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Reiten im Gelände Auf dem Pferderücken quer durch Deutschland ...

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Wenn ein Pferd vor einem Auto oder Traktor scheut, kann die Situation<br />

schnell eskalieren und für alle Beteiligten gefährlich werden ...<br />

Tipp 3: Habe einen Plan. Immer!<br />

Je realistischer du deine eigenen Fähigkeiten einschätzt, desto besser<br />

kannst du sie dir bewusst machen. Das bringt einen enormen Vorteil: Du<br />

gewinnst an Selbstsicherheit und bist da<strong>durch</strong> <strong>im</strong>mer mehr in der Lage<br />

mit deiner Angst umzugehen.<br />

Es gibt aber noch eine sehr effektive Methode, um deine Angst zu bewältigen.<br />

Tatsächlich lösen sich viele Probleme wie Stress, Angst, Unsicherheit<br />

und Blockaden in Luft auf, wenn du genau weißt, was du zu tun hast.<br />

Ein Reiter, der einen klaren Handlungsplan <strong>im</strong> Kopf hat, strahlt Selbstsicherheit<br />

aus und wird sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen.<br />

Wenn du souverän und selbstbewusst handelst, wird dich auch dein Pferd<br />

als Führer anerkennen. Bemerkt es jedoch, dass du unsicher wirst, weil<br />

du <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes keinen Plan hast, ist es gezwungen, für<br />

sich selbst zu sorgen, in<strong>dem</strong> es die Initiative ergreift. Be<strong>im</strong> Führen läuft<br />

es dich einfach über den Haufen oder es entscheidet, dass jetzt spontan<br />

eine kleine Futterpause angesagt ist. Be<strong>im</strong> <strong>Reiten</strong> geht es gegen deinen<br />

Schenkel, hat keine Lust zum Angaloppieren oder interpretiert einen Traktor<br />

als Raubtier. Wenn Du jetzt zusätzlichen Druck ausübst, wird es noch<br />

ungehorsamer und versucht vielleicht sogar, dich loszuwerden.<br />

Handlungspläne sind nichts anderes, als klare Anweisungen, wie du dich<br />

in best<strong>im</strong>mten Situationen verhalten sollst - und genau das brauchst du<br />

auch! Du trainierst sie, in<strong>dem</strong> du unterschiedliche Situationen gedanklich<br />

<strong>durch</strong>spielst. Egal, was du mit deinem Pferd tust, du solltest <strong>im</strong>mer einen<br />

klaren Handlungsplan haben. Sei konsequent, bei allem, was du mit deinem<br />

Pferd machst, jeden Tag! Dein Pferd hält sich gerne an feste Regeln.<br />

Es ist zufrieden, wenn es einen klaren Platz in der Rangordnung hat und<br />

einem ranghöheren Anführer folgen kann, der genau weiß, was er tut.<br />

Tipp 4: Sprich mit dir. Aber richtig!<br />

Schon von Kindesbeinen an führt der Mensch Selbstgespräche und psychologisch<br />

gesehen sind sie eine regelrechte Wunderwaffe bei der Bewältigung<br />

der Angst. Sie dienen als Ventil um Dampf abzulassen aber auch<br />

Wut und Frust bekommen erst gar keine Chance, sich in uns hineinzufressen.<br />

Zusätzlich werden unklare Gedanken erfasst und geordnet. Da<strong>durch</strong><br />

fällt es leichter, Entscheidungen zu treffen. Entscheidend dabei ist aber<br />

der Inhalt des Selbstgespräches. Negativbotschaften wirken wie eine sich<br />

selbst erfüllende Prophezeiung. Wenn man sich nur oft genug einredet,<br />

dass die Begegnung mit einem Traktor Gefahr bedeutet, wird sie tatsächlich<br />

zu einer Gefahr werden. Deshalb kommt es darauf an, negative Gedanken<br />

in positive umzuwandeln. Integriere unterstützende Selbstgesprä-<br />

WESTERNREITER – Juni 2011<br />

angst be<strong>im</strong> reiten 15<br />

che in dein tägliches Training und sage dir positive Sätze, bevor du aufs<br />

Pferd steigst. Schaffe <strong>im</strong> Training Situationen, in denen du früher negative<br />

Gedanken hattest und ersetze sie <strong>durch</strong> positive Selbstgespräche. Natürlich<br />

musst du das sehr intensiv üben. Mit der Zeit wirst du aber feststellen,<br />

dass du damit deinen eigenen psychischen Zustand beeinfl ussen kannst<br />

und dich so <strong>im</strong>mer ruhiger, selbstsicherer und mental stärker fühlst. Die<br />

Angst kommt dann gar nicht erst auf.<br />

Übung<br />

Mit dieser Methode entwickelst du ganz einfach<br />

positive Selbstgespräche:<br />

Falte ein Blatt Papier senkrecht in der Mitte. Überlege nun, welche<br />

negativen Sätze du häufi g verwendest und schreibe sie auf die linke<br />

Seite. Was sagst du, wenn du Angst hast? Was sind deine typischen<br />

Redewendungen, wenn du befürchtest, dass gleich etwas Schl<strong>im</strong>mes<br />

passiert?<br />

Als nächstes beginnst du, diese negativen Formulierungen in<br />

positive umzuwandeln, die du auf der rechten Seite notierst:<br />

Ich habe Angst! -> Ich traue mich!<br />

Das schaffe ich nicht! -> Ich gebe mein Bestes!<br />

Mistbock! -> Ich liebe mein Pferd!<br />

Das Hindernis geht schief! -> Ich reite sicher und präzise.<br />

Mein Pferd wird sich gleich erschrecken<br />

-> Ich weiß, was ich tue und reite konsequent!<br />

Positives Denken ist kein Selbstbetrug, sondern eine Frage der richtigen<br />

Sichtweise. Es bedeutet, dass du wirklichkeitsnah denkst. Dabei<br />

solltest du dich an deinen eigenen Fähigkeiten und denen deines<br />

Pferdes orientieren. Beurteile sie deshalb unbedingt realistisch, aber<br />

auch opt<strong>im</strong>istisch.<br />

Tipp 5: Angst wegatmen!<br />

Wenn die Angst kommt, geht unser Puls in die Höhe, wir beginnen vielleicht<br />

zu zittern oder zu schwitzen. In einer solchen Situation brauchen wir<br />

eine Methode, unser Erregungsniveau herunter zu fahren. Das ist schon<br />

deshalb wichtig, weil sich unsere Anspannung auf unser Pferd überträgt<br />

und ein aufgeregtes Pferd macht das Ganze noch schwieriger und endet<br />

schl<strong>im</strong>mstenfalls in einer Eskalation.<br />

Eine einfache und zugleich wirkungsvolle Methode ist die Entspannungsatmung.<br />

Dabei kommt es auf die richtige Technik an: Be<strong>im</strong> Einatmen<br />

solltest du darauf achten, in den Bauch zu atmen. Atme ganz natürlich<br />

ein. Allein das führt schon zu einem Entspannungsgefühl. Das Ausatmen<br />

sollte doppelt so lange dauern wie das Einatmen. Konzentriere dich darauf,<br />

ganz bewusst langsam auszuatmen. Stell dir vor, wie du deine angstvollen<br />

Gedanken einfach wegatmest, wie du alles ausströmen lässt, was<br />

dich belastet. Bevor du wieder mit <strong>dem</strong> Einatmen beginnst, halte kurz die<br />

Luft an. Spüre be<strong>im</strong> erneuten Einatmen, wie sich dein Körper mit frischer<br />

Energie füllt. Deine St<strong>im</strong>mung ist positiv und du fühlst, wie sich deine<br />

Anspannung langsam löst.<br />

Übrigens ist der Ausritt von Rika und Moni doch noch gut ausgegangen.<br />

Bauer Paul hatte erkannt, in welchen Schwierigkeiten Rika steckte und<br />

seinen Traktor sofort angehalten und den Motor abgestellt. Rika konnte<br />

sich selbst und Fritz wieder unter Kontrolle bringen und absteigen, bevor<br />

etwas Schl<strong>im</strong>meres passierte. Und Moni hatte eine tolle Idee: „Komm,<br />

lass uns mal tauschen. Ich reite Fritzchen nach Hause und Du kannst Peppy<br />

nehmen. Die ist cool.“ Glücklich über diesen Vorschlag schwang sich<br />

Rika in den Sattel von Peppy, in <strong>dem</strong> sie sich sofort sicher fühlte und Moni<br />

stieg auf den <strong>im</strong>mer noch leicht nervösen Fritz. Sie ritten den Feldweg<br />

hinunter bis zu der kleinen Abzweigung, der auf ein Feld führte. Dort warteten<br />

sie, bis Bauer Paul freundlich grüßend mit seinem Traktor an Ihnen<br />

vorbei fuhr. Er wunderte sich darüber, dass sich Fritz darüber gar nicht<br />

mehr aufregte ...

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