Reiten im Gelände Auf dem Pferderücken quer durch Deutschland ...

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seminar
Pferdegerechtes und gesund erhaltendes Reiten:
Dr. Gerd Heuschmann im Lager der Westernreiter
Dr. Gerd Heuschmann – dieser Name hat insbesondere
in der Szene der Klassischen Reiterei
in den vergangenen Jahren für Furore
gesorgt. Die Diskussion um pferdegerechtes
und gesunderhaltendes Reiten, gerade im Sinne
der Biomechanik, ist maßgeblich durch ihn
geprägt. Die Pferdeszene geradezu aufgerüttelt
hat sein erstes Buch „Finger in der Wunde. Was
Reiter wissen müssen, damit ihr Pferd gesund
bleibt“ – sicher eines der meistdiskutierten
Pferdebücher der letzten drei Jahre. Der Tierarzt
und Pferdewirt ist so zum Aufklärer und „Wegweiser“
insbesondere der klassischen Reitszene
geworden.
Doch die Lehren von Gerd Heuschmann beziehen
sich nicht rein auf die Klassische Reiterei.
Sein Antritt in der Westernszene war längst
überfällig, als Heuschmann im April 2010 sein
Debut vor einem reinen Westernreiter-Publikum
gab: Teresa und Dr. Daniel Dornbusch luden Dr.
Gerd Heuschmann auf ihr Gut Amtmannscherf
nach Odenthal in Nordrhein-Westfalen ein, und
stellten ihm eines der Urgesteine des Westernreitens
in Deutschland zur Seite: Gemeinsam
mit Jean-Claude Dysli fand hier ein Seminar der
Extraklasse zum Thema „Pferdegerechtes Westernreiten“
statt. Nur kurze Zeit später richtete
der Trainingsstall Leckebusch ein Seminar mit
Dr. Heuschmann aus – diesmal in Kooperation
mit Alfonso Aguilar.
Die Westernreiterei, die den Horsemanship-
Gedanken maßgeblich mit nach Deutschland
importiert hat, ist sicher eine sehr interessierte
Zielgruppe. So bemerkte Heuschmann auch
gleich, dass die Westernreiterei in vielen Bereichen
das Pferd in den Mittelpunkt stellt und
optimale Voraussetzungen für das Ziel des pferdegerechten
und den vierbeinigen Partner gesunderhaltenden
Reitens bietet. Im Leistungssport
muss dieses Credo nun weiter erhalten
werden!
Zuerst die Harmonie, dann der Leistungsaspekt
– danach bildet Dr. Heuschmann aus. Die Muskelphysiologie,
die Biomechanik und psychologische
Aspekte sowohl des Menschen als auch
des Pferdes bilden dabei den „Dreiklang“ der
wichtigen Ausbildungsbereiche.
Obwohl Dr. Heuschmann in seinen Vorträgen
insbesondere auf die Biomechanik und Muskelphysiologie
eingeht, betont er die Bedeutung
der Psychologie. »Reiten ist auch ein Stück weit
Selbsterziehung und Charakterschule«, so sein
Credo. »Selbstbewusst, ruhig, freundlich, klug
und konzentriert – dies trägt so viel zu gutem
Reiten bei. Das Pferd muss den Reiter natürlich
akzeptieren und respektieren, gleichzeitig jedoch
auch Freund für ihn sein.«
Sein Schwerpunkt liegt aber doch im Körperlichen.
Wie ein Westernpferd es schafft, rund 300
kg Masse (Reitergewicht und pferdeeigenes
Körpergewicht) zu tragen, die nach unten auf
seine Beine wirken, ohne zu Schaden zu nehmen
– das ist sein Thema.
Der Hals als tragender Hebel, das Nacken-Rückenband
im Zusammenspiel mit der Bemuskelung,
Balance, Schwung oder die Bedeutung des
langen Rückenmuskels als Bewegungsmuskel,
der bei dauerhafter Anspannung (=Verspannung)
auf das gesamte Pferd, vom Becken bis
zu den Halswirbeln wirkt und das Gegenteil
von natürlichen und ungestörten Gängen bewirkt
... das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus
den Themen, die das „Gesamtkunstwerk Pferd“
ausmachen und so eine wichtige Rolle im guten
Reiten spielen.
Für das Westernreiten kennzeichnend ist dabei
relativ eine starke Muskelspannung und Entspannung
im Wechsel. Und auch der Western-
WESTERNREITER – Juni 2011
sattel muss auch physiologischer Sicht durch
seine Länge und den starren Holzbaum besondere
Anforderungen erfüllen.
Auch wenn einige Zuschauer vielleicht etwas
anderes vermutet hätten – Jean Claude Dysli
unterstreicht die Ausführung von Dr. Heuschmann
aus der praktischen Sicht des Westernreiters
voll. Es war wie „Liebe auf den ersten
Blick“ zwischen dem gestandenen Horseman
und dem Tierarzt. Gleichgewicht und Bewegungsstruktur,
Psychologie und Einfühlungsvermögen
(Reiterhände!) spielen auch in Dyslis
Trainingsprogramm eine große Rolle.
Die abschließende Beurteilung der Premiere
im Lager der Westernreiter fi el daher rein positiv
aus: »Erstaunlich, wie klein so ein Quarter
Horse ist – aber stark wie ein Bär«, bemerkt ein
beeindruckter Gerd Heuschmann über die Westernpferde.
»Westernreiter und Klassischreiter müssen viel
offener miteinander umgehen. Ich liebe es, wie
Jean Claude Dysli mit seinen Pferden umgeht,
und habe hier viele Anregungen mitgenommen.
Sie müssen zum Reiten einfach ein cooler Typ
werden: Sehen Sie Jean Claude, der ist immer
relaxt. Ruhig und souverän, niemals grob, gespannt
oder mechanisch.«
Wenn das nur so einfach wäre!
„Vertikale und horizontale Balance“
2-Tagesseminar mit Gerd Heuschmann am 11./12. Juni
Am 11./12. Juni 2011 fi ndet auf dem Gut AmtmannScherf in 51519 Odenthal ein 2-tägiges
Seminar mit Gerd Heuschmann über vertikale und horizontale Balance, inklusive ausführlichen
Praxisteil, statt. Schwerpunktes sind die Biomechanik des ohne Anlehnung gerittenen Pferdes
und ein Vergleich der Balancezustände verschiedener Reitweisen. Gerd Heuschmann wird den
Finger in die Wunde schädlicher Ausbildungsmethoden beim Westernreiten legen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es wird viel Raum für Diskussionen bleiben.
Kosten: 2 Tage inklusive Mittagsessen: 115 Euro. 1 Tag: 85 Euro.
Teilnehmer mit eigenem Pferd: 165 Euro.
Weitere Informationen unter: www.amtmannscherf.de
oder telefonisch bei Teresa Dornbusch: 0179/5086541