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FINDORFF Magazin | Mai-Juni 2018

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MIT DEM TORFKAHN UNTERWEGS<br />

Reichlich lustige Anekdoten und viel Wissenswertes über Flora, Fauna und Tierwelt hat Skipper Peter Röleke auf Lager<br />

Wie oft bin ich schon am Torfhafen in Findorff vorbeigelaufen, habe die<br />

vertäuten historisch anmutenden dunklen Holzboote gesehen und mir<br />

gedacht, damit müsste man mal mitfahren. Nun ist Saisonbeginn und die<br />

Torfkähne schippern wieder über die Wasserwege in und um Findorff.<br />

Also, gesagt, getan und bei noch etwas kühlen Temperaturen mit einem<br />

Torfkahn rauf auf´s Wasser!<br />

Der erfahrene und humorvolle Skipper Peter Röleke begrüßt mich gut gelaunt<br />

und in schicker Tracht. „Das ist ein bisschen folkloristisch und macht<br />

sich gut“, lacht er. Er wird mir auf der etwa zweistündigen Tour so einige<br />

Geschichten und Anekdoten über die historischen Torfkähne erzählen,<br />

aber auch viel Wissenswertes über die Landschaft und Tierwelt, der wir<br />

unterwegs begegnen. Der Motor tuckert los, der 11 Meter lange Kahn<br />

setzt sich ruhig in Bewegung, Fahrtwind weht mir ins Gesicht, obwohl<br />

wir ganz gemütlich unterwegs sind. „Wir dürfen hier mit maximal 5<br />

km/h fahren, die Boote würden aber 15 bis 16 km/h schaffen“, erklärt<br />

Röleke, während wir in den Torfkanal abbiegen, der uns nun am Bürgerpark<br />

entlang führt, früher sogar bis zur Plantage ging. Nur etwa 70 cm tief<br />

ist dieser, wie ich erstaunt erfahre, hat aber ordentlich Schlick, in dem<br />

man feststecken kann. Also lieber im Sommer bei heißen Temperaturen<br />

doch nicht barfuß durchqueren, denke ich mir. Die Vögel zwitschern, erstes<br />

frisches Grün lockt an den Bäumen und Büschen. „Im Hochsommer<br />

fährt man regelrecht durch grüne Tunnel“, erzählt der Seemann. „Am<br />

Ufer sieht man viele Pflanzen wie See- und Teichrosen, Sumpfdotterpflanzen<br />

oder uralte Bäume wie Eichen, Eschen und Erlen. Tiere wie<br />

Teich- und Mandarinenten, Reiher und manchmal Eisvögel, abends auch<br />

mal Fledermäuse.“ Er berichtet auch von der längsten Brombeerhecke<br />

Bremens entlang des Torfkanals. Etwa 2,6 Kilometer sind es vom Torfhafen<br />

bis zur Kleinen Wümme, wo man dann links Richtung Dammsiel oder<br />

rechts Richtung Kuhgraben weiterfahren kann.<br />

Historische Nachbauten sorgen für Nostalgie<br />

Seit etwa 10 Jahren bietet die Beschäftigungsinitiative „bras e.V. – arbeiten<br />

für bremen“ Torfkahntouren ab Torfhafen in Findorff an. Rund 500<br />

Fahrten waren es letztes Jahr. 27 Skipper führen die insgesamt sechs Boote<br />

durch die grüne Umgebung. Mit den Torfkähnen, Nachbauten der historischen<br />

Boote aus dem 18. Jahrhundert des Teufelsmoores nach Originalabmaßen,<br />

kann man Findorff, den Bürgerpark, den Stadtwald, das<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>

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