SPORTaktiv Juni 2018
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JUNI/JULI <strong>2018</strong><br />
ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
„ICH BIN UNWICHTIG“<br />
MARKUS<br />
ROGAN<br />
WÜSTES<br />
ABENTEUER<br />
E-BIKE-BOOM<br />
KINDER<br />
UNTER<br />
STROM<br />
COOL<br />
DOWN<br />
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€ 4,-<br />
FIT<br />
RUN<br />
BIKE OUTDOOR<br />
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EDITORIAL<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
Coverfoto: Region Gesäuse/Stefan Leitner; Foto: Thomas Polzer<br />
RUNTER VOM<br />
TRAMPELPFAD<br />
All jenen, die jetzt ihren Urlaub planen oder für die der Trainingsplan<br />
immer recht hat, rufe ich zu: „Das Unvorhergesehene ist die wahre<br />
Bewährungsprobe.“ Ist wieder einmal nicht von mir, sondern von<br />
einem der großen Griechen: Sokrates. Und dabei kannte der unsere neue<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Website noch gar nicht, die seit Kurzem online ist. Schön ist<br />
sie geworden. Aufgeräumt, klar, übersichtlich, voll mit Geschichten rund<br />
um eure Lieblingssportarten. Unterzieht sie einer Bewährungsprobe, denn<br />
es kann sein, dass noch Unvorhergesehenes, sprich Fehler, auftauchen.<br />
Wenn dem so ist: Habt Nachsicht, denn sie ist ja – zeitlich gesehen –<br />
noch ein Kleinkind. Und bei Kindern lässt man Nachsicht walten.<br />
Kinder sind aber auch in unserer Print-Ausgabe stark vertreten.<br />
Bernhard Csar macht sie mit seinem Konzept fit und wappnet sie gegen<br />
Mobbing, Bike-Experte Christoph Heigl reitet am E-Bike mit seinem<br />
Jüngsten durch die Wälder und auch Wandern sind wir mit Kindern<br />
gewesen.<br />
Dass das Unvorhergesehene tatsächlich die große Bewährungsprobe<br />
ist, hat Elmar Sprink schmerzhaft am eigenen Leib auf Herz und Nieren<br />
geprüft. Am Ende ist er aber stärker aus der Erfahrung hervorgegangen –<br />
wie auch wir aus dem Lauf-Abenteuer Speed Project in den USA.<br />
Lasst auch ihr euch ein auf das Unvorhergesehene. Bike-Park, Wildwasserkajak,<br />
Stand-up-Paddling – warum nicht? Wir liefern euch mit der<br />
aktuellen Ausgabe die geschriebene Initialzündung dazu, die euch Lust<br />
machen soll, die Trampelpfade des Alltags zu verlassen und vielleicht einmal<br />
in ein Kajak zu steigen – wie auf unserem Cover im Gesäuse. Denn<br />
Sport stärkt nicht nur unseren Körper, er erhellt auch unseren Geist und<br />
unsere Stimmung. Sage ich, und sagt niemand geringerer als Österreichs<br />
erfolgreichster Schwimmer – nachzulesen auf Seite 12.<br />
Bleibt fit, euer Klaus<br />
NO SWEAT<br />
NO BEAUTY<br />
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INHALT<br />
TOP-STORY<br />
FIT<br />
12 HERR ROGAN UND DAS GLÜCK<br />
Österreichs erfolgreichster Schwimmer im Interview<br />
MJK SPORT<br />
SYMPOSIUM<br />
Samstag 25. August, 9.30 Uhr<br />
Kärnten Läuft Running City<br />
Beim zweiten MJK Sportsymposium dreht sich alles<br />
um das Thema „Digitalisierung im Sport“.<br />
Bei spannenden Kurzvorträgen wird für Vereinsfunktionäre,<br />
Marketinginteressierte und Sportbegeisterte<br />
die ideale Symbiose aus Laufen und<br />
Fortbildung im Rahmen von Kärnten Läuft geboten.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.mjk-sportmarketing.com<br />
20 STRESSFALLE SPORT<br />
Warum uns Sport manchmal mehr stresst als entspannt<br />
32 HELDEN VON MORGEN<br />
Bernhard Csar hat ein Kinderfitness-Konzept entwickelt<br />
36 FLEISCHLOS ANS ZIEL<br />
Spitzensport und vegane Ernährung? Geht, sagt Franz Preihs<br />
42 AUSPROBIERT<br />
Drei Innovationen auf dem Fitness-Sektor<br />
46 „TASTY“: DAS SPORTLICHE REZEPT<br />
RUN<br />
DIESMAL: VEGETARISCHE ONE POT PASTA<br />
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48 LEBENS-LAUF<br />
Die Reportage über das Speed Project in den USA<br />
52 DER HÄRTETEST IN DER WÜSTE<br />
17 Paar Laufschuhe auf Herz und Nieren geprüft<br />
60 LAUFEN, DAMIT ANDERE LEBEN<br />
Markus Riederer verbindet Sport mit sozialem Engagement<br />
Foto: www.carostrasnik.com<br />
LACHMUSKEL<br />
TRAINING<br />
24. August <strong>2018</strong>,<br />
20.15 Uhr<br />
Alex Kristan mit<br />
„LEBHAFT<br />
Rozpipn forever“<br />
Eintritt frei!<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
66 AUSPROBIERT<br />
Drei Produkte für Läufer, die wir unbedingt testen wollten<br />
70 PFEIFEN AUS DEM LETZTEN LOCH<br />
Live dabei beim Jungfraumarathon in der Schweiz<br />
48<br />
Meine Kleine.<br />
Wörthersee
108<br />
Mit dem<br />
WIFI Steiermark<br />
zum Traumjob<br />
Fotos: Gernot Eder, Thomas Polzer<br />
BIKE<br />
80 5 FRAGEN ZUM RENNRADSOMMER<br />
Juristen, Ex-Profis und wir selbst geben die Antworten<br />
94 BIKEN MIT DEM PIONIER<br />
Ein E-Bike-Ausflug mit Ex-Profi Gerhard Zadrobilek<br />
102 RITTERSCHLAG MIT STROM<br />
Was Kinder-E-Bikes in der Praxis taugen<br />
108 GÖ UND DIE GRINGOS<br />
Ein <strong>SPORTaktiv</strong>-Fünfterteam wagte sich in den Bikepark<br />
118 AUSPROBIERT<br />
Diesmal: Magnet-Pedale, Handschuhe und ein Mobil-Kärcher<br />
TRIATHLON<br />
124 HERZ, WAS WILLST DU MEHR<br />
Elmar Sprink ist ein echter Ironman – mit Spenderherz<br />
WASSER-SPECIAL<br />
130 COOL DOWN<br />
Wie man sich als Neuling ans Wildwasser herantastet<br />
138 WASSER IST ZUM FIT WERDEN DA<br />
Vom Schwimmen bis hin zum innovativen Training<br />
142 GRENZEN DAVONSCHWIMMEN<br />
Extremschwimmerin Claudia Müller distanziert die Männer<br />
Mit ausführlicher Beschreibung unseres Angebots:<br />
• Diplomlehrgang Schwimmtrainer<br />
• Diplomlehrgang Entspannungs- und Achtsamkeitstrainer<br />
• Diplomlehrgang Fitnesstrainer<br />
• Diplomlehrgänge Mentales Training<br />
• Grundlehrgang Gesundheit & Sport<br />
• Diplomlehrgang Kindergesundheitstrainer<br />
• Diplomlehrgang Wirbelsäulen- & Beckenbodentrainer<br />
• Diplomlehrgang Pilatestrainer<br />
• Diplomlehrgang Seniorenaktivtrainer<br />
• Grundkurs Lifestyle und Gewichtsreduktion<br />
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• Sporternährung<br />
Broschüre kostenlos anfordern:<br />
0316 602-1234<br />
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GUTEN ZWECK<br />
Bereits zum 13. Mal fällt<br />
am 10. November in der<br />
Parktherme Bad Radkersburg<br />
der Startschuss zum 24-Stunden-Schwimmen.<br />
Für jede<br />
geschwommene Länge<br />
gehen 5 Cent an „Licht ins<br />
Dunkel“. Ob Profi- und<br />
Hobbyschwimmer, Einzelkämpfer<br />
oder Staffeln – 400<br />
Teilnehmer aus mehr als zehn<br />
Nationen springen ins 25<br />
Grad warme 50-Meter-<br />
Sportbecken. In den Dienst<br />
der guten Sache stellten<br />
sich im Vorjahr auch die<br />
„Schwimm-Haie“ Jördis<br />
Steinegger, Udo<br />
Huber, Dietmar Stockinger<br />
und Sepp Resnik.<br />
Online-Anmeldungen<br />
sind ab sofort möglich,<br />
begrenzte<br />
Teilnehmerzahl!<br />
www.parktherme.at/<br />
24-stunden-schwimmen<br />
Foto: Parktherme/Hans-Georg Maier<br />
6 <strong>SPORTaktiv</strong>
365 TAGE<br />
IRONMAN<br />
KLAGENFURT<br />
Den Mythos Triathlon spürt<br />
man rund um den Wörthersee<br />
das ganze Jahr, aber jetzt am<br />
1. Juli ist es wieder so weit:<br />
Der mittlerweile legendäre<br />
IRONMAN Austria-Kärnten<br />
findet in Klagenfurt am<br />
Wörthersee statt. Und diesmal<br />
feiert man sogar ein Jubiläum,<br />
denn der Triathlon-Klassiker<br />
wird bereits zum 20. Mal<br />
ausgetragen.<br />
Wer dabei gut abschneiden will,<br />
findet in der Umgebung von<br />
Klagenfurt optimale Trainingsmöglichkeiten.<br />
Abwechslungsreiche<br />
Lauf- und Radstrecken<br />
sowie große Gewässer mit bester<br />
Wasserqualität sind die Voraussetzungen<br />
für die Ausrichtung<br />
eines Triathlons. Das alles hat<br />
die Kärntner Landeshauptstadt<br />
Klagenfurt am Wörthersee<br />
reichlich zu bieten, und viel<br />
Erfahrung als Veranstaltungsort<br />
großer Events obendrein.<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
DAS WAR DIE<br />
LESERUMFRAGE <strong>2018</strong><br />
DANKE!<br />
Das war schon fast Extremsport: Durch<br />
einen Papierberg von mehr als 1000 Fragebögen<br />
haben wir uns bei der Auswertung<br />
unserer Leserumfrage gewälzt. Für diese<br />
fantastische Teilnahme sagen wir herzlich<br />
Danke. Für Thomas Obernosterer aus Spittal<br />
an der Drau hat sich das Ausfüllen mehr<br />
als bezahlt gemacht. Er hat den Hauptpreis,<br />
ein E-MTB von Bärenbike, gewonnen.<br />
Auch wir haben gewonnen, denn die Umfrage<br />
hat gezeigt: Wir sind uns ganz schön<br />
ähnlich – ihr Leser und wir in der <strong>SPORTaktiv</strong>-Redaktion.<br />
Mit der Teilnahme habt<br />
ihr dazu beigetragen, dass wir unser Themenspektrum<br />
nachjustieren können. Noch<br />
mehr Gewicht auf die Ernährung legen<br />
zum Beispiel, uns wieder verstärkt den Trainingstipps<br />
zu widmen, die große Wandererschaft<br />
unter euch mit Geschichten, Tipps<br />
und Tricks zu bedienen. Und den Spagat<br />
zu schaffen, euch allen Lust zu machen auf<br />
Sport. Egal, ob ihr eine Stunde<br />
pro Woche aktiv seid oder 20.<br />
81%<br />
aller Leser haben großes bis sehr<br />
großes Interesse am Wandern. Keine<br />
andere Sportart hat einen so hohen<br />
Wert erzielt. Dahinter folgen<br />
Fitnesstraining (76%), Mountainbiken<br />
(67%) sowie Laufen (60%).<br />
FRAUEN VOR<br />
Der durchschnittliche <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Leser ist zwischen 30 und 45 Jahre alt und<br />
männlich. Aber: Ein Drittel unserer Leser<br />
sind Frauen – für ein Sportmagazin schon<br />
ein überdurchschnittlich starker Wert.<br />
Den wir aber noch weiter steigern wollen.<br />
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
DREI<br />
Arten von Geschichten<br />
interessieren euch ganz<br />
besonders: Produkttests,<br />
Service-Geschichten und<br />
Porträts von anderen<br />
Hobbysportlern.<br />
5,2h<br />
Sport betreibt der durchschnittliche<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Leser im Schnitt pro<br />
Woche. Knapp 10 % von euch sind<br />
sogar mehr als 10 Stunden pro<br />
Woche sportlich aktiv. Respekt.<br />
Bärenbike-Produktmanager<br />
Hannes<br />
Hempel (links) und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
Klaus Molidor<br />
übergeben Thomas<br />
Obernosterer aus<br />
Spittal/Drau den<br />
Hauptgewinn der<br />
Umfrage, das E-MTB<br />
im Wert von € 5000.–<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
HERR ROGAN<br />
UND DAS GLÜCK
MARKUS ROGAN WAR<br />
ALS SCHWIMMER<br />
WELTKLASSE MIT<br />
TENDENZ ZUM<br />
ABHEBEN. HEUTE IST<br />
ER GEERDET UND FROH,<br />
NICHT AUSGESORGT ZU<br />
HABEN. WO ER GLÜCK<br />
FINDET UND WARUM<br />
SPORT SO WICHTIG<br />
FÜR IHN IST.<br />
INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR<br />
FOTOS: GERNOT EDER<br />
E<br />
in Strandlauf in Malibu kurz vor Sonnenaufgang<br />
ist an sich schon etwas<br />
Besonderes. Wenn der Laufpartner dann<br />
noch Markus Rogan heißt, umso mehr.<br />
Europameister, Weltmeister, Weltrekordhalter<br />
war der gebürtige Wiener. Und<br />
nicht zu vergessen, die beiden Silbermedaillen<br />
bei den Olympischen Spielen<br />
in Athen 2004. Wasser, das ist immer<br />
noch sein Element. Darum geht es zum<br />
Abkühlen nach dem Morgenlauf auch<br />
in den 12 Grad kalten Pazifik. Zum<br />
Surfen. „Das ist das, was dem Skifahren<br />
für mich am nächsten kommt“, sagt der<br />
36-Jährige, der heute in Los Angeles eine<br />
Praxis als Psychotherapeut führt. Mit<br />
seiner Frau und seinem kleinen Sohn<br />
lebt Rogan in Beverly Hills, im August<br />
erwarten die beiden ihr zweites Kind.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
Markus, was fehlt dir aus deinem<br />
Leben als Spitzensportler?<br />
Der Wettkampf. Und was ich noch vermisse<br />
ist: als Spitzensportler hast du eine<br />
Sache, auf die du dich konzentrieren<br />
musst. Das ist in Wahrheit ein unglaublicher<br />
Luxus. Du kannst wirklich sagen,<br />
mein ganzes Leben ist auf eine Sache<br />
ausgerichtet, was eigentlich verrückt ist,<br />
denn jeder normale Mensch hat 20, 30,<br />
40 Aufgaben. Und du hast aber diesen<br />
arroganten Luxus, dass du sagen kannst,<br />
alles andere ist wurscht. Und wenn du<br />
dann auch noch gut verdienst, kannst<br />
du alles andere be-servicen lassen und<br />
dich stur auf eins konzentrieren. Das<br />
ist so eine beruhigende Art. Du kannst<br />
alles einsortieren in: hilft mir das in meiner<br />
einzelnen Aufgabe oder nicht. Das<br />
macht Entscheidungen extrem einfach.<br />
Das Gefühl vermisse ich.<br />
Und die Herausforderung, dich mit anderen<br />
auf höchstem Niveau zu<br />
messen?<br />
Im Alltag kommst du körperlich nie so<br />
an deine Grenzen. Nach der Geburt vom<br />
Kleinen vielleicht, wo du in der Nacht<br />
oft aufstehen musst, da kommst du in die<br />
Richtung. Aber hier beim Speed Project,<br />
wo wir durch die Wüste laufen, es heiß<br />
ist, du Schmerzen hast, aber weiterlaufen<br />
kannst – wo kriegst du das sonst?<br />
Auspowern kann man sich doch auch<br />
alleine …<br />
Das hab ich noch nie können. Auch in<br />
meinen besten Zeiten hab ich mich nie<br />
allein auspowern können. Das war immer<br />
im Wettkampf. Ich war im Training<br />
eigentlich immer relativ schlecht im<br />
Vergleich.<br />
Spielt da die Wichtigkeit des Wettkampfs<br />
eine Rolle? Sprich: Gelingt das<br />
nur bei Olympia oder auch beim<br />
Hobbylauf?<br />
Egal, welcher Wettkampf es ist. Völlig.<br />
Im Garten um die Wette pfitschigogerln<br />
– bin ich auch voll dabei.<br />
Motivieren dich Gegner?<br />
Eigentlich ist der Gegner egal. Aber am<br />
besten ist es, wenn er einen Millimeter<br />
MARKUS ROGAN WURDE AM<br />
4. MAI 1982 IN WIEN GEBOREN.<br />
ALS SCHWIMMER HOLTE ER BEI<br />
DEN OLYMPISCHEN SPIELEN 2004<br />
IN ATHEN JEWEILS SILBER ÜBER<br />
100 UND 200 METER RÜCKEN.<br />
ER WAR WELT- UND EUROPA-<br />
MEISTER, WELTREKORDHALTER<br />
ÜBER 200 METER RÜCKEN UND<br />
HOLTE 24 MEDAILLEN BEI GROSS-<br />
VERANSTALTUNGEN.<br />
ROGAN LEBT MIT FRAU LEANNE<br />
UND SOHN KAYDE ALS PSYCHO-<br />
THERAPEUT IN LOS ANGELES.<br />
besser ist als ich. Die Kunst ist, dass du<br />
dich grad ein bissl mehr forderst als du<br />
kontrollieren kannst, aber ein bissl weniger<br />
als dir Angst macht. Da ist der Flow<br />
zu Hause, an der Kreuzung von hoher<br />
Herausforderung mit hohem Können.<br />
Das hast du aber so selten.<br />
Hast du das nach der Karriere noch<br />
jemals erreicht?<br />
Ja, beim Surfen. Aber da ist es so: Du<br />
gehst drei Stunden surfen und wennst<br />
einen Bombentag hast, hast vielleicht<br />
fünf, zehn Wellen, wo du richtig dieses<br />
Gefühl hast.<br />
Beim Schwimmen nicht mehr?<br />
Nein. Wenn ich bei Mastersbewerben<br />
mitschwimme ist das wunderschön.<br />
Aber ich weiß halt jedes Mal, wenn ich<br />
auf die Uhr schau, wie weit ich hinter<br />
meinen besten Zeiten bin. Ich hau auf<br />
50 Meter voll rein und bin vier Sekunden<br />
langsamer als früher. Auf die Distanz<br />
ein Wahnsinn. Dafür ist das beim<br />
Laufen schön. Das mach ich jetzt ein<br />
paar Monate und werde jedes Mal besser.<br />
Dieser Fortschritt gefällt mir und,<br />
dass du merkst: es ist noch Platz nach<br />
oben. Das kann ich beim Schwimmen<br />
nie wieder schaffen. Was mir dafür beim<br />
Laufen fehlt, ist dieses Gleiten. Beim<br />
Schwimmen kann ich so richtig gleiten<br />
und dadurch einen ziemlichen Speed<br />
mitnehmen. Dieses Gefühl vermisse ich<br />
beim Laufen.<br />
Wird Marathon-Laufen also die<br />
nächste große Herausforderung?<br />
Na, eher so Abenteuergeschichten wie<br />
das Speed Project, das spür ich schon.<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
„<br />
Das ist gefährlich. Da gibt es schon<br />
viele so verrückte Sachen. Es gibt auch<br />
Studien darüber, und ein Buch: Happy<br />
money. Da geht es darum, dass, wenn<br />
die Leute über ihre persönlichen Grenzen<br />
gehen, da in Wahrheit das Glück ist.<br />
Tough Mudder. 25 Kilometer durch den<br />
Schlamm. In Wahrheit eine Tortur, aber<br />
es macht die Menschen glücklich. Grenzen<br />
sehen, suchen, finden, scheitern,<br />
durchkommen. Das sind schon interessante<br />
Glücksformeln. Wenn wir jetzt<br />
nach Vegas fahren und uns einen Ferrari<br />
kaufen, bist vielleicht ein paar Wochen<br />
glücklich. Aber so was intrinsisches, wie<br />
dieses Laufabenteuer, das trägst du dein<br />
Leben lang mit dir herum.<br />
Vermisst du Österreich als Heimat? Ist<br />
Amerika keine Heimat geworden in<br />
den vielen Jahren?<br />
Ja. Naja, es wird schon langsam. Weil<br />
ich sehe es durch die Augen meines Sohnes.<br />
Da wird es ein wenig heimatlich.<br />
Wann ich mich freue, dass ich da wohne<br />
ICH BIN STOLZ, DASS<br />
ICH DIE MEDAILLEN<br />
NICHT IN DIE PRAXIS<br />
GEHÄNGT HAB. ICH<br />
HOFF, DASS ICH DAS<br />
DURCHHALTE.<br />
ist, wenn ich im Oktober, November in<br />
Wien war, wo alle granteln, und dann<br />
flieg ich her und die Leute sind freundlich<br />
und lachen – da denke ich schon: da<br />
bin ich gerne zuhause. Aber wenn ich im<br />
Restaurant sitz und es ist grad gemütlich<br />
und dann kommt der Kellner zehnmal<br />
her und sagt: No rush, but if you wanna<br />
pay und schiebt dir die Rechnung her.<br />
Also so Heurigen sitzen oder im Kaffeehaus<br />
sitzen, das gibt es hier halt nicht<br />
und das vermisse ich schon.<br />
In deinem neuen Beruf – wie viel von<br />
deiner Spitzensporterfahrung bringst<br />
du ein?<br />
Das war für mich eine Lehrstunde, am<br />
Anfang hab ich mir gedacht: jo, ich<br />
kenn mich aus, Burschen. Mentale Härte,<br />
ich war Olympiamedaillengewinner,<br />
weißt eh. Grad am Anfang hab ich viel<br />
mit Heroinsüchtigen oder Schwerdepressiven<br />
gearbeitet – ist denen vollkommen<br />
wurscht wer du bist. Es ist klinisch<br />
auch nicht vollkommen richtig zu sagen:<br />
Schau, was ich alles geschafft hab. Das<br />
war schon ehrlich gesagt schwer. Das<br />
war schwer für mich zu lernen, dass es<br />
überhaupt nicht um das geht. Ich hab<br />
gedacht, dass das denen irgendwie hilft.<br />
Aber du musst voll bei einem Patienten<br />
sein. Wenn du dich da zum falschen<br />
Zeitpunkt reinbringst, oder glaubst, du<br />
musst jetzt was erklären, da steigt der<br />
aus. Dieses Zuhören und, dass es jetzt<br />
ehrlich um wen anders geht, das hab<br />
ich schwer lernen müssen und muss ich<br />
immer noch weiterlernen. Als Journalist<br />
verstehst du: es geht nicht um dich.<br />
Aber das war und ist schwierig.<br />
Wenn du zurückschaust: War Schwimmen<br />
das Richtige, oder hätte ich vielleicht<br />
besser was anderes gemacht?<br />
Natürlich wäre es schön, wäre ich Skifahrer<br />
gewesen, das kann ich auch ganz gut.<br />
Nur ich glaub, dass dass, wenn du mit<br />
25 so viel hast, dass du fertig bist, dass<br />
du dich dann nicht mehr anstrengst, und<br />
ich dann auch noch arroganter geworden<br />
wäre. Ich finde es schon schön, wieder<br />
eine Aufgabe zu finden.<br />
Weil es dich erdet?<br />
Ja, genau. Das ist bei mir, aber auch<br />
bei vielen wirklich nötig. Nichts erdet<br />
mich mehr als ein Patient mit schwerer<br />
Depression oder schwerer Angststörung,<br />
wo du wirklich dann aus dir heraus<br />
musst und den spüren, sehen, spiegeln<br />
musst. Da merkst schnell wie unwichtig<br />
man selbst ist. Das ist für mich wichtig,<br />
immer wieder zu merken, wie unwichtig<br />
ich bin.<br />
Wo liegen eigentlich die Olympiamedaillen<br />
von Athen?<br />
Boah, da ärger ich mich jedes Jahr, weil<br />
ich jedes Jahr um die Zeit eine Rechnung<br />
von der Raiffeisen krieg, für den<br />
Safe irgendwo in Wien und ich hab<br />
den Schlüssel verloren. Wenn ich die<br />
Medaillen einmal haben will muss ich<br />
noch einmal relativ viel zahlen um den<br />
aufzubrechen. Bis jetzt ist es nur die Depotgebühr.<br />
Also keine zur Erinnerung im Büro?<br />
Ich hab mir schon gedacht, dass ich<br />
mir die Medaillen in die Praxis häng.<br />
Irgendwo bin ich aber auch stolz, dass<br />
ich es nicht getan hab. Ich hoff, dass ich<br />
das noch durchhalt. Wenn ich für einen<br />
Patienten präsent bin, ist es wurscht, ob<br />
ich sie hab oder nicht. Olympiamedaillen<br />
heilen keine Depression.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
30. JUNI<br />
GIANT TOP 50<br />
Im Bikepark Schladming (St) findet<br />
erstmals das Giant Top 50 statt, ein<br />
Bike-Downhill der anderen Art für<br />
Hobby- und Lizenzfahrer. Bei verkürzter<br />
Strecke wird stündlich die<br />
Teilnehmerzahl halbiert. Im High<br />
Final shredden dann die letzten 50<br />
um die Podiumsplätze.<br />
www.bikeparkplanai.at<br />
2. BIS 5. AUGUST<br />
PITZ ALPINE GLACIER TRAIL<br />
Sechs Distanzen zwischen 15 und<br />
100 Kilometer stehen zur Auswahl,<br />
um in der alpinen Bergwelt des<br />
Pitztals (T) an seine Grenzen zu<br />
gehen. Atemberaubendes Panorama<br />
und Höhen bis über 3000 m inklusive<br />
Sonnenaufgang am Gletscher<br />
machen den Trail-Event einzigartig.<br />
www.pitz-alpine.at<br />
TOP<br />
EVENTS<br />
JUNI | JULI | AUGUST<br />
14. BIS 15. JULI<br />
ÖTSCHER ULTRA MARATHON<br />
Drei Traumstrecken in einem<br />
der schönsten Naturparks<br />
Mitteleuropas erwarten die<br />
Teilnehmer. In Zahlen: Bis<br />
zu 70 km und mehr als 3000<br />
hm. Start und Ziel sind in<br />
Lackenhof am Ötscher (NÖ).<br />
www.oetschermarathon.at<br />
13. BIS 15. JULI<br />
SALZKAMMERGUT TROPHY<br />
Die 900 Härtesten starten um 5<br />
Uhr früh auf die 210-km- Distanz<br />
mit 7119 Höhenmetern. Insgesamt<br />
nehmen über 5000 Mountainbiker<br />
aus 40 Nationen am riesigen<br />
Trophy-Wochenende in und<br />
um Bad Goisern (OÖ) teil. Neu<br />
ist heuer der Gravel-Marathon.<br />
www.trophy.at<br />
15. JULI<br />
GROSSGLOCKNER BERGLAUF<br />
13 Kilometer und annähernd 1500<br />
Höhenmeter von Heiligenblut auf<br />
die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe: Der<br />
Großglockner Berglauf führt über<br />
alle alpinen Vegetationsstufen bis in<br />
die hochalpine Gletscherregion und<br />
ist längst zum Mythos gereift.<br />
www.grossglocknerberglauf.at<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
29. JULI<br />
ARLBERG GIRO<br />
St. Anton am Arlberg (T)<br />
als Rennradmekka: Der<br />
Arlbergpass, das Montafon<br />
samt Bieler Höhe und das<br />
Paznauntal werden wieder zur<br />
Kulisse dieses herausragenden<br />
Rennens, das mittlerweile<br />
mehr als 1500 Teilnehmer aus<br />
aller Welt anzieht.<br />
www.arlberg-giro.com<br />
1. JULI|<br />
AUFI & OWI AM GERNKOGEL|<br />
Der Gernkogel-Berglauf in St.<br />
Johann/Pg. (S) geht auf einer<br />
7,5 km kurzen, mit 1015 Metern<br />
Höhendifferenz jedoch<br />
äußerst selektiven Strecke über<br />
die Bühne. Für den Nachwuchs<br />
steht der Geisterberg <strong>Juni</strong>orlauf<br />
auf dem Programm.<br />
www.sanktjohann.com<br />
24. BIS 26. AUGUST|<br />
KÄRNTEN LÄUFT|<br />
Der 3-Tages-Sommer-Laufevent<br />
geht zum 17. Mal über<br />
die Bühne – mit 10 Bewerben<br />
und einem umfangreichen Rahmenprogramm<br />
für die gesamte<br />
Familie. Highlight ist der Halbmarathon<br />
– doch bei Kärnten<br />
Läuft ist für jeden das<br />
Passende dabei.<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
Fotos: Veranstalter<br />
16. JUNI|<br />
LADIES BIKE CHALLENGE|<br />
Als Spaßrennen nur für Frauen<br />
ist die Ladies Bike Challenge by<br />
Velochicks auf den „Wexl Trails“<br />
in Niederösterreich konzipiert.<br />
Zielgruppe sind alle spaßorientierten<br />
Bikerinnen, besonders<br />
auch solche, die erstmals Rennluft<br />
schnuppern wollen.<br />
www.wexltrails.at<br />
27. BIS 29. JULI<br />
GROSSGLOCKNER ULTRA-TRAIL<br />
110 km und 6500 Höhenmeter führen<br />
durch 3 Bundesländer, 7 Täler<br />
und 6 Orte, durch den Nationalpark<br />
Hohe Tauern, vorbei an 14 Gletschern<br />
und 300 Gipfel über 3000 m. Das<br />
Eintrittstor in die Welt des Ultraruns<br />
heißt Weissee Gletscherwelt Trail, ist<br />
30 km lang und überwindet 2000 hm.<br />
www.ultratrail.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
DIE SPORTAKTIV<br />
LESER<br />
CAMPS<br />
DIE RUHE VOR DEM STURM: BEIM 2.<br />
SPORTAKTIV LADIES BIKECAMP AM<br />
KÄRNTNER WEISSENSEE LAUSCHTEN<br />
DIE TEILNEHMERINNEN NUR GANZ<br />
KURZ DEN EINFÜHRENDEN WORTEN<br />
VON TOP-INSTRUKTORIN ANGIE<br />
HOHENWARTER. DANN WURDE DAS<br />
GANZE WOCHENENDE ÜBER TRAILS<br />
GEBRETTERT, DASS DIE MUSKELN NUR<br />
SO GLÜHTEN ... UND WER DEN SPASS<br />
IN UNSEREN CAMPS LIVE<br />
MITERLEBEN WILL, SUCHT SICH<br />
UNTEN EINES AUS!<br />
DIE ANMELDEPHASE LÄUFT BEIM ...<br />
RAD-WM-CAMP<br />
16.–17. JUNI<br />
im Kufsteinerland/Tirol.<br />
Mehr dazu: Seite 88-89<br />
OUTDOOR CAMP HEILIGENBLUT<br />
21.–24. JUNI<br />
in der Region Nationalpark<br />
Hohe Tauern in Kärnten<br />
Mehr dazu:<br />
www.sportaktiv.com<br />
BIKE FLOW-CAMP<br />
20-23. SEPTEMBER<br />
in Feld am See/Kärnten.<br />
Mehr dazu: Seite 116-117<br />
RENNRADCAMP<br />
27.–30. SEPTEMBER<br />
in Dalmatien/Kroatien.<br />
Mehr dazu: Seite 78-79<br />
ALLE INFOS UNTER<br />
www.sportaktiv.com<br />
Foto: Weissensee<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
TRAINING | GESUNDHEIT | ERNÄHRUNG<br />
FIT<br />
ANTI-DOPING<br />
GÜTESIEGEL<br />
Die Nationale Anti-Doping-<br />
Agentur NADA hat der Fitnessund<br />
Gesundheitsgruppe INJOY<br />
das „Anti Doping Gütesiegel“<br />
verliehen. „Doping und Substanzmissbrauch<br />
haben keinen<br />
Platz im Sport“, sagte INJOY-Geschäftsführerin<br />
Sabine Schwarzl.<br />
Fotos: Zoran Vogrincic, Leo Hagen, Nada<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA FITNESS AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
ERHOLUNG MIT SCHWUNG<br />
Morgenlauf, Massagen, Fitnessparcours, Yoga,<br />
Golf – die Therme Ptuj in Slowenien setzt sehr auf<br />
Verwöhnung und Sport gleichermaßen. Das breite<br />
Angebot für die aktive Erholung umfasst auch<br />
Sauna, Verjüngungsbehandlungen und die<br />
Wirkung der Thermalquellen.<br />
UMWELTFREUNDLICHER<br />
LAUF-EVENT<br />
Am 28. <strong>Juni</strong> findet in Wien zum fünften Mal<br />
der „Global 2000 Fairness Run presented by<br />
Blühendes Österreich“ statt, der erste Sport-<br />
Event, der mit dem Österreichischen Umweltzeichen<br />
ausgestattet ist. Gelaufen wird<br />
5 Kilometer, daneben gibt es Infos zu fairer<br />
Sportkleidung sowie gesundem Essen und<br />
Trinken. Details und Anmeldung unter:<br />
www.fairnessrun.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
STRESSFALLE|<br />
EIGENTLICH SOLL SPORT EIN STRESS-VENTIL<br />
SEIN. WER SICH ABER NACH DEM TRAINING<br />
NOCH GEREIZTER, ERSCHÖPFTER ODER GAR<br />
NIEDERGESCHLAGENER FÜHLT ALS ZUVOR,<br />
MACHT ETWAS FALSCH. WAS DAS IST, VERRÄT<br />
DER PSYCHOTHERAPEUT UND EHEMALIGE<br />
PROFI-SPORTLER CHRISTIAN BEER.<br />
VON LINDA FREUTEL<br />
SPORT|<br />
M<br />
it dem Stress ist das so eine Sache. Er baut<br />
sich langsam auf, schlägt dann aber umso<br />
massiver zu: Herzrasen, Schlafstörungen,<br />
Gereiztheit, Angst, Appetitlosigkeit und<br />
sogar Libidoverlust sind nur einige Symptome<br />
von Stress. Viele Betroffene fühlen<br />
sich auch einfach nur ausgebrannt und<br />
irgendwie schwach. Die Lösung? Eine<br />
Tüte Chips, ab auf die Couch und Decke<br />
über den Kopf? „Bloß nicht!“, warnt der<br />
Psychotherapeut und ehemalige Personal<br />
Trainer Christian Beer aus Wien (www.<br />
wienercouch.at) und rät sogar genau zum<br />
Gegenteil: „Wer Stress hat, kann diesem<br />
sprichwörtlich davonlaufen. Sport ist<br />
nämlich eine optimale Medizin gegen<br />
Stress und schlechte Gefühle.“<br />
CHRISTIAN<br />
BEER<br />
ist Psychotherapeut,<br />
ehemaliger Personal Trainer<br />
und lebt in Wien<br />
www.wienercouch.at<br />
Wenn Sport noch mehr stresst!<br />
Also beherzigen clevere Hobbysportler<br />
selbstverständlich diesen Rat und schleppen<br />
sich nach Feierabend in die Muckibuden.<br />
Sie schwitzen, strampeln und<br />
schnaufen. Und was passiert? Das Worst<br />
Case Szenario: Viele sind noch erschöpfter<br />
als vorher. Auch die Stimmung wird noch<br />
labiler, die Muskeln sind müde, manchmal<br />
fühlt man sich sogar wie zu Beginn<br />
einer Erkältung, hat Halskratzen und einschlafen<br />
kann man auch nicht. Diagnose:<br />
Stress. Schon wieder! Und das, obwohl<br />
man doch wie ein Wilder dafür geschwitzt<br />
hat, damit genau dieser verschwindet.<br />
„Ja“, sagt Beer, „und wahrscheinlich ist<br />
auch genau dieser Übereifer das Problem.<br />
Viel hilft nämlich nicht immer auch viel!“<br />
Übertraining wirkt auch mental!<br />
Übertraining sei das Stichwort – und<br />
gerade bei Hobbysportlern keine Seltenheit.<br />
Der Experte erklärt: „Übertraining<br />
meint einen Zustand körperlicher<br />
Überlastung, der durch unzureichende<br />
Regeneration nicht kompensiert wird<br />
und sich damit nicht nur auf den Leistungszustand<br />
des Körpers, sondern auch<br />
massiv auf unsere Gemütslage auswirkt.<br />
Körper und Seele lassen sich nun mal<br />
nicht trennen. Wir kennen das von einer<br />
Fotos: iStock, Privat<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
Grippe; fühlen wir uns körperlich krank,<br />
sind wir auch mental niedergeschlagen;<br />
oft sogar ängstlich oder depressiv.“<br />
Vorsicht: falsche Euphorie<br />
Mit dem Sport ist es also auch so eine<br />
Sache: Er kann gleichermaßen das<br />
wirksamste Gegenmittel, als auch eine<br />
fatalste Ursache von Stress sein. Gerade<br />
Hobbysportler schätzen diese Balancierung<br />
oft nicht korrekt ein. „Wir müssen<br />
uns bewusst machen, dass es durch<br />
sportliche Belastung zunächst zu einem<br />
massiven Abfall unserer Leistungsfähigkeit<br />
kommt“, erklärt der Experte. Doch<br />
fataler Weise bemerken wir diesen Erschöpfungszustand<br />
meistens gar nicht;<br />
sogar das Gegenteil ist der Fall. Wer<br />
dem inneren Schweinehund in den<br />
Hintern getreten hat und erschöpft,<br />
aber überglücklich auf die Matte fällt,<br />
ist euphorisch. „Man ahnt nicht, dass<br />
man sich gerade in einem echten immunologischen<br />
Tief befindet. Gibt<br />
ACHTUNG, ÜBERTRAINING:|<br />
SO ERKENNST DU<br />
DIE STRESSFALLE|<br />
MANGELNDE<br />
MOTIVATION<br />
Fällt es dir über einen längeren<br />
Zeitraum schwer, dich zum<br />
Sport aufzuraffen und macht dir<br />
das Training keinen Spaß, kann<br />
das ein Anzeichen von Übertraining<br />
sein.<br />
HÄUFIG KRANK<br />
Ständige Halsschmerzen, Durchfall,<br />
Kopfschmerzen, Müdigkeit,<br />
schwere Gliedmaßen und ähnliche<br />
Symptome können ein<br />
Warnsignal sein.<br />
SCHLAFSTÖRUNGEN<br />
Auch ein unruhiger Schlaf oder<br />
Probleme beim Einschlafen sind<br />
Warnhinwiese des Körpers.<br />
DEPRESSIVE<br />
VERSTIMMUNG<br />
Bist du leicht reizbar, häufig<br />
schlecht gelaunt, ängstlich,<br />
traurig oder einfach irgendwie<br />
ausgebrannt? Dann nimm diese<br />
Anzeichen ernst.<br />
HEISSHUNGER<br />
Du könntest fünf Teller Nudeln<br />
auf einmal essen? Oder du hast<br />
ständig Lust auf Schokolade?<br />
Vielleicht versucht sich dein Körper<br />
auf diesem Wege die verlorene<br />
Energie zurückzuholen?<br />
LIBIDOVERLUST<br />
Durch Sport verbessert sich das<br />
Körpergefühl. Wir sehen fitter<br />
aus, fühlen uns auch so, sind<br />
stolz und haben damit oft sogar<br />
mehr Lust auf Sex. Tritt hingegen<br />
das Gegenteil an, kann das ein<br />
Anzeichen für Übertraining sein.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
MEN<br />
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RICHTIG|<br />
REGENERIEREN:|<br />
TIPPS ZUR AKTIVEN|<br />
ERHOLUNG|<br />
SCHLAF<br />
Die effektivste Form der<br />
Regeneration ist Schlaf. Achte<br />
also darauf, dass du ausreichend<br />
Ruhe und Zeit zum<br />
Schlafen hast. Idealerweise<br />
zwischen 6 und 8 Stunden<br />
in einem kühlen (circa<br />
18 Grad), leisen und<br />
abgedunkelten Raum.<br />
ERNÄHRUNG<br />
Achte auf eine ausgewogene,<br />
möglichst zuckerarme Ernährung.<br />
Dazu zählt ein guter<br />
Mix aus Proteinen, Kohlenhydraten,<br />
Fetten und vor allem<br />
pflanzlichen Ballaststoffen<br />
(Gemüse!). Und natürlich: viel<br />
trinken. Nur durch ausreichend<br />
Flüssigkeit kann der Stoffwechsel<br />
(auch im Gehirn)<br />
effektiv arbeiten.<br />
ENTSPANNUNGSÜBUNGEN<br />
Ob Spaziergänge an der<br />
frischen Luft, Yoga oder<br />
vielleicht leichtes Stretching:<br />
Ruhige Bewegungsformen, die<br />
auch der Seele gut tun,<br />
unterstützen die<br />
Regeneration enorm.<br />
STREICHELEINHEITEN<br />
FÜR DIE SEELE<br />
Massagen, Sauna-Gänge oder<br />
Spa-Besuche – gönn dir und<br />
deinen Muskeln etwas Gutes.<br />
man dem Körper nun nicht die nötige<br />
Gelegenheit zur Regenration, kommt es<br />
zum geschilderten Übertrainingseffekt<br />
und damit zum Teufelskreis, der Körper<br />
und Seele herabwirtschaftet“, so Beer.<br />
Tschüss Stress: So wirst du ihn los<br />
Allerdings ist das nur die eine Möglichkeit.<br />
Gestaltet man das Maß und die<br />
Mittel der Regenerationsphase nach dem<br />
Sport nämlich gezielt und produktiv,<br />
passiert das, was Profis Superkompensation<br />
nennen: Körper und Seele wachsen<br />
über sich hinaus und sind auf neue Reize<br />
besser gewappnet als zuvor. Vom Muskelaufbau<br />
kennt das jeder: Belastung -><br />
Regeneration -> Muskelaufbau. So ist die<br />
Reihenfolge. Und diese gilt eben auch<br />
für den Geist. „Sport ist auch mental<br />
ein Stressreiz – und das ist auch gut so.<br />
Denn wenn wir anschließend richtig und<br />
ausreichend regenerieren, wächst nicht<br />
nur unsere Muskel-, sondern eben auch<br />
unsere Mentalkraft; wir werden stress-resistenter<br />
und insgesamt glücklicher,<br />
ausgeglichener und zufriedener. Train<br />
smarter, not harder. So lautet das ganze<br />
Geheimnis“, sagt Psychotherapeut Beer.<br />
Erholung lernen: Profis helfen<br />
Gute Regeneration klingt einfach. Aber<br />
bitte nicht verwechseln: Erholung hat<br />
nämlich nicht unbedingt immer was<br />
mit Faullenzen zu tun. Welche Art und<br />
welches Maß der Regeneration richtig<br />
ist, ist individuell verschieden und hängt<br />
stark vom Alter, der allgemeinen Verfassung,<br />
aber auch von mentaler, sportlicher<br />
und sonstiger Belastung ab. Wer für<br />
sich das richtige Maß zwischen An- und<br />
Entspannung finden will, sollte gut auf<br />
sein Bauchgefühl, aber vielleicht auch<br />
auf einen Profi hören. Beer rät: „Sportlichen<br />
Laien fehlen oft Erfahrung und<br />
Wissen. Einen Coach, Mediziner oder<br />
Personal Trainer an der Seite zu haben,<br />
der sowohl die Phasen des Trainings als<br />
auch der Erholung aktiv begleitet, verhindert,<br />
dass man Zeit, Kraft und Nerven<br />
verschwendet. Entspannung kann<br />
nämlich doch so einfach sein – man<br />
muss nur wissen wie sie geht“, sagt der<br />
Experte.
www.volkswagen.at<br />
Der Caddy und<br />
der Multivan.<br />
Die Alleskönner in Sachen Familie und Beruf.<br />
Wenn Sie an einem flexiblen Familienauto interessiert sind, aber ebenso für den Job<br />
ein multifunktionales Fahrzeug benötigen, sind Sie mit dem Caddy oder dem Multivan<br />
genau richtig aufgestellt. Beide sind mit den Schiebetüren und der strapazierfähigen<br />
Innenausstattung robust genug für alles, was die Kleinen anzetteln und andererseits<br />
flexibel genug durch die herausnehmbaren Sitze für alles, was die Großen vorhaben.<br />
Beide haben moderne TDI-Motoren, die sowohl stark als auch sportlich sind. Sie sind<br />
auch als 4MOTION, DSG und in der Kombination 4MOTION mit DSG erhältlich.<br />
Und als Krönung für Unternehmer vorsteuerabzugsfähig.<br />
Verbrauch: 4,4 – 7,6 l/100 km, CO 2 -Emission: 116 – 198 g/km.<br />
Erdgas: 4,3 – 4,6 kg/100 km. CO 2 .Emission: 118 – 125g/km. Symbolfoto.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
ENERGIE-BOOST<br />
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wollen, wissen den Alexis 84<br />
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Fotos: Hersteller<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT IN DEN SOMMER<br />
Im Sommer wird es heiß! Denn mit dem vielfältigen Sport- und Aktivprogramm bei Falkensteiner und den spannenden<br />
Eventwochen mit Spitzensportlern wie Clemens Doppler und Alexander Horst, Beachvolleyball-WM 2017 Silbermedaillen-Gewinner,<br />
den Skistars Manfred Pranger und Reinfried Herbst oder Herzblut Fußballer Robert Almer<br />
heizen wir unseren Gästen in den Falkensteiner Aktiv-Hotels ordentlich ein. In Kroatien lädt Falky die Kleinen zum<br />
spannenden Familien-Aktivurlaub mit Fahrradtour. Unter dem Motto „Active in the City“ halten unsere Stadthotels<br />
unterschiedlichste Laufrouten für Sie bereit. Urlauben Sie bei uns und zeigen Sie uns Ihre sportliche Seite.<br />
AKTIVPAUSE<br />
Zum Erkunden der Natur samt<br />
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Pro Zimmer/Nacht inkl. HP<br />
AB € 162,– *<br />
* Blue Spirit Rate, reg. Preis ab € 170,– ; bei einem Aufenthalt<br />
von 7 Nächten; Gesamtpreis: € 1130,–; Preis variiert je<br />
Hotel/Saisonzeit; limitiertes Angebot.<br />
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Für den fitten Stadturlaub.<br />
2. Person übernachtet GRATIS!<br />
Pro Zimmer/Nacht inkl. Frühstück<br />
AB € 69,– *<br />
* Blue Spirit Rate, reg. Preis ab € 72,–<br />
Preis variiert je Hotel/Saisonzeit;<br />
limitiertes Angebot.<br />
FALKY AKTIVURLAUB<br />
Der Familienurlaub mit sportlicher<br />
Entdeckungsreise.<br />
Pro Zimmer/Nacht inkl. HP<br />
AB € 128,– *<br />
* Blue Spirit Rate, reg. Preis ab € 134,–<br />
Mindestaufenthalt: 7 Nächte; Gesamtpreis: € 891,–<br />
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INFO & BUCHUNG: Falkensteiner Hotels & Residences · Tel. +43/(0)50/99 11 10 00<br />
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DIE AUGEN<br />
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das Sichtfeld<br />
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Kompatibilität mit Helmen<br />
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Beschlagen und Überhitzung<br />
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PREIS (UVP): ab € 212,–<br />
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26 <strong>SPORTaktiv</strong>
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hinderlich. Die Lösung<br />
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Wenn du diesen Text nicht mehr<br />
lesen kannst, ist es Zeit für eine<br />
Brille. Niemand würde im Alltag<br />
darauf verzichten, klar und scharf zu sehen.<br />
Dabei ist die Verletzungsgefahr im Bürosessel<br />
deutlich geringer als auf einem Rennrad, bei<br />
einem Trail-Lauf oder einer Bergwanderung.<br />
Und trotzdem verzichten viele gerade beim<br />
Sport auf scharfe Sicht. Oft genug mit dem<br />
Argument, dass eine Brille hinderlich ist und<br />
durch Bruchgefahr sogar noch ein zusätzliches<br />
Risiko mit sich bringt. Ein kleiner Sturz ist bei<br />
vielen Sportarten – wie den oben erwähnten<br />
zum Beispiel – nichts Außergewöhnliches. Eine<br />
Alltagsbrille die dabei kaputt geht, kann mit<br />
Metall- oder Glassplittern das Gesicht und die<br />
Augen verletzen und beschädigen.<br />
Das Mittel der Wahl sind sie daher für die<br />
Mehrheit der aktiven Sportler nicht. Abhilfe<br />
schaffen hier Kontaktlinsen. „Sie bieten<br />
optimale Bewegungsfreiheit und ein größeres<br />
Sichtfeld als eine Brille“, erklärt Stefan<br />
Gutmann, Optikermeister und selbst Ironman-Finisher.<br />
Man muss auch bei schnellen<br />
Bewegungen nicht Angst haben, dass die Brille<br />
verrutscht oder zerbricht. Zudem gibt es bei<br />
hoher Belastung auch kein Beschlagen – die<br />
scharfe Sicht über das gesamte Blickfeld bleibt<br />
stets gewährleistet.<br />
ANZEIGE/Fotos: Shutterstock, United Optics, iStock<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
STEFAN<br />
GUTMANN<br />
ist Optikermeister und<br />
Sportbrillen-Spezialist bei<br />
Miller Optics in Innsbruck<br />
– einem von 72 UNITED<br />
OPTICS Standorten in<br />
Österreich und selbst<br />
Ironman Finisher.<br />
Kein Problem im Wasser<br />
Eignen sich Kontaktlinsen aber eigentlich<br />
überhaupt für starke körperliche Anstrengung<br />
und – vor allem im Sommer relevant – für jede<br />
Sportart? Ja, antwortet Stefan Gutmann ohne<br />
zu zögern auf beide Fragen. Aber der Reihe<br />
nach.<br />
Bei starker Anstrengung benötigt der Körper<br />
mehr Sauerstoff. Das gilt auch für die<br />
Hornhaut der Augen. „Vor allem bei weichen<br />
Linsen hat es in den letzten Jahren eine große<br />
Entwicklung gegeben“, sagt Gutmann. Abhilfe<br />
kann eine genaue Anpassung der Linsen schaffen.<br />
„Oder auch die modernen aus Silikon-Hydrogel,<br />
die eine deutlich bessere Durchlässigkeit<br />
haben“, erklärt der Experte.<br />
Gutmann rät aber auch zur rechtzeitigen Anwendung:<br />
„Die Kontaktlinsen sollten generell<br />
eine halbe Stunde vor dem Sport eingesetzt<br />
werden, um sicherzustellen, dass sich der Tränenhaushalt<br />
optimal akklimatisieren kann.“<br />
Wer trotzdem mit der Verträglichkeit zu kämpfen<br />
hat, sollte das Auge mit speziellen Tropfen<br />
nachhydrieren.<br />
Viel wichtiger ist gerade bei hochsommerlichen<br />
Temperaturen aber die zweite Frage. Und<br />
Gutmann gibt auch für Sportarten im Wasser<br />
grünes Licht. „Man sollte allerdings beachten,<br />
dass das Chlor in Schwimmbädern sowie das
Salzwasser im Meer oder einfach Wasser-Bakterien<br />
in weichen Kontaktlinsen einlagern und zu<br />
Augenreizungen führen können“, erklärt er.<br />
Für den Wasser-Einsatz sind Tageslinsen am<br />
ehesten zu empfehlen. Im besten Fall zusammen<br />
mit einer Schwimmbrille. Diese Kombination<br />
ist auch wesentlich kostengünstiger<br />
als die Anfertigung einer Schwimmbrille mit<br />
Sehstärke.<br />
UV-Schutz nicht vergessen<br />
Der Sommer hält für die Augen aber auch<br />
noch weitere „Gefahren“ bereit. Wie die Haut,<br />
so greift die UV-Strahlung auch die Augen<br />
an. Während man die Haut mit Sonnencreme<br />
schützen kann, funktioniert dies bei den Augen<br />
nicht so einfach. Die Haut um die Augen und<br />
die Augenlider selbst sind zu empfindlich, um<br />
sie mit Sonnencreme zu schützen. Nicht zu<br />
vergessen die Hornhaut und die Bindehaut des<br />
Auges, welche zu den Schleimhäuten gehört,<br />
die keine eigentliche Hornschicht aufweist und<br />
somit sehr sensibel auf äußere Faktoren wie<br />
Sonnenstrahlung reagiert. Eine Kontaktlinse<br />
mit UV-Schutz wäre somit nicht ausreichend,<br />
da diese nur die Hornhaut abdecken würde,<br />
jedoch nicht die empfindliche Bindehaut und<br />
die Augenlider. Die Augen müssen also immer<br />
auch mit einer qualitativ guten Sonnenbrille<br />
geschützt werden.<br />
Vorteilhaft sind Kontaktlinsen dann aber<br />
trotzdem. Denn: Man erspart sich die optische<br />
Korrektur der Brille, die wesentlich teurer ist,<br />
als es Linsen sind. Gleich wie bei der Brille:<br />
Es gibt Grenzen der optischen Korrektur. „Bei<br />
starkem Astigmatismus kann das dann zu wenig<br />
sein.“ Hier gilt aber: Tageslinsen können<br />
weniger stark korrigieren als Monatslinsen,<br />
oder Jahreslinsen, die überhaupt am stärksten<br />
sind.<br />
Hart oder weich?<br />
Zum Sport empfiehlt Gutmann dennoch die<br />
Tageslinsen. „Weil Linsen bei körperlicher Anstrengung<br />
einem höheren Verschleiß ausgesetzt<br />
und dafür die billigere Lösung sind, als die teureren<br />
Monats- oder Jahreslinsen.“<br />
Welche Art – also weiche oder harte Linsen –<br />
die bessere ist, will er nicht verallgemeinern.<br />
Das hänge vom Träger ab. Die weichen Modelle<br />
sind größer und haften tendenziell besser auf<br />
dem Auge. „Mittlerweile haften aber auch die<br />
harten schon sehr gut.“ Besser vertragen würden<br />
allerdings generell die weichen Linsen.<br />
Und in Zukunft? Wohin geht der Trend?<br />
„Ein Hersteller testet gerade phototrope Kontaktlinsen“,<br />
verrät Gutmann. Also Linsen,<br />
die sich selbst nachtönen. Ein System, das bei<br />
Sonnenbrillen schon lange gut funktioniert.<br />
„Die Frage ist aber, ob sich das durchsetzen<br />
wird“, meint Gutmann. Nike hatte vor Jahren<br />
gelb-orange Linsen am Markt, die den Kontrast<br />
verstärken sollen. Mangels Verkaufserfolg und<br />
mangels Schutz vor UV-Strahlung sind die aber<br />
rasch wieder vom Markt verschwunden.<br />
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30 <strong>SPORTaktiv</strong>
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HELDEN<br />
VON<br />
MORGEN<br />
KINDER FIT MACHEN FÜR DEN<br />
ALLTAG – DAS WOLLEN BERNHARD<br />
CSAR UND ERNST KOSCHIER-<br />
LADSTÄTTER MIT IHREM „HEROES<br />
OF TOMORROW“-KONZEPT. DABEI<br />
GEHT ES AUCH UM DEN KÖRPER<br />
- VIEL MEHR ABER UM DEN<br />
SOZIALEN ASPEKT.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
B<br />
ernhard Csar und Falco haben sich nie<br />
kennengelernt. Als Österreichs Pop-Legende<br />
in der Dominikanischen Republik<br />
tödlich verunglückt ist, war Csar erst<br />
zehn Jahre alt. Trotzdem verbindet den<br />
30-jährigen Grazer und Hansi Hölzl<br />
etwas. „Wir haben den Blick in der Zukunft“,<br />
sang Falco anno 1982. Dorthin<br />
schaut auch Csar. Er will Österreichs<br />
Kinder gesünder, fitter, selbstbewusster<br />
machen. „Wir san die Helden von<br />
heute“, heißt es bei Falco in der gleichnamigen<br />
Nummer weiter. Bei Csar und<br />
seinem Partner Ernst Koschier-Ladstätter<br />
heißt es Helden von morgen, die<br />
„Heroes of Tomorrow“. So haben sie das<br />
Konzept, das sie selbst entwickelt haben,<br />
genannt. Dahinter verbirgt sich ein Fitness-Training<br />
für Kinder, das sich aus<br />
fünf Sportarten zusammensetzt: Fußball,<br />
Basketball, Leichtathletik, Kraft und<br />
Koordination sowie Kung Fu.<br />
Bedürfnis nach Werten<br />
Fußball und Basketball deswegen, „weil<br />
das die beiden besten Methoden sind,<br />
um das Ballgefühl für Hände und Füße<br />
zu schulen“, erklärt Csar. Leichtathletik,<br />
gibt er zu, ist ein bisschen hoch gegriffen.<br />
„Da geht es vorwiegend um gymnastische<br />
Übungen und darum, ein Körpergefühl<br />
zu bekommen.“ Bei Kraft und Koordination<br />
wiederum werden die Kinder<br />
mit Einzel- oder Partnerübungen zum<br />
Schwitzen gebracht. Alles aber nur mit<br />
dem eigenen Körpergewicht.<br />
Foto: iStock, Privat<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
AUSBILDUNG ZUM TRAINER<br />
Wer sportlich ist und Freude am Umgang<br />
mit Kindern hat, kann sich bei Heroes of<br />
Tomorrow zum Trainer ausbilden lassen.<br />
Dazu gibt es auch betriebswirtschaftliche<br />
Unterstützung beim Schritt in die selbstständige<br />
Trainer-Tätigkeit. Die Ausbildung<br />
dauert drei Monate und kostet 2300 Euro.<br />
Nähere Infos dazu unter:<br />
heroes-of-tomorrow.net<br />
BERNHARD<br />
CSAR<br />
ist ausgebildeter<br />
Kindertrainer und<br />
Gründer von<br />
Heroes of<br />
Tomorrow.<br />
ERNST<br />
KOSCHIER-<br />
LADSTÄTTER<br />
ist Experte für<br />
Bildungs- und<br />
Erziehungswissenschaften.<br />
Bleibt Kung Fu. „Damit trainieren<br />
wir die Achtsamkeit“, sagt Csar. Also<br />
einerseits das Erkennen von Gefahren<br />
im Alltag, wo sind Ecken, wo sind Kanten,<br />
wie falle ich richtig. Andererseits<br />
geht es auch darum, achtsam mit sich<br />
selbst umzugehen, den eigenen Körper<br />
zu spüren. „Anti-Mobbing ist da unser<br />
Schwerpunkt. Das ist kein intensives<br />
Kampfsporttraining. Wir schulen Auftreten,<br />
Umgang mit anderen Menschen und<br />
Stresssituationen.“ Ein Teil, der immer<br />
wichtiger wird, und der vor allem die<br />
Mädchen extrem interessiert. „Und auch<br />
deren Eltern“, sagt Csar. „Denen taugt<br />
das, wenn sich ihre Tochter ein bisschen<br />
verteidigen kann und weiß, wie sie mit<br />
heiklen Situationen umzugehen lernt.“<br />
Zweimal pro Woche je eine Stunde<br />
trainieren die Kinder. Ein Training beginnt<br />
mit einem Warm-up, gefolgt vom<br />
Hauptteil, der im Wochenrhythmus<br />
zwischen Fußball, Basketball oder Kung<br />
Fu wechselt. „Da passiert immer etwas<br />
Neues, da wird gelernt“, erklärt Csar.<br />
Anschließend gibt es eine Pause, in der<br />
das Monatsthema behandelt wird. „Wir<br />
reden dann über Höflichkeit, Ehrlichkeit,<br />
Teamfähigkeit, Ordnung.“ Grundwerte<br />
also, die stark abgenommen haben<br />
über die Jahrzehnte. „Aber nicht das<br />
Bedürfnis danach. Auch viele Erwachsene<br />
hätten gerne mehr Selbstbewusstsein<br />
oder würden gern oft nicht so zornig<br />
reagieren, aber es fehlen ihnen die Werkzeuge<br />
dazu.“ Am Ende der Einheit gibt<br />
es dann immer ein Spiel, an dem alle<br />
teilnehmen und Spaß haben können.<br />
Bernhard Csar selbst kommt aus dem<br />
Kampfsport. Jung Vater geworden ist er<br />
und hat schnell entdeckt, dass er etwas<br />
für und mit Kindern machen möchte<br />
und, dass es dabei einen ganzheitlicheren<br />
Ansatz braucht, als den monosportiven.<br />
„Ich hab mich dann zum Kindertrainer<br />
ausbilden lassen, aber auch da gemerkt,<br />
dass das alleine nicht ausreicht.“ Gemeinsam<br />
mit Ernst Koschier-Ladstätter,<br />
einer Koryphäe auf dem Sektor der<br />
Bildungs- und Erziehungswissenschaften,<br />
ist er dann auf die fünf Sportarten<br />
gekommen. Und warum Heroes of<br />
Tomorrow? „Wir wollen den Kinder<br />
Werkzeuge mitgeben, die sie den Alltag<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
MIT DEM WIFI<br />
ZUM TRAUMJOB<br />
Das WIFI Süd macht fit für sportliche<br />
Jobs. Hier eine Auswahl der Angebote:<br />
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100 Std., € 1800,–; WIFI Süd<br />
Diplomlehrgang Wirbelsäulen- und<br />
Beckenbodentrainer<br />
24. 8 bis 12. 10. <strong>2018</strong>, Fr. 16–20 Uhr, Sa., So.<br />
9–17 Uhr, 74 Std., € 1200,–; WIFI Süd<br />
Grundlehrgang Gesundheit und Sport<br />
21. 9. bis 21. 10. <strong>2018</strong>, Fr. 14–17.30 Uhr, Sa.,<br />
So. 9–17 Uhr, 60 Std., € 840; WIFI Süd<br />
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Gewichtsreduktion<br />
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Informationen unter<br />
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besser bewältigen lassen“, sagt Csar.<br />
Daher hat er auch ein Motivationssystem<br />
entwickelt – die Heldenkarte.<br />
Alle paar Wochen gibt es Checks, für<br />
die die Kinder trainieren. „Wie z. B.<br />
fünf Liegestütz. Wenn sie das schaffen,<br />
bekommen sie in ihren Pass einen<br />
Sticker. Bis der eben voll ist.“<br />
Unterstützung der Trainer<br />
Angeboten wird das Training, das sich<br />
vor allem an 4- bis 13-Jährige richtet,<br />
an Standorten in Wien, Niederösterreich,<br />
der Steiermark, Kärnten und in<br />
Oberösterreich. Vor allem aber von<br />
selbständigen Trainern. „Die mieten<br />
sich dann ein Studio oder eine Turnhalle<br />
und machen ihre Kurse.“ Csar<br />
und sein Partner bilden die Trainer<br />
auch aus und unterstützen sie danach<br />
fachlich und betriebswirtschaftlich.<br />
„Damit sie wissen, wie viele Kinder<br />
sie in wie vielen Trainings brauchen,<br />
um eine gewisse Summe netto zu verdienen.“<br />
Drei Monate dauert so eine<br />
Ausbildung und dafür muss man kein<br />
ehemaliger Spitzensportler sein, oder<br />
umfassende Erfahrung in einer der<br />
Sportarten haben. „Die Grundtechniken<br />
erlernt man in der Ausbildung.<br />
Und um Taktik geht es ja nicht.“<br />
Sportlich sollte man sein und eine gewisse<br />
Affinität zur Pädagogik haben.<br />
„Das ist viel wichtiger als sportliche<br />
Meriten“, erklärt Csar.<br />
Eigentlich ist der sportliche Aspekt<br />
nur auf den ersten Blick das „Hauptprodukt“<br />
der Heroes of Tomorrow.<br />
Der soziale wiegt in Wahrheit viel<br />
schwerer. „Kinder, die fit sind, und in<br />
der Gruppe Wertschätzung erfahren,<br />
sind viel selbstbewusster und strahlen<br />
ganz etwas anderes aus als andere.“<br />
„<br />
KINDER,<br />
DIE FIT SIND UND<br />
WERTSCHÄTZUNG IN<br />
DER GRUPPE<br />
ERFAHREN,<br />
SIND VIEL<br />
SELBSTBEWUSSTER.<br />
Training für zu Hause<br />
Csar und Koschier-Ladstätter nehmen<br />
den Eltern aber nicht die Verantwortung<br />
und das besser Sporteln ab – sie<br />
holen sie mit ins Boot. „Viele Dinge<br />
können und sollen die Kinder auch<br />
zu Hause bei und mit den Eltern<br />
trainieren. „Sie werden nicht in der<br />
Erziehung bevormundet, sondern<br />
integriert.“ Zum Beispiel mit der Helden-Work-out-Box,<br />
einem Trainingsprogramm<br />
für daheim.<br />
Da verfolgen Csar und Koschier-Ladstätter<br />
einen völlig neuen<br />
Ansatz: „Wir wollten schauen, ob wir<br />
die Methoden der Spieleindustrie,<br />
die Kinder ans Handy bindet, nicht<br />
umdrehen können, um sie zwar auf<br />
modernen Medien abzuholen, sie<br />
dann aber dazu bringen, die Trainings<br />
ohne Handy und im Freien mit<br />
Freunden oder Eltern durchzuüben.“<br />
Das funktioniert schon sehr gut, aber<br />
nur dann, wenn die Eltern das mitunterstützen.<br />
„Oder zumindest einer<br />
im Umfeld, der das organisiert. Wir<br />
haben Leute in Siedlungen, denen das<br />
Konzept gefällt. Die haben dann drei,<br />
vier Boxen gekauft und trainieren mit<br />
den Kindern.“<br />
Seit 2016 gibt es die „Heroes of<br />
Tomorrow“ schon. Die meisten Kinder<br />
bleiben fast zwei Jahre, manche<br />
länger. Csar freut dabei nicht nur<br />
der Fitness-Fortschritt der kleinen<br />
Helden. „Es ist schön zu sehen, wie<br />
Kinder nach ein, zwei Monaten zusammenhelfen.<br />
Wie sie das eigene<br />
Ego zurückstecken und erkennen,<br />
dass sie gewisse Aufgaben, die wir<br />
ihnen stellen, nur als Team bewältigen<br />
können.“ Wie gesagt: der soziale<br />
Aspekt überwiegt den sportlichen.
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WELT VÖLLIG VEGAN.<br />
MÄNGEL KENNT ER<br />
NICHT, TAXISITZE<br />
ANZÜNDEN<br />
AUCH NICHT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
ANS ZIEL<br />
Auf den ersten Blick ist klar: Franz<br />
Preihs ist ein Typ, der polarisiert.<br />
Er räumt mit Klischees auf, auch<br />
was seine Lebensweise als Veganer betrifft.<br />
„Das klassische Bild des Veganers,<br />
der ganz blass mit der Jutetasche in der<br />
Ecke hockt und Van der Bellen wählt,<br />
kann ich so nicht unterstreichen“, lacht<br />
der 40-Jährige. Sehr muskulös, bunt<br />
tätowiert und mit frechem Blick sitzt<br />
er in seinem Fitnesscenter in Kindberg.<br />
„Non-Konformismus“ nennt er eines<br />
seiner Schlagworte, er will sich zu keiner<br />
Gruppe und Community dazugehörig<br />
fühlen. „Selbst wenn du mich nach einem<br />
guten Tätowierer fragst, kenne ich<br />
keinen aus der Szene. Mich tätowiert<br />
meine Frau.“<br />
Fast logisch, dass Preihs auch beim<br />
„Modethema Veganismus“ sehr kritisch<br />
ist. Er selbst hat die vegane Lebenseinstellung<br />
auf sehr ungewöhnliche Weise<br />
kennengelernt. 1999 lebte er in Wien<br />
und arbeitete im Eventmarketing der .<br />
Durch Bands und Musiker aus den USA<br />
erlebte er hautnah die Straight-Edge-Bewegung<br />
mit, eine Strömung aus der<br />
Hardcore-Punk-Szene, die Alkohol und<br />
Drogen komplett ablehnt. „Da sind voll<br />
tätowierte Typen gesessen und haben<br />
Mineralwasser getrunken. Dieser nüchterne<br />
Lebensstil und die Brutalität und<br />
Intensität der Musik als Kontrast haben<br />
Foto: Network of Sports/Michaela Preihs<br />
mich fasziniert. Das waren meine Prägeund<br />
Sozialisierungsjahre.“ Ein veganer<br />
Lebensstil war Teil dieser Subkultur und<br />
hat damit auch bei Preihs seinen Anfang<br />
genommen. Später sind ethische Grundgedanken<br />
und die Haltung zu Tieren in<br />
den Vordergrund getreten. „Die Menschen<br />
verschließen sich gerne vor dem<br />
Unangenehmen. Wenn sie Videos sehen<br />
würden, wie mit Tieren umgegangen<br />
wird, würde das keinen kalt lassen.“<br />
Heute ist Preihs ein international bekannter<br />
Ausdauersportler mit Lieblingsessen<br />
Gemüsepizza und strikt veganen<br />
Lebensformen. „Aber ich bin kein Mis-<br />
36 <strong>SPORTaktiv</strong>
FRANZ PREIHS<br />
JAHRGANG 1978,<br />
IST VEGANER UND<br />
RADSPORTLER.<br />
DAS ULTRA-RADRENNEN<br />
RACE ACROSS AMERICA<br />
ÜBER KNAPP 5000 KM<br />
VON DER US-WEST- ZUR<br />
OSTKÜSTE WIRD ER AB<br />
12. JUNI ZUM FÜNFTEN<br />
MAL BESTREITEN. SEIN<br />
ZIEL: UNTER ZEHN TAGEN.<br />
BESTE PLATZIERUNG<br />
WAR EIN VIERTER<br />
PLATZ (MIT SCHLÜSSEL-<br />
BEINBRUCH).<br />
,,ICH BIN KEIN<br />
MISSIONAR, ICH<br />
HALTE KEINE<br />
PREDIGTEN.<br />
WAS ANDERE<br />
MACHEN,<br />
INTERESSIERT<br />
MICH NICHT.“<br />
sionar, ich halte keine Predigten. Was<br />
andere Menschen machen, interessiert<br />
mich nicht. Ich bin auch nicht so arg,<br />
dass ich Taxisitze anzünde, wenn sie aus<br />
Leder sind“, lacht der Steirer. Für sich<br />
hat er seinen Weg gefunden.<br />
Kein Verzicht<br />
Das Weglassen tierischer Produkte ist<br />
für ihn normal, Preihs empfindet das<br />
nicht als Verzicht. Die Ernährung bei<br />
sportlichen Extrembelastungen wie dem<br />
Race Across America (RAAM) verlangt<br />
aber Sonderlösungen, immerhin verbrennt<br />
er fast 10.000 Kalorien pro Tag.<br />
DER MÜRZTALER IST<br />
RADRENNEN IN MEHR<br />
ALS 40 LÄNDERN<br />
GEFAHREN UND FÜHRT<br />
EINE SPORT-MANAGE-<br />
MENT-FIRMA UND EIN<br />
FITNESSSTUDIO IN<br />
KINDBERG (ST).<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
2008 finishte Preihs das Rennen als erster<br />
Veganer. „Da mussten wir uns viele<br />
Lebensmittel wie Riegel und Reiskuchen<br />
noch selber machen, heute kann man<br />
dank des veganen Mainstreamtrends<br />
schon sehr viel kaufen.“ Während des<br />
RAAM ernährt sich Preihs wie die meisten<br />
fast nur flüssig. Die Fruchtshakes<br />
werden auf Basis von Reismilch, Sojamilch<br />
oder Kokosnussmilch hergestellt,<br />
mit Leinöl veredelt und entweder süß<br />
mit Erdbeeren und Bananen oder pikant<br />
mit Tomaten abgeschmeckt. Zusätzlich<br />
werden ihm vegane Proteinshakes, Gels<br />
und Riegel (keine Schoko, Ahornsirup<br />
statt Honig) gereicht.<br />
Mittlerweile gibt es viele vegan lebende<br />
Spitzensportler wie Lewis Hamilton,<br />
Novak Djokovic, die Williams-Schwestern,<br />
Mike Tyson und Radprofi Simon<br />
Geschke. Sie entkräften damit partiell<br />
die Vorurteile, Mythen und Kritik gegenüber<br />
veganer Ernährung, sie liefere<br />
zu wenig Nährstoffe. Sie sei zu einseitig,<br />
heißt es oft, und man bekomme in rein<br />
pflanzlichen Lebensmitteln zu wenig<br />
Eiweiß, Eisen, Zink, Vitamin B12,<br />
Vitamin D und Kalzium. Einiges muss<br />
man eben supplementieren. Der Vorteil:<br />
Der Lebensstil verlangt, dass man sich<br />
intensiv mit dem Thema Ernährung<br />
auseinandersetzt und damit fast schon<br />
automatisch gesünder lebt.<br />
VEGANE<br />
ERNÄHRUNG<br />
Vegan lebende Menschen<br />
vermeiden alle Lebensmittel<br />
tierischen Ursprungs, neben<br />
Fleisch und Fisch auch Eier,<br />
Milch und sogar Honig.<br />
Viele Veganer lehnen die<br />
Nutzung von Tieren und<br />
tierischen Produkten insgesamt<br />
ab (z. B. Leder, Wolle,<br />
Pelz, Daunen). Schätzungen<br />
zufolge sind 80.000<br />
Österreicher Veganer.<br />
Volle Speicher<br />
Preihs hat ein Team aus zehn Betreuern<br />
in den USA. Eine durch seine Ernährung<br />
verursachte Mangelversorgung<br />
hat er noch nie erlebt. „Wenn vor dem<br />
Bewerb alle Speicher voll sind, ist die<br />
Renndauer zu kurz für Mangelerscheinungen.“<br />
Selbst Nahrungsergänzungsmittel<br />
in Kapselform gibt es bereits vegan:<br />
Statt Rindergelatine für die Kapsel<br />
VEGETARISCHE<br />
ERNÄHRUNG<br />
Vegetarier essen in der Regel kein<br />
Fleisch, aber Produkte von lebenden<br />
Tieren (z. B. Milch, Honig).<br />
OVO-LACTO-<br />
VEGETARIER<br />
Sie essen kein Fleisch, keinen Fisch,<br />
aber Eier und Milchprodukte.<br />
LACTO-VEGETARIER<br />
Sie verspeisen zusätzlich auch keine Eier.<br />
OVO-VEGETARIER<br />
Kein Fleisch, keine Milchprodukte,<br />
aber Eier.<br />
wird Zellulose verwendet.<br />
Die vegane Einstellung hat<br />
Preihs nie als Wettbewerbsnachteil<br />
empfunden. „Es gibt keinen wissenschaftlich<br />
belegbaren Nachteil.<br />
Und selbst, wenn mir einer sagt, ich<br />
könnte 20 Prozent mehr Leistung<br />
bringen, wenn ich Fleisch esse, würde<br />
ich ablehnen. Ich habe den Point<br />
of no Return längst hinter mir.“<br />
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IM PEEROTON-TALK<br />
ÜBER ZIELE UND<br />
ERFOLGSFAKTOREN.<br />
ANZEIGE / Fotos: Peeroton<br />
J<br />
an, war Triahlon immer schon deine<br />
bevorzugte Sportart?<br />
Begonnen habe ich mit Ballsportarten.<br />
Über den Modernen Fünfkampf und<br />
Skilanglaufen bin ich zum Triathlon gekommen.<br />
Eine polysportive Ausbildung<br />
war mir und meinen Eltern immer sehr<br />
wichtig. Mit geplantem, zielgerichtetem<br />
Training habe ich 2015 begonnen.<br />
Deine größten Erfolge bisher?<br />
Im Vorjahr durfte ich als Schüler bei<br />
der Triathlon-Jugend-EM an den Start<br />
gehen. Derzeit bin ich im ÖSV Perspek-<br />
tivkader im Skilanglauf und im ÖTRV<br />
Nachwuchs A-Kader im Triathlon. Trotz<br />
Erfolgen in weiteren Sportarten, wie dem<br />
Radsport, liegt der internationale Fokus<br />
auf diesen beiden.<br />
Welche Ziele hast du dir gesetzt?<br />
Kurzfristig wäre das Ziel, mich für die<br />
Youth Olympics <strong>2018</strong> in Buenos Aires<br />
zu qualifizieren und bei der Jugend-EM<br />
unter die Top 10 kommen. Langfristig<br />
möchte ich mich in der Triathlon-Weltelite<br />
etablieren, und 2024 bei den Olympischen<br />
Spielen in Paris dabei sein.<br />
Warum setzt du auf Peeroton<br />
Sportnahrung?<br />
Eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung<br />
ist ein elementarer Basisfaktor. Ich<br />
trainiere oft mehrmals täglich, da ist es<br />
unmöglich, rein mit ausgewogener Ernährung<br />
meinen Mineral- und Vitaminhaushalt<br />
im Lot zu halten. Das Peeroton<br />
Sportnahrungs-System, passend zur<br />
Trainings- und Wettkampfbelastung,<br />
ist deshalb für mich der kompetente<br />
Partner für die Ernährung.<br />
TRIATHLON<br />
PERFORMANCE<br />
SET<br />
BCAA-Muskelfit<br />
Manager – um die<br />
optimale Performance<br />
von den Muskeln<br />
abzurufen.<br />
MVD-Mineral<br />
Vitamin Drink –<br />
der Elektrolyt-Drink<br />
ist ein idealer<br />
Trainingsbegleiter.<br />
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– der Treibstoff<br />
für maximale<br />
Ausdauer.<br />
Recovery Protein<br />
Shake – zur schnellen<br />
Regeneration.<br />
Powerpack Riegel<br />
– um Energie langfristig<br />
abrufen zu<br />
können.<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
FÜR JEDEN SPORT<br />
GEWAPPNET<br />
UV-/Sonnenschutz ohne hormonaktive<br />
und irritierende Filter und kritische Inhaltsstoffe?<br />
Gibt es! Was macht die Produkte der<br />
Schweizer Marke Ultrasun so einzigartig?<br />
ULTRASUN<br />
SPORTS SPRAY SPF50<br />
Nicht klebriges, transparentes<br />
und schnell absorbierendes,<br />
UVA- und UVB- (SPF50) Sonnenschutz-Spray<br />
– rasch und<br />
einfach auftragbar. Entzündbar.<br />
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EXTREME SPF50+<br />
Schnell absorbierendes<br />
UVA-, UVB- und<br />
Infrarot-A-Schutz-Gel mit<br />
lamellarer Technologie für<br />
sehr lange anhaltenden<br />
Schutz sensibler Haut.<br />
ULTRASUN SPF 30<br />
Kombination von lamellarem<br />
Breitband-Schutz mit SPF30,<br />
GSP-T für Infrarot-Schutz und<br />
Ectoin. Für optimale Feuchtigkeit<br />
und empfindliche Haut,<br />
reduziert die Hautalterung.<br />
ULTRASUN<br />
SPORTS GEL SPF50<br />
Schnell absorbierendes,<br />
transparentes UVA-, UVB- und<br />
Infrarot-A-Schutz-Gel –<br />
ideal für aktive SportlerInnen.<br />
Fotos: Ultrasun/ANZEIGE<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
Der Vorreiter in Sachen<br />
innovativer<br />
Sonnenschutz<br />
aus der Schweiz<br />
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In die Laufschuhe oder aufs Rad und<br />
ab in die Natur! Für viele gibt es<br />
nichts Schöneres, als draußen sportlich<br />
aktiv zu sein. Was häufig jedoch<br />
unterschätzt wird: So gut uns die Sonne<br />
für unser allgemeines Wohlbefinden<br />
tut, so immens ist ihre Strahlkraft – mit<br />
erheblichen Konsequenzen für die Haut.<br />
Während die UVB-Strahlung schädigend<br />
auf unsere DNA wirkt, dringen<br />
die UVA-Strahlen besonders tief in die<br />
Körperhülle ein und zerstören die für<br />
die Herstellung der kollagenen und elastinen<br />
Fasern zuständigen Fibroblasten.<br />
Folge: Unsere Haut verliert an Elastizität<br />
und lässt uns schneller alt aussehen.<br />
Wie schützt man die Haut?<br />
Ultrasun hat mit seiner breiten Produktpalette<br />
die Antwort. Denn die Sonnenschutzprodukte<br />
sind komplett anders<br />
als alles, was es bislang auf dem Markt<br />
gab. Ultrasun steht für eine einzigartige<br />
Null-Prozent-Garantie: Heißt, alle<br />
Produkte sind frei von hormonaktiven,<br />
irritierenden Filtern und kritischen Inhaltsstoffen,<br />
wie Konservierungsmitteln,<br />
Parfum, Mineralölen, aggressiven PEG-/<br />
PPG-Emulgatoren und Silikonen. Die<br />
Produkte sind zudem nicht nur angenehm<br />
auf der Haut, sondern bieten<br />
durch ihren Infrarot-A-Schutzkomplex<br />
GSP einen hochwirksamen Schutz gegen<br />
vorzeitige Alterung.<br />
Ultrasun SPF50+ ist für die tägliche<br />
Gesichtspflege der Frau prädestiniert: Es<br />
spendet 24 Stunden lang Feuchtigkeit,<br />
stärkt die lamellaren Strukturen und<br />
beugt Hautalterung vor. Wer die schnell<br />
einziehende Variante bevorzugt, sollte zu<br />
Ultrasun Face Fluid SPF50+ greifen.<br />
Rundumschutz<br />
Um neben dem Gesicht auch den Körper<br />
vor gefährlicher Sonnenstrahlung zu<br />
schützen, hat Ultrasun Extreme SPF50+<br />
entwickelt. Oder warum nicht gleich zu<br />
Ultrasun Sports greifen? Gerade aktive<br />
SportlerInnen schätzen dieses transparente<br />
und schnell absorbierende UVAund<br />
UVB-Schutzgel.<br />
Ob Kletterer, Radsportler oder Läufer:<br />
Immer mehr wissen Ultrasun Sports zu<br />
schätzen. Kein Wunder, dass das kleine<br />
Schweizer Unternehmen mit seiner<br />
einzigartigen lamellaren Technologie in<br />
mittlerweile 18 Ländern weltweit präsent<br />
ist.<br />
OHNE<br />
Parfum, Mineralöle, Silikone,<br />
PEG-/ PPG-Emulgatoren,<br />
hormonaktive und irritierende Filter,<br />
Aluminium-Verbindungen,<br />
Konservierungsmittel<br />
Sun-sationeller UV-Schutz<br />
OHNE kritische Inhaltsstoffe<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
FIT<br />
ZU WASSER UND ZU LAND.<br />
ZUM TRAINIEREN UND<br />
REGENERIEREN – WIR HABEN<br />
WIEDER DREI AUFFÄLLIGE<br />
FITNESSGERÄTE GETESTET.<br />
VON KLAUS HÖFLER UND KLAUS MOLIDOR<br />
PHELPS-FEELING<br />
23 olympische und 26 WM-Medaillen<br />
in Gold: Braucht es mehr an überzeugenden<br />
Referenzen für ein Testimonial?<br />
In der MP-Produktserie, die AQUA SPHE-<br />
RE mit besagtem Edelmetallhamster, dem ehemaligen<br />
US-Schwimmstar Michael Phelps entwickelt hat, findet sich<br />
auch ein Schnorchel. Und was für einer! Da ruckelt und zittert<br />
nichts, da zieht und drückt nichts – da passt alles. Auch<br />
dank eines hydrodynamisch designten Atemrohres, dessen<br />
dreieckiger „Durchmesser“ das anströmende Wasser wie ein<br />
kleiner Schiffsbug über die Wangen Richtung Ohren ableitet.<br />
Der an den richtigen Stellen gepolsterte Stirnbügel und das<br />
Mundstück aus weichem, aber bissfestem Silikon mit akkurat<br />
arbeitendem Ausblasventil ergänzt die perfekte Handhabe des<br />
Trainingsgeräts.<br />
Was es bringt? Für ungeübte Schwimmer die Möglichkeit,<br />
beim Kraulen die Kopf-Nacken-Schulter-Partie technisch sauber<br />
stabil zu halten, ohne den Oberkörper beim seitlichen Atmen<br />
in eine kraftraubende und geschwindigkeitsreduzierende<br />
Rotation zu verleiten. Geübtere Schwimmer können vom Bewegungsruhe<br />
bringenden Schnorchel vor allem bei Ausdauereinheiten<br />
kräfteverschleißmäßig ebenfalls profitieren – und<br />
sich vor allem einmal wie Michael Phelps fühlen.<br />
Fotos: Thomas Polzer, Gernot Eder, Klaus Molidor, Aquasphere<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
SCHMERZ LASS NACH<br />
SPORT-SHIRT ALS AUSKUNFTSBÜRO<br />
Eine Bohrmaschine zur Entspannung? Mit dem Akkuschrauber<br />
gegen die Verspannung? Klingt unfassbar. Was aussieht wie<br />
ein Werkzeug, trägt den martialischen Namen „THERAGUN“<br />
und ist in Wahrheit ein mobiles Massagegerät. Der Koffer,<br />
in dem das Gerät aufbewahrt wird, wirkt edler als bei Akkuschraubern,<br />
drinnen finden sich aber wie beim Werkzeug verschiende<br />
Aufsätze und zwei Akkus.<br />
Aber wer braucht denn sowas – ist der erste Gedanke. Der<br />
hält genau so lange bis der Massagekopf das erste Mal den<br />
Oberschenkel berührt. G-g-g-g-u-u-u-u-u-t fühlt sich das an.<br />
Die leichte Verhärtung nach ein paar schnelleren Kilometern<br />
ist damit flugs ausgebessert. Nächstes Gegenargument: der<br />
Preis. 571 Euro sind kein Pappenstil. Eine Faszienrolle ist um<br />
einen Bruchteil davon erhältlich. Nur: Gewisse Stellen kann<br />
man mit der Rolle einfach nicht so gut bearbeiten. Zum Beispiel<br />
den Bereich innen neben dem Schienbein. Hier schafft<br />
die Theragun erst höllische Schmerzen (siehe Bild), danach<br />
aber Linderung.<br />
Wer viel Sport betreibt und keinen Masseur oder Physiotherapeuten<br />
zur täglichen Verfügung hat, wird mit der Gun glücklich<br />
werden, weil sie Wehwechen ausbügelt, bevor sie zum großen<br />
Problem werden.<br />
Aufzeichnung ist bekanntlich das halbe Sportler-Leben. Uhren<br />
und Apps dafür gibt es zuhauf. Jetzt aber auch ein Shirt, das<br />
die Vitalparameter misst. Kommt vom deutschen Start-up<br />
AMBIOTEX und ist zunächst ein hautenges Leiberl, an dem auf<br />
der Brust ein Sensor befestigt wird (Starter-Pack um € 249,90).<br />
Im Shirt ist der Brustgurt integriert. Das trägt sich angenehm<br />
und man hat mit einem Griff Shirt und Gurt bei der Hand.<br />
Hat man den Sensor via Bluetooth mit der Handy-App verbunden,<br />
kann man die Sportart einstellen und loslegen. Das<br />
geht tadellos. Das Shirt trägt sich auch bei Hitze und starker<br />
Anstregung wie Berg-Intervallen gut. Aufgezeichnet wird in<br />
Bausch und Bogen: Kalorien, Strecke, Schritte, Herzfrequenz<br />
(maximal und Durchschnitt), sogar die Herzratenvariabilität.<br />
Daneben bietet es einen Leistungstest, der so genau wie eine<br />
Laktatdiagnostik sein soll. Der Vergleich ist sich imTest nicht<br />
ausgegangen – auch weil die Technik beim Koppeln noch nicht<br />
ausgereift ist. Dafür teilt mir der Stresstest mit: „Eingeschränkte<br />
autonom-nervöse Regulationsfähigkeit bei ausgeglichenem<br />
sympatho-vagalem Aktivierungsverhältnis.“ Aha. Einen Satz<br />
weiter: Psychische Belastungsfähigkeit und körperliche<br />
Stressresistenz sind vermindert. Na bravo.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
DER KOKOS-<br />
FRISCHEKICK<br />
DR. GOERG PREMIUM-BIO-KOKOSWAS<br />
SER IST DIE NATÜRLICHE ALTERNATIVE<br />
UNTER DEN SPORTDRINKS. PERFEKT<br />
FÜR PROFI- UND HOBBYSPORTLER.<br />
REZEPT-TIPP: CLEAN<br />
RECOVERY SHAKE<br />
Natürliche Nährstoffe, elektrolytreiches<br />
Kokoswasser,<br />
leicht verdauliche Fettsäuren,<br />
immunstärkender Ingwer und<br />
Kurkuma: Der Drink passt perfekt<br />
nach dem Sport.<br />
BEWEGEN – SCHWITZEN – TRINKEN<br />
Jeder, der Sport betreibt, benötigt für<br />
ein körpergerechtes Training ausreichend<br />
Flüssigkeit. Doch nicht nur auf<br />
diese kommt es an: Spezielle Sportgetränke<br />
enthalten Elektrolyte, Vitamine,<br />
Magnesium und Zucker – aber nicht<br />
selten auch künstliche Zusatzstoffe. Eine<br />
Alternative unter den Sportgetränken,<br />
die mit ihrer Natürlichkeit überzeugt,<br />
ist das Dr. Goerg Premium-Bio-Kokoswasser.<br />
Die natürliche Alternative<br />
Das Premium-Bio-Kokoswasser von<br />
Dr. Goerg ist von Natur aus isotonisch<br />
und kann den Wasser- und Mineralhaushalt<br />
des Körpers ausgleichen. Es besteht<br />
zu 100 Prozent aus reinem Kokoswasser<br />
und ist damit die perfekte, natürliche<br />
Alternative zu handelsüblichen Sportdrinks.<br />
Mit lediglich 15 Kalorien je<br />
100 Milliliter ist es außerdem eine besonders<br />
körperbewusste Erfrischung.<br />
Auch die Qualität der Rohstoffe ist<br />
ausschlaggebend: Anbau, Ernte und<br />
Verarbeitung der Kokosnüsse spielen<br />
bei Dr. Goerg eine große Rolle – man<br />
kann sicher sein: nur die beste Premium-<br />
Bio-Qualität kommt in die Verpackung.<br />
Die Facts zu DR. GOERG<br />
Premium-Bio-Kokoswasser<br />
•100 % reines Kokoswasser aus grünen<br />
Bio-Kokosnüssen, direkt vor Ort abgefüllt.<br />
•Dr. Goerg Erntefrische-Garantie: innerhalb<br />
von maximal 72 Stunden von der Ernte<br />
bis zum Produkt.<br />
•100 % Natur, ohne Konservierungsmittel,<br />
ohne Zuckerzusatz.<br />
•Nicht aus Konzentrat oder gefrorenem<br />
Kokoswasser hergestellt; nicht mit<br />
Zuckerwasser verdünnt.<br />
•bestes natürliches Erfrischungs- Getränk<br />
(shape UP 04/2017).<br />
•Anbau in nachhaltiger Mischkultur.<br />
Keine Plantagen, keine Rodung.<br />
ZUTATEN<br />
2 Handvoll TK-Mango<br />
3 EL Sojajoghurt<br />
2 entsteinte Datteln<br />
1 Stk. frische Kurkuma<br />
ca. 2–3 cm Stk. frischer Ingwer<br />
1 Prise Himalayasalz, Meersalz<br />
oder Keltisches Meersalz<br />
250 ml Dr. Goerg Premium<br />
Bio-Kokoswasser<br />
100 ml Dr. Goerg Premium<br />
Bio-Kokosmilch<br />
ZUBEREITUNG<br />
Ingwer und Kurkuma waschen<br />
und klein schneiden. Mit den<br />
anderen Zutaten im Mixer ca.<br />
30–40 Sek. pürieren.<br />
DR. GOERG<br />
Mehr zu den Premium-Bio-Kokosnuss-<br />
Produkten von Dr. Goerg erfahren:<br />
www.drgoerg.com<br />
ANZEIGE / Fotos: Dr. Goerg<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
KOPFSACHE<br />
SCHLAF GUT<br />
PETER<br />
GURMANN<br />
Sport- und Gesundheitspsychologe<br />
sowie<br />
Beratungs lehrer in<br />
Klagenfurt. Kontakt:<br />
peter.gurmann@aon.at<br />
In der Tradition des Jesuitenordens gibt es<br />
gemäß dem Philosophen Bordt eine Liste von<br />
fünf Prioritäten. Diese sollen im Leben helfen,<br />
in Balance zu bleiben. Auf Platz Nummer eins<br />
steht genügend Schlaf*. Ohne ausreichenden<br />
Schlaf verliert das Leben an Tiefendimension.<br />
Wir werden teilnahmslos und sind rasch erschöpft.<br />
Du trainierst sinnvoll und fühlst dich<br />
trotzdem müde und ausgepowert? Es könnte<br />
sein, dass du dein individuelles Schlafbedürfnis<br />
zu wenig berücksichtigst und bereits ein gewisses<br />
Schlafdefizit aufgebaut hast. Vitali Klitschko,<br />
Politiker und ehemaliger Profiboxer, betont, dass<br />
er nur ins Fitnessstudio geht, wenn er zumindest<br />
sechs Stunden geschlafen hat. Wenig Schlaf und<br />
Sport passen nicht zusammen. Schlafentzug ist<br />
auch eine wirksame Foltermethode, die klare Gedanken<br />
beim Opfer unterbindet.<br />
Eine kleine Geschichte: Beim Bundesheer war<br />
ich im Rahmen einer Gefechtsübung drei Tage<br />
durch wach. Am Ende war mir alles egal. Zurück<br />
am Truppenübungsplatz schnappte ich mir einen<br />
Schlafsack und legte mich hin. Als ich aufwachte,<br />
spürte ich ein Jucken an der Wade. Bei näherer<br />
Betrachtung entdeckte ich eine Zecke. War aber<br />
leider nicht die einzige. Ich begab mich auf die<br />
Krankenstation. Gezählte 28 Zecken wurden mir<br />
entfernt. Einige davon an den delikatesten Stellen,<br />
was der Sanitäter bei der Zeckenentfernung<br />
und anschließenden Desinfektion der Einstichstellen<br />
mit einem breiten Grinsen quittierte. Das<br />
Zeckennest im Schlafsack behielt er nicht für<br />
sich. Mein Desaster war bald Tagesgespräch, was<br />
mich überaus freute …<br />
„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, lautet<br />
ein Bibelzitat. Muss nicht immer der Segen sein.<br />
MACH AUS<br />
WASSER ENERGIE<br />
MVD - MINERAL VITAMIN DRINK<br />
• Füllt die Elektrolytspeicher<br />
wieder auf<br />
SPORTNAHRUNG MIT SYSTEM<br />
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ohne Zuckerzusatz<br />
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auch warm trinkbar<br />
• Für mehr Ausdauer, individuell<br />
mischbar mit CARBO Plus<br />
Kohlenhydratzusatz<br />
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Sticks für<br />
Unterwegs<br />
1 Dose<br />
30 Liter<br />
* Regelmäßige Bewegung, Zeit für Meditation und Spiritualität,<br />
tragfähige Beziehungen und erst zuletzt die Erwerbstätigkeit<br />
komplettieren diese Liste.
Vegetarische<br />
One Pot Pasta<br />
Alles aus einem Topf! Bei diesem Gericht werden die Nudeln<br />
ganz einfach mit den anderen Zutaten im Wasser gekocht –<br />
fertig! Diese Pasta-Version ist vegetarisch.<br />
Foto: Runtastic<br />
Zutaten:<br />
300 g Recheis Vollkorn Spaghetti<br />
250 g Kirschtomaten<br />
1 EL Tomatenmark<br />
1 Zwiebel<br />
3 Knoblauchzehen<br />
800 ml Wasser<br />
1 EL Olivenöl<br />
frisches Basilikum<br />
Chiliflocken<br />
Salz, Pfeffer<br />
etwas Parmesan<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Hacke die Zwiebel und die Knoblauchzehen klein.<br />
Halbiere die Kirschtomaten.<br />
Gib anschließend alle Zutaten in einen großen Topf.<br />
Lass den Inhalt so lange kochen, bis das Wasser verkocht<br />
und die Nudeln al dente sind (ca. 10 Minuten).<br />
Rühre regelmäßig um.<br />
Garniere die Nudeln mit frischem Basilikum und<br />
etwas geriebenem Parmesan.<br />
Pro Portion: rund 425 kcal | 70 g Kohlenhydrate | 15 g Protein | 7 g Fett<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten | Portionen: 3 | Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Mehr Rezepte auf www.runtastic.com/apps/runtasty<br />
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Genussvoll<br />
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35 % weniger<br />
Kohlenhydrate<br />
www.recheis.at
TRAINING | GESUNDHEIT | ERNÄHRUNG<br />
RUN<br />
LICHTBLICK-LAUF<br />
Mehr als 1500 Teilnehmer sind<br />
beim 1. Lichtblick-Lauf in Tulln<br />
für die gute Sache gelaufen. Der<br />
Reinerlös der Veranstaltung geht<br />
zu 100 Prozent an kranke und<br />
benachteiligte Kinder.<br />
www.laufendhelfen.at<br />
Fotos: www.wosthlaer.com, wildbild, Markus Riederer<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA LAUFEN AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
VON DER CITY INS EWIGE EIS<br />
Der Stubai Ultra Trail ist am 30. <strong>Juni</strong> die ultimative<br />
Trail-Herausforderung. Von Innsbruck geht es dabei auf<br />
den Stubaier Gletscher – auf einer Strecke von 60<br />
Kilometern mit 5075 Höhenmetern im Anstieg. Auf<br />
halbem Weg, in Neustift, startet der Stubai Basictrail.<br />
„Nur bergauf“ heißt es beim Stubai Gletschertrail.<br />
8 Kilometer und 3150 Höhenmeter<br />
www.stubai-ultratrail.at<br />
SPASS IM GATSCH<br />
Zum vierten Mal in Folge findet am 14.<br />
Juli in Flachau der „Strongmanrun“ statt.<br />
Hindernisse, Abkühlungen, Gatsch und Co.<br />
machen den Lauf auf 10 bzw. 20 Kilometern<br />
mit 370 bzw. 740 Höhenmetern zur Herausforderung,<br />
bei der aber Spaß und<br />
ausgefallene Kostüme der Teilnehmer<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
www.strongmanrun.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
LEBENS<br />
LAUF<br />
DER WAHNSINN SPEED PROJECT IST GESCHAFFT. WAS AUF<br />
550 KILOMETERN VON LOS ANGELES NACH LAS VEGAS MIT<br />
ZEHN MÄNNERN PASSIERT IST UND WARUM DAS ALLES<br />
WEIT MEHR ALS EIN LAUFPROJEKT WAR.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
FOTOS: GERNOT EDER<br />
Karfreitag früh, 6.30 Uhr, Lankershim<br />
Boulevard Ecke Strathern<br />
Road, irgendwo am Rande des<br />
18-Millionen-Molochs Los Angeles an<br />
einer Tankstelle. So beginnt für mich das<br />
Abenteuer Speed Project. Am Horizont<br />
färbt sich der Himmel langsam gelbblau.<br />
Bis zu meinem eigenen Horizont<br />
sehe ich noch nicht. Adrenalin pumpt<br />
durch den Körper, lässt mich zappeln,<br />
schreien, die Fäuste ballen. Da ist er.<br />
Markus Rainer, der vierte Mann unseres<br />
zehnköpfigen „Team Austria“. Einen Zebrastreifen<br />
entfernt. „Gemma!“ Abklatschen,<br />
das „No Shortcuts“-Armband,<br />
unser selbstgewähltes Staffelholz, übernehmen<br />
und los. So fühlt es sich also<br />
an. 505 Kilometer noch vor der Brust<br />
bis wir in Las Vegas sind. Die Gedanken<br />
rasen, das Herz tut es auch. Viel zu<br />
schnell, denke ich noch. Da reißt mich<br />
der ältere Herr auf dem Fahrrad neben<br />
mir aus den Gedanken. „Hey Man,<br />
trainierst du für ein Rennen“, fragt er<br />
auf Englisch. „Das ist ein Rennen“, gebe<br />
ich zurück. „Wohin läufst du?“, will er<br />
wissen. „Nach Las Vegas“. „Waaaas? Das<br />
ist ja verrückt.“ Ich erkläre ihm kurz das<br />
Staffelformat und, dass wir eh zu zehnt<br />
sind. Schmälert seine Ehrfurcht nicht.<br />
„Bist verdammt schnell unterwegs,<br />
Dude. Viel Glück.“<br />
Kurz danach ist der erste Einsatz<br />
auch schon vorbei. Drei Meilen, also<br />
knapp fünf Kilometer haben wir uns<br />
pro Einsatz auferlegt. In zwei internen<br />
Fünferteams gehen wir das Rennen an.<br />
Während die eine Truppe im Zehn-Meter-Wohnmobil<br />
regeneriert, wechselt<br />
sich die andere Truppe, begleitet von<br />
einem SUV, beim Laufen ab. Die erste<br />
Angst verfliegt schon früh am Morgen,<br />
noch bevor die Sonne in der Mojave-Wüste<br />
zeigen kann, was sie hier Ende<br />
März schon draufhat. Langeweile oder<br />
zähes Wartegefühl auf den nächsten<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
„<br />
IM DEATH<br />
VALLEY SPÜRST<br />
DU, WIE KLEIN,<br />
WIE UNWICHTIG<br />
DU BIST.„<br />
Einsatz kommt nämlich keines auf.<br />
Die Etappen sind schnell absolviert.<br />
Dazwischen heißt es trinken, Plan studieren,<br />
navigieren, Auto fahren, essen.<br />
Schwupp, sind wir aus der Stadt draußen,<br />
erstmals in der Wüste.<br />
Die Straße schlängelt sich durch die<br />
immer karger und einsamer werdende<br />
Landschaft in die Berge hinauf. Es läuft<br />
und der Schmäh rennt. Körper und<br />
Geist sind frisch, jeder Laufeinsatz eine<br />
Belohnung, die man möglichst lange<br />
auskosten möchte.<br />
Vor allem, weil das Ganze einen<br />
eigenen Spirit verströmt. Das Speed<br />
Project verströmt den Geist eines Outlaw-Events.<br />
Etwas Besonderes, das nicht<br />
für jeden gemacht ist. Kein Kommerz,<br />
kein Ergebnisdruck, sondern Ungewissheit<br />
und Abenteuer stehen hier im<br />
Fokus. Darum feuern sich die Teams<br />
gegenseitig an, klatschen ab, winken,<br />
pfeifen, hupen, machen Fotos.<br />
Inzwischen sind 14 Stunden vergangen.<br />
Endlose Geraden dominieren jetzt<br />
das Bild, nur hin und wieder donnert<br />
ein Truck oder Pick-up vorbei. Ansonsten:<br />
Stille, Hitze, Einsamkeit. Zeit für<br />
Abkühlung an der Außendusche des<br />
Wohnmobils und ein Nudelgericht aus<br />
der Mikrowelle. „Chicken Alfredo“,<br />
dazu Wasser aus dem Galonen-Kanister<br />
und als Nachspeise ein Energie-Riegel.<br />
Ja, man muss sich dazu zwingen.<br />
Jetzt wird es zum ersten Mal spannend.<br />
Vor uns liegt die „sketchy<br />
neighborhood“ – was sich vorsichtig<br />
als „zwielichtige Gegend“ übersetzen<br />
lässt. „Willkommen im Trump-Country“,<br />
sagt Markus Rogan. Der ehemalige<br />
Schwimm-Superstar lebt als Psychotherapeut<br />
in Los Angeles und läuft mit uns im<br />
Team nach Vegas. „Hier sind die Abgehängten<br />
zu Hause“, erklärt Rogan. Jene,<br />
die sich von „The Donald“ eine bessere<br />
Zukunft erhoffen. Verlassene und verottete<br />
Kinderspielplätze und verwahrloste<br />
Endlose Geraden<br />
im Death Valley, ein<br />
Flugzeugcockpit in<br />
der Mojave-Wüste<br />
und Lagebesprechung<br />
im<br />
Wohnmobil<br />
Häuser inmitten des Nichts erinnern<br />
stark an Horrorfilme. Gelaufen wird<br />
jetzt mit einer Dose Pfefferspray in der<br />
Hand. Der streunenden Hunde, vor<br />
allem aber auch der Einwohner wegen.<br />
Ein Mann mit elektronischer Fußfessel<br />
macht neben unserem Läufer Joe ein<br />
paar Schritte her.<br />
Die Straßen sind hier unbefestigt.<br />
Sandpisten, gesäumt von Glasscherben,<br />
Dosen, Plastiksackerln und rollenden<br />
Büschen. Die Landschaft ist weit und<br />
die Aussicht speziell. Links liegt ein<br />
Flugzeugcockpit an der Straße, weiter<br />
vorne taucht der Flugzeugfriedhof auf<br />
und ein Feld mit Autos. Zigtausende,<br />
die VW nach dem Dieselskandal in den<br />
USA nicht mehr verkaufen darf, schmoren<br />
in der Hitze dahin.<br />
Sandwege, Weite, Sonnenuntergang –<br />
das Auge hat ständig neue Reize. Gleichzeitig<br />
fällt der Alltag ab. Mit jedem<br />
Schritt entwirrt sich der Gedankenknäuel<br />
im Kopf, die Brust wird freier, der<br />
Blick klarer. Laufen als kontemplative<br />
Erfahrung. Längst ist das alles mehr als<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
nur ein Laufprojekt. Einander vorher<br />
fremde oder wenig bekannte Menschen<br />
sitzen bei Burger und Sprite spätabends<br />
vor einer Tankstelle auf dem Boden und<br />
philosophieren über das Leben.<br />
Dann endlich: sechs Stunden Pause.<br />
Zeit für ein wenig Schlaf. Drei Stunden,<br />
mehr geht sich in Summe für keinen im<br />
Team aus. Erstaunlich, was der Körper zu<br />
leisten im Stande ist. Im Vollmond geht<br />
es um drei Uhr früh weiter. Steil bergauf,<br />
steil bergab, das ganze auf Sand und mit<br />
fußballgroßen Felsbrocken garniert.<br />
Nach Sonnenaufgang wird uns noch<br />
einmal die Dimension bewusst. Wir<br />
sind in Baker angekommen, am Eingang<br />
zum Death Valley. Auftanken, Vorräte<br />
und vor allem Wasser kaufen, denn ab<br />
hier: 150 Kilometer nichts. Kein Haus,<br />
kein Geschäft, kein Handyempfang<br />
bis Las Vegas. Dafür: atemberaubende<br />
Landschaft und 35 Grad Hitze. Staubtrocken<br />
aber, sodass der Schweiß in der<br />
Sekunde verdunstet. Wieder geht es<br />
SPEED PROJECT<br />
Team Austria: Klaus Höfler<br />
(Captain), Markus Rogan,<br />
Gernot Eder, Christian Dornhofer,<br />
Joachim Hirtenfellner,<br />
Florian Holzmann, Klaus<br />
Molidor, Markus Rainer,<br />
Thomas Sommeregger,<br />
Clemens Ticar.<br />
Durchschnitts-Pace: 4:47 Minuten/Kilometer.<br />
Macht 43:55<br />
Stunden und Rang 15 von 38<br />
Teams. Die Siegerzeit betrug<br />
35:49 Stunden.<br />
in die Berge und ganz oben folgt der<br />
Schlüsselmoment des Abenteuers und<br />
die Parabel des Lebens. Unser Captain,<br />
Klaus Höfler, läuft über die Kuppe und<br />
der Blick wird frei auf eine endlose<br />
Ebene, so groß wie das Wiener Becken.<br />
Brettleben, Sand, kleine Büsche, eine<br />
einzige Straße, und das alles eingerahmt<br />
von zwei imposanten Bergketten. Menschenleer<br />
und totenstill. Weiter könnte<br />
die Zivilisation nicht weg sein. Da spürst<br />
du, wie klein und unbedeutend du bist,<br />
mit deinen vermeintlichen Problemen<br />
und Alltagsscharmützeln. Du spürst, wie<br />
abhängig du von der Gemeinschaft bist<br />
und was du als Team erreichen kannst,<br />
wenn du dich voll darauf einlässt.<br />
Dieser Moment hat mich weich gemacht<br />
und dankbar. Er hat (sicher nicht<br />
nur mein) Leben ein wenig neu sortiert<br />
und Bekannte zu Freunden gemacht. Er<br />
hat auch die Energie frei gemacht auf den<br />
letzten 20, 25 Meilen bis Vegas alles rauszuholen,<br />
das letzte Körnchen zu geben,<br />
runter in die unwirkliche Glitzerwelt Las<br />
Vegas. Am Ende waren wir alle ausbelastet,<br />
kein Schritt zu wenig, keiner zu viel.<br />
Das Gefühl beim Welcome to fabulous<br />
Las Vegas Schild ist nicht zu beschreiben.<br />
Es ist vollbracht und es ist prachtvoll.<br />
Oder ganz einfach: Das ist das Leben.<br />
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DER<br />
HÄRTETEST<br />
IN DER WÜSTE<br />
ESSENZIELL AUF DEM<br />
550 KILOMETER LAUFWEG<br />
VON LOS ANGELES NACH<br />
LAS VEGAS: DIE SCHUHE. WIR<br />
HABEN 17 MODELLE VON 10<br />
HERSTELLERN IN DIE WÜSTE<br />
GESCHICKT UND SIE 44<br />
STUNDEN LANG EINEM<br />
DAUERTEST UNTERZOGEN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
17 verschiedene Paar Schuhe haben<br />
uns beim „Speed Project“ von Los<br />
Angeles nach Las Vegas getragen.<br />
Kleine und große Läufer, schmächtige<br />
und bullige, schnelle und langsame<br />
haben die Modelle ausbelastet. 44<br />
Stunden lang auf Asphalt, Sand und<br />
Schotter. Bei 35 Grad Hitze am Tag<br />
und Temperaturen knapp über dem<br />
Gefrierpunkt bei Nacht. Pause für die<br />
Treter? Fehlanzeige.<br />
Straßen- und Trailschuhe haben wir<br />
im „Team Austria“ dabei verwendet.<br />
Vorfußläufer waren dabei, Fersenläufer<br />
waren dabei, starke Überpronierer,<br />
Plattfüße und Neutralschuhläufer,<br />
Leichtgewichte und Nicht-so-Leichtgewichte<br />
– kurz: das ganze Spektrum<br />
an Läufertypen und Belastungsmustern<br />
für die Schuhe.<br />
Einen intensiveren Belastungstest<br />
in so kurzer Zeit gibt es wohl kaum.<br />
Und weil sie selbst nicht von ihren<br />
Erfahrungen berichten können, tun<br />
wir das an ihrer Stelle auf den kommenden<br />
Seiten. Diese 17 Laufschuhe<br />
tragen jetzt das <strong>SPORTaktiv</strong>-Siegel<br />
„wüstengeprüft“:<br />
Fotos: Gernot Eder, Hersteller<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
ASICS|<br />
GEL-NIMBUS 20|<br />
Es gibt leichtere, aggressivere,<br />
raffinierter gedämpfte und<br />
stabilisierendere Modelle –<br />
aber in seiner weiter<br />
verbesserten Kombination ist<br />
der Nimbus in seiner 20.<br />
Generation fast perfekt.<br />
Allround-Klassiker<br />
für lange Einheiten.<br />
BROOKS<br />
LEVITATE<br />
Hält, was er verspricht und<br />
ist für lange Läufe im Trainingstempo<br />
ideal. Gibt das<br />
Gefühl, bereits den zweiten<br />
Schritt einzuleiten, bevor der<br />
erste beendet ist. Nicht nur<br />
auf den ewig langen<br />
Gerade im Death Valley<br />
absolut ein Vorteil.<br />
MIZUNO<br />
WAVE SKY<br />
Ob Wüste oder Schnee – der<br />
Wave Sky ist für beides gerüstet.<br />
Die üppige Zehenbox<br />
macht ihn auch für Läufer<br />
mit breiten Füßen sehr<br />
angenehm zu tragen.<br />
FÜR DEN<br />
HIGHWAY<br />
ON<br />
CLOUDFLYER<br />
Bei langer Belastungsdauer<br />
macht sich die Volldämpfung<br />
des Schuhs bezahlt. Der<br />
Komfort überwiegt bei langen<br />
Läufen die geringere<br />
Direktheit. Ein Cruiser<br />
für die Route 66.<br />
SALOMON<br />
SONIC RA<br />
Nach einem Testeinsatz, der<br />
insgesamt die Strecke von<br />
Los Angeles bis Las Vegas<br />
deutlich übertrifft, fällt das<br />
Urteil positiv aus: relativ<br />
leicht, durchgehend gedämpft<br />
und stabil. Ideal für lange<br />
Läufe und Wettkämpfe.<br />
SAUCONY<br />
GUIDE ISO<br />
Wer den Guide 7 gemocht<br />
hat, wird auch mit dem Guide<br />
Iso glücklich. Idealer Schuh<br />
mit Dämpfung, der für alle<br />
Straßen der Welt geeignet ist.<br />
Auch die Hitze der kalifornischen<br />
Wüste hat ihm nichts<br />
anhaben können.<br />
ADIDAS<br />
SUPERNOVA ST<br />
Der weiche Abdruck macht<br />
ihn zum Modell eher für<br />
Laufanfänger oder schwere<br />
Läufer. Dafür hat die Sohle<br />
wenig Abrieb, was ihm<br />
eine lange Lebensdauer<br />
bescheren dürfte.<br />
NEW BALANCE<br />
FRESH FOAM 1080<br />
Obwohl unglaublich leicht,<br />
ist der Schuh unglaublich<br />
stabil. Daher ist er universell<br />
einsetzbar – und sowohl für<br />
lange Läufe als auch für echte<br />
Tempobolzerei optimal<br />
geeignet.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
präsentiert von:<br />
FÜR DEN SAND,<br />
STEINE UND<br />
SCHOTTER<br />
BROOKS<br />
CALDERA 2<br />
Stabiler Trailschuh, der perfekt für die kühle<br />
Jahreszeit passt. Optimaler Halt auch auf<br />
rauem Untergrund. In der Hitze fühlt er sich<br />
schnell zu weich an – vor allem, wenn der Trail<br />
von Asphalt-Etappen unterbrochen wird.<br />
Foto: GEPA<br />
25 Jahre Jubiläum<br />
Der Kleine Zeitung Graz Marathon feiert sein<br />
25-jähriges Bestehen und lädt alle Teilnehmer<br />
zum Mitfeiern ein!<br />
Geburtstagsfeier beim Late-Night-Shopping<br />
(11. Oktober) bei Gigasport Graz mit Prosecco<br />
und Jubiläums-Bufftuch.<br />
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unserer Partner und Sponsoren<br />
Reise zum Berlin Marathon 2019<br />
beim Jubiläums-Gewinnspiel<br />
Jubiläumsvorstellung in der OPER GRAZ<br />
Alle Infos und Anmeldung<br />
auf www.grazmarathon.at<br />
ASICS<br />
GECKO XT<br />
Für einen Trailschuh ist der Gecko überraschend<br />
leicht und angenehm zu tragen. Hat<br />
nicht nur in der Wüste gute Figur gemacht,<br />
sondern auch auf Schnee. Sieht nur<br />
größer aus, als er eigentlich ist.<br />
NEW BALANCE<br />
910V4 TRAIL GTX<br />
Die Rocker-Sohle macht Spaß auch auf<br />
schwierigem Terrain. Steine, Schotter, Sand<br />
– kein Problem. Das steife Obermaterial ist anfangs<br />
gewöhnungsbedürftig, bietet aber guten<br />
Halt. Nicht nur auf steinigen Wüstenpassagen<br />
bei Nacht absolut ein Vorteil.<br />
ADIDAS|<br />
TERREX AGRAVIC|<br />
Die Sohle mit dem kleinteiligen Profil bietet<br />
extrem guten Halt auf fast jedem Untergrund,<br />
sogar auf Eis. Trotz des geringen Gewichts ist<br />
der eng geschnittene Schuh aber relativ steif.<br />
Wer es beweglich schätzt, wird zu einem<br />
anderen Modell greifen.<br />
Fotos: Hersteller<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
MIZUNO<br />
WAVE HAYATE 4<br />
Dank der Außensohle von Michelin<br />
unglaublicher Grip, vor allem auf<br />
glattem und feuchtem Untergrund.<br />
Aggressiver, leichter Trailschuh, der<br />
keine Kompromisse macht und ideal für<br />
den Wettkampf geeignet ist.<br />
SAUCONY|<br />
PEREGRINE 8|<br />
Ein leichter Schuh, der sehr atumungsaktiv<br />
ist. Nachteil: Dadurch dringt<br />
natürlich auch das Wasser schneller<br />
zum Fuß durch. Die gute Dämpfung erholt<br />
sich auch bei mehreren Einsätzen<br />
über einen kurzen Zeitraum schnell.<br />
SCOTT<br />
SUPERTRAC RC<br />
Eine echte Rennmaschine mit unübertroffenem<br />
Grip. Gibt subjektiv das<br />
Gefühl, er würde vorm Überknöcheln<br />
schützen. Dafür ist er im Vorfußbereich<br />
eng geschnitten. Das Obermaterial ist<br />
wenig atmungsaktiv, dafür wasserdicht.<br />
HOKA ONE ONE<br />
SPEEDGOAT 2<br />
Die „High Heels“ unter den Trail-Schuhen<br />
sind zunächst ungewohnt, überzeugen<br />
aber durch geringes Gewicht<br />
bei hoher Stabilität und perfekter<br />
Dämpfung. Die Rocker-Sohle sorgt für<br />
einzigartiges Abrollverhalten. Fazit:<br />
Suchtgefahr für lange Trails.<br />
SALOMON<br />
SENSE RIDE<br />
Dank des Salomon-Schnellverschluss-Systems<br />
passt sich der Schuh<br />
dem Fuß angenehm genau an.<br />
Im Gelände fühlt er sich leicht und<br />
spritzig an und bietet ausreichend<br />
Traktion. Lässt sich auch<br />
auf der Straße gut laufen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
SCHNELLER<br />
ALS TEAM<br />
FELLER<br />
Wenn ein Wellnessbecken<br />
nichts mit Erholung, und<br />
der Canal Grande nichts mit<br />
Venedig zu tun hat, dann<br />
wissen Eingeweihte: Der<br />
Fisherman’s Friend StrongmanRun<br />
macht zum sechsten<br />
Mal in Österreich Halt. Am<br />
14. Juli sind bei dem Event<br />
in Flachau alle richtig, die<br />
mehr als eine „normale“<br />
Laufchallenge suchen.<br />
Für Teams ab vier Läufern<br />
geht es heuer nicht nur darum,<br />
die Hindernisse zu überwinden<br />
– Ziel ist es auch, das<br />
Team Feller rund um Skistar<br />
Manuel Feller zu besiegen.<br />
Also: Meldet euch an und<br />
stellt euch der Challenge!<br />
www.strongmanrun.at<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
AUF DIE PLÄTZE, FERTIG,<br />
FRAUENPOWER!<br />
DIE ANITA ACTIVE-CREW<br />
HAT BEIM LADIESRUN GRAZ<br />
AM 12. MAI ORDENTLICH<br />
GAS GEGEBEN. GUT<br />
VORBEREITET UND TOP<br />
AUSGESTATTET LÄUFT ES SICH<br />
JA AUCH GLEICH LEICHTER.<br />
Am 12. Mai war es so weit: Der Grazer<br />
LadiesRun ging wieder mit einer<br />
stolzen Teilnehmerzahl von rund 2100<br />
Läuferinnen und dementsprechend viel<br />
Frauenpower über die Bühne. Und mittendrin:<br />
die ANITA active-Crew!<br />
Wir erinnern uns: Bereits Anfang<br />
des Jahres hatte <strong>SPORTaktiv</strong> nach 15<br />
motivierten Läuferinnen gesucht, die<br />
zusammen mit Crew-Leiterin Claudia<br />
Riedl aus dem <strong>SPORTaktiv</strong>-Team für<br />
den LadiesRun trainieren. Daraus bildete<br />
sich schließlich ein Damen-Lauftreff<br />
bestehend aus Hobby- und Wettkampfläuferinnen,<br />
der von Ende März bis zum<br />
Tag X wöchentlich seine Trainingsrunden<br />
im Grazer Augarten drehte.<br />
Man lief also bestens vorbereitet<br />
beim LadiesRun auf. Mit im Gepäck<br />
eine große Portion Einsatzbereitschaft<br />
UND noch ein besonderer „haltgebender“<br />
Helfer: der Sport-BH „air<br />
control DeltaPad“ von ANITA active.<br />
Der Sports-Bra-Spezialist hatte alle<br />
Crew-Mitglieder zuvor mit einem Sport-<br />
BH inklusive Laufshirt und Stirnband<br />
Fotos: Richard Großschädl, ANITA active, Thomas Polzer<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
Zuerst wurde beim wöchentlichen Lauftreff<br />
im Grazer Augarten fleißig für den LadiesRun<br />
trainiert (Bild rechts), dann ging die ANITA<br />
activ-Crew im stylischen Team-Outfit beim<br />
Laufevent an den Start – und durfte sich über<br />
eine hervorragende Leistung freuen.<br />
HÄLT, WAS ER<br />
VERSPRICHT<br />
„Der air control DeltaPad hat<br />
den Belastungen beim Laufen<br />
problemlos standgehalten.<br />
Die Delta Pads sorgen für<br />
sicheren und angenehmen<br />
Halt, sind aber so geschnitten,<br />
dass die Luft gut zirkulieren<br />
kann“, so die Lauftreff-Leiterin<br />
nach dem Praxistest.<br />
ausgestattet, damit „frau“ beim Lauf<br />
eine gute Performance abliefern konnte.<br />
Ehrensache also, dass wir dem ANI-<br />
TA active-Team beim „Basislager“ am<br />
Eventgelände einen Besuch abstatteten.<br />
Starke Leistung<br />
Und der LadiesRun selbst? Tolle Kulisse,<br />
familiäre Atmosphäre und Top-Stimmung<br />
– so lässt er sich auf den Punkt<br />
bringen. Um 18 Uhr fiel im Augarten<br />
der Startschuss für den fünf Kilometer<br />
langen Rundkurs durch die Grazer<br />
Innenstadt und die Mädels der ANITA<br />
active Crew gaben zusammen mit<br />
tausend weiteren Damen ihr Bestes. „So<br />
ein Laufevent ist immer eine Herausforderung<br />
– aber die vielen Zuschauer, die<br />
dich vom Streckenrand aus anfeuern,<br />
pushen enorm“, resümiert Lauftreff-Leiterin<br />
Claudia im Zielbereich. Auch die<br />
Läuferinnen der ANITA active-Crew<br />
kamen alle gut und zu Recht stolz auf<br />
ihre Leistung durchs Ziel. Abschließend<br />
bleibt uns also nur mehr zu sagen: Gratulation<br />
und keep on running, ladies!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
LAUFEN,<br />
DAMIT<br />
ANDERE<br />
LEBEN<br />
ES MUSS NICHT IMMER<br />
RIESENGROSS SEIN.<br />
MARKUS RIEDERER ZEIGT,<br />
WAS MAN ALS PRIVATPERSON<br />
GUTES TUN UND WIE MAN<br />
LEIDENSCHAFT UND<br />
SOZIALES ENGAGEMENT<br />
VERBINDEN KANN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Schmerz vergeht, Stolz bleibt. Das hat sich<br />
den bald 40-jährige Markus Riederer aus<br />
Tulln auf die Innenseite seines rechten<br />
Unterarms tätowieren lassen und es ist<br />
der rote Faden durch diese Geschichte über<br />
Enttäuschung und Freude, über Schmerz<br />
und Spaß und darüber, was man mit Leidenschaft<br />
bewegen kann.<br />
Am Anfang steht die Enttäuschung. Markus<br />
Riederer trennt sich von seiner damaligen<br />
Freundin. Aus dem Kummer zieht er<br />
Energie. „Da hab ich mir gedacht: Ich muss<br />
was tun, sonst fällt mir die Decke auf den<br />
Kopf“, erinnert er sich. Er geht in ein Sportgeschäft<br />
und kauft sich Laufschuhe. „Und<br />
dann musste ich damit laufen, denn wenn<br />
ich mir was kaufe, kann ich es nicht einfach<br />
herumliegen lassen.“ Drei Kilometer sind<br />
es am Anfang, dann vier, fünf, irgendwann<br />
zehn. Tief drinnen spürt er – laufen, das<br />
passt. „Aber das alleine war mir zu wenig. Ich<br />
brauch noch etwas, einen Hintergrund.“<br />
Er googelt Läufe in der Umgebung und<br />
kommt – auf den Wings for Life World Run<br />
in Bratislava. Der gute Zweck – 100 Prozent<br />
der Einnahmen fließen in die Rückenmarksforschung<br />
– gefällt ihm. Der Samen ist gesät.<br />
„Ich wusste damals von der Anna, einem<br />
kranken Mädchen aus Tulln und hab mir<br />
vorgenommen: Für jeden Kilometer, den ich<br />
in Bratislava laufe, spende ich einen Euro.“<br />
Geschafft hat er 31 Kilometer, und das, obwohl<br />
er erst knapp zwei Monate davor mit<br />
Fotos: Laufend Helfen<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
MARKUS<br />
RIEDERER<br />
ist Gründer des Vereins<br />
„Laufend Helfen“, der<br />
kranke und benachteiligte<br />
Kinder unterstützt<br />
www.laufendhelfen.at<br />
dem Laufen begonnen hatte. Zur Einordnung:<br />
Das bedeutet einen Kilometerschnitt von 4:50<br />
Minuten. Damit wäre er einen Marathon in<br />
3:24 gelaufen. Davor hatte er auch Freunde<br />
von der Idee begeistert, die Sache auf Facebook<br />
gepostet und so binnen eineinhalb Wochen<br />
400 Euro gesammelt. „Die letzten beiden Kilometer<br />
waren die Hölle, und ich konnte danach<br />
vier Tage nicht mehr gehen“, erzählt er, aber es<br />
hat ihm Freude bereitet, jemandem mit seinem<br />
Einsatz zu helfen.<br />
Feuerwehr-Eskorte<br />
Der Grundstein zu seinem Verein „Laufend<br />
helfen“ ist gelegt. Immer mehr Leute interessieren<br />
sich für seine Projekte, schwerkranke<br />
Kinder zu unterstützen. 2016 unterstützt er<br />
Jakob, einen Buben aus Maria Rain in Kärnten.<br />
Diesmal läuft er nicht beim World Run,<br />
sondern von daheim zum Haus des Buben.<br />
Drei Tage, gemeinsam mit einem Freund, aber<br />
völlig ohne Geld, Essen und Trinken. „120<br />
reine Laufkilometer, denn ein Stück haben wir<br />
uns mit dem Auto führen lassen.“ Insgesamt<br />
sammelt er damit knapp 20.000 Euro.<br />
Unterwegs erzählen sie von dem Projekt,<br />
sammeln Spenden. „Ich wollte damit Leute<br />
aus ihren schwarzen Löchern rausholen und<br />
zeigen, dass es nicht so schwer ist, einen kleinen<br />
Beitrag zu einer guten Sache zu leisten.“<br />
Wirte lassen sie gratis übernachten, Frühstück<br />
und Abendessen sind auch dabei. Als sie nach<br />
drei Tagen ankommen, ist der ganze Ort auf<br />
den Beinen, die letzten Kilometer werden sie<br />
von der Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene<br />
begleitet. „Da gab es kein Halten mehr und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
mir sind die Tränen runtergeronnen.“<br />
Laufen, der Sport, den er eigentlich nie mochte,<br />
ist seine Leidenschaft geworden ist. Nach<br />
Halbmarathons und Marathons zieht es ihn<br />
von den großen Straßen-Events immer mehr<br />
hinaus in die Natur, zu den Trail-Runs. „Da<br />
gibt es keinen Druck, kein Rempeln, kein<br />
ständiges auf die Uhr schauen und du bist oft<br />
stundenlang alleine unterwegs.“<br />
Da lädt er seine Batterien auf, für seine<br />
Projekte, vor allem aber für seine Familie:<br />
Lebensgefährtin Sandra und der kleine Elias.<br />
„Der Bub schaut zu mir auf, obwohl ich nicht<br />
sein leiblicher Vater bin. Er denkt ich bin der<br />
Coole, Harte, dabei bin ich sehr sensibel.“ Er<br />
kann auch Gefühle zulassen.<br />
LAUFGENUSS<br />
DIREKT AM<br />
WÖRTHERSEE<br />
Erlebe beim einzigartigen Halbund<br />
Viertelmarathon entlang des<br />
Wörthersees pureLauffreude.<br />
Tausende Läufer,zahlreiche Fans und unzählige<br />
Erlebnismeilen warten auf der idyllischen<br />
Laufstrecke.<br />
Die belohnende Erfrischung holst du<br />
dir mit einem Sprung in den<br />
Wörthersee ...<br />
Eigener Lauf<br />
Das ist nicht einfach dahinerzählt. Als er von<br />
der kleinen Lara erzählt, hat er sofort einen<br />
Knödel im Hals. Sie war das erste Kind, das<br />
er nicht mehr als Privatperson unterstützt hat,<br />
sondern mit seinem Verein. Über die Elterninitiative<br />
des St. Anna Kinderspitals in Wien hat<br />
er sie kennengelernt. „Es war ein katastrophaler<br />
Tag in der Arbeit. Alles ist schiefgegangen,<br />
ich war furchtbar schlecht drauf. Und ihre<br />
Familie war die erste, die ich für meine Projekte<br />
getroffen hab“, erinnert er sich. Denn das<br />
ist seine Regel: Er will die Leute, denen er mit<br />
seinen Spenden Rechnungen zahlt immer kennenlernen<br />
und ihre Geschichte erzählen. Laras<br />
Familie war die erste überhaupt. „Da bin ich<br />
rein zu den Eltern eines zehnjährigen, schwerkranken<br />
Mädchens und wusste nicht, was<br />
mich erwartet. Dann machen sie die Tür zum<br />
Wohnzimmer auf und im Schaukelstuhl sitzt<br />
sie und grinst mich an wie ein Schaukelpferd.“<br />
Der Ärger des Alltags – verflogen mit einem<br />
Kinderlachen. Sofort spüren beide eine besondere<br />
Chemie, eine Verbindung auf den ersten<br />
Blick. „Das war einer der schönsten Tage in<br />
meinem Leben.“ Markus läuft, Lara kämpft.<br />
Am Ende verliert sie den Kampf gegen den<br />
Tumor in ihrem Kopf. Stille.<br />
Riederer macht weiter, sammelt noch mehr<br />
Geld, steckt noch mehr Leute mit seiner Idee<br />
an, gründet seinen eigenen Lauf – den Lichtblick-Lauf.<br />
Im Aubad in Tulln ist der am 26.<br />
Mai zum ersten Mal über die Bühne gegangen.<br />
Knapp 1000 Teilnehmer hatte der Event.<br />
Riederer ist aber kein Mäzen, der andere an<br />
seinem Reichtum teilhaben lässt. Er war Kellwww.kaerntenlaeuft.at<br />
Meine Kleine.<br />
WO DER SPORT DIE NR. 1 IST
ner und ist jetzt als Monteur einer Fensterfirma von<br />
Baustelle zu Baustelle unterwegs. Das Helfen macht<br />
er nebenbei und komplett unentgeltlich. Er hat auch<br />
selbst keinen Anlassfall in seinem näheren Umfeld.<br />
Riederer hat gerne mit Menschen zu tun und bereitet<br />
ihnen gerne Freude. „Das war schon in der Gastronomie<br />
so.“<br />
Was wirklich wichtig ist<br />
Auch wenn der Stress der eigenen Veranstaltung mit<br />
dem Sponsorenauftreiben, Organisieren, planen,<br />
Schergitter-aufstellen und, und, und seine eigenen<br />
Laufkilometer in jüngster Zeit drastisch reduziert<br />
hat – er nimmt viel mit von seinem Ehrenamt. „Dass<br />
wir uns im Alltag oft über völlig belanglose Dinge<br />
ärgern. Denn wenn ich mir meine Schützlinge anschaue,<br />
haben wir alle überhaupt keine Probleme.“<br />
,,ICH HABE GELERNT,<br />
WAS WIRKLICH<br />
WICHTIG IST<br />
IM LEBEN UND<br />
SCHÄTZE ES JETZT “<br />
Vielen Kindern und Eltern hat er geholfen. Immer<br />
direkt. „Die Eltern unserer Schützlinge schicken<br />
uns die Rechnung und wir überweisen das Geld<br />
dann direkt an den Therapeuten“, erklärt er sein<br />
System. So wisse man exakt, was mit der Spende<br />
genau passiert. Jedes Kind unterstützt er mit einem<br />
Projekt und immer nur einmal. „Denn ich möchte<br />
möglichst vielen Kindern helfen und möglichst viele<br />
Schicksale kennenlernen.“<br />
Mit dem Erfolg kommen aber auch die Neider.<br />
„Das zieht mich runter“, sagt er. „Weil ich es nicht<br />
verstehe. Worauf sind die Leute neidig? Darauf, dass<br />
der kleine Riederer was weiterbringt? Ich verdiene<br />
keinen Cent dabei. Aber ich hab mir viel anhören<br />
müssen.“ Heute steckt er das weg. Ist froh, seinen<br />
Weg so gegangen zu sein und weiter zu gehen. „Ich<br />
sehe mein Leben durch meine Schützlinge komplett<br />
anders. Du lernst das Leben zu schätzen, lernst, was<br />
wirklich wichtig ist.“ Schmerz vergeht, Stolz bleibt<br />
– die blaue Tinte in seiner Haut erinnert Markus<br />
Riederer, den laufenden Helfer, immer daran. Einen<br />
Lohn bekommt er aber doch. „Stimmt: ein Kinderlachen.“<br />
Unbezahlbar.<br />
CHARITY RUNS<br />
ÖSTERREICH <strong>2018</strong><br />
Rote Nasen Läufe<br />
Dutzende Termine in ganz Österreich,<br />
www.rotenasenlauf.at<br />
Herzläufe Österreich<br />
5 x: Wien, Traun (OÖ), Thaur bei Innsbruck,<br />
Krieglach (St), Feldkirch (V),<br />
www.herzlauf.at<br />
Österreichischer Friedenslauf<br />
Wien, 14. April, www.friedenslauf.at/de<br />
Innsbrucker Happy Run – Tirols größter<br />
Charity Lauf, 15. April,<br />
www.happyrun.at<br />
Tu was Gutes Lauf<br />
Linz/Pleschinger See, 22. April,<br />
www.tuwasguteslauf.com<br />
Wings for life World Run, Wien,<br />
9. Mai, www.wingsforlifeworldrun.com/de<br />
Benefizlauf am Kalvarienberg<br />
St. Peter am Ottersbach (St),10. Mai.<br />
www.hittn-team.at<br />
Kirschblütenlauf Charity<br />
Krumpendorf (K), 12. Mai,<br />
www.kirschbluetenlauf.at<br />
Steirischer Leukämiehilfelauf,<br />
25. Mai, Graz, www.multisportaustria.at/de<br />
Ich helfe laufend Spendenlauf<br />
Augarten/Wien, 3. <strong>Juni</strong>,<br />
www.ichhelfelaufend.at<br />
Charity Night Run,<br />
Großpetersdorf (B), 9. <strong>Juni</strong>,<br />
www.laufen-grosspetersdorf.at<br />
Round Table Benefizlauf – laufend<br />
Gutes tun, St. Pölten, 10. <strong>Juni</strong>,<br />
www.benefizlauf.at<br />
Run4dreams – laufend helfen<br />
Wien/Donaupark, 15. Sep.,<br />
www.run4dreams.at<br />
Vienna Charity Run<br />
Wien, 16. Sep., vienna-charityrun.at<br />
Linzer GLOBAL 2000 Fairness Run<br />
Linz, 21. Okt, www.fairnessrun.at<br />
Benefizlauf der Freunde des<br />
Laufsports Austria, Wien/Prater,<br />
21. Okt.,www.benefizlauf-der-fdl-austria.at<br />
Friedenslicht Marathon<br />
Kremsmünster (OÖ), 15. Dez.<br />
www.tus.kremsmuenster.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
SCHUTZ<br />
FÜR<br />
DIE<br />
HAUT<br />
30 Leser haben das Hautschutzgel<br />
„2SKIN“ von pjuractive getestet. Im<br />
Wasser, auf dem Rennrad, beim Laufen.<br />
Auch beim Iroman ist es zum Einsatz<br />
gekommen. Drei Tester berichten jetzt<br />
von ihren positiven Erfahrungen.<br />
Das pjuractive 2SKIN Hautschutzgel ist die<br />
Innovation zum Schutz vor Wundscheuern und<br />
Blasenbildung bei allen Aktivitäten. 2SKIN wird<br />
vor der Belastung direkt auf die Problemstellen<br />
aufgetragen. Als unsichtbarer Schutzfilm beugt<br />
das wasser- und schweißresistente Gel Wundscheuern,<br />
Blasen und anderen Hautirritationen<br />
vor. Egal, ob Läufer oder Radfahrer, ob Wanderer<br />
oder Skifahrer: Mit 2SKIN von pjuractive beugst<br />
Du Blasen, Druckstellen und Wundscheuern<br />
optimal vor!<br />
Das 2SKIN-Hautschutzgel<br />
bildet einen Schutzfilm<br />
als Reibungsbarriere.<br />
„ALS HOBBY-<br />
LÄUFER VERWENDE<br />
ICH PJURACTIVE 2SKIN<br />
REGELMÄSSIG.<br />
Vor allem im Schenkelbereich,<br />
an den Brustwarzen und vor<br />
längeren Läufen mit Rucksack<br />
unter den Achseln. Es ist<br />
hocheffektiv und ich habe<br />
mir auch bereits eine Flasche<br />
davon gekauft.“<br />
Michael Nussmüller<br />
„BEIM TRIATHLON-<br />
TRAINING HABE ICH<br />
2SKIN LIEBEN GELERNT.<br />
Ich hatte immer Probleme mit<br />
aufgescheuerten Oberschenkeln.<br />
Die gehören jetzt der Vergangenheit<br />
an. 2SKIN bildet einen angenehmen<br />
Schutzfilm, ohne, dass<br />
man den Eindruck hat die<br />
Poren zu verstopfen.“<br />
Maximilian Aulbert<br />
„BEIM TRIATHLON<br />
HATTE ICH VOR DEM<br />
SCHWIMMEN RESPEKT.<br />
Gerade wegen des doch ungewohnten<br />
Neoprenanzugs. Hals-,<br />
Schulter-, Achselbereich mit<br />
pjuractive 2SKIN eingecremt und<br />
kein Reiben beim Schwimmen.<br />
Werde ich beim Ironman 70.3<br />
sicher wieder verwenden.“<br />
Rene Stranz<br />
ANZEIGE / Fotos: Privat<br />
64 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER LAUF<br />
MIT GENUSS<br />
INFOS<br />
Foto: Wachaumarathon<br />
Einer der schönsten spätsommerlichen<br />
Laufevents, der Internationale<br />
Wachau-Marathon, bietet am 23.<br />
September wieder die Möglichkeit,<br />
Lauf und Genuss in einer der schönsten<br />
Regionen des Landes zu vereinen. Im<br />
Weltkulturerbe Wachau werden auch<br />
in diesem Jahr 10.000 LäuferInnen aus<br />
mehr als 50 Nationen erwartet. Angeboten<br />
werden Marathon (+ flexible Staffel),<br />
Halbmarathon (+ Nordic Walking),<br />
Viertelmarathon (+ Teambewerb) und<br />
Kinderläufe (22.9.). Von Achleiten,<br />
Spitz und Emmersdorf aus bietet die<br />
Strecke entlang des Donauufers wunderschöne<br />
Passagen durch historische<br />
Orte und Weinberge und eine perfekte<br />
Topografie, die persönliche Bestzeiten<br />
möglich macht. Gefeiert wird dann<br />
gemeinsam im Kremser Stadtpark.<br />
Wachau-Marathon am 23. September,<br />
Bewerbe ab 9.30 bzw. 10 Uhr,<br />
Nachwuchsläufe am 22. September<br />
ab 15 Uhr.<br />
Die Anmeldung läuft bereits unter<br />
www.wachaumarathon.com
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
HOSE, SHIRT UND SCHUHE –<br />
ALLES, WAS MAN ZUM<br />
LAUFEN BRAUCHT. WIR<br />
HABEN UNS WIEDER AUF DEM<br />
MARKT UMGESCHAUT, UND<br />
DREI INTERESSANTE TEILE<br />
AUSPROBIERT.<br />
VON KLAUS HÖFLER UND<br />
CHRISTOF DOMENIG<br />
WIE EIN WESTERNHELD<br />
An alle Rucksack-Renner und Trailstock-Tüftler: Das ewige<br />
Rätsel „Wohin mit den Staberln beim Laufen?“ kann man auch<br />
abseits gefinkelter Schaft- und Schlaufenkonstruktionen am<br />
Rücken lösen. Direkt an der Hose zum Beispiel, wie bei der<br />
Equilibrium Trailrunning-Short von KIWAMI (UVP: € 160,–).<br />
Diese Variante liefert – sind die Teleskopstöcke erst einmal<br />
richtig durch die Schlaufe in die Taschen an der Außenseite<br />
gesteckt – zunächst das Gefühl, ein Westernheld wie Clint<br />
Eastwood zu sein. Warum? Weil das Packgut an den Oberschenkeln<br />
die Unterarme automatisch ein bisserl nach außen<br />
hebt und die Stöcke im Unterbewusstsein zu einsatzbereiten<br />
Winchester-Colts mutieren. Schneller macht einen diese<br />
Selbstwahrnehmung zwar nicht, aber tempominimiernd oder<br />
bewegungseinschränkend wirken die derart eingesteckten<br />
Stöcke auch nicht. Was bleibt, ist allerdings das ungute Zweitgefühl,<br />
dass sich die nach oben zeigenden Spitzen der Stöcke<br />
im Falle eines Sturzes irgendwo in den Körper bohren (es gibt<br />
zwar Schutzkappen, aber ob die beim Laufen halten?).<br />
Die Hose selbst? Sitzt. Passt. Und gibt Halt. Die Kompressionseinsätze<br />
am Ende der Hosenbeine erfüllen eine angenehm stabilisierende<br />
Wirkung über dem Knie, die es bei kräftezehrenden<br />
Bergauf-Bergab-Passagen im Gelände braucht. Zusätzlich<br />
bringt ein untypisch hoher Hosenbund auch im Rumpfbereich<br />
Halt. Und in den sechs integrierten Taschen rund um die Hüfte<br />
hat – rausfallsicher – ein halbes Picknick Platz.<br />
Fotos: Thomas Polzer, Larissa Höfler<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
GUTE ERHOLUNG<br />
KÜHLUNG IM RÜCKEN<br />
Dass nach einer ungewohnt langen oder schnellen Laufrunde,<br />
oder nach einem Wettbewerb die Muskel schmerzen, ist keine<br />
Überraschung. Für solche Fälle gibt es nun aber erstmals spezielle<br />
Schuhe: die „OOFOS“. Lou Panaccione, Paul Brown,<br />
Juan Diaz und Steve Liggett haben die Oofos Recovery-Schuhe<br />
erfunden. Vier Schuhdesign-Veteranen in der Laufschuh-Branche.<br />
Dem Vernehmen nach haben sie sich bei Reebok<br />
kennengelernt, danach weitere Erfahrung in<br />
Führungspositionen bei Nike und Adidas gesammelt.<br />
Die technische Idee hinter dem Erholungsschuh: Während<br />
Laufschuhe dafür gebaut werden, Energie aufzunehmen und<br />
gleich wieder abzugeben, um schnelles Vorwärtskommen zu<br />
ermöglichen, sollen die Oofos Energie bloß speichern, um so<br />
strapazierte Muskeln und Gelenke zu entlasten. Das Oofoam<br />
genannte Material nimmt 37 Prozent mehr Energie auf als herkömmlicher<br />
Schaumstoff, heißt es.<br />
In der Praxis fällt bei unserem „Ooah Sport“-Modell (UVP<br />
€ 59,95) zweierlei auf: einerseits viel Material unter der Fußsohle,<br />
mit einem gefühlt leichten gewölbten Fußbett. Andererseits<br />
das weiche und dennoch widerstandsfähige Material.<br />
Damit geht es sich ungefähr wie auf einem Moosboden aus<br />
Kunststoff. Auf jeden Fall entspannt. Hektik kommt damit keine<br />
auf. Wenn man die Füße hochlegen möchte, aber nicht kann,<br />
sind die die Recovery-Schuhe eine gute Wahl – genau dafür<br />
sind sie auch gedacht.<br />
Textilien, die das körpereigene Kühlsystem bei der Arbeit unterstützen<br />
, gibt es schon ein paar Jahre. Derzeit werden die<br />
Kühltextilien auf breiter Ebene forciert. Und auch wissenschaftlich<br />
erforscht: So gibt es Belege, dass die Verdunstungskälte<br />
des Schweißes mit einem ausgeklügelt konstruierten<br />
Shirt wirklich besser genutzt werden kann, als auf bloßer Haut.<br />
Wir haben uns das ASICS Gel-Cool SS Top (UVP: € 45,–) vorgenommen.<br />
Das Kühlsystem sitzt am Rücken. Asics erklärt die<br />
Funktion so: „Feuchtigkeit wird aufgenommen und zwischen<br />
Haut und Stoff eine Ventilationszone hergestellt, durch<br />
die Luft strömen kann, sodass das Shirt nicht an<br />
dir festklebt und du gekühlt bleibst.“<br />
In der Praxis zeigt sich das Shirt sehr leicht, der Stoff ist dünn<br />
mit kleinen Poren. In Sachen textilem Sonnenschutz gibt es daher<br />
wohl bessere Alternativen. Das Versprochene stimmt aber:<br />
Das Shirt klebt auch nicht, wenn man schwitzt. Die Kühlwirkung<br />
spürt man, wenn man sich darauf konzentriert. Oder ist<br />
es nur Einbildung? Der richtige Härtetest war in diesem Mai<br />
mit seinen moderaten Temperaturen leider noch nicht möglich.<br />
Auf jeden Fall trägt sich das Shirt angenehm. Zehn Euro<br />
beträgt der Mehrpreis zum „normalen“ Asics SS Top.<br />
Die heißen Tage können kommen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
präsentiert von:<br />
Foto: GEPA<br />
25 Jahre Kleine Zeitung<br />
Graz Marathon<br />
Bei der Jubiläumsausgabe von 11.–14. Oktober ist<br />
für jeden Läufertyp der richtige Bewerb dabei.<br />
24 STUNDEN IM LAUFSCHRITT<br />
Der 24-Stunden-Lauf im steirischen Irdning ist der größte<br />
Ultralauf Europas. Durch die Staffel kann jeder dabei sein.<br />
29./30. JUNI. Streckenchef Eckehart Neuper, Bürgermeister<br />
Herbert Gugganig und Organisator Achim Wippel (im Bild<br />
v. l. n. r.) laden nicht nur die extrem Ausdauernden zum<br />
Mitlaufen ein. Der Startschuss fällt um 19 Uhr, von da weg<br />
herrscht rund um die 1,2-Kilometer-Schleife mitreißende<br />
Stimmung. Neben Einzelläufern (24 und 12 Stunden) können<br />
auch Staffeln (4er, 12er oder 24er) das Flair des Laufs<br />
miterleben. Vor allem die Nachtstunden haben es in sich.<br />
Auch Kids und Teenies können in Staffeln dabei sein.<br />
www.24h-lauf.at<br />
Kleine Zeitung Marathon<br />
Gigasport Halbmarathon<br />
Österreichische-, Steirische- & Wiener<br />
Meisterschaften Halbmarathon<br />
Viertelmarathon<br />
Inline Skate & Handbike Race<br />
Wiener Stadtische City Run 5.0<br />
(auch im 3er-Team, ideal für Firmen)<br />
Komperdell Nordic Walk (auch im 2er-Team)<br />
Odlo <strong>Juni</strong>or Marathon<br />
Knax-Klub Bambini Sprint<br />
Familienlauf<br />
Alle Infos und Anmeldung<br />
auf www.grazmarathon.at<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
DER TRAIL FÜR ALLE AM WÖRTHERSEE<br />
Der neu gestaltete „Wörthersee Ultratrail“ hat erstmals<br />
auch „Trail-Walking“ im Programm.<br />
21. SEPTEMBER. Vielfältig wie die Trails rund um den<br />
Wörthersee in Kärnten präsentiert sich auch der neu gestaltete<br />
„Wörthersee Ultratrail“. Läufer können zwischen 72,<br />
42 und 21 Kilometer wählen, oder sich als 3er-Staffel auf<br />
den Weg machen. Erstmals im Programm: der Trail-Walk.<br />
Dabei sind alle eingeladen, die Strecke von Klagenfurt<br />
in die Trail-City nach Pörtschach im Walking-Schritt zu<br />
absolvieren. Als Belohnung wartet auch auf die Walker ein<br />
Finishershirt. Weitere Infos und Anmeldung unter:<br />
www.woertherseetrail.at
UNSER ANTRIEB:<br />
FREUDE<br />
FREUDE AM LAUFEN – HEISST ES HEUER WIEDER BEI<br />
BMW. DIESE FREUDE FÜHRT LETZTEN ENDES ZU DER<br />
LEIDENSCHAFT, DIE ALLE TEILNEHMER DER BMW<br />
LAUFCHALLENGE MITEINANDER VERBINDET.<br />
ANZEIGE/Fotos: BMW<br />
Laufen liegt im Trend. Immer noch<br />
und immer mehr. Aber auch beim<br />
Laufen kommt es auf die Technik an.<br />
Um Höchstleistungen zu bringen, muss<br />
man die Energie möglichst effizient<br />
einsetzen. Und hier ist die Schnittstelle<br />
zwischen Laufsport und BMW. Aus<br />
diesem Grund findet auch heuer wieder<br />
bis zum 30. September die BMW Laufchallenge<br />
statt.<br />
Nach dem großen Erfolg im Vorjahr<br />
gibt es für Laufbegeisterte auch heuer<br />
wieder exklusive Preise zu gewinnen.<br />
Darunter ein BMW i3 für drei Monate,<br />
zur Verfügung gestellt von BMW Austria.<br />
Oder etwas, das man sich nicht kaufen<br />
kann: ein Lauftraining mit Valentin<br />
Pfeil etwa, dem schnellsten Österreicher<br />
2017 auf der Marathondistanz. Eine<br />
Laufrunde mit dem Profi bringt auch<br />
den Hobbyläufer enorm weiter.<br />
Wer seine Gewinnchancen auf den<br />
BMW i3 erhöhen möchte, kann sich<br />
bei BMW Austria oder bei Laufevents,<br />
die von BMW Partnern gesponsert<br />
werden, die doppelte Kilometeranzahl<br />
anrechnen lassen. Und weil nach dem<br />
Lauf vor dem Lauf ist, bietet die BMW<br />
Laufchallenge den Laufsportlern eine<br />
Plattform, auf der sie Wissenswertes<br />
rund um das Thema Laufsport finden<br />
können. Außerdem freut sich die<br />
BMW Laufchallenge Community über<br />
geteilte Laufmomente. Unter dem<br />
Hashtag #BMWläuft lassen sich alle<br />
geteilten Bilder auf der Laufchallenge<br />
Website aufrufen. Dabei stehen Spaß<br />
und Lauf-Leidenschaft im Mittelpunkt.<br />
Melde Dich jetzt unter<br />
www.bmw-laufchallenge.at<br />
an. Teile Deine Läufe mit<br />
der BMW Laufchallenge<br />
und nutze Deine Chance<br />
auf attraktive Preise.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
PFEIFEN<br />
AUS DEM<br />
LETZTEN<br />
LOCH<br />
DER JUNGFRAUMARATHON IN DER<br />
SCHWEIZ IST STEIL, SCHWER UND<br />
SCHÖN. ZUMINDEST VON DEN ERSTEN<br />
BEIDEN ATTRIBUTEN KONNTE SICH<br />
UNSER „MANN FÜRS GROBE“ AUF<br />
42,195 KILOMETERN ÜBERZEUGEN.<br />
VON KLAUS HÖFLER<br />
Fotos: Andy Mettler, Klaus Höfler<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
In zwei Minuten, 25 Sekunden<br />
war der Kuchen damals gegessen.<br />
57 Hundertstel hinter dem Sieger<br />
Lasse Kjus belegte Hans Knauß den<br />
dritten Platz in der Weltcupabfahrt<br />
von Wengen. Das war 1999. 18 Jahre<br />
später hat sich vieles geändert. Die<br />
Jahreszeit, der Untergrund, die Ausrüstung,<br />
die Bewegungsrichtung und<br />
-geschwindigkeit.<br />
Es ist ein verregnet-kühler Septembersonntag,<br />
die Almen im Berner<br />
Oberland stehen voll im Saft. Grüne<br />
Wiesen statt weißer Schnee. Statt auf<br />
Skiern Richtung Tal zu donnern, ist<br />
Hans Knauß im Laufdress Richtung<br />
Gipfel unterwegs. Das macht die Sache<br />
nicht einfacher. 1829 Höhenmeter<br />
liegen vor ihm, ausgewalzt auf 42,195<br />
Kilometer zu einem der spektakulärsten<br />
Marathons im Alpenraum.<br />
Der Jungfraumarathon führt von<br />
Interlaken in der Zentralschweiz über<br />
Lauterbrunnen und Wengen hinauf<br />
auf die Kleine Scheidegg auf 2095<br />
Meter Seehöhe. Die Kulisse: atemberaubend.<br />
Theoretisch. Denn das „Trio<br />
fantastico“ – Eiger, Mönch und Jungfrau<br />
– hat sich an diesem Wochenende<br />
hinter einer dichten Regenwolken-Nebelwand<br />
verschanzt. Erst das zweite<br />
Mal in 25 Jahren, versichern die Organisatoren.<br />
Ein schwacher Trost.<br />
Vor dem mondänen Grandhotel<br />
Victoria schwingen Fahnenschwinger<br />
Schweizer Fahnen, blasen Alphornbläser<br />
Schweizer Alphörner, stellen sich<br />
5000 Starter aus der ganzen Welt in<br />
die Startaufstellung. Sie fühlen sich<br />
schon jetzt wie Gewinner, haben sie<br />
doch im Rennen um einen der begehrten,<br />
aber immer zügig ausverkauften<br />
Startplätze, Erfolg gehabt. Zwei Mal<br />
– zum zehn- und zwanzigjährigen Jubiläum<br />
– hat man den Lauf aufgrund<br />
explodierender Nachfrage gestaffelt an<br />
zwei Tagen hintereinander abgehalten.<br />
Im vergangenen September reicht ein<br />
gemeinsamer Start. Dass es sich um<br />
den ältesten Bergmarathon der Alpen<br />
handelt, merkt man auf den ersten Kilometer<br />
nicht. Die Meute brettert los<br />
als gäbe es kein Morgen.<br />
Das wirkt gefährlich mitreißend, obwohl<br />
ich es nach einem letzten Blick auf<br />
das Streckenprofil und im Wissen, was<br />
danach kommt, eigentlich gemütlicher<br />
angehen wollte. Zehn Kilometer sind<br />
nach 43 Minuten, der Halbmarathon<br />
durch klingende Ortschaften wie Wilderswil,<br />
Gsteigwiler und Zweilütschinen<br />
nach weniger als hundert Minuten<br />
absolviert. Bis dahin ist, abgesehen von<br />
kurzen Bergaufpassagen und Wiesenwegen,<br />
von einem Berg-(!)Marathon<br />
noch nicht wirklich etwas zu bemerken.<br />
Erst kurz vor Lauterbrunnen wird die<br />
„Vorspeise“ in Form eines ersten Anstiegs<br />
serviert. Der Hauptgang folgt<br />
gleich nach der Ortschaft: Bei Kilometer<br />
25 stehen wir Läufer vor der „Wand“.<br />
„<br />
DAS HIRN IST DAMIT<br />
BESCHÄFTIGT, DEN BEINEN<br />
MITZUTEILEN, DASS SIE<br />
WEITERGEHEN SOLLEN<br />
UND, DASS EINEN<br />
STEHENBLEIBEN DEM ZIEL<br />
NICHT NÄHER BRINGT.<br />
“<br />
So wird der steile Anstieg hinauf nach<br />
Wengen genannt. 500 Höhenmeter<br />
sind auf den nächsten sechs Kilometern<br />
zu überwinden. In spitzen Serpentinen<br />
führt der Trail Richtung Himmel. Oben<br />
fühlen sich die Oberschenkel an, als<br />
wäre man gerade im Windschatten von<br />
Hans Knauß die 4500 Meter lange Lauberhornabfahrt<br />
hinuntergerauscht: am<br />
Ende. Dabei geht es jetzt erst richtig los.<br />
Weitere 600 Höhenmeter sind bis zur<br />
Wengernalp zu absolvieren. „Bei schönem<br />
Wetter reicht die Sicht auf die Berge<br />
und Gletscher des Jungfraumassivs“<br />
bewerben offizielle Streckenbeschreibungen<br />
dieses Stück. Schon möglich, dass<br />
sich dieses Prachtpanorama irgendwo<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
71
in der dicken Nebelsuppe versteckt. Es<br />
zeigt sich nur nicht. Dafür wird der Regen<br />
gerade wieder stärker. „This weather<br />
sucks!“, höre ich einen hinter mir in<br />
britischem Bassena-Slang fluchen. Die<br />
feine englische Art ist das nicht. Aber<br />
auch nicht ganz falsch.<br />
Flacher wären die nächsten Kilometer<br />
aber auch bei Schönwetter nicht. 400<br />
Höhenmeter geht es auf enger werdenden<br />
Wegen dahin. An Laufen ist in diesem<br />
Segment nicht oft zu denken. Stattdessen<br />
stapfe ich in einer langen Kette<br />
von Mitstreitern im ambitionierten<br />
Gänsemarsch einen Schottertrail hinauf.<br />
Dass es sich um den Grat der Moräne<br />
des Eigergletschers handelt, bleibt wegen<br />
blickdichte Wolkenvorhänge unbemerkt.<br />
Und an die Streckenbeschreibung<br />
will sich mein Hirn gerade nicht<br />
erinnern. Es ist mit anderem beschäftigt.<br />
Den Beinen mitzuteilen, dass sie weitergehen<br />
sollen. Sie davon zu überzeugen,<br />
dass einen Stehenbleiben dem Ziel nicht<br />
näher bringt. Dass es eh nicht mehr weit<br />
ist. Tatsächlich treiben die jetzt wieder<br />
dichter stehenden Zuschauer uns<br />
Läufer mit Kuhglocken, Anfeuerungen<br />
und beherztem Klatschen nach oben.<br />
Bei der Locherflue wartet schließlich<br />
der obligate Dudelsackspieler. Zeichen,<br />
dass das „Top der( Tor)Tour“ erreicht<br />
ist. Nach einer leichten Rechtskurve<br />
baut sich plötzlich der Zielbogen vor<br />
mir auf, viereinhalb Stunden nachdem<br />
ich in Interlaken losgerannt war. Der<br />
Sieger ist da schon über eineinhalb Stunden<br />
im Ziel. Und Hans Knauß? Er absolviert<br />
den Marathon in 5:18 Stunden.<br />
FUNKTION,<br />
KOMFORT UND<br />
LEIDENSCHAFT<br />
Work-out-Shirt (links) und Earn Tank<br />
sind elastisch und atmungsaktiv. Training<br />
Day Hoody und Obligate Pant<br />
ergänzen das Angebot für Herren.<br />
Nach 90 Jahren ist La Sportiva einer der<br />
führenden Anbieter von Schuhen und<br />
Bekleidung im Bergsportsegment. Die<br />
neue Trainingskollektion des italienischen<br />
Unternehmens vereint Komfort<br />
und Funktion mit Design und Leidenschaft.<br />
Earn Tank (für Damen, € 39,–)<br />
und Work-out-T-Shirt (für Herren,<br />
€ 49,–) sind elastisch, atmungsaktiv und<br />
Polygiene® behandelt. Eine versteckte<br />
Tasche am Kragen des Tanks lässt den<br />
Spindschlüssel elegant verschwinden.<br />
Für Herren gibt es zudem einen<br />
Training Day Hoody, (€ 85,–) der für<br />
In- und Outdoor-Aktivitäten bestens<br />
geeignet ist. Mesh-Einsätze unter den<br />
Armen sorgen für bessere Belüftung, der<br />
weiche Bund und lässige Ärmel erhöhen<br />
den Tragekomfort. Die dazupassende<br />
Obligate Pant (€ 69,–) bietet clevere Taschenlösungen<br />
für Utensilien.<br />
SCHUH-SPEZIALIST<br />
Gegründet 1928 ist das Unternehmen<br />
aus Val di Fiemme ein Global<br />
Player mit starken Wurzeln.<br />
www.lasportiva.com/de/<br />
Fotos: Walter Cainelli, Alfred Tschager Photography<br />
72 <strong>SPORTaktiv</strong>
COOLE CAP|<br />
Auf den angesagten Style der<br />
80er-Jahre setzt BUFF® mit seinen<br />
sommerlichen Trucker-Caps. Ein<br />
Sweatband innen schützt die<br />
Augen vor Schweiß, das dehnbare<br />
Material ist angenehm zu tragen.<br />
www.epmsports.at<br />
www.buff.com<br />
GUTE SICHT<br />
Leicht und mit idealer Filterform<br />
ist die zonyk aero midcut von<br />
ADIDAS die perfekte Brille für<br />
gute Sicht bei jedem Trailrunning-<br />
Abenteuer. Die Pro-Version gibt<br />
es sogar mit abnehmbarem<br />
Schweißblocker.<br />
www.adidassporteyewear.com<br />
RUN<br />
NEWS<br />
PINKE MAXIMAL-<br />
PERFORMANCE<br />
LEGENDE IST 25<br />
Electric Pink nennt sich die neue<br />
Farbe der Ultralight Run Sock von<br />
CEP. Das dünne, ultraleichte und<br />
atmungsaktive Material bietet<br />
höchsten Komfort, der perfekte<br />
Druckverlauf der medi compression<br />
steigert die Leistung aufs Maximum.<br />
www.cepsports.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
ZEIT FÜR<br />
MUSIK<br />
Die Forerunner 645 von<br />
GARMIN bietet Speicherplatz<br />
für bis zu 500 Musiktitel.<br />
Damit hast du auf jeder<br />
Laufrunde die passende<br />
Musik am Handgelenk und via<br />
Bluetoothkopfhörer im Ohr.<br />
www.garmin.at<br />
Zum 25-jährigen Jubiläum<br />
kommt der Gel-Kayano von<br />
ASICS mit der neuesten<br />
Dämpfung: FlyteFoam®<br />
Propel und FlyteFoam® Lyte<br />
sorgen für energetische<br />
Dämpfung von der Ferse<br />
bis zu dem Zehen und für<br />
außergewöhnlichen Komfort.<br />
www.asics.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
ANSTURM AUF DIE HALLER TÜRME<br />
„Zwei Türme, 486 Meter, 590 Stufen: So die Herausforderungen!<br />
Wer traut sich?“<br />
16. SEPTEMBER. Beim 13. Raiffeisen Turmlauf Hall in<br />
Tirol gilt es auch in diesem Jahr wieder, die Grenzen der<br />
eigenen Leistungsfähigkeit auszuloten. Denn die Streckenführung<br />
hat es in sich: Zwei Türme, einen Tunnel<br />
und insgesamt 590 Stufen gilt es, so schnell wie möglich<br />
zu überwinden. Ebenfalls ungewöhnlich: Im Rahmen des<br />
Events gibt es auch eine Feuerwehr- und Rettungsklasse:<br />
2-Mann-Teams in voller Arbeitsmontur, beim Feuerwehrlauf<br />
sogar mit Atemschutzgerät, stürmen dabei die Türme ...<br />
www.turmlauf.at<br />
22. ESPA-ÖTSCHER-ULTRA-MARATHON <strong>2018</strong><br />
14.-15.07.<strong>2018</strong><br />
70km | 3000 Hm<br />
presented by<br />
DO IT BIG OR<br />
DO NOTHING!<br />
70<br />
(50+20)<br />
50<br />
20<br />
50<br />
Staffel<br />
(30+20)<br />
1850 Hm &<br />
1150 Hm<br />
1850 Hm<br />
1150 Hm<br />
1850 Hm<br />
14.<br />
+<br />
15.07.<br />
14.07.<br />
15.07.<br />
14.07.<br />
alle Infos & Anmeldung unter www.oetschermarathon.at<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
TECHNIK | MENSCHEN | MATERIAL<br />
BIKE<br />
DIE SCHÖNSTEN<br />
RENNRADTOUREN<br />
Autor Bernd Melcher hat die 20<br />
schönsten Rennradtouren in<br />
Kärnten zusammengestellt. Flache<br />
Seenrunden genauso wie knackige<br />
Bergetappen. Mit Bildern,<br />
Kartenmaterial, GPX-Dateien.<br />
www.rennradparadieskaernten.com<br />
Fotos: KK, Scott Sports, Facebook/Easy Drivers Radfahrschule<br />
LAUFEND AKTUELLE STORYS,<br />
TRENDS UND TIPPS RUND<br />
UMS THEMA RAD AUF:<br />
WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
RADFAHRSCHULE<br />
FÜR E-BIKES<br />
Mit der Initiative „Gratis E-Bike Sicherheitstrainings“<br />
will das Land Oberösterreich den steigenden Fahrradunfällen<br />
entgegenwirken. Mittels Kooperation wird die<br />
Easy-Drivers-Radfahrschule mit Geschäftsführer Werner<br />
Madlencnik in allen Bezirken<br />
Trainings mit E-Bikes durchführen.<br />
www.radfahrschule.at<br />
KAMPF GEGEN BETRUG<br />
Immer wieder tauchen im Internet sogenannte<br />
Fake-Shops auf, optisch ansprechend<br />
gemachte Betrügerseiten, die mit<br />
unglaublichen Rabatten (-80 oder 90%) in<br />
die Falle locken. Wer zahlt, sieht nie eine<br />
Ware. Stellvertretend für die Bikebranche<br />
geht Scott jetzt rechtlich gegen Fake-Shops<br />
vor und zeigt die Provider an.<br />
www.scott-sports.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
GOOD NEWS<br />
FÜR <strong>2018</strong><br />
VON 1-FACH UND 12-FACH, AERO, FUNK|<br />
UND E-RENNRAD. SO SEHEN DIE RENNRAD-|<br />
NEUHEITEN <strong>2018</strong> AUS. AUCH DIE|<br />
DAMEN FREUT DIE NEUE TECHNIK. WARUM?|<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Wer sich für den Rennradsommer ein neues<br />
Geschoss leisten will, kann am Markt<br />
aus einer Fülle an Konzepten auswählen. Hier<br />
seien die drei wichtigsten kurz vorgestellt: das<br />
Aero-Rennrad, das klassische Leichtbau-Rennrad<br />
und das Marathon-Rennrad.<br />
Das Aero-Rennrad<br />
geht beim Luftwiderstand keine Kompromisse ein,<br />
verbannt runde Rohrformen weitestgehend und<br />
setzt auf futuristische Aero-Formen. Sämtliche<br />
Teile werden so konstruiert, dass sie dem (Fahrt-)<br />
Wind möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Trotz<br />
des Umstandes, dass der Körper des Fahrers flächenmäßig<br />
der größte Faktor bleibt, erfreuen sich<br />
spektakuläre Aero-Konzepte à la Simplon Pride,<br />
Specialized Venge und Trek Madone ziemlicher<br />
Beliebtheit. Diese Räder sind schnell.<br />
Das klassische Rennrad<br />
hat sich dem Leichtbau verschrieben. Ultimative<br />
Gewichtsreduktion bis hin zur 6-Kilo-Grenze<br />
ist die Devise. Schlanke Rohrformen und<br />
niedrige Felgen machen diese Leichtgewichte<br />
bergauf zu Raketen, optisch zu Klassikern<br />
und zur ersten Wahl für Rennrad-Liebhaber.<br />
Unzählige Tests der Fachmagazine haben<br />
bewiesen, dass etwas schwerere Aero-Rennräder<br />
auf längeren Distanzen aber schneller als die<br />
herkömmlichen Rennräder sind.<br />
Marathon-Rennrad<br />
(bzw. Touren/Gran Fondo)<br />
Die Räder dieser Kategorie sind für den<br />
Genussfahrer. Bei gutem Gewicht und<br />
klassischen Allroundereigenschaften<br />
steht vor allem der Komfort und eine<br />
entspannte Geometrie im Vordergrund.<br />
Für Einsteiger sicher die beste Wahl,<br />
denn Marathon-Rennräder sind nicht<br />
ganz so sportlich gestreckt, sondern<br />
setzen auf aufrechtere Sitzposition, mehr<br />
Dämpfung und Features wie breitere<br />
Reifen mit weniger Luftdruck.<br />
Foto: Scott Bikes/Albert Gallego Rabert<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die Preise<br />
Allgemein gilt für alle Rennräder: Carbon<br />
ist das Rahmenmaterial der Wahl,<br />
nur bei den Einsteigern braucht es Alu<br />
für niedrigere Preise. Titan und Stahl<br />
sind für Liebhaber. Ab rund 1000 Euro<br />
steigt man mit passablen (Alu-)Modellen<br />
ein. Die Mittelklasse bewegt sich<br />
zwischen 2000 und 4000 Euro, darüber<br />
gibt es bei Exklusiv- und Profi-Modellen<br />
keine Grenzen. Bis hinein in die Fünfstelligkeit.<br />
Bei den Schaltungen verdrängen elektronische<br />
Konzepte (vor allem Shimanos<br />
Di2) langsam die Seilschaltung, Srams<br />
völlig kabellose aber noch teure eTap<br />
(Schaltung per Funksignal) greift an.<br />
Die Amerikaner schicken auch einen<br />
1 x 11-Antrieb wie beim Mountainbike<br />
ins Rennen. „Für flache Gegenden ein<br />
Immer mehr<br />
Frauen fahren<br />
Rennrad. Scheibenbremsen<br />
und Di2 helfen.<br />
Aber bitte keine<br />
Schmetterlinge!<br />
Thema, im klassisch alpinen Gelände<br />
wohl nicht“, schätzt Alexander Baumschlager,<br />
Geschäftsführer von Bikepalast<br />
in Salzburg. Campagnolo lässt mit der<br />
ersten 12-fach-Gruppe aufhorchen (2 x<br />
12). „Bei den Übersetzungen sind vor<br />
allem die neuen 11-32-Ritzelpakete ein<br />
Segen“, weiß Baumschlager. „Vor ein<br />
paar Jahren ist man dafür noch verlacht<br />
worden. Aber damit kommen jetzt auch<br />
Anfänger über alle Berge.“ Wattmesser<br />
in den Kurbelarmen bzw. Pedalen gehören<br />
auch bei Hobbyradlern schon fast<br />
zur Standardausstattung.<br />
Und die neuen Reifenbreiten? „20<br />
Jahre lang fuhren wir 23 mm Reifen<br />
und fertig“, erinnert sich Baumschlager.<br />
„Jetzt sind 25 bis 28 mm Standard.“<br />
Vereinzelt setzt man sogar auf 32 mm.<br />
Und wer es probiert hat: Breitere Reifen<br />
mit weniger (!) Luftdruck rollen viel besser.<br />
Scheibenbremsen setzen sich durch,<br />
brauchen aber noch 3, 4 Jahre bis zur<br />
völligen Dominanz. „Vor allem Frauen<br />
sind sofort von den Scheiben angetan,<br />
weil sie sich damit sicherer fühlen.“<br />
Apropos Damen: „Sehr viele Mädels<br />
und Frauen kaufen sich jetzt Rennräder,<br />
ein toller Trend. Sie lieben Scheibenbremsen<br />
und die digitale Di2, weil sie<br />
damit praktisch nicht falsch schalten<br />
können.“ Frauen wollen gute, ernsthafte<br />
Konzepte, weiß Baumschlager, „keine<br />
Schmetterlinge und Sternchen am Rahmen“.<br />
Ob eigene Frauen-Marken wie<br />
Liv oder angepasste Damen-Linien von<br />
Scott, Specialized, Canyon und Co.,<br />
spielt dabei keine so große Rolle. „Viele<br />
Frauen wollen auch explizit kein Damen-Rennrad.“<br />
Rennrad-Boom hält an<br />
„Generell boomt das Rennrad“, freut<br />
sich der Bikepalast-Chef, „und das<br />
merkt man auch am Style und der<br />
Mode. Man legt sich heute gern ein<br />
schickes Rennrad zu.“ Beim Kaufverhalten<br />
bemerkt Baumschlager eine<br />
sich immer stärker öffnende Schere<br />
zwischen den Käufern, die knallhart auf<br />
Preis-Leistung schauen und bei Marken<br />
wie Canyon oder Rose glücklich werden,<br />
und jenen, die Individualität und Rahmenbau<br />
nach Maß schätzen und für ein<br />
Schmuckstück gerne tiefer in die Tasche<br />
greifen.<br />
„Österreich ist leider immer ein bisschen<br />
hinten nach“, sagt Baumschlager<br />
zu zwei Trends, die seiner Meinung nach<br />
erst jetzt richtig durchstarten: E-Rennräder<br />
und Gravelbikes. „E-Rennräder<br />
werden ein Markt der Zukunft. Vor<br />
zwei, drei Jahren war man damit noch<br />
ein Mensch dritter Klasse, jetzt fahre<br />
ich selbst schon eines. Man wird wieder<br />
Paare am Rennrad sehen, viele Frauen<br />
und ältere Herren. Die Ära beginnt gerade.“<br />
Und Gravelbikes sieht er als ideale<br />
Allzweckbikes für schlechte Straßen und<br />
schlechtes Wetter. „Viele Händler nehmen<br />
sich nur nicht die Zeit, Rennradkunden<br />
vom Gravelbike zu überzeugen,<br />
weil sie in derselben Zeit daneben drei<br />
E-Bikes verkaufen können.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
Das Falkensteiner Resort Punta Skala & <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein ins:<br />
1. PUNTA SKALA<br />
RENNRAD-CAMP<br />
27. bis 30. September <strong>2018</strong><br />
• 3 Übernachtungen im Falkensteiner Family Hotel<br />
Diadora****s im 33 m² großen Familienzimmer<br />
• Vollpension-Plus-Verpflegung mit Buffets<br />
und Softdrinks<br />
• 3 geführte Trainingstouren mit Begleitung und<br />
Betreuung durch Profiguides<br />
• Benutzung der hoteleigenen Anlagen: Indoor- und<br />
Outdoor-Poollandschaften, Saunen und Dampfbad,<br />
Ruheräume, Cardio Fitness-Bereich<br />
• 1 Teilkörper-Massage (20 Min.)<br />
• Gratis-Parkgarage<br />
DAS ANGEBOT:<br />
4 TAGE UND 3 NÄCHTE MIT<br />
VOLLPENSION UND DREI<br />
GEFÜHRTE TOUREN AB € 298,–<br />
Preis inklusive Programm: € 298,– p. P.<br />
Einzelzimmeraufschlag € 80,–; Ortstaxe: € 1,–<br />
DEINE GESCHENKE<br />
Ein Sportnahrungspaket von<br />
Peeroton – spendet Energie<br />
beim Sport;<br />
eine Dose Natur-Medizinprodukt<br />
von Panaceo;<br />
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eine Dose 106 Kettenfluid<br />
Premium von Innobike.<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
ennrad camp<br />
www.sportaktiv.com<br />
Kroatien-Freunde kennen die Region rund um<br />
Zadar in Dalmatien bestimmt. Das dortige Falkensteiner<br />
Resort Punta Skala, etwas nördlich<br />
von Zadar beim idyllischen Fischerort Petrcane gelegen,<br />
ist Sportlern vielleicht auch wegen des Falkensteiner<br />
Punta Skala Triathlons ein Begriff. Der findet <strong>2018</strong><br />
bereits zum fünften Mal statt und lockt viele Hobbytriathleten<br />
von weit her an.<br />
Die Region eignet sich für Rennradfahrer ausgesprochen<br />
gut. Und das Hotel ist für sportliche Zielgruppen<br />
perfekt ausgestattet. Da lag die Idee nahe, hier ein neues<br />
herbstliches Rennradcamp für unsere Leser/-innen<br />
anzubieten. Ende September im mediterranen Klima<br />
noch die Sonne genießen, während in Mitteleuropa der<br />
ungemütliche Herbst Einzug hält. Von Profi-Rennradguides<br />
über die schönsten Straßen der Region geführt<br />
werden. Und dabei alle Annehmlichkeiten eines luxuriösen<br />
Ferienresorts zu einem Toppreis genießen: Wem<br />
diese Idee gefällt, der ist im Camp genau richtig!<br />
Ein Highlight für sich ist das Falkensteiner Resort<br />
Punta Skala, das dieses Camp veranstaltet. Das luxuriöse<br />
Resort liegt auf einer Halbinsel direkt am Meer,<br />
bietet jede Menge spannende Outdoor- und Wassersportmöglichkeiten<br />
und eine vielfältige, hervorragende<br />
Gastronomie. Nach dem Sport steht eine großzügige<br />
Wellness- und Spa-Anlage zur Verfügung. Und, dass<br />
die Infrastruktur im Hotel, wie auch rundherum, ideal<br />
auf Radsportler und Läufer ausgelegt ist, beweist auch<br />
der schon erwähnte jährliche Punta Skala Triathlon.<br />
Die Details zu diesem Camp stehen links. Sei dabei!<br />
ZIELGRUPPE<br />
Hobby-Rennradsportler<br />
maximal 45 Teilnehmer<br />
Fotos: Falkensteiner Resort Punta Skala<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Das Falkensteiner Resort Punta Skala ist ein Top-Ferienresort<br />
und liegt auf einer malerischen Halbinsel nahe der<br />
historischen Stadt Zadar in Kroatien.<br />
Info: diadora.falkensteiner.com<br />
ANMELDUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG<br />
Falkensteiner Family Hotel Diadora<br />
T. +385 23 555 600<br />
reservations.diadora@falkensteiner.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
5 FRAGEN ZUM<br />
RENNRADSOMMER<br />
1<br />
WO DARF ICH MIT DEM RENNRAD FAHREN?<br />
HOCHSAISON IM RADSALON.<br />
ALLERORTEN FLITZEN DIE<br />
RENNRADFAHRER DURCH<br />
DIE LANDSCHAFT UND<br />
HABEN FÜNF FRAGEN IM<br />
KOPF, DIE WIR EX-PROFIS,<br />
JURISTEN UND UNS SELBST<br />
GESTELLT HABEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Der Autofahrer, der unmittelbar vor einer<br />
Radfahrergruppe die Scheibenwaschanlage betätigt.<br />
Der Rennradler, der seine Trinkflasche<br />
wirft oder damit durch die offene Seitenscheibe<br />
spritzt. Szenen wie diese passieren. Nicht<br />
alle wissen, dass Rennradfahrer in Österreich<br />
laut Gesetz (StVO) auf der Fahrbahn fahren<br />
dürfen und nicht den Radweg benutzen müssen.<br />
Die wichtigsten Kriterien dafür:<br />
•Sie müssen auf einem Rennrad fahren.<br />
Definition: Rennlenker, max. 12 kg, Felgenbreite<br />
max. 23 mm, äußerer Felgendurchmesser<br />
mind. 630 mm.<br />
•Es muss eine Trainingsfahrt sein,<br />
d. h. geeignet zur Steigerung und Optimierung<br />
sportlicher Leistungen, mit im Radsport<br />
üblichen Geschwindigkeiten.<br />
•Ausrüstung und Kleidung müssen entsprechend<br />
und mit jenen einer radsportlichen<br />
Veranstaltung vergleichbar sein. „Unerheblich<br />
ist, ob man bei einem Radklub oder<br />
Hobbyradfahrer in der Freizeit ist“, sagt Jurist<br />
Armin Kaltenegger vom Kuratorium für<br />
Verkehrssicherheit (KfV), selbst Radfahrer.<br />
•Auch das Nebeneinanderfahren von Rennradfahrern<br />
ist auf Österreichs Straßen<br />
erlaubt. Beim Linksabbiegen ist das Nebeneinanderfahren<br />
allerdings verboten.<br />
• Jede Fahrt unterliegt den allgemeinen Fahrregeln<br />
auf öffentlichen Verkehrsflächen, was<br />
Geschwindigkeit, Bremsbereitschaft und<br />
Rücksichtnahme betrifft.<br />
Rennradfahren ist gefährlich. Deshalb sollte<br />
man im Zweifelsfall auf das Recht, die Fahrbahn<br />
benutzen zu dürfen, verzichten und auf<br />
seine Vernunft und das Bauchgefühl hören.<br />
Dann besser ein paar Meter am Radweg.<br />
Die Gesetzestexte wurden zwar 1986 und<br />
1998 für Rennradfahrer angepasst, einige<br />
Passagen vertragen sich aber schwer mit dem<br />
Jahr <strong>2018</strong>. Rennradfelgen sind mittlerweile<br />
in der Regel breiter als 23 mm und bis zu 35<br />
und 40 mm breit, erst recht bei den in Mode<br />
gekommenen Gravelbikes. Kaltenegger: „Der<br />
Gesetzestext sagt 23 mm, in der praxisnahen<br />
Realität gibt es aber kein Problem mit breiteren<br />
Felgen. Zu Gravelbikes gibt es noch keine<br />
Entscheidungen. Entspricht es den Kriterien<br />
des Rennrades, ist es ein Rennrad.“ Seit einigen<br />
Jahren muss auch der Rennlenker nicht<br />
mehr „gebogen und nach vorne und unten<br />
gekrümmt“ sein. Auch Triathlon- und Zeitfahrlenker<br />
gelten als Rennlenker.<br />
Bei der Definition „Trainingsfahrt“ gibt es<br />
eine Bandbreite an unterschiedlichen Sichtweisen,<br />
die dabei etwa keinen Rucksack bei<br />
der Fahrt dulden oder im Gegensatz dazu<br />
jede Fahrt als Trainingsfahrt zur körperlichen<br />
Ertüchtigung werten.<br />
Foto: iStock<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
Nebeneinander fahrende<br />
Rennradler? Laut StVO<br />
erlaubt, in der Regel aber<br />
oft Anlass für hupende<br />
Autofahrer und in der Folge<br />
Zoff an der nächsten roten<br />
Ampel. Im Zweifelsfall<br />
besser darauf verzichten<br />
und hintereinander fahren.<br />
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Mit der innovativen hotBOND® Technologie werden die<br />
Materialien verschweißt. Flach, elastisch, reißfest – und<br />
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2<br />
WAS KOMMT IN DIE TRIKOTTASCHE?<br />
In der Regel fegen Rennradfahrer in<br />
hautengen Trikots über die Straßen.<br />
Deren kleine Rückentaschen bieten<br />
nicht viel Platz, Radrucksäcke sind bei<br />
Rennradlern auf Trainingsfahrt aber verpönt.<br />
Wohin also mit den wichtigsten<br />
Utensilien?<br />
Für alle Fälle sollte man in der Trikottasche<br />
das nötigste Werkzeug in Form<br />
eines Mini-Tools, etwas Gel oder Riegel<br />
und ein paar Euro für Notfälle verstauen.<br />
Ersatzschlauch und Minipumpe finden<br />
dann schon schwer Platz, sie kann man<br />
auch in eine Satteltasche packen. Handy?<br />
Siehe Folgefrage 4. „Für zumindest einen<br />
Reifendefekt habe ich immer alles<br />
mit“, sagt Ex-Profi Helmut Wechselberger<br />
(65), zweimaliger Rundfahrtgewinner,<br />
WM-Bronzemedaillengewinner<br />
und Tour-de-Suisse-Sieger. Der Tiroler<br />
fährt noch immer um die 8000 Kilometer<br />
im Jahr. „Schlauch, Pumpe,<br />
Handy und Werkzeug sind immer<br />
dabei.“ Als Alternative zur Trikottasche<br />
gibt es Tool-Sets in Flaschenform, die<br />
man in den zweiten Trinkflaschenhalter<br />
steckt, findige Bastler können sich das<br />
auch selber machen.<br />
www.loeffler.at
3<br />
WIE KANN ICH<br />
SPORTLICH BESSER UND<br />
LEISTUNGSFÄHIGER<br />
WERDEN?<br />
A D R E N A L I N E<br />
PRIDE<br />
Das Rennrad ist nicht nur ein wunderbares<br />
Fortbewegungsmittel, um<br />
zügig und elegant über den Asphalt zu<br />
schweben, sondern auch ein perfektes<br />
Trainingsgerät für Freizeit-, Hobbysportler<br />
und so manchen Profi anderer<br />
Disziplinen (z. B. Ski, Langlauf).<br />
Trainingsart, -umfänge und -intensität<br />
lassen sich gut abwechseln und<br />
schrittweise erhöhen. Grundlagenfahrten<br />
sollten sich mit Intervallen und<br />
Bergfahrten ergänzen. Die Fahrtechnik<br />
lässt sich für stundenlanges Sattelsitzen<br />
optimieren („runder Tritt“), über ein<br />
Bike-Fitting lässt sich davor ein perfektes<br />
Setup (Rahmengröße, Sattelhöhe,<br />
-breite und -neigung, Lenker, Vorbau)<br />
eruieren. Pulsmesser und die mittlerweile<br />
allseits beliebten Wattmesser in<br />
der Kurbel geben Auskunft über die<br />
tatsächliche Power.<br />
Ist das Rennrad noch up to date? Mit<br />
etwas Tuning (schnelle Reifen, leichte<br />
Laufräder, optimierte Übersetzung)<br />
lässt sich noch ein wenig Leistung herauskitzeln.<br />
Für Freaks gibt es unzählige<br />
Online-Tutorials, Podcast und Videos.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-TV-Tipp: Auf Eurosport<br />
den Experten bei Giro d’Italia, Tour<br />
de France und Vuelta zuhören und<br />
zuschauen. Das unterhält, bildet und<br />
macht schneller. Und ein letzter Rat<br />
von Radlegende Eddy Merckx: „Don’t<br />
buy upgrades, ride up grades.“<br />
4<br />
WOHIN MIT DEM HANDY?<br />
Die Wahl: Volle Freiheit von News,<br />
Whatsapp und nervigen Klingeltönen<br />
und das Smartphone gleich ganz<br />
zu Hause lassen? Oder im Notfall<br />
(Defekt, Sturz, Erschöpfung, Geburtstag<br />
der Schwiegermutter) doch<br />
lieber einen rettenden Anruf absetzen?<br />
Viele Radfahrer wollen auf Tour auf<br />
das Handy nicht verzichten, nutzen<br />
es auch als Rad-Computer oder für<br />
die Navigation. Beim Rennradfahren<br />
ist Stauplatz aber Mangelware. Die<br />
Trikottasche ist für die allermeisten<br />
die erste Wahl, wegen der Feuchtigkeit<br />
durch den Schweiß (Tipp:<br />
Gefrierbeutel) aber nicht der beste<br />
Platz. Klett- oder Reißverschlüsse<br />
vermindern wenigstens die Gefahr<br />
eines Verlustes. Handy-Halterungen<br />
am Vorbau oder Lenker schauen am<br />
Rennrad nicht sportiv aus, außerdem<br />
sind die Telefone bei Stürzen voll in<br />
der Gefahrenzone. Für Tourenradler<br />
gibt es fürs Oberrohr kleine, wasserdichte<br />
Taschen, idealerweise mit<br />
Zusatzakku.<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
composing bikes
Foto: iStock<br />
5<br />
MUSS ICH MIR DIE BEINE RASIEREN?<br />
Für die Damenwelt wohl weniger ein Thema,<br />
bei Männern aber eine leidenschaftlich diskutierte<br />
Frage. Und die Antwort ist klar: Ja,<br />
Rennradfahrer müssen sich die Beine rasieren.<br />
Während die Frage, ob man im Jahr <strong>2018</strong> als<br />
Radfahrer eine modisch-urbane Hipster-Gesichtsbehaarung<br />
braucht, mit einem klaren<br />
Jein beantwortet werden kann, ist die Sache<br />
beim haarigen Beinkleid eindeutig. „Schon<br />
in den 1930er-Jahren haben sich Radsportler<br />
die Beine rasiert“, lacht Helmut Wechselberger<br />
bei dieser Dauerbrenner-Frage. „Haarige<br />
Beine gehen am Rennrad gar nicht, das ist ein<br />
absolutes No-go“, stellt der Ex-Profi klar. Bei<br />
der Begründung fallen immer dieselben Argumente:<br />
weniger Probleme bei Verletzungen,<br />
Verschmutzungen und Massage, Tradition<br />
und ein besserer Kühlungseffekt – die Verdunstungskälte<br />
auf haarloser Haut kühlt die<br />
Muskeln besser. Und dazu das optische Totschlagargument:<br />
„Muskulöse Beine schauen<br />
ohne Haare einfach besser und ästhetischer<br />
aus“, findet Wechselberger. Über den aerodynamischen<br />
Vorteil glatter Beine gibt es Abhandlungen<br />
biblischen Ausmaßes, die Aussagekraft<br />
der meisten Ergebnisse ist zumindest<br />
zweifelhaft. Specialized testete im Windkanal<br />
bei einem Probanden aber immerhin 70<br />
Sekunden Zeitersparnis bei 40 km Strecke<br />
heraus. Zuletzt die Frage: Dusche oder Badewanne?<br />
Egal, wo man sich mit Rasierern die<br />
Haare von den Beinen schabt, Yoga-artige<br />
Verrenkungen sind vorprogrammiert.<br />
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12 E-BIKE GEHEIMTIPPS<br />
IM SALZBURGERLAND<br />
DAS SALZBURGERLAND IST<br />
WIE GESCHAFFEN FÜR AUSFAHRTEN<br />
MIT DEM E-BIKE. EGAL, OB<br />
AUSGEDEHNTE TOUREN, GEMÜTLICHE<br />
RUNDWEGE ODER UNTERWEGS ZU<br />
KULINARISCHEN HIGHLIGHTS.<br />
Wallersee-<br />
Kräuterrunde<br />
•<br />
• Slow-Bike-Tour<br />
SALZBURG<br />
Winkelmoosrunde<br />
Salzburger<br />
Saalachtal<br />
• Quellenweg<br />
Wald-Königsleiten<br />
•<br />
• Steinberg-<br />
Runde<br />
Zur •<br />
Kitzlochklamm<br />
•<br />
Goldberg-<br />
Radweg<br />
•Käse-Tour<br />
•<br />
Drei-Berge-Tour<br />
Altenmarkt-<br />
Zauchensee<br />
• Radweg Großarltal<br />
• Gasteinertal Radweg<br />
Mitterberg-<br />
Runde •<br />
Wer radelt, muss sich stärken: wie auf<br />
der kulinarischen Drei-Berge-Tour in<br />
Altenmarkt-Zauchensee (oben). Oder<br />
einfach die Natur genießen wie links am<br />
Quellenweg in Wald-Königsleiten.<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die Mitterbergrunde (Bild oben)<br />
im Salzurger Lungau bietet<br />
auf 30 Kilometern ebenso viel<br />
Fahrradgenuss wie der 40 km<br />
lange Goldberg Radweg von<br />
Taxenbach ins Rauriser Tal im<br />
linken Bild.<br />
Fotos: Tom Son, Daniel Simon, Salzburger Land/Robert Maybach<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
Oh, wie herrlich ist es, dieses Land mit<br />
dem E-Bike zu erkunden. Ob Genusstour<br />
oder Erlebnistrip – die Radwege<br />
im SalzburgerLand locken mit herrlicher<br />
Kulisse, kulinarischen Köstlichkeiten und<br />
versteckten Wundern der Natur.<br />
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fahrt auf<br />
den Spuren der Goldgräber, der Nase nach zu<br />
den Käsereien im Tennengau, hinauf in die<br />
Berge des Salzburger Saalachtals oder in die<br />
Welt der Kräuter im Seenland? Oder ein Stück<br />
des Tauernradwegs vom Zeller See über 18<br />
Kilometer zur Kitzlochklamm?<br />
Sportlich Ambitionierte können sich an die<br />
Steinberg-Runde wagen, die auf 65 Kilometern<br />
rund um die Leoganger und Loferer Steinberge<br />
führt.<br />
Bewegung in den Bergen und gastronomische<br />
Höhepunkte bietet die 21 Kilometer<br />
lange kulinarische Drei-Berge-Tour in<br />
Altenmarkt-Zauchensee. Architektur- und<br />
Natur-Genuss bietet auf 31 Kilometern der<br />
Radweg Gasteinertal.<br />
Mit unseren 12 Geheimtipps verliert man<br />
garantiert nicht die Bodenhaftung und entdeckt<br />
Stellen und Orte, die einem sonst<br />
verborgen bleiben.<br />
Auf dem Radweg Großarltal<br />
(rechtes Bild) geht es über 39<br />
Kilometer zur Hirschgrubenalm.<br />
Unten: Salzburg schmecken bei<br />
einer Rast auf der<br />
Wallersee-Kräuterrunde.<br />
Alle E-Bike-Geheimtipps online unter<br />
rad.salzburgerland.com<br />
Herrliche Ausblicke<br />
bietet auch der Radweg<br />
Gasteinertal<br />
wie hier am<br />
Gasteiner Wasserfall<br />
(oberes Bild).<br />
Die Steinberg-Runde<br />
(rechts) rund um<br />
die Leoganger und<br />
Loferer Steinberge<br />
ist mit 65 Kilometern<br />
auch für ambitioniertere<br />
E-Bikes<br />
geeignet.<br />
Fotos: Tom Son, Daniel Simon, Salzburger Land/Robert Maybach<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
Am Tauernradweg<br />
vom<br />
Zeller See zur<br />
Kitzlochklamm<br />
radelst du durch<br />
atemberaubende<br />
Landschaften<br />
(links). Unten:<br />
Die Mozartstadt<br />
Salzburg lässt<br />
sich auch gut<br />
mit dem Fahrrad<br />
erkunden und ist<br />
Ausgangspunkt<br />
der Slow-Bike-<br />
Tour.<br />
Stärken gehört dazu: Wie auf der 28 Kilometer langen<br />
Käse-Tour im Tennengauer Salzachtal.<br />
Die Muckklause im unteren Bild, die früher der Holzdrift<br />
diente, ist ein Highlight der Winkelmoosrunde im<br />
Salzburger Saalachtal.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
UCI Rad-WM Innsbruck Tirol <strong>2018</strong> & <strong>SPORTaktiv</strong> präsentieren:<br />
WIR FAHREN MIT DIR<br />
DIE WM-STRECKEN<br />
16. und 17. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
(Samstag/Sonntag)<br />
Wir fahren in Kooperation mit den<br />
WM-Partnern drei Monate vor der<br />
UCI Straßenrad-WM in Tirol (WM-Termin 22. bis<br />
30. September) zwei WM-Strecken ab.<br />
FÜR UNSERE LESER<br />
Von unserem Partner Trek gibt es für<br />
einen Leser als Testpaket für die zwei<br />
Tage ein Trek-Rennrad, Helm und Schuhe.<br />
Alle profitieren vom Support durch<br />
Mavic, die einen knallgelben Begleitbus<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Foto: UCI WM/EXPA/JFK, Mavic<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
WIR SIND RAD-WM<br />
www.sportaktiv.com<br />
Die Vorfreude steigt, es kribbelt. Bis zur<br />
Rad-Weltmeisterschaft in Tirol sind es zwar<br />
noch ein paar Wochen, doch die „Generalprobe“<br />
von <strong>SPORTaktiv</strong>, der WM-Partner und<br />
der Tourismusregionen steigt bereits im <strong>Juni</strong>.<br />
Da fahren wir mit <strong>SPORTaktiv</strong>-Lesern zwei der<br />
WM-Strecken ab und schnuppern das Flair der<br />
großen Radsportwelt.<br />
„Wir freuen uns sehr auf die Straßenrad-WM<br />
im September“, sagt Direktor Stefan Pühringer<br />
vom Kufsteinerland Tourismus. „Seit Jahren sind<br />
die Radfahrer eine wichtige Zielgruppe für das<br />
Kufsteinerland. Nicht von ungefähr haben wir<br />
2016 den Kufsteinerland Radmarathon ins Leben<br />
gerufen, um insbesondere auch der Gruppe der<br />
StraßenradfahrerInnen ein Highlight im Eventkalender<br />
bieten zu können.“ Auch beim Tourismusverband<br />
Alpbachtal & Seenland kann man es<br />
kaum erwarten: „Die Region Alpbachtal Seenland<br />
wird mit der historischen Kleinstadt Rattenberg<br />
gleich zwei Mal zum Startort der Rennen“, freut<br />
sich Geschäftsführer Markus Kofler. „Für uns stellt<br />
die WM eine Initialzündung dar, um das Radund<br />
Bike-Angebot in all seinen Facetten weiter<br />
zu entwickeln. Die Radwege werden auf neuesten<br />
Stand gebracht und auch die Infrastruktur für<br />
Radsportbegeisterte wird verbessert.“<br />
DIE STRECKE<br />
Am ersten Tag fahren wir den Kurs des<br />
Mannschaftszeitfahrens der Männer<br />
ab (Ötztal – Innsbruck). Am zweiten Tag<br />
nehmen wir den Kurs des WM-Höhepunktes<br />
unter die Räder, das Straßenrennen<br />
der Herren (252,9 km, 4670 hm)<br />
– allerdings ohne die vielen Extra-<br />
Runden rauf nach Aldrans und Igls.<br />
Start ist in Kufstein, dann geht es rauf<br />
nach Bad Häring und über Rattenberg,<br />
Schwaz und Gnadenwald nach<br />
Innsbruck. Dort wird sechs Mal der<br />
„Olympia-Rundkurs“ gefahren, ehe es<br />
über die Höll und die Hungerburg<br />
wieder runter Richtung Ziel geht.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
RAKETEN<br />
LEICHTE UND SCHNELLE SUPERRENNRÄDER<br />
FÜR JEDES ASPHALTABENTEUER<br />
MODERNER SCHEIBENBREMS-RAHMEN<br />
INNENLIEGENDE BREMSLEITUNGEN<br />
28 MM REIFEN MÖGLICH<br />
STEVENS VENTOUX DISC<br />
CUSTOM<br />
RAHMEN: Carbon SL HMF<br />
LAUFRÄDER: DT Swiss RC38C/<br />
Continental Grand Prix 28 mm<br />
GABEL: Stevens Full Carbon SL HMF<br />
SCHALTUNG: Shimano Ultegra 2 x 11<br />
BREMSEN: Shimano Ultegra, BR-8000<br />
GEWICHT: 7,2 kg<br />
PREIS (UVP): € 3099,–<br />
www.stevensbikes.de<br />
DISC MF CARBONRAHMEN<br />
SYNCROS KOMPONENTEN<br />
KOMFORT DURCH 32 MM REIFEN<br />
SCOTT ADDICT 10 DISC<br />
RAHMEN: Addict Disc MF Carbon<br />
LAUFRÄDER: Syncros RP 2.0/Schwalbe<br />
Durano Fold 32 mm<br />
GABEL: Addict Disc MF<br />
SCHALTUNG: Shimano Ultegra 2 x 11<br />
BREMSEN: Shimano BR-R8070<br />
GEWICHT: 8,25 kg<br />
PREIS (UVP): € 2999,–<br />
www.scott-sports.com<br />
COMFORT CONCEPT<br />
DI2-SCHALTUNG<br />
SCHNELLE LAUFRÄDER<br />
SIMPLON PAVO GRANFONDO<br />
RAHMEN: Carbon Monocoque UD<br />
LAUFRÄDER: DT Swiss/Schwalbe One 25 mm<br />
GABEL: Simplon Pavo GF<br />
SCHALTUNG: Shimano Ultegra Di2 2 x 11<br />
BREMSEN: Shimano Ultegra<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 3749,–<br />
www.simplon.com<br />
SEHR LEICHTE LAUFRÄDER (1550 G)<br />
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KABELLOSE ETAP-SCHALTUNG<br />
ROSE X-LITE SIX DISC ETAP<br />
RAHMEN: Ultra High Modulus Carbon<br />
LAUFRÄDER: Rose CWX Carbon/<br />
Continental Grandprix 4000 SII, 25 mm<br />
GABEL: High Performance Disc Carbon<br />
SCHALTUNG: Sram eTap Wireless 2 x 11<br />
BREMSEN: Sram Red<br />
GEWICHT: 6,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 5299,–<br />
www.rosebikes.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
ON THE ROAD<br />
MIT DOWE SPORTSWEAR<br />
WIE DOWE SPORTSWEAR DIE<br />
ERFAHRUNGEN AUS DER<br />
LANG- & ULTRASTRECKE<br />
ERFOLGREICH BEI DER EIGENEN<br />
RENNRAD-KOLLEKTION EINSETZT.<br />
NACHGEFRAGT BEI FIRMENGRÜNDER<br />
UND INHABER MARTIN VETTER.<br />
Fotos: Dowe Sportswear<br />
Unsere Sportbekleidung soll sich wie<br />
eine zweite Haut anfühlen“, sagt<br />
Martin Vetter. DOWE Sportswear hat<br />
bei der Entwicklung ihrer Funktionskleidung<br />
aus der Sicht eines Sportlers<br />
gedacht. „Was brauche ich? Was funktioniert?<br />
Was kann ich weglassen?“ Seit<br />
2004 ist DOWE in der Sportkleidungsbranche<br />
tätig.<br />
Ursprünglich startete man mit individueller<br />
Teamwear für Vereine, Sportclubs<br />
und Firmen. Ebenfalls stattet<br />
DOWE Race Across America-Fahrer<br />
und deren Teams aus. „4800 km müssen<br />
die Biker und die Materialien dort<br />
überstehen. Das geht nur mit ultrahochwertiger<br />
Bekleidung. Deswegen konstruierten<br />
wir unsere Bibshorts und Pads<br />
so, dass sie so richtig ab 200 km Strecke<br />
funktionieren“, sagt Vetter.<br />
Da die Nachfrage stetig stieg und<br />
DOWE auch Endkunden den Zugang<br />
zu den hochwertigen Trikots, Shirts und<br />
Shorts geben wollte, entschied man sich<br />
für eine eigene Kollektion. In den Anfangsjahren<br />
fokussierte sich DOWE noch<br />
auf MTB. Bei der <strong>2018</strong>er-Kollektion<br />
sticht nun die neu entwickelte Rennrad-Bekleidung<br />
hervor. Die Jerseys sind<br />
aus speziellen Carbon-Fasern und wirken<br />
dadurch bei einer längeren sportlichen<br />
Betätigung leistungserhaltend und sorgen<br />
für ein angenehmes Tragegefühl.<br />
Es gibt sie als Road Pro und Road<br />
Ultimate Version. Neben den Trikots<br />
bietet DOWE hochwertige Windjacken<br />
und -westen, Armlinge und Beinlinge<br />
aus Funktionsmaterial sowie ein<br />
hochfunktionelles Unterhemd, dessen<br />
Garn je nach Bedarf kühlt oder wärmt.<br />
Neu ist die Trägerhose 3D-Forming<br />
Ultra II mit dem weiterentwickelten<br />
Pad Outlast® Ultra II. „Das Polster aus<br />
einem hochwertigen Material-Mix ist<br />
nach einer langen Test- und Entwicklungsphase<br />
eine neue Dimension. Es<br />
ist derzeit unser heimliches Highlight.“<br />
Die Materialien und besonders das<br />
DOWE SPORTSWEAR<br />
ist bei Kunden, Vereinen und Firmen<br />
als kompetenter Teamwear-<br />
Ausstatter bekannt. Die eigene<br />
<strong>2018</strong>er-Kollektion für alle Endkonsumenten<br />
ist jetzt noch stylischer.<br />
www.dowe-sportswear.com<br />
www.dowe-shop.com<br />
Outlast® bieten einen perfekten Komfort<br />
während des Fahrens. Outlast® wurde<br />
für die Raumfahrt entwickelt und sorgt<br />
für ein Optimum an Funktionalität.<br />
„Das Pad reduziert an dieser wichtigen<br />
Stelle die Wärmebildung und entzieht<br />
Feuchtigkeit. Das Gefühl ist ein anderes,<br />
mit dem DOWE-Pad zu fahren. Es ist<br />
für die Ultrastrecke gemacht, eignet sich<br />
aber genauso für die Feierabendrunde.“<br />
Und es gibt schon wieder neue Ideen,<br />
verspricht Vetter: „Wer nicht weiterentwickelt,<br />
bleibt stehen. Und wer stehen<br />
bleibt, kommt keine 200 Kilometer.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
91
MAVIC COSMIC ULTIMATE<br />
JERSEY<br />
• Feuchtigkeits-Management und<br />
Atmungsaktivität für intensive<br />
Einsätze<br />
• integrierter Sonnenschutz für<br />
die heißen Tage<br />
• perfekte Kombination aus<br />
Komfort und Passform<br />
PREIS (UVP): € 110,–<br />
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MAVIC COSMIC ULTIMATE SL<br />
BIB SHORT<br />
• SkinPower-Material für<br />
Muskel-Unterstützung<br />
• Ergo 3D Pro-Sitzpolster mit<br />
einzigartiger Ortholite®-<br />
Mehrlagen-Konstruktion<br />
PREIS (UVP): € 180,–<br />
KIWAMI TOURMALET SHORT<br />
• antibakterieller und atmungsaktiver<br />
Sitzpolster<br />
• nahtlose Träger für<br />
maximalen Komfort<br />
• Kombination aus drei verschiedenen<br />
Materialien für optimale<br />
Passform und Halt<br />
PREIS (UVP): € 99,–<br />
KIWAMI MENTE SHIRT<br />
• elastische, nicht einschnürende<br />
Armabschlüsse für optimalen Sitz<br />
• Kombination aus vier verschiedenen<br />
Materialien<br />
• durchgehender Zip<br />
• 3 rückseitige Taschen<br />
PREIS (UVP): € 99,–<br />
www.kiwami.de<br />
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RENNRAD-MODE GLÄNZT MIT|<br />
TOP-MATERIALIEN UND|<br />
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HOTBOND®RF FZ<br />
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(reflektierende Nähte)<br />
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Nähte<br />
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www.true-cycling.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
#ONEFORSPEED<br />
rosebikes.de/xlite
BIKEN<br />
MIT DEM<br />
PIONIER<br />
RINDERZÜCHTER,<br />
SEMINARLEITER,<br />
COACH, VOR ALLEM<br />
ABER: BIKER MIT<br />
LEIB UND SEELE. EINE<br />
AUSFAHRT MIT BIKE-<br />
PIONIER GERHARD<br />
ZADROBILEK – AUF<br />
DEM E-BIKE.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
I<br />
mmer noch und immer noch mit unverminderter<br />
Leidenschaft mokkiert sich<br />
die Biker-Szene über die Parallelwelt namens<br />
E-Bike. Vielleicht baut da gerade<br />
einer Brücken, an diesem strahlenden<br />
Frühlingsmorgen in Mödling. Denn<br />
der potenzielle Vermittler zwischen zwei<br />
Welten ist kein Geringerer als Gerhard<br />
Zadrobilek. Der Niederösterreicher war<br />
einer der ersten österreichischen Rennradprofis,<br />
genauso wie er ein MTB-Pionier<br />
war. Er hat Weltcuprennen am<br />
Rennrad gewonnen und am Bike – als<br />
erster und weltweit. Und just der setzt<br />
sich jetzt auf ein elektro-unterstütztes<br />
Fully und will Einsteigern und Gelegenheitsbikern<br />
zeigen, wie toll das ist.<br />
„Bedenkt aber immer, dass sich der<br />
Bremsweg mit den schwereren Dingern<br />
verlängert“, warnt er gleich zu Beginn<br />
der Ausfahrt auf den Anninger, einer<br />
klassischen Feierabendstrecke der Wiener<br />
Szene.<br />
Unprätentiös und mit Schmäh zeigt er<br />
das Herantasten an die optimale Bremswirkung<br />
vor, schult, erklärt, scherzt.<br />
Foto: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
94 <strong>SPORTaktiv</strong>
GERHARD<br />
ZADROBILEK<br />
war der Erste, der<br />
Weltcuprennen mit dem<br />
Rennrad und dem Mountainbike<br />
gewonnen hat.<br />
Er züchtet Kobe-Rinder<br />
und bietet Seminare und<br />
Coachings an.<br />
www.zadrobilek.com<br />
Radfahren, das gehört für den heute<br />
56-Jährigen immer noch dazu wie ein<br />
Glas Wasser zu trinken. Auch, wenn er<br />
nicht mehr die ausgemergelte Radprofi-Figur<br />
vergangener Tage hat. Zwei-,<br />
dreimal die Woche steigt er aufs Bike.<br />
„Das ist mir viel lieber als das Rennrad.<br />
Auf der Straße ist mir zu viel Verkehr.<br />
Im Wald kommt das Naturerlebnis<br />
dazu.“ Und seine zweirädrige Dreifaltigkeit:<br />
Natur, Sport, Spaß. „Wenn ich<br />
ein Mountainbike beherrsche, bringt das<br />
einen unglaublichen Fun-Faktor. Wie<br />
wenn du auf Ski bis zum Bauch im Tiefschnee<br />
einen Hang runterfährst.“<br />
Überhaupt ist Zadrobilek ein Genussmensch.<br />
Das zeigt sich in fast allem,<br />
was er tut. In Seminaren und Coachings<br />
gibt er seine Erfahrung weiter. „Um mir<br />
mein Hobby leisten zu können: essen<br />
und trinken.“ Dazu fährt er eben noch<br />
viel Rad und züchtet Kobe-Rinder. „Die<br />
Muttertiere leben bei mir, die Ochsen<br />
lasse ich mästen.“ Das Fleisch verkauft<br />
er an Lokale der Spitzengastronomie,<br />
oder verarbeitet es zu Hause weiter.<br />
„Ich biete auch gemeinschaftliches<br />
Burger-machen als Teambuilding an“,<br />
erzählt er auf einer kurzen Rast.<br />
Wir strampeln weiter. Mal mit weniger<br />
mal mit mehr Unterstützung,<br />
mal ganz ohne. „Damit ihr ein Gefühl<br />
dafür bekommt, was der Motor leistet.<br />
Animiert zu der Ausfahrt hat ihn<br />
das Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
(KfV). Und Sicherheit ist „Zadi“ auch<br />
ein Anliegen. „Wollen S` mitmachen?“,<br />
ruft er einer Bikerin zu, die uns bei weiteren<br />
Fahrtechnik-Übungen überholt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
95
Die Dame winkt ab. „Aber Handschuhe<br />
anziehen“, ruft er ihr nach. Einen giftigen<br />
Kommentar zum Helm, der nur am Lenker<br />
baumelt, erspart er ihr. Dafür wartet das<br />
KfV mit einer interessanten Statistik auf.<br />
„Unter Bikern ist die Helmmoral sehr hoch<br />
und bei über 90 Prozent“, sagt KfV-Jurist<br />
und Biker Armin Kaltenegger. Bei E-Bikern<br />
liegt die Quote nur bei 70 Prozent. „Das sehen<br />
viele offenbar nicht als Sport, sondern<br />
wie einen Spaziergang. Dabei sind die Unfälle<br />
oft schwerer, weil bei höherem Tempo<br />
verursacht.“<br />
Viele Radler kämen elektrounterstützt<br />
eben in Gegenden, die sie mit Muskelkraft<br />
nie erreichen würden und haben dann keine<br />
Erfahrung beim Bergabfahren. „Daher<br />
sollte man als Einsteiger schon Fahrtechnikkurse<br />
machen. Skifahren lernt man ja<br />
auch nicht ohne Lehrer“, sagt Zadrobilek.<br />
Prinzipiell hält er das E-MTB aber für eine<br />
tolle Sache. „Die Leute kommen in die<br />
Natur. Die Jugend kannst du damit begeis-<br />
ERNSTHAFT?!<br />
EIN E-BIKE OHNE KOMPROMISSE!<br />
TESTE DAS NEUE HYBRIDE SLAMRX.
Foto: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
„<br />
WENN DU EIN BIKE RICHTIG BEHERRSCHST, BIETET<br />
DIR DAS EINEN UNGLAUBLICHEN FUN-FAKTOR. WIE<br />
WENN DU AUF SKI BIS ZUM BAUCH IM TIEFSCHNEE<br />
STEHST UND EINEN HANG RUNTERFÄHRST.<br />
“<br />
tern, weil neben dem Sport auch der<br />
Fun-Faktor dazukommt.“<br />
Selbst in seiner Freundesrunde hat die<br />
radelnde Legende E-Biker. „Sogar ehemalige<br />
Rennfahrer, die eben ein bissl ein<br />
Baucherl haben. Aber das ist das Gute:<br />
durch den Motor fahren sie trotzdem<br />
mit, statt daheim zu bleiben.“ Denn die<br />
Ausfahrten reichen von der kleinen „Trikotlüfterrunde“<br />
bis zu Dingen wie der<br />
Transalp oder Fahrten ans Meer. „Wir<br />
haben nur die Regel, dass die E-Biker<br />
immer hinter dem ersten Normalfahrer<br />
bleiben müssen.“<br />
Inzwischen sind wir durch den Wald<br />
gefahren, haben einfache Trails gemeistert<br />
und rüsten uns für die Abfahrt über<br />
eine ehemalige Naturbobbahn. „Aber<br />
bitte jeder in seinem Tempo. Das ist<br />
kein Rennen. Es soll allen Spaß machen.“<br />
Kurz vor Ende hält ein Gemeindemitarbeiter<br />
aus Mödling die Truppe auf.<br />
Die Strecke ist seit Kurzem keine offizielle<br />
Bike-Route mehr. Es wird nur noch<br />
geduldet. Ein leidiges und unendliches<br />
Problem. Zadrobilek vermittelt, hält ein<br />
leidenschaftliches Plädoyer auf das Fahrrad<br />
und seinen gesellschaftlichen Nutzen<br />
und glättet damit die Wogen.<br />
Die zwei Räder, aus denen vor 201<br />
Jahren Karl Drais das Sportgerät gemacht<br />
hat, auf dem wir gerade sitzen,<br />
haben es ihm immer noch angetan.<br />
„Das hat mich als Bub schon fasziniert,<br />
dieser Bewegungsradius, den man damit<br />
hat.“ Das fasziniert ihn heute noch.<br />
Allerhand Räder hat er in seiner Garage<br />
stehen. Seit ein paar Jahren auch wieder<br />
ein ganz spezielles. „Das Eddy Merckx,<br />
mit dem ich in San Sebastian gewonnen<br />
habe.“ Einem Journalisten hat er es<br />
damals verkauft und als der den Keller<br />
geräumt hat, wieder zurückgekauft.<br />
„Damals war es ein Arbeitsgerät. Heute<br />
bedeutet mir das was.“<br />
Uproc7<br />
Das Flaggschiff<br />
für die Alpen<br />
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SCHLAUER<br />
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SCHWEIZER MARKE BMC BIETET<br />
INNOVATIVE CARBONRAHMEN UND ECHTE<br />
E-BIKE-KINEMATIK. VIER SPEEDFOX-BIKES<br />
VON 5499 BIS 12.999 EURO ERFÜLLEN<br />
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98 <strong>SPORTaktiv</strong>
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HANS-PETER KUNER<br />
Marketingmanager bei BMC<br />
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NOCH<br />
DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
Was ist so speziell an<br />
euren BMC-Rahmen?<br />
Twin Hollow Core Technology bedeutet, dass<br />
wir einen sehr verwindungssteifen Hauptrahmen<br />
bauen können. Durch den Twin Hollow<br />
Core konstruieren wir quasi zwei parallel verlaufende<br />
Unterrohre, in deren Mitte sich die<br />
interne Shimano Batterie befindet.<br />
ECKDATEN<br />
SPEEDFOX<br />
AMP THREE<br />
RAHMEN: Advanced Pivot<br />
System Carbon<br />
MOTOR: Shimano STEPS MTB E-8000<br />
AKKU: Shimano STEPS 500 Wh,<br />
integrated<br />
DÄMPFER: RockShox Monarch<br />
RL 130 mm<br />
FEDERGABEL: RockShox Revelation<br />
RC 130 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano SLX 1 x 11<br />
BREMSEN: Shimano Deore 200/200 mm<br />
NABEN/FELGEN: Novatec/Alex<br />
MD 30/Jalco<br />
REIFEN: Maxxis Forekaster TR 29 x 2,35<br />
PREIS: 5499 Euro<br />
www.bmc-switzerland.com<br />
Ihr sprecht von einem E-Bike-spezifischen<br />
Hinterbau. Was heißt das?<br />
Das heißt, sämtliche Lager wurden vergrößert,<br />
um den einwirkenden Kräften angemessen<br />
gegenwirken zu können. Dies erhöht<br />
die Torsionssteiffigkeit des gesamten Bikes.<br />
Wenn dieser auch noch wie im Topmodell<br />
aus Carbon ist, verringert sich gleichzeitig<br />
das Gewicht enorm. Ein weiterer Punkt ist<br />
die Kinematik, sie wurde an den Antrieb<br />
eines E-Bikes angepasst und nicht von einem<br />
traditionellen MTB kopiert. Menschliches<br />
Pedalieren und elektronischer Antrieb verschmelzen.<br />
Welche Rolle spielt Carbon?<br />
Dadurch können wir beliebige Formen bauen.<br />
Das Ergebnis ist die perfekte Integration<br />
von Batterie und Motor. Der Tausch der<br />
von außen zugängigen Batterie funktioniert<br />
in Sekunden und ist einzigartig. Außerdem<br />
ist es steifer und spart Gewicht. Die Folge<br />
sind agileres Handling und präziseres Steuerverhalten<br />
bei allen Speedfox AMP.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
WENN<br />
FRAUEN<br />
DEN FLOW<br />
FINDEN<br />
EIN RIESIGER ERFOLG WAR DAS ERSTE<br />
E-MOUNTAINBIKE-WOMEN-CAMP, DAS<br />
SPORTAKTIV, BOSCH UND FLYER RUND<br />
UMS NARZISSEN VITAL RESORT IN<br />
BAD AUSSEE ORGANISIERT HABEN.<br />
Wo gibt es das schon? Eine ganze<br />
Gruppe nur weiblicher Bikerinnen,<br />
die nicht einem Mann hinterherfahren,<br />
sondern auch von einer<br />
starken Frau angeführt werden? Und<br />
die noch dazu die neueste Flyer Uproc<br />
Generation nutzen können? Das sind<br />
die Zutaten des ersten E-Mountainbike-Women-Camps<br />
– gemeinsam<br />
mit der Ausseer Landschaft und den<br />
Vorzügen des Narzissen Vital Resort<br />
eine unschlagbare Kombination. 12<br />
Campteilnehmerinnen und drei Journalistinnen<br />
konnten sich drei Tage lang<br />
dem Thema E-Mountainbike widmen.<br />
Als Coach und Guide stand niemand<br />
Geringerer als Bosch-Markenbotschafterin<br />
Greta Weithaler (siehe rechts) zur<br />
Verfügung.<br />
Nach einem ersten Fahrtechniktraining<br />
mit Tipps zum Bergabfahren,<br />
Bremsen und Lenken ging es am ersten<br />
Tag gemütlich zum Ödensee (30 km),<br />
danach wurden alle beim Fußzeremoniell<br />
im Hotel verwöhnt. Am zweiten<br />
Tag stand die Sarstein-Umrundung am<br />
Plan. Bei leichten Geländepassagen gab<br />
es wieder Tipps von Weithaler. So konnten<br />
die Damen dank der Flyer Uproc<br />
Serie mit Bosch-Antrieb und neuem<br />
E-MTB-Modus den Uphill Flow spüren.<br />
Und der Spaß kam auch nicht zu kurz.<br />
Der dritte Tag führte zur Blaa-Alm, ehe<br />
das Camp gemütlich ausklang. Nicht<br />
nur Weithaler war begeistert: „Drei Tage<br />
mit dem E-Mountainbike die schöne<br />
Fotos: Joachim Gamsjäger<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
„AUF DEN E-MOUNTAINBIKES|<br />
HABEN FRAUEN EINFACH SPASS.|<br />
DAS EMPFINDE ICH ALS|<br />
ZIEMLICH HOHEN WERT.“|<br />
GRETA<br />
WEITHALER<br />
Die 22-jährige Südtirolerin<br />
ist ehemalige MTB-Rennfahrerin<br />
und war in der <strong>Juni</strong>oren-Szene<br />
ein Top-Talent. Jetzt gibt sie<br />
ihre Erfahrung und Begeisterung<br />
bei Coachings weiter<br />
und ist Markenbotschafterin von<br />
Bosch eBike Systems.<br />
„Die Frauen, die ich guide,<br />
sind oft durch ihre Freunde zum<br />
Mountainbiken gekommen<br />
und haben auch schon<br />
Frustrationserfahrungen wegen<br />
Überforderung hinter sich. Das<br />
E-Mountainbike macht ihnen<br />
jetzt einfach Spaß.“<br />
www.bosch-ebike.at<br />
www.sportaktiv.com<br />
Landschaft um den Hallstätter See<br />
befahren, viele Stunden in den Bergen<br />
verbringen und neue Erfahrungen sammeln<br />
– da finden alle Bikerinnen das<br />
Richtige.“ Auch die Teilnehmerinnen<br />
waren euphorisch und haben schon<br />
Tourenwünsche für 2019 besprochen.<br />
Auf einen Kaffee zum Zauner nach Bad<br />
Ischl sollte es demnach auf jeden Fall<br />
auch gehen ...<br />
Stopp bei Greta!<br />
Neben Tipps und Tricks zur<br />
Fahrtechnik standen auch<br />
enspannte Touren auf dem Programm.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
RITTERSCHLAG<br />
MIT STROM<br />
E-BIKES<br />
FÜR KINDER LASSEN DIE KLEINEN MIT<br />
DEN GROSSEN LOCKER MITHALTEN. WAS TAUGEN<br />
DIE KLEINEN ELEKTRO-RÄDER IN DER PRAXIS?<br />
DAZU HABEN WIR DIE JÜNGSTE SPORTAKTIV-<br />
TESTCREW ALLER ZEITEN GEGRÜNDET.<br />
JA, KINDERARBEIT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Anton Lilek<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
„ICH KONNTE SOGAR MIT ONKEL FLO<br />
UM DIE WETTE FAHREN, UND DER IST<br />
EIN SUPER TRIATHLET.“<br />
RAPHAEL (7)<br />
Raphael und der Rest<br />
der Milchbart-Testcrew<br />
hatten jede Menge<br />
Spaß mit dem E-Bike.<br />
Ein giftgrüner Ferrari mit pinker Motorhaube<br />
kann nicht so viel Aufsehen<br />
erregen. Überall, wo das blitzblaue<br />
Rad auftauchte, gab es große Augen und<br />
viele Fragen. Tenor: Was? Kinder-E-Bikes<br />
gibt es auch schon? Nur einige wenige Hersteller<br />
haben Kinder-Modelle mit E-Antrieb<br />
im Programm, große Erfahrungswerte<br />
gibt es noch nicht. In der Theorie sollten<br />
Kinder damit mit den Großen mithalten<br />
können. Aber wie stark ist die Power? Wie<br />
ist das Handling? Kommen die Kids damit<br />
zurecht? Und vor allem: Lernen sie „normales“<br />
Radfahren dann überhaupt noch?<br />
Beim ersten Anblick des Haibike stand<br />
auch unserer Testcrew der Mund offen.<br />
Wow! Frech und aggressiv wie eine kleine<br />
Motocross-Maschine steht das Modell<br />
Hardfour 2.0 da. Mit dem tief hinuntergezogenen<br />
Rahmen, der Federgabel, Scheibenbremsen<br />
und den 24-Zoll-Laufrädern<br />
schaut es ein bisschen aus wie ein Transformer<br />
oder ein anderer Kinder-Superheld.<br />
„8+“ pickt als Altersempfehlung am Rahmen.<br />
Ups, nicht alle der fünf Burschen<br />
halten sich daran. Intuitiv tippen sie sofort<br />
am Display herum, Lichter leuchten, Begeisterung.<br />
Das E-Bike ist – wohl aus Sicherheitsgründen<br />
– etwas gedrosselt und nicht ganz<br />
so stark wie die Modelle für Erwachsene.<br />
Der Yamaha-Motor liefert zwar auch die<br />
übliche Nenndauerleistung von 250 Watt,<br />
aber das maximale Drehmoment wurde von<br />
80 auf 60 Newtonmeter heruntergesetzt.<br />
Anders als bei den E-Bikes für Große (25<br />
km/h), endet die Motorunterstützung der<br />
Kinder-Maschine schon bei 20 km/h. Eine<br />
lahme Ente? Von wegen! Die Kinder haben<br />
ja viel weniger Gewicht. Ein 28-kg-Bürscherl<br />
mit einem 250-Watt-Motor ist wie<br />
ein VW Polo mit einem Monstertruck-V12.<br />
Der Frechdachs<br />
Über einige Wochen haben unsere fünf Tester<br />
das Haibike über Straßen, durchs Gelände<br />
und über Waldwege gescheucht. Vorweg:<br />
Keiner wollte es gerne wieder zurückgeben.<br />
Menno! Wie ein Ritterschlag ist das E-Bike,<br />
denn die Kleinen steigen damit subito in<br />
die Riege der Großen auf. Selbst die niedrigste<br />
Unterstützungsstufe „Eco“ reicht, um<br />
bergauf Radfahrer auf „normalen“ Bikes<br />
zum Schwitzen zu bringen. Die weiteren<br />
Zündstufen „Standard“ und „High“, die<br />
man ganz einfach per Taster am Display ändern<br />
kann (und das haben die Kids schnell<br />
gecheckt), versetzen nebenherhetzende Eltern<br />
ins Renntempo mit Maximalpuls. „Na,<br />
geht nix mehr?“, fragt der kleine Frechdachs<br />
rüber und grinst bis über beide Ohren.<br />
Sorry, keine Luft zum Antworten. „Recht<br />
hast, häng den Papa ab!“, ruft ein Wanderer.<br />
Komisch, den E-Bikenden Kindern fliegen<br />
die Herzen zu.<br />
Nur ein paar Meter schafft man es, bergauf<br />
mit den Kindern mitzuhalten, über längere<br />
Distanzen könnte man den Speed der<br />
Kleinen im Powermodus nie und nimmer<br />
halten. Außer, die 20 km/h sind erreicht,<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
BIKE-NEUHEITEN<br />
VON CONWAY<br />
News zum Conway E-Trailbike kurz<br />
zusammengefasst: Der User hat<br />
die Wahl, 29er- oder MX-Version<br />
beim E-Trailbike.<br />
was selbst bergauf flott passiert, im Flachen<br />
sowieso. Dann entkoppelt der Motor und<br />
man muss mit reiner Muskelkraft treten, was<br />
überraschenderweise auch ganz gut klappt. Das<br />
Bike ist also auch ein richtig gutes Fahrrad.<br />
Der Akku? Der hat wie bei den Großen 400<br />
Wh und scheint aufgrund des geringen Gewichtes<br />
der Kinder ewig zu halten. Bei einem<br />
Drittel des Gewichtes geschätzt vermutlich drei<br />
Mal so lang wie bei einem Erwachsenen.<br />
Die WE MAKE ENDURO SERIE<br />
von Conway (WME) bekommt<br />
Zuwachs. Serienmäßig kommt eine<br />
E-Bike-Modellreihe mit 29 Zoll und<br />
eine MX-Version. Mittels Flip-Chip,<br />
der am oberen Ende der Sitzstreben<br />
integriert ist, kann die Geometrie<br />
(Lenkwinkel, Tretlagerhöhe) auf die<br />
unterschiedlichen Laufradgrößen<br />
angepasst werden. Grundsätzlich<br />
ordnet man die 29er-Version mehr<br />
in die Trail- und die MX mehr in die<br />
All-Mountain-Kategorie ein. Es wird<br />
zwei Modelle in der MX-Variante und<br />
drei in der 29er-Versionen geben.<br />
Bei den neuen Trail-Fullys setzt<br />
Conway auf Fox-Dämpfer mit 140<br />
mm vorne und hinten. Für mehr<br />
Platz der größeren Laufräder wächst<br />
die Kettenstrebe auf 450 mm. Gebremst<br />
wird mit 200-mm-Scheiben<br />
vorne und hinten und für mehr Bodenfreiheit<br />
beim Pedalieren kommen<br />
165-mm-Kurbeln zum Einsatz. Nützliches<br />
Detail: Mit einem integrierten<br />
Schutzblech über dem Dämpfer wird<br />
dieser gut vor Schmutz geschützt.<br />
Der Einstiegspreis wird bei 4000<br />
Euro liegen.<br />
CONWAY BIKES<br />
info@conway-bikes.de<br />
www.conway-bikes.de<br />
Foto: Conway<br />
Muss das sein?<br />
Nein, nicht alles war Eitel, Watt und Sonnenschein<br />
und klarerweise gab es auch kritische<br />
Stimmen und Zurufe. Müssen gesunde, starke<br />
Kinder jetzt auch schon elektrisch Radfahren?<br />
Wohin soll das führen? Nein, müssen sie natürlich<br />
nicht, werden sie in der breiten Masse<br />
wohl nicht, dazu sind auch die Anschaffungskosten<br />
derzeit noch nicht massenkompatibel<br />
(Testrad 1999 Euro). Die Gefahr, dass kommende<br />
Generationen in einer völligen E-Mobility-Welt<br />
nur noch mit E-Bikes radeln, altmodische<br />
Kinder-Drathesel aussterben und selbst<br />
Laufräder und Babyroller elektrisch funktionieren,<br />
kann kein Teufel an die Wand malen.<br />
Fakt ist, die Kinder bekommen mit dem<br />
E-Bike richtig Lust aufs Biken, haben eine<br />
Riesenhetz, rasen hundert Runden ums Haus,<br />
driften, springen und fahren sogar im Regen.<br />
Sie machen Ausflüge mit, bei denen sie sonst<br />
zu Hause bleiben würden. Die ganze Familie<br />
kann gemeinsam biken, selbst steile Strecken<br />
sind möglich. Und wetten, den Eltern geht<br />
vorher der Saft aus?<br />
Schwerer Brummer<br />
In der Praxis wurde bei unserer Burschenbande<br />
aber auch eines sofort schlagend: Das Bike<br />
ist sauschwer! 19,9 kg sind ein Hammer für<br />
einen, der selbst kaum mehr auf die Waage<br />
bringt. Wie würde ein Erwachsener mit einem<br />
70- oder 80-kg-Rad hantieren? Wohl wie mit<br />
einem Moped. Und so hat auch unsere Testcrew<br />
beim Schieben, Halten, Umdrehen so<br />
manchen „Stern“ gerissen. Einmal kam der<br />
zarte Testpilot auf rutschigem Terrain unter<br />
dem Rad zu liegen, er wäre ohne Hilfe nicht<br />
mehr hochgekommen. Auch das Bremsen bergab<br />
war eine Challenge, das 20-kg-Bike schiebt<br />
HAIBIKE SDURO<br />
HARDFOUR 2.0<br />
LAUFRADGRÖSSE 24 ZOLL<br />
ALU-RAHMEN MIT<br />
63-MM-FEDERGABEL<br />
YAMAHA-PW-ANTRIEB<br />
(LIMITIERT AUF 60 STATT 80<br />
NEWTONMETER<br />
UND NUR BIS 20 KM/H)<br />
YAMAHA-AKKU MIT<br />
400 WH MIT YAMAHA-<br />
LED-DISPLAY (MOTOR UND<br />
AKKU HABEN 6,4 KG)<br />
9-GANG-SHIMANO-<br />
SCHALTUNG, 160 MM-<br />
SCHEIBENBREMSEN,<br />
SCHWALBE-REIFEN<br />
19,9 KG, UVP € 1999,–<br />
Fotos: Anton Lilek<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
„AUCH FÜR ANFÄNGER IST<br />
DAS RAD GUT UND MACHT<br />
VIEL SPASS. LEIDER IST ES<br />
ZIEMLICH SCHWER.“<br />
FELIX (11)<br />
„DAS AUFSTEIGEN WAR<br />
SCHWIERIGER ALS<br />
BEI MEINEM BIKE.<br />
ABER DANN<br />
GING ES AB IM<br />
HIGH-MODUS.“<br />
MARIUS (6)<br />
„BERGAUF<br />
MUSSTE ICH<br />
AUF MEINEN PAPA<br />
WARTEN, DAS WAR<br />
ECHT LUSTIG.“<br />
MARTIN (7)<br />
„VOLL SUPER,<br />
BESONDERS<br />
GUT GEFALLEN<br />
HAT MIR DIE<br />
LEISTUNGSSTÄRKE<br />
DES MOTORS.“<br />
MORITZ (13)<br />
ganz schön an. Unsere älteren Testpiloten hatten<br />
damit aber schon keine Probleme mehr.<br />
Fazit: Zu guter Letzt mussten wir unserer<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Testcrew das Rad fast entreißen<br />
und es unter Protest und Tränen wieder in den<br />
Lieferkarton packen. Die Kids verschmerzen<br />
es. Sie rasen längst wieder mit ihren normalen<br />
Kinderbikes durch die Pampa und träumen<br />
davon, Papa und Mama bald wieder einmal<br />
kräftig abzuhängen.<br />
BRILLE<br />
AVENGER / BSG-57
RADTOUR?<br />
SPITZE!<br />
Mit Kindern gemeinsam auf Radausflug<br />
gehen: Ja, das funktioniert! Marcus Ihlenfeld<br />
vom heimischen Kinderrad- Spezialisten<br />
WOOM Bikes weiß, worauf es ankommt.<br />
Ab drei können Kinder im Schnitt<br />
das richtige Fahrradfahren erlernen.<br />
Und ab etwa vier, fünf<br />
Jahren kann man auch erstmals schon<br />
– altersgerecht – an kleine Ausflüge mit<br />
dem selbst radelnden Nachwuchs denken.<br />
„Wichtig ist, dass die Basics wie das<br />
Bremsen und das Balancehalten gut ausgebildet<br />
sind“, sagt Marcus Ihlenfeld.<br />
Ihlenfeld entwirft und produziert<br />
gemeinsam mit Christian Bezdeka nicht<br />
nur die Woom-Kinderräder, sondern<br />
ist selbst auch mit seinen Kindern regelmäßig<br />
unterwegs. Diese acht Tipps<br />
gibt er allen für die ersten echten Eltern-Kind-Radtouren<br />
mit selbst radelnden<br />
Kids mit auf den Weg.<br />
KLEIN PLANEN<br />
Die erste Tour sollte wirklich<br />
überschaubar sein – und auch,<br />
wenn man schon Erfahrung mit<br />
gemeinsamen Ausflügen hat, gilt:<br />
Nicht jedes Mal sind Kinder gleich<br />
gut drauf. Lieber kürzere Touren<br />
planen und wenn es passt verlängern.<br />
Und: Es motiviert sie, wenn<br />
Kinder in die Planung mit eingebunden<br />
sind.<br />
MOTIVIERENDE ZIELE<br />
Keine Zeit- oder gar Kilometerleistung<br />
vornehmen. „Kinder sollten die<br />
Radtour nicht als Sportveranstaltung<br />
wahrnehmen, sondern als Mittel<br />
zum Zweck: Spaß am Radfahren zu<br />
haben“, formuliert es Marcus Ihlenfeld.<br />
Kleine Zwischenstopps sollten<br />
so oft eingebaut werden, wie es etwas<br />
Interessantes am Wegesrand oder in<br />
der Natur zu entdecken gibt. Und<br />
am Ende sollte ein echtes Highlight<br />
warten – Spielplatzbesuch, Eis essen,<br />
Kletterpark, der Badesee ...<br />
SATTEL HÖHER STELLEN<br />
Anders als beim Herumpflügen im Garten, sitzt<br />
es sich auf längeren Touren effizienter, wenn<br />
die Sattelposition etwas höher ist. „Den Sattel<br />
schrittweise höher stellen, bis nur noch ein<br />
leichter Knick im Kniegelenk sichtbar ist und<br />
nur noch die Zehenspitzen den Boden erreichen“,<br />
empfiehlt Ihlenfeld. Ein gutes Balancegefühl<br />
ist dafür freilich Voraussetzung. Dieses<br />
kann man mit den Kids üben – Tipps dazu<br />
stehen unter dem Punkt „Radfahren“ auf<br />
www.woombikes.com.<br />
AUSRÜSTUNG<br />
Logisch: Nur mit Helm fahren (das ist<br />
bis zwölf auch gesetzlich vorgeschrieben).<br />
„Auch Bikehandschuhe für Kinder sind gut,<br />
um die Hände bei einem Sturz zu schützen.“<br />
Genügend Wasser und Verpflegung<br />
kommen in den Rucksack, ebenso wie ein<br />
Pullover oder eine Regenjacke: Kinder frieren<br />
leichter als Erwachsene. Flickzeug, eine<br />
kleine Pumpe und ein Multitool sollten zur<br />
Selbsthilfe bei kleinen Defekten dabei sein.<br />
Und: ein Handy für Notfälle.<br />
ANZEIGE / Fotos: Woom Bikes<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
MARCUS<br />
IHLENFELD<br />
ist Gründer und CEO von<br />
WOOM Bikes in Klosterneuburg<br />
(NÖ).<br />
Als Vater war Ihlenfeld<br />
selbst auf der Suche nach<br />
dem idealen Kinderrad. Als<br />
er dieses am Markt nicht<br />
fand, gründete er mit Christian<br />
Bezdeka WOOM Bikes<br />
und entwickelte innerhalb<br />
von sechs Jahren sechs<br />
Rad-Modelle für Kids zwischen<br />
1,5 und 14 Jahren.<br />
Die sechs Räder tragen<br />
die Namen „Woom 1“ bis<br />
„Woom 6“.<br />
www.woombikes.com<br />
KINDER BESTIMMEN DAS TEMPO<br />
„Ein Schlüssel zur erfolgreichen Radtour ist, dass Kinder<br />
die Geschwindigkeit vorgeben“, sagt Ihlenfeld. Ideal sind<br />
zwei Erwachsene als Begleiter – einer fährt vorn, einer<br />
hinten, Kids dazwischen. Fährt man mit Kindern allein,<br />
gilt: Im Normalfall Kinder vorfahren lassen, von hinten<br />
die Situation überwachen und im Notfall per Zuruf eingreifen.<br />
Nur an kniffligen Stellen fährt der Erwachsene<br />
vorn, das Kind unmittelbar dahinter.<br />
NUR IM NOTFALL AUF DER STRASSE<br />
In den Städten wie am Land gibt es in der<br />
Regel gut ausgebaute Radwegenetze – und<br />
die sollte man unbedingt bevorzugen. „Wir<br />
von Woom Bikes vertreten die Meinung, dass<br />
Kinder bis 12 möglichst nicht auf der Straße,<br />
bzw. auf der gleichen Fahrbahn wie Autos<br />
unterwegs sein sollten. Wo immer es geht,<br />
Alternativen vorziehen.“<br />
FREUNDE MITNEHMEN<br />
Zwei Familien mit etwa gleichaltrigen<br />
Kindern, die sich gut verstehen,<br />
sind für den Nachwuchs ein<br />
Top-Motivationsfaktor. Zumindest<br />
ab dem Volksschulalter. Wenn es<br />
sich einrichten lässt, also gemeinsam<br />
auf Tour gehen.<br />
ESSEN UND TRINKEN<br />
Kinder benötigen öfter eine Trinkpause<br />
als Erwachsene. Die Jause ist auch ein<br />
guter Motivator, besonders, wenn man<br />
daheim das Weckerl gemeinsam gerichtet<br />
hat. Für die Jausenpause einen schönen<br />
Platz in der Natur aussuchen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
Die fünf Gringos stehen bereit. Unter<br />
den Hutkrempen ihrer Helme blitzt<br />
Entschlossenheit aus den Augen,<br />
Mut und, ja, auch ein Hauch Verwegenheit.<br />
Die Pferde sind gesattelt,<br />
bereit fürs Duell. Der Gegner heißt<br />
Wellenbahn und Steilkurve. Wenige Sekunden<br />
später merken die Greenhorns,<br />
dass etwas weniger Verwegenheit und etwas<br />
mehr Beherrschung besser gewesen<br />
wäre. Radbeherrschung nämlich.<br />
Wir stehen im Anfängerparcours der<br />
Schöckl Trail Area am Fuße des legendären<br />
Grazer Schöckls. Dort werden<br />
nicht nur die Puch G auf Geländetauglichkeit<br />
getestet, sondern auch viele<br />
Mountainbiker bei diversesten Vergnügungen<br />
(siehe Renntermine) – und<br />
heute eben wir. Unser Coach Michael<br />
Gölles kann sich ein Grinsen kaum verkneifen,<br />
feuert uns aber an. Der Erste<br />
trifft den Anlieger nicht richtig, der<br />
Zweite schießt aus der Kurve, der Dritte<br />
hoppelt über die Wellen. Keiner schafft<br />
die Übung auf Anhieb, na bravo. Die<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Redaktion ist ausgerückt,<br />
um (teils) erste Bikepark-Erfahrungen zu<br />
sammeln und macht zumindest in der<br />
ersten Runde nicht die beste Figur. Was<br />
braucht es, um sich als Mountainbiker<br />
in einen Bikepark zu trauen? Und was<br />
ist ein Bikepark überhaupt?<br />
GÖ<br />
UND DIE GRINGOS<br />
WER TRAUT SICH IN DEN BIKEPARK? WAS MUSS|<br />
MAN KÖNNEN?|EIN SPORTLICHER|<br />
BETRIEBSAUSFLUG|DER SPORTAKTIV-REDAKTION|<br />
AUF|DEN|STRECKEN DER SCHÖCKL TRAIL|<br />
AREA IN ST. RADEGUND BEI GRAZ.|<br />
TEXT: CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Perfekter Coach<br />
Ein Bikepark ist eine Anlage, im Idealfall<br />
ein ganzer Berg, wo Strecken nur<br />
für Mountainbiker angelegt sind. Keine<br />
Forststraßen, sondern schmale Trails<br />
berg ab, oft mit Steilkurven und künstlichen<br />
Hindernissen. Bergauf geht’s<br />
mit Gondel oder Sessellift. Durch den<br />
E-Bike-Boom entstehen aber auch schon<br />
Bikeparks mit sogenannten „Uphill-Flow-<br />
Strecken“. Wir fahren nur bergab und<br />
haben uns als Instruktor einen idealen<br />
Mann angelacht: Michael „Gö“ Gölles,<br />
Sportwissenschafter, Ex-Downhill-Staatsmeister<br />
und Hausherr am Schöckl. Seine<br />
beruhigende Einschätzung: „Man kann im<br />
Bikepark auch bei null beginnen, im Prinzip<br />
ist keinerlei Vorkenntnis nötig.“<br />
Unsere Fünfergruppe ist breit aufgefächert:<br />
Vom Bike-Anfänger über Mutig-Motivierte<br />
bis hin zu Normal-Bikern<br />
ohne Bikepark-Erfahrung. Leihbikes<br />
werden ausgegeben, Knieschützer aufs<br />
Knie, Helme aufs Hirn, fertig. Wir beginnen<br />
unseren Kurs auf einem derzeit<br />
so modernen „Pumptrack“, früher hätte<br />
man BMX-Bahn gesagt. Zwei erhöhte<br />
Anliegerkurven links und rechts, dazwischen<br />
ein paar gleichmäßige Wellen.<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dort (siehe oben) werden uns die ersten<br />
Grenzen aufgezeigt und unser Coach ist<br />
am Wort. „Mountainbiken ist im Gelände<br />
eine Schwungsportart“, sagt Gölles, „es<br />
geht darum, möglichst viel Schwung und<br />
Speed zu generieren.“ Sagt’s, setzt sich auf<br />
sein Bike und fährt los. Erster Anlieger, mit<br />
Pumpbewegungen über die Wellen, zweiter<br />
Anlieger, das Tempo wird höher, Wellen,<br />
fertig. Auf der kleinen 30-Meter-Bahn<br />
hat er kein einziges Mal getreten und nur<br />
über Körperbewegungen den Schwung<br />
und Speed gehalten. Erstaunlich. „Es ist<br />
ähnlich wie beim Skifahren“, bekommen<br />
wir vom Meister nun Tipps zur Grundhaltung.<br />
„Du musst zentral am Bike stehen.<br />
Früher ging man mit dem Gewicht nach<br />
hinten, bei den modernen 29er-Bikes und<br />
Enduros ist das nicht mehr nötig.“ Und<br />
siehe da, es klappt schon ein wenig besser.<br />
In den Anliegern sollen wir den Lenker<br />
auf der Kurven-Innenseite nach unten<br />
drücken und über die Pedale Druck auf<br />
den Hinterreifen aufbauen. Klingt einfach,<br />
ist es aber nicht. Bei Sandra, Klaus,<br />
Arnold, Christof und Christoph fließen<br />
erste Schweißtropfen. Das Training wird<br />
auf einem flachen und kurzen Anliegerkurs<br />
fortgesetzt, wir versuchen, unsere Räder<br />
über Körperbewegungen zu steuern und zu<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
Andächtig lauscht die<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Bikergang<br />
der Fahrtechnik-Predigt<br />
von Coach Michael<br />
Gölles (links).<br />
CONTRAIL<br />
NICHT<br />
FÜR TEER<br />
GEFEDERT.<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
bergamont.com<br />
,,BIKEN<br />
IST WIE<br />
SKIFAHREN.<br />
DU MUSST<br />
ZENTRAL<br />
DRAUF-<br />
STEHEN.“<br />
beschleunigen. Das Tempo muss man als<br />
wenig atemberaubend beschreiben. „Super,<br />
schaut cool aus“, pusht uns Gölles. Sagt der<br />
die Wahrheit? Wertvolle Tipps gibt es zum<br />
Bremsen („Immer vor dem Hindernis“)<br />
und zur Blickführung. „Beim Fahren nicht<br />
auf den Vorderreifen starren und nicht auf<br />
das Hindernis, sondern dorthin, wo du<br />
hinfahren willst, ein paar Meter nach vorne,<br />
raus aus der Kurve. Viele technische Fehler<br />
könnte man vermeiden, wenn die Blickführung<br />
besser wäre.“ Diese BMX- und<br />
Downhill-Techniken machen natürlich keine<br />
Bike-Stars aus uns, aber jeder merkt ein<br />
paar Verbesserungen am Stil, das Vertrauen<br />
wächst. Übertreibt man frech beim Tempo,<br />
bekommt man sofort die Rechnung präsentiert<br />
und schafft die nächste Kurve nicht.<br />
Vollbremsung.<br />
Coach Gölles bleibt bei den Basics und<br />
das ist gut so. „Man kann nicht viele Dinge<br />
gleichzeitig beachten und erlernen. Das<br />
sind viele kleine Schritte.“ Dort, wo wir<br />
gerade üben, fahren sonst Kinder. „Die<br />
Kinder lernen hier Bike-Beherrschung und<br />
spielerisches Handling. Es geht immer um<br />
den Spaß und die Freude an der Bewegung.<br />
Und als positiver Nebenaspekt steigt bei<br />
Eltern und Verwandten auch die Akzeptanz<br />
für das Mountainbiken“, freut sich Gölles.
MTB-KALENDER<br />
Der <strong>SPORTaktiv</strong>-Truppe hat es im<br />
Bikepark riesigenspaß gemacht und wir<br />
hätten noch stundenlang an den Basics<br />
feilen können. Ein etwas voreiliger, aber<br />
hochmotivierter Trip per Gondel hinauf<br />
auf die Könner-Trails brachte uns<br />
dann abrupt in Wurzelfelder, Felspassagen,<br />
Drops und steile Serpentinen.<br />
Jössas! „Immer schön den Schwung<br />
mitnehmen“, rät der vorauszischende<br />
Gölles, während wir die Bremsanker<br />
auswerfen. Da sind wir wieder sehr<br />
schnell an den Grenzen unserer neuen<br />
Fähigkeiten angelangt. Luft nach oben,<br />
die fünf Gringos bleiben dran.<br />
23./24. JUNI:<br />
ENDURO GRADEC AM<br />
SCHÖCKL MIT<br />
ENDURO-STAATS -<br />
MEISTERSCHAFT<br />
UND CENTRAL<br />
EUROPEAN ENDURO<br />
26. BIS 29. JULI:<br />
CROSS-COUNTRY-EM<br />
DER MASTERS,<br />
JUNIOREN UND U23<br />
IN STATTEGG MIT<br />
ELIMINATOR-EM-<br />
UND WELTCUP-<br />
RENNEN IN<br />
DER GRAZER<br />
INNENSTADT<br />
IM LAND DER TAUSEND HÜGEL<br />
Der traditionelle Mountainbike-Marathon<br />
„Bike the Bugles“ findet heuer am 26. August statt.<br />
NIEDERÖSTERREICH. Schon zum 24. Mal findet heuer<br />
der traditionelle MTB-Marathon „Bike the Bugles“<br />
statt. Am 26. August ist der Renntag in der Buckligen<br />
Welt rund um Krumbach, der Bewerb ab 10 Uhr<br />
bildet wieder den Abschluss der heimischen Rennserie<br />
Centurion Mountainbike Challenge. Drei Distanzen<br />
stehen zur Wahl: 16 km (600 hm, auch mit E-Bike!),<br />
32 km (1200 hm) und 68 km (2200 hm). Wer sich auf<br />
die knackigen Anstiege vorbereiten will, kann am 19.<br />
August um 9 Uhr zur offiziellen Streckenbesichtigung<br />
kommen. www.bikethebugles.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
BOLLÉ: PERFORMANCE<br />
TRIFFT STYLE<br />
Der Name Bollé steht im Radsport für<br />
Helme und Brillen, die beste Performance<br />
und einen coolen Style bieten. Ermöglicht<br />
wird das auch durch die Kooperation mit<br />
namhaften Athleten, die ihre Ideen einbringen<br />
und für noch bessere Produkte sorgen.<br />
Aktuell arbeitet die französische Marke<br />
zum Beispiel mit dem UCI-Team AG2R La<br />
Mondiale zusammen. Hier stellen wir zwei<br />
Rennrad-Top-Neuheiten der Saison vor.<br />
BOLLÉ<br />
Alles zu den Helmen<br />
und Brillen der<br />
<strong>2018</strong>er-Kollektion<br />
von Bollé auf:<br />
www.bolle.com<br />
THE ONE ROAD PREMIUM:<br />
Perfekt belüftet oder aerodynamisch<br />
optimiert – dank<br />
der Aero Caps hast du die<br />
Wahl. UVP: € 149,99<br />
AEROMAX:<br />
Maximaler Komfort,<br />
riesiges Sichtfeld.<br />
Die Brille kann<br />
optisch verglast<br />
werden.<br />
UVP: € 149,99<br />
ANZEIGE / Fotos: Bollé, (c) Stéphane Candé<br />
DAS E-BIKE<br />
FÄHRT MIT<br />
(E-)Bikes zu transportieren,<br />
war nie komfortabler,<br />
als mit dem ATERA Strada<br />
E-Bike M-Träger.<br />
Dieser Anhängerkupplungsträger hat<br />
Testsieger-Gene! Was beim ATERA<br />
Strada E-Bike M gleich auffällt, ist der<br />
große Abstand von 23 cm zwischen den<br />
beiden Bikes, was das Beladen extra<br />
komfortabel macht. Perfekt, um zwei<br />
E-Bikes zu transportieren. Reifen bis 2,4<br />
Zoll Breite passen in die serienmäßigen<br />
Schienen, für noch größere Breiten<br />
greift man einfach zum Zubehör.<br />
Die ATERA-Kompetenz im Bike-Transport<br />
merkt man an der Wheel Protection<br />
und Frame Protection: Die Befestigung<br />
hält die Bikes am Laufrad und<br />
am Rahmen extrem fest und zugleich<br />
besonders materialschonend. Träger wie<br />
auch Bikes sind diebstahlgeschützt. Super:<br />
Die Komfort-Klappmechanik, die<br />
den schnellen Zugang zum Kofferraum<br />
auch mit montierten Rädern erlaubt.<br />
Mehr schlaue Biketransport-Lösungen:<br />
www.atera.de<br />
ANZEIGE / Foto: Atera<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZUR PRAXIS<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
VÖLLIG|<br />
ABGEFAHREN|<br />
AUS UNSERER TECHNIKSERIE, PART III.<br />
MOUNTAINBIKER SENKEN VOR BERGAB-PASSAGEN GERNE DEN<br />
SATTEL AB, UM MEHR BEWEGUNGSFREIHEIT ZU HABEN.<br />
„ABSENKBARE SATTELSTÜTZEN“ SIND DIE BESTE<br />
BIKE-INNOVATION DER LETZTEN JAHRE UND SORGEN<br />
FÜR FAHRSPASS UND FLOW. WIE FUNKTIONIEREN SIE?<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Zuerst war viel Unverständnis: Wer<br />
beim Mountainbiken nicht die zehn<br />
Sekunden Zeit hat, stehenzubleiben<br />
und die Sattelstütze von Hand wieder<br />
raus oder reinzuschieben, soll zu Hause<br />
bleiben und sein stressiges Leben weiterführen.<br />
Dachte man noch. Dann kam<br />
es schleichend. Erst hatte einer in der<br />
Gruppe so eine neumoderne Dropper<br />
Seat Post, dann ein zweiter, dritter. Aus<br />
der Minderheit wurde die Mehrheit.<br />
Beängstigend, wie bei Ionescos Nashörnern.<br />
Und dann erkennt man plötzlich den<br />
Vorteil. Und den Nachteil, den man<br />
selbst ohne so eine Teleskopsattelstütze<br />
hat. Während die meisten nur den Hebel<br />
am Lenker bedienen müssen und<br />
ohne Stopp weiterradeln, muss man<br />
selbst – und wenn es nur diese zehn<br />
Sekunden sind – stehen bleiben und<br />
die Sattelstütze händisch per Schnellspanner,<br />
im Extremfall mit Inbus, verstellen.<br />
Mühsam, lästig.<br />
Dreck, Dunkelheit und ein unbekannter<br />
Streckenverlauf können das<br />
Vorhaben noch erschweren. Danach die<br />
richtige Position der Sattelhöhe zum<br />
Treten wieder zu finden, ist ebenfalls<br />
nicht immer einfach. Währenddessen<br />
schnellt bei den Herrschaften mit<br />
Dropper Post das Sitzgestell wie von<br />
Geisterhand wieder in die perfekte Position<br />
und sie radeln davon.<br />
Um den Sattel abzusenken, muss<br />
man sein Körpergewicht kurz aber<br />
sehr betont auf den Sattel drücken<br />
und gleichzeitig mit der Hand den Hebel<br />
am Lenker bedienen, der die Mechanik<br />
freigibt. Früher funktionierte<br />
das per Seilzug (ähnlich dem Schaltoder<br />
BremssseiI), mittlerweile erfolgt<br />
das in der Regel bei den Stützen<br />
um Marktführer Rock Shox und Co.<br />
hydraulisch. In Zukunft könnte ein<br />
Funksignal das Kabel ablösen, Magura<br />
hat mit der Vyron Elect ein erstes<br />
Produkt am Markt. BMC und Eightpins<br />
(Liteville) haben auch innovative<br />
Lösungen.<br />
Bei den Stützen fährt der Sattel nicht<br />
auf Anschlag in den Rahmen, sondern<br />
einen genau festgelegten Hub,<br />
im Normalfall zwischen 100 und 170<br />
mm (Standard ist 125 bis 150). Einige<br />
Stützen (z. B. von Kind Shock) verzichten<br />
auf die Anlenkung per Kabel,<br />
sie kann man mit einem kurzen Hebel<br />
unter dem Sattel aktivieren.<br />
Um den Sattel nach oben zu beordern,<br />
drückt man wieder den Hebel,<br />
hebt den Hintern und durch die Luftkammer<br />
in der Stütze fährt der Sattel<br />
in die Ausgangsposition. Bei<br />
Tagestouren auf Trails wird diese<br />
Funktion wohl 20 bis 40 Mal genutzt.<br />
Die Teleskopstützen sind etwa 300<br />
Gramm schwerer als herkömmliche<br />
Stützen, doch das Mehrgewicht und<br />
die Kosten (130 bis 550 Euro) sind es<br />
allemal wert. Die vor Jahren hohe<br />
Defektanfälligkeit hat sich stark<br />
gebessert, mittlerweile sind Dropper<br />
Seat Posts an hochwertigen Mountainbike-Fullys<br />
(teilweise auch Hardtails)<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
SPORTAKTIV & SCHLADMING-DACHSTEIN LADEN EIN ...<br />
DER<br />
HIT FÜR<br />
BIKER UND<br />
HIKER<br />
DIE TOURISMUSREGION<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
UND SPORTAKTIV BIETEN AN:<br />
„BIKE & HIKE“ MIT<br />
NATURGENUSS UND<br />
HÜTTENKULINARIK FÜR<br />
RADFAHRER UND<br />
WANDERER.<br />
Das steirische Ennstal eignet sich<br />
perfekt fürs Mountainbiken<br />
und Wandern. Dass man diese<br />
zwei Sportarten optimal kombinieren<br />
kann, hat man in der Region Schladming-Dachstein<br />
erkannt. Auf gut<br />
Obersteirisch heißt das „Bike & Hike“.<br />
Die Idee dahinter ist naheliegend. Bei<br />
der Anfahrt zu den Wanderungen kann<br />
man Forststraßen und Auffahrten zeitsparend<br />
mit dem Bike bewältigen. Die<br />
konkrete Umsetzung der Idee erschließt<br />
das volle Potenzial, denn im Ennstal hat<br />
man dabei auch die Vorzüge der e-Bikes<br />
eingebunden. Mit einheimischen Bikern<br />
wurden ausgeschilderte Touren entwickelt<br />
(insgesamt 930 Kilometer Radrouten<br />
mit 25.000 Höhenmetern).<br />
Radeln und Laden<br />
Eine Besonderheit sind die 24 neuen<br />
„Bike & Hike“ Stationen quer über die<br />
Fotos: Höflehner, Rose Bikes, Raffalt, Schwaigerhof<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE BIKE-HOTELS<br />
Hotel Sonnschupfer***S<br />
Alpenhotel Neuwirt****<br />
Alpenhotel<br />
Waldfrieden****<br />
Hotel Schwaigerhof****S<br />
Hotel Schütterhof****<br />
Hotel Restaurant Zirngast***<br />
TUI BLUE PULSE Hotel<br />
Hotel Die Barbara am WM<br />
Park Planai****<br />
Natur- & Wellnesshotel<br />
Höflehner****S<br />
Hotel Hartweger****<br />
Hotel Mitterhofer****<br />
Hotel Annelies****<br />
Traumhafte<br />
Kulisse und<br />
entspannte<br />
Unterkünfte sind<br />
der Trumpf in der<br />
Region Schladming-Dachstein.<br />
Berge der Region. Dort kann man das<br />
Bike abgeben und die Wanderung per<br />
Pedes starten. Das e-Bike wird in der<br />
Zwischenzeit auf den Hütten aufgeladen.<br />
20 der Stationen sind mit Ladegeräten<br />
der Firma Bosch ausgestattet.<br />
Nach der Wanderung muss man nicht<br />
mit dem Auto ins Tal und in die Unterkunft<br />
rattern, sondern kann die aktive<br />
Zeit im Sattel des (e-)Bikes fortsetzen.<br />
Auch die Umwelt sagt Danke.<br />
PACKAGE<br />
DAS ANGEBOT<br />
5 TAGE/4 NÄCHTE<br />
27. JUNI–1. JULI <strong>2018</strong><br />
AB 239 €/PERSON<br />
BIKE.SCHLADMING-DACHSTEIN.AT<br />
In Kooperation mit den ausgewiesenen<br />
Bike-Hotels Schladming-Dachstein<br />
bietet <strong>SPORTaktiv</strong> tolle Paketlösungen<br />
für unsere Leser an: Vom 27. <strong>Juni</strong> bis 1.<br />
Juli <strong>2018</strong> steigt das <strong>SPORTaktiv</strong>- und<br />
„Bike & Hike“-Genusstouren-Weekend<br />
(siehe Infos rechts). In den Paketen<br />
(ab 239 Euro) inkludiert sind geführte<br />
Touren, ein e-Bike-Test, Bike-Techniktrainings<br />
und tolle Willkommensgeschenke.<br />
• 27. <strong>Juni</strong>–1. Juli <strong>2018</strong><br />
• 4 Übernachtungen im<br />
Hotel deiner Wahl<br />
• 2 geführte „Bike & Hike“ Touren<br />
• E-Bike-Almentour, kulinarische<br />
Schmankerl inklusive<br />
• Teste die neuesten e-Bikes<br />
von Ghost und Lapierre<br />
• Bike-Grundlagen<br />
Techniktraining<br />
• Camelbak-Trinkflasche, Sonnnenbrille<br />
& ein <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Headband von BUFF®<br />
URLAUBSREGION<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
BAD KLEINKIRCHHEIM & <strong>SPORTaktiv</strong> LADEN EIN<br />
DAS SPORTAKTIV-<br />
BIKE-FLOW-CAMP<br />
20. bis 23. September <strong>2018</strong><br />
in Feld am See, Kärnten<br />
3 Nächte mit Verwöhnpension im Doppelzimmer;<br />
nach Wahl im Vier-Sterne- Superior-<strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Hotel „Brennseehof“ in Feld am See; oder als<br />
noch günstigere Variante in der nebenan gelegenen<br />
Sportpension „Seehof“<br />
Frühstück, Mittag- und Abendessen auch für<br />
die Sportpensions-Gäste im „Brennseehof“<br />
Begleitung und Betreuung durch Profi-Guides<br />
der Sportschule Krainer<br />
als Geschenk: ein BUFF-<strong>SPORTaktiv</strong>- Headband<br />
und eine Dose Panaceo<br />
optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by Nürnberger-Versicherung<br />
für die Dauer des Camps<br />
CAMPLEITUNG<br />
Sportschule Krainer<br />
(www.sportschule.at)<br />
PROGRAMM<br />
3 geführte Mountainbike-Tages touren<br />
mit hohem Singletrail anteil in den<br />
Nockbergen (in drei Leistungsgruppen)<br />
Fahrtechniktipps von den Profi-Guides<br />
Testmöglichkeit von Hardtails und Fullys<br />
ZIELGRUPPE<br />
aktive Mountainbiker<br />
(Hobbyfahrer & ambitionierte Biker)<br />
TEILNEHMER<br />
maximal 25<br />
ANMELDUNG<br />
Direkt (und rasch) beim<br />
Hotel „Brennseehof“ buchen –<br />
die ersten 25 kommen zum Zug!<br />
Hotel „Brennseehof“<br />
Seestraße 19, 9544 Feld am See<br />
Tel.: +43 (0) 42 46/24 95<br />
E-Mail: hotel@brennseehof.com<br />
Web: www.brennseehof.com<br />
DEINE GESCHENKE<br />
Ein BUFF-SPORT aktiv-Headband, eine<br />
Dose Natur- Medizinprodukt von Panaceo<br />
und das Ultrasun SPF 30 Sports Gel.<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
ike-flow camp<br />
www.sportaktiv.com<br />
Fotos: Region Bad Kleinkirchheim (c) Mathias Prägant<br />
DAS ANGEBOT:|<br />
4 TAGE/3 NÄCHTE|<br />
MIT 3 GEFÜHRTEN|<br />
MOUNTAINBIKE-TOUREN |<br />
AB € 364,–|<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Hotel „Brennseehof“ und Sportpension „Seehof“<br />
in Feld am See. Von dort starten wir in die Region<br />
Bad Kleinkirchheim.<br />
Spezialpreise fürs exklusive Camp:<br />
€ 394,– (**** S Hotel Brennseehof) oder<br />
€ 364,– (Sportpension Seehof)<br />
Aufpreis für Einzelzimmer: jew. € 45,–.<br />
Es gelten die allg. Geschäftsbedingungen der<br />
Hotellerie (AGBH 2006).<br />
Die Region Bad Kleinkirchheim in den Kärntner<br />
Nockbergen bietet beste Voraussetzungen,<br />
den Flow mit dem Mountainbike zu spüren.<br />
Hier entdecken Biker ihren ganz persönlichen Sonnenschein-Moment.<br />
Seit mehr als 20 Jahren steht das Bikekonzept<br />
„nock/bike“ für Qualität und genussvolles Biken<br />
zwischen Thermen, Bergen und See. Zwischen dem<br />
Familien-Sportdorf Feld am See und dem Thermenort<br />
Bad Kleinkirchheim schlängeln sich rund 750<br />
Kilometer an Strecken behutsam durch die sanfte<br />
Alpinwelt. Die Touren führen bis auf 2100 Meter hinauf<br />
und über actiongeladene Natur-Singletrails bis<br />
an das Ufer des dunkelgrünen Brennsees. Ab 2019<br />
wird das Angebot um eine Attraktion reicher: Europas<br />
längster Flow-Trail entsteht hier gerade.<br />
Da wundert es nicht, dass sich das Bike-Flow-<br />
Camp zu einem der beliebtesten <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Camps entwickelt hat. Geht es doch mit den Profi-<br />
Guides der Sportschule Krainer auf flowige Touren<br />
und Trailabfahrten. Vom 20. bis 23. September<br />
erwartet unsere Gäste darüber hinaus das:<br />
schöne Panoramablicke auf die Kärntner Bergund<br />
Seenwelt<br />
Einteilung in drei Leistungsgruppen, sodass die<br />
Touren keinen über- oder unterfordern<br />
Residiert und relaxt wird wieder im Hotel<br />
„Brennseehof“ in Feld am See, das direkt am See<br />
liegt. Es gibt auch wieder die Möglichkeit, in der<br />
neben dem Brennseehof gelegenen Sportpension<br />
„Seehof“ einzuchecken, und damit noch ein paar<br />
Euros zu sparen.<br />
Aktuelle Bikes können geliehen und getestet<br />
werden – Preise: Hardtails € 15,– halbtägig,<br />
€ 25,– ganztägig; Fullys: € 25,– halbtägig,<br />
€ 35,– ganztägig.<br />
Das alles und noch mehr<br />
ist zu günstigen Paketpreisen buchbar (siehe Punkt<br />
„Anmeldung“ links). Allerdings sind nur 25 Plätze<br />
im Camp frei. Heißt also: schnell sein!<br />
Mehr Infos zur Region:<br />
www.badkleinkirchheim.com<br />
www.nockbike.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
BIKE<br />
DIESMAL IM<br />
SPORTAKTIV-CHECK:<br />
MAGNETISCHE PEDALE,<br />
INNOVATIVE HANDSCHUHE<br />
UND EINE MOBILE<br />
RADWASCHANLAGE<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
EXTREM ANZIEHEND<br />
Es gab schon viele Versuche, Konkurrenzprodukte zu den<br />
bewährten Pedalsystemen wie Shimano SPD und Co. auf den<br />
Markt zu bringen. Der neueste kommt aus Tirol und ist erst<br />
seit Kurzem auf dem Markt. „Wir haben innerhalb von sechs<br />
Wochen 3000 Stück verkauft“, freut sich Paul Wessiack, der<br />
das MAGPED (UVP € 99,–) mit Harald Himmler vertreibt. Wobei:<br />
Eine Alternative zum Marktführer SPD will man gar nicht sein:<br />
„Wer mit SPD happy ist, braucht uns nicht. Wir richten uns an<br />
die, die damit nicht so klar kommen, und derzeit vor allem an<br />
die E-Biker“, meint Wessiack.<br />
Die Idee ist so einfach wie genial. In den flachen Pedalen<br />
(„Flatpedals“) ist auf einer Seite ein Magnet eingearbeitet, der<br />
die flache Stahlplatte in den Bike-Schuhen (die SPD-kompatibel<br />
sein müssen) magnetisch anzieht. Schuhe mit flacher Sohle<br />
(z. B. Five Ten) funktionieren besonders gut. Den Magneten<br />
gibt es in unterschiedlichen Stärken (wir haben die 15-kg-Version<br />
getestet) und weil er auf einer Polymerfederung gelagert<br />
ist, wurde das System auch patentrechtlich geschützt.<br />
Die Montage ist einfach, rauf aufs Rad! Das Pedal wirkt sehr<br />
hochwertig und bietet durch kurze Stahlstifte guten Halt. Auf<br />
der Seite ohne Magnet kann man ganz normal pedalieren. Auf<br />
der Magnetseite „pickt“ der Schuh förmlich am Pedal, hat<br />
aber, wenn die Höhe korrekt eingestellt ist, immer noch ein<br />
paar Milimeter seitliches Spiel, was auch gut und in Ordnung<br />
ist, damit es keine Knieprobleme gibt. Zum Ablösen muss man<br />
nur den Schuh vom Pedal kippen bzw. ziehen. Das klappt ohne<br />
viel Kraftaufwand. Für Mountainbiker, die gerne einen sehr<br />
festen Halt haben, ist der Magnet etwas zu schwach, normale<br />
Radfahrer, Flatpedal- und Tourenbiker aber haben mit dem<br />
Magped ein sehr flexibles System, das die Angst vor Klickpedalen<br />
auslöscht und auch in der Pedal-Aufwärtsbewegung<br />
eine sehr gute Kraftübertragung garantiert.<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE WASSERPISTOLE<br />
Bei schlammigen Mountainbikerennen hält sich noch immer<br />
der Witz, der Sieger sei nur deshalb so schnell im Ziel gewesen,<br />
weil er als Erster dann bei der Bike-Waschanlage nicht<br />
so lange in der Warteschlange bibbern muss. Auch Biker, die<br />
nach einer dreckigen Tour ihr verschmutztes Rad ins Auto<br />
heben müssen, warteten sehnsüchtig auf eine Lösung, wie sie<br />
jetzt AQUA2GO anbietet. Wir haben die PRO-Version (UVP<br />
€ 219,95) getestet, ein mobiler Hochdruckreiniger mit Akku.<br />
GEGEN TAUBE FINGER<br />
Nicht nur eine 165-jährige Firmenhistorie hat der bayrische<br />
Handschuh-Hersteller Chiba, sondern auch neueste Zahlen.<br />
Und die besagen, dass 80 Prozent aller Radfahrer unter einschlafenden<br />
Händen leiden. Dieses Taubheitsgefühl in den<br />
Fingern ist unangenehm und gefährlich, immerhin soll man mit<br />
den Fingern die Kontrolle über Lenker, Schaltung und Bremsen<br />
haben. Laut Chiba entsteht ein Großteil der Probleme durch<br />
Druck auf den Ulnar-Nerv, auf den Carpaltunnel, durch<br />
unnatürliche Handhaltung oder durch Vibrationen.<br />
Der Aqua2go-Pro lässt sich zwar auch beim Zigarettenanzünder<br />
des Autos anstecken (und auch an eine bestehende<br />
Wasserleitung), aber den vollen Reiz entfaltet das Ding fernab<br />
aller Wasser- und Stromleitungen, draußen im Wald, oben am<br />
Berg, hinten im Tal. Der Tank fasst 20 Liter, damit verspricht die<br />
Bedienungsanleitung bis zu 30 Minuten (!) Dauereinsatz. Einstellbare<br />
Sprühdüsen reinigen mit 10.000 pulsierenden Schwingungen<br />
und bis zu 10 bar Wasserdruck. Leer hat das Gerät<br />
sieben Kilo, mit 20 Liter Wasser wird es schwer. Aber es hat<br />
Rollen und in jedem Kofferraum Platz. Zum Abspritzen von dreckigen<br />
Rädern nimmt man den sechs Meter langen Schlauch<br />
samt Sprühkopf und schießt los: Zugegeben, der Wasserduck<br />
ist nicht so hoch wie bei klassischen Kärcher-Geräten (bis zu<br />
160 bar), aber für Bikes reicht es locker. Für Dichtungen ist der<br />
sanftere Strahl sogar besser. Ob er 30 Minuten hält, haben wir<br />
nicht ausgetestet, wir mussten zurück in die Redaktion ...<br />
Super praktisch: Für den Einsatz beim Camping lässt sich ein<br />
Brausekopf zum Duschen anbringen, der Akku hat USB-Buchsen<br />
(Handy!) und eine integrierte LED-Taschenlampe.<br />
Mit dem System CHIBA BIOXCELL will Chiba ein Heilmittel<br />
gefunden haben, wir haben die Kurzfinger-Pro-Version (UVP<br />
€ 36,90) getestet. Man merkt sofort, dass der Handschuh ungewöhnlich<br />
dick gepolstert ist. Doppelte, bis zu 8 mm hohe<br />
Gelposter schützen den Handballen. In der Praxis dämpft der<br />
Chiba-Handschuh tatsächlich viele Vibrationen weg, für Tourenfahrer<br />
eine ideale Lösung. Manchen Fahrern könnte die<br />
Gelpolsterung zu dick sein. Praktisch: die Quick-Pull<br />
Ausziehhilfe. Mit den vier Laschen zwischen den Fingern<br />
kann man den Handschuh sehr easy ausziehen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
NEUES DESIGN<br />
Neuer Look für die Kurbel-<br />
Arme Power L Carbon<br />
von STAGES. Die neueste<br />
Powermeter-Generation<br />
punktet mit einer<br />
Messgenauigkeit von<br />
+/-1,5%, Trittfrequenzsensor<br />
und komaptibler Handy-App.<br />
www.stagescycling.eu<br />
BIKE<br />
NEWS<br />
SICHER & SCHICK<br />
Der Mountainbike-Helm MonTrailer<br />
MIPS von ABUS bietet durch seine<br />
durchdachte Bauweise und die<br />
eingesetzten Technologien nicht nur<br />
Sicherheit (ActiCage, Zoom Ace),<br />
sondern mit GoogFit und Co. auch<br />
Tragekomfort auf höchster Stufe.<br />
www.abus.com/at<br />
VOLLE POWER<br />
VON INNEN<br />
Sport-Basisversorgung vereint<br />
Vitamine und Mineralstoffe wie<br />
Magnesium, Zink sowie B-Vitamine<br />
mit Coenzym Q10 und Taurin. So<br />
bekommt der Körper die nötige<br />
Unterstützung für Power von innen.<br />
www.purecaps.net<br />
MOBILE<br />
TANKSTELLE<br />
Der Iso-Drink N-Dure von<br />
BAAM unterstützt die<br />
Flüssigkeitsaufnahme und<br />
liefert Energie für die Tour.<br />
Dank Direktvertrieb mit super<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Bestelle versandkostenfrei<br />
mit Code „Sportaktiv“.<br />
1000 g, UVP € 9,80.<br />
www.baamsports.net<br />
DAS ABENTEUER<br />
Sieben neue Gravelbikes stellt<br />
TREK mit der Checkpoint-<br />
Serie vor: Alu- oder Carbon-<br />
Rahmen, große Reifenfreiheit<br />
für 35er-Reifen und mehr,<br />
viele Montagemöglichkeiten<br />
für Taschen, Gravel-Geometrie<br />
und IsoSpeed. Bereit für<br />
jedes Abenteuer.<br />
www.trekbikes.com<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT MIT SUMI<br />
KRIBBELN<br />
MUSS ES<br />
Mein Multitool:<br />
Das<br />
ATOMX<br />
Lynx<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
CHRISTOPH<br />
SUMANN<br />
war als Biathlet<br />
viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Ich bin ehrlich: Was mir aus meiner aktiven<br />
Wettkampfzeit abgeht, ist dieses Gefühl, wenn<br />
du wo am Start stehst. Diese Nervosität, die<br />
alle packt. Die einen, weil sie um den Sieg mitreden.<br />
Die anderen, weil sie gut durchkommen<br />
wollen. Stimmt die Form? Hält das Material?<br />
Passt die Verpflegung? Wie ist das Wetter?<br />
Dieses Kribbeln brauche ich ab und zu, es ist<br />
Abwechslung vom Alltag. Das hole ich mir beim<br />
Laufen, wie beim Linz- oder Wien-Marathon,<br />
Dolomitenmann, Wings for Life World Run.<br />
Oder bei Radbewerben. Gemeinsam mit meiner<br />
Tochter Lea mache ich heuer den NaPaDu-Duathlon<br />
in St. Lambrecht. Sie läuft, ich radle.<br />
Meine einprägendsten Erfahrungen mit Radrennen<br />
habe ich bei der Salzkammerguttrophy<br />
und beim „Ötztaler“ gemacht. Bei der Trophy<br />
bin ich die B-Strecke (120 km) gefahren. Beeindruckend,<br />
wie viele richtig gute Hobbybiker<br />
dort sind. Und was beim Start für eine Energie<br />
spürbar ist, das taugt mir brutal! Ich hab’s natürlich<br />
wieder unterschätzt, kannte die Strecke<br />
nicht und bin trotz 25 Wettkampfjahren schwer<br />
eingegangen. Hitze, Regen, Sturz, Blut, alles war<br />
dabei. Im Ziel war es dann vor allem eines: geil.<br />
Beim Ötztaler war es ähnlich. Ich kam direkt<br />
aus dem Urlaub, hatte eine kleine Magen-Darm-Geschichte<br />
und bin eingegangen wie<br />
eine Primel. Davor noch was anderes: Sie haben<br />
mich in die erste Startreihe gestellt, hinter mir<br />
4500 Wahnsinnige, ich hatte die Hose voll. Am<br />
ersten Pass haben mich (damals trug ich Vollbart)<br />
zwei Holländer gefragt, ob ich auch Ü50<br />
fahre – na, mehr brauchst nimmer! Dann mein<br />
erster 100er, 107 km/h vom Kühtai und trotz<br />
Krämpfen mit 9:05 Stunden ins Ziel gerettet.<br />
Früher gab es für mich im Wettkampf nur:<br />
Erster, Zweiter oder Dritter. Jetzt taugt mir die<br />
Atmosphäre, die Grenzerfahrung, die Energie.<br />
Tausende, die in die gleiche Richtung wollen.<br />
Und alle haben dasselbe Ziel.<br />
ATOMX LYNX 6 27,5“ PLUS<br />
ER998<br />
Unbekanntes Gelände und<br />
neue Wege stellen Dich oft vor<br />
spannende Herausforderungen?<br />
Dann kannst Du mit dem<br />
neuen AtomX Lynx zukünftigen<br />
Bikeabenteuern gelassen<br />
entgegen sehen: 160mm<br />
Federweg und 700Wh bieten<br />
Dir ausreichend Reserven für<br />
jeden Trail.<br />
FOX FLOAT<br />
DPS<br />
FOX 36 FLOAT<br />
160mm<br />
Brose Drive S<br />
700 Wh<br />
LEGENDARY SINCE 1909.
FLUSS-RADELN IM<br />
NATURPARADIES<br />
Auf dem Fahrrad am Wasser entlangrollen,<br />
die frische Luft einatmen und den<br />
Blick über die türkis-blaue Ybbs schweifen<br />
lassen: So schön ist der Sommer auf<br />
dem Mostviertler Ybbstalradweg.<br />
Das Herzstück des 107 Kilometer langen<br />
Radweges liegt zwischen Waidhofen<br />
an der Ybbs und Lunz am See und ist<br />
perfekt geeignet für eine Auszeit auf<br />
zwei Rädern.Über die RADfreundlichen<br />
Gastgeber und die schönsten Plätze<br />
zum Verweilen informiert die neue<br />
„Fluss-Radeln“-Karte.<br />
Schon gewusst? In den Ybbstaler<br />
Alpen im südlichen Mostviertel wartet<br />
außerdem ein attraktives Rennrad-Angebot.<br />
Alles Wissenswerte zu den zehn<br />
abwechslungsreichen Rennrad-Touren<br />
im alpinen Mostviertel findet sich in<br />
der neuen „Rennradeln“-Karte. Diese<br />
ist, wie auch die „Fluss-Radeln“-Karte“,<br />
kostenlos bei Mostviertel Tourismus<br />
bestellbar.<br />
MOSTVIERTEL TOURISMUS<br />
T. +43 74 82/204 44<br />
info@mostviertel.at<br />
www.mostviertel.at<br />
www.ybbstalradweg.at<br />
Foto: Mostviertel Tourismus/schwarz-koenig.at<br />
DIE EM IN GRAZ<br />
UND STATTEGG<br />
Von 26. bis 29. Juli kommen Europas<br />
beste und schnellste Biker zu<br />
Europameisterschaft und World Cup<br />
in die Steiermark. Gefahren wird in<br />
Stattegg und mitten in der Grazer<br />
Innenstadt.<br />
Vor zwei Jahren beehrte niemand Geringerer<br />
als Superstar und Weltmeister<br />
Peter Sagan (Bild) die Strecken rund<br />
um Stattegg und bereitete sich hier auf<br />
Olympia in Rio vor. <strong>2018</strong> geht es in<br />
der MTB-Hochburg am Nordrand von<br />
Graz um die Europameistertitel. Auf den<br />
bewährten Trails rund um den Lässerhof<br />
fahren <strong>Juni</strong>oren, U23 und die Masters<br />
von 26. bis 29. Juli um Gold, Silber und<br />
Bronze. Während auf dem 4000 Meter<br />
langen Rundkurs (je 250 hm) Ausdauer<br />
gefragt ist, geht es gleichzeitig in der<br />
Grazer Innenstadt um geballte Schnellkraft:<br />
Am 27. und 28. Juli steigen EM-<br />
Lauf und Weltcup in der MTB-Disziplin<br />
Eliminator. Hier wird gesprintet,<br />
was das Zeug hält. Mittendrin Favoriten<br />
aus Österreich: <strong>Juni</strong>oren-Weltmeisterin<br />
Laura Stigger und der Tiroler Weltmeister<br />
Daniel Federspiel.<br />
PROGRAMM:<br />
Stattegg, Cross-Country-EM: Staffelbewerb<br />
der Nationalteams (26. Juli), Mastersrennen<br />
(28. Juli), <strong>Juni</strong>oren/U23 (29. Juli);<br />
Graz, Eliminator: EM (27. Juli),<br />
World Cup (28. Juli) www.bike09.at<br />
Foto: bike09/Bernd Gruber<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
Alles scharf?<br />
JETZT<br />
IM HANDEL<br />
Tipps, Tricks und Gadgets im neuen E-MEDIA!<br />
e-media.at/promotion
HERZ<br />
WAS WILLST DU MEHR?<br />
DER IRONMAN IN KLAGENFURT<br />
FEIERT 20. GEBURTSTAG. FÜR EINEN<br />
TEILNEHMER IST DER BEWERB HEUER<br />
VIEL MEHR ALS 3,8 KILOMETER<br />
SCHWIMMEN, 180 KILOMETER<br />
RADFAHREN UND 42 KILOMETER LAUFEN.<br />
ELMAR SPRINK BRINGT MIT SEINEM<br />
ZWEITEN HERZEN ZU ENDE, WAS IHN<br />
MIT DEM ERSTEN FAST DAS LEBEN<br />
GEKOSTET HÄTTE.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Warum das alles so ist, kann<br />
sich keiner erklären. Die Ärzte<br />
nicht und Elmar Sprink<br />
selbst schon gar nicht. Warum er mit<br />
38 einen Herzstillstand hatte, sein Herz<br />
drei Mal aufgehört hat zu schlagen. Ein<br />
Spenderherz hat ihm das Leben gerettet.<br />
Mit dem hat er heute Werte, die sich<br />
ebenfalls keiner erklären kann. Die Ärzte<br />
nicht und Elmar Sprink schon gar nicht.<br />
Die Geschichte beginnt vor 16 Jahren.<br />
2002 startet Elmar Sprink, gerade einmal<br />
30 Jahre alt, guter Job im Vertrieb<br />
in der IT-Branche und viel auf Achse,<br />
mit dem Triathlon. Am Rad ist er stark,<br />
und 10 Kilometer kann er in 36 Minuten<br />
laufen. Schwimmen geht so la<br />
la, aber über Sprint- und olympische<br />
Distanz tastet er sich an die Langdistanz<br />
heran. Ironman – das wird seine Leidenschaft.<br />
2010 startet er in Klagenfurt, ein<br />
bekannt schnelles Rennen. „Vor allem<br />
aber, weil ich Österreich gerne mag und<br />
beruflich und privat öfters hier bin“,<br />
erzählt Sprink.<br />
Weil er Heuschnupfen hat, bekommt<br />
er ein, zwei Monate vor dem Bewerb<br />
schlechter Luft, fühlt sich in der Leistung<br />
eingeschränkt. „Aber wenn du<br />
zehn Kilometer in 40 statt 36 Minuten<br />
läufst und zum Arzt gehst, fragt dich der<br />
ob du noch ganz richtig bist.“ Sprink<br />
nimmt seinen Asthmaspray und geht davon<br />
aus, dass sich das Jahreszeit bedingt<br />
wieder von selbst löst.<br />
In Klagenfurt ist aber immer noch<br />
nicht alles okay. Auf der Laufstrecke<br />
geht es ihm schlecht und schlechter.<br />
„Meine Frau hat auch gemerkt, dass ich<br />
nicht gut ausschaue, also hab ich bei<br />
21 Lauf-Kilometern aufgehört.“ Ein<br />
paar Tage später sitzt er auf dem Sofa<br />
und schaut sich die Tour de France im<br />
Fernsehen an. Aus. Das Herz steht,<br />
obwohl es zwei Monate zuvor noch<br />
untersucht worden war. Elmar Sprink<br />
Foto: Privat<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong>
ELMAR SPRINK<br />
Der 46-Jährige aus Köln<br />
bekam 2012 ein Spenderherz.<br />
Seine Erfahrungen<br />
gibt er im Buch „Herzrasen<br />
2.0 – Mit Spenderherz<br />
zum Ironman“ weiter.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
Elmar Sprink ist<br />
auch mit dem<br />
zweiten Herzen<br />
Triathlet aus<br />
Leidenschaft.<br />
„Obwohl ich<br />
kein guter<br />
Schwimmer bin“.<br />
Mareile<br />
Hertel<br />
Ultratriathletin<br />
im Tokyo LD Aero<br />
kiwami-Fachhandelspartner<br />
findest Du auf:<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
saisonstart<br />
kiwami.de<br />
überlebt den Herzstillstand, aber sein Lebensmuskel<br />
wird schwächer und schwächer. Am 9. <strong>Juni</strong><br />
2012 bekommt er ein Spenderherz. Leben gerettet.<br />
„Nach fast sechs Monaten im Bett ich war auf null.<br />
Konnte nicht mehr alleine gehen oder aufstehen,<br />
nichts“, erinnert er sich.<br />
Aber er kämpft sich zurück, macht wieder Sport.<br />
„Am Anfang waren das 500 Meter laufen, dann ein<br />
paar Kilometer und so weiter.“ Immer ist er unter<br />
ärztlicher Kontrolle, die Werte passen, Sprink<br />
macht weiter, auch mit dem Triathlon. Sprint-Distanz,<br />
olympische Distanz, Triathlon, Ironman.<br />
2014 hat ihn seine Leidenschaft wieder und die<br />
Ärzte stehen wieder vor einem Rätsel. Belastungen,<br />
die der durchschnittlich Herztransplantierte eine<br />
Minute lang durchhält, schafft Sprink 46 Stunden<br />
lang. „Das war beim Cape Epic MTB-Rennen in<br />
Südafrika.“ Bei der maximalen Sauerstoffaufnahme<br />
kommen Patienten mit Spenderherz im Durchschnitt<br />
auf einen Wert von 19. Sprink kommt auf<br />
60. „Vor der Transplantation hatte ich nur noch<br />
9.“ Warum das so ist? Die Ärzte stehen vor einem<br />
Rätsel. Genau wie damals, als es eigentlich keinen<br />
Grund für einen Herzstillstand gegeben hatte.<br />
Gerade kommt er aus Texas retour. Einen Ironman<br />
70.3 hat er absolviert – in 4:57 Stunden. Und<br />
zwei Vorträge an Universitäten gehalten und seine<br />
Geschichte erzählt. Wie sehr ihm der Sport dabei<br />
geholfen hat, wieder ins Leben zu finden. Auf Einladung<br />
eines Uni-Professors. „Der sagt: Von allen<br />
Fotos: Elmar Sprink
Herztransplantierten gibt es weltweit<br />
vielleicht fünf Menschen, die solche<br />
Werte haben wie ich.“<br />
Nach Texas ist für den Kölner aber<br />
vor Klagenfurt. Der Veranstalter hat<br />
ihn zum 20-Jahr-Jubiläum eingeladen.<br />
„Das ist eine tolle Sache, denn irgendwie<br />
möchte ich den Bewerb in Klagenfurt<br />
schon gerne zu Ende bringen“, sagt<br />
Sprink. „Das wird sicher eine ganz<br />
emotionale Geschichte.“ Die Zeit spielt<br />
dabei eine untergeordnete Rolle. „Ich<br />
lebe heute ganz anders als früher, viel<br />
bewusster, kann den Augenblick mehr<br />
genießen.“ Sprink ernährt sich gesünder,<br />
geht regelmäßig zu Vorsorge- und<br />
Kontrolluntersuchungen, passt bei Wettkämpfen<br />
auf, welche Verpflegung er zu<br />
sich nimmt.<br />
Seinen Beruf übt er nicht mehr aus.<br />
„Ich bin in Rente“, sagt er. Dass er<br />
seinen Job nicht ausüben kann, aber<br />
Extremsport betreibt – für Sprink kein<br />
Paradoxon. „Ich reagiere auf Stress viel<br />
,,ICH WAR AUF NULL.<br />
KONNTE NICHT MEHR<br />
ALLEINE GEHEN ODER<br />
AUFSTEHEN, NICHTS.“<br />
empfindlicher, fange mir leichter eine<br />
Infektion ein und werde sie schwerer<br />
wieder los.“ Das ruft natürlich Neider<br />
auf den Plan. Weil Sprink auch umtriebig<br />
ist, medial präsent dazu und<br />
Sponsoren hat, wie manch ein Profi<br />
nicht. „Aber die Leute sehen nicht, dass<br />
ich dreimal einen Herzstillstand hatte<br />
und fast tot war. Dass ich nachts immer<br />
noch oft aufwache, weil ich denke, dass<br />
ich keine Luft mehr kriege oder mit<br />
meinem Herz etwas ist. Dieses Trauma<br />
werde ich wohl nie wieder los.“<br />
Er gibt aber auch viel zurück. Sammelt<br />
Geld für kranke Kinder, unter-<br />
stützt Leute mit Herzproblemen, hält<br />
Vorträge, um Menschen zum Sport<br />
zu motivieren. „Es ist schön zu sehen,<br />
wenn man jemanden zum Sport bringt<br />
und dann sieht, wie sich seine Lebensqualität<br />
verbessert.“ Seine eigene hat<br />
sich in jedem Fall verbessert und so<br />
kann er seiner Geschichte auch Positives<br />
abgewinnen: „Ich hab durch meine Geschichte<br />
so viele interessante Menschen<br />
kennenlernen dürfen, ich kann wieder<br />
Sport machen und eventuell bald einmal<br />
mit Angela Merkel über unser Organspendegesetz<br />
diskutieren.“ Herz, was<br />
willst du mehr?<br />
Im Zentrum der Ortschaft Fuschl am See ist das Rennrad- und<br />
Triathlonhotel Mohrenwirt – der perfekte Ausgangspunkt für<br />
sportliche Urlaubstage im Salzkammergut.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
127<br />
Familie Schmidlechner · Dorfplatz 3 · A-5330 Fuschl am See · Tel: +43 6226 8228 · info@mohrenwirt.at · www.mohrenwirt.at
AUF DEM BALKON|<br />
ÜBER DEM|<br />
BLAUEN LAND|<br />
Zwischen München und<br />
Garmisch-Partenkirchen liegt der<br />
Künstlerort Murnau, der mit<br />
Natur und Kultur punkten kann.<br />
Geschätzt für seine Fülle an Wander-,<br />
Spazier- und Radmöglichkeiten liegt das<br />
„Blaue Land“ rund um Murnau nah genug<br />
für jeden Ausflug und Urlaub in Bayern.<br />
Die Region im Alpenvorland verbindet wie<br />
wenige andere Natur, Kunst und Kultur.<br />
Malerisch wie von einem Aussichtsbalkon<br />
aus präsentiert sich diese. Der freie Blick auf<br />
die Bergkulisse, auf Staffelsee, Riegsee und<br />
Froschhauser See macht den Kopf frei.<br />
Maler wie Wassily Kandinsky und Gabriele<br />
Münter wurden von dieser Kulisse inspiriert,<br />
Schriftsteller Ödön von Horvath<br />
lebte hier. Zeuge derer und anderer<br />
Werke kann man im Schloßmuseum<br />
Murnau werden.<br />
Für Ausflüge bietet sich das größte Alpenrandmoor<br />
Europas – das Murnauer<br />
Moos – an, das 1000 Jahre alte Hauptund<br />
Landgestüt Schwaiganger oder das<br />
Freilichtmuseum Glentleiten mit seinen<br />
60 historischen Häusern – spannend ist<br />
diese Reise in die Vergangenheit speziell<br />
für Familien mit Kindern.<br />
ALLE INFOS<br />
Tourismusgemeinschaft<br />
Das Blaue Land<br />
Tel. +49 8841 6141-0<br />
info@dasblaueland.de<br />
www.dasblaueland.de<br />
ANZEIGE / Foto: Wolfgang Ehn<br />
VOM RADSATTEL<br />
IN DIE THERME<br />
Prekmurje/Slowenien<br />
info.shr@sava.si<br />
www.sava-hotels-resorts.com<br />
Herrlich per Rad zu entdecken:<br />
Prekmurje, eine<br />
zauberhafte Landschaft im<br />
Nordosten Sloweniens.<br />
Mittendrin: zwei Thermen<br />
als Stützpunkte.<br />
Rad mitnehmen – oder vor Ort ausleihen:<br />
Diese Region ist es wert, entdeckt zu werden.<br />
Prekmurje im Nordosten Sloweniens<br />
wird nicht nur von der Mur, sondern vor<br />
allem von zahlreichen Radwegen durchzogen.<br />
Genussradeln ist die Devise, und dafür<br />
sind die Ebenen von Prekmurje mit ihren<br />
duftenden Auen und kleinen Dörfern ideal.<br />
In den Ortschaften ist die Versuchung, sich<br />
mit lokalen Köstlichkeiten zu stärken, allgegenwärtig.<br />
Wer Höhenmeter nicht scheut,<br />
wird im Hügelland von Goricko glücklich.<br />
Als Stützpunkt bieten sich zwei Thermen<br />
an: die Terme 3000 – Moravske Toplice, und<br />
die Terme Lendava. In beiden kann man<br />
sich nach der Radtour entspannen und es<br />
sich so richtig gut gehen lassen. Und da wie<br />
dort kann man sich ein Bike einfach mieten,<br />
um Land und Leute rundum zu erleben.<br />
Genießerherz, was willst du mehr?<br />
Fotos: Sava Hotels & Resorts<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
Valamar Girandella<br />
Resort 4*/5*<br />
Rabac, Istrien (Kroatien)<br />
Preis: ab 82 p. P./Nacht<br />
im Doppelzimmer<br />
www.valamar.com<br />
RADLERHERZ,<br />
WAS WILLST DU MEER?<br />
OB FAMILIENURLAUB ODER<br />
TRAININGSAUFENTHALT:<br />
IM VALAMAR GIRANDELLA<br />
RESORT MIT SEINEM BIKE<br />
CENTER RABAC LASSEN SICH<br />
TRAUMTAGE AN DER KROATI-<br />
SCHEN ADRIA VERBRINGEN.<br />
Fotos: Valamar Girandella Resort<br />
M<br />
alerisch in einer Bucht und in unmittelbarer<br />
Nähe des „Sundance“-Familienstrands<br />
liegt das Valamar Girandella<br />
Resort in Rabac. Familien, Paare sowie<br />
alle, die noch etwas mehr Luxus suchen,<br />
können aus drei maßgeschneiderten<br />
Unterkunfts-Kategorien auswählen. Top<br />
für Familien sind die seit <strong>2018</strong> neuen<br />
Girandella Maro Suiten in Kooperation<br />
mit den Kinderhotels Europa. Kinder<br />
freuen sich über die Betreuung im Maro<br />
Club, während Eltern einmal auf eigene<br />
Faust die vielen sportlichen Möglichkeiten<br />
ausnutzen können. Abgesehen vom<br />
Wassersport, ist das Fahrrad das perfekt<br />
zur Location passende Sportgerät: Mit<br />
einem Leihrad lassen sich Rabac und<br />
Umgebung, etwa die Altstadt des nahen<br />
Labin, hervorragend erkunden.<br />
Das Bike Center Rabac<br />
Direkt im Valamar Girandella ist das<br />
Bike Center Rabac angesiedelt. Das<br />
Bike Center ist für Hobbyradsportler<br />
wie für Profis perfekt eingerichtet und<br />
für sportliche Biker die erste Anlaufstelle.<br />
Von der Infrastruktur bis zu den<br />
Dienstleistungen finden Radsportler<br />
hier alles, was den Urlaub schöner<br />
macht: Der Bikepark verfügt über einen<br />
Pumptrack; Fahrtechnikkurse und<br />
geführte Touren werden geboten.<br />
Und vom Eingangstor des Valamar<br />
Girandella Resorts weg geht es auf tolle<br />
Straßen, auf Radwege oder in die Berge<br />
– passend für alle Bikertypen. Was die<br />
Position von Rabac als die herausragende<br />
Rad-Destination an der istrischen<br />
Küste noch weiter unterstreicht.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
COOL DOWN<br />
DAS WASSER VON WILDFLÜSSEN<br />
IST AUCH IM HOCHSOMMER<br />
NICHTS FÜR WARMDUSCHER.<br />
FÜR ALLE ANDEREN ABER EINE<br />
ECHTE ERFRISCHUNG. WIE MAN<br />
SICH ALS NEULING ANS PADDELN<br />
IM WILDWASSER HERANTASTET.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: iStock, Tiefenbacher, riverbug.me<br />
E<br />
ine Grundregel bei Sportarten<br />
im Wildwasser ist es, sich der<br />
Wassertemperatur und nicht<br />
der Lufttemperatur gemäß zu kleiden.<br />
Dabei gibt es nämlich im Hochsommer<br />
immer wieder Missverständnisse. „Doch<br />
auch, wenn es draußen 30 Grad heiß ist,<br />
haben Wildflüsse oft unter 10 Grad. Das<br />
gibt dann schon einen ordentlichen Kälteschock“,<br />
sagt Christian Tiefenbacher,<br />
Kanu-Instruktor und Bundesreferent der<br />
Naturfreunde für die Paddelsportarten.<br />
Immer wieder sehe man vermeintlich<br />
coole Typen mit freiem Oberkörper<br />
unter der Schwimmweste. „Aber wenn<br />
man einmal so nass geworden ist, und<br />
im Luftzug noch weiter auskühlt – dann<br />
kann das schon ungut werden.“<br />
Abgesehen davon: „Ungut“ ist am<br />
Kajaksport, und überhaupt am Kontakt<br />
mit dem Wildwasser, eigentlich kaum<br />
etwas. Bestätigen alle, die es schon einmal<br />
ausprobiert haben, etwa auch beim<br />
Abenteuer- und Teamsport Rafting. Da<br />
ist die Einsteigsschwelle am niedrigsten<br />
(siehe Kasten hinten). Beim Kajak-Sport<br />
soll der Einstieg unbedingt mit dem<br />
Besuch eines Kurses erfolgen. „Das ist<br />
eigentlich Pflicht. Wenn man dann die<br />
Grundtechniken kennt und beherrscht,<br />
und die Grundregeln beherzigt, dann<br />
lässt sich die Sportart sehr sicher betreiben.<br />
Auf eigene Faust kann es gefährlich<br />
werden“, sagt Tiefenbacher.<br />
Wie eine andere Welt<br />
Richtig gelernt, gehört es zu den schönsten<br />
Naturerlebnissen überhaupt, mit<br />
dem Kajak einen Wildfluss zu befahren.<br />
„Es ist ähnlich wie beim Klettern: Man<br />
geht im Tun und im Augenblick auf und<br />
blendet alles aus, was den Kopf im Alltag<br />
belastet. Außerdem zeigt sich einem<br />
der Naturraum von einem Fluss aus in<br />
völlig anderem Licht. Es ist wie in einer<br />
anderen Welt“, so beschreibt es der Kajak-Instruktor,<br />
der diese Sportart seit 29<br />
Jahren betreibt.<br />
Einsteiger-Kurse dauern meist über<br />
ein „verlängertes“ Wochenende. Besser:<br />
Fünf-Tage-Kurse wählen, da lässt sich<br />
entsprechend mehr vom Instruktor<br />
mitnehmen. Zur Kursteilnahme braucht<br />
es nicht viel: Man muss schwimmen<br />
können und zwölf Jahre alt sein. Badehose<br />
und Badetuch bringt man mit.<br />
Alles andere bekommt man geliehen.<br />
Also: Neoprenanzug, Neoprenjacke und<br />
-schuhe, Helm und Schwimmweste.<br />
Und natürlich ein Kajak, passend zur<br />
Körpergröße – dazu die Spritzdecke und<br />
ein Doppelpaddel.<br />
Material und Verhaltens-Basisregeln<br />
werden noch im Trockenen erklärt, die<br />
richtige Sitzposition wird eingestellt.<br />
Und dann geht es ins Wasser – wenngleich<br />
einmal ins Ruhige eines Sees.<br />
Doch die Ruhe täuscht. Denn mit dem<br />
Kentern und Aussteigen steht gleich<br />
einmal die erste richtige Mutprobe auf<br />
dem Programm. Sich im Boot sitzend<br />
umfallen zu lassen, mit dem Kopf unter<br />
Wasser die Spritzdecke zu lösen,<br />
Ruhe zu bewahren und bei all dem das<br />
Paddel nicht zu verlieren, ist schon ein<br />
Erfolgserlebnis. Passieren kann nichts,<br />
der Coach steht direkt dabei. „Wasserkühlung“<br />
und gute Stimmung in der<br />
Gruppe helfen gegen den Stress.<br />
Kursziel: Stufe II von VI<br />
Ins Wildwasser geht es in Einsteiger-Kursen<br />
dann in der Regel am zweiten<br />
oder dritten Tag. Die Grundschläge<br />
müssen zuvor am Flachwasser gelernt<br />
und geübt werden. Für den ersten<br />
Fließwasser-Kontakt wird ein einfacher<br />
Flussabschnitt gewählt. Laut Schwierigkeits-Tabelle<br />
der Internationalen<br />
Canu-Föderation (ICF) versteht man<br />
unter Wildwasser Stufe I übrigens jedes<br />
fließende Gewässer. Kursziel in einem<br />
fünftägigen Einsteigerkurs ist es, Stufe<br />
II („mäßig schwierig“) sicher befahren,<br />
und sich dabei im Notfall selbst helfen<br />
zu können. Die ICF-Definition sieht<br />
danach noch vier weitere Schwierigkeits-Stufen<br />
– also III bis VI – vor.<br />
„Geradeaus zu fahren, das Boot stabil<br />
auf Kurs zu halten und nicht in der<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
131
Strömung zu kentern“, das ist zunächst<br />
im einfachen Wildwasser Herausforderung<br />
genug für Einsteiger. Es geht<br />
darum, ein Gefühl für das Kajak und<br />
seine Reaktionen zu entwickeln, die Herausforderungen<br />
liegt hier vor allem im<br />
koordinativen Bereich. Kraft und Ausdauer<br />
kommen später als Komponenten<br />
ins Spiel, wenn man das Gerät technisch<br />
schon beherrscht. Wie stets gibt es auch<br />
beim Paddeln Naturtalente und solche,<br />
die etwas mehr Zeit und Übung brauchen.<br />
Doch erlernbar ist der Sport für<br />
jeden. Logisch, dass das eine oder andere<br />
erfrischende Bad gerade in der Lernphase<br />
nicht ausbleibt. Doch durch die Tipps<br />
des Instruktors stellen sich zumeist rasch<br />
Fortschritte ein.<br />
Hauptsache Spaß<br />
„Die restlichen Tage wird das Gelernte<br />
am Fließwasser umgesetzt und langsam<br />
gesteigert. Wichtig: Spaß muss dabei<br />
sein, damit sich ein guter Lernfortschritt<br />
einstellt“, sagt Christian Tiefenbacher.<br />
Am Ende des Einsteiger-Kurses ist man<br />
dann in der Regel so weit, das Erlernte<br />
selbst weiter trainieren zu können. Was<br />
der Grundkurs noch bringt: Man ist mit<br />
dem Material so weit vertraut, um sich<br />
eine eigene Ausrüstung zuzulegen (dabei<br />
aber unbedingt in einem Shop mit Fachkompetenz<br />
beraten lassen).<br />
Sich nach geschafftem Einstieg in den<br />
Sport einem Verein anzuschließen, ist<br />
sehr zu empfehlen. Allein sollte man im<br />
Wildwasser, ähnlich wie im Winter im<br />
ungesicherten Skiraum, nicht unterwegs<br />
sein, um sich im Notfall gegenseitig helfen<br />
zu können.<br />
„Ab jetzt heißt es üben, üben, üben“,<br />
gibt Christian Tiefenbacher seinen<br />
Schützlingen noch mit auf den Weg.<br />
Und: „Demnächst wieder einen Kurs<br />
besuchen.“ Fortgeschrittenen-Kurse<br />
werden in Kajakschulen für die unterschiedlichsten<br />
Leistungsstufen angeboten<br />
– und ein Technik-Update tut auch<br />
Routiniers immer wieder gut. Und für<br />
alle frisch Eingetauchten gilt: Bei Stufe<br />
II von sechs Wildwasser-Schwierigkeitsstufen<br />
gibt es noch viel Spielraum zum<br />
Lernen ...<br />
CHRISTIAN<br />
TIEFENBACHER<br />
ist Bundesreferent für Paddelsport der<br />
Naturfreunde Österreich und Wildwasser Kajak- Instruktor.<br />
kanusport.naturfreunde.at<br />
Lernen kann man die Sportart in einer der zahlreichen Kajakschulen in<br />
und um Österreich. Bei den Naturfreunden ist man im Wildwasserzentrum<br />
Wildalpen (St) an der richtigen Adresse.<br />
Infos: www.kanusport.naturfreunde/wildwasserzentrum-wildalpen<br />
Von 28. Juli bis 3. August findet die Int. Wildwasserwoche in<br />
Obervellach (K): statt. Dort werden viele Kurse vom Einsteiger über<br />
Fortgeschrittene verschiedener Leistungsstufen, bis zum Freestyle<br />
oder Open Canoe-Kurs geboten.<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
WILDWASSER-HOTSPOTS<br />
OPEN CANOEING<br />
Kanutouren auf Seen und (meist ruhigen)<br />
Flüssen erfreuen sich seit einigen Jahren<br />
stark steigender Beliebtheit. „Open Canoe“<br />
oder Wandercanadier-Boote eignen sich<br />
hervorragend für längere Touren auch mit<br />
viel Gepäck. Sie sind oben offen und werden<br />
sitzend oder kniend mit einem Stechpaddel<br />
gefahren. Es gibt auch Open Canoes, die<br />
wildwassertauglich sind.<br />
RAFTING<br />
Für den ersten Sprung ins wilde<br />
Wasser eignet sich Rafting bestens.<br />
Hier kann man sich – unter Anleitung<br />
eines Profiguides – ganz ohne<br />
Vorkenntnisse in die kalten Fluten<br />
stürzen. Beim Raften geht es neben<br />
dem riesigen Erlebnis auch ums<br />
Teamwork. Und man legt, motiviert<br />
von Guide und Gruppe, die Scheu, sich<br />
auf – und zur Not auch schwimmend –<br />
in einem Fließgewässer<br />
zu bewegen, schnell ab.<br />
RIVERBUG<br />
Der „Flusskäfer“ breitet sich<br />
im (touristischen) Wildwasser<br />
aus. Das ca. 150 x 80 cm kleine<br />
und 8 kg leichte Einmann-<br />
Raft wurde in Neuseeland<br />
erfunden. Es wird mit Armen<br />
und Beinen mit einer speziellen<br />
Paddeltechnik gesteuert.<br />
Riverbugs sind für Einsteiger<br />
geeignet und machen dennoch<br />
auch Fortgeschrittenen Spaß.<br />
Info: www.riverbug.me<br />
• Salza (St): Das smaragdgrüne Naturjuwel<br />
im Naturpark Steirische Eisenwurzen<br />
im Gesäuse und – etwas weiter<br />
flussabwärts – rund um Wildalpen.<br />
www.gesaeuse.at<br />
• Enns (St): Der zweite wunderschöne<br />
Kajak- und Raftingfluss im steirischen<br />
Gesäuse – diesmal mitten im Nationalpark.<br />
www.gesaeuse.at<br />
• Imster Schlucht (T): Der Inn-Abschnitt<br />
zwischen Imst und Roppen ist ein<br />
Highlight für Rafting-Fans und geübte<br />
Paddler. www.tirol.at<br />
• Lech (T): Natur von ihrer schönsten Seite<br />
bietet der noch weitgehend unverbaute<br />
Wildfluss im Naturpark Lechtal.<br />
www.tirol.at<br />
• Gail (K): Ab Maria Luggau startet das<br />
Kajakvergnügen im Lesachtal – auf<br />
einem der reizvollsten Flüsse im<br />
Alpenraum. www.lesachtal.com<br />
• Möll (K): In der Wildwasser Arena<br />
Mölltal rund um das Zentrum Obervellach<br />
finden sich Flussabschnitte für<br />
Profis genauso wie solche für weniger<br />
Geübte.<br />
www.wildwasserarena-moelltal.at<br />
• Saalach (S): Das Salzburger Saalachtal<br />
mit dem namensgebenden Fluss gehört<br />
zu den gefragtesten Spots im Land.<br />
www.salzburgerland.com<br />
• Lammer (S): Die Lammeröfen sind berühmt,<br />
leichter befahrbar ist der Fluss<br />
im Oberlauf. www.salzburgerland.com<br />
• Isel (Osttirol): Der gletschergespeiste<br />
Gebirgsfluss bietet Paddlern tolle Voraussetzungen<br />
in allen Schwierigkeitsgraden.<br />
www.osttirol.com<br />
• Soca (Slo): Die blaugrüne Soca gilt<br />
als einer der schönsten Flüsse Europas<br />
- der beliebte Kajak-Spot ist von<br />
Österreich aus rasch erreicht.<br />
www.slovenia.info<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
NORTIK CITY PACKRAFT<br />
• innovatives, leichtes Packraft<br />
(nicht nur) für Städter<br />
• ultraleicht, ultraklein und<br />
ultraschnell aufgebaut<br />
• erhöhte (trockene) Sitzposition<br />
PREIS (UVP): € 699,–<br />
www.faltboot.de/produkte/nortik<br />
NORTIK ARGO FALTBOOT<br />
• „klassisches“ robustes und<br />
seetaugliches Touren-Faltboot<br />
• leichtes Aluminium-Gestänge,<br />
UV-beständige, abriebfeste<br />
PVC/PU-Haut<br />
PREIS (UVP): € 2290,–<br />
www.faltboot.de/produkte/nortik<br />
ALLE AN<br />
BOARD<br />
FIT UND FUN AM WASSER MIT DIESEN<br />
FALTBOOTEN UND STAND-UP-BOARDS<br />
NORTIK SCUBI 2 HYDRO BOOT<br />
• revolutionäre Hybridtechnologie<br />
• vereint die Vorteile von Luft- und Faltboot<br />
• perfektes Einstiegs- und<br />
Freizeitboot mit breitem Einsatzspektrum<br />
PREIS (UVP): € 1549,–<br />
www.faltboot.de/produkte/nortik<br />
INDIANA 10’6 FAMILY PACK<br />
GREY SUP<br />
• extra Volumen für mehr<br />
Stabilität, besonders<br />
geeignet für Anfänger<br />
• robustes und widerstansdfähiges<br />
Material<br />
• kommt mit Finne, Pumpe,<br />
Paddel, Repair Kit und<br />
Tragetasche<br />
PREIS (UVP): € 899,–<br />
shop.indiana-sup.com<br />
BIC BOARDS OXBOW SEARCH<br />
10‘6 SUP<br />
• Longboard-Shape für stabiles<br />
Flachwasser-Cruising und solide<br />
Wellen-Performance<br />
• Round-Thumb-Tail-Shape: weicher<br />
Wechsel von Rail zu Rail,<br />
leichte Pivot Turns<br />
• moderates Rocker Profil: gute<br />
Gleiteigenschaften im Flachwasser<br />
und beste Surf Performance<br />
PREIS (UVP): € 999,–<br />
www.oxbow-shop.de<br />
FANATIC DIAMONDAIR<br />
DECK BASE SUP<br />
• Stringer-Konstruktion<br />
• Windsurf-Insert<br />
• Premium-Rollen-Bag<br />
• Allround-Shape<br />
PREIS (UVP): € 899,–<br />
www.fanatic.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
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40 BONUSLEISTUNGEN, BIETET 365<br />
TAGE PANNONISCHE VIELFALT!<br />
TOURISMUSINFORMATION<br />
ILLMITZ<br />
T.: +43 21 75/23 83<br />
illmitz@illmitz.co.at<br />
www.illmitz.info<br />
Illmitz-Urlauber profitieren vom<br />
pannonischen Klima mit 2000 Sonnenstunden<br />
im Jahr. Durch seine<br />
geringe Tiefe wirkt der Neusiedler<br />
See als Wärmespeicher – neben dem<br />
Sonnenreichtum ist auch das eine<br />
Erklärung für das besondere Klima<br />
im „Seewinkel“. Die Annehmlichkeiten<br />
des Familienstrandbades<br />
Illmitz lassen sich da besonders<br />
genießen, Wind und Wellen machen<br />
Segeltörns und Surfgänge zum<br />
Genuss. 500 km Wander- und Radwanderwege<br />
in die Natur, die gemütlichen<br />
Gaststätten und spezielle,<br />
sportlerfreundliche Unterkünfte<br />
runden das Illmitzer Angebot ab.<br />
ANZEIGE / Foto: TV-Neusiedlersee, Illmitz, Mörbisch, Breitenbrunn<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
WO ALLES<br />
IN BEWEGUNG KOMMT<br />
Bereits im Frühsommer genießen<br />
Radfahrer, Nordic Walker, Segler<br />
und Surfer in Mörbisch traumhaftes<br />
Wetter. Die Naturbadeanlage Mörbisch<br />
gilt als die gemütlichste der<br />
Region – sowie als Zentrum der Wassersportler:<br />
Segeln, Surfen, Stand-up<br />
Paddeln – das benötigte Equipment<br />
dafür kann man sich auch ausleihen.<br />
Mit dem Rad oder den Nordic-Walking-Stöcken<br />
lassen sich verschiedene<br />
Themen-Touren rund um Kunst,<br />
Kultur und Wein erkunden. Apropos<br />
Wein: Direkt am See, oder inmitten<br />
der Blumenpracht der Mörbischer<br />
Hofgassen, genießt man die feine<br />
Kulinarik, ein Glas edlen Wein und<br />
die Mörbischer Gastfreundschaft.<br />
TOURISMUSVERBAND<br />
MÖRBISCH<br />
T.: +43 26 85/84 30<br />
tourismus@moerbisch.com<br />
www.moerbischamsee.at<br />
FÜR FAULENZER<br />
UND WASSERSPORTLER<br />
Das Naturseebad Breitenbrunn am Neusiedler<br />
See ist unvergleichlich, was seine Anlage<br />
und auch seine Ausdehnung betrifft. Und<br />
auch die Lage, mehr als zwei Kilometer vom<br />
eigentlichen Seeufer entfernt, vor dem Schilfgürtel,<br />
macht dieses Bad einzigartig.<br />
Mit seinem Sand-Kiesstrand und der weitläufigen<br />
Liegewiese bietet das Naturseebad<br />
Badespaß für alle. Wem Relaxen allein zu<br />
wenig ist, der kann sich zum Beispiel beim<br />
Beachvolleyball auspowern. Für die Kleinsten<br />
steht ein moderner Kinderspielplatz zur<br />
Verfügung.<br />
Top für Schwimmer: Der gesicherte<br />
Schwimmbereich ist für Surfer und alle<br />
Bootsarten tabu. Andere Wassersportler kommen<br />
dennoch auf ihre Kosten, es gibt eine<br />
Kite- und Windsurf- sowie Segelschule und<br />
einen Bootsverleih. Seerestaurant und Buffet<br />
dürfen nicht fehlen, und auch sonst findet<br />
man alles für einen sorgenfreien Badeaufenthalt:<br />
Warmwasserduschen, eine Wickelstation,<br />
behindertengerechte Toilettanlagen und<br />
eine Erste-Hilfe-Station.<br />
INFORMATIONEN<br />
Seebadverwaltung:<br />
T. +43 26 83/52 52<br />
seebad@breitenbrunn.at<br />
Tourismusinformation:<br />
T.: +43 26 83/50 54<br />
tourismus@breitenbrunn.at<br />
www.breitenbrunn-neusiedlersee.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
WASSER<br />
IST ZUM FIT<br />
WERDEN DA<br />
SCHWIMMEN, SURFEN, STAND-<br />
UP-PADDELN, AQUAFITNESS –<br />
WASSER IST EIN VIELFÄLTIGES<br />
TRAININGSGERÄT. WIR GEBEN<br />
EINEN KURZEN ÜBERBLICK VON<br />
KLASSISCH BIS INNOVATIV.<br />
VON NIKO VAN HAL<br />
Lebensnotwendig, kostbar, vielfältig<br />
– das alles ist Wasser. Aber<br />
eben auch: Sportgerät. Entsprechend<br />
den vielen Variationen, in<br />
denen dieses Element auftritt, haben<br />
sich im Laufe der Zeit auch viele unterschiedliche<br />
Sportarten entwickelt.<br />
Ein stehendes Gewässer bietet ganz<br />
andere Möglichkeiten als ein fließendes.<br />
Gleichzeitig entstehen auch mehr<br />
und mehr künstliche Alternativen für<br />
die sportliche Anwendung. Ob das<br />
ein Swimming Pool ist, eine künstlich<br />
angelegte „stehende Welle“, oder ob es<br />
ein innovatives Gerät ist.<br />
Foto: Ulrich Helweg<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
Was viele Wassersportarten allerdings<br />
verbindet – sie fördern eine gute Fitness<br />
und können gezielt als Trainingsmethode<br />
Anwendung finden. Grundsätzlich<br />
von Vorteil sind in diesem Zusammenhang<br />
Bewegungen mit geringem Widerstand<br />
die auf vielen Wiederholungen<br />
basieren, da wir oft dazu neigen, mit<br />
zu viel Gewicht zu trainieren. Nicht<br />
umsonst boomen etwa Aquagymnastik-Kurse<br />
für ältere Menschen aufgrund<br />
der gelenkschonenden Bewegungen.<br />
Schwimmen ist nicht nur die wohl<br />
älteste Wassersportart, sondern die Basis<br />
für alle weiteren Disziplinen am und<br />
im Wasser. Das Schwimmen selbst – in<br />
seinen diversen Stilrichtungen – ist eine<br />
ausgezeichnete Trainingsmethode, um<br />
schonend nahezu den ganzen Körper<br />
zu trainieren. Wer also täglich oder<br />
mehrmals wöchentlich seine Bahnen<br />
schwimmt, wird schnell merken, dass<br />
sich die eigene Fitness deutlich verbessert.<br />
Mehr Spaß macht es natürlich mit<br />
der perfekten Technik. Denn während<br />
der Laie beim Kraulen schnell an seine<br />
körperlichen Grenzen stößt, gleitet der<br />
Profi nicht nur viel schneller, sondern<br />
auch mit weniger Kraftaufwand. Wer<br />
sich sportlich verbessern möchte, ist<br />
etwa in einem Kraulkurs gut aufgehoben.<br />
Auch als Training für andere Sportarten<br />
stellt Schwimmen oft eine ideale<br />
Ergänzung dar und wird nicht umsonst<br />
von Ärzten, Physiotherapeuten oder<br />
Sportwissenschaftern gerne empfohlen.<br />
An die Ruder<br />
Ebenfalls schon seit Jahrhunderten am<br />
„Markt“: das Rudern. Was als Fortbewegung<br />
auf Wasser begonnen hat, ist<br />
zu einer facettenreichen Sportart mit<br />
hohem Fitnessaspekt geworden. Das<br />
beweisen auch die Rudergeräte in den<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
139
Fitnessstudios. Auch hier wird die sinnvolle<br />
Trainingsmethodik gut sichtbar<br />
– viele Wiederholungen mit geringem<br />
Kraftaufwand in der Einzelbewegung –<br />
und es ergibt sich eine weitere und nicht<br />
die letzte hervorragende Trainingsmethode<br />
in Kombination mit Wasser.<br />
Bretter auf dem Vormarsch<br />
Möchte man nicht ausschließlich im<br />
ruhenden Gewässer unterwegs sein,<br />
offenbart sich eine weitere Palette an<br />
Wassersportarten – Kajak, SUP oder<br />
Riversurfen. Für alle drei benötigt man<br />
zwar schon mehr Equipment, sie treffen<br />
dafür aber auch den aktuellen Zeitgeist.<br />
Die Möglichkeiten werden größer und<br />
es geht nicht mehr ausschließlich um<br />
eine Trainingseinheit, auch der Spaßfaktor<br />
rückt mehr in den Vordergrund.<br />
Während man im Kanu oder Kajak<br />
sitzend hauptsächlich den Oberkörper<br />
trainiert, so ergibt sich beim Riversurfen<br />
eine gänzlich andere Situation. Man<br />
verbringt die meiste Zeit am Board<br />
stehend in leicht gebeugter Haltung auf<br />
einer sogenannten stehenden Welle im<br />
Fluss und trainiert dementsprechend vor<br />
allem alles in der unteren Körperhälfte.<br />
Die Arme und den Oberkörper benötigt<br />
man weniger, daher sind die Auswirkungen<br />
auf die Fitness in diesen Körperbereichen<br />
auch zu vernachlässigen.<br />
„Möchte man hingegen eine ganzheitlichere<br />
Trainingsleistung erreichen,<br />
stellt SUP – also Stand-Up-Paddeln<br />
– eine gute Möglichkeit dar“, erklärt<br />
der Sportwissenschafter und SUP-Trainer<br />
Paul Stornig. Auf einem großen<br />
Surfbrett stehend bewegt man sich mit<br />
einem fast körperlangen Paddel vorwärts<br />
und kann sowohl in ruhenden als auch<br />
fließenden Gewässern unterwegs sein.<br />
Stornig verweist in diesem Zusammenhang<br />
besonders auf eine Verbesserung<br />
der Rumpfstabilität gepaart mit raschen<br />
Fortschritten bei der Balance.<br />
Fitness am Brett geht aber auch anders.<br />
Ganzjährig, sogar in Schwimmbädern.<br />
Auf Brettern wie dem „BEboard“<br />
Foto: Fanatic<br />
FÜR TRAINING & WETTKAMPF<br />
FASTSKIN ELITE<br />
GOGGLE MIRROR<br />
in violet / blue mirror | UVP 55,- €<br />
3D-Brillendichtung für präzisen Sitz<br />
Höchster Komfort ohne Druckstellen<br />
Optimierte Brillengläser mit flachem Profil<br />
BENTE FISCHER<br />
Team Speedo<br />
facebook.com/SpeedoAut<br />
/speedoaustria
BE LIKE A<br />
BAMBOO – SEI WIE<br />
EIN BAMBUS:<br />
WIDERSTANDSFÄHIG,<br />
STARK, FLEXIBEL,<br />
AUSDAUERND<br />
von Beco. Der Hersteller hat eine<br />
schwimmende Fitness-Matte entwickelt,<br />
Es ermöglich sowohl actiongeladenes<br />
Cardio-Training als auch Yoga oder Pilates.<br />
Zusätzlich kann es in Gruppen oder<br />
einzeln genutzt werden und eröffnet vor<br />
allem im Indoor-Aquafitness-Bereich<br />
ganz neue Möglichkeiten. „Das BEboard<br />
ist das ideale Gerät, um intensiv Propriozeption<br />
zu trainieren; der instabile<br />
Untergrund des Wassers bietet die perfekte<br />
Voraussetzung für sensomotorisches<br />
Training“, erklärt die Ausbildungsleiterin<br />
des Beco Aqua Colleges, Ina Menne. Außerdem<br />
finden etwa im StuBay Freizeitcenter<br />
in Tirol bereits Kurse statt – wer<br />
sich das BEboard also nicht gleich selbst<br />
anschaffen möchte, wird zunehmend die<br />
Möglichkeit haben, erste Erfahrungen in<br />
Sport- und Freizeitbädern zu sammeln.<br />
Bleibt noch das Surfen. Be like a Bamboo.<br />
Mit diesen Worten beschreibt der<br />
australische Profisurfer Joel Parkinson<br />
die Anforderungen an den eigenen<br />
Körper für das Reiten auf den Wellen:<br />
widerstandsfähig, stark, flexibel und ausdauernd.<br />
Bringt man diese körperliche<br />
Fitness mit, sollte man laut Parkinson<br />
in der Lage sein, selbst großen und<br />
kraftvollen Wellen im Meer zu trotzen.<br />
Und wie der Selbstversuch zeigt, sollte<br />
man anfangs keine Abneigung dagegen<br />
haben das lebensnotwendige, kostbare<br />
und vielfältige Element zu schlucken.<br />
Es ist eben nicht nur zum Sport da, das<br />
Wasser.<br />
www.beco-beermann.com<br />
BECO.aquasport<br />
BECO.aquacollege<br />
FLOATING FITNESS<br />
Das BEboard treibt auf dem Wasser. Du stehst auf dem BEboard. Und jetzt<br />
hältst du nicht nur das Gleichgewicht, sondern machst auch noch richtiges<br />
Powertraining. Oder Yoga. Oder Pilates. Klingt hart, das ist es auch.<br />
Und es ist ein absolut großartiges Gefühl, macht Spaß und hat einen riesigen<br />
Trainingseffekt. Neben den Vorteilen, die dir Bewegung bringt, stärkst du auch<br />
noch deine Tiefenmuskulatur und dein Gleichgewichtsgefühl.<br />
INTERESSE? FRAG IN DEINEM SCHWIMMBAD UND BLEIB AKTUELL BEI UNS AUF FACEBOOK<br />
FITNESS ON WATER<br />
›› im Schwimmbad, im Pool, auf dem See
CLAUDIA MÜLLER AUS STAINZ<br />
(STEIERMARK) DISTANZIERT ALS<br />
EXTREMSCHWIMMERIN MITUNTER DIE<br />
BESTEN MÄNNER. UND SIE IST ALS SPORTLERIN<br />
DER BESTE BEWEIS, DASS EIN ALLZU OFT<br />
GEBRAUCHTER SPRUCH JA DOCH STIMMEN<br />
MUSS: „GEHT NICHT, GIBT’S NICHT“.<br />
GRENZEN<br />
DAVONSCHWIMMEN<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Aufgefallen ist uns Claudia Müller<br />
beim 24-Stunden-Schwimmen in<br />
Bad Radkersburg, dem jährlichen<br />
Event zu Gunsten von Licht ins Dunkel.<br />
2017 hat sie mit 69,7 Kilometern, und<br />
2016 mit 64,8 Kilometern gewonnen<br />
und dabei jeweils den besten Mann distanziert.<br />
2015 hatte Müller mit 58,2 Kilometern<br />
bereits „normal“ die Damenklasse<br />
für sich entschieden. Dass Frauen<br />
in sportlichen Wettbewerben die besten<br />
Männer hinter sich lassen, kommt schon<br />
selten vor. Doch welche sportliche Geschichte<br />
– und vor allem auch: welche<br />
Lebensgeschichte sich hinter der Leistung<br />
der 48-Jährigen Kinderbetreuerin<br />
und Hobby-Leistungssportlerin steckt,<br />
das ahnt man zunächst nicht.<br />
Schon der Start ins sportliche Leben<br />
verlief für Müller ungewöhnlich: „Mit<br />
sechs Jahren hab ich mir das Schwimmen<br />
selbst beigebracht. Wir waren<br />
fünf Kinder, ich das dritte und die<br />
beiden älteren Geschwister sollten im<br />
Schwimmbad auf mich aufpassen. Doch<br />
das hat sie nicht wirklich interessiert“,<br />
erzählt Müller schmunzelnd. „Auch das<br />
Kraulschwimmen hab ich dann etwas<br />
später selbst erlernt, durch Abschauen<br />
und Nachahmen.“ Das Schwimmbad<br />
war der Treffpunkt der Stainzer Kinder<br />
– und die kleine Claudia offenbar talentiert.<br />
Ihre Schwimmleistungen fielen<br />
auf, es stand sogar im Raum, nach der<br />
Volksschule von Stainz ins 30 Kilometer<br />
entfernte Graz zu pendeln, und die<br />
Schule mit Leistungssport zu verbinden.<br />
„Das war finanziell bei fünf Kindern<br />
aber dann doch nicht drin.“<br />
Lange Zeit auf Krücken<br />
Mit 16 änderte sich Claudia Müllers<br />
Leben: Eine Hüftdysplasie, eine Fehlbildung<br />
beider Hüftgelenkspfannen,<br />
zwang die Jugendliche zu beidseitigen<br />
Operationen. Dabei wird der Hüftkopf<br />
durch trennt, der Heilungsverlauf danach<br />
ist langwierig. Nach jeder der beiden<br />
Operationen konnte sich die Steirerin<br />
Fotos: C. Müller, Parktherme Bad Radkersburg<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
CLAUDIA<br />
MÜLLER<br />
ist 48 und Kinderbetreuerin.<br />
Ihre<br />
Leidenschaft:<br />
lange Schwimmund<br />
Ausdauersportdistanzen.<br />
sechs Monate lang nur mit Hilfe von<br />
Krücken fortbewegen. Sport war sogar<br />
bis zum Alter von 20 unmöglich. Und<br />
der Gang blieb auch danach „auffällig“.<br />
„Mehr als drei Kilometer wirst du nie<br />
laufen können“, sagte ihr Arzt. Mit 21<br />
kam ihr Sohn auf die Welt – was andere<br />
wohl noch weiter von jeder sportlichen<br />
Betätigung wegbringen würde. „Aber ich<br />
habe mich immer gern bewegt. Ich bin<br />
viel Rad gefahren, habe meinen Sohn<br />
hinten aufs Rad raufgesetzt.“ Auch geschwommen<br />
ist sie wieder viel. „Und das<br />
Laufen hat mich, trotz ärztlicher Warnung,<br />
auch nie losgelassen.“<br />
Mit 27 Jahren fiel sie aufgrund ihres<br />
Gangbilds einem anderen Arzt auf, „der<br />
hat mir ein Übungsprogramm gegeben,<br />
und mich zu weiterer Bewegung ermutigt.<br />
Und ich habe gemerkt: Je mehr ich<br />
mich bewege, desto besser geht es mir.“<br />
„Profi“ – unter Anführungszeichen<br />
2007, mittlerweile 36-jährig, schloss<br />
sich Müller dem Hobby-Ausdauersportverein<br />
Greisdorfer Wurzelhupfer an.<br />
2008 schrieb ihr der damalige Vereins-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
MAKES ME STRONGER<br />
#TrueSwimmer<br />
obmann einen ersten Triathlon-Trainingsplan.<br />
Über vier Jahre hinweg hantelte sie<br />
sich vom ersten Sprinttriathlon bis zur<br />
ersten Ironman-Teilnahme 2012 mit 42<br />
Jahren weiter. Und das alles bei immer besseren<br />
Platzierungen …<br />
In der Triathlon- und in der Extremschwimm-Szene<br />
kennt man Claudia Müller<br />
längst. Mit Aqua Sphere hat sie mittlerweile<br />
sogar einen Sponsor. Wenn sie von sich<br />
spricht, rutscht ihr schon mal das Wort<br />
„Profi“ über die Lippen – dabei arbeitet sie<br />
volle 40 Stunden pro Woche als Kinderbetreuerin,<br />
neben 10 bis 15 Stunden Training.<br />
Doch wenn sie bei einem Wettkampf<br />
mitschwimmt, oder bei einem Triathlon<br />
am Start ist, gehört sie heute zu den Favoritinnen,<br />
zumindest in ihrer Altersklasse.<br />
Ihr sportliches Motto: „Ich muss nichts<br />
machen – sondern ich darf. Jedes Training<br />
und jeden Wettkampf genieße ich.“ Ihr<br />
Ziel: „Meine Grenzen verschieben.“ Das<br />
gelingt ihr offenbar herausragend gut. Den<br />
Triple-Sieg 2015, 16 und 17 beim 24-Stunden-Schwimmen<br />
bezeichnet sie als ihren<br />
größten Erfolg – der einzige ist es bei Weitem<br />
nicht. An den Extremschwimm-Event<br />
tastete sie sich über die Staffel heran. Ihre<br />
Foto: Parktherme Bad Radkersburg
Claudia Müller beim<br />
24-Stunden-Schwimmen<br />
in der Parktherme Bad<br />
Radkersburg für Licht ins<br />
Dunkel, mit den Promistartern<br />
Ivica Vastic und<br />
Sepp Resnik.<br />
ICH MUSS NICHTS<br />
SPORTLICH MACHEN,<br />
SONDERN ICH DARF.<br />
JEDES TRAINING,<br />
JEDER WETTKAMPF<br />
IST EIN GENUSS.<br />
Taktik im Einzel: 24 Stunden nie aus<br />
dem Wasser gehen – auch wenn Pausen<br />
erlaubt wären. Abgesehen von kurzen<br />
Ess- und Trinkpausen am Beckenrand<br />
schwamm Müller jedes Mal von 11 bis<br />
11 Uhr durch. „Ich bin langsam, aber<br />
ausdauernd“, erklärt sie verschmitzt.<br />
Wobei: Ihre „optische Langsamkeit“<br />
im Schwimmbecken ist auch ihrer<br />
hervorragenden Technik geschuldet.<br />
„Schwimmen ist zu 80 Prozent Technik.“<br />
Heißt: Vergleichsweise sparsame<br />
Bewegungen reichen Müller zum ökonomischen<br />
Dahingleiten. Die einstige<br />
Schwimm-Autodidaktin ist heute auch<br />
Lehrwartin für Schwimmen und hilft in<br />
Kursen von Ex-Triathlonprofi Markus<br />
Strini auch anderen technisch auf die<br />
Sprünge. Claudia Müllers persönlicher<br />
Betreuer ist übrigens ihr Ehemann<br />
Günter: „Er unterstützt mich bei jedem<br />
Abenteuer und ist immer mit dabei.“<br />
670 Kilometer Anreise mit dem Rad<br />
2017 stieg die Steirerin erfolgreich in<br />
die Freischwimmerszene ein: Schon<br />
im ersten Jahr beendete sie jedes Rennen<br />
der „Open Water Cup“-Serie, bei<br />
dem sie am Start war, unter den ersten<br />
Drei. Und sie ist immer für eine lässige<br />
sportliche Aktion gut: Zum Open Water-Bewerb<br />
am Bodensee reiste sie 670<br />
Kilometer mit dem Rad an, auf vier<br />
Tagesetappen verteilt; vom Grundlsee<br />
radelte sie 220 Kilometer am Stück<br />
heim. Im Bodensee schwamm sie 16 Kilometer,<br />
mit Start um 5:30 Uhr: „Mein<br />
Ziel war, die Sonne im See schwimmend<br />
aufgehen zu sehen“. Eine Längsdurchquerung<br />
des Sees im Dreiländereck<br />
Vorarlberg-Deutschland-Schweiz steht<br />
übrigens noch auf ihrer To-do-Liste.<br />
Ein 65 Kilometer langes Unterfangen,<br />
das allerdings aufgrund der Strömungen<br />
und Wellen nur sehr selten gelingt.<br />
Ebenfalls im Vorjahr debütierte<br />
Müller im Eisschwimmen. Zur Vorbereitung<br />
watete sie im winterlichen<br />
Stainzbach, duschte kalt und holte sich<br />
Tipps vom Vorsitzenden des heimischen<br />
Eisschwimmer-Verbands Josef Köberl.<br />
„Tief in den Bauch einatmen, langsam<br />
ins Wasser gehen. Es funktioniert wirklich:<br />
40, 45 Sekunden tut es weh, dann<br />
nicht mehr. Mit dem Startpfiff schießt<br />
sowieso das Adrenalin“, erklärt Müller.<br />
Bei der Eisschwimm-Premiere gelang<br />
ihr auch gleich ein Sieg: Die 1:23 min<br />
auf 100 m im Eiswasser wären für sie als<br />
Langdistanz-Spezialistin auch bei idealer<br />
Wassertemperatur eine sehr gute Zeit.<br />
Heuer war Claudia Müller Ende Mai<br />
– nach Redaktionsschluss – beim Glocknerman-Radrennen<br />
dabei. Sie rechnete<br />
mit einer 48-stündigen Nonstop-Fahrt,<br />
„auch für mich eine neue Erfahrung“.<br />
Für eine solche ist sie immer offen. Ein<br />
Fernziel hat sie sich schon gesetzt: 2020<br />
findet in Bled in Slowenien die „Winterschwimm“-Weltmeisterschaft<br />
statt.<br />
Spätestens da will sie sich dann in einer<br />
Disziplin auch zur Weltmeisterin krönen.<br />
Keine Frage, dass der sportlichen Frohnatur<br />
auch das noch gelingen wird.<br />
WASSERSPORT<br />
UND PARTYSPASS<br />
Im Robinson Club Çamyuva in Kiris<br />
an der türkischen Riviera lassen<br />
sich Wassersport, Party und Entspannung<br />
perfekt kombinieren.<br />
Foto: Robinson Club Çamyuva<br />
Die Lage des Robinson Clubs<br />
Çamyuva: Über 100.000 m2 erstreckt<br />
sich das Gelände in einer großen<br />
Bucht, die an einem unberührten Bergvorsprung<br />
endet. Das dicht mit Pinien<br />
bewachsene Grundstück reicht bis zu<br />
einem breiten, herrlichen Kieselstrand.<br />
In diesem Sport & Fun-Club gibt<br />
es für alle ab 16 Jahren viel zu erleben.<br />
Für Wassersport sind die Bedingungen<br />
perfekt. Stand-up Paddling, Katamaransegeln<br />
und Windsurfen – such dir aus,<br />
was dir gefällt. Surfer und Segler freuen<br />
sich über ein optimales Windsurf- und<br />
Katamaran-Revier – Material dafür können<br />
Clubgäste kostenlos leihen. Gegen<br />
Gebühr kann man an Surf- und Katamarankursen<br />
teilnehmen. Sportliche erwartet<br />
auch Spaß beim Tennis, Fußball<br />
oder Beachvolleyball, dazu ein hochwertig<br />
ausgestattetes Fitnessstudio oder ein<br />
vielfältiges WellFit®-Angebot.<br />
Im WellFit®-Spa kann man dann<br />
relaxen, bevor es tanzend in die Nacht<br />
geht – das Motto: Sport ist Party und<br />
Party ist Sport!<br />
ROBINSON CLUB ÇAMYUVA<br />
Kiris, Türkische Riviera<br />
Beratung und Buchung<br />
im Reisebüro oder unter<br />
www.robinson.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
145
NACHSPIEL<br />
AUF DEM<br />
GEBETSBERG<br />
EGYD GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter ist<br />
freier Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
Groß war meine Überraschung, als ich<br />
auf einer Sportseite zentrale Fragen der<br />
Philosophie abgehandelt gefunden habe, und<br />
zwar von Philosophen von Erich Fromm<br />
bis Peter Gebetsberger, also Klerikern und<br />
Metaphysikern. Es ging um das Problem, wie<br />
man leben soll.<br />
Die Antwort: Klettern! Höhenbergsteigen!<br />
Wildwasserkajaken! Freeriden, Verantwortung<br />
übernehmen! Entscheidungen treffen!<br />
Risikokompetenz erwerben! Am Nachtkästchen<br />
hatte ich als Zusatzlektüre gerade<br />
„Größe und Nichtigkeit des Menschen“ von<br />
Blaise Pascal liegen – und mein schlechtes<br />
Gewissen metastasierte, denn bei diesem<br />
Ignoranten kommt das Wort „Risikokompetenz“<br />
überhaupt nicht vor. Pascal sagte: „Die<br />
Menschen wissen nicht, dass sie nach der<br />
Jagd jagen, nicht nach der Beute.“ Gebetsberger<br />
sagte: „Die Scheu vorm Risiko (Wildwasserpaddeln,<br />
Freeriden etc.), das Abgeben<br />
von Verantwortung und der Hang zum<br />
Nichtentscheiden führe zu Stress bis hin zum<br />
Burn-out.“ Pascal sagte: „Der Mensch ist so<br />
nichtig, dass er sich nicht langweilte, selbst<br />
bei tausend wesentlichen Ursachen, sich zu<br />
langweilen, und sich durch ein Billard und<br />
einen Ball, den er stößt, lebhaft zerstreute.“<br />
Dagegen wandte wieder Gebetsberger ein,<br />
die Risikoscheu führe zu einer Sicherheitsgesellschaft,<br />
in der Innovationen der Vergangenheit<br />
angehören. Das Wort „Risikokompetenz“<br />
wurde durch einen Mann mit nacktem,<br />
extrem muskulösem Oberkörper illustriert,<br />
der in einer Felswand hängt.<br />
In dieser misslichen Lage (hängend) dachte<br />
ich mir, das (Schlag-)Wort „Innovation“ ist<br />
so en vogue, dass man gern vergisst, dass es<br />
bloß „Erneuerung“ heißt – aber nicht nur<br />
Verbesserung, sondern auch „Verschlechterung“<br />
bedeuten kann.<br />
„Leben am Limit“? Wozu? Ich werde ja später<br />
auch nicht „am Limit“ tot sein! Natürlich:<br />
Wer nicht wagt, gewinnt nicht. Aber umgekehrt:<br />
Wozu gewinnen? Alles ernste philosophische<br />
Probleme. Zum Wort „Sieg“ fällt<br />
mir das Wort „Pyrrhus“ ein. Pascal sagt: „Der<br />
Rat, den man Pyrrhus gab, sich die Ruhe<br />
gleich zu holen, sie nicht durch so viel Müdigkeiten<br />
erst zu suchen, hat seine Schwierigkeiten:<br />
So läuft das ganze Leben ab. Man<br />
sucht die Ruhe im Kampf gegen Hindernisse;<br />
und hat man sie überwunden, wird die Ruhe<br />
unerträglich. Er fühlt dann seine Nichtigkeit,<br />
seine Verlassenheit, seine Leere …;“ Apropos:<br />
Genug Philosophie für heute. Ich geh´ jetzt<br />
laufen …<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
TOP TIMES Medien GmbH, 8010 Graz, Gadollaplatz 1<br />
Tel.: 0 316/80 63-25 80<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Titel der Styria Media Group.<br />
Offenlegung gem. § 25 MedienG mit der Url: sportaktiv.com/de/offenlegung<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mag. Alfred Brunner, MBA, E-Mail: alfred.brunner@styria.com,<br />
Ronald Tomandl, Tel. 0 316/80 63-25 82, E-Mail: ronald.tomandl@styria.com<br />
CHEFREDAKTION<br />
Klaus Molidor (-25 93), E-Mail: klaus.molidor@styria.com<br />
REDAKTION<br />
Christoph Heigl (-25 88), Christof Domenig (-25 89),<br />
Thomas Polzer (-25 87), Claudia Riedl (-25 94)<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Linda Freutel, Niko van Hal, Klaus Höfler, Oliver Pichler, Axel Rabenstein<br />
FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer (-25 87)<br />
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SEKRETARIAT<br />
Petra Ofner, Tel.: 0 316/80 63-25 80, E-Mail: office.sportaktiv@styria.com<br />
PRODUKTMANAGER WWW.SPORTAKTIV.COM<br />
Sabine Schwarzl, Tel.: 0 316/80 63-25 90 E-Mail: sabine.schwarzl@styria.com<br />
DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />
Styria Media Design GmbH & Co KG, www.styriamediadesign.at<br />
HERSTELLER<br />
Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
ABO-HOTLINE<br />
Styria Marketing Services GmbH & Co KG, „Abo <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
Hainburger Straße 33, 1030 Wien<br />
Tel.: 01/51414-800, Fax: 01/51414-810, E-Mail: abo@sportaktiv.com<br />
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