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2884<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

06 Juni <strong>2018</strong><br />

22 I NEUES KLEINTEILE-<br />

REGALBEDIENGERÄT<br />

VEREINT VIELFÄLTIGES<br />

ANFORDERUNGSPROFIL<br />

16 I PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Roboterpalettierung ermöglicht 100<br />

Prozent mehr Output<br />

34 I MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Recht Logistik verdankt Logcoop<br />

Großauftrag in der Display-Logistik<br />

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38 I PERSPEKTIVEN<br />

Beendet die Blockchain<br />

die Zettelwirtschaft?


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EDITORIAL<br />

<br />

„EXTRATERRESTRISCHE“ LOGISTIK<br />

ALS GESCHÄFTSMODELL<br />

Auf Youtube waren sie der Renner: die Starts der Schwerlastrakete Falcon Heavy<br />

<strong>und</strong> der Falcon-9-Transportrakete. Verantwortlich dafür zeichnet das Unternehmen<br />

Space X des visionären, aber auch umstrittenen Unternehmers Elon Musk.<br />

Aber was war so spektakulär an diesen Starts? − Raketenflüge in den Orbit sind<br />

nichts Außergewöhnliches. Es ist die Tatsache, dass die Antriebs-Raketenstufen<br />

der leistungsstarken Transportraketen nach dem Abkuppeln wieder punktgenau<br />

<strong>und</strong> unbeschädigt auf einer Schiffsplattform im Ozean gelandet sind – <strong>und</strong> das<br />

macht sie wiederverwertbar. Laut Musk sollen die Antriebe bis zu 100- respektive<br />

1000-mal wieder verwendet werden können <strong>und</strong> damit Raketenstarts im<br />

24-St<strong>und</strong>en-Takt möglich sein. Aber wozu eine so hohe Frequenz an Raketenstarts?<br />

Geht es um Weltraumtourismus im großen Stil? Eher nicht. Die nahe-<br />

ETABLIERT ELON MUSK<br />

DIE MATERIALFLUSS-<br />

KETTE INS ALL?<br />

liegende Antwort lautet: Logistik. Denn was der<br />

Unternehmer mithilfe seines „Recycle-<br />

Raketenkonzepts“ schafft, ist die Voraussetzung<br />

für einen kontinuierlichen<br />

<strong>und</strong> vor allem wirtschaftlichen Materialfluss von der Erde in den<br />

Orbit <strong>und</strong> darüber hinaus. Geht sein Konzept in naher Zukunft<br />

auf, wäre Musk zum Beispiel im Rahmen der ehrgeizigen NASA-<br />

Projekte, wie die Erschließung des Mondes <strong>und</strong> des Mars, ein<br />

unverzichtbarer „Enabler“ <strong>und</strong> Geschäftspartner. Aktuell ist er<br />

hier ohne nennenswerten Wettbewerb, was ihm eine Monopolstellung<br />

sichern könnte.<br />

Manfred Weber<br />

– Redakteur –<br />

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INHALT<br />

EDITORIAL<br />

03 „Extraterrestrische“ Logistik als Geschäftsmodell<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

06 F+H VOR ORT 26. Kranfachtagung: Krane im Fokus<br />

von Ressourcenschonung <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

10 Technik von Stahl Cranesystems bewährt sich in der<br />

Hitze Ägyptens<br />

12 Steigende Materialzahlen ohne Personalaufstockung<br />

bewältigen<br />

14 Automatische Auf- <strong>und</strong> Abgabestation stellt<br />

schonende Warendistribution sicher<br />

16 Roboterpalettierung ermöglicht 100 Prozent<br />

mehr Output<br />

20 Finnair Cargo setzt auf Expertise von Lödige Industries<br />

22 TITEL Neues Kleinteile-Regalbediengerät vereint<br />

vielfältiges Anforderungsprofil<br />

26 STAPLERTEST Still RX 20-16: Kompaktes Kraftpaket<br />

32 F+H BASICS Was Sie zum Thema Traktionsbatterien<br />

für Flurförderzeuge wissen sollten – Teil II<br />

40 F+H DIGITALE HIGHLIGHTS Auf den Punkt gebracht<br />

26<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

34 Recht Logistik verdankt Logcoop Großauftrag<br />

in der Display-Logistik<br />

42 F+H PERSÖNLICH Ulrike Meyer<br />

PERSPEKTIVEN<br />

36 Wie Machine Learning das (Online)-K<strong>und</strong>enerlebnis<br />

verändert<br />

38 Beendet die Blockchain die Zettelwirtschaft?<br />

SERVICE<br />

19 Inserentenverzeichnis<br />

24 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft 7-8/<strong>2018</strong><br />

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KRANE IM FOKUS VON RESSOURCEN-<br />

SCHONUNG UND ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Die Kranfachtagung ist eine etablierte,<br />

fachspezifische Veranstaltung, die über<br />

Forschungsergebnisse, Regelwerke <strong>und</strong><br />

Neuentwicklungen r<strong>und</strong> um den Kran aus<br />

universitärer <strong>und</strong> praktischer Sicht informiert. In<br />

diesem Jahr lag die Organisation <strong>und</strong><br />

wissenschaftliche Betreuung der 26.<br />

Kranfachtagung turnusgemäß in den Händen<br />

des Instituts für Technische Logistik <strong>und</strong><br />

Arbeitssysteme (TLA) der Technischen<br />

Universität Dresden.<br />

Mit der jährlich stattfindenden Kranfachtagung tragen<br />

die fachlich zuständigen Institute der Universitäten<br />

Magdeburg, Bochum <strong>und</strong> Dresden der großen Bedeutung<br />

von Krananlagen für die Gestaltung des Materialflusses<br />

Rechnung. In diesem Jahr trafen sich Kranhersteller, Betreiber<br />

<strong>und</strong> Forschungsinstitute an der Technischen Universität Dresden<br />

zum Erfahrungsaustausch. Die Vorträge standen unter dem Motto:<br />

„Krane im Fokus von Ressourcenschonung <strong>und</strong> Energieeffizienz“.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurde das Programm durch eine umfangreiche Ausstellung:<br />

Hersteller aus der Branche zeigten hier eine Auswahl aus<br />

ihrem aktuellen Produktportfolio.<br />

Die Vielfalt der Fachvorträge der Kranfachtagung spiegelte die<br />

Komplexität der Thematik wider. Wir haben nachfolgend einige<br />

Beiträge exemplarisch aufgeführt, um einen Eindruck der großen<br />

Bandbreite der Themenbereiche zu geben.<br />

RESSOURCENSCHONUNG BEDINGT<br />

NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN<br />

Um sich dem Thema der Veranstaltung zu nähern, brachte Moderator<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Thorsten Schmidt, Professor für Technische<br />

Logistik an der TU Dresden, die Relevanz des Begriffs „Ressourcenschonung“<br />

nochmal auf den Punkt: Schutz <strong>und</strong> Erhalt der natürlichen<br />

Ressourcen sind maßgebliche Voraussetzungen für eine<br />

nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, so Prof. Schmidt. Im Deutschen<br />

Ressourceneffizienzprogramm werde formuliert, den<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR F+H<br />

Innovative Technologien <strong>und</strong><br />

Material optimierung eröffnen<br />

vielfältige Möglichkeiten zur<br />

Ressourcenschonung bei der ››Kran konzeption<br />

Ressourcenverbrauch vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln,<br />

die Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltig zu gestalten <strong>und</strong><br />

die damit verb<strong>und</strong>enen Umweltbelastungen weitgehend zu<br />

reduzieren.<br />

Mit dem Begriff der Nachhaltigkeit eröffnete denn auch Prof. Dr.-<br />

Ing. habil. Dr. h. c. Peter Gräbner vom Unternehmen Ingenieur<strong>und</strong><br />

Management-Consulting Prof. Gräbner, Dresden, seinen Vortrag<br />

„Chemiefaserseile in der Fördertechnik“. Geprägt habe den Begriff<br />

Nachhaltigkeit ein gewisser Oberbergbaurat Hans Carl von<br />

Carlowitz in Freiberg, der für die Holzlieferung des sächsischen<br />

Bergbaus verantwortlich war. Im Jahre 1713 verfasste von Carlowitz<br />

ein Standardwerk der Forstwirtschaft, in dem er erklärte: „Es sollte<br />

nur so viel Holz geschlagen werden, wie durch Wiederaufforstung<br />

nachwachsen kann.“<br />

In diesem Kontext untersuchte Prof. Gräbner im Rahmen einer<br />

Forschungskooperation Möglichkeiten zur Minimierung des Materialeinsatzes<br />

in Seiltrieben. Analysen der Möglichkeiten zum Einsatz<br />

von Hybridseilen waren Teil der Forschung. Ergebnisse zur Bewertung<br />

der benötigten Chemiefaserseile aus Sicht der Nachhaltigkeit<br />

wurden vorgestellt, ebenso eine neue Seilprüfmaschine <strong>und</strong><br />

Thesen zur Quantifizierung der Seillebensdauer von Hybridseilen.<br />

VOLL ELEKTRIFIZIERTE CONTAINERKRANE<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Eckle <strong>und</strong> Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Gunther<br />

Schäffer von der Conductix-Wampfler GmbH, Weil am Rhein,<br />

nahmen in ihrem Vortrag „Voll-Elektrifizierung von gummibereiften<br />

Portalkranen mithilfe von Batterien“ den Aspekt des Umweltschutzes<br />

mit auf. Conductix-Wampfler beschäftige sich schon seit vielen<br />

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Jahren mit der Elektrifizierung von Containerkranen <strong>und</strong> setze dabei<br />

zunehmend auch auf Batteriesysteme als sinnvolle Erweiterung.<br />

Neben dem hohen Kraftstoffverbrauch bringen „Rubber Tired<br />

Gantry“-Krane (RTG-Krane) noch einen weiteren Nachteil im technischen<br />

Unterhalt. Die hohen Betriebsst<strong>und</strong>enzahlen der Dieselgeneratoren<br />

erfordern einen hohen Wartungsaufwand sowie hohe<br />

Stillstandzeiten. Auf einem elektrifizierten RTG (E-RTG) wird der<br />

Dieselgenerator zwar nur noch in geringem Umfang eingesetzt, er<br />

muss aber weiterhin in Stand gehalten werden. Basierend auf Lithium-Ionen-Batterien<br />

hat Conductix-Wampfler ein Batteriesystem<br />

für den Einsatz auf E-RTGs konzipiert, um den Dieselgenerator für<br />

den Blockwechsel zu ersetzen. Damit ließ sich der vollständig elektrifizierte<br />

Fully-Electrified-RTG (FE-RTG) realisieren. Sobald der Kran<br />

den Containerblock verlässt <strong>und</strong> sich von der externen Stromversorgung<br />

des Hafennetzes trennt, übernimmt das Batteriesystem die Stromversorgung<br />

für den Gassenwechsel zum nächsten Containerblock. Sobald<br />

die externe Stromversorgung dort wiederhergestellt ist, wird die<br />

Batterie während des Kranbetriebs im Containerblock aus dem Hafennetz<br />

geladen. Die Kapazität der Batterie ist so dimensioniert, dass der<br />

Kran autark bis zu 1 500 m in Längsfahrt zurücklegen kann.<br />

ORGANISCHER KORROSIONSSCHUTZ BEI<br />

SCHRAUBVERBINDUNGEN<br />

Dipl.-Ing. Dietmar Isele, M. Sc. Klaus Rappenecker <strong>und</strong> Patrick<br />

Junkers von der Hochschule für Technik, Wirtschaft <strong>und</strong> Medien, Offenburg,<br />

bzw. der Hytorc/Babarino & Kilp GmbH, Krailing, untersuchten<br />

prozesssicheres Verschrauben von Schraubverbindungen<br />

(am Kran) mit organischen Korrosionsschutzschichten im Kraftfluss.<br />

Aus den Untersuchungen der Hochschule Offenburg geht hervor,<br />

dass es beim Einsatz organischer Pulverlacksysteme nicht zu einem<br />

verfrühten Abschalten der streckgrenzgesteuerten Schraubmontage<br />

kommt. Die fünf untersuchten Lacksysteme wiesen ein sehr unterschiedliches<br />

Reibverhalten auf, der Anzugsvorgang wurde jedoch<br />

zuverlässig bei Erreichen der Schraubenstreckgrenze beendet.<br />

In den Versuchen waren die untersuchten Pulverlacksysteme<br />

deutlich widerstandfähiger als die untersuchten Nasslacksysteme.<br />

Dies spiegelte sich sowohl in den Spannweiten der Anzugsdrehmo-<br />

mente <strong>und</strong> -winkel als auch in den Verschleißbildern wieder. Laut<br />

den Referenten ist es demnach möglich, organische Korrosionsschutzschichten<br />

gezielt in die Kontaktfläche von Schraubenverbindungen<br />

einzubringen <strong>und</strong> − je nach System − direkt auf dem Lack<br />

zu verschrauben. Weiterhin unklar ist jedoch, wie sich die Lacksysteme<br />

auf den Erhalt der Vorspannkraft, vor allem in Hinblick auf dynamische<br />

Belastungen <strong>und</strong> Temperaturwechsel, auswirken. Hierzu<br />

sind weiterführende Untersuchungen an der Hochschule Offenburg<br />

in einem IGF-Projekt in Zusammenarbeit mit der Forschungsvereinigung<br />

Bau- <strong>und</strong> Baumaschinen e. V. (FVB) geplant.<br />

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Beruhigt in den Urlaub<br />

denken Sie an Ihre<br />

INSTANDHALTUNG<br />

Im Rahmen der in die Fachtagung integrierten<br />

Ausstellung präsentierten Unternehmen aus<br />

der Branche aktuelle Produkte<br />

GERADLAUFREGLER FÜR BRÜCKENKRANE<br />

In ihrem Vortrag „Geradlaufregler für Brückenkrane“ widmeten sich Dipl.-Ing. (FH)<br />

Gerhard Fischer <strong>und</strong> Dipl.-Ing. (FH) Gerald Haas von der Siemens AG, Erlangen, dem<br />

Thema Verschleiß an Kransystemen <strong>und</strong> der Möglichkeit hier durch neue Technologien<br />

entgegenzuwirken.<br />

Die häufigste Ursache für übermäßigen Verschleiß an Kranlaufrädern <strong>und</strong> Schienen<br />

ist der Schräglauf des Krans. Dies wiederum kann verschiedene Ursachen haben,<br />

wie stark außermittig angeschlagene Lasten, abgesenkte Schienen oder ungleiche<br />

Antriebskräfte. Der tatsächliche Gr<strong>und</strong> für starken Verschleiß eines Krans lässt<br />

sich oft nicht ermitteln oder beseitigen. Mithilfe eines neuentwickelten Geradlaufreglers<br />

sei es nun möglich, den Kran so zu steuern, dass der Schräglauf beseitigt<br />

wird. Der Geradlaufregler führt den Kran parallel zur Schiene <strong>und</strong> sorgt so für eine<br />

erhebliche Reduzierung des Verschleißes. In vielen Anwendungsfällen erreicht der<br />

Regler, dass der Kran sich in einem Korridor von ±5 mm um die Solllinie (Schienenmitte)<br />

bewegt. Eine Berührung zwischen Spurkranz <strong>und</strong> Schiene tritt nicht mehr<br />

oder nur noch selten auf.<br />

Der Geradlaufregler mit der Bezeichnung Cenit besteht aus einer SPS <strong>und</strong> induktiv<br />

arbeitenden Sensoren. Das System ist in erster Linie für Brückenkrane ausgelegt, an<br />

denen ein erhöhter Verschleiß der Laufräder <strong>und</strong> Schienen beobachtet oder erwartet<br />

wird.<br />

Üblicherweise wird die Steuerung in einem Schaltschrank auf der Kranbrücke untergebracht,<br />

die Sensoren sind an den beiden Enden eines Kopfträgers montiert. Die<br />

Diagnose <strong>und</strong> Inbetriebnahme geschieht über den integrierten Webserver. Voraussetzungen<br />

für den Einsatz sind getrennte, jeweils auf die rechte <strong>und</strong> linke Kranseite wirkende<br />

Umrichterantriebe. Der Geradlaufregler lässt sich wahlweise über digitale <strong>und</strong><br />

analoge Ein- <strong>und</strong> Ausgangssignale, Profibus oder Profinet, an die Kransteuerung ankoppeln.<br />

Der Einsatzbereich der Sensoren liegt zwischen -25 <strong>und</strong> 70 °C. Die Steuerung<br />

arbeitet im Temperaturbereich von 0 bis 50 °C.<br />

Die hier aufgeführten Beispiele aus dem Vorlesungsprogramm der Kranfachtagung<br />

zeigen, wie sich durch gezielt entwickelte Technologien respektive den Einsatz von<br />

ausgewählten Materialen Krane ressourcenschonender konzipieren <strong>und</strong> betreiben<br />

lassen. Den damit verb<strong>und</strong>enen Herausforderungen, so Prof. Schmidt abschließend,<br />

müssen sich Kranhersteller, deren Zulieferer <strong>und</strong> die Kran betreiber immer wieder<br />

aufs Neue stellen. <br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TECHNIK VON STAHL CRANESYSTEMS<br />

BEWÄHRT SICH IN DER HITZE ÄGYPTENS<br />

Bis zu 140 Tonnen schwer <strong>und</strong> bis zu 40 Meter<br />

lang: die Fertigbetonteile, die von der Firma ECPC<br />

Company aus Ägypten hergestellt werden, sind<br />

echte Schwergewichte. Dazu kommen Hitze <strong>und</strong><br />

Staub; kein Problem für die Technik von Stahl<br />

Cranesystems, die auch unter extremen<br />

Bedingungen nicht ins Schwitzen kommt.<br />

Die Bevölkerung Ägyptens wächst seit Jahrzehnten an –<br />

jährlich um etwa zwei Millionen Menschen. Zu den vielen<br />

Herausforderungen, die das schnelle Bevölkerungswachstum<br />

an den Staat stellt, gehört auch die Bewältigung des<br />

immer größer werdenden Verkehrsaufkommens. Mehr <strong>und</strong> mehr<br />

Menschen nutzen die subventionierte Bahn oder die Metro als<br />

Transportmittel, aber auch die Belastung der Straßen nimmt zu:<br />

Von 2008 bis 2013 stieg die Zahl der privaten Pkw von 2,2 auf 3,5<br />

Mio. Fahrzeuge an. Zusätzlich wird ein Großteil des Gütertransports<br />

auf den Straßen abgewickelt. Ägypten investiert daher in<br />

Infrastrukturmaßnahmen wie den landesweiten Ausbau von Straßen,<br />

Brücken <strong>und</strong> Bahntrassen sowie den Metrolinien in Kairo <strong>und</strong><br />

den Wasserstraßen Nil <strong>und</strong> Suezkanal.<br />

Vielfach kommen beim Ausbau der Straßen <strong>und</strong> Schienen Betonfertigteile<br />

zum Einsatz. Diese Teile werden in einem Fertigteilwerk<br />

produziert <strong>und</strong> nach dem Aushärten zu ihrem Bestimmungsort<br />

transportiert. Die Firma ECPC Company ist einer der führenden<br />

Hersteller von Betonfertigteilen in Ägypten <strong>und</strong> hat ihren Sitz in<br />

Madinat al-Aschir min Ramadan, einer Stadt 46 km nordöstlich von<br />

Kairo. Hier werden Betonteile für den Straßen- <strong>und</strong> Tunnelbau sowie<br />

Betonrohre für die Trink- <strong>und</strong> Abwasserversorgung hergestellt.<br />

Um die wachsenden Anforderungen des ägyptischen Markts zu bedienen,<br />

beschloss ECPC das Werk um einen Betriebshof mit zwei<br />

Portalkranen zu erweitern. Bei der Vergabe des Auftrags konnte<br />

sich die Firma ICF International Crane Factory als zertifizierter<br />

Partner von Stahl Cranesystems durchsetzen.<br />

VON KÜNZELSAU NACH ÄGYPTEN<br />

Die Ingenieure <strong>und</strong> Techniker von International Crane Factory begannen<br />

im März 2017 mit der Planung der Anlage. Im Stahl-Cranesystems-Werk<br />

in Künzelsau wurden die benötigten Hebezeuge <strong>und</strong><br />

Komponenten gefertigt <strong>und</strong> im Juni 2017 auf die Reise nach Ägypten<br />

geschickt. Die ganze Zeit über standen die beiden Unternehmen<br />

in engem Kontakt.<br />

Schon im Juli 2017 installierte International Crane Factory zwei<br />

Zweiträger-Portalkrane mit einer Spannweite von 32 m <strong>und</strong> jeweils<br />

einer Tragfähigkeit von 70 t. Auf jedem Kran kommt ein Seilzug<br />

vom Typ AS 7 in Zwillingsausführung mit Zweischienenobergurt-<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

03<br />

02<br />

fahrwerk zum Einsatz. Aufgr<strong>und</strong> der gleichzeitigen, gegenläufigen<br />

Seilführung des Zwillingshubwerks lassen sich die Betonteile ohne<br />

Hakenwanderung an<strong>heben</strong> bzw. absenken <strong>und</strong> exakt positionieren.<br />

Um die bis zu 140 t schweren <strong>und</strong> bis zu 40 m langen Fertigteile umzuschlagen,<br />

lassen sich die beiden Portalkrane entweder einzeln<br />

steuern oder synchron zusammenschalten. Die Kransysteme werden<br />

dabei mit 32 Radblöcken vom Typ SR <strong>und</strong> acht frequenzgeregelten<br />

Fahrantrieben punktgenau verfahren. Mithilfe der vorbereiteten<br />

Anschlüsse ließen sich die Radblöcke schnell <strong>und</strong> einfach<br />

montieren.<br />

Alle Komponenten sind für Umgebungstemperaturen bis zu<br />

45 °C ausgelegt <strong>und</strong> halten den Einsatzbedingungen mühelos<br />

stand. Auf Gr<strong>und</strong>lage der standardisierten Komponenten von Stahl<br />

Cranesystems konnte so eine leistungsstarke <strong>und</strong> wartungsfre<strong>und</strong>liche<br />

Lösung gef<strong>und</strong>en werden, die alle Anforderungen des Betreibers<br />

erfüllt. ECPC Company <strong>und</strong> International Crane Factory planen<br />

bereits weitere Projekte, u. a. die Installation eines neuen<br />

6,3-Tonnen-Portalkrans.<br />

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01 Im Juni 2017 gehen die Hebezeuge <strong>und</strong> Komponenten<br />

auf die Reise von Deutschland nach Ägypten<br />

Mobile Verladerampe BKV<br />

02 Auf 32 Radblöcken werden die beiden Portalkrane verfahren,<br />

dabei sind acht frequenzgeregelte Fahrantriebe im Einsatz<br />

03 Aufgr<strong>und</strong> der gleichzeitigen, gegenläufigen Seilführung des<br />

Zwillingshubwerks lässt sich die Last ohne Hakenwanderung<br />

ab<strong>heben</strong> <strong>und</strong> absenken<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

STEIGENDE MATERIALZAHLEN OHNE<br />

PERSONALAUFSTOCKUNG BEWÄLTIGEN<br />

Um agil auf die immer komplexeren<br />

Marktbedingungen mit soliden Supply-Chain-<br />

Prozessen reagieren zu können, nutzt der<br />

Landmaschinenhersteller Claas ein zertifiziertes<br />

SAP-Add-on für die Optimierung von logistischen<br />

Prozessen in SAP. Mit den eingesetzten Modulen<br />

lassen sich nicht nur bedarfs- <strong>und</strong><br />

bestandsoptimale Bestellungen auslösen, die<br />

Software sorgt auch für eine werksübergreifende<br />

Transparenz <strong>und</strong> damit für eine optimale<br />

Aussteuerung des Unternehmens.<br />

Die Claas KGaA mbH aus Harsewinkel zählt zu den Markt<strong>und</strong><br />

Technologieführern in der Erntetechnik. Ob Agrarstrukturwandel,<br />

Bio- <strong>und</strong> Gentechnologie, Brexit oder<br />

Digitalisierung – die Marktbedingungen, mit denen sich<br />

das Unternehmen konfrontiert sieht, sind vielfältig. Der Landtechnikkonzern<br />

sichert sich seine internationale Wettbewerbsposition<br />

mit Fokus auf hohe Fertigungsqualität sowie hohe Innovationskraft<br />

auf Produkt- <strong>und</strong> Prozessebene. Um seine Supply Chain transparenter<br />

<strong>und</strong> damit effizienter zu machen, setzt das Unternehmen auf<br />

ein SAP-Add-on, das die Voraussetzungen für eine durchgängige<br />

Datentransparenz schafft. „Wir wollten die mög lichen Materialengpässe<br />

von morgen schon heute identifizieren, um gegensteuern zu<br />

können. Das war unser Hauptanliegen“, so Ludger Grothusheidkamp.<br />

Die wichtigste Forderung jedoch war laut dem Koordinator<br />

EDV für den Bereich SCM bei Claas: „Wir wollten Transparenz in<br />

allen Bereichen.“<br />

Bei der Recherche nach entsprechender Software stieß man auf<br />

die GIB aus Siegen. Das zertifizierte SAP-Add-on GIB-Dispo-Cockpit<br />

unterstützt als integriertes Tool alle logistischen Prozesse in SAP.<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

In der Vergangenheit nutzte der Landmaschinenhersteller einfach<br />

nur Standard-SAP. Jeder Disponent hat seine Materialengpässe<br />

selber identifiziert <strong>und</strong> Maßnahmen definiert. Anschließend<br />

musste ein Bereichsleiter die unterschiedlichen<br />

Maßnahmen von 50 Mitarbeitern zusammenlegen, die am<br />

SCM-Prozess beteiligt sind. Ein umständlicher, unübersichtlicher<br />

<strong>und</strong> fehleranfälliger Prozess, der sich mit dem<br />

Dispo-Cockpit vereinheitlichen <strong>und</strong> transparenter machen<br />

ließ. Klickt man jetzt auf das Werk Harsewinkel, ist sofort<br />

ersichtlich, ob zukünftige Materialengpässe bestehen<br />

<strong>und</strong> um welche es sich genau handelt. Bereichsleiter können<br />

nun in wenigen Klicks erkennen, wer zurzeit woran arbeitet,<br />

komplexe Baugruppen lassen sich sofort überblicken <strong>und</strong> Verantwortliche<br />

können zeitnah Auskünfte geben. Fällt krankheitsbedingt<br />

ein Mitarbeiter aus, kann ein Vertreter nach wenigen Klicks<br />

direkt an Ort <strong>und</strong> Stelle der letzten Bearbeitung übernehmen.<br />

EINDEUTIGER PAAR-VERGLEICH<br />

Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der Dispo-Cockpit-Module<br />

Operations (DCO) <strong>und</strong> Controlling (DCC) waren u. a.<br />

der Paar-Vergleich sowie die bereits erwähnte durchgängige Datentransparenz,<br />

die das Add-on ermöglicht. Die Disponenten müssen<br />

nicht mehr zwischen Excel <strong>und</strong> anderen Programmen wechseln<br />

<strong>und</strong> sich dann wieder umständlich in das ERP-System einwählen.<br />

Da alle relevanten Daten in einem System vorliegen, reduziert dies<br />

vor allem die Fehleranfälligkeit.<br />

Der Landtechnikhersteller legte Wert auf die Integration zusätzlicher<br />

Features, z. B. RAL-Bereitstellungskennzahlen, die über „Just<br />

in Time“-Lieferungen bestimmter Materialien Auskunft geben.<br />

Auch Bemerkungscodes <strong>und</strong> ein „Druidenwissen“, also zusätzliche<br />

Textfelder, in denen Disponenten Arten von Materialien <strong>und</strong> deren<br />

Bestellgr<strong>und</strong> vermerken können, hat der Anwender nachgefragt.<br />

Letzteres sollte zudem abhängig von der Autorisierung von Mitarbeitern<br />

ggf. Schreibschutz-Optionen bieten. Flankierend zur Implementierung<br />

des Dispo-Cockpits wurden die Key User entsprechend<br />

geschult. Grothusheidkamp: „Für neue Mitarbeiter haben wir einen<br />

‚Quick Guide’ verfasst, der es ihnen auch ohne Erfahrung in puncto<br />

Materialplanung ermöglicht, erste Schritte zur Bedienung des Dispo-Cockpits<br />

in weniger als zwei St<strong>und</strong>en zu erlernen.“<br />

LUDGER GROTHUSHEIDKAMP,<br />

KOORDINATOR EDV FÜR DEN<br />

BEREICH SCM BEI CLAAS<br />

Das Dispo-Cockpit schafft die<br />

Voraussetzungen für eine durchgängige<br />

Datentransparenz<br />

Mittlerweile nutzen in Harsewinkel rd. 50 Mitarbeiter das DCO –<br />

Tendenz steigend – <strong>und</strong> 20 Mitarbeiter das DCC. Handhabung <strong>und</strong><br />

Ergebnisse erfahren positive Rückmeldungen. „Das System lässt<br />

sich komfortabel bedienen. Angestoßene Prozesse werden in kurzer<br />

Zeit umgesetzt. Lagerhüter ließen sich um zehn Prozent reduzieren“,<br />

so das Resümee von Grothusheidkamp. „Darüber hinaus<br />

können wir die immer komplexer werdende Materialbedarfsplanung<br />

nach wie vor mit unserem bestehenden Team gut bewältigen.“<br />

Fotos: Claas<br />

www.gibmbh.de | www.claas.de<br />

Mehr Energie für Ihre Lageranlage – mit unseren Lösungen.<br />

Der Großhandel erwartet von Nahrungsmittel-Lieferanten immer<br />

mehr Service im Bereich Lieferung. Unsere hochautomatisierten<br />

Systeme unterstützen Sie als Nahrungsmittelhersteller. Zudem<br />

bieten wir Ihnen weitere intelligente Lösungen in der Lagerlogistik.<br />

Das automatische Shuttle-Lagersystem von Dematic unterstützt<br />

Ihre Lageranlage in der Ein- <strong>und</strong> Auslagerung von<br />

Kartons, Kleinteilen <strong>und</strong> Gebinden <strong>und</strong> sorgt für höheren<br />

Durchsatz <strong>und</strong> eine bessere Auslastung.<br />

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Wir optimieren Ihre Supply Chain


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

AUTOMATISCHE AUF- UND ABGABESTATION STELLT<br />

SCHONENDE WARENDISTRIBUTION SICHER<br />

Um Stationen für das automatische Be- <strong>und</strong><br />

Entladen hat die Ferag AG aus Hinwil/Schweiz<br />

den Taschensorter aus der Skyfall-Familie<br />

erweitert. Neben Textilien lassen sich mit der<br />

Fördertechnik Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel<br />

sowie Haushaltsgegenstände maschinell<br />

handhaben: Die Artikel gleiten von selbst in die<br />

Taschen <strong>und</strong> rutschen am Ende des Förder- <strong>und</strong><br />

Sortierprozesses produktschonend wieder aus<br />

diesen heraus.<br />

Das Einsatzspektrum des Skyfall-Systems reicht von Automotive<br />

über Bauchemie, Food & Beverage sowie Fashion<br />

Logistics bis hin zur Logistik von Krankenhauswäsche. Die<br />

jüngste Weiterentwicklung betrifft die Auf- <strong>und</strong> Abgabe<br />

von Fördergut, also die vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Schnittstellen der<br />

Hängefördertechnik. So lassen sich nun die vor allem in der Warendistribution<br />

eingesetzten Taschensorter automatisch be- <strong>und</strong> entladen.<br />

Parallel dazu haben die Ingenieure für Anwender im Fashion-<br />

Bereich Vorrichtungen konzipiert, die das gleiche für auf Kleiderbügeln<br />

hängende Textilien ermöglichen. Per Skysorter lässt sich so<br />

Ware in Taschen <strong>und</strong> Ware auf Bügeln im bunten Mix automatisch<br />

einlagern, sortieren, puffern <strong>und</strong> wieder auslagern.<br />

TASCHEN AUS ELASTISCHEN KUNSTFASERN<br />

Die neu konzipierten Taschen besitzen Wände aus elastischen<br />

Kunstfasern. Ausgeführt sind die Ladungsträger so, dass sie optimal<br />

automatisiert bestückt <strong>und</strong> geleert werden können. Und zwar mit<br />

einem hohen Leistungsvermögen: „Das Be- <strong>und</strong> Entladen von bis<br />

zu 2 000 Taschen pro St<strong>und</strong>e ist in diesem Kontext einmalig. Branchenüblich<br />

sind in der Regel 800 bis 1 000 Taschen“, so Jürg Möckli.<br />

Stolz verweist der CEO von Ferag auf die Möglichkeit, dass sich jede<br />

Tasche sogar mit mehreren Artikeln befüllen lässt.<br />

Am Beladepunkt fallen die Produkte automatisch in die vorbereitete<br />

Tasche; am Ende der Skyfall-Linie gleiten sie kontrolliert aus<br />

der durch einen Kippmechanismus umgeklappten Tasche wieder<br />

heraus. Flaps, kleine Klappen aus Gummi, <strong>und</strong> Fang-Stopper sorgen<br />

dafür, dass dies produktschonend <strong>und</strong> sanft stattfindet. Anschließend<br />

gelangt das Förder- <strong>und</strong> Sortiergut zur Warenausgabe<br />

oder Kommissionierung <strong>und</strong> wird für den Versand an den Verbraucher<br />

verpackt. Beide Neuentwicklungen sind für Skyfall-Anwender<br />

interessant, die ihre Warendistribution weitgehend automatisieren<br />

wollen. Die einzige Einschränkung dabei: Das Gewicht der Tasche<br />

einschließlich Inhalt darf zehn Kilogramm nicht übersteigen.<br />

Foto: Ferag<br />

www.ferag.com<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRAKTISCHER HELFER IN NEUEM GEWAND<br />

Mitgänger-Flurförderzeuge sind in Lager <strong>und</strong> Produktion vielfach<br />

unverzichtbare Hilfsmittel. Aber sie sind auch nicht – wie ein Blick<br />

in die Unfallstatistik zeigt – zu unterschätzen. Eine qualifizierte<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Unterweisung wird daher vom Unternehmer<br />

rechtlich gefordert.<br />

Die nun bereits in der 19. Auflage erschienene Broschüre „Der<br />

Mitgänger-Flurförderzeugführer – sicheres Bedienen von Mitgänger-Flurförderzeugen<br />

aller Bauarten inklusive Handhubwagen“ aus<br />

dem Resch-Verlag wurde inhaltlich vollständig überarbeitet. Auf 48<br />

neu gestalteten Seiten im DIN-A5-Format werden dem Vorgesetzten,<br />

dem Unterweisenden/Ausbilder <strong>und</strong> dem Gerätebediener die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für den sicheren Umgang mit diesen Flurförderzeugen<br />

leicht verständlich vermittelt. In der Broschüre, die für 9,50 Euro<br />

erhältlich ist, findet der Leser zahlreiche Einsatzfotos <strong>und</strong> 15<br />

Übungsfragen zur Prüfungsvorbereitung.<br />

www.resch-verlag.com<br />

Ihr Anstoß für<br />

optimierte<br />

Lösungen<br />

ANBAUGERÄTE UNTERSTÜTZEN BEIM HOLZRECYCLING<br />

Holzreste werden häufig zu Spanplatten oder unter Zugabe von<br />

Papierzellstoff zu Laminatfußböden verarbeitet. Der Flurförderzeughersteller<br />

Hyster bietet neben Lösungen für den Umschlag von<br />

Endprodukten auch Lösungen für alle Arbeiten während des<br />

Recyclingprozesses. So werden z. B. für das Recycling von Holz<br />

große Mengen an Holzspänen in Containern gelagert. Um die<br />

Container effizient zu leeren, lassen sich Reachstacker mit einem<br />

applikationsspezifischen Anbaugerät ausstatten. Mit deren Hilfe<br />

ist es möglich, 20-Fuß-Container anzu<strong>heben</strong> <strong>und</strong> um bis zu 60° zu<br />

kippen, damit die Holzspäne aus dem Container fallen.<br />

www.hyster.de<br />

Sondergetriebe<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

Antriebstechnik<br />

Oberbränder Straße 70<br />

79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

der<br />

direkte<br />

weg<br />

INS INTERNET:<br />

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TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

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Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart


ROBOTERPALETTIERUNG ERMÖGLICHT<br />

100 PROZENT MEHR OUTPUT<br />

Mit zwei neuen Palettieranlagen,<br />

einschließlich entsprechender Karton- <strong>und</strong><br />

Palettenfördertechnik, hat die Schreiber Foods<br />

Europe GmbH die intralogistischen Prozesse<br />

optimiert. Notwendig machte die Investition<br />

der wirtschaftliche Erfolg des<br />

Lebensmittelherstellers: Aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />

Nachfrage wurde die Produktion um<br />

100 Prozent erhöht.<br />

Die Schreiber Foods Europe GmbH aus Wangen/Allgäu gehört<br />

zum US-amerikanischen Schreiber-Konzern mit<br />

Hauptsitz in Green Bay <strong>und</strong> ist auf die Produktion von u. a.<br />

Schmelzkäse, Frischkäse sowie Joghurt <strong>und</strong> Käsescheiben<br />

für Hamburger spezialisiert. Abnehmer sind vor allem der Lebensmittelhandel<br />

<strong>und</strong> Restaurantketten. Das kontinuierliche Wachstum<br />

führte zu steigenden Anforderungen an die Intralogistik.<br />

Nachdem der Lebensmittelhersteller die Linienprozesse auf eine<br />

Steigerung der Produktion um 100 Prozent ausgelegt hatte, wurde<br />

die Roboterpalettierung zum Flaschenhals der innerbetrieblichen<br />

Abläufe. Eine Anlage, die überdies technologisch veraltet <strong>und</strong> störungsanfällig<br />

war, verarbeitete den Output von zwei Produktionslinien.<br />

Bei Störungen stand die komplette Entsorgung der Produktionslinien<br />

still. Überdies konnte der angeb<strong>und</strong>ene Stretcher das<br />

Aufkommen nicht mehr bewältigen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

sich Schreiber Foods dazu entschlossen, in neue Palettiersysteme<br />

zu investieren. Den entsprechenden Auftrag erhielt die Langhammer<br />

GmbH aus Eisenberg „Nach eingehender Analyse kreierten wir<br />

einen Materialfluss mit zwei neuen Roboterpalettierzellen <strong>und</strong> entsprechender<br />

Karton- <strong>und</strong> Palettenfördertechnik für die Gebinde-<br />

Zu- <strong>und</strong> -Abführung“, so Markus Berger, Vice President Sales der<br />

Langhammer GmbH.<br />

KOMPAKTE, FLEXIBLE LÖSUNG REALISIERT<br />

Bei der Neuinstallation sah man sich schon allein aufgr<strong>und</strong> der Gegebenheiten<br />

des Bestandsgebäudes mit einigen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Langhammer entwickelte eine Lösung mit red<strong>und</strong>anter<br />

Auslegung der Komponenten, die neben der Schnittstellenkoordination<br />

bei der Anbindung der Produktionslinien trotz<br />

kompakter Anlagengestaltung Flexibilität bietet. Die neuen Roboterzellen<br />

mit den 4-Achs-Knickarmrobotern vom Typ ABB IRB660<br />

sind mit Kartonfördertechnik direkt an die Produktion angeb<strong>und</strong>en.<br />

An den Schnittstellen werden die Gebinde mit Schmelz- <strong>und</strong><br />

Scheibenkäse immer querorientiert übernommen <strong>und</strong> so den Roboterzellen<br />

zugeführt. Um eine durchgängige Verfügbarkeit <strong>und</strong> einen<br />

hohen Durchsatz sicherzustellen, arbeiten die Roboter die jeweilige<br />

Produktionslinie im Single-Line-Betrieb ab.<br />

Die Anlagenbedienung <strong>und</strong> Dateneingabe finden an einem der<br />

zweifachen 12-Zoll-Siemens-Comfort-Panels statt. Mithilfe des<br />

Panels lassen sich drei Robotergr<strong>und</strong>funktionen (Robotergr<strong>und</strong>stellung,<br />

Reinigungsposition <strong>und</strong> Greifer abblasen) komfortabel auf<br />

einer zentralen 3er-Tastenleiste einstellen. Diese Funktionseinstellungen<br />

sorgen für die Einhaltung der aktuellen Sicherheitsbestimmungen<br />

bei manuellen Eingriffen. „Die Bedienoberfläche mit<br />

selbsterklärenden Bediensymbolen in international genormten<br />

Standards unterstützt ein intuitiv erfassbares Handling“, so Langhammer-Projektleiter<br />

Lennert Krauß. Eine farbliche Kennzeichnung<br />

visualisiere die aktiven Bedienabschnitte. Darüber hinaus<br />

sorge das Software-Modul ABB Save Move für eine flexible <strong>und</strong> zuverlässige<br />

Abgrenzung der Roboter-Arbeitsbereiche.<br />

Halle A5<br />

Stand 328<br />

Als serviceorientierter Hersteller<br />

bietet ROLLON weltweit eines der<br />

umfassendsten Sortimente der<br />

Lineartechnik <strong>und</strong> kann nahezu<br />

jeden individuellen Anwendungsfall<br />

abdecken.<br />

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Bewegungslösungen schwerer Lasten sind<br />

uns ein Leichtes.“<br />

Roshanak Ziaee, Anwendungs-Ingenieurin, ROLLON Düsseldorf<br />

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ROLLON.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

01<br />

KOMPLETT IN DEN MATERIALFLUSS INTEGRIERT<br />

Ausgerüstet mit einem wartungsfre<strong>und</strong>lichen Sauggruppen-Greifersystem<br />

entnehmen die Knickarmroboter jeweils bis zu vier Kartons<br />

von der Fördertechnik <strong>und</strong> platzieren sie auf den bereitstehenden<br />

Paletten – ausgerichtet an dem Produktionsausstoß im 4er-<br />

Setzbild. Mit den in der Steuerung hinterlegten Packmustern bilden<br />

die Roboter Palettenlagen. Dabei sind Strategien zur Multiplace-Palettierung<br />

berücksichtigt. Die Versorgung der Roboterzellen mit<br />

den benötigten Paletten geschieht vollautomatisch aus einem vorgelagerten<br />

Palettenspeicher. Wenn eine Produktlage komplett ist,<br />

greifen Roboterarme mit gesonderten Sauggreifern aus einem integrierten<br />

Pappenmagazin Schonbögen ab <strong>und</strong> platzieren sie als Zwischenlage<br />

auf dem Ladungsträger bevor die nächste Lage aufgesetzt<br />

wird. Dazu ist das Greifersystem mit einer Kartonbogenvereinzelung<br />

ausgestattet.<br />

Die gepackten Paletten werden abschließend über eine Fördertechnik<br />

einem integrierten, neuen Drehtellerstretcher zugeführt<br />

<strong>und</strong> foliert. Trotz der kompakten Aufstellung der Roboterzellen auf<br />

einer Gr<strong>und</strong>fläche von 12 × 7 m bietet die Zuführstrecke zwischen<br />

Roboter <strong>und</strong> Stretcher fünf Pufferstellplätze vor dem Wickler. „Aufgr<strong>und</strong><br />

der Erfordernisse des Drehtellerstretchers läuft die Palettenfördertechnik<br />

etwa zehn statt der üblichen 7,5 Zentimeter über dem<br />

Hallenboden“, erklärt Berger. Den erforderlichen Hub bewältige die<br />

Anlage mit einem wartungsfreien Elektro-Palettenheber.<br />

Last but not least galt es für Langhammer, die Steuerungen der<br />

neuen Anlagenkomponenten auf eine moderne Architektur auszulegen<br />

<strong>und</strong> in den Materialflussrechner einzubinden. Für die Palettenfördertechnik<br />

<strong>und</strong> die Behälterfördertechnik wurden die<br />

Steuerungskomponenten auf eine offene Simatic-S7-Steuerung von<br />

Siemens ausgerichtet. Die Knickarmroboter werden über eine<br />

IRC5-Steuerung angesprochen.<br />

01 Mit dem Sauggruppen-Greifersystem verfügen die Roboter über<br />

ein wartungsarmes, multifunktionales Lastaufnahmemittel<br />

02 Auf einem Palettenheber überwinden die Paletten den<br />

Höhenunterschied zum Drehtellerstretcher<br />

Seit Oktober 2017 verrichten am Schreiber-Foods-Standort in Wangen<br />

die neuen Palettieranlagen ihren Dienst. Die red<strong>und</strong>ante Auslegung<br />

der Anlage ist der geforderten Leistung gewachsen <strong>und</strong><br />

sichert selbst bei Ausfall einer Palettieranlage eine angemessene<br />

Produktionsentsorgung ohne Stillstand.<br />

Fotos: Langhammer<br />

www.langhammer.de<br />

02<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TORE AUF TOUR<br />

Eine Investition in neue<br />

Schnelllauftore steht an.<br />

Zeit sich über den Stand<br />

der Technik zu informieren<br />

<strong>und</strong> verschiedene<br />

Modelle live zu testen.<br />

Doch woher die Zeit<br />

nehmen, wenn der<br />

Arbeitsalltag es nicht<br />

zulässt, sich auf Messen<br />

oder in den Ausstellungsräumen von Herstellern ein Bild zu<br />

machen? Auf diese Frage hat die Rite-Hite GmbH eine Antwort.<br />

Sie bringt den Ausstellungsraum direkt zum Interessenten.<br />

Hierfür wurde eigens ein Showfahrzeug angeschafft <strong>und</strong> mit<br />

Schnelllauftor-Technik ausgestattet. Der Showroom auf Rädern<br />

ist nun dauerhaft in ganz Deutschland sowie in einigen angrenzenden<br />

EU-Ländern unterwegs. Die Produkte lassen sich direkt<br />

auf dem eigenen Firmengelände testen. Die Torspezialisten von<br />

Rite-Hite haben die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild von den<br />

Begebenheiten zu machen, spezifische Problemstellungen zu<br />

analysieren <strong>und</strong> maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.<br />

In den Monaten Juli <strong>und</strong> August <strong>2018</strong> ist das Showfahrzeug<br />

wieder auf Deutschlandtour. Unternehmen, die sich für diese Art<br />

der Produktpräsentation interessieren, können sich ab sofort mit<br />

Rite-Hite in Verbindung setzen, um Termine zu vereinbaren.<br />

www.ritehite.com<br />

ABGESTIMMT AUF EINFACHE<br />

KRANANWENDUNGEN<br />

Die Funkfernsteuerung vom Typ eXLhoist<br />

Compact aus dem Hause Schneider Electric<br />

arbeitet mit dem 2,4-GHz-Frequenzband.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Größe von 129 × 90 × 50 mm lässt<br />

sich der Empfänger des für einfache Krananwendungen<br />

konzipierten Systems platzsparend<br />

installieren. Pro Empfänger lassen sich bis zu<br />

acht Sender programmieren. Das Einlernen des<br />

mit einem austauschbaren Lithium-Ionen-Akku<br />

ausgestatteten Senders geschieht per Taster-<br />

Kombination. Die sicherheitsrelevante Stopp-<br />

Funktion entspricht EN 13849-1 Kategorie 3<br />

PLd. Über die Funkverbindung erreicht die Not-Halt-Funktion<br />

einen Sicherheitslevel SIL 3 sowie den Performance Level PL e.<br />

www.schneider-electric.de<br />

Transportdreirad Zyklon<br />

flexibel einsetzbar<br />

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mit optimalen Reibwerten bis 0,9 μ<br />

Gummi-Puffer Unterleg-Schutzplatte Unterlegkeile<br />

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Heinkelstr. 2-4 | 36041 Fulda | +49(0)661-86202-0<br />

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Prüfzeugnis Fraunhofer Institut<br />

IML Dortm<strong>und</strong> (Lifetest)<br />

z.B. Qualität „Premium“ in<br />

Bodenlage mit Reibwert μ = 0,7<br />

Pads & Bahnenware auf Wunschgröße,<br />

wirtschaftliche Lösungen<br />

Ladungssicherung Antirutschmatten Gummipuffer<br />

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Als Alternative zu Kunststoff-Kleinladungsträgern hat das<br />

Unternehmen Antalis Verpackungen fertig verklebte Kartons im<br />

Programm. Die variablen Kartons aus<br />

Wellpappe entsprechen der VDA-Norm 4530<br />

<strong>und</strong> sind daher mit herkömmlichen Kunststoff-Kleinladungsträgern<br />

kombinierbar. Der<br />

Boden der Wellpapp-KLT ist mit 15 kg<br />

Füllgewicht belastbar. Zudem halten die<br />

Behälter Stapeldrücken von 19 Tonnen stand.<br />

www.antalis-verpackungen.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 6/<strong>2018</strong><br />

Abus Kransysteme, Gummersbach 4.US<br />

AKL-tec, Alsdorf35<br />

AMI, Luckenbach25<br />

Arnold Verladesysteme, Stuttgart19<br />

BUTT, Großenkneten11<br />

Dematic, Heusenstamm13<br />

DS AUTOMOTION, Linz (Österreich)37<br />

EFAFLEX, Bruckberg3<br />

Galler, Kulmbach21<br />

GSC Schwörer, Eisenbach15<br />

igus®, Köln8<br />

ITOH DENKI EUROPE,<br />

Saint-Pierre-en-Faucigny (Frankreich)39<br />

Kann Maschinenbau, Fleckeby19<br />

KUBOTA (Deutschland), Rodgau15<br />

MAROTECH, Fulda19<br />

Mayr, Mauerstetten7<br />

RBS Förderanlagen, Gelnhausen41<br />

Rite-Hite, Volkmarsen23<br />

Rollon, Düsseldorf17<br />

Spanset, Übach-Palenberg31<br />

Stöcklin Logistik, Dornach (Schweiz)29<br />

Torwegge, Bielefeld9<br />

WAGNER Group, Langenhagen5<br />

Wulfhorst, Gütersloh 19<br />

KANN MASCHINENBAU GmbH<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FINNAIR CARGO SETZT AUF<br />

EXPERTISE VON LÖDIGE INDUSTRIES<br />

Die Frachtmengen im Bereich der Luftfracht<br />

steigen stetig, durch zeitkritische Güter werden<br />

schnelle Abläufe in den Luftfrachtzentren nötig.<br />

Diese Faktoren lassen sich nur optimieren, wenn<br />

neben der Automatisierung auch die<br />

Digitalisierung von Prozessen vorangetrieben<br />

wird. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ging Anfang des<br />

Jahres das Frachtzentrum Finnair Cool Cargo Hub<br />

in Helsinki in Betrieb, ausgestattet mit<br />

entsprechender Lagerlogistik <strong>und</strong> Software des<br />

Unternehmens Lödige Industries, Warburg.<br />

Das Luftfrachtunternehmen Finnair Cargo begann im Jahr<br />

2016 mit den Baumaßnahmen, die das unternehmenseigene<br />

Frachtzentrum am Flughafen Helsinki modernisieren<br />

<strong>und</strong> den gestiegenen Anforderungen der Luftfrachtlogistik<br />

anpassen sollten. Die Anlage wurde komplett neu geplant<br />

<strong>und</strong> sollte den steigenden Anforderungen an Luftfrachtlogistikzentren<br />

Rechnung tragen. Als Partner für dieses Projekt wählte Finnair<br />

den Luftfrachtlogistik-Spezialisten Lödige Industries, der das Cargo-Unternehmen<br />

von der Konzeption über die Fertigung <strong>und</strong> Montage<br />

bis hin zur Inbetrieb nahme begleitete.<br />

In den vergangenen Jahren stieg nicht nur das Volumen an Luftfrachtgütern,<br />

sondern auch die Anforderungen an die Transportgeschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> -bedingungen stiegen. Bei vielen Waren spielen<br />

Faktoren wie die Temperaturregulierung eine wichtige Rolle:<br />

Zum Beispiel müssen pharmazeutische Produkte über den kompletten<br />

Transportweg nicht nur bei einer bestimmten Temperatur<br />

gelagert, sondern diese muss auch vollumfänglich dokumentiert<br />

werden. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> galt es also für Lödige Industries,<br />

eine Lösung zu entwickeln.<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Auf 31 000 m 2 entstand das Finnair Cool Cargo Hub mit<br />

einer Lagerkapazität von rd. 580 Aircraft Unit Load<br />

Devices (ULDs) <strong>und</strong> 2 000 Paletten. Das Unternehmen<br />

aus Warburg lieferte das ULD- <strong>und</strong> Automated Storage<br />

and Retrieval System (ASRS) sowie das Lagerverwaltungssystem.<br />

Bereits seit 25 Jahren verwendet das<br />

Unternehmen intern entwickelte Software für die<br />

Automatisierung der eigenen Anlagen. Elf höhenverstellbare<br />

Be- <strong>und</strong> Entladestationen für ULDs mit<br />

einer Länge von zehn bis 20 Fuß <strong>und</strong> einem Gütergewicht<br />

von bis zu 13,6 Tonnen gehörten ebenso zum<br />

Lieferumfang wie elf Regalbediengeräte. Auch zwei in<br />

den Materialfluss integrierte X-Ray-Maschinen zur<br />

Inspektion der Fracht sind Bestandteil der Logistik.<br />

DAS CARGO-CONTROL-SYSTEM<br />

Die Abstimmung des Inventory Control (IC) <strong>und</strong> des Cargo Management<br />

Systems (CMS) im Lödige-Frachtverwaltungssystem<br />

Cargo Professional Suite bedient die komplexen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> gestaltet das System gleichzeitig mit nur einem User-Interface<br />

benutzerfre<strong>und</strong>lich. Mit der Software lassen sich jederzeit u. a. die<br />

Lagerkapazitäten visualisieren. Ferner erfasst das System güterspezifische<br />

Daten, z. B. Dimensionen, Gewichte <strong>und</strong> Special Handling<br />

Codes. Durch die Scan-Identifizierung von Lagerflächen <strong>und</strong><br />

Frachtgut kann die Lagerverwaltung stets auf alle frachtrelevante<br />

Informationen zugreifen – so lassen sich z. B. bei zeit- <strong>und</strong> temperaturkritischen<br />

Gütern kurze Wege <strong>und</strong> notwendige Temperaturzonen<br />

mit einbeziehen. Aufgr<strong>und</strong> der konstanten Live-Aktualisierung<br />

lassen sich die Lagerprozesse problemlos anpassen.<br />

Das Projekt wurde (in der technischen Spezifikationsphase sowie<br />

in der Bau- <strong>und</strong> der folgenden Testphase) von Lödige Industries<br />

begleitet. Die Mechanik <strong>und</strong> das Lagerverwaltungssystem<br />

wurden im Rahmen von mehr als 4 400 Einzeltests verifiziert.<br />

Wie das CEIV-Pharma-Certificate der Internationalen Luftverkehrsvereinigung<br />

(IATA) belegt, stellt Finnair ein lückenloses<br />

Temperatur-Monitoring sowie eine Temperatur-Dokumentation<br />

von pharmazeutischen Produkten sicher. Die Kühlzonen im Terminal<br />

erlauben eine individuelle Zwischenlagerung <strong>und</strong> den<br />

Transport zu konstanten Temperaturbedingungen – z. B. auch bei<br />

Lebensmitteln. Während Pharmaprodukte <strong>und</strong> Fisch zu den Premiumprodukten<br />

zählen, die im Finnair-Luftfrachtzentrum Zwischenstation<br />

auf dem Weg in die Welt machen, sei nach den ersten<br />

Monaten in Betrieb zu erwarten, dass sich mithilfe der Anlage<br />

auch die Durchsatzmenge aller Güter auf rd. 350 000 Tonnen pro<br />

Jahr verdreifachen wird.<br />

Nach den ersten 100 Tagen seit Inbetriebnahme der Anlage ziehen<br />

die Projektpartner Bilanz: „Die intensiven Planungs-, Bau<strong>und</strong><br />

vor allem Testphasen mit mehr als 4 400 Einzeltests haben sich<br />

BJÖRN USSAT, PROJEKTLEITER<br />

BEI LÖDIGE INDUSTRIES<br />

Frachtraten, Frachtumschlagzeiten,<br />

<strong>und</strong> ähnliche Daten müssen schnell<br />

abrufbar <strong>und</strong> flexibel planbar sein<br />

gelohnt. Der Betrieb des Luftfrachtzentrums läuft ohne Komplikationen“,<br />

so Björn Ussat, Projektleiter bei Lödige Industries. Finnair<br />

zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Unser Luftfrachtsystem <strong>und</strong> die<br />

Cargo-Control-Software sind richtungsweisend. Mit dem Terminal<br />

haben wir den Schritt getan, um unsere Rolle als zentrale Drehscheibe<br />

für Luftfrachtströme zwischen Asien <strong>und</strong> Europa zu stärken“,<br />

so Janne Tarvainen, Managing Director Finnair Cargo.<br />

Auch nach der Inbetriebnahme geht die Zusammenarbeit der<br />

Projektpartner weiter. Acht Mitarbeiter von Lödige Industries sind<br />

als Wartungsteam ständig vor Ort. Im Remote Control Center behält<br />

das Team am Standort Warburg das Lagerverwaltungssystem<br />

im Auge. Ein lückenloses Monitoring, die Koordination der Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Wartungsarbeiten in Helsinki <strong>und</strong> das 24 St<strong>und</strong>en an<br />

sieben Tagen in der Woche sind Teil der Vereinbarung.<br />

Fotos: Lödige Industries<br />

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Palettenlagerung - Durchlauflager - Lagerbühnen - Kragarmregale - Verfahrregale - Silo- <strong>und</strong> Lagergebäude<br />

besuchen Sie uns: FachPack Nürnberg 25. - 27.9.<strong>2018</strong>


22 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />

NEUES KLEINTEILE-REGALBEDIENGERÄT<br />

VEREINT VIELFÄLTIGES ANFORDERUNGSPROFIL<br />

Neue Technologien <strong>und</strong> eine innovative<br />

Bauweise schaffen beim neu entwickelten<br />

AKL-Regalbediengerät von Jungheinrich die<br />

Voraussetzungen für eine hohe Umschlagsleistung<br />

bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung<br />

<strong>und</strong> Kostenoptimierung in der innerbetrieblichen<br />

Logistik. Um dies zu erreichen, wurden<br />

maßgeblich drei Innovationen umgesetzt:<br />

ein neuartiges Mastdesign für hohe<br />

Skalierbarkeit des Geräts bis 25 Meter <strong>und</strong><br />

maximale Stabilität trotz Leichtbauweise,<br />

ein innovatives Fahrschienenkonzept für<br />

minimierte Anfahrmaße sowie ein integrierter<br />

Omega-Fahrantrieb für eine noch<br />

platzsparendere Lagerung.<br />

HOHE PERFORMANCE-ANSPRÜCHE UMGESETZT<br />

Die Produktentwicklung hatte den Auftrag, eine Lösung für ein Intralogistiksystem<br />

mit einem Regalbediengerät zu entwickeln, das<br />

nicht, wie bei Jungheinrich üblich, für Paletten, sondern für Behälter<br />

ausgelegt ist. Das Ziel: Steigerung der Wertschöpfung für den<br />

Betreiber, idealerweise durch ein aufeinander abgestimmtes, automatisiertes<br />

Gesamtsystem aus einer Hand. „Damit lag <strong>und</strong> liegt das<br />

Projekt ganz auf der Linie unserer Unternehmensstrategie hin zu<br />

einem Systemanbieter, der umfassende Intralogistiklösungen bereithält“,<br />

so Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand der Jungheinrich<br />

AG. „Dafür bieten wir alles, von Regalen <strong>und</strong> Flurförderzeugen über<br />

die IT-Anbindung beziehungsweise unser eigenes Warehouse-Management-System<br />

bis hin zu Service <strong>und</strong> Wartung.“<br />

Der Anspruch, den das Unternehmen mit dem neuen Regalbediengerät<br />

verbindet, ist hoch. Dr. Rosenbach: „Es sollte eine echte<br />

Innovation entstehen, die in der Lage ist, die Leistungswerte des<br />

Wettbewerbs zu toppen <strong>und</strong> damit auf weltweiten Märkten als ‚best<br />

in class‘ das Maß der Dinge zu sein.“<br />

01<br />

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Und damit<br />

auch der Wandel der Materialflusskonzepte für Logistikanlagen.<br />

Intralogistik 4.0 ist längst mehr als nur Verheißung<br />

einer digitalen Zukunft, sie ist eine zunehmend<br />

gefragte Realität in umfassend vernetzten globalen Liefer- <strong>und</strong><br />

Beschaffungsketten. Auf der Logimat <strong>2018</strong> waren deswegen auch<br />

Lösungen für automatisierte Materialflüsse gefragt wie nie: maximal<br />

individualisiert, am besten als Baukastensystem für die Einzelkomponenten,<br />

um so eine möglichst hohe Flexibilität bei der individuellen<br />

Auslegung der Anlage <strong>und</strong> einen hohen Grad an Skalierbarkeit<br />

hinsichtlich Anlagengröße <strong>und</strong> Investitionsvolumen zu<br />

erreichen.<br />

Auf dem Weg dorthin hat ein Entwicklerteam von Jungheinrich seit<br />

2017 an einem AKL-Regalbediengerät gearbeitet, das in diesem Jahr<br />

seine Weltpremiere feierte: das Regalbediengerät vom Typ STC 2B1A.<br />

01 Eine hohe Torsionssteifigkeit des Mastes ermöglicht ein präzises<br />

Behälter-Handling<br />

Das neue Safe-T-Signal® Warnsystem von Rite-Hite schützt Ihre<br />

Mitarbeiter vor Kollisionen auf Lauf- <strong>und</strong> Fahrwegen.<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 23


02<br />

Allein schon die Leistungswerte in der Beschleunigung sollen diese<br />

Ansprüche untermauern: Mit einer Höhe von zehn Metern kann<br />

das STC 2B1A mithilfe von Antriebsriemen im Fahrbetrieb mit<br />

mehr als 5,3 m/s² beschleunigen, beim Hub werden bis zu 4 m/s²<br />

erreicht. Alle Lastaufnahmemittel stammen dabei von der Mias-<br />

Group, einer Tochter der Jungheinrich AG.<br />

Hohe Beschleunigung <strong>und</strong> Geschwindigkeit verbinden sich beim<br />

STC 2B1A mit Kompaktheit <strong>und</strong> Leichtigkeit. Das Gesamtgewicht<br />

des AKL-Regalbediengeräts beträgt 1 950 kg. Die Mastkonstruktion<br />

aus Aluminium-Extrusionsprofilen <strong>und</strong> gesteckten Fachwerkstreben<br />

bringt ein Mastgewicht von weniger als 40 kg/m auf die Waage.<br />

Und dies bei gleichzeitig hoher Torsionssteifigkeit. Es gibt deswegen<br />

im Fahrbetrieb trotz großer Hebelwirkungen so gut wie kein<br />

Nachschwingen. Das Gerät kann auch in großen Höhen ohne zusätzliche<br />

Beruhigungszeiten schnell <strong>und</strong> präzise auf die Behälter im<br />

Lager zugreifen. Diese Dynamik schlägt sich in optimierten Zykluszeiten<br />

nieder. Zudem ist die Konstruktion bei variablen Steifigkeiten<br />

bis zu einer Höhe von 25 m skalierbar.<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 68. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

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24 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITEL PRODUKTE UND SYSTEME <br />

02 Der Omega-Fahrantrieb ist Platz sparend<br />

installiert <strong>und</strong> sorgt für eine hohe Beschleunigung<br />

03 Aufgr<strong>und</strong> ihrer Fertigung aus Aluminium-Extrusionsprofilen<br />

lassen sich die Fahrschienen komplett ohne Schweißen verbinden<br />

MEHR LAGERKAPAZITÄT DURCH KOMPAKTE<br />

KONSTRUKTION<br />

Maßgeblicher Bestandteil des neuen Regalbediengeräts ist der zum<br />

Patent angemeldete, integrierte zweistrangige Omega-Fahrantrieb,<br />

der aufgr<strong>und</strong> seiner schmalen <strong>und</strong> leichten Konstruktion Platz zwischen<br />

Schaltschrank <strong>und</strong> Mast findet. Der Effekt: Durch den „versteckten“<br />

Antrieb konnte das vordere <strong>und</strong> hintere Anfahrmaß auf<br />

4 500 mm, ohne angefahrene Dämpfer, verringert werden. Mithilfe<br />

dieser Merkmale lässt sich die Regal- <strong>und</strong> Flächenkapazität des<br />

Kleinteilelagers optimal nutzen. Es wird eine erhöhte Lagerkapazität<br />

bei gleichzeitig höherem Durchsatz erreicht.<br />

Auch das beim Betreiber installierte Fahrschienenkonzept nennt<br />

Dr. Rosenbach selbstbewusst eine technische Revolution. „Die<br />

Lauffläche der Hauptlaufräder befindet sich nur etwa 55 Millimeter<br />

über der Oberkante des Hallenbodens. Marktüblich sind hier 150<br />

bis 250 Millimeter.“<br />

Durch die konstruktive Gestaltung der Fahrschiene ist die Bodentraverse<br />

als Schlitten in die Fahrschiene eingelassen, wodurch das<br />

obere Anfahrmaß auf 660 mm <strong>und</strong> das untere Anfahrmaß auf<br />

460 mm zurückgefahren werden konnten. Dies trägt zur Maximierung<br />

des Lagervolumens bei. Zudem minimieren die Oberflächenrauigkeiten<br />

der Fahrschiene die Fahrwiderstände der Laufräder<br />

<strong>und</strong> Führungsräder <strong>und</strong> wirken sich ebenfalls günstig auf den Energieverbrauch<br />

aus. Die Aluminium-Fahrschienen, auch Extrusionsprofile<br />

genannt, lassen sich ohne Schweißen verbinden. Sie werden<br />

„auf Stoß“ gesetzt. „Das System ist einfach zu installieren <strong>und</strong> damit<br />

auch vergleichsweise kostengünstig“, so Dr. Rosenbach.<br />

MODULARITÄT SICHERT VERFÜGBARKEIT<br />

Das erste Mal zum Einsatz kommen auch die „Supercaps“, Kondensatoren<br />

die Jungheinrich mit seinem Kooperationspartner, einem<br />

Spezialisten für Antriebs- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik, implementiert<br />

hat. Diese Einheiten ermöglichen es, im laufenden Betrieb<br />

die beim Bremsen entstehende Energie zu speichern <strong>und</strong> weiter<br />

nutzbar zu machen. So gelingt es, die Verbrauchsspitzen, die beim<br />

Beschleunigen <strong>und</strong> Abbremsen des Regalförderzeugs entstehen,<br />

auszunivellieren. Die Einspeise leistung lässt sich damit von 110 auf<br />

55 kW halbieren. Das heißt: Kosteneinsparungen auch bei der<br />

Energiebereitstellung <strong>und</strong> beim Energieverbrauch. „Die komplette<br />

03<br />

Regalbediengeräte-Familie ist nach dem Gleichteileprinzip aufgebaut.<br />

Das bedeutet, dass mehr als 80 Prozent aller Komponenten<br />

auch Einsatz in den anderen Baureihen finden“, so Dr. Rosenbach.<br />

„Wenn alle zum Regalbediengerät gehörenden Produkte <strong>und</strong> Komponenten<br />

aus einer Hand kommen, wirkt sich dies bis hin in den<br />

Service aus. Wartung <strong>und</strong> eventuelle Reparaturen können damit<br />

schnell <strong>und</strong> einfach durchgeführt werden.“<br />

FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET<br />

Derzeit ist das Kleinteile-Regalbediengerät auf eine Umgebungstemperatur<br />

von 2 bis 40 °C ausgerichtet. Eine Variante für den Tiefkühlbereich<br />

ist bereits in Arbeit. Ansonsten bestimmt die Modularität<br />

des Gesamtsystems die weitere Roadmap. Nach dem Launch<br />

des STC 2B1A mit einer Masthöhe von 10 bis 14 m soll im dritten<br />

Quartal dieses Jahres eine Variante mit einer Masthöhe von 15 bis<br />

18 m folgen.<br />

Die Geräte lassen sich individuell konfigurieren − sei es für Industrie,<br />

Pharmazie oder Handel. In Europa genauso wie auf dem<br />

amerikanischen <strong>und</strong> asiatischen Kontinent. Für Dr. Rosenbach verbindet<br />

sich damit eine klare Mission für Jungheinrich: „Best in class<br />

soll keine Momentaufnahme bleiben. Auf dem weiteren Weg haben<br />

wir uns daher selbst in die Pflicht genommen, die kontinuierliche<br />

Verbesserung unserer Produkte <strong>und</strong> logistischen Prozesse voranzutreiben.<br />

Erst recht in einer Intralogistik 4.0 mit Zukunft.“<br />

Fotos: Jungheinrich<br />

www.jungheinrich.de<br />

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KOMPAKTES KRAFTPAKET<br />

Wenn ein Flurförderzeughersteller einen seiner Verkaufsschlager von Gr<strong>und</strong> auf<br />

neu konzipiert <strong>und</strong> das Ergebnis mit „Elektrisierend“ umschreibt, dann weckt dies<br />

selbstredend das Interesse des Test-Teams. Und so haben wir denn auch den<br />

Elektro-Dreiradstapler RX 20-16 aus dem Hause Still kritisch analysiert. Die<br />

Ergebnisse werden zeigen, ob der Hersteller nicht zu viel versprochen hat.<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

mit 1 000 kg Last<br />

[km/h]<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

mit 1 000 kg Last<br />

[cm/s]<br />

Sprint über<br />

27,2 m<br />

[s]<br />

Praktische<br />

Einsatzdauer<br />

[h:min]<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung S3+H3<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung BQ3+H3<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung BQ1+H1<br />

Durchschnittswert der<br />

von uns in <strong>2018</strong> getesteten<br />

48-V-Elektro-Dreiradstapler<br />

19,0 65,10 7,1<br />

15,8 55,6 7,9<br />

15,8 41,3 8,1<br />

15,10 44,04 8,66<br />

14:00<br />

16:05<br />

18:08<br />

07:46<br />

Insgesamt 13 Geräte gehören zur neuen<br />

RX20-Baureihe von Still. Dabei decken<br />

die Elektro-Drei- <strong>und</strong> -Vierradstapler das<br />

Tragfähigkeitsspektrum von 1,4 bis zwei<br />

Tonnen ab. Der potenzielle Betreiber kann<br />

den Stapler in einer bereits kompakt ausgeführten<br />

Standardversion, in einer extra<br />

kompakten Version oder einer extra langen<br />

Chassisgröße ordern. In der letztgenannten<br />

Variante lassen sich Batterien bis zu einer<br />

Leistung von 750 Ah einbauen.<br />

Bei unserem Test-Stapler RX20-16 handelt<br />

es sich um das 1,6-Tonnen-Modell in<br />

der Standardversion. Ausgestattet ist der<br />

48-V-Elektro-Dreiradstapler mit einer Lithium-Ionen-Batterie<br />

(938 Ah). Problemlos<br />

hätte in dem Probanden aber auch eine<br />

Blei-Säure-Batterie Platz gef<strong>und</strong>en; ist doch<br />

der RX20 auf den Betrieb beider Arten von<br />

Traktionsbatterien ausgelegt.<br />

01<br />

01 Leider verfügt der neue RX20 nicht mehr<br />

(wie die Vorgängerbaureihe) über eine<br />

zusätzliche Trittstufe. So müssen wir eine<br />

Höhe von 545 mm überwinden, um den<br />

Arbeitsplatz zu erreichen


MEHR PLATZ BITTE!<br />

Neben der Eignung für unterschiedliche Batteriesysteme hatte der Hersteller den Ingenieuren<br />

gleich noch weitere Entwicklungsziele ins Lastenheft geschrieben. Ganz oben stand dabei<br />

die Schaffung eines großzügigen Platzangebots für den Fahrer sowie eine optimale Sicht<br />

auf Gabeln <strong>und</strong> Last. Hinzu kam die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit. Und zu guter Letzt soll die<br />

Kennzahl Umschlagsleistung den potenziellen Käufer überzeugen. Inwieweit haben die Ingenieure<br />

diese Vorgaben erfüllt? Diese Frage haben wir uns bei der ersten Inaugenscheinnahme<br />

des Testgeräts gestellt – <strong>und</strong> so haben wir denn auch ganz genau hingesehen.<br />

Um das Platzangebot für den Fahrer zu verbessern, wurde der Kabinenboden – gegenüber<br />

der Vorgängergeneration – um 50 mm abgesenkt. Daraus resultiert, dass die Sitzhöhe<br />

entsprechend niedriger ausfällt <strong>und</strong> ein Stapler mit einer Höhe über Fahrerschutzdach von<br />

2 035 mm entstanden ist. Mithin ein Maß, das es ermöglicht mit dem Flurförderzeug in einen<br />

Container einzufahren.<br />

02<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Zum Teststapler<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />

Gerätebreite<br />

Masthöhe (eingezogen)<br />

Rahmenhöhe<br />

Gabeln (L × B × T)<br />

Radstand<br />

Bodenfreiheit<br />

Überhang Vorderachse bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />

Überhang Rückseite<br />

Arbeitsgangbreite<br />

1 944 mm<br />

1 099 mm<br />

2 060 mm<br />

2 035 mm<br />

800 × 80 × 40 mm<br />

1 409 mm<br />

114 mm<br />

374 mm<br />

161 mm<br />

3 394 mm<br />

Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />

1 600 kg<br />

(gemäß Lastdiagramm)<br />

Lastschwerpunkt<br />

500 mm<br />

Maximale Hubhöhe<br />

4 715 mm<br />

Freihub<br />

150 mm<br />

Neigungswinkel Hubmast vorwärts/rückwärts 5° / 6°<br />

Antriebstechnik<br />

Antriebsleistung Fahrmotor<br />

2 × 6,5 kW<br />

Antriebsleistung Hubmotor<br />

11 kW<br />

Batteriekapazität<br />

48 V, 938 Ah<br />

Stabilität<br />

Eigengewicht/Prozentsatz Hinterachse 3 057 kg/50,28 %<br />

Gewicht bei max. Last/Prozentsatz Hinterachse 4 657 kg/11,7 %<br />

Reifen<br />

Ausführung<br />

Vollgummireifen<br />

Maß vorne 180/70-8<br />

Maß hinten 125/75-8<br />

Hersteller<br />

Continental<br />

Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können<br />

Abweichungen zu den Herstellerangaben aufweisen<br />

Mit dem Absenken der Bodenplatte entschied<br />

sich Still dazu, auf die beim Vorgängermodell<br />

noch vorhandene Trittstufe zu<br />

verzichten. Das ist schade, denn mit einer<br />

Höhe von 545 mm empfinden wir den Einstieg<br />

einfach als unbequem. Glücklicherweise<br />

ist der Einstieg frei von Hindernissen.<br />

Ferner unterstützt ein großzügiger Haltegriff<br />

den Fahrer dabei, seinen Arbeitsplatz<br />

zu erreichen.<br />

Nachdem wir auf dem Fahrersitz Platz<br />

genommen haben, sind wir positiv überrascht,<br />

wie viel Fußraum der kompakte<br />

Stapler bietet. Die Anordnung der Pedale ist<br />

angenehm, obwohl die Höhe des Bremspedals<br />

unserer Ansicht nach etwas niedriger<br />

ausfallen könnte. Dies würde einem sanfteren<br />

Wechseln des rechten Fahrerfußes vom<br />

„Gas-“ zum Bremspedal zugutekommen.<br />

NEUE SICHERHEITS- UND<br />

KOMMUNIKATIONSZENTRALE<br />

Hervorragend – dieses Prädikat verleihen<br />

wir den Sichtverhältnissen vom neuen<br />

RX20 aus. Die Sicht auf Gabeln <strong>und</strong> Last<br />

lässt einfach nichts zu wünschen übrig. Dazu<br />

tragen das abgesenkte Armaturenbrett,<br />

die schlank ausgeführten Streben des Fahrerschutzdaches<br />

<strong>und</strong> deren Profile sowie<br />

der neue Hubmast bei.<br />

WERTUNG<br />

+ Leistung <strong>und</strong> Verbrauch<br />

+ Standardausstattung<br />

– Fehlende Trittstufe<br />

– Pedalhöhe Bremspedal<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


03<br />

I N T R A<br />

L O G I S T I K<br />

LAGERSYSTEME<br />

SOFT WARE<br />

FLURFÖRDER ZE UGE<br />

Unser Wohlwollen findet auch die neu entwickelte Anzeige- <strong>und</strong> Bedieneinheit Easy Control,<br />

die als Sicherheits- <strong>und</strong> Kommunikationszentrale fungiert. Das vollgrafische Farb-<br />

Display mit automatischer Helligkeitsregelung ist an der verstellbaren Armlehne angebracht<br />

<strong>und</strong> durch eine kratzfreie Oberfläche geschützt. Links <strong>und</strong> rechts sind neben dem<br />

Bildschirm jeweils fünf Tasten zu finden, mit deren Hilfe sich viele Funktionen des Fahrzeugs<br />

einstellen lassen. Je nach Verwendungszweck kann der Fahrer die über die Tasten zu<br />

initiierenden Funktionen selbstständig zuweisen. Somit lassen sich häufig verwendete<br />

Einstellungen schnell <strong>und</strong> effizient vornehmen.<br />

02 Als Sicherheits- <strong>und</strong> Kommunikationszentrale fungiert die neu entwickelte<br />

Anzeige- <strong>und</strong> Bedieneinheit Easy Control<br />

03 Das Panoramadach gehört zur Sonderausstattung. Zusammen mit den<br />

schlanken Dachpfosten <strong>und</strong> Profilen bietet dies eine hervorragende Sicht<br />

04 Trotz der kompakten Abmessungen des Staplers fällt der Fußraum üppiger<br />

aus als bei der Vorgängerbaureihe<br />

04<br />

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Stöcklin Logistik | www.stoecklin.com


Verbrauch / 100<br />

umgeschlagene<br />

Paletten in kWh<br />

Verbrauch während<br />

des Tests<br />

in kWh<br />

Mithilfe der Tasten können wir also aus einer Vielzahl von Betriebsmodi<br />

sowie Fahrprogrammen <strong>und</strong> Hubgeschwindigkeiten wählen.<br />

Darüber hinaus lassen sich die Eingaben mit dem Energiesparprogramm<br />

Blue-Q kombinieren. Für jeden Gr<strong>und</strong>modus stehen drei<br />

Einstellungen zur Verfügung. Wem die damit verb<strong>und</strong>ene Auswahl<br />

an Einstellmöglichkeiten nicht genügt, kann über den Servicetechniker<br />

sein Anforderungsprofil hinterlegen lassen.<br />

LEISTUNG UND PRODUKTIVITÄT<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

S3+H3<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

BQ3+H3<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

BQ1+H1<br />

Durchschnittswert<br />

48-V-Elektro-<br />

Dreiradstapler<br />

7,56<br />

6,72<br />

6,6<br />

10,58<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

S3+H3<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

BQ3+H3<br />

Still RX20-16<br />

Li-Ion<br />

Einstellung<br />

BQ1+H1<br />

Durchschnittswert<br />

48-V-Elektro-<br />

Dreiradstapler<br />

3,86<br />

3,36<br />

2,98<br />

4,86<br />

Wir erwarten, dass der Betreiber in der Praxis eine Einstellung zwischen<br />

„alles maximal“ <strong>und</strong> einer der Blue-Q-Varianten der drei<br />

Gr<strong>und</strong>möglichkeiten wählen wird. Diese lassen sich dann bei Bedarf<br />

individuell mit zusätzlicher Hubgeschwindigkeit <strong>und</strong> zusätzlicher<br />

Fahrgeschwindigkeit kombinieren.<br />

In unserem Test fahren wir den RX20-16 Lithium-Ionen mit der<br />

Einstellung maximale Leistung sowie mit dem Energiesparprogramm<br />

in den Einstellungen 3, 2 <strong>und</strong> 1 in Kombination mit der jeweiligen<br />

Hubgeschwindigkeit 3, 2 <strong>und</strong> 1. Nach den Testfahrten sind<br />

wir vom Charakter des RX20 beeindruckt. Einen schneller auf die<br />

Kommandos des Fahrers reagierenden Stapler haben wir in diesem<br />

Segment noch nicht getestet – <strong>und</strong> das gilt für die Funktionen „Fahren“<br />

sowie „Beschleunigen“ <strong>und</strong> „Heben“ gleichermaßen.<br />

Bei Einstellung maximale Leistung entfaltet sich die Power des<br />

Teststaplers so brachial, dass die Räder beim Beschleunigen <strong>und</strong><br />

Richtungswechsel durchdrehen. Ursache hierfür ist aber auch der<br />

05 Die Batterie ist über die Seitentür schnell <strong>und</strong> einfach zugänglich<br />

05<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

glatte Hallenboden. Wir verlieren somit jedes Mal ein paar Sek<strong>und</strong>en.<br />

Nach der Messung der Zeitdifferenz auf einer besseren Oberfläche<br />

erreichen wir eine rechnerische Leistung von 430 Paletten<br />

pro acht St<strong>und</strong>en. Damit übertrifft der RX20 den höchsten von uns<br />

bis dato in dieser Gabelstapler-Klasse ermittelten Wert. Wenn wir<br />

eine Blue-Q-Einstellung wählen, auch in Kombination mit dem<br />

moderateren Fahr- <strong>und</strong> Hubprogramm 1, liegen die Ergebnisse immer<br />

noch über dem Klassendurchschnitt.<br />

NIEDRIGER VERBRAUCH<br />

Auch in puncto Energieverbrauch kann uns der neue RX20 überzeugen.<br />

Selbst in der Maximaleinstellung liegt das Testgerät deutlich<br />

unter dem Durchschnitt in diesem Klassement. Mit dem<br />

938-Ah-Lithium-Ionen-Akku an Bord verkraftet der RX20 somit<br />

auch problemlos einen intensiven Arbeitstag. Mit einer Zwischenladung<br />

hält der Stapler einen Dreischichtbetrieb durch.<br />

In Sachen Energieverbrauch kann unserem Teststapler nur der<br />

EFG 216k von Jungheinrich das Wasser reichen. Den ausführlichen<br />

Test des Elektro-Dreiradstaplers von Jungheinrich finden Sie in der<br />

Ausgabe 3/2017 der <strong>f+h</strong>. Beide Flurförderzeuge spielen in puncto<br />

Energieverbrauch aber in der gleichen Liga.<br />

TEST-FAZIT<br />

Mit der aktuellen RX20-Baureihe setzt Still im Segment der Elektro-<br />

Drei- <strong>und</strong> -Vierradstapler bis zu zwei Tonnen Tragfähigkeit einen<br />

neuen Standard. Mit dem dualen Batterieraum ist der Betreiber für<br />

die Zukunft gerüstet, da neue Batterietechnologien, wie Lithium-<br />

Ionen-Batterien, verwendet werden können. Je nach Bedarf kann<br />

der Betreiber zwischen Blei-Säure- <strong>und</strong> Lithium-Ionen-Batterie<br />

wechseln.<br />

Unser Testgerät ist serienmäßig reichhaltig ausgestattet. Hervorzu<strong>heben</strong><br />

ist in diesem Zusammenhang die neue Anzeige- <strong>und</strong> Bedieneinheit,<br />

über die sich ebenfalls die Assistenzsysteme aufrufen<br />

lassen. Zu den verfügbaren Assistenzfunktionen gehören u. a. eine<br />

Anzeige des Stabilitätsstatus im Display sowie eine Geschwindigkeitsreduzierung<br />

bei angehobenem Gabelträger. Auch bekannte<br />

Assistenzfunktionen wie Curve Speed Control, das automatisch die<br />

Geschwindigkeit in Kurven dem Lenkwinkel anpasst, kommt im<br />

RX 20 zur Anwendung.<br />

Die maximale Fahrgeschwindigkeit unseres Teststaplers beträgt<br />

20 km/h. Stellt sich die Frage, ob es im Lager wirklich so schnell<br />

zur Sache gehen muss. Unsere Antwort lautet: Nein! Denn eine<br />

hohe Fahrgeschwindigkeit ist nicht gleichbedeutend mit hoher<br />

Produktivität.<br />

Kritikpunkte sind das Fehlen einer Trittstufe sowie die hohe Stellung<br />

des Bremspedals.<br />

Bleibt noch anzumerken, dass der Hersteller im Außenbereich<br />

Kunststoffteile weitgehend durch Stahl ersetzt hat. So ist die Batterietür<br />

verstärkt worden, <strong>und</strong> alle Scheinwerfer <strong>und</strong> Sicherheitsleuchten<br />

sind durch robuste Stahlbleche geschützt.<br />

Text <strong>und</strong> Bilder: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />

Umgeschlagene Paletten pro 8 St<strong>und</strong>en<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung S3+H3 430<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung BQ3+H3 420<br />

Höhensicherung<br />

Hebetechnik<br />

Ladungssicherung<br />

Safety Management<br />

Die Herausforderung<br />

das Know-how <strong>und</strong><br />

das Vertrauen<br />

SpanSet – Certified Safety<br />

Still RX20-16 Li-Ion<br />

Einstellung BQ1+H1 390<br />

Durchschnittswert<br />

48-V-Elektro-Dreiradstapler<br />

375<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 31<br />

www.spanset.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

WAS SIE ZUM THEMA TRAKTIONSBATTERIEN FÜR<br />

FLURFÖRDERZEUGE WISSEN SOLLTEN – TEIL II<br />

Die Qualität <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit der in Elektro-Flurförderzeugen<br />

installierten Traktionsbatterien entscheiden mit über die Effizienz der<br />

Fahrzeuge. Konventionelle Blei-Säure-Batterien sind, trotz dem Hype um<br />

Lithium-Ionen-Batterien, weiterhin die am häufigsten in der Praxis<br />

anzutreffenden Energiespeicher. In unserer zweiteiligen Serie, Teil I ist in<br />

der Mai-Ausgabe erschienen, haben wir zehn Punkte für Sie<br />

zusammengetragen, mit denen wir für mehr Sachlichkeit in puncto<br />

Traktionsbatterien für Flurförderzeuge sorgen wollen.<br />

6<br />

?<br />

DEN PLATZBEDARF IM FLURFÖRDERZEUG<br />

REDUZIEREN<br />

Aufgabe<br />

Die Bedienung von z. B. schmalen Lagergassen<br />

erfordert kompakte Flurförderzeuge.<br />

Lösung<br />

Bei einigen Batterietypen konnte die Plattengröße<br />

von 9 auf 1 mm Dicke reduziert werden,<br />

wodurch sich im Vergleich zu ähnlichen<br />

AGM-Batterien 30 Prozent Platz einsparen ließ.<br />

Bei AGM-Batterien (das Kürzel AGM steht für<br />

Absorbent Glass Mat) handelt es sich um eine<br />

weitere Bauform des Bleiakkumulators, bei der<br />

der Elektrolyt in einem Vlies aus Glasfaser<br />

geb<strong>und</strong>en ist.<br />

7 KOSTEN<br />

?<br />

UND ORGANISATION DER BATTERIE­<br />

LAGERUNG<br />

Aufgabe<br />

Konventionelle Batterien müssen während der<br />

Lagerung alle sechs bis zwölf Monate geladen<br />

werden. Die Überwachung der Leerlaufspannung<br />

der gelagerten Batterien <strong>und</strong> das Nachladen,<br />

soweit erforderlich, binden Ressourcen.<br />

Lösung<br />

Blei-Säure-Batterien mit neuester Technologie<br />

lassen sich aus dem vollgeladenen Zustand bis zu<br />

zwei Jahre bei ca. 20 °C bevorraten.<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


8 KAPITALKOSTEN<br />

?<br />

FÜR BATTERIEN<br />

MINIMIEREN<br />

Aufgabe<br />

Das Interesse an Lithium-Ionen-<br />

Batterien als Ersatz für Blei-Säure-<br />

Batterien ist in der Intralogistik-<br />

Branche hoch. Einer der Nachteile<br />

der Lithium-Ionen-Technologie sind<br />

die Kosten.<br />

Lösung<br />

Neueste Blei-Säure-Batterie-Technologien<br />

weisen einen Kostenfaktor<br />

von 1,4 bis 1,6 gegenüber herkömmlichen<br />

Blei-Säure-Typen auf.<br />

Im Gegensatz dazu haben viele<br />

Lithium-Ionen-Batterien einen<br />

historischen Kostenfaktor von 4 bis<br />

6 gegenüber Blei-Säure.<br />

9 RECYCLING<br />

?<br />

ZUR SENKUNG DER KOSTEN UND<br />

VERBESSERUNG DER UMWELTVERTRÄGLICHKEIT<br />

Aufgabe<br />

Unabhängig von der Batterietechnologie haben<br />

alle Batterien eine begrenzte Lebensdauer. Eine<br />

verantwortungsvolle Entsorgung mit minimalen<br />

Auswirkungen auf die Umwelt <strong>und</strong> zu möglichst<br />

günstigen Kosten ist teilweise problematisch.<br />

10<br />

ROBUSTE<br />

?<br />

BATTERIEN FÜR<br />

ANSPRUCHSVOLLE EINSATZBEDINGUNGEN<br />

Aufgabe<br />

Traktionsbatterien sind in Flurförderzeugen<br />

teilweise rauen Bedingungen ausgesetzt; dies<br />

können Erschütterungen <strong>und</strong> Vibrationen,<br />

weite Einsatztemperaturbereiche <strong>und</strong> eine<br />

ungeschickte Behandlung durch das Personal<br />

des Betreibers sein.<br />

Lösung<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Kornstruktur des in „Thin Plate<br />

Pure Lead“-Batterien (TPPL-Batterien)<br />

verwendeten Reinbleis, sind die Platten<br />

weniger anfällig für Korrosion. Darüber<br />

hinaus sind diese Batterien aufgr<strong>und</strong> der<br />

Bauweise <strong>und</strong> des schwingungsbeständigen<br />

Materials gegen harte Stöße <strong>und</strong> Vibrationen<br />

gewappnet.<br />

Lösung<br />

Alle Lithium-Ionen-Batterien müssen chemisch<br />

analysiert werden, um festzustellen, ob sie<br />

Wertstoffe enthalten. Das Recycling von Lithium-<br />

Eisenphosphat-Batterien (LFP) lohnt sich zurzeit<br />

kaum, während bei Lithium-Kobaltoxid-Batterien<br />

(LCO) das Kobalt zurückgewonnen werden kann<br />

<strong>und</strong> es etwa zehn Prozent des Neuwerts einer<br />

Batteriezelle entspricht. Es ist jedoch zu erwarten,<br />

dass sich die Recycling-Fähigkeit von Lithium-<br />

Ionen-Batterien verbessert.<br />

Blei-Säure-Batterien lassen sich einfach <strong>und</strong> fast<br />

komplett in den Wertstoffkreislauf zurückführen.<br />

Teil I unserer Serie ist in<br />

<strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/05 erschienen<br />

Quelle/Foto: Enersys/Fotolia<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 33


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

RECHT LOGISTIK VERDANKT LOGCOOP<br />

GROSSAUFTRAG IN DER DISPLAY-LOGISTIK<br />

Mit der Übernahme eines Auftrags in der<br />

Display-Logistik für einen Schmuckhersteller ist<br />

der Recht Logistik GmbH jüngst ein Coup<br />

gelungen. Möglich war dies nur durch die<br />

Mitgliedschaft in der Logistikkooperation<br />

Logcoop. Denn durch die Zusammenarbeit mit<br />

anderen Dienstleistern hat die Spedition Recht<br />

ihren Wirkungs- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkreis auf ganz<br />

Deutschland ausgeweitet <strong>und</strong> ihr<br />

Leistungsportfolio vergrößert.<br />

„Bei Logcoop vereinen sich Logistikdienstleister aus verschiedenen<br />

Marktsegmenten, die ihr Know-how einbringen. Davon profitieren<br />

alle Mitglieder“, so Christian Flick, Direktor Logistik der Recht Logistik<br />

GmbH. Erst durch das Bündeln der Qualitäten von sechs Kooperationspartnern<br />

sei es schließlich gelungen, einen flächendeckenden<br />

Auftrag schnell <strong>und</strong> effizient zum Abschluss zu bringen.<br />

Für einen Schmuckhersteller aus dem Großraum Köln übernahm<br />

das Unternehmen einen Auftrag im Bereich Display-Logistik. Zum<br />

Auftragsinhalt gehören die deutschlandweite Auswechslung von<br />

Displays in Drogeriemärkten – inklusive Bestückung der neuen <strong>und</strong><br />

Abtransport der alten Aufsteller. Flick: „Durch Logcoop können wir<br />

unseren K<strong>und</strong>en jetzt nicht nur mehr, sondern auch spezifischere<br />

Dienstleistungen anbieten. Dazu zählen Aktionslogistik, Value<br />

Added Services oder Anlieferungen in Einkaufsstraßen <strong>und</strong> bestimmte<br />

Stadtgebiete.“<br />

Die Spedition Recht hat ihren Hauptsitz in Brühl <strong>und</strong> übernimmt<br />

neben dem Transportgeschäft auch die Bedienung<br />

von K<strong>und</strong>enanlagen <strong>und</strong> -prozessen. Das in dritter Generation<br />

geführte Familienunternehmen legt den Fokus dabei<br />

auf Werksverkehre, Ladungsverkehre sowie Linien- <strong>und</strong> Distributionsverkehre.<br />

Die meisten K<strong>und</strong>en stammen aus der Kunststoffindustrie,<br />

dem Lebensmittelhandel, der chemischen Industrie, der<br />

Automobilbranche, der Verlagsbranche sowie der Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumindustrie.<br />

Seit Juni 2017 ist das Unternehmen Mitglied der<br />

Logistikkooperation Logcoop. Mit deren Hilfe<br />

bietet die Spedition jetzt Dienstleistungen<br />

an, die ihr Portfolio zuvor nicht umfasste<br />

<strong>und</strong> erschließt sich neue<br />

K<strong>und</strong>enkreise. Bereits zuvor<br />

wurden regionale K<strong>und</strong>en mit<br />

spezifischeren Logistiklösungen<br />

versorgt, nun ist<br />

dies auch in ganz Deutschland<br />

möglich. Ziel dabei<br />

ist die Entwicklung hin zu<br />

einem Logistikdienstleister,<br />

der die komplette<br />

Supply Chain abdeckt.<br />

CHRISTIAN FLICK, DIREKTOR LOGISTIK<br />

DER RECHT LOGISTIK GMBH<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Mitgliedschaft in der Kooperation<br />

Logcoop können wir unseren K<strong>und</strong>en nicht nur<br />

mehr, sondern auch spezifischere<br />

Dienstleistungen anbieten<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


RAHMENVERTRÄGE ERMÖGLICHEN<br />

MEHR WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

Obwohl die Spedition Recht noch am Anfang der<br />

Mitgliedschaft steht, ist Flick jetzt schon sicher,<br />

„dass wir auch unsere Einkaufsprozesse ganz neu<br />

aufstellen können.“ Logcoop verhandle für die<br />

Mitglieder Rahmenverträge mit Händlern <strong>und</strong><br />

Herstellern von Speditionsbedarf. Schaffen sich<br />

Unternehmen z. B. Lkw an, für die die durch die<br />

Kooperation verhandelten Konditionen gelten,<br />

sparen sie beim Kauf bares Geld. Andere Logistikkooperationen<br />

legen laut Flick ihr Augenmerk<br />

vorwiegend auf die K<strong>und</strong>enakquise <strong>und</strong> vernachlässigen<br />

hingegen die Einkaufsseite.<br />

Da Logistikdienstleister bei Logcoop zusätzlich in<br />

Transportnetzwerken miteinander kooperieren,<br />

können sie kleinere Bedarfe einfacher abdecken<br />

<strong>und</strong> Leerfahrten verhindern. So richten Kooperationsmitglieder<br />

z. B. Anfragen an Logcoop, wenn<br />

ihre Kapazitäten für einen Auftrag nicht ausreichen<br />

oder stellen umgekehrt eigene Kapazitäten<br />

zur Verfügung. Diese Synergieeffekte eröffnen<br />

ihnen zusätzliche Handlungsmöglichkeiten auf<br />

allen Ebenen des Supply Chain Managements.<br />

Dadurch können sie z. B. auch besser auf saisonal<br />

bedingte Auftragsspitzen reagieren.<br />

Als die Spedition Recht noch kein Kooperationsmitglied<br />

war, dauerte die Suche nach geeigneten<br />

Projektpartnern oder Subunternehmern<br />

vielfach lange. Denn wenn das Unternehmen eine<br />

Anfrage an einen möglichen Partner initiierte,<br />

kam der erste Kontakt i. d. R. mit Vertriebsmitarbeitern<br />

oder Projektleitern zustande. Diesen fehlten<br />

jedoch Entscheidungskompetenzen, was die<br />

Abstimmungsprozesse verlangsamte. Anders ist<br />

es bei Logcoop: Da sich der Kreis der Mitglieder<br />

ausschließlich aus Geschäftsführern <strong>und</strong> leitenden<br />

Angestellten zusammensetzt, sind die Entscheidungswege<br />

kurz. Kooperationen entwickeln<br />

sich somit schneller <strong>und</strong> häufiger.<br />

VORSPRUNG IM WETTBEWERB MIT<br />

KONZERNEN<br />

Mit Logcoop stehen der Spedition Recht für alle<br />

Sachgebiete r<strong>und</strong> um das Thema Supply Chain<br />

Experten zur Verfügung, die ihr Know-how weitergeben.<br />

Die Logistikkooperation vermittelt auf<br />

Wunsch Kontakte zu möglichen Ansprechpartnern.<br />

Dies macht die Kooperationsmitglieder<br />

nicht nur wettbewerbsfähig gegenüber Großkonzernen,<br />

sondern verschafft ihnen einen entscheidenden<br />

Vorteil. Denn durch den Wissenstransfer<br />

müssen sie nicht jede logistische Fragestellung in<br />

House beantworten <strong>und</strong> können sich bei der Personal-<br />

<strong>und</strong> Prozessplanung auf die eigenen Kernkompetenzen<br />

konzentrieren. Flick: „Denn so eine<br />

Struktur findet sich bei großen Logistikdienstleistern<br />

eher selten.“<br />

Logcoop stellt seinen Mitgliedern die ganze<br />

Bandbreite an Unternehmensprozessen zur Verfügung.<br />

„Eine Mitgliedschaft erweitert den unternehmerischen<br />

Horizont: K<strong>und</strong>en werden akquiriert,<br />

Kontakte geknüpft <strong>und</strong> Einkaufsprozesse<br />

überdacht“, so Flick. Der Direktor Logistik sieht<br />

Logcoop daher als etabliertes Geschäftsmodell<br />

mit weitreichenden Zukunftsperspektiven <strong>und</strong><br />

plant eine langfristige Zusammenarbeit mit der<br />

Kooperation <strong>und</strong> deren Partnern.<br />

Fotos: Logcoop<br />

www.logcoop.de | www.recht-logistik.de<br />

Wie gut<br />

kennen<br />

Sie den<br />

Platz in<br />

Ihrem<br />

Lager?<br />

Frachtvermessung<br />

Stammdatenermittlung<br />

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Boelstraße 7<br />

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Germany<br />

Tel.: +49 2741-9377-0<br />

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PERSPEKTIVEN<br />

WIE MACHINE LEARNING DAS (ONLINE)-<br />

KUNDENERLEBNIS VERÄNDERT<br />

Dass immer mehr Unternehmen Machine<br />

Learning nutzen, um die Customer Experience zu<br />

optimieren, ist nicht verw<strong>und</strong>erlich. Es mangelt<br />

schlicht <strong>und</strong> einfach an Alternativen. Als erste<br />

Branche überhaupt setzte man diese Technologie<br />

im E-Commerce ein. Inzwischen verwendet auch<br />

die Industrie Machine Learning, um intelligente<br />

Inhalte zu erstellen, die die Basis einer<br />

kontextualisierten User Experience bilden. Denn<br />

es ist das K<strong>und</strong>enerlebnis, das zukünftig über<br />

den Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg von Unternehmen<br />

entscheiden wird.<br />

Für viele Menschen ist die Vorstellung, dass Machine Learning<br />

<strong>und</strong> weitere Artifical-Intelligence-Technologien (AI-Technologien)<br />

Einzug in unser Leben halten, es sogar beherrschen<br />

könnten, beängstigend. Diese Angst ist allerdings unbegründet.<br />

„Bei Machine Learning handelt es sich um eine einfache Datenanalyse,<br />

die man auch manuell vornehmen könnte – allerdings<br />

deutlich langsamer. Unternehmen aus allen Branchen können Machine<br />

Learning individuell für völlig unterschiedliche Zwecke einsetzen“,<br />

so Tjeerd Brenninkmeijer, Executive Vice President EMEA<br />

bei Bloomreach.<br />

Daten <strong>und</strong> Analysen sind schon immer Teil von Produktionsketten<br />

gewesen – mithilfe von Machine Learning gelingt es Unternehmen,<br />

diese Informationen schneller <strong>und</strong> effizienter zu verarbeiten. So<br />

können sie ihre Produktion problemlos multiplizieren <strong>und</strong> ihre<br />

Supply Chain rationalisieren.<br />

BESTANDSOPTIMIERUNG<br />

Machine Learning gewährt tiefe Einblicke in große Datenmengen<br />

– Daten, die Unternehmen entlang der Supply Chain sammeln. Bestände,<br />

Ressourcen, Fertigungskapazitäten, Transportmittel <strong>und</strong><br />

die Wetterlage sind Informationen, die sich nutzen lassen, um die<br />

Fertigungskette effizient einzurichten <strong>und</strong> zu automatisieren. Hat<br />

ein K<strong>und</strong>e zu wenige Produkte auf Lager, kann das System aufgr<strong>und</strong><br />

automatischer Meldung die Wertschöpfungskette optimieren, was<br />

die Basis für eine hohe Lieferbereitschaft legt.<br />

PERSONALISIERTE LEISTUNGSDATEN (UND<br />

VORHERSAGEN)<br />

Eine ausführliche Datenanalyse bietet die Möglichkeit, K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern Informationen über die Supply Chain an die<br />

Hand zu geben. Automatisch erstellte Leistungsberichte geben ihnen<br />

die nötige Kontrolle darüber. Die Berichte gewähren Echtzeit-<br />

Einblicke in die Wertschöpfungskette <strong>und</strong> enthalten Vorschläge für<br />

potenzielle Kosten- <strong>und</strong> Zeiteinsparungen.<br />

PRODUKTINNOVATION UND -OPTIMIERUNG<br />

Durch die Analyse von Daten erhalten Unternehmen einen Einblick<br />

in die Produktvariationen <strong>und</strong> -eigenschaften, die K<strong>und</strong>en be-<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

vorzugen. Zudem erfahren sie, welche Variationen K<strong>und</strong>en gut annehmen.<br />

So ist es möglich, Produktionsprozesse zu rationalisieren<br />

<strong>und</strong> sie zu niedrigeren Kosten effizienter zu gestalten.<br />

DIE WELT WIRD BEQUEMER<br />

Nur diejenigen Unternehmen, die ihre K<strong>und</strong>en kennen <strong>und</strong> sich am<br />

besten auf sie einstellen, können am Markt wettbewerbsfähig bleiben.<br />

Machine Learning ermöglicht es, die K<strong>und</strong>enbedürfnisse in<br />

nie vorher dagewesenem Umfang zu erkennen <strong>und</strong> zu erfüllen. Immer<br />

schleichender treten Machine Learning <strong>und</strong> KI in unser Leben<br />

– zwar (noch) nicht in Form von Robotern. Sie können sich auf eine<br />

intelligente Art <strong>und</strong> Weise auf unsere früheren Entscheidungen einstellen<br />

<strong>und</strong> unser Leben somit ein Stück vereinfachen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> sollten Unternehmen nicht nur darüber nachdenken, wie<br />

sie KI oder Machine Learning effektiv für sich nutzen können. Brenninkmeijer:<br />

„Vielmehr geht es darum, durch diese Technologie eine<br />

sinnstiftende Interaktion zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine herzustellen,<br />

womit Unternehmen auch die Akzeptanz bei den K<strong>und</strong>en<br />

stärken können.“ Möchte eine Marke ihre K<strong>und</strong>en inspirieren, sollte<br />

sie sich in erster Linie auf deren tägliche Bedürfnisse einstellen –<br />

TJEERD BRENNINKMEIJER,<br />

EXECUTIVE VICE PRESIDENT<br />

EMEA BEI BLOOMREACH<br />

Es geht darum,mit Machine Learning<br />

eine sinnstiftende Interaktion zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> Maschine herzustellen<br />

hilfreich sei es, den Verbrauchern einen Mehrwert zu bieten.<br />

Gleichzeitig müssten sich K<strong>und</strong>en darauf verlassen können, dass<br />

Unternehmen mit ihren Daten sensibel umgehen. Darum sollten<br />

K<strong>und</strong>en nach wie vor die alleinige Entscheidungsmacht darüber<br />

haben, was mit ihren Interaktionen <strong>und</strong> Daten geschieht.<br />

Fotos: Pixabay/Bloomreach<br />

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PERSPEKTIVEN<br />

BEENDET DIE BLOCKCHAIN<br />

DIE ZETTELWIRTSCHAFT?<br />

Direkte Transaktionen ohne Mittler, zudem noch<br />

fälschungssicher: Die Blockchain könnte die Art<br />

<strong>und</strong> Weise radikal verändern, wie<br />

Marktteilnehmer miteinander Transaktionen<br />

abwickeln. Vor kurzem wurde nun das<br />

b<strong>und</strong>esweit größte Pilotprojekt in Sachen<br />

Blockchain gestartet: R<strong>und</strong> 20 Unternehmen<br />

testen den Nutzen der dezentralen<br />

Datenbanktechnologie im<br />

Palettentauschprozess.<br />

Geht man von einem Gebrauchtpalettenpreis von fünf Euro<br />

aus, repräsentieren allein die 500 Millionen in Europa im<br />

Umlauf befindlichen Europaletten einen Wert von 2,5 Milliarden<br />

Euro. Für Transparenz über die im Umlauf befindlichen<br />

Ladungsträger setzen die Akteure der Supply Chain den Palettenschein<br />

ein. Das Papierdokument gehört zum Tagesgeschäft eines<br />

jeden Lkw-Fahrers. Warenempfänger setzen ihn ein, wenn der Palettentausch<br />

nicht direkt stattfindet. Der Palettenschein dokumentiert<br />

Anzahl, Art <strong>und</strong> Güte der Ladungsträger. Der Besitzer kann ihn später<br />

beim Aussteller oder bei einem beauftragten Dienstleister wieder<br />

einlösen. „Oftmals wissen die Betreiber gar nicht, welche Akteure in<br />

der Lieferkette am Tauschprozess beteiligt sind. Außerdem gibt es<br />

keinen Intermediär, der den Prozess überwacht“, erläutert Regina<br />

Haas-Hamannt, die bei GS1 Germany als Innovationsleiterin fungiert.<br />

Das mache den Prozess extrem unübersichtlich.<br />

LOGISTISCHER PROZESS BESITZT GROSSES<br />

OPTIMIERUNGSPOTENZIAL<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojekts wollen Unternehmen, testen,<br />

ob <strong>und</strong> wie sich der Tausch von Europaletten mithilfe der Blockchain-Technologie<br />

digital, transparent <strong>und</strong> effizient verwalten lässt.<br />

Roadmap bis Ende des Jahres<br />

Simulationsumgebung,<br />

Prototyp <strong>und</strong> Testlauf<br />

Test<br />

physischer<br />

Warenfluss<br />

Auswertung Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Ableitung Handlungsempfehlungen<br />

Q2<br />

<strong>2018</strong><br />

Agiler, iterativer Prozess<br />

Q3<br />

<strong>2018</strong><br />

Q4<br />

<strong>2018</strong><br />

Projektende<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Handelsseitig beteiligen sich an der Initiative dmdrogerie<br />

markt, Kaufland, Lekkerland <strong>und</strong> Markant.<br />

Auf Herstellerseite sind u. a. Beiersdorf, Dole<br />

Europe <strong>und</strong> Dr. Oetker aktiv. Aus der Logistik-<br />

Branche übernehmen z. B. Deutsche Bahn, die<br />

European Pallet Association e. V. (EPAL) <strong>und</strong> die<br />

Nagel-Group zentrale Rollen. Beratende Funktion<br />

besitzen das European EPC Competence Center<br />

(EECC), das Fraunhofer Fit <strong>und</strong> T-Systems. Für die<br />

Aufnahme <strong>und</strong> den Transfer der Anforderungen<br />

aus dem Palettentauschprozess auf die technologische<br />

Seite zeichnet PwC verantwortlich.<br />

„Die logistischen Prozesse sind heute noch stark<br />

von manueller Dokumentation <strong>und</strong> Intransparenz<br />

geprägt <strong>und</strong> besitzen damit ein großes Optimierungspotenzial“,<br />

so Projektleiterin Haas-Hamannt.<br />

„Für das Projekt die ideale Voraussetzung.“ Die hohe<br />

Teilnehmerzahl bestätige den Bedarf an Erkenntnissen<br />

zum Thema Blockchain.<br />

In einer Vorphase wurden ein einheitlicher Prozessablauf<br />

sowie notwendige Rollen <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende<br />

Prozessanforderungen für die spätere Programmierung<br />

der Blockchain definiert. Zusammen<br />

mit Experten von SAP haben die IT-Spezialisten<br />

der beteiligten Unternehmen in der nächsten<br />

Arbeitsphase das Governance-Modell <strong>und</strong> die<br />

Systemarchitektur der Blockchain festgelegt. In<br />

Phase drei folgt darauf aufbauend die Entwicklung<br />

der Simulationsumgebung für einen<br />

ersten Testlauf mit einem<br />

Prototyp.<br />

Der eigentliche Blockchain-Test<br />

steht in Phase vier an. Dann führen<br />

Hersteller, Logistikdienstleister<br />

<strong>und</strong> Händler innerhalb einer echten<br />

Lieferkette den Palettentausch<br />

mithilfe von Blockchain-Technologie<br />

durch. Zusammen mit der Auswertung<br />

bildet der Test die Basis für<br />

den fünften <strong>und</strong> letzten Schritt: die<br />

Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

für die Praxis. Die Projektteilnehmer<br />

planen, diese zum Jahresende<br />

zu veröffentlichen. Denn<br />

Ziel des Projekts ist es nicht, die<br />

Blockchain-Technologie nur für eigene<br />

Zwecke zu erproben, sondern<br />

die Erkenntnisse möglichst umfassend<br />

zu teilen. Haas-Hamannt ist erwartungsvoll:<br />

„Wir sind gespannt, ob<br />

der Blockchain-Hype seine Relevanz<br />

im täglichen Leben beweist.“<br />

Fotos/Grafik: Fotolia, <strong>f+h</strong>, GS1<br />

www.gs1-germany.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 39<br />

ITOH-DENKI.indd 1 25.05.<strong>2018</strong> 10:20:24


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

WINFRIED BAUER,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

In einer digitalen vernetzten Welt<br />

werden permanent <strong>und</strong> auf allen<br />

Kanälen Informationen produziert<br />

<strong>und</strong> verteilt. Wir helfen Ihnen<br />

dabei, den Überblick zu behalten<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

TIPPS FÜR MEHR UMSATZ IM<br />

E-COMMERCE-ZEITALTER – TEIL IV<br />

Retourenmanagement <strong>und</strong> Kommissionierung mit<br />

dem FTS LEO Locative<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

CEMAT PREVIEW <strong>2018</strong>: DAS SIND DIE<br />

HIGHLIGHTS DER FLURFÖRDERZEUGHERSTELLER<br />

Video von der Preview zur Cemat <strong>2018</strong> mit Statements<br />

von Flurförderzeugherstellern<br />

CYBER SECURITY: SO ÜBERWINDET MAN<br />

ERFOLGREICH DAS SICHERHEITSDILEMMA<br />

Funktionale Sicherheit <strong>und</strong> Cyber Security integriert<br />

betrachten<br />

FRAUNHOFER IPA: FORUM THEMATISIERT<br />

AUTONOME TRANSPORTSYSTEME<br />

Technologieforum am IPA in Stuttgart informiert<br />

über aktuellen Stand der Technik<br />

VDMA: ZUWÄCHSE IN DER<br />

INTRALOGISTIKBRANCHE<br />

Das Produktionsvolumen der deutschen<br />

Intralogistikhersteller in Zahlen<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SMARTPHONE-APP HAT GROSSEN BRUDER<br />

BEKOMMEN<br />

Der Logistikdienstleister trans-o-flex hat für die Empfänger-App<br />

eine Desktop-Variante entwickelt. So kann die eigentliche App<br />

selbst möglichst schlank bleiben. Darüber hinaus enthält die<br />

Anwendung für PC <strong>und</strong> Mac Funktionen, die für die App zu umfangreich<br />

wären. Dazu gehört eine Kalenderfunktion, mit der geschäftliche<br />

Empfänger ihre Wunschanlieferzeiten einpflegen können.<br />

WWW.TRANS-O-FLEX.COM<br />

www.rbs-foerderanlagen.de<br />

DIE MULTIMEDIALE ROADSHOW „SUMMER OF ENGINEERING“<br />

Im Sommer 2017 gingen unsere Redakteure im zweiten Jahr auf die multimediale<br />

Deutschland-Tour „Summer of Engineering“. Diesmal wollten wir mehr<br />

über Lösungen <strong>und</strong> Applikationen der industriellen Digitalisierung bzw. des<br />

industriellen Internet der Dinge erfahren. Summer of Engineering ist aber noch<br />

viel mehr: In unserem Blog <strong>und</strong> in unseren Social-Media-Kanälen berichten wir<br />

über Ideen, Realisierungen <strong>und</strong> Visionen von Industrie 4.0. Lassen Sie sich<br />

inspirieren. Gerne dürfen Sie auch kommentieren, liken, teilen <strong>und</strong> empfehlen!<br />

IN DIE DIGITALE WELT<br />

EINGETAUCHT<br />

Auf der Startseite der Efaflex-Homepage<br />

befindet sich nun ein „BIMobject“-Button,<br />

über den sich die Daten der Schnelllauftore in<br />

den Formaten Revit, ArchiCAD sowie AutoCAD<br />

aufrufen lassen. Der Begriff Building Information<br />

Modeling (BIM) beschreibt eine Methode<br />

der optimierten Planung, Ausführung <strong>und</strong><br />

Bewirtschaftung von Bauwerken.<br />

WWW.EFAFLEX.COM<br />

Effiziente Intralogistik<br />

individuell,flexibel,zukunftssicher<br />

Steuerungen - Palettenförderer<br />

- Stückgutförderer<br />

- Rohrkreisförderer<br />

- Shuttle Systeme<br />

Leipziger Straße 68<br />

63571 Gelnhausen/Roth<br />

Telefon 0 60 51/23 62


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

ULRIKE MEYER<br />

Ihr teuerster Besitz?<br />

Meine Patchwork-Familie! Ich bin 40 Jahre alt,<br />

habe drei erwachsene Kinder <strong>und</strong> bin bereits<br />

Oma. Harmonie ist mit Geld nicht aufzuwiegen.<br />

Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />

beruflichen Laufbahn?<br />

Ich habe es geschafft, meine Leidenschaft, das<br />

Programmieren, in meine Arbeit zu integrieren<br />

<strong>und</strong> so mein Hobby zum Beruf gemacht.<br />

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten<br />

Spaß?<br />

Die Freiheit, Produktideen umzusetzen <strong>und</strong> zu<br />

sehen, wie der Markt darauf reagiert. Kommt<br />

die Idee gut an? Ist sie einer Investition würdig?<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten: Welche<br />

wären es?<br />

Politisch korrekt wäre: Weltfrieden, das Ende<br />

der Hungersnot <strong>und</strong> Klima erholung. Persönlich<br />

sind es allerdings: Daten. Daten. Daten. Mich<br />

fasziniert, wie alles verknüpft ist.<br />

Hören Sie gerne Musik, wenn ja, welche?<br />

Ich liebe Musik, bin aber keinem Genre<br />

dauerhaft treu. Klassik hat in meinem Dasein<br />

genauso ihre Zeiten wie Pop oder Rock.<br />

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben<br />

verzichten?<br />

Vorurteile. Man soll lieber direkte Fragen<br />

stellen, als sich eine voreilige Meinung zu<br />

bilden.<br />

Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />

Vor kurzem habe ich meinen engsten<br />

Mitarbeiter verloren. Er verstarb mit 39 Jahren<br />

an einem Herzinfarkt. Obwohl meine Welt<br />

stillstand, ging das Leben weiter. Ich möchte an<br />

ein Leben nach dem Tod glauben.<br />

››<br />

ULRIKE MEYER<br />

Nach dem Abitur macht Ulrike<br />

Meyer eine Ausbildung zur Groß<strong>und</strong><br />

Außenhandelskauffrau bei<br />

einem Vertriebsunternehmen. Mit<br />

23 Jahren wechselt sie in den<br />

technischen Investitionsgüterbereich,<br />

arbeitet zehn Jahre bei einem<br />

Lkw-Hersteller <strong>und</strong> landet schließlich<br />

als Staplerverkäuferin beim<br />

Linde-Vertragshändler Willenbrock<br />

Fördertechnik GmbH. Seit 2015 ist<br />

sie dort Leiterin der Abteilung<br />

„Digitale Lösungen“.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 30. 07. <strong>2018</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 13. 07. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Um liquide zu bleiben, steht Unternehmern u. a. das<br />

Finanzierungsmodell „Sale & Lease Back“ zur Verfügung. Welche<br />

Möglichkeiten dieses bietet, haben für Sie zusammengestellt.<br />

Foto: Fotolia<br />

04<br />

02 Esselte Leitz fasste den Entschluss, im Lager weitgehend auf<br />

Flurförderzeuge zu verzichten. Wie das Personal nun seine<br />

Aufgaben erledigt, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

Foto: Tente-Rollen<br />

der<br />

direkte<br />

weg<br />

INS INTERNET:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

ZUM E-PAPER:<br />

www.engineering-news.net<br />

ZUM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

03 Der Flurförderzeughersteller Clark hat eine neue Generation<br />

verbrennungsmotorischer Frontstapler entwickelt. Wir haben uns<br />

die neuen Geräte angesehen.<br />

Foto: Clark Europe<br />

04 Ein produktionsintegrierter Materialfluss lässt sich nur<br />

mithilfe einer zuverlässigen Antriebstechnik realisieren. Welche<br />

Faktoren deren Konfiguration bestimmen, erfahren Sie im Juli.<br />

Foto: Fotolia<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/06 43


LOUNCH<br />

DIE KUNST DES<br />

HEBENS<br />

Industrieroboter schweben lassen<br />

<strong>und</strong> präzise auf den Punkt an ihren<br />

Einbauort dirigieren: Kein Kunststück,<br />

sondern Arbeitsalltag unserer K<strong>und</strong>en.<br />

Profitieren auch Sie von richtungsweisenden<br />

ABUS Kranlösungen.<br />

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