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ECO Business_No.6

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GESUND LEBEN<br />

KOLLEGE<br />

HUND<br />

Er reduziert den Stress beim Arbeiten, fördert den Teamgeist und beugt Burn-Out vor,<br />

behaupten die einen. Er haart, stört mit unangemessenen Lauten und ist olfaktorisch keine Bereicherung<br />

fürs Büro, fürchten die anderen. Die Entscheidung, ob ein Hund am Arbeitsplatz<br />

erlaubt ist oder nicht, trifft allerdings nur einer: der Chef.<br />

© Dusan Petkovic - Shutterstock.com<br />

Österreich ist schon länger auf den Hund gekommen.<br />

Zwar gibt es keine exakten Zahlen,<br />

da einige Hundebesitzer ihre Tiere nicht offiziell<br />

gemeldet haben, die Schätzungen liegen aber<br />

bei rund 640.000 Hunden. Allerdings handelt<br />

es sich bei den Besitzern nicht nur um Pensionisten<br />

und Selbständige. Für viele Berufstätige<br />

stellt sich daher die Frage: Wohin mit dem Tier,<br />

wenn man selbst ins Büro muss?<br />

Den ganzen Tag alleine zu Hause zu verbringen,<br />

ist für ein Rudeltier wie den Hund kein<br />

verlockendes Angebot. Außerdem haben Frauchen<br />

und Herrchen ein schlechtes Gewissen,<br />

den vierbeinigen Liebling stundenlang sich<br />

selbst zu überlassen. Also wird er mit in die<br />

Arbeit genommen. Aber geht das so einfach?<br />

Generell gilt in Österreich: Einen Anspruch,<br />

sein Tier mit zur Arbeit zu nehmen, hat man<br />

laut Arbeitsrecht nicht (ausgenommen sind<br />

Therapie- und Blindenhunde). Es gilt also die<br />

im Unternehmen angewandte Praxis. Bringt<br />

man seinen Hund mit, obwohl dies am Arbeitsplatz<br />

unerwünscht ist, kann dies im schlimmsten<br />

Fall zur Entlassung führen. Wenn es keine<br />

diesbezügliche Regelung seitens des Arbeitgebers<br />

gibt, sollte auf jeden Fall am besten<br />

schriftlich das Okay des Vorgesetzten eingeholt<br />

werden. Als Argumentationsgrundlage ist es<br />

hilfreich, wenn man das Thema schon im Vorfeld<br />

mit den Kollegen besprochen und eventuelle<br />

Tierallergien oder sonstige Ablehnungsgründe<br />

ausgeschlossen hat. Dass der Hund gut<br />

erzogen, stubenrein, gesund und vom Charakter<br />

her bürotauglich sein sollte, versteht sich<br />

von selbst.<br />

Viele Arbeitgeber haben bereits erkannt, dass<br />

sie mit ihrer Zustimmung zur Hundehaltung im<br />

Büro eindeutig Pluspunkte bei ihren Mitarbeitern<br />

sammeln und insgesamt alle davon profitieren<br />

können. Der Google-Konzern erlaubt in<br />

seiner „dog policy“ weltweit den eigenen Hund<br />

am Arbeitsplatz. Auch heimische Unternehmen<br />

kommen vermehrt zu der Erkenntnis, dass Hunde<br />

dem Joballtag guttun. Hunde im Büro steigern<br />

Arbeitsklima und -moral und senken nicht<br />

nur beim Hundebesitzer, sondern auch bei den<br />

Kollegen das Stresslevel. Zahlreiche Studien belegen,<br />

dass der menschliche Körper alleine beim<br />

Blickkontakt mit einem freundlichen Hund das<br />

Kuschelhormon Oxytozin produziert, was sich<br />

blutdrucksenkend und depressionsmindernd<br />

auswirkt. Gleichzeitig wird das Stresshormon<br />

Cortisol abgebaut. Außerdem werden Teamfähigkeit<br />

und kollegiales Verhalten gesteigert.<br />

Denn auch Nichthundehalter freuen sich, wenn<br />

sie den Büroalltag durch kurzes Gassigehen mit<br />

dem Bürohund unterbrechen können. Und Bewegung<br />

an der frischen Luft ist die gesündeste<br />

Art der Pausengestaltung.<br />

Fühlt sich auch der Hund im Büro am passenden<br />

Platz und erhält während des Arbeitstags<br />

genügend Beschäftigung, wird ihm auch<br />

nicht langweilig. Gelegentliche Streicheleinheiten<br />

genießen alle Beteiligten - und sind<br />

quasi der Wau-Effekt für ein harmonisches<br />

Miteinander.<br />

Beate Kreuzer<br />

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