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Programmheft_SIL_2018

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Bei Mercedes Classic werden rund 200 Oldtimer aus der Museumskollektion<br />

gehütet und für ihren Einsatz bei Rallyes ausgewählt und vorbereitet.<br />

Ein Tribut an Udo Jürgens ist die Auswahl<br />

der Mercedes-Oldtimer für die kommende<br />

Silvretta Classic nicht − obwohl die<br />

Gruppe der gemeldeten Museumsstücke eine<br />

Zeitspanne von exakt 66 Jahren umfasst. Sie<br />

reicht vom Kompressor-Boliden des Typs<br />

SSK aus dem Baujahr 1928 bis hin zum E 60<br />

AMG, der 1994 von den Bändern lief. Mit 66<br />

Jahren aber, schmetterte ja einst der begabte<br />

Herr Jürgens, da fängt das Leben überhaupt<br />

erst an.<br />

Für die zur Rallye vom 5. bis zum 7. Juli gemeldeten<br />

acht Mercedes-Klassiker fängt das<br />

Leben dabei mindestens zum zweiten Mal<br />

an: als Einsatzfahrzeug bei Oldtimer-Veranstaltungen,<br />

bei einem Concours d’Élégance<br />

oder einem anderen sympathieträchtigen<br />

Schaulaufen dieser technischen Denkmäler<br />

ihrer jeweiligen Epochen.<br />

Die Autosammlung des Mercedes-Museums<br />

besteht aus rund 1100 Exemplaren, von<br />

denen etwa 200 in ständiger Fahrbereitschaft<br />

gehalten werden. Diesen Job erledigen die<br />

Spezialisten vom firmeneigenen Classic Center<br />

in Fellbach nahe Stuttgart. Doch bevor<br />

geschraubt wird, muss erst einmal geklaubt<br />

werden: Welche der donnernden 200 dürfen<br />

denn überhaupt mit?<br />

Faszinierende Bergrennen<br />

Hier beginnt der Job von Jürgen E. Wittmann.<br />

Er führt nicht nur das Regiment über<br />

die umfänglichen Archive des ältesten Automobilherstellers<br />

der Welt, sondern sucht als<br />

Chef der Museums-Collection auch die Autos<br />

aus. Beraten vom Technikerstab im Classic<br />

Center, lässt sich Wittmann zunächst von der<br />

Renngeschichte des Hauses leiten: „Es geht<br />

Jürgen E. Wittmann ist Senior Manager<br />

von Archives & Collection.<br />

Ihm obliegt die Auswahl der<br />

Rallyeautos<br />

ja auf die berühmten Gipfel des Montafons,<br />

etwa auf die Bieler Höhe, und da denke ich<br />

immer an die faszinierenden Bergrennen, die<br />

historisch für Mercedes-Benz von hoher Bedeutung<br />

sind.“<br />

Der weiße SSK aus dem Jahr 1928 empfiehlt<br />

sich da gewissermaßen von selbst.<br />

Rudolf Caracciola siegte 1930 mit einem<br />

solchen Modell beim legendären Klausenpass-Rennen<br />

in der Schweiz mit neuem<br />

Sportwagen-Rekord. Das weiße Exemplar,<br />

das Mercedes bei der Silvretta einsetzen<br />

wird, ist dann fast noch warm vom vorigen<br />

Einsatz: Rennfahrerin Ellen Lohr und auto motor<br />

und sport-Chefredakteurin Birgit Priemer<br />

fuhren damit die Mille Miglia – mit 7,1 Litern<br />

Hubraum und einem Roots-Kompressor, mit<br />

225 PS bei 3300/min, mit 1900 Kilogramm<br />

Gewicht und mehr als 190 km/h Spitzengeschwindigkeit,<br />

aber ohne Verdeck.<br />

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