65 Jahre KLE. Reden zum Jubiläumsfest - KA Steiermark ...
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Karl und Maria Mustein auf Frauenberg bei der<br />
letzten Singtagung 2010<br />
Rudolf Schwarz. Seggauberg<br />
war überhaupt musikalische<br />
Heimat der „Erziehergemeinschaft“<br />
geworden und ist es bis<br />
<strong>zum</strong> heutigen Tage.<br />
Karl leitete diese Singtage, anfangs<br />
waren es nur einige Tage<br />
vor der <strong>Jahre</strong>stagung der <strong>KLE</strong>,<br />
mit höchster Sensibilität und<br />
großem musikalischen Ge-<br />
schick. Freude bereitete immer wieder das „Nachsingen“ nach getaner Tagesprobenarbeit<br />
in der damaligen Taverne. Beim freien Singen ließ Karl seinen<br />
überragenden, feinen und auserlesenen Tenor erklingen. Mit geschlossenen<br />
Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen genoss er diese Stunden.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1994 hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, diese nun bereits zur<br />
Familiensingwoche angewachsene Veranstaltung dankbar übernehmen und<br />
leiten zu dürfen. Anfangs sang Karl als Teilnehmer der Singwoche mit.<br />
Später war er ständiger und vor allem sehr interessierter Zuhörer bei den<br />
diversen Konzerten „seiner“ Singwoche. Karl hatte die Begabung, seinen<br />
Nachfolgern, und der Verfasser der Zeilen durfte das in mehreren Institutionen<br />
und bei Veranstaltungen werden (LAG, Familiensingwoche, Männerchorsingtage<br />
des Steirischen Sängerbundes u. a.), Spuren zu ziehen und<br />
dennoch genügend Spielraum für neue und eigene „Fährten“ zu lassen.<br />
Eingebettet in eine wunderbare Familie, mit Gattin Maria und Tochter<br />
Simone, die als hochbegabte Geigerin sein großer Stolz war, führte Karl ein<br />
reich beschenktes Leben. Er nahm am Musikleben seiner Tochter in vollen<br />
Zügen und mit höchstem Genuss teil.<br />
Nun wird er wohl den himmlischen Chören seinen sanften Tenor leihen<br />
und mit unseren „Altvorderen“ Rudolf Schwarz, Emil Seidl, Alarich Wallner<br />
singend und musizierend fürsorglich an der Wegbereitung für uns tätig sein<br />
und das Getränk in der himmlischen Taverne bereiten.<br />
Ich danke ihm für seine Freundschaft, sein ungebrochenes und vorbehaltloses<br />
Vertrauen und für seine Familie.<br />
Aus der steirischen Literaturszene<br />
Alfred Kolleritsch <strong>zum</strong> 80. Geburtstag<br />
Wolfgang J. Pietsch<br />
Grazer Urania, 11. März 2010.<br />
Titel des Abends: Lyrik als Wortfindung<br />
des Wortlosen. Es sollte eine Lesung mit<br />
Alfred Kolleritsch sein. Der Besuch war<br />
nicht gerade überwältigend, vielleicht<br />
zwei dutzend Leute, durchwegs älteres<br />
Publikum, darunter einige seiner ehemaligen<br />
SchülerInnen des Akademischen<br />
Gymnasium, aber kein Kollege, keine<br />
Kollegin von dort, wo er selbst jahrelang<br />
Lehrer für Deutsch und Philosophie war.<br />
Einen langen nostalgischen Rückblick zu<br />
Beginn hielt sein Konsemester Walter Wilhelm Ernst, genannt „Cäsar“.<br />
Tenor: Die Grazer Urania war es, die A. K. und viele andere zu Höhenflügen<br />
inspirierte, die damaligen Referenten wie Georg Jánoska oder Wolfgang<br />
Schaukal Gelegenheit gab, junge, interessierte Menschen anzulocken und<br />
ihnen neue Ideen zu vermitteln. Es war die Zeit nach dem Krieg, die späten<br />
40er, die 50er und noch frühen 60er <strong>Jahre</strong>, als in Graz ein gewaltiger Hunger<br />
nach Kultur herrschte, nach Information über ausländische Kunst und<br />
Literatur, die hierzulande so lange unbekannt oder fast unbekannt blieb: die<br />
französischen Existenzialisten, die Pariser Kunstszene u. v. a. m.<br />
Der Moderator Dr. Harald Haslmayr legte A. K. nahe, über seine<br />
schwere Krankheit, seine letzten „Verletzungen“, über seine körperliche<br />
Befindlichkeit u. ä. zu sprechen. Das Thema war eigentlich A. K.’s eigene<br />
Lyrik. Von Verletzungen war dann auch die Rede, allerdings nicht in dem<br />
44 | Begegnungen 1/2011 Aus der steirischen Literaturszene<br />
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