65 Jahre KLE. Reden zum Jubiläumsfest - KA Steiermark ...
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Stichwort Ehrenamtlichkeit: Die <strong>KLE</strong> ist eine <strong>KA</strong>-Teilorganisation, die<br />
sich weitgehend selbst und ehrenamtlich organisiert. Zugleich sei aber auch<br />
an dieser Stelle Ute Paulweber für ihre Begleitung ein herzliches Dankeschön<br />
gesagt.<br />
Stichwort Laienapostolat. Gerade weil wir in der Katholischen Aktion<br />
zutiefst davon überzeugt sind, dass die Fülle der Kirche im Miteinander von<br />
Geistlichen und Laien, von Ordensleuten, Frauen, Männern und Jugendlichen<br />
sichtbar wird, gibt es für das Laienapostolat eine nicht dispensierbare Aufgabe:<br />
Dort gläubig und glaubwürdig das Evangelium berichten und leben, wo<br />
jeder und jede seinen konkreten Sitz im Leben hat. Dass hier LehrerInnen und<br />
ErzieherInnen eine besondere Verantwortung zukommt, ist evident.<br />
Stichwort: Wirkmächtig inmitten der Gesellschaft. Die <strong>KA</strong> ist ein<br />
buntes Patchwork inmitten des gesellschaftspolitischen Diskurses. Von den<br />
klassischen Bewegungen über Bildungswerk und Familienreferat bis hin zur<br />
Sportgemeinschaft oder den Alleinerziehenden – erst in unserem gemeinsamen<br />
Tun wird unser Dienst sichtbar. Wir haben den Auftrag Jesu nachzufolgen,<br />
nicht nur von ihm zu reden.<br />
Die <strong>KA</strong> hat sich für 2011 als <strong>Jahre</strong>sthema: Menschenwürde – Wert<br />
und Wirklichkeit vorgenommen. Wir könnten es auch anders sagen:<br />
Wir haben den Kernauftrag jedes Bildungsprozesses in den Mittelpunkt gestellt.<br />
Zum Abschluss noch einmal Ludwig Börne: „Im Dienste der Wahr-<br />
heit genügt es nicht, Geist zu zeigen, man muss auch Mut zeigen!“<br />
Ich danke im Namen der gesamten Katholischen Aktion der <strong>KLE</strong> für<br />
ihren Mut und für<br />
ihre Ermutigungen<br />
seit <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />
Und es ist schön<br />
zu wissen, dass es<br />
so weiter geht!<br />
Holter, Haas<br />
<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong><br />
Überlegungen zu Vergangenheit, Gegenwart<br />
und Zukunft einer katholischen Lehrervereinigung<br />
Wolfgang J. Pietsch<br />
Vorbemerkung: Der mündliche Charakter des Festvortrages ist beibehalten.<br />
Jedoch wurden genaue Nachweise und Zwischentitel eingefügt<br />
und jene Passagen, die aus Zeitgründen beim Vortrag am 11. Dezember<br />
nicht gebracht werden konnten, hier ergänzt.<br />
Ein großer Theatermann, Ivan<br />
Nagel, soll einmal gesagt haben:<br />
„Misstrauen gegenüber Festrednern<br />
tut Not. Sie sind zur Unwahrheit geradezu<br />
verpflichtet.“ Dieser Verpflichtung<br />
zur Unwahrheit will ich hier und<br />
heute widerstehen. Ich beginne daher<br />
mit einem Zitat aus der Wiener<br />
Tageszeitung „Die Presse“. Da nennt<br />
der Journalist Oliver Pink in einer<br />
Glosse vom 23. November 2010 die<br />
katholische Kirche eine „staatlich anerkannte<br />
Parallelgesellschaft“. Den<br />
vollen Wortlaut, wie hier der Journa- Dr. W. J. Pietsch<br />
list Hohn und Spott über die Kirche<br />
ausgießt, will ich Ihnen ersparen. Zudem ist das nicht der einzige Fall, wie<br />
in letzter Zeit vor allem Printmedien die Kirche höhnen. Freilich ist die<br />
Kirche daran nicht ganz unschuldig. Man muss sich nur einmal den Begriff<br />
„Parallelgesellschaft“ auf der Zunge zergehen lassen. Der Begriff wird<br />
heute mit gesellschaftlichen Randgruppen assoziiert. Das Duden-Wörterbuch<br />
von 2006 definiert: „Parallelgesellschaft ist eine größere, nicht integrierte<br />
Gruppe innerhalb des Staates.“ Vor <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n, als die „Gemein-<br />
8 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />
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