Verfahrenstechnik 6/2018
Verfahrenstechnik 6/2018
Verfahrenstechnik 6/2018
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19098<br />
6<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
Juni <strong>2018</strong><br />
Gebläsetechnik<br />
Wirtschaftliche Verbindung zwischen<br />
Biogasanlage und Molkerei<br />
Achema<br />
Frankfurt wird zum Zentrum<br />
der Prozessindustrie<br />
Beziehungen<br />
Wenn der Vater dem Sohn die<br />
Geschäftsführung übergibt<br />
Industrie 4.0<br />
Welche Vorteile bietet der<br />
digitale Zwilling?
11.-15. 06.<strong>2018</strong> • Besuchen Sie uns: Halle 8.0, Stand B45!<br />
Regeln – Absperren – Sichern – Ableiten – Systemtechnik<br />
Vielfalt, Sicherheit, Performance –<br />
Ihr starker Partner in der Prozess-Industrie!<br />
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austauschbarer, variierbarer Innengarnitur!<br />
■ STEVI ® Pro, das Hochleistungs-Stellventil, Edelstahl-Variante<br />
jetzt auch mit Edelstahl-Faltenbalg!<br />
■ FABA ® Supra MD PN 63-160, das Faltenbalg-Absperrventil,<br />
jetzt auch für Mitteldruck<br />
■ SAFE, ab sofort alle Sicherheitsventil-Varianten auf Wunsch in<br />
Edelstahl sowie bis DN 250 auch inkl. Edelstahl-Faltenbalg<br />
■ CONA ® S, der Schwimmer-Kondensatableiter, jetzt auch als<br />
Power-Version, mit erhöhter Leistung für Differenzdrücke<br />
bis 32 bar in einem Kapazitätsbereich von >10.000 kg/h!<br />
■ CONA ® P, der neue Pump-Kondensatableiter<br />
■ CONLIFT ® , der neue mechanische Kondensatheber – jetzt auch<br />
als gegossene Variante<br />
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EDITORIAL<br />
Bungartz<br />
Meisterwerke<br />
Mischung aus Chemie<br />
und Biotechnologie<br />
Was haben Bernsteinsäure, para-Xylen, Propylenglykol und Glycerin<br />
gemeinsam? Diese vier Chemikalien gehören zu den Top-Kandidaten<br />
für biobasierte Chemikalien mit Erfolgspotenzial. Bei allen vier<br />
Stoffen handelt es sich um sogenannte Drop-in-Chemikalien, die<br />
chemisch identisch mit ihren petrochemischen Gegenstücken sind.<br />
Für die Weiterverarbeitung spielt es keine Rolle, ob sie aus Erdöl oder<br />
aus Biomasse hergestellt wurden. Die Produktionsverfahren sind<br />
eine bunte Mischung aus Chemie und Biotechnologie. Ob dafür ein<br />
Metallkatalysator oder ein Enzym eingesetzt wird, hängt davon ab,<br />
was besser funktioniert und technisch machbar ist. Ein Verfahren ist<br />
nicht länger chemisch oder biotechnologisch, eine Zusammenarbeit<br />
der Disziplinen ist gefragt. Auf der Suche nach dem Renner unter<br />
den biobasierten Chemikalien müssen alle beteiligten Wissenschaftler<br />
kooperieren, um zu gewinnen.<br />
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch auf der Achema, die am<br />
11. Juni in Frankfurt ihre Tore öffnet. Beim Fokusthema „Biotech For<br />
Chemistry“ geht es um die Tatsache, dass Biotechnologie und<br />
Chemie immer weiter zusammenwachsen. Im Kongressprogramm<br />
gibt es Präsentationen über neuartige Prozesse und Produkte,<br />
während die Ausstellung die Ausrüstung zeigt, die für biotechnologische<br />
und chemische Prozesse jeglichen Maßstabs eingesetzt wird.<br />
Über das komplette Spektrum der Messe berichten wir in dieser<br />
Ausgabe ab Seite 11.<br />
Wir freuen uns auf die Achema und auf Ihren Besuch an unserem<br />
Stand in Halle 9.0, C24.<br />
Eva Linder<br />
Chefredakteurin<br />
e.linder@vfmz.de<br />
Die Macht<br />
Des regelns<br />
Vertreter der wegweisenden<br />
Spezialkreiselpumpen<br />
aus der Sammlung Bungartz,<br />
Fertigung in Serie<br />
Das hochkarätige Werk greift<br />
auf meisterhafte Weise<br />
die aktuelle Bewegung rein<br />
autonomen Handelns auf.<br />
Denn die trockenlaufsichere<br />
Kreiselpumpe Van regelt<br />
sich selbst, ohne fremdes Zutun.<br />
Sie arbeitet kavitationsfrei,<br />
was ihre Faszination erhöht.<br />
Beim Kontakt mit toxischen<br />
Medien entfaltet sie ihr ganzes<br />
Potential.<br />
Eine Zierde für so manche Firma!<br />
Mehr unter +49 211 577905 - 0<br />
und im Internet:<br />
www.bungartz.de/meisterwerke5<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
ACHEMA <strong>2018</strong>, Halle 8, Stand C 1
INHALT<br />
08<br />
18<br />
64<br />
Gut gelaufen: Die Geschäftsführung der<br />
Firma Labom wurde erfolgreich vom Vater<br />
an den Sohn übergeben<br />
Gut ausgestattet: Mit einer neuen App für<br />
Taumelsiebmaschinen ist ein schneller<br />
Kontakt zum Service möglich<br />
Gut gelagert: Mit dem passenden Sicherheitsschrank<br />
können Gefahrstoffe sicher<br />
und regelkonform gelagert werden<br />
AKTUELLES<br />
6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />
6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />
8 Interview: Wenn der Vater mit dem Sohne…<br />
10 Chemische Sensoren auf der Sensor+Test <strong>2018</strong><br />
12 Interview: Achema – Das Zentrum der Prozessindustrie<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
14 Auf dem Weg zur kontinuierlichen Tablettierung<br />
16 Zentrifugen ermöglichen Altölrückgewinnung<br />
18 Interview: Neuer Trockner für Chemie und Umwelttechnik<br />
20 Biogasgewinnung aus hoch belasteten Produktionsabwässern<br />
22 Produktinformationen<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
60 Druckentlastung bei Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />
umweltschädlicher Medien<br />
62 Moderner Verschleißschutz mit Laser Cladding<br />
64 Wie werden Gefahrstoffe sicher gelagert?<br />
66 Schwallreiniger aus modifiziertem PTFE<br />
67 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
68 Inserentenverzeichnis<br />
72 Impressum<br />
74 Vorschau<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
28 TITEL Gebläse schaffen Verbindung zwischen<br />
Biogasanlage und Molkerei<br />
32 Prozess-Membranpumpe optimiert hygienische<br />
Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />
34 Flüssige Reinigungsprodukte verlangen eine optimale<br />
Fördertechnik<br />
36 Schwefelsäureherstellung: Anspruchsvoller Prozess für<br />
Pumpenhersteller<br />
38 Interview: Sicher Entladen mit kavitationsfreien Pumpen<br />
40 Schadensanalyse von O-Ringen erfordert systematische<br />
Vorgehensweise<br />
39 Produktinformationen<br />
TOP-THEMA<br />
Achema <strong>2018</strong><br />
Am 11. Juni <strong>2018</strong> öffnet die<br />
Achema <strong>2018</strong> ihre Tore: Rund<br />
3 800 Aussteller machen Frankfurt<br />
dann für fünf Tage zum Nabel<br />
der Prozessindustrie-Welt. 11<br />
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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
50 Zuverlässige Mess- und Steuerungstechnik erleichtert<br />
Recycling von Flüssigkeiten<br />
52 Wireless-Sensoren eröffnen neue Perspektiven bei der<br />
Datenaufbereitung<br />
54 Sensoren in der Abwasseraufbereitung<br />
56 Kommentar: Mehrwert und Nutzen der Digitalisierung für<br />
die Prozessindustrie<br />
57 Produktinformationen<br />
TITELBILD<br />
Aerzener Maschinenfabrik<br />
GmbH, Aerzen<br />
INNENTITELBILD<br />
Fette Compacting GmbH,<br />
Schwarzenbek<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
Magnetrol sorgt dafür....<br />
Dass dies läuft.<br />
Und auch dies läuft.<br />
Eine störungsfreie Öl und Gaslieferung ist lebenswichtig für Sie und Ihre<br />
Kunden. Vertrauen Sie den Geräten von Magnetrol. Seit Jahrzehnten<br />
liefern wir zuverlässige und fortschrittliche Geräte für Füllstand und<br />
Durchflussmessungen die halten was sie versprechen.<br />
Sie können sich auf MAGNETROL verlassen, damit<br />
Ihre Prozesse reibungslos und sicher laufen. So<br />
können Ihre Kunden sich auf Sie verlassen.<br />
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© <strong>2018</strong> Magnetrol International, Incorporated<br />
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AKTUELLES<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />
FORTBILDUNG Einführung in den Ex-Schutz 14.06.18,<br />
Frankfurt/M.<br />
SEMINAR Rohrleitungsplanung für<br />
Industrie- und Chemieanlagen<br />
WEITERBILDUNG Befähigte Person zur<br />
Prüfung bei Explosionsgefährdungen<br />
14./15.06.18,<br />
München<br />
18.–21.06.18,<br />
Hamburg<br />
INTENSIVSEMINAR Expertenwissen O-Ringe 20./21.06.18,<br />
Pinneberg<br />
BASISKURS Durchflussmesstechnik 21.06.<strong>2018</strong>,<br />
Fulda<br />
ANWENDERSEMINAR Wasser und<br />
Abwasser<br />
21./22.06.18,<br />
Schiltach<br />
KURS HPLC-Grundlagen 25.–28.06.18,<br />
Nürnberg<br />
FORTBILDUNG Keramische Werkstoffe 26./27.06.18,<br />
Dresden<br />
SEMINAR Wärmeübertrager 25.–27.07.18,<br />
München<br />
Turkish Machinery stellt sich neu auf<br />
Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />
www.umweltinstitut.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Tüv Nord, Tel. 0800/8888020,<br />
www.tuevnordakademie.de<br />
C. Otto Gehrckens, Tel. 04101/5002-0,<br />
www.o-ring-akademie.de<br />
Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />
www.jumo.net<br />
Vega, Tel. 07836/50-0,<br />
www.vega.com<br />
GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />
www.gdch.de/fortbildung<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,<br />
Tel. 069/75306-757, www.dgm.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Die Mitglieder von Turkish Machinery haben turnusgemäß die Führungsmannschaft der Maschinenexportunion<br />
und somit das Präsidium und den Vorstand neu gewählt. Das Amt des Präsidenten übernimmt<br />
künftig Kutlu Karavelioğlu (Bild), der bereits lange Jahre im Vorstand<br />
der Exportunion vertreten war. Sevda Kayhan Yilmaz bleibt weiterhin im Vorstand<br />
der Exportunion vertreten und wird in dieser Funktion wieder federführend<br />
für Deutschland zuständig sein.<br />
Die Türkei verfügt weiter über ein robustes Wirtschaftswachstum und konnte<br />
im Jahr 2017 wieder einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 7 % verzeichnen.<br />
Der Maschinenbausektor bildet den Motor der türkischen Wirtschaft.<br />
Die türkische Maschinenbauindustrie konnte in den vergangenen<br />
15 Jahren sowohl im Bereich der Produktion, Export, Investitionen, Beschäftigung<br />
als auch im Bereich der Forschung & Entwicklung ein überdurchschnittliches<br />
Wachstum verzeichnen.<br />
www.turkishmachinery.org<br />
Chemspec Europe<br />
mit Feinchemie<br />
Die Chemspec Europe ist der<br />
jährliche Branchentreffpunkt<br />
für Spezialisten der Fein- und<br />
Spezialchemie aus der ganzen<br />
Welt. Die Messe findet vom<br />
20. bis 21. Juni <strong>2018</strong> in Köln<br />
statt, rund 300 Anbieter aus<br />
27 unterschiedlichen Ländern<br />
werden ausstellen. Ein neues<br />
Partnering-Programm soll den<br />
Besuchern ermöglichen, gezielt<br />
Kontakt zu potenziellen Kooperationspartnern<br />
mit passenden<br />
Lösungen und Interessen<br />
herzustellen.<br />
www.chemspeceurope.com<br />
Schwing vertreibt<br />
Berstscheiben aus<br />
Mailand<br />
Seit über zehn Jahren kommen<br />
die wartungsfreien Metall-Berstscheiben<br />
der Firma Schwing<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> in der DACH-<br />
ABB mit neuem Center für Digitalisierung<br />
Die ABB AG erweitert ihr globales Netzwerk an Collaborative<br />
Operations Center (COC) durch ein neues Center im deutschen<br />
Headquarter in Mannheim, das im April seiner Bestimmung<br />
übergeben wurde. Damit will ABB die Reichweite seiner digitalen<br />
Serviceleistungen bei<br />
gleichzeitiger Bündelung<br />
des Angebotes erweitern.<br />
Im Zentrum<br />
des digitalen Portfolios<br />
stehen die weltweit<br />
vernetzten ABB Ability<br />
Collaborative Operations<br />
Center (COC) –<br />
ein Service-Model, das<br />
Menschen in Produktionsanlagen<br />
und Unternehmenszentralen mit ABB-Experten<br />
verbindet. Ziel ist, die Profitabilität der Kunden durch Effizienzsteigerungen<br />
der Produktionsanlagen, erhöhte Sicherheit, verringerte<br />
Risiken und reduzierte Kosten zu erhöhen.<br />
www.abb.de<br />
Zellcheming Expo<br />
in Frankfurt<br />
Die Zellcheming Expo, Plattform<br />
für die europäische Zellstoff-, Papier-<br />
und Zuliefererindustrie, bietet<br />
Besuchern vom 26. bis 28. Juni<br />
<strong>2018</strong> in Frankfurt am Main ein<br />
facettenreiches Programm. Auf<br />
dem Messeforum greifen die Referenten<br />
die aktuellen Schwerpunktthemen<br />
der Zellstoff- und<br />
Papierindustrie auf und präsentieren<br />
ihre Ideen und Lösungen.<br />
www.zellcheming.de<br />
(v. l.) Mario Modena, Mitinhaber<br />
Donadon SDD, und Ralf<br />
Diederichs, Geschäftsführer<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
Region zum Einsatz. Hergestellt<br />
werden die Berstscheiben bereits<br />
seit 1957 bei Donadon SDD<br />
in Mailand. Über die Firma<br />
Schwing profitieren deutschsprachige<br />
Unternehmen vom<br />
Know-how des Experten, der<br />
kontinuierlich in modernste Fertigungstechnologie<br />
investiert.<br />
www.schwing-pmt.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
AKTUELLES<br />
Neue VDI/VDE-<br />
Richtlinie zu SIL<br />
Störfälle lassen sich durch präzises<br />
Messen, Steuern, Regeln,<br />
Überwachen, Melden und Registrieren<br />
sicher beherrschen. Die<br />
neue Richtlinie VDI/VDE 2180<br />
Blatt 3 beschreibt den Nachweis<br />
eines vorgegebenen Sicherheitsintegritätslevels<br />
(SIL), der für<br />
eine geplante oder bereits vorhandene<br />
technische Realisierung<br />
einer PLT-Sicherheitsfunktion<br />
(Sensorteil, Logikteil und Aktorteil)<br />
erbracht werden muss. Dabei<br />
erläutert sie sowohl die strukturellen<br />
Anforderungen (Nachweis<br />
der Hardware-Fehlertoleranz)<br />
als auch die Berechnung<br />
von Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
von PLT-Sicherheitsfunktionen.<br />
Die Richtlinie geht ausführlich<br />
auch auf die Prüfung mit unterschiedlichen<br />
Prüfintervallen und<br />
Prüftiefen sowie auf deren Auswirkung<br />
auf die Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
ein.<br />
Lewa übernimmt weltweiten Vertrieb<br />
für Nikkiso<br />
Die Zusammenarbeit zwischen dem Leonberger Pumpenspezialisten<br />
Lewa und dem japanischen Mutterkonzern Nikkiso Co. Ltd. wird fortwährend<br />
intensiviert. Lewa übernimmt dabei sukzessive den globalen<br />
Vertrieb der Nikkiso Non-Seal Spaltrohrmotorpumpen. Diese besondere<br />
Pumpenbauart wird vor allem für Transfer- und Zirkulationsaufgaben<br />
kritischer, zum Teil auch leicht entflammbarer, explosiver und toxischer<br />
Fluide in der chemischen sowie petrochemischen Industrie eingesetzt.<br />
Sie erfüllen daher alle Vorgaben der API 685-Norm sowie der Atex-<br />
Richtlinie 2014/34/EU und können zudem kundenspezifisch angepasst<br />
werden. Die Übernahme des globalen Vertriebs der Pumpen ermöglicht dem Leonberger Pumpenhersteller<br />
eine verbesserte Marktpräsenz und -durchdringung, besonders in den Branchen Chemie<br />
und Petrochemie.<br />
www.lewa.de<br />
AUCH WENN DER WIND SICH DREHT, DIELUFT<br />
BLEIBT REIN.<br />
www.vdi.de<br />
Aveva kooperiert mit<br />
Schneider Electric<br />
Aveva hat im April seinen Zusammenschluss<br />
mit der Sparte Industrie-Software<br />
von Schneider<br />
Electric bekannt gegeben. Der<br />
Zusammenschluss soll die Kompetenzen<br />
von Aveva in den Bereichen<br />
Design, Engineering und<br />
Konstruktion mit dem Industrie-<br />
Software-Geschäft von Schneider<br />
Electric zusammenbringen. Geplant<br />
ist, ein weltweit führendes<br />
Ob Stromerzeugung, Zementherstellung, Müllverwertung oder Erdgasverteilung:<br />
Je komplexer die Anlagen, desto höher die Anforderungen anSystemengineering<br />
und Services. Bei der Überwachung von Emissionen, der Messung<br />
von Gasen zur optimalen Prozesssteuerung und der eichfähigen Messung in<br />
Pipelines hat SICK inallen Industriesegmenten dieNasevorn. Mitperfekt an<br />
dieProzesslandschaft angepassten Gesamtlösungen für Gasanalyse, Staubmessung<br />
und Durchflussmessung. Mit höchster Geräteverfügbarkeit, einfacher<br />
Handhabung, zertifiziertem Explosionsschutz und robuster Messtechnik<br />
mit langen Wartungszyklen. Wenn es auf saubere Lösungen ankommt, misst<br />
die Welt mit SICK. Wir finden das intelligent. www.sick.comindustriespa<br />
Angebot von Engineering- sowie<br />
Industrie-Software anzubieten,<br />
das es dem Unternehmen ermöglicht,<br />
mehr Märkte und Branchen<br />
zu bedienen. Die Kunden<br />
könnten damit Verbesserungen<br />
im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit,<br />
Effizienz und Leistungsstärke<br />
erzielen.<br />
www.aveva.com<br />
Besuchen Sieuns<br />
StandA85, Halle 11.1<br />
11.–15. Juni<strong>2018</strong>
AKTUELLES I INTERVIEW<br />
Wenn der Vater mit dem Sohne…<br />
Geschäftsführerwechsel bei Labom verlief reibungslos und harmonisch<br />
Lutz Burmeister<br />
Marc Burmeister<br />
Als Lutz Burmeister im Jahr 1979<br />
bei der Firma Labom seinen ersten<br />
Arbeitstag hatte, waren beim<br />
Huder Spezialisten für Druck- und<br />
Temperaturmesstechnik ca.<br />
60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
tätig. Mittlerweile hat sich diese Zahl<br />
verdreifacht, und Lutz Burmeister<br />
hat die Geschäftsführung<br />
an seinen Sohn Marc<br />
übergeben.<br />
Mit einer Vielzahl an<br />
Gefühlen. Mit Freude<br />
auf das Kommende. Mit<br />
Wehmut über das Ende der<br />
Zusammenarbeit. Mit Respekt<br />
vor der Aufgabe und mit Zuversicht,<br />
die mir wichtigen Themen<br />
angehen und gestalten<br />
zu können.<br />
Mit welchem<br />
Gefühl haben Sie die<br />
Geschäftsführung der<br />
Firma Labom übergeben/<br />
übernommen?<br />
Das „Projekt“ Unternehmensnachfolge<br />
wurde über<br />
einen langen Zeitraum<br />
geplant mit dem Bewusstsein<br />
der hohen Verantwortung<br />
gegenüber dem Unternehmen<br />
und seinen Mitarbeitern. Im Nachhinein<br />
kann ich sagen, dass dieser<br />
Übergabezeitraum ganz wesentlich zu<br />
einem reibungslosen und harmonischen<br />
Wechsel beigetragen hat. Das ist ein großes<br />
Glück für den ausscheidenden Vater.<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
INTERVIEW I AKTUELLES<br />
Marc Burmeister<br />
Lutz Burmeister<br />
Jede Generation hat ihre eigenen Was wird Ihr Sohn wohl<br />
Themen, auf die sie neue Antworten zu anders machen als Sie?/<br />
finden hat. Meine Schwerpunkte sind<br />
Was wollen Sie<br />
neben der Digitalisierung der Wandel der<br />
anders machen als<br />
Arbeitswelt und die Globalisierung unseres<br />
Marktes. Beibehalten werde ich die Grundeinstellung,<br />
dass solide Weiterentwicklung<br />
Ihr Vater?<br />
mit gesunden Prozessen dem kurzfristigen<br />
Wachstumserfolg vorzuziehen ist.<br />
Mein Sohn Marc wird mit dem<br />
Wissen und der Sichtweise der<br />
neuen Generation an die Aufgaben<br />
herangehen. Beibehalten<br />
wird er die Verantwortung gegenüber<br />
dem Betrieb und die Verbundenheit<br />
mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Ohne Rücksicht auf die Arbeit, die<br />
Freiheit zu genießen. Sollte ich<br />
einen Ratschlag wünschen, werde<br />
ich mich melden. Wenn ich mich<br />
nicht melde, ist alles gut.<br />
Welche Tipps geben<br />
Sie Ihrem Sohn/Vater<br />
mit auf den Weg?<br />
„Mein Sohn, sei mit Lust bei den Geschäften<br />
am Tage, aber mache nur solche, dass wir<br />
bei Nacht ruhig schlafen können“ – das ist<br />
ein Zitat von Thomas Mann aus den<br />
Buddenbrocks.<br />
www.labom.com<br />
Wir lassen Visionen<br />
Wirklichkeit werden.<br />
Besuchen Sie uns<br />
vom 11.-15. Juni<br />
an der ACHEMA in<br />
Frankfurt<br />
Halle 6.0<br />
Stand C20<br />
Planen Sie die Erweiterung oder<br />
den Neubau einer Anlage? Dann<br />
sind Sie bei uns und unseren weltweiten<br />
Engineering-Dienstleistungen für<br />
die Nassmahlindustrie in den besten<br />
Händen.<br />
Fragen? Kontaktieren Sie uns.<br />
grinding.dispersing@buhlergroup.com<br />
Innovations for a better world.
AKTUELLES<br />
Die 4.0-Welt erschließen<br />
Chemische Sensoren auf der Sensor+Test <strong>2018</strong><br />
Sensoren zur Bestimmung der Konzentration von brennbaren bzw.<br />
explosiven, toxischen oder anderen Gasen gehören mit unterschiedlichen<br />
Technologien seit Jahren zu den Schwerpunkten der Sensor+Test in<br />
Nürnberg. Vom 26.–28.6. stehen bei den Ausstellern auch in diesem Jahr<br />
optische Verfahren wie UV-, VIS-, IR- und Raman-Spektroskopie im<br />
Vordergrund. Darüber hinaus zeigen die Sensorhersteller neben<br />
katalytischen Sensoren eine breite Palette an nasschemischen Sensoren,<br />
etwa für pH-Wert, Sauerstoffkonzentration oder Leitfähigkeit.<br />
Um Selektivität und Stabilität zu verbessern,<br />
setzen einige Hersteller auf einen<br />
dynamischen Betrieb von Sensoren und erfassen<br />
dabei mehrere Messgrößen in einem<br />
Sensormodul. Intelligente Signalverarbeitungsmechanismen<br />
interpretieren die aufgenommenen<br />
Signalmuster und extrahieren<br />
daraus die gewünschten Informationen.<br />
Auf diese Weise können die Sensoren besser<br />
auf wechselnde Zielsubstanzen und veränderte<br />
Umgebungsbedingungen reagieren.<br />
MEMS-Sensoren messen Änderungen<br />
der Leitfähigkeit aufgrund von Chemisorption<br />
und/oder kalorimetrischer Effekte von<br />
Gasmolekülen an einer empfindlichen<br />
Schichtoberfläche. Diese Mikrosysteme bestehen<br />
aus mehreren Sensoren und einer<br />
Steuerungselektronik auf einem Chip in der<br />
Größe von wenigen Mikrometern. Auch anspruchsvolle<br />
Messverfahren wie die Durch-<br />
flussmesstechnik werden zunehmend in der<br />
MEMS-Technologie realisiert. So misst bspw.<br />
ein neuer Mikro-Coriolis-Sensor Dichte und<br />
Durchfluss.<br />
Drahtlose Einbindung<br />
Jedes Gas hat eine selektive Absorption von<br />
Strahlung im UV- und IR-Spektralbereich.<br />
Damit sind Gasmesssysteme in der Lage,<br />
verschiedene Gase im unteren ppm-Bereich<br />
zu erfassen. So sind bspw. NDIR-<br />
Zweistrahlverfahren wegen der Selbstkalibrierung<br />
besonders langzeitstabil,<br />
unempfindlich gegenüber Verunreinigungen.<br />
Erste Multisensorsysteme messen<br />
neben der CO 2<br />
-Konzentration auch die<br />
Schadstoff- und Geruchsbelastung. Dies<br />
eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich<br />
der bedarfsgerechten Lüftung von<br />
Wohn- und Arbeitsräumen, in der Brandfrüherkennung<br />
oder in Gefahrstoff- bzw.<br />
Geruchsüberwachung.<br />
Inzwischen liefert eine neue Generation<br />
von Sensoren nicht nur Daten in Echtzeit,<br />
sondern hat die Informationen auch schon<br />
vorverarbeitet. Mit der erforderlichen Vernetzung<br />
der Sensoren durch offene, globale<br />
Netze können diese Sensoren drahtlos in<br />
weltweit verfügbare Dienste unter Gewährleistung<br />
eines hohen Sicherheitsstandards<br />
eingebunden werden. Damit erschließen<br />
sie sich die Welten der Cyber-Physical-Systems<br />
und von Chemie 4.0.<br />
All diese Trends sind auf der Sensor+Test<br />
<strong>2018</strong> in Nürnberg zu sehen. Das Vortragsforum<br />
in Halle 5 widmet sich am ersten<br />
Messetag ausführlich dem Sonderthema<br />
„Sensorik und Messtechnik im Industrial<br />
Internet“. Aussteller zu dem Thema Sensorik<br />
sind: Pewatron (Stand 1-333), Sensirion<br />
(Stand 1-316), Vaisala Oyj (Stand 1-240),<br />
E+E Elektronik (Stand 1-454), Bürkert<br />
(Stand 5-239), Michell Instruments (Stand<br />
1-460), Wi.Tec-Sensorik (Stand 5-313),<br />
N.E.T. (Stand 1-452), Figaro Engineering<br />
(Stand 1-557), IDT (Stand 5-225), Knestel<br />
(Stand 5-439), Dias (Stand 5-115), Acal BFi<br />
(Stand 5-270) und Microsensor Technology<br />
(Stand 5-424).<br />
Fotos: AMA, Michell<br />
www.sensor-test.de<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
Top-Thema<br />
Thema<br />
Die Achema ist das Weltforum für chemische Technik,<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> und Biotechnologie. Fast 4 000 Aussteller<br />
aus mehr als 50 Ländern präsentieren neue Produkte,<br />
Verfahren und Dienstleistungen für die chemische<br />
Industrie, die Pharma- und die Lebensmittelherstellung.<br />
Bild: Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek
AKTUELLES I INTERVIEW<br />
Das Zentrum der Prozessindustrie<br />
Weltforum für chemische Technik, <strong>Verfahrenstechnik</strong> und Biotechnologie<br />
Die Achema <strong>2018</strong> biegt auf die<br />
Zielgerade ein: Am 11. Juni<br />
<strong>2018</strong> öffnen die Messehallen<br />
und Vortragssäle ihre Türen.<br />
Rund 3 800 Aussteller machen<br />
Frankfurt dann wieder einmal<br />
für fünf Tage zum Nabel der<br />
Prozessindustrie-Welt.<br />
Wir sprachen mit Nicole<br />
Schmidt-Seitz von KSB, die im<br />
Achema-Ausschuss für den<br />
Bereich Pumpen, Kompressoren<br />
und Armaturen zuständig ist.<br />
Auf einen Blick<br />
Termin: 11.–15. Juni <strong>2018</strong><br />
Öffnungszeiten: MO–DO 9–18 Uhr,<br />
FR 9–16 Uhr<br />
Eintrittspreise: Tagesticket 35 EUR,<br />
Dauerticket 80 EUR<br />
Ort: Messe Frankfurt<br />
Aussteller: rund 3 800<br />
Internet: www.achema.de<br />
Frau Schmidt-Seitz, was sind aus Ihrer<br />
Sicht die absoluten Highlights der<br />
Achema?<br />
Aus meiner Sicht ist die digitale Transformation<br />
das wichtigste Thema im Bereich<br />
der Pumpen und Armaturen. Auf der<br />
Achema werden wir dazu in diesem Jahr<br />
konkrete Produkte und Systeme für die<br />
Anwender präsentieren. Als Stichworte<br />
möchte ich nur die Themen „Smarte<br />
Überwachung“, „Cloud“, „Virtual Impeller<br />
Trimming“ und die „Digitale<br />
Lebenslaufakte“ sowie „Augmented<br />
Reality“ nennen. Die<br />
Pumpenhersteller werden<br />
Technologien zeigen,<br />
die in der täglichen<br />
Arbeit einen Mehrwert<br />
bringen und<br />
praktikabel<br />
sind.<br />
Pumpen sind die größte Ausstellungsgruppe<br />
der Messe. Welche interessanten<br />
Entwicklungen werden in Frankfurt zu<br />
sehen sein?<br />
Pumpen werden immer stärker mit elektronischen<br />
Bauteilen und Sensorik ausgerüstet.<br />
Sie bewegen sich in Richtung<br />
cyber-physisches System. Bei den Anlagenbauern<br />
ist Modularisierung ein großes<br />
Thema. Ein Anlagentyp für verschiedene<br />
Anwendungen. Deshalb werden Hersteller<br />
von „Rotating Equipment“ in der Zukunft<br />
flexibel einsetzbare Produkte mit<br />
einem deutlich höheren Dienstleistungsanteil<br />
anbieten.<br />
Was macht den Besuch einer Großveranstaltung<br />
wie der Achema für Sie so<br />
unersetzlich?<br />
Die Achema ist die internationale Leitmesse<br />
für die Ausrüster der chemischen und der<br />
stoffumwandelnden Industriezweige. Das<br />
globale Forum der Prozessindustrie gibt<br />
uns die Möglichkeit, mit Experten aus der<br />
ganzen Welt neue Ideen und Lösungen zu<br />
diskutieren. Die Achema ist wie keine<br />
andere Veranstaltung dafür prädestiniert,<br />
Antworten zu geben.<br />
Fotos: KSB, Dechema<br />
Nicole Schmidt-Seitz,<br />
KSB SE & Co. KGaA, Frankenthal<br />
www.ksb.de
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VERFAHREN UND ANLAGEN I ACHEMA<br />
Realisierbare Aufgabe<br />
Auf dem Weg zur kontinuierlichen Tablettierung<br />
Kontinuierliche Fertigungslinien werden zur Realität in der<br />
Pharmaproduktion. Mit dem Wechsel von der klassischen<br />
Batch-Produktion zum Continuous Manufacturing reagieren<br />
Arzneimittelhersteller auf den weiter steigenden Innovations- und<br />
Kostendruck. Der Gesamtprozess rückt in den Mittelpunkt – das ist eine<br />
große, aber realisierbare Aufgabe, wie Einblicke in die<br />
Tablettenproduktion zeigen.<br />
Im Vergleich zur Batch-Produktion bietet<br />
Continuous Manufacturing (CM) viele<br />
verfahrenstechnische und wirtschaftliche<br />
Vorteile: integrierte Prozesse, kürzere Fertigungszeiten<br />
und eine unterbrechungsfreie<br />
Produktion sorgen für noch mehr Effizienz<br />
und Prozesssicherheit. Beim CM wachsen<br />
viele vormals getrennte Prozesse und Komponenten<br />
zusammen, was Vorteile wie<br />
höhere Flexibilität und geringere Produktionskosten<br />
verspricht. Damit die Umstellung<br />
gelingt, müssen alle Prozesse optimal<br />
zusammenpassen und Maschinenhersteller<br />
ihre Expertisen verknüpfen. Da CM-Anlagen<br />
verglichen mit dem Batch-Equipment<br />
kleiner sind, sparen Anwender kostenintensive<br />
Reinraumfläche und benötigen aufgrund<br />
des durchgängigen Materialstroms<br />
keinen Lagerraum für Zwischenprodukte.<br />
Zudem lässt sich bei der kontinuierlichen<br />
Produktion die Größe der Chargen über die<br />
Laufzeit der Anlagen flexibel steuern.<br />
Auch beim Scale-up bietet die kontinuierliche<br />
Herstellung Vorteile: So lassen sich<br />
neue Produkte schneller in den Markt einführen,<br />
da häufig dieselbe Anlage für die<br />
Entwicklung und die Produktion genutzt<br />
werden kann. Zeitintensive Scale-up-Prozesse<br />
entfallen weitgehend. Darüber hinaus<br />
eröffnet die kontinuierliche Fertigung Vorteile<br />
bei der Produktqualität und folglich der<br />
Patientensicherheit. Qualitätsmindernde Einflüsse<br />
verringern sich, da das Pulver aus dem<br />
Mischer direkt in die Tablettenpresse geführt<br />
wird. Hierdurch lassen sich bspw.<br />
Vibrationen beim Transport von Zwischenprodukten<br />
vermeiden, die ansonsten zur<br />
Entmischung führen könnten.<br />
Hersteller und Behörden sagen ja<br />
Autor: Dr. Marten Klukkert, Manager Technology<br />
Center, Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek<br />
Als Folge dieser Perspektiven werden immer<br />
mehr orale feste Arzneiformen (Oral<br />
Solid Dosage, OSD) mittels Continuous Manufacturing<br />
produziert – und das mit Erfolg.<br />
Erste Erfahrungen der Hersteller bestätigen<br />
die Einschätzung, dass sich mit CM erhebliche<br />
Einsparungen realisieren lassen. Zudem<br />
unterstützen Regulierungsbehörden<br />
wie die Food and Drug Administration<br />
(FDA) und die Europäische Arzneimittel-<br />
Agentur (EMA) den ganzheitlichen und<br />
sicheren Produktionsansatz. Auf Basis dieser<br />
breiten Zustimmung wird sich das Produktionsumfeld<br />
in der pharmazeutischen<br />
Industrie nachhaltig wandeln.<br />
Dieser Wandel geht mit einem veränderten<br />
Prozessverständnis einher: Das Produkt<br />
des einen Prozesses bildet das Ausgangs-<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
1 2 3 4 5 6<br />
Mögliches Gesamtszenario einer kontinuierlichen Tablettenproduktion: Dosieren und<br />
Mischen (1), Granulieren (2), Tablettieren (3), Kontrollieren (4), Coaten (5), Verpacken (6)<br />
material des nachfolgenden. CM-Linien sollen<br />
über einen längeren Zeitraum unterbrechungsfrei<br />
betrieben werden. Dadurch<br />
ergeben sich verfahrenstechnische Herausforderungen,<br />
weil sich z. B. der Materialfluss<br />
und Reinigungszyklen ändern und einzelne<br />
Maschinenkomponenten verschieden verschleißen.<br />
Gegebenenfalls muss auch die<br />
Formulierung den geänderten Prozessbedingungen<br />
angepasst werden.<br />
Für die Maschinenhersteller und die Anwender<br />
steht folglich bei der Entwicklung<br />
neuer Lösungen für CM eine Frage im Vordergrund:<br />
Wie lassen sich die unterschiedlichen<br />
Produktionsschritte nahtlos miteinander<br />
verketten, um eine konstant hohe<br />
Produktqualität zu gewährleisten und diese<br />
zu überwachen? Bei der Umsetzung kommt<br />
es vor allem auf die Zusammenarbeit über<br />
verschiedene Kompetenzfelder hinweg an.<br />
Die Experten für unterschiedliche Teilprozesse<br />
müssen kooperieren und eine ganzheitliche<br />
Lösung erarbeiten.<br />
Im Rahmen einer solchen ganzheitlichen<br />
Perspektive für die Tablettierung bevorzugen<br />
Anwender häufig eine Direktverpressung:<br />
Das Pulver wird dabei ohne zusätzliche<br />
Granulation direkt vom Mischer in<br />
die Tablettenpresse geleitet. Auf diesen effizienten<br />
Produktionsweg legt auch Fette<br />
Compacting seinen Fokus. Hinsichtlich der<br />
Produktionseffizienz und der Qualität des<br />
Endproduktes ist hierbei entscheidend, wie<br />
die Tablettenpresse in den Prozess integriert<br />
ist. Dafür hat sich der Hersteller ein<br />
umfassendes Know-how erarbeitet und<br />
bietet in Kooperation mit mehreren Partnern<br />
Herstellungslinien für die kontinuierliche<br />
Produktion an.<br />
Analytik entscheidet über Erfolg<br />
Der Erfolg einer solchen kontinuierlichen<br />
Tablettieranlage hängt entscheidend von<br />
ihrem PAT-System ab (Process Analytical<br />
Technology). Mit dem passenden Konzept<br />
können Anwender sicherstellen, dass relevante<br />
Parameter erfasst und Sensoren störungsfrei<br />
in den Gesamtprozess integriert<br />
sind. Wenn z. B. ein Mischer zum Einsatz<br />
kommt, muss der Bediener besonders auf<br />
die Mischhomogenität achten. Beim Granulieren<br />
spielen z. B. die Partikelgrößenverteilung<br />
und die Restfeuchte eine wichtige<br />
Rolle. Je nach Anwendungsfall gilt es,<br />
solche Faktoren sensorisch zu erfassen und<br />
bei Bedarf anzupassen.<br />
Bei den CM-Linien von Fette Compacting<br />
stehen je nach Anwendungsfall verschiedene<br />
spektroskopische Messverfahren zur<br />
Verfügung. In rund 90 % aller Fälle kommt<br />
die Nah-Infrarot-Spektroskopie, kurz NIRS,<br />
zum Einsatz. Sie hat die Vorteile, dass die<br />
meisten Wirkstoffe gut auf ihren Spektralbereich<br />
reagieren und die Strahlen tief<br />
in die Tablette eindringen können, ohne<br />
schädigend zu wirken. Außerdem ist NIRS<br />
schnell und damit für die Inprozesskontrolle<br />
bei Hochleistungsmaschinen optimal.<br />
Bei einem Wirkstoffgehalt unter einem<br />
Prozent stößt sie jedoch häufig an ihre<br />
Grenzen. In diesem Fall ist z. B. die Raman-<br />
Spektroskopie eine Alternative, bei der ein<br />
spezieller Laser zum Einsatz kommt. Diese<br />
Methode ist robuster gegen Prozessvariationen,<br />
erfordert aber Erfahrung in der<br />
Bedienung, damit es nicht etwa zu Überlagerungen<br />
durch Fluoreszenz kommt. In<br />
Spezialfällen lässt sich auch auf Methoden<br />
wie die laserinduzierte Fluoreszenz (LIF),<br />
die UV- oder die Terahertz-Spektroskopie<br />
zurückgreifen.<br />
Insgesamt stellt Fette Compacting also<br />
nicht nur die zentrale Maschinentechnologie<br />
für eine kontinuierliche Tablettenproduktion<br />
bereit, sondern auch ein maßgeschneidertes<br />
Kontrollsystem.<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN I ACHEMA<br />
Mehr als nur<br />
Umweltschutz<br />
Zentrifugen ermöglichen Altölrückgewinnung<br />
Die raue Schönheit der großen<br />
Weiten von West-Kasachstan wird<br />
von hässlichen schwarzen<br />
Schandflecken aus Altöl entstellt.<br />
Doch mithilfe von Zentrifugen, die<br />
den Abfall in Wasser, Feststoffe und<br />
handelsfähiges Rohöl trennen,<br />
hofft ein heimischer Unternehmer<br />
aufzuräumen – sowohl finanziell<br />
als auch ökologisch.<br />
Der kasachische Altölunternehmer<br />
Bauyrschan Schanybekow zeigt auf<br />
einen schwarzblauen Flickenteppich – der<br />
See ist ein extremes Beispiel für die<br />
Umweltverschmutzung, die sich rund um<br />
die Wüstenstadt Schangaösen gebildet<br />
hat. Er ist 8 km lang, 1,5 km breit, voll mit<br />
kle brigem schwarzem Teer und bildete<br />
sich in den 1970er-Jahren, als durch einen<br />
Unfall eine Pipeline mit beinahe 500 000<br />
Barrel Öl riss. Die Ingenieure mussten den<br />
Ölfluss umleiten, während sie Reparaturarbeiten<br />
vornahmen.<br />
Die kasachische Regierung will die Reinigung<br />
des Sees und der bestehenden Lagunen<br />
aus schmutzigem Öl ausschreiben.<br />
Das Öl-Dienstleistungsunternehmen Ecoorientir,<br />
dessen Mitgründer Schanybekow<br />
ist, möchte den Gewinn aus dem rückgewonnenen<br />
Öl erzielen. Wenn der Plan<br />
funktioniert, wird die Landschaft wieder<br />
instandgesetzt, große Mengen von wertvollem<br />
Öl zurückgewonnen und gleichzeitig<br />
noch Gewinn gemacht. Im Frühjahr<br />
2014, als der Ölpreis über 100 US-Dollar pro<br />
Barrel lag, kauften Schanybekow und seine<br />
Partner eine abgewirtschaftete Aufbereitungsanlage<br />
für Altöl.<br />
Erhöhte Kapazität<br />
Zwei Monate nach dem Kauf der Anlage bemerkte<br />
Schanybekow, dass die alten Tanks<br />
vor Ort den Wassergehalt im behandelten<br />
Öl nur auf etwa 7 % senken können – was<br />
deutlich über den 1–2 % liegt, die für handelsfähiges<br />
Rohöl maximal hinnehmbar<br />
sind. Also wandte er sich an Unternehmen,<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
Trocknen<br />
Mischen<br />
Die Dekanterzentrifuge<br />
trennt Ölabfälle in<br />
Wasser, Feststoffe und<br />
handelsfähiges Rohöl<br />
mit einer Zentrifugalkraft<br />
von bis zu 3 500 g<br />
Agglomerieren<br />
Dispergieren<br />
um nach einem neuen Separator für den Sedimentierungstank zu<br />
suchen. Aber anstelle eines Separators empfahlen die Vertreter von<br />
Alfa Laval eine alternative Technologie: Dekanterzentrifugen. „Wir<br />
haben festgestellt, dass wir nicht nur die Qualität verbessern, sondern<br />
auch die Kapazität um ein Vielfaches erhöhen konnten“, sagt<br />
Schanybekow.<br />
Am Standort von Ecoorientir, der strategisch günstig nur 5 km<br />
vom Ölsee entfernt liegt, stehen in einem blauen Metallschuppen<br />
zwei neu installierte Dreiphasen-Dekanterzentrifugen in einer<br />
parallelen Linie. Das Komplettsystem besteht außerdem aus einer<br />
Polymer-Vorbereitungsstation, zwei Dosierleitungen, Mischern,<br />
Förderpumpen, Erwärmern, einem Tank für das gereinigte Rohöl<br />
und einer Förderschnecke für Feststoffe.<br />
Die Dekanterzentrifuge trennt Ölabfälle in Wasser, Feststoffe und<br />
handelsfähiges Rohöl mit einer Zentrifugalkraft von bis zu 3 500 g.<br />
Obwohl sie nur 5 m lang und etwas über 1 m hoch und breit ist, bedeutet<br />
dies, dass Ecoorientir nun Altöl mit einer Geschwindigkeit<br />
von 360 m 3 /d verarbeiten kann – genug, um jede Woche ein olympisches<br />
Schwimmbecken zu füllen. Jede Zentrifuge hat die<br />
3 500- fache Kapazität eines Sedimentierungstanks der gleichen<br />
Größe. Die Dekanter wurden für grobe Partikel und große Mengen<br />
an Feststoffen ausgelegt – perfekt für die Zuführung in gemischter<br />
Qualität wie bei Ecoorientir.<br />
Ecoorientir plant nun, LKWs und Bagger zu kaufen, um Abfall<br />
direkt bei Kunden abzuholen und die Raffinerie vor Ort so zu erneuern,<br />
dass Schweröl hergestellt werden kann.<br />
Fotos: Fotolia (#8309312, Bertold Werkmann), Alfa Laval<br />
Halle 4.0, Stand D4<br />
www.alfalaval.de<br />
Separatoren zur Aufbereitung<br />
Die Aufbereitung von Abwasser und anderen Abfallprodukten<br />
ist einer der Themenschwerpunkte, den die Experten von<br />
Alfa Laval auf der Achema präsentieren. Besucher können sich<br />
unter anderem darüber informieren, welche Möglichkeiten die<br />
Separatoren des Unternehmens bieten, um Ressourcen<br />
zurückzugewinnen, das Abfallvolumen zu reduzieren und<br />
sogar noch Nutzen aus den Abfällen zu ziehen.<br />
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11.-15. Juni <strong>2018</strong><br />
Frankfurt am Main, Germany
VERFAHREN UND ANLAGEN I INTERVIEW<br />
Kompakter Aufbau<br />
Neuer Trockner für Chemie<br />
und Umwelttechnik<br />
Die Firma Allgaier bringt einen<br />
neuen Trockner auf den Markt, der<br />
sehr kompakt aufgebaut ist. Wir<br />
sprachen mit Dr. Mathias Trojosky<br />
über die Besonderheiten des<br />
Kontakttrockners und die Vorteile,<br />
die sich für den Anwender ergeben.<br />
Herr Dr. Trojosky, was ist das Besondere an<br />
dem neuen Trockner?<br />
Bei unserem neuen CD Dryer handelt es<br />
sich um einen sehr speziellen, als Scheibentrockner<br />
ausgeführten Kontakttrockner zur<br />
Trocknung von Flüssigkeiten bzw. der in<br />
Flüssigkeiten enthaltenen Feststoffe. Das<br />
Besondere an dem Trockner ist, dass er<br />
sehr kompakt aufgebaut ist mit einer sehr<br />
großen Oberfläche für die Flüssigkeitsverdampfung<br />
auf einem sehr engen Raum.<br />
Eine Vielzahl von kreisrunden, sich drehenden<br />
Scheiben wird von innen mit<br />
Dampf beheizt. Die Flüssigkeit wird beidseitig<br />
über verstopfungssichere Feed Pipes<br />
auf die Scheiben aufgebracht und trocknet<br />
auf deren Oberflächen an. Nach erfolgter<br />
Trocknung wird der Feststoff kontinuierlich<br />
von den Scheiben geschabt, während<br />
Die ProcessApp<br />
Neben dem neuen CD Dryer stellt Allgaier Process Technology eine neue Process-<br />
App vor. Verfügbar ist die intuitiv bedienbare App derzeit für alle neu ausgelieferten<br />
Taumelsiebmaschinen. Jede Neumaschine ist mit einem eigenen QR-Code<br />
ausgestattet. Durch das Abscannen des Codes kann die Maschine sofort eindeutig<br />
identifiziert werden. Ein digitaler Zwilling führt den Nutzer der App komfortabel<br />
zu den passenden Ersatzteilen. Durch einen einfachen Klick kann er diese<br />
dann auswählen und bestellen. Darüber hinaus können Kunden direkt am<br />
mobilen Endgerät am Ort der Produktion die Dokumentation der konkreten<br />
Maschine ansehen. Auch bei einer geplanten Wartung oder im Störungsfall<br />
genügt ein Klick, um einen Kontakt zum Allgaier-Service herzustellen. Die<br />
ausschließlich in Deutschland gehostete App soll die Potenziale der Digitalisierung<br />
für alle Prozesstechnik-Kunden und Maschinen von Allgaier erschließen.<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
INTERVIEW I VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
das verdampfte Wasser mit einem eher<br />
geringen Abluftstrom abgeführt wird.<br />
Für welche Branchen und welche Problemlösungen<br />
ist der Trockner geeignet?<br />
Der Trockner ist für alle Branchen geeignet,<br />
in denen flüssige, mit Feststoff beladene<br />
Flüssigkeiten anfallen und man entweder<br />
den gelösten oder suspendierten Feststoff<br />
als Produkt gewinnen möchte oder Abwässer<br />
durch eine Totalverdampfung der Flüssigkeit<br />
entsorgen will. Wir liefern speziell<br />
in die chemische Industrie für zum Beispiel<br />
Salzlösungen, Polymere, Pigmente,<br />
mineralische Suspensionen usw., aber<br />
auch in die Umwelttechnik zur Entsorgung<br />
von zum Beispiel Flüssigkeiten aus Biogasanlagen,<br />
Brauereiabwasser, Konzentraten<br />
und Destillationsrückständen bis hin zu<br />
Deponiesickerwasser.<br />
Welche Rolle spielen die Themen Energieeffizienz,<br />
Betriebskosten und<br />
Instandhaltung?<br />
Das Funktionsprinzip der Kontakttrocknung<br />
sichert geringere Energieverbräuche<br />
je Kilogramm Wasserverdampfung und ist<br />
damit besonders für die Behandlung von<br />
Flüssigkeiten vorteilhaft, bei denen häufig<br />
spezifisch große Mengen Wasser je Kilogramm<br />
hergestelltes Trockenprodukt verdampft<br />
werden müssen. Dadurch werden<br />
die Betriebs kosten minimiert. Da die zu<br />
verarbeitende Flüssigkeit aus einem Zirkulationstank<br />
immer im Überschuss auf die<br />
Scheiben des CD Dryer aufgegeben wird<br />
und der Überschuss in den Zirkulationstank<br />
abläuft, verhält sich der Trockner im<br />
Betrieb sehr robust. Der Trockengrad der<br />
hergestellten Feststoffe lässt sich einfach<br />
über die Verweilzeit durch Beeinflussung<br />
Dr.-Ing. Mathias Trojosky,<br />
Bereichsleiter Forschung & Entwicklung,<br />
Allgaier Process Technology GmbH, Uhingen<br />
der Drehzahl des Scheibenpaketes einstellen.<br />
Bei der Neuentwicklung des CD Dryer<br />
wurde insbesondere auf eine moderne<br />
Steuerung und Regelung Wert gelegt sowie<br />
auf eine allen Anforderungen gerecht werdende<br />
sicherheitstechnische Gestaltung<br />
mit einem geschlossenen Gehäuse. Nicht<br />
zuletzt meinen wir, dass uns das äußere<br />
Design in Zusammenarbeit mit einem<br />
renommierten Designbüro besonders<br />
gelungen ist. Über eine große Sichtscheibe<br />
lässt sich der Prozess bestens beobachten,<br />
während große, separat zu öffnende Türen<br />
einfachen Zugriff auf die Ausrüstungen in<br />
den beiden Technikräumen gewährleisten.<br />
Wartung und Instandhaltung können somit<br />
problemlos durchgeführt werden.<br />
Wie ist das Interesse im Markt für den<br />
neuen Trockner?<br />
Der CD Dryer beruht auf einem seit Jahrzehnten<br />
bewährten Verfahrensprinzip. Es<br />
gibt eine Vielzahl von Referenzanlagen im<br />
Markt, speziell in den schon genannten<br />
Branchen. Dass wir mit unserem Verfahren<br />
den Bedarf treffen, lässt sich schon an der<br />
Vielzahl der im Allgaier-Trocknertechnikum<br />
durchgeführten Versuche ablesen. Mit<br />
der modernen Ausstattung und dem innovativen<br />
Design erwarten wir eine besondere<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 19
VERFAHREN UND ANLAGEN I ACHEMA<br />
Quelle nachhaltiger Energie<br />
Biogasgewinnung aus hochbelasteten Produktionsabwässern<br />
Brauereien, Papiermühlen,<br />
Zuckerfabriken oder<br />
pharmazeutische Betriebe: Wo<br />
industrielles Abwasser mit einem<br />
hohen Anteil an organischen<br />
Inhaltsstoffen anfällt, kann die<br />
darin enthaltene Energie<br />
nutzbringend zurückgewonnen<br />
werden. Konventionelle aerobe<br />
Aufbereitungsverfahren werden<br />
dabei durch vorgeschaltete<br />
anaerobe Technologien ergänzt<br />
oder – je nach Anwendung –<br />
auch komplett ersetzt, was<br />
betriebswirtschaftlich wie auch<br />
verfahrenstechnisch mit vielfältigen<br />
Vorteilen verbunden ist.<br />
Autor: Tobias Jungke, Referent Unternehmenskommunikation,<br />
Veolia Water Technologies<br />
Deutschland GmbH, Celle<br />
Wichtigstes Kriterium für einen wirksamen<br />
und sinnvollen Einsatz anaerober<br />
Technologien ist der chemische<br />
Sauerstoffbedarf (CSB) des jeweiligen Abwassers.<br />
Als Summenparameter gibt der<br />
CSB-Wert Aufschluss über die Gesamtbelastung<br />
des Abwassers an organischen<br />
Verbindungen wie bspw. Ethanol, Zucker<br />
oder löslicher Stärke.<br />
Eine technisch sinnvolle und betriebswirtschaftlich<br />
rentable Gewinnung von Biogas<br />
ist erst ab einem CSB-Wert von mindestens<br />
1 000 mg/l gegeben – ein Wert, der in<br />
der Praxis bei zahlreichen industriellen<br />
Prozessen um ein Vielfaches übertroffen<br />
wird. So schwankt der CSB-Wert von unbehandeltem<br />
Brauereiabwasser bspw. zwischen<br />
2 000 und 6 000 mg/l, in der Papierproduktion<br />
werden Werte bis zu 8 000 mg/l<br />
und mehr erreicht, in chemisch-pharmazeutischen<br />
Betrieben geht es bis hin zu<br />
20 000 mg/l und weit darüber hinaus.<br />
Weniger Biomasse, geringere<br />
Entsorgungskosten<br />
Um energiereiches Biogas zu gewinnen,<br />
spielt bei der Auslegung einer entsprechenden<br />
Vorbehandlungsanlage neben dem<br />
CSB auch das tatsächliche Abwasseraufkommen<br />
eine wichtige Rolle. Anaerobe<br />
Technologien eignen sich dabei nicht nur<br />
für Großbetriebe mit hohen CSB-Frachten,<br />
vielmehr kann die Rentabilität des Verfahrens<br />
bereits bei CSB-Frachten ab<br />
1 000 kg/d gegeben sein. Neben der Erzeugung<br />
von nutzbarem Biogas spielt dabei<br />
die Überschussschlammproduktion<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Bei aeroben Verfahren werden die organischen<br />
Inhaltsstoffe durch Oxidation primär<br />
in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt;<br />
übrig bleiben erhebliche Mengen<br />
an Biomasse, die mit hohem Kostenaufwand<br />
entsorgt werden müssen. Im Gegensatz<br />
dazu erzeugen anaerobe Technologien<br />
aus den organischen Abwasserbestandteilen<br />
in erster Linie Biogas, sodass die<br />
Restmengen an Biomasse wesentlich geringer<br />
ausfallen und sogar ein verkaufsfähiges<br />
Produkt darstellen. Darüber hinaus benötigen<br />
anaerobe Anlagen nur ca. 1/10 der<br />
Energie, die der Betrieb aerober Sys teme<br />
erfordert.<br />
Bewährte Standardverfahren<br />
kombiniert<br />
Was die technische Umsetzung der Biogasgewinnung<br />
aus industriellen Abwässern<br />
angeht, bildet das von Veolia Water Technologies<br />
entwickelte, patentierte Verfahren<br />
Biobed Advanced eine fortschrittliche und<br />
effiziente Methode auf dem Gebiet der<br />
Anaerobtechnik. Biobed Advanced ist eine<br />
Kombination der Reaktortypen UASB (Upflow<br />
Anaerobic Sludge Blanket) und EGSB<br />
(Expanded Granular Sludge Bed), die bereits<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
seit Jahrzehnten den Standard zur Vorbehandlung<br />
industrieller Abwässer darstellen.<br />
Biobed Advanced vereint die hohen CSB-<br />
Abbauraten von UASB-Systemen mit den<br />
vergleichsweise geringen Investitionskosten<br />
einer EGSB-Anlage und zeichnet sich<br />
darüber hinaus durch ein neues Reaktordesign,<br />
eine kompakte Bauweise und einen<br />
relativ geringen Platzbedarf der gesamten<br />
Anlage aus. Das Funktionsprinzip bleibt<br />
indes unverändert: Nach der Einstellung<br />
auf den anaeroben Prozess (Anpassung<br />
von pH-Wert und Temperatur) durchströmt<br />
das Rohwasser den mit Biomasse-<br />
Pellets gefüllten Reaktor, wobei die organischen<br />
Inhaltsstoffe abgebaut und in Biogas<br />
umgewandelt werden.<br />
Kompakte Bauweise, keine<br />
Geruchsemissionen<br />
Um Platz, Material und damit auch Kosten<br />
zu sparen, ist das Abscheider-Modul im<br />
oberen Teil der Anlage so ausgelegt, dass<br />
Flüssigkeit und Gas mit vergleichsweise<br />
hoher Geschwindigkeit aufwärts strömen<br />
können. Die für den Prozess erforderliche<br />
Abscheiderfläche kann dadurch begrenzt<br />
werden. Im Abscheider-Modul werden Biogas,<br />
das vorbehandelte Abwasser und die<br />
Biomasse (Pellets) voneinander getrennt;<br />
die Pellets sinken auf den Reaktorboden<br />
und verbleiben so im Reaktor.<br />
Die für den anaeroben Prozess vorteilhafte<br />
Geschlossenheit des Systems bietet<br />
gegenüber anderen anaeroben Verfahren<br />
auch den Vorzug, dass keine Gase in die<br />
Umgebung der Anlage entweichen können.<br />
Störende Geruchsemissionen sind dadurch<br />
ausgeschlossen, darüber hinaus sichert die<br />
Konstruktion auch unter hohem Betriebsdruck<br />
die Stabilität des Prozesses und verhindert<br />
das Entstehen explosiver Gasgemische<br />
innerhalb des Reaktors.<br />
Über die Vorbehandlung in Biobed-Advanced-Anlagen<br />
können bis zu 85 % der<br />
organischen Fracht abgebaut werden, bei<br />
bestimmten Abwässern auch mehr als 95 %.<br />
Der CSB wird dabei so weit reduziert, dass<br />
das vorbehandelte Abwasser zur weiteren<br />
Reinigung auch kostengünstig indirekt eingeleitet<br />
werden kann. Die hohe CSB-Abbaurate<br />
im Biobed-Reaktor trägt somit dazu<br />
bei, die Kosten einer üblicherweise notwendigen,<br />
aeroben Nachbehandlung so gering<br />
wie möglich zu halten.<br />
Biogas-Ertrag garantiert hohe<br />
Rentabilität<br />
Die Rentabilitätsrechnung fällt für die<br />
Betreiber von Biobed-Advanced-Systemen<br />
außerordentlich günstig aus, entsprechende<br />
Investitionen rechnen sich bereits<br />
bei einem vergleichsweise geringen Abwasseraufkommen.<br />
Den wichtigsten Faktor<br />
bildet dabei das erzeugte Biogas: je Kilogramm<br />
abgebauter CSB-Fracht können 0,4<br />
bis 0,5 Nm 3 Biogas erzeugt werden. Bei<br />
einer Abwassermenge von 6 000 m 3 und<br />
einer CSB-Fracht von 24 000 kg/d entspricht<br />
das einem jährlichen Biogas-Ertrag<br />
von ca. 4 Mio. m 3 .<br />
Je nach Energiegehalt des Biogases und<br />
abhängig vom Wirkungsgrad der Umwandlung<br />
stehen am Ende der Rechnung pro<br />
Jahr mehrere tausend Megawattstunden an<br />
Strom- und Wärmeenergie, erzeugt aus<br />
industriellem Abwasser.<br />
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www.veoliawatertechnologies.com<br />
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um den Anforderungen der chemischverarbeitenden<br />
Industrie gerecht zu<br />
werden.<br />
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Fax: + 49 7941 64 66-429<br />
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Im Biobed-Advanced-Reaktor stellt ein spezielles Zulauf-Verteilungssystem die gleichmäßige<br />
Verteilung über die gesamte Reaktorfläche sicher
VERFAHREN UND ANLAGEN I<br />
Totraumfreie Trocknung<br />
Klassische Wirkstoffsynthesen finden in der Regel in der Flüssigphase<br />
statt. Durch Flockung, Kristallisation oder Eindampfung<br />
entstehen Feststoffpartikel. Die Flüssigphase wird abgesondert.<br />
Der pulvrige Feststoff wird in einer geeigneten Flüssigphase<br />
wiederum aufgelöst und mit<br />
geeigneten Reaktanten chemisch<br />
erneut verändert. Auch dieser<br />
Syntheseschritt schließt mit einer<br />
Feststoffbildung, einer Flüssigphasenabtrennung<br />
und Pulvertrocknung<br />
ab. Der Vorgang kann<br />
sich viele Male wiederholen, bis der<br />
Wirkstoff entstanden ist.<br />
Alle Syntheseschritte können in<br />
Amixon-Trocknern/Reaktoren<br />
realisiert werden. Die Prozessapparate weisen ein vertikal<br />
gelagertes Schraubenband-Mischwerkzeug auf. Dieses rotiert mit<br />
geringem Abstand zur Gefäßwandung. Der Abstand des Mischwerkzeuges<br />
zu den vollständig beheizten Wandungen garantiert<br />
ideale Wärmeübertragung, Wandanhaftungen können so<br />
vermieden werden. Die besondere Formgebung des Mischwerkzeuges<br />
lässt die Trocknungsgüter totraumfrei verströmen. Ein<br />
besonderer Anwendernutzen resultiert aus dem Umstand, dass<br />
auch die gesamte Oberfläche des Mischwerkzeuges temperiert<br />
wird (die Mischwerkwelle, die schaufelartig geformten Arme und<br />
das Schraubenband).<br />
Halle 6.0, Stand C76<br />
www.amixon.com<br />
Mobiler Labortrockner als<br />
Economical-Version<br />
Bolz-Summix zeigt seinen bewährten Labortrockner BS-miniDRY<br />
erstmals auch in seiner Economical-Ausführung. Auf das Wesentliche<br />
reduziert, ist der kompakte und flexible Trockner noch<br />
vielseitiger im Einsatz – vor allem dort, wo einfache Lösungen<br />
ohne komplexe Features gefordert sind, wie etwa bei Laboranwendungen<br />
im Kilomaßstab. Für die praxisnahe Simulation<br />
vielschichtiger Trocknungsprozesse sind bereits autarke Versorgungssysteme<br />
in Form zentraler Systeme vorhanden. Anwender<br />
steuern dort Trocknungsversuche bevorzugt manuell, um<br />
jederzeit flexibel auf das bereits erzielte Ergebnis und das<br />
vorgegebene Ziel reagieren zu können. Lange Versuchsreihen mit<br />
vorgegebenem, reproduzierbarem<br />
Ablauf sind eher selten. Die Highend-<br />
Variante des Labortrockners kann<br />
deshalb um diverse zusätzliche<br />
Anbaugeräte gekürzt und die<br />
Steuerung inklusive Bedienoberfläche<br />
einfacher und funktionaler gestaltet<br />
werden. Der Antrieb für das Orbital-<br />
Mischsystem ist in der Economical-<br />
Version mit soliden Drehstrommotoren<br />
sowie mit allen Hardware-Elementen<br />
einer komplett ausgerüsteten<br />
Trocknungsanlage ausgestattet.<br />
Halle 5.0, Stand B8<br />
www.heinkel.de<br />
Alles aus einer Hand:<br />
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Unternehmensgruppe
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Prozessleistung in der Trenntechnik<br />
Alfa Laval präsentiert Lösungen für Chemikalien, Biopharmazeutika und die industrielle Abwasseraufbereitung.<br />
Unter anderem zeigen die Experten den neuen Zuwachs bei den gedichteten Plattenwärmetauschern:<br />
den Alfa Laval T25. Der Aufbau mit seinen zahlreichen neuartigen Funktionen ist<br />
weitaus besser als bei gedichteten Plattenwärmetauschern derzeit üblich. Die gesteigerte thermische<br />
Effizienz überträgt sich u. a. auf die Verbesserung der Arbeitssicherheit und die Reduzierung der<br />
Umweltbelastung. Es entsteht eine kompakte Einheit mit einer nachhaltigen Energienutzung. Der<br />
Zentrifugalseparator Cuturefuge soll laut Hersteller die marktführende Lösung für die Gewinnung<br />
empfindlicher Säugetierzellen in biotechnologischen Anwendungen sein. Auf der Messe werden die<br />
neuen UniDisc-Scheiben für die Culturefuge-Reihe präsentiert. Zudem wird gezeigt, wie diese durch<br />
die Minimierung des Totraums die Hygiene verbessern. Der Aufbau der Scheiben ermöglicht<br />
außerdem einen größeren Separationsbereich und verbessert die Separationseffizienz.<br />
Halle 4.0, Stand D4<br />
www.alfalaval.de<br />
Stativrührwerke für Produktionsanlagen<br />
Stativrührwerke stehen in der industriellen Fertigung für Flexibilität und<br />
Betriebssicherheit. Wo früher einzelne Komponenten notwendig waren,<br />
bietet Geppert heute komplette, mit modernster Prozessleittechnik ausgerüstete<br />
Rührwerksstative. Diese Maschinen sind flexibel einsetzbar und erfüllen<br />
ein hohes Maß an Zuverlässigkeit sowie Reinigungs- und Wartungsfreundlichkeit.<br />
Immer häufiger werden ganze Produktions- und Konfektionierungsschritte<br />
in kleinen bis mittleren Behältern gemacht, in denen gerührt wird<br />
oder diese befüllt bzw. entleert werden. Aufgrund der eigenständigen Statik<br />
der Stativrührwerke entfällt die Montage auf dem Behälter. Problemlos<br />
möglich ist der Einsatz verschiedenster Gebindegrößen, Behälterformen oder Volumina. Alle Voraussetzungen<br />
an die Prozessdatenerfassung und -verarbeitung werden ebenso erfüllt, wie die Automatisierung<br />
der Anlagen. Selbst Online-Viskositätsmessungen sind möglich. Sonderausführungen, die im<br />
Bereich der Reinraumtechnik oder Atommüllaufbereitung angewendet werden, runden das<br />
Produktspektrum ab.<br />
Halle 5.0, Stand B41<br />
Innovationen rund ums<br />
Heizen und Beheizen<br />
Flexible<br />
elektrische<br />
Heiztechnik<br />
• Heizschläuche<br />
• Rohrbegleitheizungen<br />
• Behälter- / Fassheizungen<br />
• Heizplatten<br />
• Heiztische<br />
• Sonderlösungen<br />
www.geppert-mixing.de<br />
Gegenläufiges<br />
Zweimassen-Schwingsystem<br />
Konventionelle Zweimassen-Schwingsysteme, ob zur Förderung<br />
oder Trennung von Werkstoffen, sind am Markt seit Jahrzehnten<br />
bekannt. Rosta hat das System weiterentwickelt und fördert auf<br />
den beiden Ebenen gegenläufig. Die abgewinkelte Schwinge, die<br />
auch aus Einzelkomponenten<br />
erstellt werden kann, arbeitet<br />
durch die sich kreuzenden Wirklinien<br />
wie ein Boomerang. Das<br />
Fördergut, das sie auf der oberen<br />
Ebene wegfördern, kommt auf der<br />
unteren Ebene zurück. Es ergeben<br />
sich hierdurch viele neue Einsatzmöglichkeiten. Materialien<br />
können zur Trocknung aus dem Arbeitsprozess ausgeschleust<br />
und dem Materialfluss wieder zugeführt werden. Die Trocknungsstrecke<br />
und Verweildauer wird dem Produkt angepasst. Wenn<br />
eine Klassierung oder eine andere Trennung des Produktes<br />
vorgenommen werden soll, soll dies problemlos möglich sein.<br />
Beide Fraktionen erreichen die Maschine wieder an der Aufgabeseite.<br />
Durch den annähernden Massenausgleich sind sehr hohe<br />
Fördergeschwindigkeiten realisierbar.<br />
Halle 6.0, Stand C56<br />
www.rosta.de<br />
Kontinuierliche<br />
Kontrollsiebung<br />
Die Universal-Plansiebmaschine<br />
Siftomat eignet sich<br />
zum Klassieren, Entstauben<br />
und Kontrollsieben für größere<br />
Schüttgüter. Zur Kontrollsiebung<br />
von kleineren, weniger<br />
empfindlichen Schüttgütern<br />
dient der Contromat VE.<br />
Eingesetzt wird diese<br />
Maschine, wenn kleinere<br />
Rückstände und Verunreinigungen<br />
zur Kontrollsiebung<br />
ausgesiebt werden müssen,<br />
zur kontinuierlichen Kontrollsiebung<br />
von Schüttgütern mit<br />
wenig zu erwartendem Abstoß<br />
sowie zur Verhinderung von<br />
Fremdpartikeln und<br />
unerwünschten Agglomeraten<br />
im Endprodukt.<br />
Halle 1.1, Stand D51<br />
www.fuchsag.com<br />
Hillesheim GmbH<br />
Am Haltepunkt 12<br />
D-68753 Waghäusel<br />
Tel.: 0 72 54 / 92 56-0<br />
E-Mail: info@hillesheim-gmbh.de<br />
www.hillesheim-gmbh.de
VERFAHREN UND ANLAGEN I<br />
Atex-konforme Wirbelschicht-Kompaktanlage<br />
Unter der Baureihen-Bezeichnung ModFlex stellt Glatt erstmals<br />
die neuentwickelte Wirbelschicht-Kompaktanlage für die kontinuierliche<br />
Sprüh-Agglomeration von feinen Pulvern und Pulvermischungen<br />
vor. So können laut Hersteller sehr effektiv und<br />
gleichmäßig poröse, praktisch staubfreie, hervorragend lösliche<br />
und sehr gut dosierbare Granulate hergestellt werden. Das<br />
Verfahren gewährleistet auch, verschiedenste<br />
Inhaltsstoffe homogen in die Agglomerate<br />
einzubringen. Dabei bleiben dank der<br />
schonenden Prozessführung die ernährungsphysiologischen<br />
und funktionellen<br />
Eigenschaften der Inhaltsstoffe erhalten.<br />
Das neue Anlagenkonzept ist speziell für<br />
Produktionsvolumina von 100 bis 3 000 kg/h<br />
konzipiert und eignet sich dank seiner<br />
kompakten Bauweise mit platzsparend angeordneten Filtern<br />
besonders für beengte Platzverhältnisse und niedrige<br />
Raumhöhen. Die Atex-konforme und mit Wash-in-Place-<br />
Technik (WIP) ausgestattete Ausführung löst zwei zentrale<br />
Herausforderungen bei der Verarbeitung pulvriger Substanzen:<br />
Reinigungsvorgänge laufen voll- oder halbautomatisch zeitsparend<br />
und effektiv ab und explosionsgefährliche<br />
Stäube können sicher verarbeitet<br />
werden. Die Sprühdüsen können passend<br />
zum Produktionsprozess optional als<br />
Bottom-Spray- oder in Top-Spray-Ausführung<br />
geliefert werden.<br />
Halle 3.0, Stand F1<br />
www.glatt.com<br />
Engineering-Unterstützung in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Ein Engineering-Unternehmen unterstützt, berät und bewertet<br />
seine Kunden beim Thema Rühren und Mischen sowohl bei<br />
Bestands- als auch Neuanlagen. Im Vordergrund stehen dabei<br />
Prozessoptimierung, Scale-up und die Umstellung auf neue<br />
Medien. Aktuell werden<br />
Lösungsvorschläge für eine<br />
Prozessoptimierung bei<br />
einem Lebensmittelunternehmen<br />
in Dänemark<br />
erarbeitet. Hier ist<br />
besonderes Augenmerk auf<br />
Hygieneanforderungen,<br />
rheologisches Fließverhalten,<br />
Wärmeübergang und die<br />
schonende Behandlung der jeweiligen chemischen Textur zu<br />
legen, dies stellt besondere Anforderungen an die Rührtechnik.<br />
Von der kompletten Neuplanung über Oberflächengestaltungen,<br />
Ermittlung von Rheologien und Produktverhalten, über mechanische<br />
und verfahrenstechnische Berechnungen, bis hin zur<br />
Implementierung in bestehende Anlagen oder auch den Anlagenneubau<br />
steht STC-Engineering als Partner zur Verfügung. Auch<br />
die Unterstützung bei Zertifizierungen, CE-Kennzeichnungen<br />
und gesetzlich notwendigen Abnahmen ist möglich.<br />
www.stc-engineering.de<br />
Brüdenverdichtung mit<br />
Hybrid-Keramiklager<br />
Die TLT-Turbo GmbH hat eine Ventilatoren-Serie<br />
entwickelt, die mit einem<br />
Hybrid-Keramiklager ausgestattet ist.<br />
Dieses ist dauergeschmiert, sodass eine<br />
externe Ölversorgung nicht mehr notwendig ist. Die nötige<br />
Energie für den Betrieb der Ventilatoren liegt hierbei laut<br />
Hersteller deutlich unter dem Bedarf für die Erzeugung von<br />
neuem Dampf, was die mechanische Brüdenverdichtung zu<br />
einem sehr energieeffizienten Verfahren mache. Bei der Entwicklung<br />
der Mechanical Vapor Recompressors (MVR)-Ventilatoren<br />
konnte TLT-Turbo noch weitere Einsparpotenziale aufdecken. Das<br />
Unternehmen übertrug das Lagerungskonzept, das bisher vor<br />
allem in Windkraftanlagen und bei Werkzeugmaschinen<br />
eingesetzt wurde, auf die Ventilatoren. So entstanden Geräte mit<br />
einem Hybrid-Keramiklager: Die Ringe im Wälzlager bestehen<br />
aus Stahl, während die Wälzkörper aus keramischen<br />
Komponenten bestehen. Das Lager wird bereits im Werk fettgeschmiert<br />
und benötigt weder regelmäßige Ölwechsel noch eine<br />
aufwändige Ölversorgung, wie es bei den meisten anderen<br />
Ventilatoren der Fall ist. Hier ergeben sich auch Vorteile für die<br />
Hygiene, da die Produkte während des Herstellungsprozesses<br />
nicht verunreinigt werden können.<br />
Halle 5.1, Stand A90<br />
www.tlt-turbo.com<br />
Effektives Beheizungssystem<br />
Das WTP-System kann auch auf der Innenwand eines Behälters<br />
eingesetzt werden – verbunden mit geringen Blechstärken von<br />
nur 1,5 bis 2,5 mm. So wird der thermische Widerstand, der<br />
durch die Wärmeleitfähigkeit des Materials und der<br />
Wanddicke der Behälterwand vorgegeben ist, laut<br />
Hersteller deutlich reduziert. Die verbesserte Wärmeleitung<br />
und der hohe Wärmeübergangskoeffizient im<br />
Inneren des WTP-Systems ermöglichen, dass beim<br />
WTP-Innenmantel gegenüber doppelwandigen Stahlbehältern<br />
über die zweifache Wärmemenge und<br />
gegenüber Edelstahlbehältern fast die dreifache<br />
Wärmemenge in den Behälter eingebracht werden<br />
kann. Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung der<br />
Batchzeiten. Die im Vergleich zum Doppelmantel um<br />
50 % reduzierte Masse des Behälters hat den Vorteil, dass<br />
insbesondere bei exothermen Reaktionen weniger Energie<br />
benötigt wird, um den Behälter auf- bzw. abzukühlen. Die bei<br />
Batchprozessen auftretenden Totzeiten für das<br />
Abkühlen, Entleeren, Befüllen und erneutes<br />
Temperieren können zwischen den einzelnen Batchprozessen<br />
erheblich verkürzt und die Wirtschaftlichkeit<br />
stark verbessert werden. Im Falle von mechanisch<br />
verursachten Schäden sind partielle Reparaturen des<br />
Innenmantels möglich. Der WTP-Innenmantel ist<br />
extrem belastbar.<br />
Halle 4.0, Stand G26<br />
www.lob-gmbh.de<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Druckdrehfilter erhöht Effizienz<br />
Während jeder Trommeldrehung des Druckdrehfilters erfolgt eine<br />
Vielzahl von Prozessschritten, wie die Trennung der Suspension<br />
in Filtrat und Filterkuchen, eine ein- oder mehrstufige Kuchenwäsche,<br />
Aufschlämmen, Lösemitteltausch und Dämpfen, die<br />
Extraktion sowie die mechanische und thermische Kuchenentfeuchtung.<br />
Alle Prozessschritte laufen in getrennten, druckdichten<br />
Segmentzonen innerhalb des Filters ab. Dadurch kann der<br />
Kuchenaustrag auch direkt in den atmosphärischen Umgebungsbereich<br />
erfolgen – ein separater Druckausgleich bspw. über<br />
Druckschleusen ist nicht erforderlich. Zusätzlich erlaubt dies,<br />
die Filtrate der einzelnen Zonen exakt separat abzuführen.<br />
Mit der kleinsten Baugröße RPF P01 präsentiert BHS auf der<br />
Messe eine kompakte, vollständig baugleiche Variante des<br />
bewährten Druckdrehfilters. Der identische Aufbau gewährleistet<br />
die vollständige spätere Skalierung der Einstellungen auf größere<br />
Produktionsfilter und erlaubt die<br />
Auslegung von Großproduktionen in<br />
chemischen und pharmazeutischen<br />
Anwendungen sowie in der Nahrungsmittelindustrie.<br />
Die einzelnen verfahrenstechnischen<br />
Prozesse lassen sich<br />
individuell optimieren. Zudem führt<br />
das generelle Funktionsprinzip von<br />
BHS-Druckdrehfiltern zu einem extrem<br />
geringen Betriebsmitteleinsatz.<br />
Halle 5.0, Stand C34<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
Flexibel frosten<br />
Die Neuentwicklung Cryoline CWI verbindet die charakteristischen<br />
Vorteile der sogenannten Impingement-Technologie und<br />
des Cryowave-Systems. Das bedeutet: eine hohe Leistungsdichte<br />
für flexible, vielseitige Produktionsaufgaben. Denn bei der<br />
Impingement-Technologie wird das feinverstäubte Kühlmedium<br />
Stickstoff mit hohem Druck von oben durch ein Lochblech auf das<br />
Kühlgut gepresst. Und der Cryowave-Vibrationsmechanismus<br />
versetzt das Band in eine wellenartige Bewegung und schüttelt<br />
dadurch das Kühlgut so auf, dass es beim Einfrieren nicht zur<br />
Agglomeration kommt. Diese Kombination von zwei Verfahren<br />
macht das Gerät zum vielseitigen Mehrzweckfroster.<br />
Halle 9.1, Stand D4<br />
www.linde.com<br />
Einfacher Zugang zu Bioreaktormodulen<br />
www.microdyn-nadir.com<br />
Das neue Bio-Cel L bietet einen<br />
360°-Zugang, durch den das Modul<br />
leichter zu reinigen und zu warten ist.<br />
Das neue Design verschafft dem Modul<br />
eine längere Lebensdauer und Leistung,<br />
die laut Hersteller mit der Zeit nicht<br />
nachlässt. Mit dem offenen Zugang des<br />
Flachmembran-Laminates erleichtert<br />
Microdyn-Nadir die Handhabung von<br />
MBR-Modulen.<br />
Halle 4.0, Stand J15<br />
Wärmeübertrager für unterschiedliche<br />
Betriebsdrücke<br />
Durch eine patentierte Neuentwicklung in der Wärmeübertrager-<br />
Gestaltung von Schulz+Partner ergeben sich völlig neue Perspektiven<br />
für Betreiber. Dieser Wärmeübertrager kann rohr- und<br />
mantelseitig in verschiedenen Sektionen unterteilt werden. Da die<br />
Sektionen im Apparat nicht miteinander<br />
verbunden sind, sind unterschiedliche<br />
Betriebsdrücke realisierbar. Durch diese<br />
Anordnung können mehrere konventionelle<br />
Wärmeübertrager in einem einzigen<br />
Apparat zusammengefasst werden.<br />
Bei mehrstufigen Prozessen und auch bei<br />
Prozessen, die mit überschüssigen<br />
Energien betrieben werden sollen, ist<br />
dieser neue Anlagentyp in Zukunft von<br />
besonderer Bedeutung. Die zuvor<br />
einzelnen Stufen werden jetzt in einem<br />
einzigen Apparat realisiert. Dieses Prinzip<br />
ist sowohl als Fall-Film-, aber auch als<br />
Natur- oder Zwangs-Umlauf-Verfahren<br />
möglich und somit universell einsetzbar.<br />
Der Vorteil liegt in den geringeren Investitionskosten und im<br />
deutlich reduzierten Platzbedarf. Bezüglich der Betriebsparameter<br />
sind keine Kompromisse erforderlich. Auch verschiedene<br />
Materialien können in einem Apparat verwendet werden.<br />
Halle 4.0, Stand A65<br />
www.schulzpartner.com<br />
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BSV<br />
MECHANISCHE<br />
FEST-FLÜSSIG<br />
TRENNUNG<br />
FILTER<br />
TROCKNER<br />
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BEHÄLTER<br />
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THERMISCHE<br />
FEST-FLÜSSIG<br />
TRENNUNG<br />
RÜHRWERKE<br />
TROCKNER<br />
BSV<br />
heinkel.de
VERFAHREN UND ANLAGEN I<br />
Adaptierbares Vakuumsystem für<br />
Hobbocks<br />
Mit dem adaptierbaren Vakuumsystem CHS erweitert die<br />
VMA-Getzmann GmbH ihr umfangreiches Lieferspektrum an<br />
Lösungen rund um das Dispergieren unter Vakuum um ein<br />
besonders flexibles System für größere Einwegbehälter.<br />
In dem fahrbaren System lassen sich einwandige Blechbehälter,<br />
Hobbocks und auch kundenspezifische Behälter schnell mit<br />
wenigen Handgriffen fixieren. Dabei wird der Behälter einfach auf<br />
den fahrbaren Systemwagen gesetzt und ein Fixierungsring von<br />
oben aufgelegt und verschraubt. Der Behälter ist nun absolut fest,<br />
verdreh- und beschädigungssicher fixiert. Der passende Vakuumbehälter<br />
des CHS-Systems wird anschließend über den fixierten<br />
Einwegbehälter auf den Systemwagen gesetzt. Das<br />
System kann jetzt unter einen kraftvollen Dispermat<br />
AE Technikumsdissolver mit Vakuumdeckel<br />
gefahren und der Dispergiervorgang gestartet<br />
werden. Ist der Dispergiervorgang abgeschlossen,<br />
kann der Behälter einfach gelöst und<br />
entnommen werden. Ein abschließendes<br />
Umfüllen des dispergierten Produktes entfällt.<br />
Das CHS-System ist nun für den nächsten<br />
Einsatz bereit.<br />
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www.vma-getzmann.de<br />
Horizontalschälzentrifuge mit<br />
Inertisierungssystem<br />
Heinkel zeigt seine ganze Kompetenz in Sachen Fest-Flüssig-<br />
Trennung. Anhand der Horizontalschälzentrifuge H 630 C wird<br />
das neue Inertisierungssystem vorgestellt. Es soll eine beispiellose<br />
Inertisierungslösung für hohe Anforderungen in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen sein, die für viele Maschinentypen einsetzbar<br />
ist. Dieses Konzept eignet sich insbesondere für Anwendungen in<br />
der Pharma- und Chemiebranche mit hohen Anforderungen an<br />
Qualität und Sicherheit, wie etwa bei der Herstellung von aktiven<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen (API), Agrochemikalien oder<br />
Nahrungsergänzungsmitteln. Der modulare Aufbau ermöglicht<br />
eine einfache Adaption an weniger anspruchsvolle<br />
Anwendungen. Der Kunde profitiert somit von einer Optimierung<br />
der Kosten, Zeitersparnis und einem reduzierten Validierungsaufwand.<br />
Die Horizontalschälzentrifuge ist<br />
mit einem Steuerungskonzept basierend<br />
auf S7/TIA ausgestattet. Mit einfacher<br />
Bedienoberfläche, Systemerweiterungsoptionen<br />
und der Möglichkeit der<br />
weltweiten Fernwartung bietet dies dem<br />
Nutzer maximale Flexibilität bei zugleich<br />
hohem Sabotageschutz.<br />
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Kontinuierlicher Pflugscharmischer<br />
Der kontinuierlich arbeitende Pflugscharmischer basiert einem mechanisch erzeugten Wirbelbett. Hierbei<br />
rotieren in einer horizontalen, zylindrischen Trommel wandnah Pflugscharschaufeln. Deren Umfangsgeschwindigkeit<br />
und geometrische Form ist so bemessen, dass sie die Mischkomponenten von der<br />
Trommelwand abheben und aus dem Gutbett in den freien Mischraum schleudern. Unter der permanenten<br />
Erfassung des gesamten Produkts wird selbst bei hohen Mischgutdurchsätzen eine intensive Vermischung<br />
erreicht. Der Produkttransport ist durch Form und Anordnung der Mischelemente gewährleistet.<br />
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26 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Puls-Jet-Filter im Hygienebereich<br />
Der neue HRT-Filter von Schenck Process ist 3-A-zugelassen<br />
und speziell auf den Einsatz in der Lebensmittelproduktion<br />
ausgerichtet. Haupteinsatzgebiet in pneumatischen Förderungen<br />
mit geringer Förderstärke, z. B. bei der Beschickung von Extrudern<br />
oder für die Nachfüllung von kleineren Behältern. Der runde<br />
Puls-Jet-Filter im hygienischen Design hat einen zentralen Zugang<br />
über einen aufklappbaren Deckel, wodurch sich die Produktbezeichnung<br />
HRT (Hygienic Round Top) ableitet. Die Filterelemente<br />
sind bequem zu erreichen und ohne besonderes Werkzeug<br />
auszuwechseln.<br />
Schenck Process bietet den Filter in zwei Bauarten – mit und ohne<br />
Behälter – an. Ohne Behälter ist der Filter für den Einsatz in der<br />
Entlüftung von Silos, Vorbunkern u. ä. geeignet. Mit einem<br />
Behälter gelangt der Staub über den Behältereinlauf<br />
in den Filter und kann unterhalb der<br />
Filterelemente gesammelt werden. Über eine<br />
Zellenradschleuse kann der Staub zur Entsorgung<br />
abgeführt oder in den Prozess zurückgeführt<br />
werden. In Kombination mit einem<br />
Empfangsbehälter mit tangentialem Einlauf<br />
wird der HRT zu einem Abscheider. Das<br />
Produkt wird in den Filter gefördert, die<br />
Zentrifugalkräfte trennen Produkt und<br />
Förderluft, anschließend gelangt das Schüttgut<br />
durch eine Schleuse am Filterauslass in<br />
den nächsten Prozessschritt.<br />
www.schenckprocess.com<br />
Modulare Pharmawasseranlagen<br />
Ein Pharmawassersystem sollte modular aufgebaut und erweiterbar<br />
sein. Werner konzipiert bereits im Basic-Design eine Erweiterungsmöglichkeit<br />
der Erzeugeranlage um zusätzliche 50 bis 100 %<br />
Kapazität. Das Basic-Design für ein erweiterbares, vorqualifiziertes<br />
Pharmawasser-System gliedert sich in folgende Baustufen: Serielle<br />
Enthärtungsanlage, Rezirkulationssystem, Reverse Osmose,<br />
Membranentgasung und Elektroentionisierung. Die ersten Erweiterungen<br />
durch ein zusätzliches Membranelement der Reverse<br />
Osmose wurden bei bestehenden Anlagen bereits nach zwölf<br />
Monaten implementiert, alle weiteren Ausbaustufen sichern auch<br />
langfristig die Bedarfsmengen an Purified Water.<br />
Halle 4.1, Stand J35<br />
www.werner-gmbh.com<br />
Sichere Filtration in der keramischen<br />
Fertigung<br />
Der Herding Sinterlamellenfilter ist das Herzstück der online<br />
abgereinigten Filteranlagen. Der starre Grundkörper der Filterelemente<br />
besteht aus gesintertem Polyethylen. Die effektive Produktabscheidung<br />
an der Oberfläche – reine Oberflächenfiltration<br />
– wird durch eine PTFE-haltige Beschichtung erzielt. Diese ist<br />
homogen in den Poren des PE-Grundkörpers eingelagert und<br />
definiert dessen Oberfläche.<br />
Mithilfe dieses technischen Merkmals erreichen die robusten<br />
Starrkörperfilter hohe gewährleistete Standzeiten und Reingaswerte<br />
deutlich unter 0,1 mg/Bm 3 . So schützt die Filtertechnik mit<br />
dem Sinterlamellenfilter auf Basis reiner Oberflächenfiltration<br />
nicht nur Mensch, Maschine und Umwelt, sondern ermöglicht<br />
konstante Betriebsbedingungen und optimale laminare<br />
Strömungsverhältnisse. Energieeffizienter Umluftbetrieb ist somit<br />
auch bei alveolengängigem Quarzfeinstaub möglich. Zudem<br />
kann kontaminationsfrei und vollständig<br />
Produktrückgewinnung gewährleistet<br />
werden, da das Filterelement<br />
völlig faserfrei ist.<br />
Halle 4.0, Stand B23<br />
www.herding.de<br />
Rohrbündelwärmeübertrager ermöglicht<br />
Energieeinsparung<br />
Die sogenannten vollverschweißten Hybrid-Plattenwärmeübertrager<br />
zeichnen sich u. a. durch eine kompaktere Bauweise aus, die<br />
mit einem geringeren Materialeinsatz und einem verminderten<br />
Betriebsgewicht einhergeht. Durch ihre K-Werte bis 5 000 W/m 2 K<br />
bei Flüssigkeiten sorgen die Apparate für eine erhebliche Steigerung<br />
des Wärmeübergangs, sodass im Vergleich zu Rohrbündelmodellen<br />
entweder eine Kapazitätsverdopplung bei gleichbleibendem<br />
Energieeinsatz oder eine deutliche Energieeinsparung bei<br />
gleicher Leistung möglich ist. Aufgrund dieser Eigenschaften<br />
eignen sich die Hybridapparate für Verdampfungs- und Kondensationsprozesse.<br />
Sie sind vor allem für einen Druckbereich bis<br />
60 bar und Temperaturen bis 900 °C geeignet. Grundelement für<br />
alle Bauformen dieses Wärmeübertragers ist ein geprägtes Blech<br />
mit einer Breite von 360 mm und einer Dicke von 0,4 bis 1,0 mm.<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />
Wirtschaftlich muss sein<br />
Gebläse schaffen Verbindung zwischen Biogasanlage und Molkerei<br />
Eine Molkerei nutzt Biogas, um<br />
Strom und Wärme zu erzeugen.<br />
Wirtschaftlich wird dieser Verbund<br />
aus Biogasanlage und Molkerei<br />
durch den Einsatz von Gebläsen,<br />
die das Gas mit dem erforderlichen<br />
Druck und der notwendigen<br />
Verfügbarkeit fördern.<br />
Autor: Thorsten Sienk, freier<br />
Fachredakteur, Bodenwerder<br />
Das passt zusammen: Kühe liefern Milch,<br />
die eine Molkerei gleich vor Ort weiterverarbeitet.<br />
Die Gülle wiederum fließt – ebenfalls<br />
vor Ort – in eine Biogasanlage, das Gas<br />
wird dann per Rohrleitung zur Molkerei gefördert,<br />
um dort mit BHKWs Strom und Wärme<br />
zu erzeugen. Die Energie deckt dabei einen<br />
Teil des Grundlastbedarfs des Milchverarbeiters.<br />
Das, was am Ende als Gärrest übrig<br />
bleibt, kommt schließlich als Düngemittel mit<br />
hoher Stickstoffverfügbarkeit zurück in die<br />
Landwirtschaft – ohne die bekannten Probleme<br />
bei der Ausbringung von Rohgülle auf die<br />
Felder. Der Blick über die Grenze nach Dänemark<br />
zeigt, wie wirtschaftlich sich so ein Verbund<br />
gestalten lässt – letztlich auch durch effiziente<br />
Gebläsetechnik für den Gastransport.<br />
Dänemark tritt bei der Energiewende ordentlich<br />
aufs Gas. Bis 2020 wollen die Dänen<br />
ihren Bruttoenergieverbrauch – trotz angestrebten<br />
Wirtschaftswachstums – um 12 %<br />
gegenüber 2006 senken. Ein weiteres Ziel:<br />
Bis 2050 den eigenen Strom- und Wärmebedarf<br />
komplett aus erneuerbarer Energie<br />
decken, um sich damit von fossilen Brennstoffen<br />
dauerhaft unabhängig zu machen.<br />
Und wenn Dänemark „Gas gibt“, dann gilt<br />
dies buchstäblich. Das kleine Königreich<br />
steht mit mehr als 80 Biogasanlagen ganz<br />
vorne im Europa-Ranking. Während in<br />
Deutschland darüber diskutiert wird, wie<br />
nachhaltig es ist, eigens angebaute Silage „zu<br />
verheizen“, stillt in Dänemark vor allem<br />
Rinder- und Schweinegülle den Hunger der<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
TITEL I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 Ein Verbund aus Drehkolbengebläsen vom Typ Delta Blower übernimmt die Gasversorgung;<br />
die Verdichterstufen sind mit Blick auf Standardisierung alle gleich<br />
Bakterien in den Fermentern. In einer erst<br />
kürzlich erweiterten Anlage in Herning vergären<br />
sie zudem nach der Pasteurisierung<br />
auch Schlachtabfälle und aus Norwegen per<br />
Schiff angelandete Fischabfälle.<br />
Energie aus Gülle<br />
650 t Gülle fließen zudem täglich in die insgesamt<br />
vier Fermentertürme der Herning<br />
Bioenergi A/S, die mit ihren Volumen von<br />
2 × 3 500 und 2 × 8 000 m 3 Biogas erzeugen.<br />
Das Gas besteht im Durchschnitt zu knapp<br />
70 % aus Methan, der Rest ist überwiegend<br />
Kohlendioxid. Anders als in vielen deutschen<br />
Biogasanlagen gibt es am Standort in<br />
Herning keine Verstromung durch Blockheizkraftwerke.<br />
Das Biogas wird auch nicht<br />
gesondert aufbereitet, um es ins Erdgasnetz<br />
einzuspeisen. Herning Bioenergi hat vielmehr<br />
zwei große Direktabnehmer – und die<br />
gehören zu Arla Foods, einem globalen<br />
Molkereiunternehmen im Genossenschaftsbesitz<br />
von mehr als 13 500 Milch bauern aus<br />
Schweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien,<br />
Belgien, Luxemburg und den<br />
Niederlanden.<br />
Die Biogasanlage in Herning ist über eine<br />
21 km lange Gasleitung mit dem ersten<br />
Betrieb in Naviro verbunden. Von dort aus<br />
gibt es eine weitere 6 km lange Leitung zum<br />
Arla-Produktionsstandort in Videbæk. Erst<br />
an diesen beiden Produktionsstandorten<br />
verbrennen insgesamt drei Blockheizkraftwerke<br />
(BHKW) das Biogas. Die dabei erzeugte<br />
elektrische Energie wird vor Ort genauso<br />
für die Grundlastversorgung verwendet<br />
wie die Wärme. Auch wenn alle drei<br />
BHKWs mit ihrer Kraft-Wärme-Kopplung<br />
eine Leistung von ca. 3 MW erreichen: Der<br />
Bedarf der beiden milchverarbeitenden Betriebe<br />
ist um ein Vielfaches höher.<br />
„Weil die Grundlast so hoch ist und wir<br />
daran nur einen kleinen Anteil haben, können<br />
wir sicher sein, dass das Biogas auch<br />
wirklich gebraucht wird“, erklärt Olav Hald,<br />
Betriebsleiter der Biogasanlagen in Herning.<br />
Diese Abnahmesicherheit schafft die Basis<br />
für einen kontinuierlichen Betrieb mit optimalen<br />
biologischen Prozessen. Das erzeugte<br />
Biogas wird vorrangig verbraucht und fossile<br />
Brennstoffe wie Erdgas lassen sich dann<br />
produktionsabhängig beziehen.<br />
Der passende Druck<br />
Gefördert wird das Biogas von Herning aus<br />
mit Gebläsen von der Firma Aerzen: Drei<br />
Delta Blower vom Typ GM35 S (Maximaldaten<br />
je 1 900 m³/h, bei 1 000 mbar mit 90 kW<br />
Antrieb). Für die aktuelle Anwendung erfolgt<br />
die Förderung mit einer mittleren Druck-<br />
VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 29
KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />
02 Wolfgang Ohlau (links) von Aerzen und Olav Hald von Herning Bioenergi sind sich einig,<br />
dass die Verfügbarkeit der Gebläsetechnik extrem wichtig ist<br />
differenz. Mit dem verbauten Rohrleitungsquerschnitt<br />
kann die Biogasförderung in<br />
Zukunft bei Bedarf noch erhöht werden.<br />
Das würde dann eine Druck erhöhung auf<br />
bis zu 1 000 mbar bedeuten. Bis zu diesem<br />
Druck sind die Delta Blower ausgelegt. In<br />
Herning muss ein höherer Druck gehalten<br />
werden, damit am Ende der Leitung das<br />
Biogas mit dem geforderten Mindestüberdruck<br />
die Gasspeicher der BHKWs erreicht.<br />
Ist der zu niedrig, schalten die BHKWs aus.<br />
Aufgeteilt sind die insgesamt zwölf<br />
Aggregate in vier Dreiergruppen. Das erste<br />
Trio fördert das in Herning erzeugte Biogas<br />
aus einem Zwischenspeicher heraus in die<br />
Leitung. An der ersten Station übernimmt<br />
die zweite Dreiergruppe die Versorgung des<br />
BHKWs, und eine dritte Stufe wirkt als<br />
Druckerhöhungsstation für den Weitertransport<br />
des verbleibenden Gases nach<br />
Arinco zur Endstation. Auch hier sind drei<br />
Delta Blower in einem Maschinengebäude<br />
eingebaut und sorgen für den passenden<br />
Druck für die zwei BHKWs.<br />
Aufgrund der optimalen Ersatzteilvorhaltung<br />
setzen Herning Bioenergi und Anlagenbauer<br />
Bigadan, trotz unterschiedlicher<br />
Gasvolumenströme und Differenzdrücke,<br />
für alle drei Standorte die Delta Blower<br />
GM35 S ein. Die Aggregate sind nach dem<br />
jeweiligen Leistungsbedarf durch passend<br />
ausgelegte Motoren und entsprechendes<br />
Zubehör angepasst; die Basiskonfiguration<br />
ist identisch. Auf diese Weise müssen für<br />
das lokale dänische Biogas-Netz keine<br />
kompletten Austauschaggregate vorgehalten<br />
werden, sondern nur wenige Ersatzstufen.<br />
„Die lassen sich mit allen Motoren<br />
kombinieren. Wir stellen so die maximale<br />
Verfügbarkeit sicher, ohne zu viel Kapital in<br />
Standby-Maschinen zu binden“, erklärt<br />
Wolfgang Ohlau, Vertriebsingenieur von<br />
Aerzen Deutschland.<br />
Maximaler Ertrag<br />
Die Ansprüche an die Verfügbarkeit sind<br />
hoch. Die Biogasanlage produziert prozessbedingt<br />
rund um die Uhr, und die<br />
Zwischenspeicher verfügen nur über ein<br />
begrenztes Volumen. Abgesehen davon,<br />
dass sich die biologischen Prozesse nur<br />
schlecht bis gar nicht stoppen lassen,<br />
würde der Ausfall der Gasförderung in<br />
den Betrieben von Arla Ertragsverluste für<br />
das Biogas unternehmen bedeuten. Und<br />
auf diesen Ertrag ist Herning Bioenergi<br />
angewiesen, weil es in Dänemark bspw.<br />
kein EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />
gibt und der Anlagenbetreiber deshalb<br />
alles dafür tun muss, wirtschaftlich zu<br />
handeln.<br />
Die hohe Verfügbarkeit mit einer langen<br />
Lebensdauer stellt Aerzen wiederum sicher,<br />
indem die Delta Blower nebst der geforderten<br />
Atex-Zulassung entsprechend auf die<br />
Förderung von Biogas angepasst sind. „Das<br />
Gehäuse der Biogas-Ausführung besteht<br />
aus einem speziellen Sphäroguss, einer<br />
Chemcoat-Förderraum-Beschichtung sowie<br />
eigens beschichten Rotoren“, erklärt<br />
Wolfgang Ohlau. In Herningen wird das<br />
Biogas vor dem Transport gekühlt und<br />
dabei entwässert. Restfeuchte und Rest-<br />
Schwefelwasserstoff sind allerdings in kleinen<br />
Mengen noch im Biogas vorhanden.<br />
Bei langwierigen Stillständen kondensiert<br />
Restfeuchte, die ohne eine Spezialbeschichtung<br />
aufgrund von Feuchte- bzw.<br />
Rostbrücken dauerhafte Schäden bei dem<br />
Gebläse hinterlassen würde. „Feuchtigkeit<br />
und Schwefelwasserstoff als Säurebildner<br />
sind in Anwendungen dieser Art immer ein<br />
schwieriges Thema, aber mit der Aerzen-<br />
Lösung kein Problem“, fasst Ohlau zusammen.<br />
Details wie diese gehören zu den Argumenten,<br />
warum in Dänemark Gebläsetechnik<br />
von Aerzen im Einsatz ist. Hinzu<br />
kommt, dass die Delta Blower mit ihrem<br />
Leistungsvermögen sehr gut in diese Anwendung<br />
passen.<br />
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30 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
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KOMPONENTEN UND SYSTEME I ACHEMA<br />
Rekontaminationen vermeiden<br />
Prozess-Membranpumpe optimiert hygienische Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />
Hersteller von Baby- und<br />
Kleinkindnahrung auf Milchbasis<br />
müssen bei ihren Produkten auf<br />
höchste Reinheitsstandards,<br />
konstante Qualität und eine<br />
optimale Prozesssicherheit im<br />
Werk achten. Mit entsprechenden<br />
Pumpen lassen sich die<br />
Milchkonzentrate zuverlässig,<br />
sicher und kontaminationsfrei<br />
fördern.<br />
Bei der Herstellung von Milchkonzentraten<br />
ist das Risiko groß, dass hygienisch<br />
ungeeignete Anlagenkomponenten das<br />
Enderzeugnis rekontaminieren. Aus diesem<br />
Grund gibt es strenge Vorgaben im Hinblick<br />
auf die Hygiene sowie die Materialzulassungen<br />
an Produktionsanlagen. Um die<br />
Anforderungen noch besser erfüllen zu<br />
können, schaffte die Hochdorf Swiss Nutrition<br />
AG – ein Schweizer Produzent von<br />
Früh- und Folgemilch – eine neue hygienegerechte<br />
Hochdruckpumpe an. Mit der<br />
Pumpe sollten die hergestellten Milchkonzentrate<br />
zuverlässig und sicher gefördert<br />
sowie mengengenau dosiert und weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zur zuvor eingesetzten<br />
Kolbenpumpe benötigt die hermetisch<br />
dichte Membranpumpe keine Kolbenspülung,<br />
wodurch die Gefahr einer Rekontamination<br />
des Endprodukts durch die Anlage<br />
erheblich sinkt.<br />
Autorin: Bianca<br />
Pokorny, technische<br />
Redakteurin, Abopr<br />
Pressedienst, München<br />
Aseptische Ausführung<br />
Das Unternehmen entschied sich für eine<br />
Prozess-Membranpumpe des Typs Triplex<br />
G3F in aseptischer Ausführung mit Sammelverrohrung<br />
und Drucktransmitterlösung.<br />
Diese ist für den notwendigen<br />
Druck zum Versprühen der Konzentrate im<br />
Sprühturm ausgelegt und zeichnet sich<br />
zusätzlich durch ihre hermetisch dichten<br />
Membranpumpenköpfe, ihr besonders leistungsfähiges<br />
Triebwerk sowie die geringe<br />
Lärmemission aus. Das Aggregat befindet<br />
sich seit April 2017 in störungsfreiem<br />
Dauerbetrieb, das Rekontaminationsrisiko<br />
wurde erheblich gesenkt.<br />
„Aufgrund der hohen Hygieneanforderungen<br />
an die Produktion von Kinder- und<br />
Säuglingsnahrung sind ständig Anpassungen<br />
an neue gesetzliche Vorgaben notwendig“,<br />
erklärt der verantwortliche Plant<br />
Manager der Hochdorf Swiss Nutrition AG.<br />
„Es ist daher essenziell, die einzelnen<br />
Komponenten in unserem Werk perfekt<br />
aufeinander abzustimmen, damit höchste<br />
Reinheitsvorgaben erfüllt und darüber<br />
hinaus eine konstante Produktqualität gewährleistet<br />
werden.“<br />
Dies gilt besonders in der Produktion von<br />
Spezialmilchpulver für Säuglinge und<br />
Kleinkinder. Bei der Herstellung dieser<br />
Produkte wird der Vollmilch, die zu etwa<br />
87 % aus Wasser besteht, die Flüssigkeit entzogen.<br />
Dabei wird im ersten Schritt unter<br />
produktschonenden Vakuumbedingungen<br />
ein Milchkonzentrat hergestellt, das in Bezug<br />
auf die Hygiene sehr kritisch ist. Das<br />
fertige, konzentrierte Halbfabrikat wird<br />
anschließend zur weiteren Verarbeitung in<br />
einen Reinraum befördert, in dem die abschließende<br />
Trocknung stattfindet.<br />
Ohne Kolbenspülung<br />
Für diesen wichtigen Schritt wurde bisher<br />
eine Kolbenpumpe eingesetzt, die jedoch<br />
aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise<br />
nicht optimal für die Anwendung<br />
geeignet war. „Da die Kolben der Pumpe<br />
mit Wasser gekühlt werden mussten, bestand<br />
ein hohes Rekontaminationsrisiko für<br />
das Fertigprodukt, das im Fall einer Kontamination<br />
nicht verkauft werden kann und<br />
entsorgt werden muss. Aus diesem Grund<br />
suchten wir nach einer Lösung, die ohne<br />
eine Kolbenspülung auskommt“, führt der<br />
Plant Manager weiter aus.<br />
Die Wahl fiel auf eine Triplex G3F Prozess-Membranpumpe.<br />
Mit den Triplex-<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Aggregaten steht eine Pumpenbaureihe zur<br />
Verfügung, die speziell für die hohen Drücke<br />
sowie Förderströme des lebensmittelund<br />
fettverarbeitenden Bereichs ausgelegt<br />
ist, sodass die geforderte Durchsatzmenge<br />
von 4 000 l/h bei 250 bar kein Problem darstellte.<br />
Zudem verfügt die G3F über insgesamt<br />
drei speziell für die aseptische Anwendung<br />
bei Hochdorf ausgewählte M9-Pumpenköpfe.<br />
Diese zeichnen sich durch ihre<br />
PTFE-Sandwichmembranen aus, die eine<br />
hohe Betriebssicherheit bei vergleichsweise<br />
geringem Wartungsaufwand garantieren.<br />
Die hermetische Dichtheit der Pumpe<br />
mit entsprechender Systemanbindung<br />
sorgt dabei für eine sterile Förderung des<br />
Produkts. Sämtliche fluidberührten Oberflächen<br />
bestehen aus hochfestem DIN<br />
1.4571 Edelstahl und sind gemäß der Hygieneanforderungen<br />
mit einer Oberflächenrauheit<br />
von Ra < 0,5 µm ausgeführt.<br />
Auf der Saug- sowie Druckseite befindet<br />
sich eine Sammelverrohrung, die auf Kundenwunsch<br />
mit Drucktransmitter in aseptischer<br />
Ausführung versehen wurde. Sowohl<br />
Sammelleitung als auch Flansche wurden<br />
zur besseren Reinigbarkeit mit einer Oberflächenrauheit<br />
von Ra < 0,8 µm ausgeführt.<br />
Somit kann, gemäß der gewünschten Hygienic-Design-Vorgabe,<br />
höchste Betriebssicherheit<br />
gewährleistet werden.<br />
Hohe Leistungsfähigkeit<br />
Die Grundlage der Triplex-Baureihe bildet<br />
das spezielle Triebwerk: Dank seiner Robustheit<br />
ist es für unterschiedlichste Bereiche<br />
in der Prozess- sowie Lebensmittelindustrie<br />
geeignet. Die Triplex-Pumpe ist<br />
für den Dauerbetrieb konstruiert, um langfristig<br />
einen unterbrechungs- und störungsfreien<br />
Betrieb zu gewährleisten. Das Triebwerksgehäuse<br />
ist einteilig und mit vertikal<br />
angeflanschtem Motor ausgeführt.<br />
Durch diese Bauart können die erforderlichen<br />
Komponenten wie Lager und Dichtungen<br />
auf ein absolutes Minimum reduziert<br />
werden. Das Ergebnis ist ein kompaktes<br />
sowie platzsparendes Design, das der<br />
zur Verfügung stehenden Fläche im Werk<br />
gerecht wird.<br />
Die Pumpe kommt direkt nach dem Erhitzungs-<br />
und Homogenisierungsprozess<br />
des Produktfluids zum Einsatz. Das Produkt<br />
wird von der Prozessmembranpumpe<br />
anschließend zum Sprühturm gefördert,<br />
in dem das finale Säuglings- bzw. Folgemilchpulver<br />
formuliert wird. Neben der<br />
Beachtung der Hygieneanforderungen bestand<br />
für das Team des Pumpenherstellers<br />
eine weitere Herausforderung darin, die erforderlichen<br />
Reinigungszyklen (CIP/SIP) an<br />
die neue G3F-Pumpe anzupassen – und das<br />
bei strikter Einhaltung eines sehr engen<br />
Terminplans. Auch mussten die Mitarbeiter,<br />
die ab dem Zeitpunkt des Einbaus für<br />
den störungsfreien Betrieb des Aggregats<br />
zuständig waren, entsprechend geschult<br />
und auf zukünftige Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
vorbereitet werden.<br />
Obwohl höchste Genauigkeit hinsichtlich<br />
der Hygiene erforderlich war und Zeitdruck<br />
herrschte, verlief die Kooperation aller am<br />
Projekt Beteiligten reibungslos. Die Anlage<br />
wurde nach Finalisierung des Projekts im<br />
April 2017 in Betrieb genommen und läuft<br />
Die Pumpe verfügt über insgesamt drei<br />
speziell für die aseptische Anwendung<br />
ausgewählte Pumpenköpfe, die sich durch<br />
ihre PTFE-Sandwichmembranen auszeichnen<br />
seither sehr zufriedenstellend. Die Gefahr<br />
durch Rekontamination konnte ebenfalls<br />
erheblich gesenkt werden.<br />
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Auf die Pumpen ist Verlass<br />
Flüssige Reinigungsprodukte verlangen eine optimale Fördertechnik<br />
Ein Hersteller von Reinigungsprodukten<br />
setzt seit fast acht<br />
Jahren zur Förderung seiner<br />
Rohstoffe und Endprodukte<br />
Drehkolbenpumpen ein. Die Pumpen<br />
werden zur Rohstoffförderung, im<br />
Produktionsbereich und zur<br />
Beschickung der Abfüllanlagen<br />
genutzt.<br />
Autor: Mike Eiting, Leiter Business<br />
Development, Börger GmbH, Borken-Weseke<br />
Die Jemako International GmbH aus<br />
Rhede fertigt textile und flüssige Reinigungsprodukte<br />
für Haushalt und Gewerbe.<br />
Die modernen Reinigungssysteme versprechen<br />
eine einfache und effektive Reinigung<br />
und Pflege sämtlicher Öberflächen.<br />
Von der Entwicklung neuer Produkte, über<br />
das Weben der Fasern bis zum fertigen Produkt<br />
setzt man in Rhede auf Qualität. Zur<br />
Förderung der flüssigen Reinigungsprodukte<br />
– chemisch milde Reinigungsrohstoffe<br />
und Endprodukte – vertraut das<br />
Unternehmen auf Drehkolbenpumpen der<br />
Firma Börger.<br />
Jemako ist in den vergangenen Jahren<br />
sehr stark gewachsen. Dies hat sich auch<br />
auf den Produktionsprozess ausgewirkt. So<br />
suchte man vor acht Jahren nach geeigneten<br />
leistungsstarken Pumpen zur Förderungen<br />
der fluiden Reinigungsmittel. Geschäftsführer<br />
Hubert Wiesner erinnert<br />
sich: „Wir haben höchste Qualitätsanforderungen<br />
an unsere Produkte. Um diese<br />
hohe Qualität gewährleisten zu können,<br />
brauchen wir hochwertige und verlässliche<br />
Technik in der Produktion. Vor knapp acht<br />
Jahren haben wir uns für Börger-Drehkolbenpumpen<br />
entschieden. Ausschlaggebend<br />
war für uns dabei die hohe Qualität<br />
der Produkte. Aber uns hat auch schon in<br />
der Angebotsphase die Kundenorientierung<br />
überzeugt.“ Heute sind die Drehkolbenpumpen<br />
der betriebliche Standard.<br />
Sensible Medien fördern<br />
Aufgrund der chemischen Eigenschaften<br />
der zu fördernden Medien sind sämtliche<br />
Pumpen im Betrieb aus Duplex-Edelstahl<br />
gefertigt. Eine ebenfalls aus Edelstahl gefertigte<br />
Pumpenauskleidung schützt das Gehäuse<br />
vor Verschleiß. Die Auskleidung kann<br />
in wenigen Minuten ausgetauscht und erneuert<br />
werden.<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
01 Durch die kompakte Bauweise<br />
konnten vier Pumpen platzsparend<br />
übereinander installiert werden<br />
Die Pumpen fördern die Rohstoffe aus dem<br />
Rohstofflager in den Produktionsbereich. In<br />
großen Mischbehältern werden die Reinigungsprodukte<br />
hergestellt. Nach Fertigstellung<br />
der Produkte werden diese von den Drehkolbenpumpen<br />
in einen Vorratsbehälter oder direkt<br />
in die Abfüllanlage gepumpt. Dabei ist eine<br />
schonende Förderung der Reinigungsmittel<br />
sehr wichtig, da diese sonst aufschäumen und<br />
es dadurch zu Problemen bei der Abfüllung<br />
kommen könnte. Die Temperatur der Fördermedien<br />
liegt bei ca. 20 °C. Gesteuert werden die<br />
Pumpen über ein zentrales ERP-System. Über<br />
dieses Steuerungssystem kann auch die Drehzahl<br />
der Pumpen und damit die Fördermenge<br />
dem jeweiligen Medium angepasst werden.<br />
Um die Pumpen vor der Umstellung auf ein<br />
anderes Medium zu reinigen, lässt man die<br />
Drehkolbenpumpen eine spezielle Reinigungsflüssigkeit<br />
fördern. Dadurch werden die Pumpen<br />
gereinigt und können zur Förderung eines<br />
anderen Produktes eingesetzt werden.<br />
Platzsparende Aufstellung<br />
Aufgrund der kompakten Bauweise der Drehkolbenpumpen<br />
konnten vier Pumpen sehr<br />
platzsparend übereinander installiert werden.<br />
Weitere Produktionsfläche wurde durch die<br />
Möglichkeit, die Pumpen reversibel betreiben<br />
zu können, ein gespart, da der Rohrleitungsbau<br />
im Produktionsprozess sehr einfach gestaltet<br />
werden konnte.<br />
Die Drehkolbenpumpen sind in der „Maintenance<br />
in Place“ (MIP) Bauweise gefertigt. Dadurch<br />
sind die Wartung der Pumpe und der<br />
Wechsel der strapazierten Verschleißteile sehr<br />
einfach. Wiesner: „Die Pumpen sind extrem<br />
wartungsfreundlich. Wir können sämtliche<br />
Wartungsarbeiten in wenigen Minuten durchführen,<br />
und die Pumpen müssen dazu nicht<br />
einmal ausgebaut werden.“ Man habe jedoch<br />
nur einmal bei einer Pumpe die Drehkolben<br />
tauschen müssen.<br />
Nach fast acht Jahren zieht man bei Jemako<br />
ein durchweg positives Fazit. Die Pumpen fördern<br />
sehr prozesssicher und verschleißarm,<br />
und es gab keinen einzigen Pumpenausfall.<br />
Durch die schnell durch zuführenden Wartungsarbeiten,<br />
den niedrigen Verschleiß und<br />
die hohe Energieeffizienz sind zudem die Lebenszykluskosten<br />
der Drehkolbenpumpe sehr<br />
gering. Für die anstehenden Produktionserweiterungen<br />
möchte man weitere Börger-Drehkolbenpumpen<br />
einsetzen.<br />
Halle 8.0, Stand A38<br />
www.boerger.de<br />
02 Bei Jemako werden zur<br />
Förderung der flüssigen<br />
Reinigungsprodukte<br />
Drehkolbenpumpen<br />
eingesetzt
KOMPONENTEN UND SYSTEME I ACHEMA<br />
Eine echte Herausforderung<br />
Schwefelsäureherstellung: Anspruchsvoller Prozess für Pumpenhersteller<br />
In der Schwefelsäureherstellung<br />
spielen die Faktoren Korrosion und<br />
hohe Temperatur eine große Rolle<br />
bei der Pumpenauswahl. An die<br />
eingesetzten Werkstoffe werden<br />
extrem hohe Anforderungen<br />
gestellt.<br />
Autorin: Michaela Wassenberg, freie Journalistin,<br />
Nürnberg<br />
Der Schwefelsäuremarkt wächst weltweit<br />
stetig an, da Schwefelsäure ein<br />
wichtiger Rohstoff zur Herstellung von<br />
Düngemitteln ist. Die Produktion der aggressiven<br />
Säure ist äußerst anspruchsvoll.<br />
Bei reiner, hochkonzentrierter Schwefelsäure<br />
mit einem Konzentrationsgehalt von<br />
96–99 % wirkt das Medium nicht nur<br />
extrem korrosiv, sondern erreicht während<br />
des Verarbeitungsprozesses auch sehr<br />
hohe Temperaturen von bis zu 240 °C.<br />
Durch diese Eigenschaften, denen viele<br />
Werkstoffe nicht gewachsen sind, ergeben<br />
sich auch hohe Anforderungen an die eingesetzten<br />
Pumpen.<br />
Eines der wenigen Unternehmen weltweit,<br />
das Pumpen für den gesamten Produktionsprozess<br />
von Schwefelsäure anbieten<br />
kann, ist die Rheinhütte Pumpen GmbH<br />
aus Wiesbaden. Je nach Anwendungsbereich,<br />
Säurekonzentration, Feststoffgehalt<br />
und Strömungsgeschwindigkeit setzt<br />
der Pumpenhersteller auf Werkstoffe aus<br />
Kunststoff oder Metall zur Herstellung von<br />
Pumpen, die durch die Werkstoffvielfalt<br />
optimal auf das jeweilige Einsatzfeld zugeschnitten<br />
werden können.<br />
Ansteigende Produktion<br />
Durch die weltweit stetig wachsenden Bevölkerungszahlen<br />
wird auch der Bedarf an<br />
Düngemitteln kontinuierlich größer. Das<br />
wiederum hat zur Folge, dass die Produktion<br />
von Schwefelsäure immer weiter ansteigt:<br />
Während 2005 weltweit ca. 194 Mio. t<br />
Schwefelsäure produziert wurden, waren<br />
es nur zehn Jahre später bereits 214 Mio. t<br />
und im Jahr 2017 bereits 272 Mio. t. Rund<br />
50 % der gewonnenen Schwefelsäure wird<br />
zur Düngemittelherstellung verwendet. Die<br />
Säure kommt aber auch bei der Papierher<br />
01 Die vertikale<br />
Kreiselpumpe<br />
GVRN wird für die<br />
Verpumpung<br />
aller Schwefelsäuren<br />
mit<br />
höherer<br />
Konzentration<br />
eingesetzt<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
stellung, zum Beizen von Stählen oder in der Titandioxid-Produktion<br />
zum Einsatz.<br />
Je nach Anwendung sind in Industrieprozessen Schwefelsäuren<br />
in unterschiedlichen Konzentrationen und Gemischen vorzufinden.<br />
Verdünnte Schwefelsäure oder Dünnsäure weist nur einen<br />
geringen Schwefelsäureanteil von maximal 25 % auf und fällt in<br />
vielen Prozessen als Abfallsäure an, die im Anschluss wieder aufbereitet<br />
wird. Weitere häufig anzutreffende Schwefelsäuren sind<br />
Trockner-Säure (75–98 %) sowie Oleum, ein Gemisch aus 100 %<br />
Schwefelsäure mit SO 3<br />
-Gas, das häufig als über 100%ige Schwefelsäure<br />
bezeichnet wird.<br />
Wohl am anspruchsvollsten in der Handhabung ist die reine,<br />
hochkonzentrierte Schwefelsäure (96–99 %), die während des Verarbeitungsprozesses<br />
Temperaturen von bis zu 240 °C erreicht – eine<br />
Herausforderung für die eingesetzten Pumpen.<br />
Geeignete Werkstoffe<br />
Die Firma Rheinhütte liefert Pumpen für den gesamten Prozess der<br />
Schwefelsäureherstellung, von der Beförderung des – häufig feststoffbeladenen<br />
– Rohschwefels bis hin zur Wiederaufbereitung von<br />
Dünnsäure. Das Unternehmen greift dabei auf jahrelange Erfahrung<br />
mit korrosions- und verschleißbeständigen Werkstoffen aus<br />
den Werkstoffgruppen Kunststoff, Metall und Keramik zurück. Für<br />
Schwefelsäureanwendungen eignet sich vornehmlich der Einsatz<br />
von Metall oder Kunststoff, wie folgende Beispiele belegen.<br />
Für Anwendungen, bei denen hochkonzentrierte Schwefelsäure<br />
gefördert wird, fertigt Rheinhütte häufig Pumpen aus der<br />
metallischen Legierung 1.4136S, einem ferritischen Werkstoff mit<br />
30 % Chrom, 2,5 % Molybdän und ohne Nickel in der Legierung.<br />
Neben 1.436S gehört auch der RH-RS, ein hochlegierter, ferritischer<br />
Stahlguss, zu den Sonderwerkstoffen von Rheinhütte, die<br />
sich für das Verpumpen reiner Schwefelsäure eignen. Die beiden<br />
Werk stoffe sind bspw. bei hochkonzentrierter Schwefelsäure<br />
bis 180 °C und Oleum im Einsatz und äußerst korrosions- und<br />
erosionsbeständig.<br />
Wenn aufgrund einer mittleren Säurekonzentration<br />
und hohen Temperaturen die meisten<br />
gängigen Werkstoffe versagen, greift man<br />
bei Rheinhütte auf den Werkstoff Siguss<br />
zurück. Siguss ist die einzige metallische<br />
Legierung, die für H 2<br />
SO 4<br />
in<br />
allen Konzentrationen bis zur<br />
Siedetemperatur chemisch beständig<br />
bleibt. Die Legierung enthält<br />
etwa 15 % Silizium und bis<br />
zu 5 % Chrom. Siguss-Pumpen<br />
sind zwar extrem anspruchsvoll<br />
in der Verarbeitung und Wartung,<br />
da der Werkstoff äußerst<br />
spröde ist. Ansonsten ist Siguss<br />
aber höchst leistungsfähig.<br />
Eine dem Siguss vergleichbare<br />
Korrosionsbeständigkeit hat der<br />
Kunststoff Polytetrafluorethylen<br />
(PTFE). Allerdings ist die Festigkeit, je<br />
nach Baugröße, nur bis max. 180 °C gegeben.<br />
An seine Grenzen stößt PTFE, wenn<br />
die zu verpumpende Säure feststoffbeladen ist.<br />
02<br />
Temperatur in °C<br />
300<br />
200<br />
100<br />
50<br />
20<br />
Das Korrosionsdiagramm zeigt auf, dass die metallische<br />
Legierung Siguss für Schwefelsäure in allen Konzentrationen<br />
bei Temperaturen bis 240 °C beständig bleibt<br />
1.4408<br />
0 50<br />
Konzentration H 2<br />
SO 4<br />
in %<br />
Der Kunststoff ist im Vergleich zu Edelstahl bedeutend weicher,<br />
entsprechend würden PTFE-Pumpen durch das Verpumpen von<br />
verunreinigten Medien schneller verschleißen.<br />
Pumpen für alle Medien<br />
Für die Herstellung von Schwefelsäure wird zunächst flüssiger<br />
Schwefel bei Temperaturen zwischen 135 und 155 °C verpumpt. Die<br />
Pumpentypen GVSO und RCEV sind dafür besonders geeignet, da<br />
sie beheizt werden und damit den flüssigen Aggregatszustand des<br />
Rohschwefels garantieren können. Der flüssige Schwefel kann verunreinigt<br />
und feststoffbeladen sein – eine weitere Herausforderung,<br />
die für die GVSO aber kein Problem darstellt. Bei stark feststoffbeladenen<br />
Medien wird die RCEV eingesetzt.<br />
Während Kunststoff-Pumpen für hoch konzentrierte Schwefelsäure<br />
und bei hohen Temperaturen ungeeignet sind, sind sie im<br />
niedriger konzentrierten Bereich häufig im Einsatz, bspw. zur Verpumpung<br />
von Waschsäure, einem Gemisch aus 15- bis 75%iger<br />
Schwefelsäure und Schwefeldioxid.<br />
Für alle Schwefelsäuren höherer Konzentration, von Gas-<br />
Trockner-Säure bis hin zur reinen hochkonzentrierten Schwefelsäure,<br />
ist die GVRN-Pumpe im Einsatz. Die vertikale Kreiselpumpe<br />
ist in der Ausführung GVRN 450/500 in der Lage, bis zu 3 000 m 3 /h<br />
Schwefelsäure zu verpumpen. Auch die RMKN von Rheinhütte,<br />
eine Magnetkupplungspumpe aus Metall, eignet sich zur Förderung<br />
von heißer und aggressiver Schwefelsäure, wobei Horizontalpumpen<br />
während des Schwefelsäureherstellungsprozesses eher die<br />
Ausnahme darstellen.<br />
Fotos: Outotec, Rheinhütte Pumpen<br />
Halle 8.0, Stand A24<br />
www.rheinhuette.de<br />
1.4517<br />
Siedelinie<br />
R3020*<br />
Siguss*<br />
1.4517<br />
RHRS*<br />
RHSX*<br />
1.4136S*<br />
1.4408<br />
100<br />
VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 37
KOMPONENTEN UND SYSTEME I ACHEMA<br />
Sicher entladen<br />
Kavitationsfreie Pumpen ermöglichen drucklose Entladung<br />
Der Kreiselpumpen-Hersteller Bungartz stellt auf der<br />
Messe ein Modell für die schnelle, rest- und drucklose<br />
Tankwagenentladung aus. Wir sprachen mit<br />
Vertriebsleiter Sadko Meusel über das Thema<br />
Sicherheit bei der druckdichten Entladung.<br />
Herr Meusel, Sie zeigen auf der Achema ein Modell für die<br />
Entladung eines Kesselwagens. Was ist der Anlass dafür?<br />
Unternehmen setzen verstärkt auf Sicherheit. Bei normal<br />
saugenden Pumpen können bei der drucküberlagerten Entladung<br />
undichte Verbindungen, geplatzte Schläuche und andere<br />
Leckagen entstehen. Deshalb wird unsere drucklose Entladung<br />
verstärkt nachgefragt. Der Gesetzgeber untersagt das Aufdrücken<br />
nicht, aber die Berufsgenossenschaften kennen die Problematik.<br />
Besonders wenn es um gefährliche, giftige, siedende oder schwere<br />
Stoffe geht, sollte jedes Risiko vermieden werden.<br />
Warum ist das Entladen durch Aufdrücken so verbreitet?<br />
Um die Entladezeit und die Restmengen so gering wie möglich<br />
zu halten beziehungsweise um normalen Pumpen ausreichend<br />
Zulauf zu gewähren, wird oft mittels Druckluft oder anderer<br />
Gase drucküberlagert entladen. Die schlecht zu steuernde Druckbelastung<br />
führt jedoch nicht selten dazu, dass die Kupplungen,<br />
öfter aber die flexiblen Schlauchleitungen überlastet werden<br />
und platzen.<br />
Welche Unternehmen kommen auf Sie zu?<br />
Bisher waren Unternehmen zu Kompromissen bereit. Heute hat<br />
nicht nur der Faktor Sicherheit zunehmend an Bedeutung<br />
gewonnen, auch Kosten, die Restmengen im Tank verursachen,<br />
werden nicht mehr toleriert. Unternehmen der chemischen und<br />
petrochemischen Industrie suchen nach einer sicheren,<br />
störungsfreien und restlosen Lösung für die Entladung. Gerade<br />
beim Umgang mit Gasen, Säuren oder Laugen – von der<br />
Schwefelsäure über Natronlauge bis hin zu Stoffen wie Acrylamid,<br />
Propylen, Isopropanol oder Ammoniak – ist ein optimaler Dreiklang<br />
aus Funktionalität, Sicherheit und Ökonomie gefragt.<br />
Und was ist mit zusätzlichen Überwachungseinheiten?<br />
Dipl.-Ing. Sadko Meusel ist Vertriebsleiter des Kreiselpumpen-Herstellers<br />
Paul Bungartz GmbH & Co. KG in Düsseldorf<br />
Jede zusätzlich installierte Komponente stellt eine neue<br />
Fehlerquelle dar. Unsere Pumpen verfügen konstruktiv bereits<br />
über eine hohe Eigensicherheit. Durch ihre außergewöhnliche<br />
Regelcharakteristik und mit dem je nach Anwendung<br />
ausgewählten Dichtungskonzept stehen aus der Baureihe V-AN<br />
unterschiedliche Pumpen für die Entladung zur Verfügung.<br />
Nahezu alle Pumpen, selbst magnetgekuppelte Pumpen, sind<br />
beliebig trockenlauffähig und arbeiten ohne Mindestvolumenstrom.<br />
Alle Versionen passen sich selbsttätig an veränderliche<br />
Zulaufmengen an – ohne jede weitere mechanische oder elektrische<br />
Einrichtung. Ihr NPSH-Wert liegt bei null, dadurch arbeiten<br />
sie immer kavitationsfrei – auch bei der Entladung kleinster<br />
Restmengen. Es können auch mehrere Kesselwagen gleichzeitig<br />
entladen werden. In Summe bieten unsere Systeme höchste<br />
Entladegeschwindigkeit bei maximaler Sicherheit, sogar bei<br />
Fehlbedienungen.<br />
Halle 8.0, Stand C1<br />
www.bungartz.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Winkelanschlüsse für jede Anwendung<br />
Die Anschlüsse der Basicline haben sich für die Versorgung von<br />
Druckluft und beim Einsatz von Vakuum in rauen Industrieumgebungen<br />
laut Hersteller millionenfach bewährt und arbeiten selbst<br />
unter schwierigen Umgebungsbedingungen leckagefrei und<br />
ausfallsicher. Mit einem<br />
Dichtring sind die Steckanschlüsse<br />
für Druckluft mit<br />
Lösehülse für Drücke von<br />
– 0,95 bis 16 bar geeignet.<br />
Mit zwei Dichtringen halten<br />
die Steckanschlüsse des<br />
Programms 14 A sogar bis zu<br />
24 bar stand. Bei Flüssigkeiten<br />
sind unter bestimmten Bedingungen auch Anwendungen bis zu<br />
100 bar realisierbar. Zusätzlich bietet Eisele neben einer großen<br />
Auswahl an speziellen Dichtungen und Schläuchen auch<br />
anwendungsspezifische Lösungen nach Maß.<br />
Neben geraden und T-Anschlüssen sind in den Programmen der<br />
Basicline auch eine Vielzahl an Winkelanschlüssen verfügbar, z. B.<br />
die Winkel-Einschraubverschraubungen aus schwarz eloxiertem<br />
Aluminium oder blankem Messing.<br />
Halle 11.0, Stand E34a<br />
www.eisele.eu<br />
Kugelhähne und mehr<br />
Die Double Block & Bleed Piping Kugelhähne der Taurus-<br />
Baureihe bieten eine doppelte Absperrfunktion (Twin Ball<br />
Design) und eine Entspannungsfunktion über verschiedene<br />
Ventilausführungen an. Die Kugelhähne sind in den Nennweiten<br />
von 1 bis 6" mit vollem Durchgang bzw. bis 8" mit reduziertem<br />
Durchgang erhältlich. Standardmäßig wird die Flanschverbindung<br />
gemäß ASME B16.5 angeboten. Die Kugelhähne sind mit<br />
einem Anti-Blow-out-Design und einem Anti-Static-Design<br />
ausgestattet. Die komplette Taurus-Baureihe ist Fire Safe geprüft<br />
und zugelassen nach ISO 10497 und API 607.<br />
Schneider DirectMount Systems (SDMS) sind darauf ausgelegt,<br />
eine sichere, effiziente und enge Verbindung zwischen elektronischen<br />
Durchflussmessgeräten und Messumformern mit der<br />
Blende zu schaffen, sodass die Auswirkungen von Messfehlern<br />
beseitigt oder verringert werden. SDMS finden ihren Einsatz bei<br />
der Durchflussmessung von Erdgas und senken laut Hersteller<br />
Installationskosten, denn es müssen keine<br />
Impulsleitungen, Verschraubungen und Rohrleitungshalterungen<br />
hergestellt und installiert<br />
werden. Das System soll eine sichere, kompakte<br />
und dichte Messanlage gewährleisten.<br />
Halle 8.0, Stand A85<br />
www.as-schneider.com<br />
Förderung anspruchsvoller Fluide<br />
Börger-Pumpen werden in nahezu jeder Industriebranche zur Förderung der unterschiedlichsten<br />
Fluide eingesetzt. Dabei ist es egal, ob das Fördermedium niedrig- oder hochviskos, feststoffbeladen<br />
oder rein, chemisch aggressiv oder bis 200 °C heiß ist. Der Grund für den breiten Einsatzbereich ist<br />
der individuelle Aufbau der Drehkolbenpumpen. Die beiden Pumpenserien Blueline und Onixline<br />
bieten 25 unterschiedliche Baugrößen mit Förderleistungen zwischen 1 und 1 500 m 3 /h. Im Baukastenprinzip<br />
werden sämtliche Bestandteile der Drehkolbenpumpe speziell für den jeweiligen Einsatzzweck<br />
konfiguriert. Durch die große Material-, Dichtungs-, und Drehkolbenvielfalt können die<br />
Pumpen in Atex-, TA-Luft- oder API-konformer Bauweise gefertigt werden. Die Drehkolbenpumpen<br />
sind neben stationären Ausführungen auch als Vertikal- und Mobilpumpen verfügbar.<br />
Halle 8.0, Stand A38<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 39
KOMPONENTEN UND SYSTEME I ACHEMA<br />
Trotz scheinbar richtiger Werkstoffwahl<br />
kann bei O-Ringen schon nach kurzer<br />
Betriebszeit eine unerwartete Leckage auftreten.<br />
Warum aber kommt es zum Ausfall<br />
des O-Rings, welche grundlegenden Schadensmechanismen<br />
können auftreten und<br />
wie kann man diese Ursachen systematisch<br />
analysieren? Die Schadensmechanismen [1]<br />
kann man wie folgt klassifizieren:<br />
n Medieneinwirkung<br />
n Temperatureinwirkung/Alterung<br />
n Mechanische/physikalische Einwirkung<br />
n Herstellungsfehler<br />
Es können aber auch mehrere dieser Mechanismen<br />
auftreten.<br />
Häufig ergeben sich erste Hinweise zur<br />
Schadensursache durch eine sorgfältige<br />
Recherche zur Historie der Armatur. Weichen<br />
bspw. die tatsächlichen Einsatzbedindensfällen<br />
ist eine unabdingbare Voraussetzung,<br />
um möglichst schnell und erfolgreich<br />
die Ursache für den Ausfall einer<br />
Dichtung zu ermitteln. Dabei kann der folgende<br />
Leitfaden helfen:<br />
n Bestandsaufnahme<br />
n gezielte Untersuchung nach dem Schadensmechanismus<br />
n Ermittlung der Schadensursache<br />
n Festlegen von Abhilfemaßnahmen<br />
n Dokumentation<br />
Bestandsaufnahme<br />
Zuverlässig abdichten<br />
Schadensanalyse von O-Ringen erfordert<br />
systematische Vorgehensweise<br />
Die meistverbaute Dichtung, der O-Ring, soll zuverlässig seine<br />
Dichtfunktion erfüllen. Hierfür steht dem Anwender eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Werkstoffe zur Verfügung, die auf die jeweiligen<br />
Anwendungsbedingungen abgestimmt sein müssen. Trotzdem kann es<br />
zum Ausfall des O-Rings kommen – eine Schadensanalyse ist hilfreich.<br />
gungen von den vorgegebenen Spezifikationen<br />
ab? Zur Ursachenfindung sind chemische<br />
und physikalische Untersuchungen am<br />
geschädigten Teil ggf. im Vergleich zu einem<br />
Referenzmaterial unerlässlich. An physikalischen<br />
Prüfungen und chemischen Analyse-<br />
Methoden können FT-IR-Spektroskopie,<br />
chromatografische Methoden, Mikroskopie<br />
und Elementaranalyse angewendet werden.<br />
Allerdings ist ein hoher analytischer Aufwand<br />
nicht immer gerechtfertigt, sodass<br />
man sich auf Unter suchungsmethoden beschränken<br />
muss.<br />
Ein zielgerichtetes und systematisches<br />
Vorgehen bei der Bearbeitung von Scha-<br />
Bei der Bestandsaufnahme gilt es zuerst,<br />
den Schaden anhand der beanstandeten<br />
O-Ringe zu beschreiben. Durch Analysen an<br />
Rückstellmustern können zusätzlich wichtige<br />
Informationen erzielt werden. Im nächsten<br />
Schritt sind sämtliche Informa tionen zum<br />
Schadensfall zu sammeln (Tabelle 01). Am<br />
Ende der Bestandsaufnahme ist eine Versagenshypothese<br />
zu erstellen, die sich auf<br />
einen Schadensmechanismus festlegt.<br />
Als nächstes werden Informationen gesammelt.<br />
Dazu gehören allgemeine Informationen<br />
wie Ausfallsituation (Schadensart<br />
und Ausmaß des Schadens; Feld; Freigabe;<br />
Prüffeld; Entwicklung), Produktgeschichte<br />
(seit wann existiert das Produkt;<br />
wird das Produkt bei mehreren Kunden<br />
eingesetzt; gab es bereits ähnliche Probleme<br />
in der Vergangenheit?) und Ausfallgeschichte<br />
(wie viele O-Ringe sind ausgefallen;<br />
seit wann fallen die O-Ringe aus;<br />
kann der Ausfallzeitraum einer bestimmten<br />
Liefercharge zugeordnet werden; wurde<br />
etwas geändert; fallen die O-Ringe nur bei<br />
einem Kunden aus; obwohl es mehrere<br />
Kunden gibt; fallen die O-Ringe nur in bestimmten<br />
Einsatzgebieten aus?)<br />
Schadensmechanismus<br />
Um die Versagenshypothese zu beweisen,<br />
sind gezielte Untersuchungen nach dem<br />
Schadensmechanismus durchzuführen.<br />
Hierzu ist ein Untersuchungsplan zu erstellen,<br />
der die Untersuchungsmethoden, die<br />
Reihenfolge der durchzuführenden Untersuchungsmethoden<br />
und die Probennahme<br />
festlegt. In Tabelle 02 sind die bei der<br />
Schadensanalyse an Elastomerbauteilen<br />
Autor: Michael Krüger, Leiter Operative<br />
Anwendungs technik, C. Otto Gehrckens GmbH &<br />
Co. KG, Pinneberg<br />
So sehen O-Ringe nach thermischer Zersetzung, Extrusion oder einem chemischen Angriff aus<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
häufigsten verwendeten Untersuchungsmethoden<br />
zusammengefasst. Welche Methode<br />
eingesetzt wird, hängt neben der Versagenshypothese<br />
auch von den verfügbaren<br />
Proben (Anzahl der O-Ringe) ab.<br />
Die Ziele der einzelnen Untersuchungen<br />
müssen definiert werden. Liegen dann die<br />
Ergebnisse der Untersuchung vor, sind<br />
diese am besten mit einem Fachmann, der<br />
idealerweise auch in die Zielsetzungen der<br />
Untersuchungen involviert ist, zu diskutieren.<br />
Oft liegen zwar eindeutige Analyseergebnisse<br />
vor, die jedoch keine eindeutigen<br />
Antworten auf die Fragestellung (Ziele)<br />
geben. Dann sind oft weitere Untersuchungen<br />
notwendig.<br />
Folgende Vorgehensweise bietet sich bei<br />
der gezielten Untersuchung nach Fehlern<br />
und Ausfalltyp an:<br />
n Versuchsplan erstellen (Methoden und<br />
Ablauf)<br />
n Probennahmen definieren<br />
n Untersuchungen definieren<br />
n Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen<br />
auswerten<br />
Ermittlung der Schadensursache<br />
Zur Ermittlung der Schadensursache werden<br />
die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen<br />
bewertet und mit den Ergebnissen<br />
der Bestandsaufnahme verknüpft. Dies<br />
kann nur mit entsprechender Erfahrung<br />
und Fachwissen durchgeführt werden. Sind<br />
die Ergebnisse nicht eindeutig einer Schadensursache<br />
zu zuordnen, so kann ein<br />
Ausschluss von Ursachen hilfreich sein.<br />
Allerdings sollte die Festlegung der Schadensursache<br />
nicht alleine durch das Ausschlussprinzip<br />
begründet werden.<br />
Bereich<br />
Mikroskopische<br />
Untersuchungen<br />
Analytische<br />
Untersuchungen<br />
Physikalische<br />
Prüfungen<br />
Schadensanalyse<br />
mittels FEM<br />
Nachstellversuche<br />
Aspekte<br />
Bereich<br />
Allgemeine Informationen<br />
Beschädigtes Bauteil<br />
Werkstoff<br />
Einsatzbedingungen<br />
Tabelle 01: Informationen zum Schadensfall<br />
Liefert die Schadensanalyse mehrere Schadensursachen,<br />
sollte eine Bewertung hinsichtlich<br />
der primären Schadensursache<br />
und den begünstigenden Einflüssen durchgeführt<br />
werden.<br />
Ist die Ausfallursache ermittelt, müssen<br />
geeignete Maßnahmen zur Abhilfe eingeleitet<br />
werden. Diese können verschiedene<br />
Be reiche wie Konstruktion, Werkstoffauswahl,<br />
Fertigungsprozesse, Prüfverfahren<br />
und Prüfbedingungen betreffen.<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
Ein Ausfall eines O-Rings in einer Anwendung<br />
kann vielfältige Ursachen haben.<br />
Um eine Schadensanalyse vornehmen zu<br />
n Lichtmikroskopie (LIM)<br />
n Rasterelektronenmikroskopie (REM) mit EDX-Analyse<br />
n Infrarotspektroskopie (IR)<br />
n Thermogravimetrie (TGA)<br />
n Gaschromatografie/Massenspektroskopie (GC/MS) an Extrakten<br />
n Thermodesorption mit GC/MS<br />
n Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC)<br />
n Statisch mechanische Eigenschaften (Dichte, Härte, Zugversuch,<br />
DVR)<br />
n Dynamisch mechanische Eigenschaften (Ermüdungsprüfungen,<br />
Frequenzverhalten)<br />
n Beständigkeitseigenschaften (Relaxation, Medieneinlagerung,<br />
Ozonbeanspruchung, Chemolumineszenz)<br />
Tabelle 02: Untersuchungsmethoden für die Schadensanalyse an Elastomerbauteilen<br />
Aspekte<br />
n Schadensablauf<br />
n Produktgeschichte<br />
n Bezeichnung<br />
n Funktionsweise<br />
n Design, Geometrie<br />
n Herstellung<br />
n Freigabeprüfungen<br />
n Bezeichnung<br />
n Spezifikation<br />
n Rezeptur<br />
n Wärmebehandlung (Tempern)<br />
n mechanische Beanspruchung<br />
n thermische Beanspruchung<br />
n chemische Beanspruchung<br />
n physikalische Beanspruchung<br />
n elektrische Beanspruchung<br />
können, ist eine systematische Vorgehensweise<br />
erforderlich, die sämtliche Betriebsund<br />
Montagebedingungen hinterfragt. Eine<br />
erste, grobe Analyse kann in einigen Fällen<br />
bereits durch Begutachtung des ausgefallenen<br />
O-Rings vorgenommen werden. Allerdings<br />
bedarf es stets einer weiteren, intensiveren<br />
Untersuchung.<br />
Hierbei ist in erster Linie neben dem<br />
Fachwissen auch Erfahrung im Umgang mit<br />
ausgefallenen Dichtungen von Vorteil, um<br />
nicht nur die Ursache des Ausfalls zu ermitteln,<br />
sondern auch entsprechende Abhilfemaßnahmen<br />
einleiten zu können. Eine<br />
enge Zusammenarbeit mit der Anwendungstechnik<br />
eines Herstellers oder Fachhändlers<br />
sollte unbedingt genutzt werden,<br />
da diese Beratung dem Anwender viele Vorteile<br />
bietet, z. B. Werkstoffuntersuchungen,<br />
die der Anwender selbst i. d. R. nicht durchführen<br />
kann, da die Laboreinrichtung für<br />
diese Art von Untersuchungen fehlt. Aber<br />
auch der Hersteller erweitert mit den Erfahrungen<br />
des Anwenders seine Expertise.<br />
Halle 9.0, Stand B4<br />
www.cog.de<br />
Quellenhinweis:<br />
[1] Dipl.-Ing. B. Richter, O-Ring Prüflabor Richter<br />
Schadensmechanismen<br />
Details zu den Schadensmechanismen<br />
erfahren Sie im zweiten Teil des Beitrags,<br />
den wir auf unserer Homepage unter<br />
dem folgenden Link veröffentlicht haben:<br />
https://www.verfahrenstechnik.de/cog2<br />
VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 41
KOMPONENTEN UND SYSTEME I<br />
Verdrängerpumpen in der Food-Industrie<br />
Knoll zeigt auf der Achema verschiedene Verdrängerpumpen für<br />
Förder- und Dosieraufgaben in der Prozessindustrie sowie weitere<br />
Verdränger- und Kreiselpumpen für Einsätze in der Metallbearbeitung.<br />
Jüngste Entwicklung ist die Schraubenspindelpumpe MS:<br />
ein Hochleistungsaggregat, das<br />
vor allem für Förderaufgaben in<br />
der Lebensmittel- und Chemieindustrie<br />
konzipiert ist. Aufgrund<br />
ihres großen Drehzahlbereichs<br />
eignet sie sich sowohl zur<br />
Förderung hochviskoser (bis<br />
1 Mio. mPas) Medien als auch dünnflüssiger und sogar stückiger<br />
Produkte. Neu im Portfolio ist zudem die FDA-konforme Drehkolbenpumpe<br />
ML. Sie eignet sich für hochanspruchsvolle Förderaufgaben,<br />
wie sie in der Lebensmittelindustrie, Kosmetik sowie der<br />
chemischen und Farbenindustrie an der Tagesordnung sind.<br />
Halle 8.0, Stand D28<br />
www.knoll-mb.de<br />
Korrosionsbeständige Membrangehäuse<br />
Die neuen Druckrohre ResiLine verbinden laut Hersteller die<br />
Festigkeit von Edelstahl mit der hervorragenden Korrosionsbeständigkeit<br />
von Fluor-Polymeren. Durch das Rotationsauskleidungsverfahren<br />
entsteht eine dauerhafte Verbindung zwischen<br />
Edelstahl und Polymerbeschichtung. Die Druckrohre können<br />
daher sowohl als Frontport- als auch als Sideport-Ausführung<br />
geliefert werden und sind vakuumfest.<br />
Durch die korrosionsbeständige Auskleidung beschränkt sich der<br />
Einsatz von hochlegierten Edelstählen und Sonderwerkstoffen<br />
auf die Deckelflansche der Druckrohre. Damit wird auch der<br />
Einsatz in Bereichen möglich, in denen vollständig aus Sondermaterialien<br />
gefertigte Druckrohre aus Kostengründen ausscheiden.<br />
Die Druckrohre können in 4 und 8" mit bis zu vier<br />
Membranplätzen und für Betriebsdrücke bis 100 bar gefertigt<br />
werden. Mögliche Werkstoffe für die Deckelflansche sind 1.4539<br />
oder Hastelloy.<br />
Halle 9.1, Stand D41<br />
www.sus-bretten.de<br />
Robuste Pumpen für feststoffbeladene Medien<br />
Die Vertikalpumpe RCEV ist eine robuste Lösung für Heavy-Duty-Anwendungen, in denen korrosive und abrasive<br />
Medien transportiert werden müssen. Die fußlagerlose Metallpumpe eignet sich besonders zur Förderung von<br />
feststoffbeladenen Flüssigkeiten aus Behältern oder offenen Sümpfen.<br />
Die Pumpe ist ohne Fußlager (Gleitlager) mit einer frei fliegenden Welle ausgeführt; die massive Wälzlagerung liegt<br />
oberhalb der Aufsetzplatte. Somit entsteht im Bereich der Hydraulik weder Gleitlagerverschleiß noch eine<br />
Temperaturerhöhung. Die maximale Tauchtiefe liegt bei 2 000 mm, kann bei Bedarf aber durch die Adaption eines<br />
Saugrohrs verlängert werden. Durch die schwere Chemieausführung mit Doppelspiralgehäuse wirken minimale<br />
Radialkräfte. Die RCEV-Pumpe kann je nach Einsatzbereich mit offenem oder geschlossenem Laufrad mit Vorderund<br />
Rückschaufeln ausgestattet werden. Gerade bei feststoffbeladenen, stark verunreinigten Medien empfiehlt sich<br />
häufig das offene Laufrad, da die geschlossenen Laufräder verstopfen können.<br />
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42 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
EAC-Zertifizierung für Antriebe und<br />
Absperrklappen<br />
Analog zur CE-Konformitätsauszeichnung haben die pneumatischen<br />
Twintorque Schwenkantriebe sowie die Flu-con Absperrklappen<br />
der Airpower Europe GmbH das EAC-Konformitätsverfahren<br />
(Eurasian Conformity) bei einer autorisierten Zertifizierungsstelle<br />
durchlaufen und entsprechen somit den vorgeschriebenen technischen<br />
Anforderungen für die russische Zollunion.<br />
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www.airpower-gmbh.com<br />
Vorvakuumpumpe mit<br />
hohem Saugvermögen<br />
hygienisch · schonend · wirtschaftlich<br />
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Perfekt für die Chemie- und Pharmaindustrie<br />
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Viskositätsbereich<br />
● Schonende, pulsationsarme<br />
Förderung<br />
● Höchstes Hygieneniveau –<br />
eine Pumpe für Förderung,<br />
CIP und SIP<br />
Die neuen ölfreien Vorvakuumpumpen<br />
der Scrollvac-Baureihe<br />
zeichnen sich durch eine geringe<br />
Leistungsaufnahme und ein hohes<br />
Saugvermögen aus. Hinzu kommt, dass die Scrollvac plus mit<br />
ihrer leichten, kompakten Bauweise nur wenig Platz in Anlagen<br />
und Apparaturen beansprucht. Dadurch ist die Integration<br />
sowohl in neue als auch bestehende Vakuumsysteme einfach<br />
möglich. Ihr geringes Maß an Vibrationen und Geräuschen<br />
(weniger als 55 dB (A)) vergrößert den Kreis der potenziellen<br />
Anwender.<br />
Ihre funktionalen und konstruktiven Merkmale vereinfachen den<br />
täglichen Umgang mit der Vorvakuumpumpe. So reduziert etwa<br />
die hermetische Abdichtung der rotierenden Teile von der<br />
Pumpenkammer die Gefahr von Verunreinigungen. Mit dem<br />
Verzicht auf verschleißanfällige Wellendichtungen haben die<br />
Entwickler eine höhere Dichtigkeit erreicht.<br />
Halle 8.0, Stand F61<br />
HYGHSPIN ist eine Marke<br />
der Jung Process Systems GmbH.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />
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Eindeutige Kennzeichnung von FEP- und<br />
PFA-Schläuchen<br />
APT Advanced Polymer Tubing, eine Marke der Masterflex Group,<br />
hat gemeinsam mit einem Hersteller von Lackieranlagen ein<br />
neuartiges Verfahren zur Beschriftung von Fluorpolymer-Schläuchen<br />
entwickelt. Diese neue Technologie ermöglicht eine eindeutige,<br />
kundenspezifische und nachhaltige Kennzeichnung von<br />
FEP- und PFA-Schläuchen. Dazu werden beim Herstellungsprozess<br />
des Schlauches gezielt Additive und Pigmente beigefügt. Der<br />
fertige Schlauch kann dann per Laserstrahl individuell,<br />
hochwertig und nachhaltig beschriftet werden – ohne dass es zu<br />
Beschädigungen kommt. Die mit einer solchen Kennzeichnung<br />
verbauten Schläuche können laut<br />
Hersteller deutlich besser und<br />
schneller identifiziert werden. Neben<br />
mehr Transparenz bedeutet dies<br />
auch einen Zeitgewinn für<br />
Unternehmen, wenn es zu Fehlermeldungen<br />
oder gar Stillstand der<br />
Maschine kommt.<br />
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Flexibler denn je.<br />
Flansche leckagefrei verschrauben<br />
Hytorc bringt am Messestand auf der Achema alle Komponenten zusammen, die<br />
zum leckagefreien Verschrauben von Flanschen nötig sind: Präzise arbeitende, exakt<br />
kalibrierte Schrauber, clevere, automatisch arbeitende Hydraulikpumpen, verdrehsichere<br />
Unterlegscheiben, Hilfsmittel zum fehlerfreien Kennzeichnen der Schrauben<br />
am Flansch sowie speziell abgestimmte Schmiermittel. Die Fachleute können am<br />
Messestand auch Auskunft geben zu den Schulungsmaßnahmen, die das absolut<br />
dichte Verschrauben von Flanschen benötigt. Denn perfektes Material alleine genügt<br />
nicht, wenn Anwender es nicht auch optimal einsetzen.<br />
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Chemiepumpen-Programm erweitert<br />
Die Magnetpumpen der Baureihe CM haben eine deutliche Leistungssteigerung ihrer<br />
Förderwerte. Sie sind für die Förderung kritischer Medien vorgesehen, die wenig mit<br />
Feststoffen belastet sind. Die Magnetpumpen-Baureihe CM-FA hingegen ist auch für<br />
die Förderung von mit Feststoffen belasteten Medien geeignet. Daneben bietet das<br />
Unternehmen mit der erweiterten Baureihe NPC gepanzerte Pumpen mit Gussgehäuse<br />
an, die bislang nur in teilgepanzerter Ausführung erhältlich waren. Sie weisen höhere<br />
Druckstabilität auf, sind für den Atex-Einsatz geeignet und UV-beständig. Bei der<br />
Baureihe CS handelt es sich ebenfalls um gepanzerte Pumpen, die mit einer neu<br />
konzipierten Gleitringdichtung ausgestattet sind. Zusätzlich wird auch eine trockenlaufsichere<br />
Vertikalpumpe in Cantilever-Bauweise gezeigt.<br />
Je nach Baureihe sind die Pumpen für Temperaturen bis zu 180 °C ausgelegt. Die<br />
verwendeten Materialien für die Pumpen bzw. deren Innenauskleidung bei den<br />
gepanzerten Versionen besteht hauptsächlich aus den Werkstoffen PE, PP, PVDF oder<br />
PFA. Mit der Sensorik lassen sich der aktuelle Durchfluss, Motorströme und vor allem<br />
Schwingungen überwachen und erkennen sowie das<br />
rechtzeitige Abschalten der betroffenen Pumpe<br />
auslösen. Über die Absicherung der Pumpen lassen<br />
sich hier auch Werte ermitteln, die eine vorbeugende<br />
Instandhaltung unterstützen. Auch eine Fernüberwachung<br />
ist möglich.<br />
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Vielseitige Schauglas-Leuchte<br />
Die neue Leistungsgröße bietet<br />
höchste Flexibilität für Ihre<br />
individuelle Anwendung.<br />
Spezielle Pumpenköpfe<br />
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– für extreme Temperaturen<br />
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Lumistar USL 07 LED-Ex von Papenmeier ist eine sichere Beleuchtungslösung für den<br />
Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen mit Umgebungstemperaturen bis zu 60 °C.<br />
Die universell einsetzbare Schauglas-Leuchte in Ex-Ausführung ist für die Kombination<br />
von Sicht- und Lichtglas (1-Flansch-Version) sowie die<br />
separate Anordnung (2-Flansch-Version) geeignet. Sie<br />
zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise und hohe<br />
Lichtleistung aus.<br />
Die Eignung für Umgebungstemperaturen bis 60 °C und<br />
wirksame Maßnahmen gegen Korrosion sorgen für<br />
universelle Einsatzmöglichkeiten. Der große Lichtaustritt<br />
und die Schraubglasöffnung prädestinieren die neue<br />
Leuchte für die Ausleuchtung von Kesseln, Tanks, Silos,<br />
Reaktoren sowie Durchfluss-Schaugläsern in explosionsgefährdeten<br />
Betriebsstätten. Auch ein Einsatz in sterilen<br />
Bereichen (Lebensmittelindustrie) ist möglich. Die Leuchte i ist staubdicht und strahlwassergeschützt.<br />
Sie erreicht Schutzgrad IP65 und IP67.<br />
Durch das langlebige LED-Leuchtmittel entsteht keine Wärmeausstrahlung im<br />
Lichtaustritt. Die belastungsstarke Konstruktion ist insbesondere auf den Einsatz an<br />
vibrierenden oder schwingenden Behältern zugeschnitten.<br />
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www.papenmeier.de
Greif-Velox.indd 1 03.05.<strong>2018</strong> 14:40:12<br />
I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Dichte Absperrklappe<br />
Das Prinzip der vierfach exzentrischen Absperrklappe bietet<br />
gegenüber anderen Bauweisen eine Reihe von signifikanten<br />
Vorteilen. Der Ventil-Hersteller Müller Co-ax setzt im Gegensatz<br />
zu den 3-fach exzentrischen Absperrklappen auf eine<br />
vollkommen runde Dichtgeometrie. Dies wurde durch ein intelligentes<br />
Konstruktionsprinzip und den Zugang zu modernen<br />
5-Achs-Bearbeitungszentren ermöglicht. Durch die Bauweise<br />
erfüllt die Quadax laut Hersteller Dichtigkeitsanforderungen zu<br />
100 %. Außerdem<br />
stellen weder extreme<br />
Drücke noch Extremtemperaturen<br />
von<br />
– 270 bis + 800 °C eine<br />
große Herausforderung<br />
dar. Durch die<br />
vierte Exzentrität und<br />
das Verwenden<br />
hochwertigster<br />
Materialen ist die<br />
Klappe dicht in beide Richtungen bis zu vollem Druck. Da die<br />
Klappe reibungsfrei arbeitet und keinen Verschleiß am Sitz<br />
aufweist, wird das Ausfallrisiko stark reduziert und gleichzeitig<br />
die Lebensdauer verlängert. Der hohe KV-Wert ermöglicht zudem<br />
eine kleinere Dimensionierung der Rohrleitungsnennweite. Dank<br />
fire safe in beide Richtungen, gemäß ISO10497, API 607 sowie<br />
BS 6755, ist die Klappe für Prozesse mit brennbaren Medien und<br />
explosiven Atmosphären geeignet.<br />
Halle 8.0, Stand H9<br />
www.co-ax.com<br />
Gleitschieberventile mit neuer<br />
DVGW-Zulassung<br />
Mit seiner speziellen Konstruktion aus zwei aufeinander<br />
gleitenden und gegeneinander dichtenden<br />
Schlitzscheiben sind Gleitschieberventile die<br />
einzigen Armaturen, die eine sehr hohe Regelpräzision<br />
für den Gasstrom mit nahezu Null-Leckage<br />
kombinieren. Durch unterschiedliche Werkstoffausführungen<br />
und in Kombination mit allen<br />
gängigen Stellungsreglern können sie in nahezu<br />
allen Bereichen der Gasaufbereitung, Gasverteilung<br />
sowie in der Gasnutzung eingesetzt werden. Alle<br />
Gleitschieberventile der Baureihen 8021, 8043 und<br />
8044 besitzen die neue DVGW-Zulassung nach DIN EN 16678.<br />
Da der maximale Regelhub eines Gleitschieberventils systembedingt<br />
nur 8 mm beträgt, sorgt dieser sehr kurze Hub für<br />
Öffnungs- und Schließzeiten von 100 ms für den vollen Hub bei<br />
einer Auflösung von 0,1 % der Hubposition. Gleitschieberventile<br />
werden mit der aktuellen DVGW-Zulassung in den Baugrößen<br />
DN15 bis DN150, für Drücke bis PN40 und Medientemperaturen<br />
von – 60 bis + 350 °C gefertigt.<br />
Bei Bedarf können der analoge, elektropneumatische Stellungsregler<br />
8047 auch in eigensicherer Ausführung Ex II2G EEx ib<br />
IIC T6 und der digitale, elektropneumatische Stellungsregler 8049<br />
in 4-und 2-Leiterausführung ebenfalls in der Schutzart „eigensicher“<br />
gemäß Atex II 2 G Ex ia IIC T3/T4 mit den DVGW-zugelassenen<br />
Regelventilen kombiniert werden.<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 4/<strong>2018</strong> 45
KOMPONENTEN UND SYSTEME I<br />
Leistungsstarkes Armaturensystem<br />
Ein umfangreiches und leistungsstarkes System von Armaturen<br />
für die Prozess-Industrie zeigt Ari-Armaturen. Neu ist z. B. die<br />
Schweißenden-Variante der tri-exzentrischen metallisch<br />
dichtenden Premium-Prozessarmatur Zetrix. Es gibt sie in DN80<br />
bis DN600, PN6 bis PN40 (class 150/300). Ebenfalls neu ist die<br />
Zwischenflansch-Gewindeaugen-Variante, diese gibt es jetzt<br />
zusätzlich in DN80–600, in PN63/100 (class 600). Bereits seit<br />
einigen Jahren komplettiert die Doppelflansch-Version das<br />
anspruchsvolle Programm der Prozessarmaturen, die metallisch<br />
dichtend sind und ausgestattet mit einem selbstzentrierenden<br />
Dichtring. Das neue variabelkompakte<br />
Stellventil Stevi Vario<br />
zeichnet sich durch seine<br />
Varianten-Vielfalt aus. Der<br />
Grund sind vor allem die<br />
austauschbaren und variierbaren<br />
Innengarnituren und die<br />
zur Wahl stehenden unterschiedlichen<br />
Antriebsaufbauten –<br />
für den Anwender ein hohes<br />
Maß an Flexibilität. Hinzu kommt das Hochleistungs-Stellventil<br />
Stevi Pro – für ein professionelles Regeln vor allem bei kritischen<br />
Anwendungen.<br />
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www.ari-armaturen.com<br />
Ventil regelt in Echtzeit<br />
Mit dem Ventil Gemü 567 BioStar control wurde eine neue Ventilgeneration<br />
konstruiert, die für die Regelung kleiner Durchflussmengen<br />
in den Bereichen Pharma, Biotechnologie sowie der<br />
Nahrungsmittel- und Getränkeproduktion prädestiniert ist. Die<br />
beweglichen Teile des Antriebs sind hermetisch vom Produktbereich<br />
über eine spezielle PTFE-Dichtung abgegrenzt. Die spezielle<br />
Mechanik im Ventilzwischenstück erlaubt zudem den Wechsel<br />
des Antriebs bei gleichzeitig anliegendem Druck – und das ohne<br />
das Medium dabei zu verunreinigen.<br />
Neben den bereits erhältlichen Varianten wird das Ventil künftig<br />
auch als elektromotorische Version erhältlich sein. Mit dieser<br />
Ausführung erlaubt das Ventil eine Regelung in Echtzeit. Gleichzeitig<br />
müssen keine Abstriche im Hinblick auf die Regelgenauigkeit<br />
in Kauf genommen werden.<br />
Halle 8.0, Stand F4<br />
www.gemu-group.com<br />
Schläuche und Kupplungen<br />
Neben der PTFE-Pharmaschlauchlinie<br />
Elapharm bietet Elaflex nun auch ElaSil<br />
Silikon-Schlauchleitungen an. Sie sind<br />
FDA- und USP-Class-IV-konform und<br />
entsprechen dem 3-A-Sanitary-Standard.<br />
Die ElaSil-Nennweiten DN13 bis 102 mm<br />
werden fertig konfektioniert mit verpressten Armaturen geliefert.<br />
Das Camlock-Lieferprogramm nach EN 14420-7 aus eigener<br />
Elaflex-Produktion ist seit 2016 erhältlich und wird jetzt um die<br />
Edelstahl-Mutterkupplungen in Easyloc-Version mit automatischer<br />
Hebelarretierung erweitert. Sie verhindern sicher ein<br />
ungewolltes Lösen des Hebels während des Betriebs, z. B. durch<br />
starkes Pulsieren. Sie sind in den Größen DN13–50 verfügbar.<br />
Auch für kryogene Medien baut Elaflex sein Lieferprogramm<br />
kontinuierlich aus. Neben dem etablierten Lieferprogramm von<br />
MannTek (Trocken- und Abreißkupplungen) wird der neu<br />
entwickelte LNG Folienwickelschlauch Elaflex Cryo vorgestellt.<br />
Mit den Produktkonfiguratoren können Schlauchleitungen und<br />
Kompensatoren von Elaflex online individuell zusammengestellt<br />
werden.<br />
Halle 8.0, Stand L93<br />
www.elaflex.de<br />
Effiziente Entleerung von Fässern<br />
Mit dem Viscoflux mobile S lassen sich hochviskose Medien zur<br />
Weiterverarbeitung oder Abfüllung kontinuierlich, schonend und<br />
prozesssicher aus Fässern fördern. Dabei werden laut Hersteller<br />
Restmengen von bis unter 1 % erreicht. Gegenüber einer<br />
manuellen Fassentleerung profitieren Anwender von einer signifikant<br />
verkürzten Prozesszeit und einer erhöhten Prozesssicherheit<br />
durch Verarbeitung im geschlossenen System. Dazu kommt ein<br />
Höchstmaß an Flexibilität. Denn das fahrbare System kann im<br />
Gegensatz zu stationären Geräten überall<br />
dorthin gefahren werden, wo es benötigt wird.<br />
Alle medienberührten Komponenten sind<br />
konform den Verordnungen EG 1935/2004<br />
sowie FDA CFR 21. Das Prozessgerät aus<br />
rostfreiem Edelstahl kann sicher in feuchten<br />
Produktionsumgebungen betrieben werden.<br />
Akku und Elektronik sind dazu gegen<br />
Feuchtigkeit gekapselt im Mast integriert.<br />
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46 VERFAHRENSTECHNIK 4/<strong>2018</strong> Viskositäten:<br />
Bis 1.000.000 mPas<br />
Temperaturen:<br />
Bis 300 °C und höher<br />
Saugdruck:<br />
Von Vakuum bis 15 bar<br />
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Antriebsdaten erfassen und auswerten<br />
Die dezentralen Antriebssysteme von Nord Drivesystems bilden Master-<br />
Slave-Gruppen, die intelligent miteinander kommunizieren, und können so<br />
die Überwachung und Steuerung abgegrenzter Anlagebereiche übernehmen.<br />
Kommt es z. B. zu einer Blockade, wird diese erkannt und – wenn möglich –<br />
selbstständig gelöst. Ist dies nicht machbar, wird die Blockade an die zentrale<br />
Steuerung gemeldet und bspw. ein vernetzter Ersatzantrieb angesteuert.<br />
Durch die Integration der PLC in die Frequenzumrichter können die<br />
Antriebe die Anwendungsdaten erfassen sowie alle zur Verfügung stehenden<br />
Sensor- und Aktordaten auswerten – eine Grundlage für Condition Monitoring.<br />
Zusammen mit dem Kunden kann der Hersteller außerdem Predictive-Maintenance-Lösungen<br />
für eine vorausschauende und damit planbare Wartung der Antriebe entwickeln. Ziel dieser<br />
Algorithmen ist es, ungeplante Stillstandzeiten zu verringern, Wartungs- und Instandhaltungskosten<br />
zu reduzieren sowie die Lebensdauer der Antriebe zu erhöhen.<br />
Die leistungsfähigen Energiesparmotoren von Nord verfügen über hohe Wirkungsgrade und ermöglichen<br />
so signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten. Insbesondere die IE4-Synchronmotoren<br />
erfüllen die höchsten Effizienzvorschriften – dank PMSM-Technik auch in Teillastbereichen und<br />
niedrigen Drehzahlbereichen. Für einen energieeffizienten Betrieb sorgen Frequenzumrichter. Sie<br />
können die Motorleistung bei wechselnden Lasten automatisch an den tatsächlichen Bedarf anpassen.<br />
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www.nord.com<br />
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H 2<br />
H 2<br />
Industrie 4.0 für Fass- und Behälterpumpen<br />
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Was haben eine Fasspumpe und ein Smartphone gemeinsam? Jessberger<br />
informiert darüber, wie die weltweit erste Fasspumpe, die die Industrienorm 4.0<br />
umsetzt, in Zukunft mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik<br />
verzahnt werden kann. Treibende Kraft für die Neuentwicklung war die<br />
zunehmende Digitalisierung in der Gesellschaft, die auch die Produktion<br />
beeinflusst. Die intelligente Fasspumpe stellt dem Anwender sämtliche relevante<br />
Betriebsdaten der Pumpe in Echtzeit zur Verfügung und speichert diese ab.<br />
Daneben kann der Anwender alle Produktdatenblätter wie Prospekte, Ersatzteillisten,<br />
Bedienungsanleitungen sowie Beständigkeitslisten und daneben die<br />
gesamte Pumpenhistorie jederzeit auf dem Smartphone, Tablet oder Laptop<br />
abrufen. Dem Anwender wird somit die genaue Überwachung und Archivierung<br />
der gesamten Abfüllprozesse und Pumpen ermöglicht.<br />
Halle 8.0, Stand A67<br />
Flexible Druckluftstation<br />
Die kompakte Bauweise einer Container-Druckluftstation Contain-Air ist mit einem Schraubenkompressor<br />
der CSG- oder DSG-Serie mit integriertem Rotationstrockner ausgestattet und liefert ölfrei<br />
verdichtete Druckluft bei gleichzeitig geringem Platzbedarf. Da der Container flexibel überall auf<br />
einem Betriebsgelände platziert werden kann (nur ein<br />
ebener Boden ist notwendig), ist z. B. die Investition<br />
in einen eigenen Kompressorraum nicht erforderlich.<br />
Diese Druckluftstation liefert effizient und zuverlässig<br />
ölfrei verdichtete Druckluft mit einem Drucktaupunkt<br />
bis – 30 °C.<br />
Der Sigma Air Manager 4.0 stimmt nicht nur alle<br />
Komponenten eines Druckluftsystems aufeinander<br />
ab, sondern gewährleistet jederzeit ein Maximum an<br />
Verfügbarkeit und Energieeffizienz der Druckluftstation<br />
durch seine weiterentwickelte 3-D-Advanced-<br />
Regelung. Daneben ist es quasi auch der Knotenpunkt und die Grundvoraussetzung, um Dienstleistungen<br />
im Sinne von Industrie 4.0 erst zu ermöglichen. Dazu gehören z. B. das permanente Energiemanagement<br />
oder Dienstleistungen wie vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance).<br />
Halle 8.0, Stand A4 und Sonderfreigelände 10 A7<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME I<br />
Armaturen und Automatisierung<br />
Samson zeigt auf der Achema<br />
gemeinsam mit seinen Tochtergesellschaften<br />
System- und<br />
Produktlösungen für die Steuerung<br />
und Regelung von Medien aller Art.<br />
Durchgangs-, Dreiwege-, Drehkegel-<br />
und Axialventile sowie<br />
Kugelhähne, Klappen, Schieber, Antriebe und smarte Feldgeräte<br />
sind die Kernkompetenz von Samson. Ein Pilotaufbau zeigt<br />
außerdem die Vernetzung von Geräten auf Feldebene über eine<br />
Ethernet-in-the-Field-Lösung.<br />
Außerdem gibt es digitale Lösungen zu sehen, mit denen die<br />
dezentrale Ventilintelligenz konsequent ausgebaut wird. Der Sam<br />
Digital Hub, eine Digitalisierungs- und Automatisierungsplattform<br />
auf Grundlage des cloudbasierten Software-as-a-Service-<br />
Ansatzes von Ubix, bietet alle Möglichkeiten zur Datenerfassung,<br />
-speicherung, -verarbeitung und -kommunikation in der Prozessautomatisierung.<br />
In Pilotaufbauten werden zudem zukunftsweisende<br />
Anwendungen aus dem Industrie-4.0-Umfeld gezeigt.<br />
Smarte Feldgeräte bilden die Grundlage für die Vernetzung von<br />
Ventilen und für deren Anbindung am Beispiel des SAP Asset<br />
Intelligence Network (AIN).<br />
Halle 8.0, Stand C74; Halle 9.2, Stand D41; Halle 11.1, Stand C85<br />
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Neue Generation von<br />
Rohrverschraubungen<br />
Schwer Fittings bietet eine neue, eigene und patentierte Edelstahl-<br />
Verschraubung an. Diese Generation besitzt mehr „Dichtigkeit“<br />
durch Materialgleichheit von Dichtung und Flanschverbindung.<br />
Mit den vielen Vorteilen erschließen sich der ZeroCon-Verschraubung<br />
branchenübergreifende Anwendungen. Die Verschraubung<br />
besteht im Aufbau aus drei Teilen: einem Gewindestutzen, einem<br />
Einlegeteil sowie einem metallischen speziellen Dichtring. Durch<br />
diesen metallischen Dichtring ist die Verbindung mit Heißdampf<br />
problemlos sterilisierbar und beständiger gegen aggressive<br />
Medien als Weichdichtungen. Sie ist temperaturstabil von – 270<br />
bis + 300 °C und unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen (z. B.<br />
auch gegenüber Salzwasser). Diese Verschraubung erfüllt die<br />
höchsten Reinheitsstandards und ist komplett aus Edelstahl mit<br />
der Edelstahl-Werkstoff-Nr. 1.4435 gefertigt, mit einer Oberflächen-Rauigkeit<br />
innen von Ra ≤ 0,4 µm. Die Muttern mit<br />
Innengewinde sind ab 3/4 Zoll innenversilbert. Die Oberflächenbehandlung<br />
reduziert die<br />
Reibung im Schraubvorgang<br />
und ermöglicht dadurch die<br />
ordnungsgemäße Montage.<br />
Halle 8.0, Stand D36<br />
www.schwer.com<br />
Drehkolbenpumpen für chemische Medien<br />
Vogelsang zeigt Drehkolbenpumpen für anspruchsvolle<br />
Anwendungen in zahlreichen Industriezweigen. Im Fokus stehen<br />
dabei die Pumpen der IQ- und VX-Serie. Die IQ-Serie zeichnet<br />
sich durch einfaches Handling und geringe Betriebskosten aus.<br />
Variable Anschlüsse bieten flexible Einbaumöglichkeiten.<br />
Zur Wartung bleibt die Pumpe<br />
komplett festverschraubt in der Rohrleitung. Die<br />
Pumpkammer besteht aus einem zentralen<br />
Bauteil, sodass der Zugang zu den Förderelementen<br />
mit wenigen Handgriffen frei ist. Das<br />
Getriebegehäuse mit integrierter Flüssigkeitsvorlage<br />
sorgt für hohe Trockenlaufsicherheit und<br />
hohes Saugvermögen. Die IQ-Pumpe fördert bis zu 154 m 3 /h bei<br />
einem Druck bis max. 7 bar. Als Allround-Pumpe ist die VX-Serie für<br />
zahlreiche industrielle Einsatzgebiete geeignet und lässt sich in<br />
Material, Ausstattung und Leistung individuell an die jeweiligen<br />
Anforderungen anpassen. Die umkehrbare Förderrichtung<br />
ermöglicht das Befüllen und Entleeren.<br />
Pulsationsfrei laufende HiFlo-Kolben sorgen für<br />
eine schonende Förderung – ideal für Medien und<br />
Stoffe, die sensibel auf Scherkräfte reagieren.<br />
Halle 8.0, Stand F64<br />
www.vogelsang.info<br />
Sicheres Fördern von Isocyanat<br />
Die Gefahren im Umgang mit Isocyanaten, insbesondere TDI,<br />
können durch den Einsatz hermetischer Pumpen deutlich<br />
eingeschränkt werden. Bei der Verwendung von Ringkolbenpumpen<br />
können Betreiber die Sicherheit so planbar machen. Die<br />
Kombination aus dem enormen Saugvermögen und der hermetischen<br />
Bauform ohne hohen Temperatureintrag ist unerlässlich<br />
beim sicheren Entladen und dem Transfer von toxischen Flüssigkeiten.<br />
Egal ob es um die Be- und Entladung von Kesselwagen,<br />
Tankcontainern oder anderen Behältnissen geht, Ringkolbenpumpen<br />
sind nach Atex zertifiziert und erfüllen die TA Luft. Durch<br />
die Trockenlauffähigkeit besteht die Möglichkeit einer maximalen<br />
Behälterentleerung und damit einer Minimierung der Produktverluste.<br />
Mit zwei hermetischen Pumpenserien werden Modelle für<br />
das sichere Entladen von Isocyanat angeboten.<br />
Halle 8.0, Stand D37<br />
www.mouvex.com<br />
www.uni-foerdertechnik.com<br />
Präzise und flexible Zahnradpumpen<br />
Witte stellt u. a. Entwicklungen aus den Segmenten Pumpen zur<br />
Fassentleerung sowie Dosier- und Förderpumpen für abrasive<br />
oder korrosive Medien vor. Die Chemie- und Dosierpumpen aus<br />
Edelstahl sind für Standardanwendungen und für anspruchsvolle<br />
und kritische Medien geeignet. Die Vielfalt an verfügbaren<br />
Werkstoffen für einzelne Bauteile und Komponenten macht diesen<br />
Pumpentyp so flexibel und vielseitig einsetzbar. Erstmals wird auch<br />
eine Lösung für Hersteller von Fassentleerungsanlagen vorgestellt.<br />
Im Gegensatz zu den Pumpen, die im herkömmlichen Entleerungsverfahren<br />
verwendet werden, wird hier eine Zahnradpumpe installiert.<br />
Diese ist einfach und bequem<br />
auf einer modifizierten Folgeplatte<br />
des Herstellers montiert und kann an<br />
die entsprechenden Gegebenheiten<br />
angepasst werden.<br />
Halle 8.0, Stand F38<br />
www.witte-pumps.de<br />
48 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Pumpenüberwachung optimiert Instandhaltung<br />
Das System zur Pumpenüberwachung namens KSB Guard sorgt<br />
durch vernetzte Schwingungs- und Temperatursensoren direkt an<br />
der Pumpe für mehr Transparenz. Das System ermöglicht es, dass<br />
Veränderungen des Betriebsverhaltens der Maschine frühzeitig<br />
erkannt und Instandhaltungseinsätze besser geplant werden<br />
können, ohne bei der Pumpe vor Ort sein zu<br />
müssen. Anders als bei bisherigen Systemen ist der<br />
KSB Guard für die Nachrüstung geeignet. Die<br />
Sensoreinheit wird am Lagerträger oder an der<br />
Antriebslaterne der Pumpe mit Magnet und Kleber<br />
befestigt und kann im laufenden Betrieb ohne<br />
Eingriff in die Maschine montiert werden. Eine<br />
ebenfalls mitgelieferte Batterieeinheit sorgt für<br />
eine autarke Stromversorgung.<br />
Die einmal pro Stunde aufgenommenen Daten werden mittels<br />
Funksignal über ein Gateway zur Datenverarbeitung unmittelbar<br />
und verschlüsselt in die KSB-Cloud übertragen. Der Anwender<br />
kann jederzeit und überall über eine App mit seinem Handy,<br />
einem Tablet oder auf einem PC die Zustandsdaten aller<br />
überwachten Pumpen abfragen, ohne vor Ort<br />
sein zu müssen. Für höchste Reichweite im Feld<br />
baut der KSB Guard ein Maschen-Netzwerk<br />
innerhalb der überwachten Pumpen auf, sodass<br />
die Anzahl an notwendigen Gateways im Feld<br />
minimiert wird.<br />
Halle 8.0, Stand H14<br />
www.ksb.com<br />
Kompressoren mit integrierter<br />
Membranüberwachung<br />
In der chemischen und petrochemischen Industrie werden häufig<br />
brennbare und hochtoxische Gase sowie Gasgemische benötigt.<br />
Eine leckagefreie Förderung unter Hochdruck ist hierbei<br />
essenziell. Zur Verdichtung dieser Prozessgase können Membrankompressoren<br />
von Mehrer verwendet werden. Die oszillierenden<br />
Verdrängermaschinen können praktisch leckagefrei bis 1 000 bar<br />
eingesetzt werden. Dank<br />
ihrer intelligenten Überwachungstechnik<br />
ermöglichen<br />
die Kompressoren eine<br />
zustandsorientierte Wartung<br />
und ein stets sicheres<br />
Arbeitsumfeld. Diese<br />
Kompressoren verfügen über<br />
eine hydraulisch angelenkte<br />
dreifache Sandwich-Metallmembran<br />
mit integrierter Membranüberwachung. Durch ein<br />
intelligentes Überwachungssystem, das den Kompressor automatisch<br />
im Falle eines Membranbruches abschaltet, wird die<br />
Verunreinigung des zu fördernden Gases selbst im Störfall verhindert.<br />
So ist eine durchgehende Prozesssicherheit und Verunreinigungsfreiheit<br />
des Gases garantiert. Angetrieben wird der Metallmembranverdichter<br />
durch einen Kurbeltrieb mit Kreuzkopf.<br />
Halle 8.0, Stand B35<br />
www.mehrer.de<br />
Cyber-physische Pumpensysteme<br />
Cyber-physische Pumpensysteme<br />
vereinfachen den Arbeitsalltag des<br />
Betreibers – bspw. durch das selbstständige<br />
Anpassen der Förderbedarfe<br />
und die Möglichkeiten zur<br />
Fehlerfrüherkennung – und sie<br />
eröffnen durch bisher nicht<br />
denkbare Services neue Chancen<br />
der Zusammenarbeit zwischen<br />
Hersteller und Kunde. Beispielsweise<br />
sind das cloudbasierte<br />
Lösungen zur Optimierung der<br />
Produktion, also Hinweise zu einer<br />
günstigeren Betriebsweise bzw. das<br />
Eliminieren einer falschen Betriebsweise. Grundfos hat dafür das<br />
Konzept der iSolutions entwickelt: Pumpenhydraulik, Antriebstechnik,<br />
Sensoren, MSR-Technik sowie spezifische Software sind<br />
aufeinander abgestimmt. Funktechnik bzw. Ethernet-Bus machen<br />
die Pumpensysteme Industrie-4.0-ready. Auf diese Weise können<br />
smarte Pumpen spezifische Funktionalitäten ausführen, optional<br />
auch andere Prozessparameter über zusätzliche freie Schnittstellen<br />
mit überwachen. Smarte Apps und Cloud-Plattformen<br />
bieten attraktive Add-ons. Beispielsweise hat der Service mit der<br />
App Grundfos Go eine Fülle von Möglichkeiten, den unternehmenseigenen<br />
MGE-Motor zu parametrieren oder auszulesen.<br />
Halle 8.0, Stand C94<br />
www.grundfos.de<br />
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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I ACHEMA<br />
Autorin: Dr. Michaela Vormoor, Branchenmanagerin<br />
Chemie, Endress+Hauser Messtechnik<br />
GmbH + Co. KG, Weil am Rhein<br />
Durch Trennung vereint<br />
Zuverlässige Mess- und Steuerungstechnik erleichtert Recycling von Flüssigkeiten<br />
Ein holländisches Chemie-<br />
Unternehmen hat sich auf das<br />
Recycling von Flüssigkeiten<br />
spezialisiert. Die komplexen<br />
Verfahren laufen rund – auch dank<br />
der zuverlässigen Mess- und<br />
Steuerungstechnik für die 18 m<br />
hohe Fraktioniersäule.<br />
Die Remat Chemie B.V. in Helmond,<br />
Niederlande, verarbeitet chemische Produkte,<br />
wobei die Destillation von Lösungsmittel<br />
zu den wichtigsten Aktivitäten gehört.<br />
Die Firma hat eine inte ressante Nische gefunden:<br />
die Trennung von Flüssigkeitsgemischen<br />
im Recyclingkreislauf – der Wiederaufbereitung<br />
chemischer Restprodukte<br />
kommt eine wachsende Bedeutung zu.<br />
Je besser man diverse Destillationsverfahren<br />
beherrscht, desto mehr industrielle<br />
Rückstände kann man aufbereiten und<br />
neu verwerten. Das interessiert Kunden aus<br />
verschiedensten Branchen, wie Director of<br />
Operations Mike Giunti erläutert: „Kunden<br />
liefern hier in Tankwagen Flüssigabfall an,<br />
der häufig aus Spül- und Lösungsmitteln<br />
besteht. Diese Flüssigkeiten stammen<br />
bspw. aus Farb- und Klebstoff fabriken, aber<br />
auch aus der pharmazeutischen Industrie.“<br />
Rücknahme garantiert<br />
Das Unternehmen arbeitet mit drei Destillationstechniken:<br />
Mittels Filmsieden, Fraktionierung<br />
und Fassdestillation werden alle<br />
denkbaren Lösungsmittel (Alkohole, Ketone,<br />
Ester, Kohlenwasserstoffe, Glykole und Styrole)<br />
von anderen Stoffen getrennt. Die aufbereiteten<br />
Stoffe nehmen die Besitzer zum<br />
Großteil in gereinigter Form zurück – der<br />
Rest wird verkauft. Unverwertbare Feststoffe<br />
dienen in bestimmten Fällen sogar als<br />
Brennstoff, bspw. in Zementwerken. Mit<br />
ihrem technischen Know-how sorgt Remat<br />
Chemie dafür, dass meist um die 85 %<br />
der Rohstoffe wiederverwertet werden<br />
können – was ökologisch wie ökonomisch<br />
Sinn macht.<br />
Bereits 2008 baute Remat Chemie in enger<br />
Zusammenarbeit mit Endress+Hauser eine<br />
neue Produktionsstätte. Kaum ein Jahrzehnt<br />
später haben sich die Geschäfte so gut entwickelt,<br />
dass ein weiterer Ausbau nötig<br />
wurde. Nach den guten Erfahrungen aus<br />
dem ersten Projekt setzt das Unternehmen<br />
auch dieses Mal bei der Lieferung der<br />
Messgeräte und bei der Prozesssteuerung<br />
wieder auf Endress+Hauser. So entstand im<br />
vergangenen Jahr eine neue Anlage, deren<br />
Herzstück eine imposante, 18 m hohe Fraktioniersäule<br />
ist.<br />
Remat Chemie nutzt einstufige Vakuumfilterverdampfer,<br />
mit denen bspw. Klebstoffe<br />
und Lösungsmittel getrennt werden<br />
können. „Mit dieser Technik können wir<br />
Stoffe, deren Siedepunkte sich erheblich<br />
unterscheiden, aus Flüssigkeiten entfernen“,<br />
erklärt Operations Manager Mark<br />
van Aerle. Darüber hinaus wird mit Fraktionierung<br />
gearbeitet: Im mehrstufigen<br />
Destilla tionsverfahren werden flüssige Gemische<br />
gleichsam in ihre Komponenten<br />
zerlegt. „Meistens wird der Prozess im<br />
Filmverdampfer gestartet, um ihn anschließend<br />
in der Fraktioniersäule zu vollenden“,<br />
erklärt Mark van Aerle. Beim Bau<br />
der neuen Säule wurden auch gleich die<br />
bestehenden kleineren Säulen auf den aktuellen<br />
Stand gebracht.<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Ein Fall für Spezialisten<br />
„Weil wir uns in unserem eigenen Bereich<br />
wie kein Zweiter auskennen, haben wir das<br />
technische und bauliche Engineering in<br />
Eigenregie umgesetzt“, sagt Mark van Aerle.<br />
Endress+Hauser hat die Instrumentierung<br />
und Prozesssteuerungen entwickelt, verbaut<br />
und in Betrieb genommen. „Auch<br />
diesmal war die Zusammenarbeit wieder<br />
perfekt. Diese Leute wissen, wovon sie<br />
reden“, lobt der Director of Operations.<br />
Da es sich um eine explosionsgefährdete<br />
Umgebung (Atex) handelt und Planungsfehler,<br />
wie in allen Projekten, durch Mehrkosten<br />
und Verzögerungen gnadenlos bestraft<br />
werden, wurde Endress+Hauser<br />
schon frühzeitig in die Planung mit einbezogen.<br />
So konnten bei der Ausarbeitung der<br />
Rohrleitungspläne und Fließschemen und<br />
auch dank 3-D-Simulationen böse Überraschungen<br />
beim Einbau der Messstellen<br />
von vornherein ausgeschlossen werden.<br />
Auch für die Schaltschränke wurde unter<br />
Berücksichtigung der Atex-Anforderung ein<br />
cleveres Schaltschrankkonzept erarbeitet,<br />
um zusätzliche Kosten für Atex-Komponenten<br />
zu vermeiden, die Wärmeentwicklung<br />
gleichmäßig zu verteilen und die Verkabelungskosten<br />
zu minimieren.<br />
Mensch und Maschine<br />
Um Geräteinformationen aus der Ferne<br />
abfragen zu können, wurden sämtliche<br />
Instrumente via Profibus verkabelt. Zusätzlich<br />
wird der FieldCare-Service von<br />
Endress+Hauser genutzt, damit rund um<br />
die Uhr über die PCs genaue Informationen<br />
aus dem System abgefragt werden können.<br />
„So konnte uns Endress+Hauser über eine<br />
gesicherte Internet-Verbindung quasi über<br />
die Schulter schauen, was vor allem in der<br />
Anfangsphase äußerst nützlich war“, erklärt<br />
Mark van Aerle. Neben der Steuerungssoftware<br />
wurde auch die Prozessvisualisierung<br />
den Bedürfnissen des Kunden entsprechend<br />
erstellt. Sowohl Fraktionierung wie<br />
auch das gesamte Lagerbestandsmanagement<br />
werden heute vom Bildschirm aus<br />
sicher überblickt.<br />
Bei aller Prozessautomatisierung spielt<br />
der Faktor Mensch bei Remat Chemie<br />
immer noch eine entscheidende Rolle.<br />
„Temperatur und Druck sind wichtige Parameter<br />
bei der Destillation von Flüssigkeiten“,<br />
so Mike Giunti. Zum Regeln der Temperatur<br />
sind in der Fraktioniersäule drei<br />
Dampfspiralen vorhanden. Schwankungen<br />
in der Wärmeübertragung müssen dabei<br />
regelmäßig von Hand kompensiert werden.<br />
Ein neuer Prozess wird immer manuell gestartet,<br />
dabei werden die Prozessinformationen,<br />
die von den Messgeräten geliefert<br />
werden, sorgfältig beobachtet. Sobald der<br />
Prozess temperatur- und druckstabil läuft,<br />
wird die Prozesssteuerung der automatischen<br />
Steuerung überlassen.<br />
Diese Kombination von menschlichem<br />
Know-how und maschineller Exaktheit<br />
macht es z. B. möglich, Ethylacetat mit<br />
einer Reinheit von 99,7 % aus den Ab -<br />
Die 18 m hohe Fraktioniersäule ist<br />
das Herzstück der Anlage<br />
fällen zurückzugewinnen. Damit leistet<br />
Remat Chemie einen effektiven Beitrag zur<br />
Wiederverwertung von Chemikalien und<br />
flüchtigen Stoffen. „Eine Leistung, auf<br />
die wir – aber auch die Spezialisten bei<br />
Endress+Hauser – mit Fug und Recht stolz<br />
sein dürfen“, sagt Mark van Aerle.<br />
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Wireless-Sensoren eröffnen neue Perspektiven<br />
bei der Datenaufbereitung<br />
Das Zeitalter der Wireless-Sensoren<br />
ist in der Prozessindustrie im<br />
Vergleich zu anderen Branchen<br />
noch am weitesten fortgeschritten.<br />
Zahlreiche Abläufe mit weit<br />
auseinander liegenden oder<br />
isolierten Messstellen machen<br />
drahtlose Sensoren zur Überwachung<br />
von Prozessen unersetzlich.<br />
Autor: Christian Wirl, Key Account/Product<br />
Manager OEM Sensor Products Industrial<br />
Instrumentation, Wika Alexander Wiegand SE &<br />
Co. KG, Klingenberg<br />
Das Tablet auf dem Wohnzimmertisch<br />
steuert den Fernseher und die Stereoanlage.<br />
Smartphones können Daten über<br />
Bluetooth, Wlan und NFC übertragen,<br />
Smartwatches sind ähnlich anbindbar.<br />
Über das GSM-Netz ist selbst telefonieren<br />
noch möglich. Im Consumer-Bereich sind<br />
Wireless-Lösungen längst Alltag, in der Industrie<br />
hingegen fristen sie noch immer ein<br />
Exoten-Dasein.<br />
Unter den Schlagworten Internet of<br />
Things (IoT) und Industrie 4.0 gibt es bereits<br />
viele Ansätze, um drahtlose Sensoren<br />
zur besseren Überwachung von Prozessen<br />
einzubinden. Diese sind allerdings an zwei<br />
Bedingungen geknüpft: Es muss erstens ein<br />
echter Vorteil gegenüber einer kabelgebundenen<br />
Variante vorhanden und zweitens<br />
der gewünschte und technisch sinnvolle<br />
Standard auch am Markt verfügbar sein.<br />
Genau hier liegt die Krux: Es gibt keinen<br />
einheitlichen Standard, und es kann ihn<br />
aufgrund der ganz unterschiedlichen Anforderungen<br />
auf Seiten der Anwendungen<br />
auch nicht geben.<br />
01 Das<br />
Präzisions-Digitalmanometer<br />
erlaubt<br />
die Verbindung mit<br />
Bluetooth-fähigen<br />
Geräten<br />
Spezifische Lösungen<br />
Viele verschiedene Wireless-Technologien<br />
kämpfen am Markt um Akzeptanz, von<br />
Bluetooth bis Long Range Wide Area Network<br />
(Lorawan). Für jede der Technologien<br />
gibt es gute Gründe. Das macht es den<br />
Herstellern von System-Komponenten<br />
nahezu unmöglich, die weitere Entwicklung<br />
auf ein Ziel hin zu optimieren. Eine<br />
Instrumentierung mit drahtlosen Sensoren<br />
läuft daher i. d. R. immer auf eine anwendungsspezifische<br />
Lösung hinaus, entworfen<br />
oft auch in direkter Kooperation<br />
mit dem Kunden.<br />
52 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Kernfragen zur Ermittlung der passenden<br />
Funkübertragung betreffen z. B. die Sendeleistung<br />
und damit die mögliche Reichweite,<br />
die Menge der zu übertragenden<br />
Daten, die Batterielebensdauer und einen<br />
allgemein verwendbaren Standard, der<br />
zugleich die Sicherheit der Übertragung<br />
gewähren soll.<br />
Angesichts der steigenden Zahl von<br />
Hacker-Angriffen gewinnt das Thema Datensicherheit<br />
an Bedeutung, das schließt<br />
die sichere Authentisierung der User mit<br />
ein. Für den Anwender gilt es z. B. zu berücksichtigen,<br />
dass eine große Reichweite<br />
Segen und Fluch zugleich sein kann. Funksignale<br />
machen nicht am Firmeneingang<br />
halt und können von Unbefugten auch<br />
deutlich außerhalb des Werksgeländes<br />
empfangen werden.<br />
Zusätzliche Intelligenz<br />
Die Frage nach dem Einsatz von Wireless-<br />
Sensoren sollte nicht allein aus der Perspektive<br />
der Übertragungsart diskutiert werden.<br />
Vom möglichen Nutzen her betrachtet,<br />
stellen solche Geräte mehr dar als nur ein<br />
Lieferant von Messwerten zu sein. Die Sensoren<br />
können mit zusätzlicher Intelligenz<br />
kombiniert werden. Dazu gehört in erster<br />
Linie das Aufbereiten der gesammelten<br />
Daten verschiedener Messgrößen über<br />
selbstlernende Algorithmen, das auf die<br />
02 Datenfernübertragungs-Modul in<br />
Kombination mit einer Cryo-Gauge-Messeinheit<br />
zur Überwachung von Füllständen; die<br />
Daten werden über das GSM-Netz übermittelt<br />
jeweilige Anwendung zugeschnitten sein<br />
muss. Im Verbund mit Gateways und Softwarelösungen<br />
können drahtlose Sensoren<br />
den Weg zu einem komplett neuen Geschäftsfeld<br />
über zusätzliche Serviceleistungen<br />
eröffnen, z. B. im Bereich Predictive<br />
Maintenance oder in der Logistik.<br />
Die unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
und Anforderungen lassen sich an den folgenden<br />
Lösungsbeispielen belegen, die auf<br />
Druck- und Temperaturmessung basieren:<br />
In Kalibrierlaboren kann das Loggen der<br />
Daten und deren Übertragung hilfreich<br />
sein, z. B. für das Ausstellen von Zeugnissen.<br />
Die Reichweite des Funksignals spielt<br />
dabei eine eher untergeordnete Rolle, da<br />
Sender und Empfänger nur über kurze<br />
Distanz getrennt sind. Eine Lösung auf<br />
Bluetooth-Basis reicht hierbei aus.<br />
Die Firma Wika hat diese Funktionalität<br />
zweimal in unterschiedlichen Geräten<br />
implementiert, beim Präzisions-Digitalmanometer<br />
CPG1500 und beim portablen<br />
Prozesskalibrator CPH7000. Über die Wireless-Schnittstelle<br />
können beide Geräte mit<br />
Bluetooth-fähigen Geräten verbunden werden.<br />
Beim CPG1500 ermöglicht eine App<br />
das Parametrieren sowie das Auslesen der<br />
Daten via Smartphone.<br />
Gute Flächenabdeckung<br />
Bei der Überwachung von Anlagen an weit<br />
entfernten Standorten oder mobilen Einheiten,<br />
die sich über große Distanzen bewegen,<br />
bietet sich nach heutigem Standard<br />
eine Übertragung über das GSM/LTE-Netz<br />
an. Anwender erhalten hier eine sehr gute<br />
Flächenabdeckung und damit große Reichweite.<br />
Zwar können zukünftig auch Standards<br />
wie Narrow-Band-Internet of Things<br />
(NB-IoT), LTE CAT-M1 oder Lorawan eine<br />
Rolle spielen. Diese befinden sich derzeit<br />
allerdings erst in landesspezifischer Vorbereitung<br />
bzw. stehen kurz vor der Einführung.<br />
Es zeichnet sich aber ab, dass es auch<br />
in diesem Bereich nicht den einen, einheitlichen<br />
Standard geben wird.<br />
Auf Basis bestehender Technologien hat<br />
Wika z. B. ein Datenfernübertragungs<br />
Modul in Kombination mit der Cryo-<br />
Gauge-Messeinheit realisiert. Mit dieser<br />
Lösung werden die Füllstände von Tieftemperaturgastanks<br />
überwacht und die Daten<br />
über das GSM-Netz dem Gaslieferanten<br />
übermittelt. Neben dem Druckmessgerät<br />
und dem Übertragungsmodul wird als Zusatzservice<br />
noch eine Daten-Cloud zur Verfügung<br />
gestellt. Der Gaslieferant wiederum<br />
kann durch die Fernabfrage des Tankinhaltes<br />
seinen Kunden eine kontinuierliche<br />
Versorgung ohne manuelle Nachbestellprozesse<br />
anbieten.<br />
Ebenfalls auf GSM-Technologie basiert<br />
eine Lösung zur Überwachung beweglicher<br />
Objekte. In Kooperation mit dem Kunden<br />
wurde eine Kontrolleinheit für den Transport<br />
von Straßenasphalt realisiert. Das Material<br />
muss während des Transportes ein<br />
entsprechendes Temperaturlevel halten,<br />
um in der richtigen Güte anzukommen.<br />
Dieses Niveau wird mit mehreren Messstellen<br />
überwacht, deren Daten kontinuierlich<br />
an den Lieferanten gesendet werden. Das<br />
Unternehmen erhält so ein Temperaturprofil,<br />
das es als Nachweis der Asphaltqualität<br />
ausdrucken kann.<br />
Unterschiedliche Funkprotokolle<br />
Hersteller arbeiten daran, Sensoren nebst<br />
korrespondierenden Systemen zur Datenaufbereitung<br />
für ein breites Anwendungsspektrum<br />
in unterschiedlichen Industrien<br />
anzubieten. Als Basis dafür werden<br />
Wika-Produkte mit integriertem oder<br />
angebautem Funkmodul dienen. Ziel ist,<br />
Standardkomponenten mit unterschiedlichen<br />
Funkprotokollen verknüpfen zu<br />
können. Neben GSM und LTE stehen u. a.<br />
Lorawan, Bluetooth/Bluetooth Low Energy<br />
und NB-IoT im Fokus. Das modulare<br />
Konzept wird die flexible und schnelle<br />
Anpassung an individuelle Kundenwünsche<br />
ermöglichen.<br />
Das Produkt kann per Funk parametriert<br />
werden. Einstellbar sind bspw. das Sendeintervall<br />
oder die Schwellenwerte, bei<br />
denen automatisch eine Funkübertragung<br />
ausgelöst wird. Auch eine grafische Darstellung<br />
des Messwertes über die Zeit steht<br />
zur Verfügung.<br />
Fotos: Wika, Fotolia (buchachon, 44712788)<br />
Halle 11.1, Stand C3<br />
www.wika.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 53
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I ACHEMA<br />
Umweltbelastung minimiert<br />
Sensoren in der Abwasseraufbereitung<br />
Aus der Produktion von Koks, der<br />
hauptsächlich der Erzeugung von<br />
Roheisen zur Stahlgewinnung<br />
dient, resultieren zwangsläufig<br />
Verunreinigungen von Luft und<br />
Wasser. Mit dem Einsatz<br />
wirkungsvoller Gasfiltersysteme<br />
und effektiver Wasseraufbereitungsanlagen<br />
kann die Situation<br />
verbessert werden. Dabei spielen<br />
Sensoren zur Messung des gelösten<br />
Sauerstoffs, des pH-Wertes und<br />
des Redoxpotenzials eine<br />
entscheidende Rolle.<br />
Arcelormittal ist ein internationales<br />
Stahl- und Bergbauunternehmen, das<br />
in Europa mehr als 80 000 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. In Ostrava in Tschechien ist<br />
das Unternehmen der größte Koksher steller<br />
des Landes und produziert mehr als<br />
1,5 Mio. t Koks pro Jahr. Dabei entstehen<br />
große Mengen Schmutzwasser, das Teer,<br />
Öl, andere organische Materialien und<br />
Schwebstoffe enthält. Über eine der wirkungsvollsten<br />
Wasseraufbereitungsanlagen<br />
der europäischen Industrie wird das Wasser<br />
bei Arcelormittal in Ostrava gereinigt. Der<br />
chemische Sauerstoffbedarf (CSB) wird dadurch<br />
um etwa 90 % reduziert und 75 % der<br />
Stickstoffbelastungen werden entfernt, sodass<br />
der verbleibende Schlamm und das<br />
Wasser innerhalb der Kokerei recycelt werden<br />
können.<br />
Im ersten Schritt des Reinigungsprozesses<br />
werden Feststoffe und organische Materialien<br />
mechanisch entfernt. Anschließend wird das<br />
Abwasser nacheinander in vier Becken biologisch<br />
aufbereitet. Dieser Schritt erfolgt<br />
unter Zuhilfenahme verschiedener Bakterien<br />
wie Pseudomonas, Thiobacillus, Nitrosomonas<br />
und Nitrobacter, wodurch in den<br />
unterschiedlichen Phasen Phenol, Thiocyanate,<br />
Zyanide, Thiosulfat, Polythionate und<br />
Ammoniak biologisch abgebaut werden.<br />
Keine Beeinträchtigung<br />
Um den größtmöglichen Abbau an Schadstoffen<br />
zu erreichen, ist es wichtig, Sauerstoffgehalt,<br />
pH-Wert sowie Redoxpotenzial<br />
im Sinne der beteiligten Bakterien zu kon-<br />
Autor: Dr. Knut Georgy, Senior Market Segment<br />
Manager Process Analytics, Hamilton Bonaduz AG,<br />
Bonaduz, Schweiz<br />
54 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
trollieren. Dazu wird in jedem der Becken<br />
jeweils ein Sensor von jedem Parameter zur<br />
Erfassung der Messwerte eingesetzt. So<br />
wird der gelöste Sauerstoff mit einem optischen<br />
Sauerstoffsensor erfasst, der durch<br />
das schmutzige Abwasser nicht beeinträchtigt<br />
wird. Auch die Gegenwart von Kohlendioxid<br />
(CO 2<br />
) oder Schwefeldioxid (SO 2<br />
)<br />
stört die Messung nicht.<br />
Der Sensor liefert stabile und zuverlässige<br />
Messwerte und muss erst nach einigen<br />
Monaten rekalibriert werden. Die<br />
wöchentliche mechanische Reinigung mit<br />
Wasser reicht zur Aufrechterhaltung der<br />
Funktionalität völlig aus. Im Gegensatz zu<br />
Clark-Sensoren muss bei dem optischen<br />
Sauerstoffsensor weder die Membran getauscht<br />
noch der Elektrolyt nachgefüllt<br />
werden. Außerdem ist dank eines integrierten<br />
Mikrotransmitters im Sensorkopf<br />
ein externer Transmitter nicht mehr<br />
notwendig.<br />
Wöchentliche Reinigung<br />
Auch die Sensoren zur Messung des pH-<br />
Wertes und des Redoxpotenzials sind jeweils<br />
mit einem Mikrotransmitter ausgestattet<br />
und überzeugen mit denselben<br />
Eigenschaften wie der optische Sauerstoffsensor.<br />
Ihnen macht die anspruchsvolle<br />
Umgebung in den Becken der Abwasseraufbereitungsanlage<br />
nicht besonders zu<br />
schaffen und eine wöchentliche Reinigung<br />
sowie alle paar Monate eine Kalibrierung<br />
genügen. Das Sensor-Trio setzt vereint auf<br />
das Arc-System, das den Vorteil einer Offline-<br />
Kalibrierung unter definierten Bedingungen<br />
im Labor bietet. Hintergrund ist, dass<br />
der Mikrotransmitter die Kalibrierungsdaten<br />
speichert.<br />
Die kabellose Verbindung über einen<br />
Wireless-Adapter offeriert weiterhin die benutzerfreundliche<br />
Bedienung und das einfache<br />
Ablesen der Daten auf einem mobilen<br />
Endgerät. Diese Eigenschaften gepaart mit<br />
einem robusten Signal, einem geringen<br />
Wartungsaufwand sowie einer einfachen<br />
Reinigung sorgen für einen reibungslosen<br />
und unterbrechungsfreien Prozess.<br />
Halle 11.1, Stand F43<br />
www.hamiltoncompany.com<br />
01 Sensor zur Messung des Redoxpotenzials<br />
02 Die beiden Sensoren zur gelösten Sauerstoff-<br />
und Redoxpotenzial-Messung in einem<br />
Gehäuse<br />
Gasentnahmesonden<br />
Analysentechnik<br />
11.06. - 15.06.18 / Frankfurt<br />
Halle 11, Stand A43<br />
Willkommen!<br />
BUEHLER-TECHNOLOGIES.COM >> Produktinformationen / Datenblätter / Ansprechpartner
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I KOMMENTAR<br />
Der digitale Zwilling<br />
Mehrwert und Nutzen der Digitalisierung für die Prozessindustrie<br />
Jan Rougoor ist<br />
Digitalization Consultant<br />
der Siemens AG in Karlsruhe<br />
Die Prozessindustrie durchläuft im Zuge<br />
der Digitalisierung ähnliche Veränderungen<br />
wie die diskrete Fertigung. Beide<br />
Industrien reagieren auf Megatrends und<br />
Herausforderungen wie unter anderem<br />
Ressourcen-Verfügbarkeit, wechselnde<br />
Marktbedingungen, notwendige Prozess-<br />
Effizienz und die Einhaltung umfangreicher<br />
Regula rien und Vorschriften. Um diese<br />
Aufgaben zu bewältigen, stehen zahlreiche<br />
neue Technologien zur Verfügung, bei deren<br />
Implementierung die Prozessindustrie gegenüber<br />
der Fertigungsindustrie merklich<br />
zurückhaltender agiert. Als Begründung<br />
hören wir aus der Branche, dass Prozessanlagen<br />
einen längeren Lebenszyklus haben<br />
als Fertigungsstraßen, und für Anlagen, die<br />
vor 30 oder mehr Jahren in Betrieb genommen<br />
wurden, keine digitalen Unterlagen<br />
existieren. Dafür jedoch gibt es den Brownfield-Approach,<br />
also die Digitalisierung von<br />
vorhandenen Anlagen bzw. deren Daten in<br />
1-D, 2-D und 3-D, um auch von ihnen einen<br />
digitalen Zwilling zu realisieren.<br />
Für die Erstellung des digitalen Zwillings<br />
einer gesamten Anlage werden umfangreiche<br />
Daten verarbeitet, wie beispielsweise<br />
von den mechanischen Komponenten und<br />
deren Interaktion miteinander. Welche<br />
Vorteile der digitale Zwilling einer Anlage<br />
bietet und was ihn vom bisherigen modus<br />
operandi unterscheidet, lässt sich in einem<br />
Der digitale Anlagenzwilling spiegelt den<br />
Paradigmenwechsel: Weg vom Ansatz „as built“ hin zu „as is“.<br />
Satz sagen: Er ersetzt die bisherige statische<br />
Dokumentation durch einen dynamischen<br />
Ansatz. Der Anlagenbauer übergibt dem<br />
Betreiber nach der Anlagenfertigstellung<br />
nicht mehr nur eine Sammlung physischer<br />
oder digitaler Dokumente. Er gibt ihm vielmehr<br />
Zugriff auf ein lebendiges Anlagenmodell<br />
als umfassendes digitales Äquivalent<br />
der Wirklichkeit. Die Daten liegen entweder<br />
auf einem Server oder in einer<br />
Cloud, wie beispielsweise der MindSphere<br />
von Siemens. Dieses Vor gehen ist die Konsequenz<br />
aus einem spürbaren Paradigmenwechsel<br />
weg vom Ansatz as built, dem Zustand<br />
wie geplant – hin zum sogenannten<br />
As-is-Zustand.<br />
Mit dem digitalen Anlagenzwilling gehen<br />
viele Vorteile einher. So kann der Betreiber<br />
anhand des live object model und den daraus<br />
verfügbaren Echtzeit-Daten beispielsweise<br />
Störfälle effizienter handhaben als<br />
bisher. Miteinander vernetzte Daten geben<br />
Auskunft darüber, ob die Störung auf ein<br />
fehlerhaftes Bauteil zurückzuführen ist oder<br />
ob es gegebenenfalls am Prozessverhalten<br />
lag. Außerdem können auf Basis eines virtuellen<br />
Modells, das Betriebs-, Konstruktions-,<br />
Wartungs- und Engineeringdaten in<br />
Echtzeit wiedergibt, jederzeit Apps für<br />
weiter gehendes Datenmanagement und/<br />
oder -Analyse entwickelt werden.<br />
Halle 11.0, Stand C3<br />
www.siemens.com<br />
56 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Ventilantrieb in rauer Umgebung<br />
Der Seva (Smart Electric Valve Actuator) ist ein elektrischer<br />
Ventilantrieb, der für extreme Bedingungen entwickelt wurde. Er<br />
bietet die vom Markt geforderte Genauigkeit und Wiederholbarkeit.<br />
Der Ventilantrieb ist ODVA-zertifiziert und besitzt optional<br />
eine Dual-Port-Industrial-Ethernet-Karte. Diese bietet eine<br />
dynamische Lösung für Kunden, die ein höheres Informationsniveau<br />
in ihren Systemen benötigen. Das Gerät unterstützt<br />
sowohl eine lineare als auch eine ringförmige Netzwerktopologie<br />
(DLR, Device Level Ring). Weitere Datenprotokolle sind in<br />
Bearbeitung und werden in Kürze verfügbar sein.<br />
Der Seva verfügt über eine analoge Positionsrückmeldung. Zusätzlich<br />
können zwei Grenzsignalgeber installiert werden. Natürlich<br />
kann der Antrieb auch manuell positioniert werden. Die Signaleingänge<br />
können als 4–20 mA, 0–5 VDC oder<br />
0–10 VDC konfiguriert werden. Auch eine Signalaufteilung<br />
für Split-Range-Betrieb ist möglich. Die<br />
Bereitstellung intelligenter Parameter für die<br />
Prozesssteuerung bildet den Kern des Antriebs.<br />
Er bietet die Steuerungslösung mit Alarm- und<br />
Prozesssicherheitsfunktionen, Leistungsparametern,<br />
vereinfachter Einrichtung und<br />
umfassender Diagnosemöglichkeiten.<br />
Halle 11.1, Stand E64<br />
www.badgermeter.de<br />
Messumformer im Hygienic Design<br />
Mit dem Druckmessumformer Pascal CV4 und dem Temperaturmessumformer<br />
GV4 präsentiert dieser Hersteller gleich zwei<br />
Neuheiten für die Biotechnologie sowie Pharma- und Food-<br />
Industrie. Die Geräte erfüllen die besonders hohen Ansprüche<br />
dieser Branchen hinsichtlich hygienegerechter Konstruktion<br />
entsprechend den Empfehlungen der EHEDG und FDA. Die<br />
V-Line kombiniert eine sehr kompakte Bauweise mit einer<br />
maximal großen Displayfläche. Basierend auf bewährten Sensorelementen<br />
wurde die SIL-gerechte Geräte- und Software-<br />
Architektur für die V-Line weiterentwickelt.<br />
Die Geräte verfügen standardmäßig über ein Ausgangssignal<br />
von 4–20 mA in 2-Leitertechnik mit Hart-Protokoll. Der Messumformer<br />
Pascal CV4 für Druck wird im Nennbereich 250 mbar<br />
bis 400 bar Relativdruck und im Nennbereich 1 bis 16 bar<br />
Absolutdruck angeboten. Die Genauigkeit des Messumformers<br />
beträgt 0,15 % und ein Turn-down von bis zu 20:1 ist möglich.<br />
Der Messumformer GV4 für Temperatur<br />
erreicht mit einem Temperaturbereich<br />
von – 50 bis + 250 °C eine Genauigkeit von<br />
0,1 K. Der Temperaturaufnehmer ist für<br />
invasive Messungen in Rohrleitungen und<br />
Behältern ausgelegt.<br />
Halle 11.1, Stand F46<br />
www.labom.com<br />
Kompakter Druckmesser<br />
Das Rohrfeder-Chemiemanometer NG 50 (NG 63) von Afriso wurde zur Druckmessung gasförmiger oder<br />
flüssiger Medien mit Temperaturen bis zu 150 °C (NG 63 bis 200 °C) in den Messbereichen 0/0,6 bar bis<br />
0/600 bar (0/0,6 bar bis 0/1 000 bar) konzipiert. Durch die extrem robuste Konstruktion des voll<br />
verschweißten Messsystems entsteht eine unlösbare schock-/vibrationsbeständige und dichtungsfreie<br />
Einheit, wodurch ein Maximum an Leckage-Sicherheit bei gleichzeitig hoher Langzeitstabilität gewährleistet<br />
ist. Der Prozessanschluss G¼B – SW14 (EN 837-1/7.3) erfolgt radial oder axial ex-/zentrisch. Die beiden<br />
dichtheitsgeprüften Chemiemanometer verfügen über ein Edelstahlgehäuse mit Druckentlastungsöffnung.<br />
Halle 11.1, Stand E3<br />
www.afriso.de
Programm für Ex-Anwendungen<br />
WIR SEHEN AUF’S GANZE!<br />
Zum Einsatz in explosionsgefährdeten Anwendungsbereichen<br />
präsentiert Bühler ein erweitertes Lieferprogramm. Das bisher<br />
schon sehr umfangreiche Programm der Gasentnahmesonden<br />
umfasst nun auch Typen für die Zonen 1+2 jeweils mit Atex- und<br />
IECEx-Zulassung. Prozessströme in diesem Gefahrenumfeld mit<br />
geringer bis mäßiger Partikelkonzentration sowie solche mit<br />
hohen Staubbeladungen profitieren vom einfachen Filterwechsel<br />
oder dem besonders effizienten Rückspülsystem der In-situ-Filter.<br />
Beides reduziert den Wartungsaufwand an diesen kritischen<br />
Einsatzstellen erheblich. Vollständig überarbeitet und den<br />
applikationsbedingten Leistungsanforderungen noch selektiver<br />
angepasst, wurde das Programm der Gaskühler. Für die höheren<br />
Leistungsbereiche kommen Kompressorkühlsysteme zum<br />
Einsatz, für die unteren Bereiche mit Peltier-Elementen bestückte<br />
Kühlblöcke. Zur Komplettierung<br />
des Aufbereitungsstranges für das<br />
Messgas stehen spezielle Messgaspumpen<br />
mit systemgerechten<br />
Fördermengen zur Verfügung.<br />
Halle 11.0, Stand A43<br />
www.buehler-technologies.com<br />
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Manometer, Druckmittler,<br />
Druckmessumformer<br />
und Thermometer<br />
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innovative Warngeräte für<br />
unterschiedlichste Medien<br />
Clevere Baukastensysteme,<br />
vielfältige Prozessanschlüsse,<br />
getestete<br />
Materialien passend für<br />
Ihren Einsatzfall<br />
ACHEMA Frankfurt/Main - Halle 11.1 Stand E3<br />
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Ventilinsel verbessert Anlagenverfügbarkeit<br />
und Prozesssicherheit<br />
Die Ventilinsel Typ 8652 AirLine von Bürkert bietet zahlreiche<br />
einstellbare Überwachungs- und Diagnosefunktionen, die die<br />
Anlagenverfügbarkeit und Prozesssicherheit verbessern und eine<br />
vorbeugende Wartung ermöglichen. Über das Display sind alle<br />
wichtigen Informationen zum Prozess, wie z. B. aktuelle Schaltzustände<br />
von Pilot- und Prozessventil oder die Erkennung von<br />
Kabelbruch, für den Anwender direkt vor Ort verfügbar. Die<br />
Ventilinsel kommuniziert über verschiedene gängige Feldbusprotokolle<br />
wie z. B. Ethernet/IP, Profibus IO und Profibus DP. Ist eine<br />
hohe Verfügbarkeit des Netzwerkes gefordert, kann auf das Media<br />
Redundancy Protocol von Profinet IO zurückgegriffen werden.<br />
Zur hohen Verfügbarkeit des gesamten Systems tragen auch die<br />
bis zu 64 hot-swap-fähigen Ventile pro Insel bei, die sich im<br />
laufenden Betrieb ohne Anlagenstillstand<br />
wechseln lassen. Eine zusätzliche<br />
Sicherheitsfunktion sind<br />
Rückschlagventile im<br />
Entlüftungskanal.<br />
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Partikelform und -größe bestimmen<br />
Die Analysette 28 ImageSizer zur Trocken- und Nass-Messung<br />
eignet sich für Anwendungen, bei denen genaue und reproduzierbare<br />
Messergebnisse zur Partikelform und -größe benötigt<br />
werden. Dabei liefert das optische Verfahren der dynamischen<br />
Bildanalyse Ergebnisse für einen großen Messbereich und eine<br />
Vielzahl an Formparametern und Auswertemöglichkeiten zur<br />
Partikelgröße. Die Messdauer beträgt laut Hersteller je nach<br />
Probenmenge weniger als 5 min.<br />
Halle 4.1, Stand J49<br />
www.fritsch.de<br />
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I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Die digitale Transformation möglich machen<br />
Mit Automatisierungslösungen für die digitale Transformation<br />
präsentiert sich Yokogawa. Der Stand steht ganz im Zeichen von<br />
„Synaptic Business Automation“ (SBA): Eine strategische<br />
Plattform für die Prozessautomatisierung, mit der die digitale<br />
Transformation nach vorne gebracht werden soll. Synaptic<br />
Business Automation zielt auf die Synthese von Daten, Systemen,<br />
Organisationen sowie Wissen und Lieferketten und soll<br />
Unternehmen helfen, ihre Geschäftsabläufe umzustrukturieren<br />
und zu optimieren. Dabei sollen Geschäftseinheiten effektiver<br />
zusammenarbeiten und Hindernisse beseitigt werden, die den<br />
Informations- und Warenfluss in der gesamten Lieferkette und<br />
zwischen Unternehmen stören.<br />
Eine mehrdimensionale Verknüpfung erlaubt die einfache,<br />
schnelle und umweglose Integration von Komponenten über alle<br />
Einheiten eines Unternehmens und ermöglicht u. a. die Erschließung<br />
neuer bzw. noch unerkannter Geschäftsmodelle. Yokogawa<br />
demonstriert Synaptic Business Automation auf der Achema in<br />
interaktiven Anwendungsszenarien und am Beispiel von fünf<br />
Kernthemen der Branche: Analyser System Integration (ASI),<br />
Plant Security, Module Based Automation Engineering, Operation<br />
Management und Data Analytics. Die Technologien und<br />
Lösungen, die die Prozessindustrie in die digitale Transformation<br />
begleiten, werden von Yokogawa-Experten in verschiedenen<br />
Live-Demos vorgeführt.<br />
Halle 9.2, Stand D41; Halle 11.0, Stand C43 und Halle 11.1,<br />
Stand E16<br />
www.yokogawa.com<br />
Safety und Security<br />
in einer Plattform<br />
Bei der Smart-Safety-Plattform<br />
handelt es sich um eine<br />
Lösung, die Safety und Security<br />
verbindet, indem Hard- und<br />
Software einheitlich aufeinander<br />
abgestimmt sind. Auch Bestandssysteme<br />
lassen sich in die Plattform<br />
integrieren.<br />
Der Anlagenbetreiber erfüllt<br />
mit dem Umstieg auf die<br />
Plattform alle wesentlichen<br />
Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />
Safety-Normen. Das firmeneigene,<br />
in sich geschlossene<br />
Betriebssystem der Sicherheitssteuerungen<br />
senkt die Risiken<br />
von Cyberattacken auf ein<br />
Minimum. Rückwärtskompatible<br />
Software- und Hardware-<br />
Updates sorgen für eine hohe<br />
Zukunftssicherheit und halten<br />
Safety und Security einer Anlage<br />
immer auf dem neuesten Stand.<br />
Ein wichtiger Baustein der<br />
Smart-Safety-Plattform ist ein<br />
neues Sicherheitssystem.<br />
Alle Steuerungen sind nun<br />
in der neuen Smart-Safety-<br />
Plattform vereint: Sie können<br />
über Safeethernet miteinander<br />
kommunizieren, haben ein<br />
einheitliches Betriebssystem<br />
und dieselbe<br />
Programmierumgebung.<br />
Halle 9.2, Stand D41 und<br />
Halle 11.1, Stand C15<br />
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11.-15. Juni · Halle 11.1 · Stand F 46<br />
GENAU. HYGIENISCH.<br />
Variabel, verbindungsfreudig und verlässlich –<br />
so ist die neue V-Line von LABOM.<br />
Die Druck- und Temperaturmessumformer dieser<br />
Linie bieten in platzsparender Bauform ein<br />
großes Display, intuitive Bedienung und hohe<br />
Messgenauigkeit. Mit vielfältigen Prozessanschlüssen<br />
und einem Design entsprechend<br />
den hygienischen Anforderungen der EHEDG<br />
und FDA sind sie optimal gerüstet für die<br />
Food- und Pharmaindustrie sowie die Biotechnologie.<br />
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BETRIEBSTECHNIK I ACHEMA<br />
Sinnvoll kombiniert<br />
Druckentlastung bei Verarbeitung, Lagerung und Transport<br />
umweltschädlicher Medien<br />
Brom, Chlor, Ammoniak – drei Beispiele, die repräsentativ für eine Vielzahl<br />
von schwierigen Prozessmedien sind und Anlagenbetreiber vor besondere<br />
Herausforderungen stellen. Schnell ist man dabei auch beim Thema<br />
Dichtigkeit. Denn nicht nur aufgrund gesetzlicher Auflagen besteht ein<br />
großes Interesse daran, dass die genannten Medien nicht (unkontrolliert)<br />
an die Umwelt abgegeben werden.<br />
Dichtigkeit und Druckentlastung – kein<br />
Widerspruch im Normalbetrieb, wenn<br />
die richtigen Anforderungen an den Lieferanten<br />
gestellt werden. Egal ob Ammoniak-<br />
Wasser-Dampf, Brom oder Chlor: Die Anlage<br />
muss dicht sein, es darf nichts (unkontrolliert)<br />
entweichen. Solange der als zulässig<br />
definierte Druckbereich der Anlage nicht<br />
überschritten wird, sollen die eingesetzten<br />
Druckentlastungssysteme weder ansprechen,<br />
noch sollen sie Schwachstellen darstellen,<br />
über die die Prozessmedien austreten.<br />
Dass bei solchen Ansprüchen der übliche<br />
Standard von Sicherheitsarmaturen nicht<br />
mehr zur optimalen Lösung führt, ist offensichtlich.<br />
Kurzfristig können die Anforderungen<br />
an diese Dichtigkeiten unter Umständen<br />
auch durch eher kostengünstige Armaturen<br />
sichergestellt werden.<br />
Aus diesen und weiteren Gründen ist es<br />
wichtig, dem jeweiligen Hersteller von Sicherheitsequipment<br />
möglichst exakt die Prozessbedingungen<br />
und Anforderungen zu<br />
beschreiben. Im Idealfall wird das im Rahmen<br />
eines Vor-Ort-Termins erledigt. Das<br />
spart Abstimmungen, reduziert möglichen<br />
Informationsverlust, und der Druckentlastungs-Experte<br />
kann sich ein umfassendes<br />
Bild machen.<br />
Den Anzugsmomenten kommt neben<br />
dem eingesetzten System eine besondere<br />
Bedeutung zu, weil sie sowohl innerhalb<br />
der Verarbeitung, als auch bei der Lagerung<br />
und dem Transport einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Dichtigkeit haben.<br />
Anforderungen im Prozess<br />
Was mit dem Prozessmedium in Kontakt<br />
kommt, muss aus den entsprechenden Materialien<br />
(z. B. Hastelloy, Nickel, Tantal) gefertigt<br />
sein, oder zumindest beschichtet/<br />
ausgekleidet sein. Aufgrund der hohen<br />
Kosten kann eine Kombination von verschiedenen<br />
Entlastungseinrichtungen sinnvoll<br />
sein, um dauerhafte Dichtigkeit, wenig<br />
Stillstand durch Wartungsarbeiten und Wirtschaftlichkeit<br />
unter einen Hut zu bringen.<br />
Häufig werden Sammelleitungen von<br />
mehreren Armatur-Einbaustellen genutzt,<br />
da ohnehin alles im gleichen Auffang-<br />
Behälter landet. Besonders wegen der Aggressivität<br />
der genannten kritischen Medien<br />
wie Chlor gilt es sicherzustellen, dass<br />
das Prozessmedium auch von hinten die<br />
Druckentlastungseinrichtung(en) nicht in<br />
ihrer Funktionsfähigkeit einschränkt.<br />
Ähnlich wie bei der Verarbeitung sind<br />
auch Lager- und Transportbehältnisse der<br />
Aggressivität der gelagerten Medien wie<br />
Brom dauerhaft ausgesetzt. Glas, Blei, Monel<br />
und Nickel sind deshalb die bevorzugten<br />
Materialien für diese Behälter. Vor allem beim<br />
Transport sind Temperaturunterschiede<br />
nicht nur möglich, sondern kaum auszuschließen.<br />
Auch diese müssen vom Behälter<br />
und den jeweiligen Sicherheitseinrichtungen<br />
bewältigt werden können, ohne<br />
dass die Dichtigkeit abnimmt.<br />
Berstscheibe und/oder Ventil?<br />
Dauerhafte Dichtigkeit auf hohem Niveau,<br />
Temperaturbeständigkeit und Korrosionsfreiheit,<br />
außerdem eine einfache Installation<br />
und lange Lebensdauer: So könnte<br />
man die Anforderungen zusammenfassen,<br />
die bei kritischen, umweltschädlichen,<br />
korrosiven und anderweitig schwer zu behandelnden<br />
Medien prozessunabhängig<br />
an die Druckentlastungssysteme gestellt<br />
werden müssen.<br />
Mit Berstscheibe und Sicherheitsventil<br />
sind die zwei beliebtesten und gängigsten<br />
Konzepte der Druckentlastung genannt.<br />
Wenn die Ansprüche hoch sind, hat sich die<br />
Kombination der beiden Schutzkonzepte<br />
bewährt. Eine hochwertige Berstscheibe<br />
aus Nickel oder Tantal ist günstiger als ein<br />
ausgekleidetes Sicherheitsventil. In-situ-Tests<br />
verlängern außerdem die Wartungsintervalle<br />
der Sicherheitsventile und ersparen dem<br />
Betreiber die zugehörigen (De-)Montagekosten.<br />
Die Berstscheibe kann dauerhaft<br />
die gewünschte Dichtigkeit sichern.<br />
An Behältern zur Lagerung und dem<br />
Transport sowie an Einbaustellen im Produktionsprozess<br />
werden eine Berstscheibe<br />
und darüber ein Sicherheitsventil installiert.<br />
Nutzen verschiedene Einbaustellen<br />
die gleiche Abblaseleitung, wird teilweise<br />
eine weitere Berstscheibe hinter dem<br />
Sicherheitsventil installiert, da sich das<br />
Medium bei der Entlastung an einer Einbaustelle<br />
über die Abblaseleitung(en) verteilt<br />
und dann über das Auslassteil des<br />
Sicherheitsventils in selbiges eintritt. Wurde<br />
das Sicherheitsventil nicht entsprechend<br />
Autor: Michael Hüske, Vertriebsleiter Prozesssicherheit<br />
Region DACH, Rembe GmbH Safety +<br />
Control, Brilon<br />
60 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ausgekleidet, beginnt es nun von innen zu<br />
korrodieren und verliert mit der Zeit seine<br />
Funktionsfähigkeit.<br />
Hohe Dichtigkeit, leichte Wartung<br />
Auf den ersten Blick scheint es widersprüchlich,<br />
dass die Anschaffung und Installation<br />
von mehreren Armaturen günstiger ist als<br />
die einer einzelnen. Bei näherer Betrachtung<br />
wird dies aber schnell offensichtlich:<br />
Eine Berstscheibe mit einem Dichtteil aus<br />
Hastelloy auf der prozesszugewandten Seite<br />
ist bedeutend günstiger als ein mit Hastelloy<br />
ausgekleidetes Sicherheitsventil. Gleiches<br />
gilt für andere, korrosionsbeständige<br />
Materialien. Dabei macht es keinen Unterschied,<br />
ob nur das Einlassteil oder Einlassund<br />
Auslassteil vor dem Prozessmedium<br />
geschützt werden müssen.<br />
Die Dichtigkeit einer hochwertigen Berstscheibe<br />
ist immer höher als die eines Sicherheitsventils.<br />
Das liegt an diversen Unterschieden<br />
wie z. B. Konstruktion und Druckbeständigkeit.<br />
Neben den Kostenersparnissen<br />
bei der Anschaffung der Armaturen<br />
bieten geeignete Berstscheiben also auch die<br />
gewünschte Dichtigkeit und, sofern die entsprechenden<br />
Materialien (z. B. Nickel oder<br />
Tantal) genutzt werden, auch die so elementare,<br />
dauerhafte Korrosionsbeständigkeit.<br />
Das über der Berstscheibe sitzende Sicherheitsventil<br />
ist im Normalbetrieb vom Prozess<br />
und den enthaltenen Medien getrennt<br />
und muss daher bzgl. der Dichtigkeit lediglich<br />
dem Regelwerk entsprechen. Eine Anforderung<br />
an die Korrosionsbeständigkeit<br />
besteht nicht. Ist eine Druckentlastung notwendig,<br />
öffnet die Berstscheibe, der Teller<br />
des Sicherheitsventils hebt sich, entlastet<br />
und senkt sich nach der Entlastung wieder,<br />
sodass der Prozess zwar nicht dicht, aber<br />
dennoch wieder geschlossen ist. Und eben<br />
jenes Schließen nach der Druckentlastung<br />
ist es doch, was die Popularität des Sicherheitsventils<br />
begründet.<br />
Die Funktionsfähigkeit von Sicherheitsventilen<br />
muss regelmäßig überprüft werden.<br />
Das kann, sofern eine passende<br />
Berstscheibe verbaut wurde, im eingebauten<br />
Zustand geschehen. Diese In-Situ-<br />
Tests können durchgeführt werden, sofern<br />
die Berstscheibe eine entsprechende<br />
Rückdruckbeständigkeit aufweist. Je nach<br />
Hersteller kann auch die Berstscheibe<br />
unterhalb des Sicherheitsventils inspiziert<br />
und danach wieder eingebaut werden. Bedingung<br />
hierfür ist, dass keine Beißringdichtungen<br />
oder ähnliches verwendet<br />
werden, da diese konstruktionsbedingt<br />
einen erneuten Einbau unmöglich machen.<br />
Es gibt allerdings Berstscheiben und<br />
zugehörige Halter, die durch eine Metallauf-Metall-Dichtung<br />
einen Aus- und Wiedereinbau<br />
ermöglichen. Natürlich immer<br />
vorausgesetzt, die Berstscheibe hat nicht<br />
angesprochen.<br />
Im Batch-Betrieb oder dem Transport bzw.<br />
der Lagerung verschiedener Medien in einem<br />
Behälter erleichtert eine Berstscheibe, sofern<br />
die dem Medium zu gewandte Berstscheibenlage<br />
eine absolut glatte Oberfläche<br />
hat, eine einfache Reinigung.<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Geht eine Druckentlastungseinrichtung zu<br />
früh auf, verliert man unnötig Produktionszeit<br />
und Material. Entlastet sie zu spät, hat<br />
man ein noch größeres Problem: Schäden<br />
an der Anlage oder am Personal sind die<br />
Folge und unvermeidbar. Wenn man<br />
Sicherheitsarmaturen sinnvoll kombiniert,<br />
kann das Kosten reduzieren und die<br />
Anlagenverfügbarkeit erhöhen. Welche<br />
Kombination(en) sinnvoll sind, sollte vor<br />
Ort besprochen und auf den jeweiligen Prozess<br />
abgestimmt werden. Nur dann wird<br />
sichergestellt, dass keine ungewollten Austritte<br />
des Mediums stattfinden.<br />
Wenn eine passende Lösung für den Betrieb<br />
gefunden wurde, muss der Installation<br />
ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden. Diese muss zwingend von den<br />
richtigen, entsprechend geschulten und<br />
qualifizierten Personen durchgeführt werden.<br />
Die Hersteller haben dafür Servicepartner<br />
oder bieten Schulungen für Betriebswerkstätten<br />
vor Ort an.<br />
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Sinnvolle Kombination aus Sicherheitsventil<br />
und Berstscheibe: Die Berstscheibe befindet<br />
sich vor dem Einlass des Ventils<br />
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BETRIEBSTECHNIK I ACHEMA<br />
Praxistest<br />
bestanden<br />
Moderner Verschleißschutz<br />
mit Laser Cladding<br />
Zahlreiche Wege führen zum Ziel,<br />
denn zuverlässiger Verschleißschutz<br />
funktioniert nicht nur einspurig.<br />
Ein wichtiges Mittel, um zu einem<br />
erfolgreichen Ergebnis zu kommen,<br />
bietet die moderne <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />
Auf der Achema zeigt ein Hersteller<br />
am Beispiel Laser Cladding, was im<br />
Bereich der thermischen Beschichtung<br />
heute alles machbar ist.<br />
Genau dort schützen, wo Verschleiß<br />
und Korrosion tatsächlich auftreten:<br />
Laserauftragsschweißen macht es möglich.<br />
Exakt bringt das neue Verfahren die<br />
entsprechende Antiverschleiß-Legierung<br />
auf den Untergrund, akkurat an die gewünschte<br />
Stelle. Dabei kommt es zu einem<br />
Schmelzprozess, in dessen Verlauf zwischen<br />
Bauteil und Beschichtung bei geringer<br />
Vermischung eine nahezu unzerstörbare<br />
Verbindung entsteht. Eine ideale<br />
Voraussetzung, um Werkzeuge kostengünstig<br />
zu reparieren oder Oberflächen<br />
gegen Abnutzung zu schützen.<br />
Die Firma Durit setzt das vielseitige Laser<br />
Cladding u. a. zur Beschichtung von Ventilund<br />
Pumpenbauteilen ein. Gerade bei diesen<br />
Komponenten unterliegen die Bestandteile<br />
im Produktionsablauf unterschiedlich<br />
starken Beanspruchungen. In diesem und<br />
ähnlichen weiteren Anwendungsfällen<br />
zeigt Laser Cladding sein ganzes Können.<br />
So beeindruckt bspw. die hohe Präzision,<br />
mit der sich die Beschichtung partiell auftragen<br />
lässt. Darüber hinaus haften die<br />
verwendeten Legierungen aufgrund der<br />
schmelzmetallurgischen Bindung gut und<br />
halten deshalb äußerst robust den Belastungen<br />
in der industriellen Fertigung stand.<br />
Lösung für alle Fälle<br />
Zu den positiven Eigenschaften des selektiven<br />
Laser Claddings gehört außerdem eine<br />
große Anwendungsbreite. Auf diese Weise<br />
gibt es keinerlei Probleme, ganz nach<br />
Bedarf und nach den Erfordernissen in<br />
der Fertigung eine maßgeschneiderte Beschichtungslösung<br />
zu finden. Denn das<br />
universelle Verfahren eignet sich für jeden<br />
Werkstoff, der sich aufschmelzen lässt.<br />
Diese beispielhafte Flexibilität stellt sicher,<br />
dass mit dem perfekt abgestimmten Beschichtungszusatz<br />
von Fall zu Fall ein sehr<br />
gutes Resultat erzielt werden kann. Ganz<br />
gleich, ob ein nachhaltiger Schutz vor<br />
Korrosion, Verschleiß oder Hochtemperatureinflüssen<br />
verlangt wird.<br />
Selbst das Herstellen komplexer Geometrien<br />
gelingt ohne Schwierigkeiten. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit, durch die Kombination<br />
unterschiedlicher Materialien leistungsstarke<br />
Sandwich-Strukturen zu generieren.<br />
Unabhängig davon wird das Bauteil beim<br />
Laser Cladding nur geringfügig erwärmt.<br />
Variable Schichtstärken<br />
Neben typischen Merkmalen wie Null-Prozent-Porosität<br />
und Haftzugsfestigkeit über<br />
300 MPa zeichnet sich Laser Cladding<br />
durch eine weitere Besonderheit aus: Die<br />
Fähigkeit, eine Vielzahl von Schichtdicken<br />
zu produzieren. Ohne weiteres können<br />
Stärken zwischen 0,2 bis 5 mm und mehr<br />
mit hohen Aufbauraten erzielt werden.<br />
Durch die Bildung von feinen Mikrogefügen<br />
sind die Schichten zudem extrem dicht. Die<br />
Einhaltung der Konturen auch bei aufwändigen<br />
Werkstückformen funktioniert hundertprozentig<br />
präzise.<br />
Wie das Beispiel Laser Cladding belegt,<br />
gewinnen fortschrittliche Verfahren im anspruchsvollen<br />
Verschleißschutz zunehmend<br />
an Bedeutung. Oft stehen aber auch<br />
andere Methoden zur Auswahl, die sich<br />
für bestimmte Einsätze besser eignen.<br />
Dazu zählt u. a. die Fertigung von Konstruktionsbauteilen<br />
und Präzisionswerkzeugen<br />
aus Hartmetall. Zur Messe präsentiert<br />
Durit einige fortschrittliche Lösungen<br />
speziell für die hohen Anforderungen an<br />
den Verschleißschutz in der Prozess- und<br />
Chemietechnik.<br />
Mit einer Palette von rund 60 verschiedenen<br />
Hartmetallsorten aus eigener Entwicklung<br />
verfügt der Hartmetall-Experte aus<br />
Autorin: Alexandra Hase, Marketing/Pressearbeit,<br />
Durit Hartmetall GmbH, Wuppertal<br />
62 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
VTK-HB_SO_Titel_Pfeiffer Vacuum_2017_1928624.indd 1 08.11.2017 10:04:22<br />
Wuppertal über eine breite Basis für eine<br />
kundenspezifische Materialzusammenstellung.<br />
Vor acht Jahren wurde die Hartmetallsorte<br />
GD05NC mit einer hochverschleißfesten<br />
und korrosionsbeständigen<br />
Qualität eingeführt. Damals war die Bedarfssituation<br />
noch anders als heute und die<br />
Nachfrage entsprechend gering. Inzwischen<br />
hat sich die Lage jedoch deutlich geändert.<br />
Immer mehr abrasive Stoffe werden industriell<br />
gefördert, sodass der Ruf nach Materialien<br />
zunimmt, die diesen Belastungen<br />
gewachsen sind. Jetzt wird die Hartmetallsorte<br />
in einer optimierten Version vorgestellt,<br />
die in ihrem Einsatzbereich nunmehr<br />
noch bessere Ergebnisse erzielt.<br />
Mit aller Härte<br />
GD05NC kommt bevorzugt bei Werkzeugen<br />
mit kleineren Abmessungen unter<br />
80 mm Außendurchmesser zur Anwendung,<br />
also bspw. als langlebiger Verschleißschutz<br />
für Ventilbauteile. Bislang<br />
wurde hier meist GD10N eingesetzt mit<br />
einer Härte von 1 530 HV30. Zu wenig, um<br />
die gewünschten Resultate zu erreichen.<br />
Denn extrem abrasiver Verschleiß<br />
durch Festkörper anteile<br />
benötigt mehr Widerstand. Das<br />
Gleiche gilt bei starker Korrosion,<br />
die durch eine leicht<br />
saure Umgebung hervorgerufen<br />
wird. Um diese Probleme<br />
in den Griff zu bekommen,<br />
muss mit aller Härte vorgegangen<br />
werden.<br />
Damit steht jetzt ein geeigneter<br />
Werkstoff zur Verfügung,<br />
denn den Entwicklern ist es gelungen,<br />
die Schutzwirkung des<br />
Hart metalls durch drei entscheidende<br />
Veränderungen weiter zu erhöhen. So<br />
führt die Umstellung von Nickel auf Nickel-<br />
Chrombinder zu einem verbesserten Korrosionsschutz.<br />
Gleichzeitig wurde der Binderanteil<br />
reduziert, und schließlich erweist<br />
sich der Wechsel von feinem zu feinstem<br />
Korn ebenfalls als vorteilhaft.<br />
Alles zusammen gibt dem Werkstoff eine<br />
Härte von 1 870 HV30 und damit genau die<br />
Eigenschaften, die erforderlich sind, um<br />
Abrieb und korrosiven Einflüssen lange<br />
Widerstand zu leisten. Der Praxistest wird<br />
Der neue Hartmetallwerkstoff<br />
kommt bspw.<br />
als langlebiger Verschleißschutz<br />
für Ventilbauteile<br />
zur Anwendung<br />
allen Erwartungen an die Neuauflage gerecht:<br />
Die Standzeiterhöhung beim Einsatz<br />
von GD05NC liegt bei Faktor 2,5.<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 63
BETRIEBSTECHNIK I ACHEMA<br />
Im<br />
Praxis-<br />
Check<br />
Wie werden Gefahrstoffe<br />
sicher gelagert?<br />
Gefahrstoffe sind in vielen<br />
Arbeitsprozessen unverzichtbar.<br />
Damit Mensch und Umwelt<br />
bestens geschützt sind, müssen<br />
entzündbare, toxische oder<br />
gasförmige Chemikalien sicher<br />
und entsprechend ihrer<br />
Eigenschaften gelagert werden.<br />
Insbesondere im Brandfall kommt es darauf<br />
an, dass alle gesetzlichen Anforderungen<br />
bei der Lagerung von Gefahrstoffen eingehalten<br />
wurden, z. B. mit dem passenden<br />
Sicherheitsschrank direkt im Arbeitsraum.<br />
So vielseitig wie ihre Einsatzmöglichkeiten<br />
sind auch die Eigenschaften von<br />
Chemikalien. Allen möglichen Gefahren zu<br />
begegnen, stellt folglich besondere Anforderungen<br />
an die Konstruktion von Sicherheitsschränken.<br />
Bei brennbaren Stoffen<br />
bspw. steht eine feuerwiderstandsfähige<br />
Bauweise im Vordergrund, die das Lagergut<br />
im Brandfall effektiv vor einer kritischen<br />
Temperaturerhöhung schützt. Bei aggressiven<br />
Stoffen hingegen ist die Korrosionsbeständigkeit<br />
besonders wichtig. Aber<br />
auch räumliche Gegebenheiten und die<br />
zu lagernden Mengen an Chemikalien<br />
sind wichtige Faktoren bei der Wahl des<br />
Schranks.<br />
Praxisnahe Einsatzbeispiele …<br />
Zur Lagerung entzündbarer Gefahrstoffe<br />
nutzt z. B. die Polyone Corporation in ihrem<br />
Werk in Gaggenau einen Schrank der Firma<br />
Asecos. Im sogenannten Innovation Center<br />
experimentieren die Mitarbeiter kontinuierlich<br />
an neuen Kunststoff-Highlights für<br />
den Markt. Und genau hier kommt der<br />
Sicherheitsschrank zum Einsatz. Denn in<br />
aktiven Testphasen werden mehrmals<br />
täglich entzündbare Flüssigkeiten, wie<br />
bspw. Methanol, in Kleinmengen aus dem<br />
Schrank entnommen.<br />
Der Sicherheitsschrank mit 90 min<br />
Feuerwiderstandsfähigkeit ermöglicht die<br />
vorschriftsmäßige Aufbewahrung der Be<br />
01<br />
hältnisse und gleichzeitig adsorbiert der<br />
integrierte Umluftfilteraufsatz flüchtige<br />
Dämpfe, die im Schrank entstehen. Polyone<br />
entschied, den Schrank direkt in Arbeitsplatznähe<br />
aufzustellen, um die Laufwege<br />
der Mitarbeiter beim Transport von<br />
Gefahrstoffen kurz zu halten. Das Unternehmen<br />
reduziert damit weiter die Gefahr<br />
von Unfällen.<br />
Gesetze, Verordnungen und technische Regeln zum korrekten Umgang mit gefährlichen<br />
Stoffen in Deutschland<br />
REACH<br />
GefStoffV<br />
TRGS<br />
Technische Regeln<br />
Gefahrstoffe<br />
EU-<br />
VO/-RL<br />
EU-Rahmen-RL<br />
„Arbeitsschutz“ mit Einzelrichtlinien,<br />
Richtlinie 2007/30 EG<br />
ChemG<br />
Chemikaliengesetz<br />
BetrSichV<br />
TRBS<br />
ArbSchG<br />
Technische Regeln<br />
Betriebssicherheit<br />
Arbeitsschutzgesetz<br />
CLP (GHS)<br />
BioStoffV<br />
Gefahrstoffverordnung<br />
Betriebssicherheitsverordnung<br />
BioStoffverordnung<br />
TRBA<br />
Technische Regeln<br />
biologische Arbeitsstoffe<br />
Allgemein anerkannte Regeln der Technik<br />
Berufsgenossenschaftliche Regeln und Informationen, z. B. EX-RL, Labor-RL<br />
64 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
ACHEMA I BETRIEBSTECHNIK<br />
Ganz andere Anforderungen an die Gefahrstofflagerung<br />
galt es im schwäbischen Plochingen<br />
beim Keramik-Experten Ceramtec<br />
zu bewältigen. In den Laboren des Unternehmens<br />
finden Analysen in unterschiedlichen<br />
Atmosphären statt: Sauerstoff, Stickstoff und<br />
Argon. Auch wenn Stickstoff der Hauptbestandteil<br />
unserer Luft ist, gelten für ihn ebenso<br />
besondere Auflagen für die Lagerung wie<br />
für das Edelgas Argon. Beide Gase werden in<br />
20-l-Flaschen im brandgeschützten Asecos<br />
Typ G90 Druckgasflaschenschrank gelagert.<br />
Sie sind über eine Leitung direkt mit den<br />
Analysegeräten verbunden und können dort<br />
mit bis zu 50 ml/min entnommen werden.<br />
Vorteile der sicheren Lagerung im Arbeitsraum<br />
sind die bequeme Überwachung<br />
des Gasvorrates und die unkomplizierte<br />
Anpassung an wechselnde Nutzungsanforderungen.<br />
Wird bspw. für neue Versuche<br />
ein anderes Gas benötigt, können einfach<br />
die Druckgasflaschen ausgetauscht werden.<br />
Zudem sind die Rohrleitungen zur<br />
Ent nahmestelle extrem kurz. Das spart Materialkosten<br />
und minimiert das Leckagerisiko.<br />
… für jeden Gefahrstofftyp<br />
Dank verschiedener Ausstattungsmöglichkeiten<br />
und Zubehörteile können Sicherheitsschränke<br />
ganz individuell auf Kundenbedürfnisse<br />
abgestimmt werden: Für die<br />
übersichtliche und platzsparende Lagerung<br />
vieler kleiner Gebinde sind bspw. Vollaus-<br />
02 Der Sicherheitsschrank mit 90 min Feuerwiderstandsfähigkeit ermöglicht den Mitarbeitern<br />
bei Polyone die vorschriftsmäßige Aufbewahrung von Behältnissen und adsorbiert flüchtige<br />
Dämpfe, die im Schrank entstehen<br />
züge die richtige Wahl. Fachböden in Kombination<br />
mit Bodenauffangwannen sind<br />
besonders für größere Flaschen und Kanister<br />
geeignet. Natürlich sind auch Kombinationen<br />
aus Fachböden und Auszügen in<br />
einem Schrank möglich.<br />
Je nach Eigenschaften der zu lagernden<br />
Stoffe kann beim Material der Inneneinrichtung<br />
zwischen Edelstahl und pulverbeschichtetem<br />
Stahlblech entschieden werden.<br />
Metallfreie Lagerebenen mit Auffangwannen<br />
aus Polypropylen sind be sonders<br />
passend für die Aufbewahrung von korrosiven<br />
Substanzen. Eine optimale Integration<br />
in bestehende Raumkonzepte gelingt durch<br />
verschiedene Schrank größen und Türvarianten,<br />
wie platzsparende Falttüren, leichtgängige<br />
Flügeltüren oder eine elektromotorische<br />
Türschließautomatik.<br />
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BETRIEBSTECHNIK I ACHEMA<br />
Kaum Verschleiß<br />
Schwallreiniger aus modifiziertem PTFE<br />
Die Sauberkeit von Tanks und<br />
Behältern spielt bei vielen<br />
industriellen Herstellungsprozessen<br />
eine wichtige Rolle. Um die<br />
Prozesshygiene zu gewährleisten,<br />
werden zur Reinigung häufig<br />
Schwallreiniger eingesetzt, die für<br />
eine homogene Benetzung der<br />
Oberfläche sorgen.<br />
In der chemischen Industrie müssen<br />
Schwallreiniger besonders hohe Anforderungen<br />
erfüllen, da dort aufgrund der<br />
häufig aggressiven Medien neben einem<br />
starken Reinigungseffekt auch eine hohe<br />
Korrosionsfestigkeit gefordert ist. Für die<br />
Reinigung von Tanks und Behältern steht<br />
jetzt ein Reiniger zur Verfügung, der dank<br />
Komplettfertigung aus einem speziellen<br />
PTFE nicht nur äußerst hygienisch und<br />
beständig ist, sondern sich gleichzeitig für<br />
den Einsatz in Tanks mit empfindlicher<br />
Emaillebeschichtung eignet. Der Reiniger<br />
kann bei Temperaturen von maximal 121<br />
(Reinigungsmedium) bzw. 150 °C (Behälterinneres)<br />
genutzt werden.<br />
Sehr beständig<br />
„Der Reiniger ist nicht aus Edelstahl, sondern<br />
komplett aus einem modifizierten<br />
PTFE der 2. Generation gefertigt“, erklärt<br />
Jendrik Semper, Applikationsingenieur bei<br />
der Armaturenwerk Hötensleben GmbH<br />
(AWH). Diese Werkstoffwahl hat verschiedene<br />
Vorteile: So ist der Reiniger gegenüber<br />
sehr aggressiven Medien, wie z. B. konzentrierte<br />
Säuren, beständig und kann auch in<br />
emaillebeschichteten Tanks ohne Probleme<br />
eingesetzt werden.<br />
Ein weiteres wesentliches Merkmal ist<br />
die langsame und definierte Rotation mit<br />
einer wartungsfreien hydrodynamischen<br />
Gleitlagerung, durch die der Reiniger auch<br />
für die SIP-Sterilisierung geeignet ist. Die<br />
dauergespülte Lagerung macht das Gerät<br />
nicht nur robust und langlebig, sie gewähr-<br />
leistet zudem einen Betrieb in verschiedensten<br />
Einbauwinkeln. „In der Regel werden<br />
Reiniger über den Tankdeckel eingebracht“,<br />
so Semper. „Es gibt jedoch auch<br />
Fälle, in denen dies seitlich erfolgen muss;<br />
beispielsweise wenn ein Rührwerk oder<br />
eine bestimmte Stelle im Tank gereinigt<br />
werden soll.“ Bei vielen Reinigern, die etwa<br />
aufgrund ihrer Lagerung stets mit dem<br />
Sprühkopf nach unten eingebaut werden<br />
müssen, ist diese Anwendung nicht realisierbar.<br />
Der Tanko-CR40 erlaubt deutlich<br />
mehr Flexibilität: Er kann auch in jeder<br />
anderen Position – egal ob seitlich oder mit<br />
dem Kopf nach oben – eingebaut werden.<br />
Darüber hinaus zeichnet sich der neue<br />
Schwallreiniger durch eine konstante,<br />
niedrige Drehzahl bei verschiedenen Betriebsbedingungen<br />
aus. Zusammen mit<br />
den fokussierten Fächerstrahlen, die durch<br />
die speziell angeordneten Sprühschlitze<br />
gebildet werden, erreicht er eine hohe<br />
Reinigungswirkung bei gleichzeitig schneller<br />
Benetzung.<br />
Halle 9.0, Stand C3<br />
www.awh.eu<br />
66 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I BETRIEBSTECHNIK<br />
Gaswarngeräte mit SIL-2-Einstufung<br />
In der chemischen und petrochemischen Industrie ist eine permanente Überwachung von Räumen und<br />
Anlagen erforderlich, in denen sich eine explosionsfähige Atmosphäre bilden kann. Für den Schutz von<br />
Personen und Sachwerten bedarf es einer ständigen Überwachung von toxischen oder brennbaren Gasen<br />
und Dämpfen. Außerdem muss eine permanente Überwachung auf Sauerstoffmangel und -überschuss<br />
durchgeführt werden. MSR-Electronic verfügt über ein breites Spektrum an Methoden für die kontinuierliche<br />
Detektion von Gasen, einschließlich des PolyXeta2 Systems mit SIL-2-Einstufung, Atex- und IECEx-Zertifizierung<br />
für nahezu jede industrielle Anwendung, in der extreme Umweltbedingungen herrschen. Darüber<br />
hinaus sind diese Geräte mit austauschbaren Sensoren ausgestattet, die eine einfache, zeit- und kostensparende<br />
Neukalibrierung gewährleisten. Überdies sind alle Geräte vollständig in bestehende Systeme<br />
integrierbar, z. B. über Modbus.<br />
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www.msr-electronic.de<br />
www.romaco.com<br />
Fälschungssichere Pharmaverpackung<br />
Die Track-&-Trace-Maschine Promatic PTT lässt sich flexibel konfigurieren und in bestehende<br />
oder neue pharmazeutische Sekundärverpackungslinien integrieren. Damit hat Romaco eine<br />
neue Plattform für Fälschungssicherheitssysteme zur Identifikation von Faltschachteln<br />
entwickelt. Je nach Spezifikation kann die Maschine entweder in neue Linienkonfigurationen<br />
implementiert oder auch als Retrofit nachgerüstet werden. Die unabhängig arbeitende<br />
Maschine mit Servoantrieb synchronisiert den Betrieb der vor- und nachgeschalteten Linienkomponenten<br />
und sorgt für einen positiven Faltschachteltransfer mit Transportzahnriemen.<br />
Insgesamt verarbeitet die Maschine bis zu 400 Faltschachteln pro Minute.<br />
Halle 3.0, Stand B49<br />
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BETRIEBSTECHNIK I<br />
Data Mining als Pharma-Service<br />
Bosch Packaging Technology stellt auf der Achema seine neue<br />
Data-Mining-Dienstleistung vor, die seit kurzem im Rahmen des<br />
Pharma Service für feste Darreichungsformen angeboten wird.<br />
Hierfür laufen bei der Bosch-Tochter Hüttlin die Fäden<br />
zusammen. Ziel ist es, im Sinne von Industrie 4.0 bereits vorhandene<br />
Maschinendaten effektiver auszuwerten, um Fehlerursachen<br />
zu identifizieren und zu beseitigen.<br />
„Bislang wurden etwa 50 % der Abweichungen als ‚menschliches<br />
Versagen‘ eingestuft“, so Dr. Marc Michaelis, Experte für kontinuierliche<br />
Fertigung und Prozessverifizierung bei Hüttlin. „Wir<br />
gehen aber davon aus, dass dies bei höchstens 10 % wirklich<br />
zutrifft. Der Rest wird oftmals aufgrund zu geringer Informationen<br />
fehlinterpretiert. Dabei liegen in der Regel genügend Daten vor,<br />
um den Ursachen tiefer auf den Grund zu gehen.“ Erste Projekte<br />
hätten gezeigt, dass sich<br />
dank Data Mining neue<br />
Muster und Fehlerquellen<br />
im Produktionsablauf<br />
erkennen und beheben<br />
lassen, um langfristig eine<br />
stabile Produktqualität zu<br />
erzielen.<br />
Halle 3.1, Stand C71<br />
www.boschpackaging.com<br />
Den Prozess im Blick<br />
Die Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH rückt auf der<br />
Messe den Produktionsprozess in jeder Automatisierungsstufe in<br />
den Fokus. Gezeigt werden neue Darreichungsformen und<br />
dazugehörige Produktionslösungen entlang des gesamten<br />
Wertschöpfungsprozesses.<br />
Das Unternehmen bietet beim Thema Labscale-Equipment ein<br />
umfangreiches Maschinenprogramm und umfassende Services.<br />
Bei der Pulverdosierung beeinflussen die physikalischen<br />
Besonderheiten des Füllmediums maßgeblich die Auswahl des<br />
richtigen Dosiersystems. Auf Basis jahrelanger Forschung wurde<br />
eine Pulverdatenbank entwickelt, die die verlässliche Klassifizierung<br />
des zu verarbeitenden Pulvers zulässt. Das passende<br />
Füllsystem wird schnell und effizient identifiziert.<br />
Die Drum Lab ist ein semi-automatischer Pulver-Mikrodosierer<br />
mit Walzenfülltechnologie. Mit je einer Anlage für die Injektoren-<br />
Montage und die Produktion des XStraw stellt das Unternehmen<br />
seine Kompetenz für den Einstieg in die Herstellung medizinischer<br />
und pharmazeutischer Produkte unter Beweis. Device<br />
Services heißt die neueste Ergänzung im Serviceangebot. Die<br />
Experten des Bereichs erarbeiten zusammen mit Kunden die<br />
Anforderungen an Neuentwicklungen von Device-Systemen und<br />
Medizinprodukten.<br />
Halle 3.0, Stand F47<br />
www.hoefliger.com<br />
Maßgeschneiderte Leistungen für Ansiedlungen in Chemieparks<br />
„Aus einem umfangreichen Serviceangebot können<br />
Unternehmen, die sich in einem Chemiepark in Deutschland<br />
ansiedeln möchten, maßgeschneiderte Leistungen auswählen.<br />
Unser Angebot reicht von A wie Abfallmanagement<br />
bis Z wie Zollkompetenz“, sagt Jürgen Vormann, Vorsitzender<br />
der Fachvereinigung Chemieparks im Verband der Chemischen<br />
Industrie (VCI). Den Gemeinschaftsstand bildet die Fachvereinigung<br />
Chemieparks mit den Chemieparks der Standortbetreiber<br />
BASF, Currenta, Evonik, Bayer Industriepark<br />
Brunsbüttel, Infraserv Höchst, Infraserv Knapsack und<br />
Mainsite. Flankiert werden die Industrievertreter von<br />
chemischen Regionalinitiativen wie ChemDelta Bavaria,<br />
CeChemNet, ChemSite und ChemCologne sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Bundes, Germany Trade &<br />
Invest (GTAI).<br />
Halle 9.1, Stand E41<br />
www.vci.de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 6/<strong>2018</strong><br />
Afriso, Güglingen 58<br />
amixon, Paderborn 17<br />
ARI-Armaturen,<br />
Schloß Holte-Stukenbrock 2. US<br />
Aveva, Sulzbach 51<br />
Bühler AG, CH-Uzwil9<br />
Bühler Technologies, Ratingen 55<br />
Bungartz, Düsseldorf3<br />
COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />
Pinneberg 43<br />
Durit, Wuppertal 69<br />
Filtration Group , Öhringen 21<br />
GEA Group, Düsseldorf 15<br />
Greif-Velox, Lübeck 45<br />
GSR Ventiltechnik, Vlotho 49<br />
Heinkel Process Technology,<br />
Besigheim 25<br />
Hillesheim, Waghäusel 23<br />
Huning Anlagenbau, Melle 22<br />
Infastaub, Bad Homburg 19<br />
Jessberger, Ottobrunn 45<br />
Jung Process Systems, Kummerfeld 43<br />
Labom, Hude 59<br />
Lewa, Leonberg 44<br />
Liebherr-Mischtechnik,<br />
Bad Schussenried 26<br />
Magnetrol, B-Zele5<br />
Mehrer, Balingen 47<br />
Neuhaus, Witten 61<br />
Nilfisk GmbH D Pinneberg 73<br />
Pepperl+Fuchs, Mannheim 57<br />
PH Industrie-Hydraulik, Ennepetal 13<br />
RKR Gebläse und Verdichter, Rinteln 58<br />
Rosta, Schwelm 65<br />
Ruwac, Melle 71<br />
Schwer Fittings, Denkingen 35<br />
Sick AG, Waldkirch7<br />
Siemens AG, Nürnberg 31<br />
Stöcklin Logistik AG, CH-Dornach 67<br />
TLT-Turbo, Zweibrücken 42<br />
TÜV SÜD Chemie Service, Leverkusen71<br />
Uni-Fördertechnik, Salzgitter 70<br />
Vega Grieshaber, Schiltach38 a-d<br />
Vogelsang, Essen 4. US<br />
Warex Valve, Senden 33<br />
Watson-Marlow, Rommerskirchen 39<br />
Wiese Fördertechnik, Burgwedel 27<br />
Witte Pumps, Tornesch 46<br />
Beilage:<br />
easyFairs, München<br />
Notduschen und Augenspülungen<br />
Im Bereich Arbeitsschutz sind<br />
Produktlösungen gefragt, die dem<br />
Schutz der Mitarbeiter dienen<br />
und dabei regulatorischen<br />
Vorgaben genügen und deren<br />
Auswirkungen auf die bauliche<br />
Gestaltung berücksichtigen. Mit<br />
Erfahrung und Produktinnovationen<br />
steht Haws als Partner für<br />
Anlagenplaner, Sicherheitsfachkräfte<br />
und -ingenieure mit leicht<br />
handhabbaren, sicher und<br />
zuverlässig funktionierenden<br />
Systemen bereit. Das vollständige<br />
Portfolio umfasst DVWG-zertifizierte<br />
und EN-konforme<br />
Augenspülungen, kombinierte Augen- und Notduschen, tragbare<br />
Lösungen für Augenspülung sowie Temperiersysteme.<br />
Halle 9.1, Stand A90a<br />
www.hawsco.com<br />
68 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
Sichere Flüssigkeitsabfüllung durch<br />
Kameratechnik<br />
Greif-Velox will im Abfüllprozess sensibler Flüssigkeiten aus den<br />
Bereichen Chemie, Petrochemie und Baustoffe durch den Einsatz<br />
innovativer Kameratechnik neue Standards setzen. Die effiziente<br />
und zuverlässige Abfüllung von Flüssigkeiten stellt viele individuelle<br />
Anforderungen – gerade im Bereich der Sicherheit. Insbesondere<br />
mit dem Einsatz von Kameratechnik kann die Prozesssicherheit<br />
und Leistungsfähigkeit der Anlagen erhöht werden. Da nicht<br />
jeder Behälter für jede Flüssigkeit geeignet ist, hat der Hersteller<br />
für jedes Produkt und jedes Gebinde eine passende Lösung. Zum<br />
Abfüllen von palettierten Gebinden und Produkten mit niedriger<br />
bis hoher Viskosität ist bspw. die vollautomatische Portalabfüllanlage<br />
Typ A-DOS-P1 ausgelegt. Eine besondere Rolle spielt die<br />
Integration neuartiger Kameratechnik, die vielschichtige und<br />
differenzierte Einsatzmöglichkeiten eröffnet. Zum Beispiel<br />
gewährleistet eine Digital-Vollbild-Kamera mit dem Bunghole-<br />
Recognition-Identifikations-System (BRIS) eine sehr schnelle,<br />
zuverlässige und gleichzeitige Erkennung aller Füllöffnungen bei<br />
auf der Palette stehenden Gebinden.<br />
Halle 3.0, Stand B71<br />
www.greif-velox.com<br />
Modularer Isolator<br />
Der Sterilitätstestisolator Stiso wird<br />
für aseptische sowie aseptischtoxische<br />
Anwendungen eingesetzt.<br />
Zu den Vorteilen zählen laut<br />
Hersteller u. a. ein durchdachtes<br />
Bedienerergonomie-Konzept, volle Flexibilität durch den<br />
modularen Aufbau, eine schnelle Inbetriebnahme sowie ein im<br />
HMI integriertes Handschuhprüfsystem. Mittels katalytischer<br />
Belüftung sowie dem Decojet-Verfahren erreicht das Gerät<br />
besonders kurze Zykluszeiten in der Dekontamination. Durch den<br />
Einsatz der H 2<br />
O 2<br />
-Flash-Verdampfung soll der Isolator zudem<br />
äußerst wartungsarm sein. Ein neues Dekontaminationssystem,<br />
Decopulse, erzeugt wesentlich kleinere Tröpfchen als klassische<br />
Vernebelungssysteme. Mit ihm sind somit noch schnellere und<br />
bessere Dekontaminationszyklen möglich.<br />
Halle 3.0, Stand A73<br />
www.optima-packaging.com<br />
Frankfurt a. M.<br />
Halle 8.0 | H3<br />
11. bis 15. Juni<br />
takes you to<br />
EXTREMES<br />
Vollautomatische Fassbefüllung<br />
Der Feige Ingegra 84 ist eine leistungsstarke Maschine für die vollautomatische<br />
und geeichte Hochleistungsbefüllung. Mit vier<br />
parallel arbeitenden Arbeitsstationen kann der Durchlauf der<br />
Fässer deutlich beschleunigt werden; mit Zusätzen ist sogar eine<br />
Befüllung von Iso-Stahl- oder Iso-Kunststofffässern zwischen 50<br />
und 230 l möglich. Zu den neuen Features gehört eine SAP-Anbindung,<br />
die die Integration in individuelle Prozesse vereinfacht,<br />
während eine genaue Zustandsabfrage per Condition-Monitoring<br />
jederzeit möglich ist. Über Remote Control per Handheld ist die<br />
Maschine mobil zu bedienen, was u. a. eine schnellere Fehlerbeseitigung<br />
möglich machen soll. Die Drehmomentkontrolle beim<br />
Verschließen der Fässer sorgt für Sicherheit im Abfüllprozess.<br />
Halle 3.0, Stand F38<br />
www.feige.com<br />
überzeugende<br />
hartmetall-lösungen:<br />
» OPTIMIERTER VERSCHLEISSSCHUTZ<br />
» LÄNGERE LEBENSDAUER<br />
» EFFEKTIVERE PROZESSE<br />
» HÖHERE WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
» durit.de
BETRIEBSTECHNIK I<br />
Sicherheitsschrank mit Zusatzschutz<br />
Die Sicherheitsschränke Typ 90 von Düperthal bieten 90 min<br />
Feuerwiderstandsfähigkeit. Der Sicherheitsschrank Battery XL ist<br />
zudem speziell für die hohen Anforderungen zur sicheren<br />
Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien konstruiert, die sich bei<br />
Fehlfunktionen selbst entzünden<br />
können. Neu ist ein Mechanismus bei<br />
Bränden, die im Inneren des<br />
Schrankes entstehen. Dieser schließt<br />
und verriegelt selbstständig die<br />
Schranktüren, um ein Öffnen durch<br />
Mitarbeiter und eine eventuell entstehende<br />
Rauchgasexplosion (Backdraft)<br />
zu verhindern. Nur autorisierte<br />
Personen und Experten der<br />
Feuerwehr können die Türen<br />
entriegeln.<br />
Halle 4.1, Stand L49<br />
www.dueperthal.com<br />
Einfach und komfortabel freimessen<br />
Das Dräger X-am 8000 misst bis zu sieben<br />
toxische oder brennbare Gase und Dämpfe sowie<br />
Sauerstoff gleichzeitig. Ein klares Signalisierungskonzept<br />
und praktische Assistenzfunktionen<br />
sorgen für umfassende Prozesssicherheit.<br />
Das X-am 8000 unterstützt verschiedene typische<br />
Anwendungen mit speziell entwickelten<br />
Assistenzfunktionen, die den Nutzer Schritt für<br />
Schritt durch den jeweiligen Prozess führen. Beim<br />
Freimessen berechnet das Gerät aus Parametern<br />
wie Messgasen, Temperaturgrenzen und eingegebener<br />
Schlauchlänge die erforderliche Flutungszeit<br />
mit der verwendeten Sonde. Handlich und robust, lässt es<br />
sich intuitiv über drei Funktionstasten mit einer Hand bedienen.<br />
Im Alarmfall warnt das Gerät mit farbigen Alarm-LEDs, einer<br />
lauten Hupe sowie deutlich spürbarer Vibration.<br />
Halle 9.1, Stand B65<br />
www.draeger.com<br />
Dokumentieren, Organisieren, Auswerten<br />
Die Software EcoWebDesk<br />
unterstützt bei sämtlichen<br />
Prozessen im Arbeits- und<br />
Umweltschutz. Daten<br />
können dezentral erfasst<br />
und zentral ausgewertet<br />
werden. Die Dokumente<br />
sind strukturiert und stets<br />
aktuell. Aufgaben werden transparenter und die zuständigen<br />
Personen flexibel eingebunden. EcoWebDesk ist geeignet,<br />
Managementsysteme gemäß ISO 14001, ISO 50001 und OHSAS<br />
18001 zu unterstützen. Mit acht Fachmodulen umfasst die Online-<br />
Lösung die Bereiche Arbeitssicherheit, Audit- und Gefahrstoffmanagement,<br />
Legal Compliance, Online-Unterweisungen, Prozessmanagement<br />
sowie Öko-Controlling und Nachhaltigkeit. Die<br />
Querverbindungen zwischen den individuell kombinierbaren<br />
Bausteinen stärken die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit<br />
und ermöglichen einen ganzheitlichen Blick auf Unternehmensprozesse.<br />
Alle Fachmodule sowie die Funktionen der neuen<br />
Software-Version 10.2 werden auf der Achema präsentiert.<br />
Halle 9.1, Stand A52<br />
www.ecointense.de<br />
Hochdynamische Mikrowellenbeheizung<br />
von Reaktoren<br />
Aufgrund ihrer großen geometrischen Oberfläche und ihres guten<br />
Durchströmungsverhaltens eignen sich keramische Schäume<br />
bestens für die Verwendung in heterogen katalysierten Gasreaktionen.<br />
Für eine effiziente Reaktionsführung ist dabei ein optimales<br />
Wärmemanagement notwendig. Mikrowellen ermöglichen hier<br />
ein schnelles Aufheizen der Katalysatoren und können die katalytische<br />
Schadstoffreduzierung vor allem bei diskontinuierlich<br />
auftretenden Abgasmengen, Schwankungen der Abgastemperatur<br />
oder dynamisch ablaufenden Reaktionen effizienter steuern.<br />
Gemeinsam mit dem Fraunhofer ICT hat das Fraunhofer IKTS<br />
eine hochdynamische Mikrowellenbeheizung<br />
und eine skalierbare<br />
Anlagentechnik für mikrowellenbeheizte<br />
Reaktoren entwickelt.<br />
Tests in der CO- und HC-Oxidation<br />
sowie DeNOx-SCR-Reaktion<br />
belegen deutliche Vorteile, vor<br />
allem in dynamischen Prozessen.<br />
Halle 4.0, Stand D3<br />
www.ikts.fraunhofer.de<br />
Uni-Fördertechnik.indd 1 23.01.<strong>2018</strong> 15:39:25<br />
70 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />
Pharma-Etiketten bedrucken oder<br />
codieren<br />
Mit dem digitalen Highspeed-Drucksystem Digiline Label können<br />
Pharmaunternehmen und Verpackungsdienstleister alt<br />
hergebrachte Technologien wie den relativ langsamen Thermotransferdruck<br />
oder den aufwändigen druckklischee-basierten<br />
Flexodruck ablösen. Die Maschinen sind als sogenannte<br />
Whitelines konzipiert, d. h. die<br />
völlig blanken Etiketten werden<br />
mit dem Artwork, das als PDF<br />
hochgeladen wird, und den<br />
variablen Daten in einem<br />
Arbeitsschritt bedruckt.<br />
Anschließend wird der gesamte<br />
Druck mit einer Zeilenkamera<br />
überprüft. Wird ein fehlerhaftes<br />
Etikett entdeckt, wird dieses „on<br />
the fly“ mit einem weiteren Drucksystem entwertet. Die Entwertung<br />
selber wird nochmals gegengeprüft. Entwertete Etiketten<br />
werden später im Etikettierer ausgeschleust.<br />
Herzstück der Digiline Label ist ein berührungsloser UV-Inkjetdrucker.<br />
Er garantiert auch bei hohen Geschwindigkeiten von bis<br />
zu 60 m/min ein brillantes Druckbild auf unterschiedlichen<br />
Etikettenmaterialien wie Papier, PP, PE und PVC. Der Druck ist<br />
gegen Abrieb sowie Licht und alkoholbasierte Lösemittel<br />
beständig. Die hochauflösende Inspektionskamera lässt sich über<br />
ein intuitives User Interface schnell und einfach einrichten. Sie<br />
prüft auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten zuverlässig<br />
Inhalt und Qualität von Text- und Codeelementen.<br />
Halle 3.1, Stand B11<br />
www.ruwac.de<br />
05226-9830-0<br />
www.atlanticzeiser.com<br />
Mehrweg-Behälter aus Edelstahl<br />
Ruwac.indd 1 12.03.<strong>2018</strong> 15:56:13<br />
Der neue Schäfer Cube ist ein Mehrweg-Behälter aus Edelstahl in<br />
rahmenloser Leichtbaukonstruktion. Durch das ergonomische<br />
Design und die gewichtssparende Konstruktion eignet er sich<br />
laut Hersteller für nahezu alle Anforderungen in der Chemie-,<br />
Farben-, Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Mineralölindustrie.<br />
Der Behälter ist<br />
nach ADR zertifiziert und<br />
unter UN 31 A/Y zum<br />
Transport gefährlicher<br />
Güter bis zu 2 kg/l<br />
zugelassen.<br />
Zu einem weiteren Vorteil<br />
gehört die Restentleerung<br />
des Behälters durch den<br />
tiefgezogenen, totraumarmen Unterboden. Die im Verhältnis zu<br />
Standard-Edelstahl-IBCs reduzierte Gesamthöhe ermöglicht<br />
darüber hinaus die Nutzung auf vorhandenen Produktionsanlagen,<br />
die aktuell auf Kunststoffbehälter ausgelegt sind, und<br />
erweitert so die Einsatzbereiche der Behälter.<br />
Zusätzliche auf der Achema vorgestellte Produkthighlights sind<br />
Ionenaustauscher sowie Lebensmittelcontainer. Die Ionenaustauscher<br />
sind mit unterschiedlichen Volumina und in einer<br />
Version aus Edelstahl mit Polyurethanummantelung (PU) oder<br />
als Eco-Variante mit Kopf- und Fußringen aus Polypropylen (PP)<br />
erhältlich.<br />
Halle 3.0, Stand B3<br />
www.schaefer-container-systems.de<br />
TÜVSÜDChemieService<br />
Wir stehen für Global Inspectioneering!<br />
Wir sind der Prozesspartner unserer Kunden und<br />
nicht nur Anbieter von Prüfleistungen. Wir sind für<br />
Sie da und übernehmen Verantwortung, so dass<br />
Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können.<br />
Unsere Experten haben die notwendige langjährige<br />
Erfahrung und unsere Qualität ist geprüft<br />
und anerkannt.<br />
www.tuev-sued.de/chemieservice<br />
TÜV SÜD Chemie Service GmbH Kaiser-Wilhelm-Allee Geb. B407 51368 Leverkusen<br />
Tel.: +49 214 30-28183 E-Mail: vertrieb.chemieservice@tuev-sued.de<br />
Chemie Service<br />
Mehr Sicherheit.<br />
Mehr Wert.<br />
VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong> 71<br />
TÜV-Süd.indd 1 30.04.<strong>2018</strong> 14:07:20
BETRIEBSTECHNIK I<br />
GMP-fähiges Hotmelt-System<br />
Die IHD-Serie von Romaco<br />
Innojet ist speziell für das<br />
Coating und die Granulation<br />
von Pharmaprodukten mit<br />
heißen Fetten und Wachsen<br />
entwickelt worden. Dabei<br />
richtet sich der Fokus auf die<br />
GMP-Fähigkeit der CIP-fähigen<br />
Systeme, insbesondere was die<br />
Validierung der Reinigungsmaßnahmen<br />
anbelangt. Zu<br />
diesem Zweck wurden sämtliche Dichtungsstellen, Spalten und<br />
eingeschlossene Räume eliminiert sowie auf Flanschverbindungen<br />
weitestgehend verzichtet. Die gerade Auslegung der<br />
Leitungen, durch die das Hotmelt-Coating fließt, verhindert die<br />
Ablagerung von Produktresten. Alle produktberührenden<br />
Oberflächen im Innern der IHD-Systeme wurden so angeordnet,<br />
dass sie leicht einsehbar sind und sich für die Durchführung von<br />
SWAB-Tests eignen. Nach der Reinigung kann man das System zur<br />
Inspektion schnell und einfach aufklappen. Dank des totraumfreien<br />
Hygienedesigns der IHD-Serie von Romaco Innojet lassen<br />
sich Kreuzkontaminationen zuverlässig ausschließen.<br />
Um eine exakte und gleichmäßige Wärmeverteilung zu ermöglichen,<br />
wurde das Innojet IHD als beheizbarer Monoblock konzipiert,<br />
in den alle funktionalen Baugruppen integriert sind. Sowohl<br />
der Schmelzbehälter als auch die Dosiereinrichtung und der<br />
Ventilblock sind in denselben Wärmekreislauf eingeschlossen<br />
und müssen folglich nicht separat aufgeheizt und isoliert werden.<br />
Halle 3.0, Stand B49<br />
www.romaco.com<br />
Tempo erhöhen bei optimaler<br />
Dokumentation<br />
Beim Kennzeichnen von Arzneimitteln gleichzeitig Nachvollziehbarkeit<br />
und Effizienz erhöhen – Herma präsentiert auf der<br />
Achema <strong>2018</strong> eine neuartige Lösung, die beides kombiniert.<br />
Mit dem innovativen Rückführungsmodul bleiben fehlerhafte<br />
Etiketten auf dem Trägerband und werden nicht mehr, wie bisher<br />
üblich, auf einer Etikettensammelrolle abgespendet. Mit dem<br />
neuen Etikettenrückführungsmodul von Herma, das weltweit<br />
zum Patent angemeldet wurde,<br />
wird die Zeit für das<br />
Ausschleusen von Schlechtetiketten<br />
um mehr als die<br />
Hälfte verringert. Denn: der<br />
gesamte Abspendeprozess wird<br />
ausgelassen. Etiketten mit nicht<br />
ausreichender Qualität bleiben<br />
nun auf dem Trägerband. Dazu<br />
fahren blitzschnell zwei<br />
abgerundete, halbzylinderartige Schieber über die Ablösekante.<br />
Der Radius ist dabei so gewählt, dass das Etikett sich nicht vom<br />
Trägerband löst, sondern dort verbleibt. Der Lauf des zu etikettierenden<br />
Produkts wird dabei weder gestoppt noch verlangsamt.<br />
Der Anwender kann nach Beendigung der Charge das Trägerband<br />
problemlos abwickeln und jedes fehlerhafte Etikett analysieren<br />
und dokumentieren. Mögliche Fehlerquellen können so schneller<br />
erkannt und für zukünftige Chargen effizient behoben werden.<br />
Eine Bilanzierung der Etiketten ist einfach möglich.<br />
Halle 3.1, Stand F57<br />
www.herma.com<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 52. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />
Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />
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Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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72 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
I BETRIEBSTECHNIK<br />
Maschineneinhausungen in sensiblen<br />
Bereichen<br />
Item Life-Science-Engineering bietet Anwendern eine auf die<br />
Branche ausgerichtete, modulare Profiltechnik aus Aluminiumkomponenten.<br />
Die damit konstruierten Anlagen und Betriebsmittel<br />
können Vorgaben von GMP (Good Manufacturing<br />
Practice) und FDA (Food and Drug Administration) erfüllen. Bei<br />
Bedarf lassen sich die Konstruktionen einfach an sich veränderte<br />
Bedingungen bspw. hinsichtlich des Platzbedarfs anpassen –<br />
ohne eine große Partikelbelastung zu verursachen, da die<br />
modularen Bauteile einfach miteinander verschraubt werden<br />
können. Mit der Baureihe X entstehen Konstruktionen mit<br />
geschlossenen Oberflächen, die für den Einsatz in Reinräumen<br />
geeignet sind. Der minimierte Kantenradius der Profile X<br />
ermöglicht eine übergangslose Verbindung zwischen einzelnen<br />
Profilen. Das aseptische Herstellen und Abfüllen ist mit der<br />
Lösung ebenso möglich. Die<br />
Baureihe XMS sorgt zudem<br />
dafür, dass Schleusen oder<br />
Maschineneinhausungen<br />
sicher schließen und sensible<br />
Produktionsbereiche so<br />
voneinander abgetrennt sind.<br />
Die Leitungen der Maschinenkabinen<br />
liegen zudem<br />
geschützt in Kabelkanälen,<br />
was die Reinigungsarbeiten<br />
deutlich erleichtert.<br />
Halle 9.1, Stand A68<br />
www.item24.de<br />
High-Containment für hochpotente<br />
Pharmazeutika<br />
Zur Achema präsentiert Bosch Packaging Technology eine schnelle<br />
und zugleich hochpräzise Kapselfüllanlage für Kleinchargen.<br />
Dank der eigens designten Plattform für den vollautomatisierten,<br />
waschbaren Containment-Prozess ermöglicht die GKF 720 eine<br />
effiziente und ressourcensparende Verarbeitung für alle Hartkapseltypen.<br />
„Die Anlage ist<br />
speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Herstellern hochpotenter<br />
fester Pharmazeutika zugeschnitten“,<br />
sagt Benedict<br />
Kleine-König, Produktmanager<br />
bei Bosch Packaging Technology.<br />
„Ihre hohen Sicherheitsanforderungen<br />
sowie die<br />
Prozessgenauigkeit und<br />
-stabilität standen bei der<br />
Entwicklung im Fokus. Das<br />
OEB5-Containment sorgt für<br />
höchsten Bediener-,<br />
Maschinen- und Produktschutz<br />
und senkt durch den<br />
minimalen Wasserbedarf, die 100%-Fehlerkapselerkennung und<br />
den geringen Platzbedarf zusätzlich Kosten.“ Aufbauend auf der<br />
langjährigen Erfahrung mit der 702 ProTect und der 1700 HiProTect-<br />
Serie, komplettiert die GKF 720 das Bosch Containment-Portfolio<br />
durch eine Ausbringleistung von 720 Kapseln pro Minute.<br />
Halle 3.1, Stand C71<br />
www.bosch.com<br />
Gedichtete Normelemente<br />
Die Normelemente von Ganter werden laut Hersteller den sehr<br />
hohen Anforderungen der EHEDG und des 3-A-Sanitary<br />
Standards gerecht. Momentan bietet der Hersteller unter dem<br />
Label „Hygienic Design“ verschiedene Varianten von Knöpfen,<br />
Griffen, Klemmhebeln, Stellfüßen und Schrauben an, die<br />
allesamt konstruktiv auf minimale Verschmutzung sowie<br />
einfache Reinigung optimiert sind. Als Material kommt in allen<br />
Fällen nichtrostender<br />
Edelstahl zum Einsatz,<br />
dessen Oberflächen<br />
gleitgeschliffen oder<br />
poliert sind. So wird<br />
die maximale Oberflächenrauigkeit<br />
unter<br />
Ra 0,8 µm gehalten,<br />
weshalb sich Schmutzpartikel<br />
nicht festsetzen<br />
können und bei der<br />
Reinigung zuverlässig<br />
entfernbar sind.<br />
Ein weiteres, zentrales Merkmal der Ganter-Normelemente ist<br />
die Totraumfreiheit. Es gibt keine Bauteil-Innenbereiche, in<br />
denen sich Substanzen ansammeln können. Ein hygienisch<br />
sicheres Dichtungskonzept, das per Softwaresimulation verifiziert<br />
wurde, garantiert, dass die FDA-konformen Elastomer-<br />
Dichtungen montiert überall flächenbündig anliegen und ihre<br />
Funktion langfristig erfüllen.<br />
Halle 11.0, Stand C36<br />
Nilfisk Produktförderanlagen<br />
- Druckluft- und elektrisch betrieben. Ideal für Pulver und Granulate.<br />
Entdecken Sie unsere<br />
Anlagen und die zahlreichen<br />
Vorteile, die<br />
sich Ihnen bieten –<br />
darunter eine gesteigerte<br />
Produktionskapazität,<br />
eine erhöhte Produktqualität<br />
sowie Hygiene<br />
im Produktionsprozess.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch:<br />
ACHEMA | Halle 6.0 | Stand A50<br />
www.ganter-griff.de<br />
www.nilfisk.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 7-8/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 24. 07. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 09. 07. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Um gefährliche Abfälle energie- und ressourceneffizient aufzubereiten,<br />
werden auf dem ehemaligen Gelände der VEB Schwarze Pumpe<br />
zwei mit Thermalöl beheizte Vakuumverdampfer eingesetzt<br />
02 Industrieroboter palettieren bei einem österreichischen Hersteller<br />
für Ketchup und Mayonnaise an zentraler Stelle Eimer, Kanister und<br />
gleichzeitig Kartonagen<br />
04<br />
Der direkte Weg<br />
Internet:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-Paper:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
Redaktion:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
03 Durch Schaumbildung in Biogas-Anlagen können sich Überdrucksicherungen<br />
in den Systemen zusetzen: Metall-Berstscheiben sorgen<br />
hier für Sicherheit<br />
04 Inspektionsmaschinen für Tabletten und Kapseln stellen sicher,<br />
dass keine fehlerhaften oder falschen Arzneimittel an Patienten geraten<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
74 VERFAHRENSTECHNIK 6/<strong>2018</strong>
präsentiert Ihre<br />
INNOVATION<br />
EXCELLENCE <strong>2018</strong><br />
DAS VERNETZTE<br />
MULTIMEDIA PROGRAMM:<br />
LIVE ON TOUR<br />
DIGITAL<br />
SOCIAL MEDIA<br />
WEB-BLOG<br />
PRINT<br />
Zeigen Sie Ihre Excellence <strong>2018</strong> – Sprechen Sie uns an:<br />
Telefon: 06131/992-265<br />
Teilnehmer <strong>2018</strong>:
LÖSUNGEN<br />
ENTSTEHEN, WO MAN<br />
ÜBER DEN STANDARD<br />
HINAUSDENKT<br />
Bei allem, was wir tun, verlieren wir nie aus den Augen, worum es für Sie geht:<br />
wirtschaftliche Prozesse und maximale Flexibilität.<br />
Als Erfinder der elastomerbeschichteten Drehkolbenpumpe und als Innovationstreiber im<br />
Bereich der Förderung hochviskoser und abrasiver Medien sehen wir uns bei Vogelsang<br />
dem guten Ruf der deutschen Maschinenbauindustrie verpflichtet. Seit der Gründung des<br />
Unternehmens 1929 liefern wir technische Maschinen, deren Funktionalität, Qualität und<br />
Zuverlässigkeit von unseren Kunden weltweit hoch geschätzt werden.<br />
In der chemischen Industrie sind es vor allem ihre außerordentliche Widerstandsfähigkeit<br />
und Flexibilität, die die intelligent konstruierten, kompakten Drehkolbenpumpen von Vogelsang<br />
zu einem unverzichtbaren Teil effizienter Verarbeitungsprozesse machen. Denn die Pumpen<br />
sind selbstansaugend, trockenlaufunempfindlich, in ihrer Förderrichtung umkehrbar sowie in<br />
unterschiedlichen Materialien erhältlich. Auch hier zeigt sich die praxisorientierte Denkweise<br />
des Unternehmens: Die Pumpen sind vielseitig einsetzbar, aber auch an die Erfordernisse<br />
im speziellen Einsatzfall anpassbar.<br />
vogelsang.info<br />
11. - 15. Juni <strong>2018</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
Halle 8 Stand F64<br />
ENGINEERED TO WORK
RadaR-Füllstandmessung<br />
mit 80 gHz<br />
industrielle Prozesse werden immer individueller und<br />
komplexer. dabei ist es leicht, das passende messgerät<br />
auszuwählen. die Radarsensoren VegaPuls 64 für<br />
Flüssigkeiten und VegaPuls 69 für schüttgüter sind<br />
die lösung für eine zuverlässige Füllstandmessung.<br />
manCHmal Fällt<br />
die auswaHl sCHweR …<br />
Dynamikbereich 120 dB<br />
schlecht reflektierende medien?<br />
staub, Kondensat oder anhaftungen?<br />
die 80 gHz-Radarsensoren behalten<br />
den vollen durchblick.<br />
Prozessanschluss ab ¾"<br />
mit kleinem einschraubgewinde und<br />
kompakter Bauform: der VegaPuls 64<br />
für kleinste Flüssigkeitsbehälter.<br />
Fokussierung 3°<br />
Keine störsignale bei einbauten:<br />
abstrahlwinkel ab 3° bei der<br />
messung von Flüssigkeiten und<br />
4° bei schüttgütern.<br />
genauigkeit +/-1 mm<br />
der VegaPuls 64 punktet, gerade<br />
bei hochwertigen Flüssigkeiten, auf den<br />
tropfen genau.<br />
beDienung<br />
80 gHz-Radarsensoren können auch drahtlos<br />
mit smartphone oder tablet bedient werden.<br />
üBRigens: alle Vega-Füllstand sensoren seit 2002<br />
lassen sich mit Bluetooth nachrüsten. universelles<br />
Bedienmodul PliCsCOm tauschen. Fertig!<br />
Halle 11.1, Stand C63<br />
mehr informationen: www.vega.com/radar<br />
telefon +49 7836 50-0 | e-mail info.de@vega.com
… Beim Füllstandmessen<br />
ist es einFaCH:<br />
80 GHz-RadaR!<br />
ein sensor für schüttgüter.<br />
Klingt einfach, ist einfach!<br />
ein sensor<br />
für Flüssigkeiten.