28.05.2018 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 5 - Recht auf Bildung. Für alle

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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Gastautor<br />

«Die SDA ist ein systemrelevantes<br />

Unternehmen für unsere Wirtschaft.» Dies sagt<br />

ein FDP-Politiker dem Westschweizer Radio RTS<br />

in Lausanne. Vor dem Tamedia-Hauptsitz in<br />

Zürich benutzt ein BDP-Politiker fast dieselben<br />

Worte. Wenn sich Vertreter von wirtschaftsnahen<br />

Parteien so äussern und einen Streik der<br />

Angestellten einer Agentur, die sämtliche<br />

Schweizer Medien l<strong>auf</strong>end und anonym mit<br />

Inhalten versorgt, verteidigen, dann zeigt dies:<br />

Er war erfolgreich. Paradoxerweise hat der<br />

Streik der SDA mehr dafür getan, diesem Unternehmen<br />

Bekanntheit, Achtung und Wert zu<br />

verschaffen, als die Verleger, die vorgeben, die<br />

SDA mit der Privatisierung zu retten. Die SDA ist<br />

aus der Anonymität herausgetreten. Sie ist zum<br />

Medienstar geworden, mit einem Streik, der<br />

exemplarisch war punkto Beteiligung und<br />

demokratischer Durchführung. Die SDA zeigt,<br />

wie vorgegangen werden muss, um die Schweizer<br />

Medien aus der Krise herauszuführen. Die<br />

Medien müssen von ihren Machern selbst in die<br />

Hand genommen werden. Die Zivilgesellschaft<br />

muss intervenieren, um die Medien im Dienst<br />

der Demokratie zu retten. So wie es die Bürgergemeinschaft<br />

gezeigt hat, als sie sich für die<br />

Radio- und Fernsehgebühren aussprach. Die<br />

gute Nachricht: Mit der neuen Abgabe ab 2019<br />

wird genügend Geld zur Unterstützung der SDA<br />

vorhanden sein. Einer SDA, die nicht gezwungen<br />

sein wird, sich zu kannibalisieren, um ihren<br />

« privaten Eigentümern» eine Dividende auszuschütten.<br />

Sondern einer SDA, die im Dienste<br />

<strong>alle</strong>r Medien steht und wie die SRG <strong>alle</strong>n Bürgerinnen<br />

und Bürgern gehört. Und die den vom<br />

Verschwinden bedrohten Medien Abonnementsermässigungen<br />

gewähren kann. Ohne SDA wird<br />

es für die Regionalzeitungen schwierig, über<br />

regionenübergreifende Fragen zu berichten.<br />

Ohne SDA wird sich der Niedergang der Zeitungen<br />

und der Bezahlmedien – konkurrenziert<br />

durch die oft unentgeltlichen digitalen Informationen<br />

– un<strong>auf</strong>haltsam beschleunigen.<br />

Der Streik der SDA<br />

weist uns den Weg<br />

Frédéric Gonseth, Filmemacher und<br />

Co- Präsident von Medien für <strong>alle</strong>, FIJOU,<br />

hat <strong>auf</strong> eigene Initiative eine<br />

18-minütige Reportage («L’Agence<br />

pressée») über den Streik der SDA-<br />

Redaktion im Januar gedreht:<br />

www.youtube.com/watch?v=8G5PTH-<br />

6V4Uk&t=23s<br />

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