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18 BÜHNE<br />
gratuliert<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: SVEN KLÜGL<br />
25 JAHRE<br />
BÄPPI LA BELLE<br />
Hans-Dampf in<br />
allen Frankfurter<br />
Gassen<br />
Er war Präsident des deutschen<br />
Tanzlehrerverbands, ist<br />
Theaterbesitzer, Schauspieler, macht<br />
Travestie und Comedy, hat Angela<br />
Merkel, Lia Wöhr und die ehemalige<br />
Oberbürgermeisterin Petra Roth<br />
parodiert, er führt als Lisbet von<br />
Windsor durchs Historische Museum,<br />
ist Vizepräsident der Gemeinschaft<br />
Frankfurter Fastnacht und sitzt<br />
als Fraktionsmitglied der SPD im<br />
Frankfurter Stadtparlament. Und das<br />
sind bestimmt nicht alle Aktivitäten<br />
von Thomas „Bäppi“ Bäppler-Wolf,<br />
dem Hans-Dampf in allen Frankfurter<br />
Gassen! Anlässlich seines 25-jährigen<br />
Bühnenjubiläums hat das <strong>GAB</strong><br />
Magazin ihn zum Interview getroffen.<br />
Du hast aktuell deine Jubiläums-<br />
Show „25 Jahre Bäppi La Belle“ im<br />
Theatrallalla und am 2.6. die große<br />
Jubiläumsgala „This is my Life“ –<br />
was ist der Unterschied?<br />
Die Show im Theater ist ein Best-of<br />
meiner bisherigen Programme, mit<br />
Nummern wie „Aber bitte mit Sahne“,<br />
dem „Opernbesuch“ von Cissy Kraner, die<br />
FOTO: SVEN KLÜGL<br />
Angie ist dabei und viele Musical-Songs.<br />
In Offenbach mache ich „This is my Life“,<br />
mit Songs, die wichtige Meilensteine in<br />
meinem Leben waren. 1998 gab es schon<br />
einmal eine Show mit gleichem Namen,<br />
die erste Show, in der ich ohne Vollplaybacks<br />
live gesungen habe. Daher hieß sie<br />
„This is my live“, „live“ mit „v“. Ich bin doch<br />
ein Metapher-Mensch, aber leider versteht<br />
das niemand … In Offenbach starte<br />
ich mit „Goldfinger“ von Shirley Bassey,<br />
aber nicht als Shirley Bassey-Parodie.<br />
Ich singe es, weil „Goldfinger“ der erste<br />
Bond-Film war, den ich gesehen habe.<br />
Damals war ich 15 und habe beschlossen,<br />
Schauspieler zu werden. Nicht wegen<br />
Sean Connery, sondern wegen Gerd<br />
Fröbe. Kürzlich hat mir nach der Vorstellung<br />
von „Der zerbrochene Krug“ ein Gast<br />
gesagt: „Bäppi, du bist wie der Gerd Fröbe<br />
auf der Bühne“. Da habe ich gedacht, gut,<br />
alles richtig gemacht!<br />
Das Programm ist also sehr persönlich.<br />
Welche Highlights aus deinen<br />
Leben hast du noch ausgewählt?<br />
Meine erste Travestie Nummer, die ich auf<br />
der Bühne gemacht habe, aus „Cabaret“,<br />
ist dabei. Oder „Die Pokornys“ von Cissy<br />
Kraner. „Mit den Pokornys kann man nicht<br />
verkehren“ – der Witz war, dass ich damals<br />
einen Freund hatte, der Pokorny hieß! Ganz<br />
großes Kino! Dann haben wir einen ganzen<br />
Block mit Marlene-Liedern, die Tanzschule<br />
kommt natürlich auch mit entsprechenden<br />
Songs vor. Und natürlich Sunset Boulevard!<br />
Das Musical scheint dich ja stark<br />
beeindruckt zu haben, es taucht<br />
immer wieder auf …<br />
Als das Musical damals nach Niedernhausen<br />
gekommen ist, war das etwas ganz<br />
Besonderes – das lief ja nur in London! Ich<br />
habe im Ticket-Shop in der B-Ebene der<br />
Hauptwache gejobbt, und bin dann zusammen<br />
mit meinem damaligen Chef zur<br />
ersten Pressekonferenz gefahren, und da<br />
saßen alle, Andrew Lloyd Webber und alles<br />
was Rang und Namen hat. Und im Foyer<br />
waren die Original-Kostüme aus London<br />
ausgestellt. Das hat mich fasziniert, und<br />
dann habe ich Sunset Boulevard quasi<br />
von den Grundsteinen der Errichtung des<br />
Musical-Theaters an mitverfolgt. Und mein<br />
Freund Gaines Hall hat mitgespielt. Und<br />
dann muss man sagen, dass die Norma<br />
ja eine Tuntenmutti ist, wie sie im Buche<br />
steht! Eine Drag-Queen par excellence!<br />
Und deswegen ist Sunset Boulevard immer