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Leo Juni 2018

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6 SZENE<br />

FOTOS: MARK KAMIN<br />

CHORFESTIVAL VARIOUS VOICES <strong>2018</strong><br />

WHAT A<br />

FEELING!<br />

Das 14. Europäische LGBTI*-<br />

Chorfestival in München ist<br />

Geschichte – und hat Geschichte<br />

gemacht! Vom 9. bis 13. Mai trafen<br />

sich knapp 3.000 Sängerinnen und<br />

Sänger aus 19 Nationen zur bislang<br />

größten Ausgabe von Various<br />

Voices, das seit 1985 alle vier Jahre<br />

in einer anderen europäischen<br />

Stadt veranstaltet wird.<br />

„Think Big“: Das hatten sich die Münchner<br />

Organisatoren von Anfang an auf die<br />

(Regenbogen-)Fahnen geschrieben. So<br />

hatten sie vier Tage lang den kompletten<br />

Gasteig angemietet und dem Kulturzentrum<br />

ganz nebenbei den größten Event<br />

seiner 33-jährigen Geschichte beschert.<br />

200 Konzerte mit neunzig Chören und<br />

Stars wie Conchita waren hier zu Gast.<br />

Hinzu kamen Partys, eine Open-Air-Bühne<br />

mit Biergarten vor der Oper, Schiffsfahrten<br />

mit Chorgesang auf dem Starnberger See<br />

sowie die Aufführung von Orffs „Carmina<br />

Burana“, die tausende Musikfans auf den<br />

Odeonsplatz zog. Alle Veranstaltungen<br />

wurden begeistert angenommen und<br />

machten Various Voices <strong>2018</strong> zu einem<br />

Riesenerfolg und einem sicht- und<br />

hörbaren Signal queerer Lebensart weit<br />

über die Grenzen der Community hinaus.<br />

Die internationalen Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer zeigten sich begeistert von der<br />

fantastischen Organisation und gerührt<br />

von so viel „community spirit“. Gerade für<br />

die Gäste aus Osteuropa ein „einmaliges<br />

Zeichen von Freiheit und Toleranz“, wie es<br />

eine Sängerin aus der Ukraine beschrieb.<br />

Verantwortlich für diesen Erfolg war in<br />

erster Linie das seit Jahren unermüdlich<br />

arbeitende Orga-Team, das aus den<br />

Reihen der gastgebenden Münchner Chöre<br />

gebildet wurde und dem es unter anderem<br />

gelungen war, große Sponsoren an Land<br />

zu ziehen und so das Festival schon früh<br />

auf finanziell sichere Beine zu stellen.<br />

Außerdem gründete sich für Various<br />

Voices das Rainbow Sound Orchestra<br />

Munich sowie die Big Band Groove Sistaz,<br />

die das Geschehen begleiteten. Hinzu<br />

kamen hunderte engagierter Helferinnen<br />

und Helfer. Sie alle sorgten dafür, dass sich<br />

Münchens LGBTIQ*-Szene eindrucksvoll<br />

präsentierte.<br />

Bemerkenswert am Rande: Auch ein<br />

großes Chorfestival ist ein Spiegelbild der<br />

Veränderungen innerhalb der Szene, vor<br />

allem was die Generationen betrifft. Innerhalb<br />

der Chöre und im Publikum war die<br />

Generation 40 plus in der überdeutlichen<br />

Mehrheit. Das heißt auch: Großveranstaltungen<br />

dieser Art könnte es in zwanzig<br />

Jahren nicht mehr geben, wenn die Nachfolgegeneration<br />

sich für das Feeling großer<br />

Events nicht mehr begeistern kann und<br />

die Macher von internationalen Events wie<br />

den EuroGames 2004 oder eben Various<br />

Voices vermutlich nicht noch einmal in den<br />

Ring steigen.<br />

Aber jetzt darf erst einmal gefeiert werden:<br />

<strong>Leo</strong> gratuliert dem gesamten Team und allen<br />

Beteiligten zu einem rundum geglückten<br />

Wochenende! München leuchtet?<br />

München klingt! *bm<br />

www.various-voices.de

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