkohol getrunken<br />

zu haben, in der aktuellen Studie liegt dieser Wert bei 50 %.<br />

DAS KLINGT DOCH NACH EINEM GRUND ZUR FREUDE.<br />

Ja, die Kombination aus verschiedenen verhaltens- und verhältnispräventiven<br />

Maßnahmen zeigt somit offenbar Wirkung. Die zielgruppenspezifischen<br />

und lebensumweltorientierten Präventionsangebote geben den<br />

Jugendlichen Impulse, sich in der konsum-, leistungs-, und erlebnisorientierten<br />

Gesellschaft zurechtzufinden. Das Problem liegt in der Verschiebung<br />

der Suchtstoffe und -formen.<br />

IN WELCHEN FELDERN IST DER TREND EHER BEUNRUHIGEND?<br />

Der Medikamentenmissbrauch unter den Bremer Jugendlichen hat deutlich<br />

zugenommen, genauer die Einnahme von Schmerzmitteln. Im Zeitraum<br />

2005 gaben 32 % der Jugendlichen an, Schmerzmittel zu nehmen,<br />

jetzt waren es 52 %. Der Medienkonsum hat neue Verhaltenssüchte hervorgebracht.<br />

86 % aller Jugendlichen sind täglich mindestens einmal online<br />

aktiv, die durchschnittliche Dauer der täglichen Internetnutzung<br />

beträgt etwa sechs Stunden. Rund 54 % aller befragten Jugendlichen<br />

geben an, mindestens einmal in ihrem Leben an einem Glücksspiel teilgenommen<br />

zu haben – obwohl ihnen der Zugang zu Glücksspielen eigentlich<br />

verwehrt sein sollte. Jeder vierte Schüler (25 %), so sagt die Studie,<br />

nimmt aktuell an Glücksspielen teil. Eine regelmäßige, also mehrmals<br />

monatliche Teilnahme an mindestens einem Glückspiel um Geld geben<br />

15 % der männlichen und 4 % der weiblichen Jugendlichen an.<br />

UND IM BEREICH DES INTERNETS, DER SOZIALEN NETZWERKE UND PC-SPIELE?<br />

Die exzessive Nutzung der PC-Spiele-Nutzung und des Internets steigt<br />

enorm. 30 % der Bremer Jugendlichen geben an, mindestens einmal täglich<br />

ein Computerspiel zu spielen. Fast die Hälfte (47 %) der männlichen<br />

Jugendlichen spielt täglich. Mehr als vier Fünftel (86 %) aller Jugendlichen<br />

im Alter von 14 bis 17 Jahren sind täglich mindestens ein Mal aktiv<br />

online.<br />

WARUM IST DIESE NUTZUNG SO SCHÄDLICH FÜR DIE GESUNDHEIT?<br />

Durch die häufige Nutzung von Medien verändert sich unter anderem<br />

das Freizeitverhalten. Jugendliche, die weniger im Internet und mit dem<br />

Handy unterwegs sind, treiben häufiger Sport und treffen Freunde. Sie<br />

begegnen Menschen vis-à-vis statt auf Plattformen. Das Schlafverhalten<br />

und das Lernen werden durch den Einsatz der Neuen Medien negativ beeinflusst.<br />

Die Schulleistungen gehen zurück. Die Nutzung der Neuen Medien<br />

prägt einen Menschen in der Entwicklung und erst recht, wenn es<br />

um ein Suchtverhalten geht.<br />

WELCHE NEUEN TRENDS WURDEN NOCH FESTGESTELLT?<br />

Das Thema Essstörungen tritt neu in den Fokus. Dies betrifft laut Studie<br />

nicht allein Mädchen und junge Frauen. Es hat ein Körperkult eingesetzt,<br />

der auch als Verhaltenssucht einzustufen ist. Der Körperkult ist ein Phä-<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>

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