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Das Netzwerkmagazin des APOLLON Alumni Network e.V. blickt mal über den Zaun der Gesundheitssysteme.

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Chronisch gesundheitskompetent?<br />

Synergieeffekte in der Evaluation von Gesundheitskompetenz im<br />

Rahmen von Disease Management Programmen<br />

Von Alexandra Berendes<br />

Gesundheitskompetenz ist mächtig hip – egal, welches<br />

Kongress-Programm man studiert oder welche<br />

Fachzeitschrift man zur Hand nimmt, und nicht zuletzt das<br />

Herbst-Symposium der APOLLON Hochschule der<br />

Gesundheitswirtschaft kam nicht um das Thema health<br />

literacy 1 herum. Aktuell wurde der seit 2016 maßgeblich<br />

an der Uni Bielefeld entwickelte Nationale Aktionsplan<br />

Gesundheitskompetenz veröffentlicht 2 . Einer von drei<br />

aufgezeigten Handlungsbereichen (neben dem Ausbau der<br />

Forschungslage) darin thematisiert die chronischen<br />

Erkrankungen.<br />

Chronisch kranke Menschen, so lassen bisherige<br />

Ergebnisse der Health Literacy Surveys (HLS) vermuten,<br />

scheinen eine besonders schlechte Gesundheitskompetenz<br />

aufzuweisen – ein Ergebnis, dass vor dem Hintergrund der<br />

seit 15 Jahren in Deutschland erfolgreich durchgeführten<br />

Disease-Management-Programme besonders bedenklich<br />

ist.<br />

Aber was ist das überhaupt, Gesundheitskompetenz?<br />

Gesundheitskompetenz (health literacy) ist wesentlich ein<br />

relationales Konzept: auf der einen Seite stehen die<br />

Voraussetzungen und Fähigkeiten des sich informierenden,<br />

reflektierenden und schließlich für sich sein spezifisches<br />

Gesundheitsverhalten ableitenden Menschen 3 – oder<br />

Rezipienten 4 bzw. im altbekannten Bühler-Modell der<br />

Empfänger –, auf der anderen Seite werden die<br />

Informationen und Empfehlungen auf den verschiedensten<br />

Kanälen – klassisch im Organon-Modell durch einen sog.<br />

Sender - angeboten und müssen so aufbereitet sein, dass<br />

der Rezipient sie auch verstehen kann. Oft belegbar ist in<br />

letzterem Zusammenhang die eingeforderte sog.<br />

organisationale Gesundheitskompetenz – vielleicht leichter<br />

greifbar als eine über den IT-Kontext hinausgehend<br />

verstandene Usability. Für den Bereich der medialen<br />

Informationsbereitstellung lauten die zentralen<br />

Anforderungen im Aktionsplan zusammengefasst:<br />

1 Die Begriffe Gesundheitskompetenz und health literacy werden hier<br />

synonym verwendet.<br />

2 S. Schaeffer D, Hurrelmann K, et al. (Hg., 2018). Nationaler Aktionsplan<br />

Gesundheitskompetenz. Die Gesundheitskompetenz in Deutschland stärken.<br />

Berlin: KomPart 2018. http://www.nap-gesundheitskompetenz.de/<br />

(11.03.2018).<br />

3 Vgl. Sørensen K, Van den Broucke S, Fullam J, et al., HLS-EU Consortium:<br />

Health Literacy and Public Health: A Systematic Review and Integration of<br />

Definitions and Models. BMC Public Health 2012;12(1):1–13.<br />

4 Unter Formulierungen vereinfachender Verwendung des generischen<br />

Maskulinums sind ausdrücklich immer Männer und Frauen gemeint.<br />

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