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ECO Business_No.6

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SOFT SKILLS<br />

OFFICE AT HOME<br />

ZUHAUSE (UND DOCH) IM JOB<br />

Ein Arbeitsmodell erfreut sich in Österreich immer größerer Beliebtheit: das Home Office. Was auf den ersten<br />

Blick paradiesisch aussieht, birgt in der Realität aber auch seine Tücken. Als Arbeitsnehmer sollte man sich über<br />

die Vor- und Nachteile im Klaren sein.<br />

Selbstbestimmte flexible Dienstzeiten, keine<br />

zeitraubende Anreise in die Firma, keine<br />

anstrengenden Kollegen – das Arbeiten im<br />

Home Office bringt viele Vorteile mit sich. Und das nicht<br />

nur für den Arbeitnehmer. Einer Studie der Stanford<br />

Universität zufolge profitiert besonders der Arbeitgeber,<br />

denn die Produktivität im Home Office ist um ganze 13<br />

Prozent höher als im Büro. Einerseits gibt es weniger<br />

Störquellen und Ablenkung, was die Konzentration steigert.<br />

Und andererseits machen Home Office Worker weniger<br />

Pausen, melden sich seltener krank und setzen sich<br />

selbst gerne unter Leistungsdruck, so als müssten sie ihre<br />

vermeintliche Bevorzugung rechtfertigen. Außerdem<br />

spart die Firma Ressourcen bei Bürofläche sowie Materialien<br />

und fördert ihren Ruf als moderner, attraktiver<br />

Arbeitgeber. Kaum ein größeres Unternehmen verzichtet<br />

daher darauf, seinen Mitarbeitern im Bedarfsfall Heimarbeitsplätze<br />

anzubieten.<br />

LOHNT SICH HOME OFFICE<br />

AUCH FÜR DEN ARBEITNEHMER?<br />

Ja, weil man damit die eigenen privaten Wünsche, wie<br />

zum Beispiel Wiedereinstieg nach der Karenzzeit, leichter<br />

realisieren kann – viele Heimarbeiter sagen, sie seien<br />

zufriedener mit ihrem Job.<br />

Nein, wenn man seine Leistung in den Schatten stellt und<br />

vom Vorgesetzten nicht mehr wirklich wahrgenommen<br />

wird – laut der Stanford Studie kommen Heimarbeiter<br />

seltener in den Genuss von Gehaltserhöhungen und Beförderungen.<br />

Ein paar Regeln gilt es daher zu beachten, will man im<br />

Home Office nicht nur gute Arbeit leisten, sondern dafür<br />

auch entsprechend be- und entlohnt werden.<br />

1. Klare Absprachen: Die Anforderungen an den Home<br />

Office Platz müssen zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem<br />

vereinbart werden – je konkreter und detaillierter,<br />

desto besser. Diese Absprache beinhaltet auch Kernarbeitszeiten,<br />

also wann der Mitarbeiter telefonisch oder<br />

per E-mail erreichbar sein soll. Home Office heißt nicht,<br />

dass man ständig zur Verfügung steht – Feierabend, Wochenende<br />

und Ferien gelten natürlich auch für diesen<br />

Arbeitsplatz.<br />

2. Vernetzt bleiben: Eine enge Abstimmung mit Kollegen<br />

und Vorgesetzten ist Voraussetzung für ein gutes<br />

Arbeitsergebnis. Direkter Kontakt durch fixe telefonische<br />

Absprachen sowie regelmäßige persönliche Meetings mit<br />

dem Team stärken die eigene Position gegenüber dem<br />

Chef und das Wir-Gefühl mit den Kollegen.<br />

3. Ziele setzen: Zielvereinbarungen sollten in regelmäßigen<br />

Abständen mit dem Vorgesetzten getroffen und auch<br />

reflektiert werden. Damit mindert sich die Gefahr, dass<br />

die eigene Leistung übersehen wird.<br />

4. Selbstmanagement: Heimarbeiter müssen besonders<br />

diszipliniert und organisiert arbeiten – sich selbst zu optimieren<br />

bedeutet aber nicht, sich selbst auszubeuten.<br />

5. Den eigenen Rhythmus finden: Regelmäßigkeit und<br />

fixe Rituale wie der morgendliche Kaffee zu Arbeitsbeginn<br />

sowie festgelegte Pausen steigern die Produktivität.<br />

Übrigens ist diese bei vielen am höchsten, wenn die Arbeit<br />

aus einem Mix aus Home-Office-Tagen und Bürotagen<br />

besteht.<br />

Beate Kreuzer<br />

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