29.06.2018 Aufrufe

HANSEstyle 2 | 2018

In der neuen Ausgabe finden Sie spannende Artikel und Interviews mit Wotan Wilke Möhring, HSV-Legende 'Uns Uwe' Seeler, Designdschungel-Bloggerin Laura Noltemeyer, einem großen Sylt-Spezial und vielem mehr! Viel Spaß beim Lesen!

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GESUNDHEIT, HAMBURG!<br />

GESUNDHEIT, HAMBURG!<br />

AUS DEM TAKT<br />

Es kann brechen, bis zum Hals schlagen oder vor Schreck stehen bleiben – viele Redensarten ranken<br />

sich um unser Herz. Prof. Dr. Karsten Sydow (44) kennt die gesundheitlichen Gefahren, denen unser<br />

Herz ausgesetzt ist. In <strong>HANSEstyle</strong> erklärt der Chefarzt der Kardiologie im Herz- und Gefäßzentrum<br />

des Albertinen-Krankenhauses Hamburg, was es mit der koronaren Herzerkrankung auf sich hat,<br />

wer Risikopatient ist und wieso das Handgelenk für unser Herz von Bedeutung sein kann.<br />

„Sport ist die beste<br />

Tablette, die man sowohl<br />

Patienten als auch sich<br />

selbst verschreiben kann.“<br />

Prof. Dr. Karsten Sydow<br />

Serie: Gesundheit, Hamburg!<br />

Im Gespräch mit den Top-Medizinern aus Hamburg<br />

und der Metropolregion. Noch mehr finden Sie<br />

unter www.healthcare-life.de, dem Onlineportal<br />

für Gesundheit im Norden<br />

<strong>HANSEstyle</strong>: Was ist unter dem medizinischen Begriff<br />

„koronare Herzerkrankung“ zu verstehen?<br />

Prof. Sydow: Die koronare Herzerkrankung tritt als Folge<br />

der Arteriosklerose auf, bei der Ablagerungen von Fett,<br />

Thromben und Bindegewebe in den Blutgefäßen entstehen.<br />

Erstreckt sich diese Arterienverkalkung auf die Herzkranzgefäße,<br />

die Adern, die den Herzmuskel mit Blut versorgen,<br />

kann es dort zu Engstellen oder Verschlüssen kommen. Das<br />

kann zur koronaren Herzerkrankung mit Symptomen wie<br />

Brustenge oder Kurzatmigkeit führen.<br />

Welche Risikofaktoren können sich negativ auf die Herzgesundheit<br />

auswirken?<br />

Es gibt zum einen kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck,<br />

Rauchen, Diabetes oder Hypercholesterinämie,<br />

zum anderen entstehen Risiken als Resultat unserer zivilisierten<br />

Welt, zum Beispiel Stress oder Übergewicht.<br />

Außerdem unterliegen Personen mit einer positiven Familienanamnese<br />

– das heißt Mutter oder Vater hatten bereits<br />

einen Herzinfarkt oder Schlaganfall – einem erhöhten Risiko<br />

und sollten präventiv einen Arzt aufsuchen.<br />

Wie kann einer koronaren Herzerkrankung vorgebeugt werden?<br />

Ich rate zur Vorstellung beim Hausarzt, Internisten oder<br />

Kardiologen. Dort können erste Symptome mithilfe einfacher<br />

Mittel wie einer Blutuntersuchung oder Ruhe-EKG abgeklärt<br />

werden. Weitere Risiken können<br />

durch apparative Untersuchungen<br />

mit einem Herzultraschall oder Belastungs-EKG<br />

bestimmt werden. Bei<br />

uns gibt es zusätzlich weiterführende,<br />

nichtinvasive Untersuchungsmethoden,<br />

zum Beispiel die Stress-Echokardiografie,<br />

bei der Ultraschall und<br />

Fahrradfahren kombiniert werden<br />

oder auch die Herz-MRT-Untersuchung.<br />

Inwiefern können minimalinvasiv<br />

durchgeführte Herzkatheteruntersuchungen<br />

und/oder ein Herzultraschall<br />

der Vorsorge dienen?<br />

Der Herzultraschall und insbesondere<br />

die Herz-MRT sind elegante und<br />

ÜBER PROF. DR. KARSTEN SYDOW<br />

Prof. Dr. Karsten Sydow studierte an<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

und arbeitete unter anderem<br />

an der Standford University in den<br />

USA. Später war er als stellvertretender<br />

Klinikdirektor und Leitender<br />

Oberarzt in der Klinik für Allgemeine<br />

und Interventionelle Kardiologie<br />

am Universitären Herzzentrum<br />

des UKE tätig. Dem folgte 2017 der<br />

Wechsel als Chefarzt zur Klinik für<br />

Kardiologie im Albertinen Herz- und<br />

Gefäßzentrum. Prof. Dr. Sydow ist<br />

verheiratet und hat drei Kinder.<br />

gute Möglichkeiten, viele Aussagen über das Herz zu treffen.<br />

Mithilfe von 3D-Darstellung und Kontrastmitteln können<br />

zusätzliche Informationen gewonnen werden. Erhärtet sich<br />

nach den Voruntersuchungen der Verdacht auf eine Erkrankung,<br />

kann eine minimalinvasive Herzkatheteruntersuchung<br />

erfolgen. Oft wird diese über die Leistengefäße durchgeführt.<br />

Es gibt auch die schonendere Möglichkeit, den Zugang über<br />

das Handgelenk zu legen. Im Albertinen-Krankenhaus werden<br />

über 90 Prozent dieser Untersuchungen über das Handgelenk<br />

durchgeführt.<br />

Eine Besonderheit des Albertinen Herz- und Gefäßzentrums<br />

sind Herzklappen-Operationen mittels Katheter. Wie wird ein<br />

solcher Eingriff durchgeführt? Wie lange dauert er?<br />

Eingriffe an den Herzklappen werden in der Regel gemeinsam<br />

von Herzchirurgen und Kardiologen in einer Hybrid-Operation<br />

– einer Art sterilem Herzkatheterlabor – durchgeführt. Zur<br />

bestmöglichen Patientensicherheit stehen eine Herz-Lungen-<br />

Maschine und ein Kardiotechniker bereit. Ein solcher Eingriff<br />

dauert bei reibungslosem Ablauf etwa 45 bis 60 Minuten.<br />

Ihr Haus verfügt über eine Chest Pain Unit. Was bedeutet das?<br />

Eine Chest Pain Unit (CPU) ist eine in die Notaufnahme integrierte<br />

Spezialeinheit, deren Fokus auf Patienten mit<br />

Brustschmerz liegt. Diese Patienten sollen aus der Vielzahl<br />

der Patienten in der Notaufnahme möglichst schnell identifiziert<br />

werden. In der CPU arbeiten<br />

speziell kardiologisch ausgebildete<br />

Kolleginnen und Kollegen. Nach<br />

dem Erstkontakt folgen ein EKG und<br />

eine weiterführende Diagnostik nach<br />

standardisierten Vorgaben.<br />

Was tun Sie persönlich, um sich fit<br />

zu halten?<br />

Sport ist die beste Tablette, die man<br />

sowohl Patienten als auch sich selbst<br />

verschreiben kann. Ich gehe oft mit<br />

meinem ältesten Sohn an der Alster<br />

kicken oder laufen. Zu Hause habe<br />

ich außerdem ein Rennrad.<br />

Im Gespräch mit: Florian Schmidt<br />

Foto: Tim Wendrich / <strong>HANSEstyle</strong><br />

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