Doppelt bestraft - Zahnärztekammer Niedersachsen
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30<br />
Ausbildungsgipfel:<br />
Aufstieg von der Seite<br />
„Mit Unverständnis nehmen wir zur Kenntnis, dass die Freien<br />
Berufe zum heutigen Ausbildungsgipfel nicht einbezogen<br />
sind. Gerne hätten wir die Lage auf dem Ausbildungsmarkt<br />
mit den Spitzen aus Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften<br />
diskutiert und sie darauf hingewiesen, dass der Weg, den<br />
die Bundesregierung wählt, der falsche ist: Erst müssen die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden,<br />
dass es Ausbildungsappelle und zusätzlicher Anstrengungen<br />
gar nicht erst bedarf. Dann braucht es auch keinen Ausbildungsgipfel,<br />
auf dem wiederum lediglich nicht einzuhaltende<br />
Versprechungen und Erklärungen abgegeben werden.<br />
Die Stimmung bei den Freien Berufen ist so schlecht, wie<br />
seit Jahren nicht mehr. Das kann nicht verwundern, denn:<br />
Während die Bundesregierung auf der einen Seite an die<br />
Freiberufler appelliert, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung<br />
zu stellen, entzieht sie ihnen auf der anderen Seite<br />
ihre Existenzgrundlage: Beitragssicherungsgesetz, Abschaffung<br />
der Gebühren- und Honorarordnungen, Einbeziehung<br />
in die Gewerbesteuer: All diese Angriffe auf die Freiberuflichkeit<br />
bewirken nur, dass Ausbildungsappelle abprallen<br />
oder gar kontraproduktiv sind. Die Drohung mit einer Ausbildungsabgabe<br />
tut hierbei ihr Übriges.<br />
AUTO-<br />
WERKSTATT<br />
und Büro<br />
Bürokauffrau, Arzthelferin, Einzelhandelskauffrau<br />
- das sind die Lehrberufe,<br />
in denen vor allem junge Frauen unterkommen.<br />
Die jungen Männer sind insbesondere<br />
in der Auto-Werkstatt und<br />
in Handwerksberufen wie Elektroinstallateur<br />
oder Maler und Lackierer zu<br />
finden. Die Top Ten der Lehrberufe<br />
verändern sich kaum. Obgleich es insgesamt<br />
weit über 300 Ausbildungsberufe<br />
in Deutschland gibt, ständig neue<br />
hinzukommen oder alte verändert<br />
werden, konzentrieren sich die jungen<br />
Männer und Frauen auf Altbewährtes.<br />
2002 absolvierten 1,62 Millionen<br />
Jugendliche eine Lehre, ein Drittel der männlichen (333.000)<br />
und die Hälfte der weiblichen (355.000) Azubis fand sich in<br />
den ersten zehn aufgeführten Lehrberufen.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/03<br />
Statistische Angaben: Statistisches Bundesamt<br />
Globus<br />
Seit Jahren stellt sich im Bereich der Freien Berufe - mit<br />
rund 53 Tausend neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen<br />
im Jahr der drittstärkste Ausbildungsbereich - die<br />
Situation unverändert so dar, dass zahlreiche offene Ausbildungsplätze<br />
nicht besetzt werden können, weil qualifizierte<br />
und geeignete Bewerber fehlen. Hier ist die Politik gefragt,<br />
endlich das Schulsystem so zu reformieren, dass sich die<br />
Ausbildungsreife und soziale Kompetenz der jungen Menschen<br />
deutlich verbessert."<br />
Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern<br />
und Verbände vertritt rund 783 Tausend Freiberufler.<br />
Diese beschäftigen über zweieinhalb Millionen Mitarbeiter<br />
- darunter ca. 160 Tausend Auszubildende – und erwirtschaften<br />
rund neun Prozent des Bruttoinlandproduktes.<br />
Bundesverband der Freien Berufe (BFB)<br />
Reinhardtstr. 34<br />
10117 Berlin<br />
www.freie-berufe.de<br />
falschen