ECO Business_No.6

SOFT SKILLS
Herr Rehrl, neuerdings gibt es Softwaresysteme, die Bewerbungsunterlagen
standardisiert auswerten und den –
nach Meinung des Programms – passendsten Kandidaten
auswählen können. Ist das die Zukunft der Personalsuche?
Wolfgang Rehrl: Lebensläufe und Dienstzeugnisse
analysieren und beurteilen ist nur eine Seite im Recruiting.
Fachliche Qualifikation und die erforderliche Ausbildung
für eine Stelle sind natürlich immer wichtig. Aber
es geht in der Personalsuche um viel mehr – nämlich um
den Menschen als Ganzes. Wir haben seit 15 Jahren die Maxime
„Der Mensch steht im Mittelpunkt“, denn wir wollen
einerseits für unsere Kunden geeignete Kandidaten finden,
die von ihrer Persönlichkeit her zur Unternehmenskultur
passen. Und andererseits den Bewerbern nicht nur einen
Job vermitteln, sondern einen Arbeitsplatz, an den sie jeden
Tag mit Freude hingehen und der sie langfristig begeistert.
Dazu braucht man viel Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl
– besondere Achtsamkeit und Aufmerksamkeit
den Bewerbern und dem Unternehmen gegenüber. Bei
unseren langjährigen Kunden kennen wir das Umfeld bzw.
ihre Firmen-DNA, bei neuen Kunden filtern wir schon zu
Beginn heraus, welche Werte und Einstellungen dem Unternehmen
wichtig sind. Beim Kandidaten wiederum eruieren
wir, welcher Typ Mensch er ist, was seine Motive für
den Veränderungswunsch sind, wie seine Zukunftsvision
aussieht und was er sich vom neuen Arbeitgeber erwartet.
Warum sind Unternehmen mit ihren eigenen Ausschreibungen
oft nicht erfolgreich?
WR: Für manche Top-Positionen oder Fachbereiche
findet man geeignete Bewerber nicht einfach
über Stelleninserate. Wer mit seinem Job einigermaßen
zufrieden ist, denkt oft gar nicht an Veränderung. Uns gelingt
es aber über Executive Search – also Direktansprache
und durch unsere breite Kenntnis der Branchen und
des Marktes, geeignete Kandidaten zu filtern. Erst durch
unsere Kontaktaufnahme zeigt sich, dass einige High-
Potentials offen für neue Herausforderungen sind.
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