2-2018
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Industrie 4.0<br />
Erst die digitale Fabrik, dann Industrie 4.0<br />
Blick in den Control Room der digitalen Fabrik von Trumpf (Firmenbild)<br />
Der Werkzeugmaschinen-Produzent<br />
Trumpf hat in Chicago ein Technologiezentrum<br />
eröffnet. Dabei handelt<br />
es sich nach Unternehmensangaben<br />
um die erste komplett mit digital<br />
vernutzten Produktionsprozessen<br />
geplante Smart Factors für Industrie-4.0-Lösungen.<br />
Auf 5500 qm<br />
Fläche ist die gesamte Produktion<br />
digital miteinander vernetzt – vom<br />
Auftragseingang über die Konstruktion<br />
und die Fertigung bis zur Auslieferung.<br />
Die Firma Trumpf zeigt<br />
mit dem weltweit ersten digitalen<br />
Werk, dass Industrie 4.0 immer<br />
mehr Realität wird.<br />
Industrie 4.0 bedeutet die dezentrale<br />
Steuerung von Maschinen,<br />
Anlagen und Prozessen mithilfe<br />
von Cyber Physical Systems<br />
und Cloud Computing, basiert also<br />
in erster Linie auf der Ausnutzung<br />
modernster Datenverarbeitungsund<br />
Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Schrittweise ist diese Umstellung<br />
und Weiterentwicklung der Produktion<br />
möglich. Ansatzpunkte und Themengebiete,<br />
wo Nutzeffekte besonders<br />
effizient erzielt werden können,<br />
stellt dieser Beitrag vor.<br />
Digital Engineering: Schwerpunkt<br />
Robotik<br />
Als Technologiepartner für produzierende<br />
Unternehmen erforscht<br />
und entwickelt das Fraunhofer-Institut<br />
für Fabrikbetrieb und -automatisierung<br />
(Fraunhofer IFF) Verfahren<br />
und Produkte von der Idee bis zur<br />
Serienreife und führt diese gemeinsam<br />
mit Anwendern in die Praxis<br />
ein. Besonderes Gewicht bekommen<br />
hierbei neue Methoden und<br />
Technologien des Digital Engineering<br />
und ihr umfassender Einsatz<br />
bei der Entwicklung, der Herstellung<br />
und dem Betrieb von Produkten<br />
und Produktionssystemen.<br />
Auf dieser Grundlage entwickelt<br />
das Institut innovative Lösungen in<br />
Forschungsfeldern wie Intelligente<br />
Arbeitssysteme oder Ressourceneffiziente<br />
Produktion und Logistik.<br />
Dabei setzen die Wissenschaftler<br />
auf ihre Kompetenzen in der Robotik,<br />
beim Messen und Prüfen, bei<br />
der Gestaltung von Prozessen in<br />
Produktion und Logistik sowie bei<br />
der technologiebasierten Assistenz<br />
und Qualifizierung. Etwa unter dem<br />
Motto „Plug&Produce“ wird gezeigt,<br />
wie flexible Produktion im Industrie-4.0-Kontext<br />
zu verstehen ist.<br />
Schwerpunkte sind konfigurierbare<br />
und rekonfigurierbare Roboterzellen<br />
sowie Sensoren als Agenten.<br />
Anwendungsspezifische Sprachen<br />
für die Mensch-Maschine-<br />
Kommunikation<br />
Industrie 4.0 wird meist mit Vernetzung<br />
und Flexibilisierung gleichgesetzt.<br />
Dabei ist ein wichtiger<br />
Schwerpunkt die Integration des<br />
Menschen in diese neue Arbeitswelt.<br />
Es geht darum, jene Aufgaben<br />
bei denen der Mensch noch<br />
wichtiger Faktor ist, durch Maschinen<br />
zu unterstützen. Das heißt die<br />
Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
zwischen Mensch und Maschine<br />
bekommt eine noch wichtigere Rolle.<br />
Es gibt viele neue Ansätze, um die<br />
Mensch- Maschine-Kommunikation<br />
zu verbessern. Wichtig dabei ist es,<br />
die geforderte Flexibilität der Produktion<br />
bestmöglich durch Software zu<br />
unterstützen und auch Fachexperten<br />
ohne Programmierkenntnisse<br />
die Konfiguration von Systemen zu<br />
ermöglichen. Dafür werden anwendungspezifische<br />
Sprachen (Domain<br />
26 2/<strong>2018</strong>