Berufspraxis und Berufsbild im Umbruch? Von Muriel Surdez - SAVIR
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Die Feminisierung des Veterinärwesens in der Schweiz Prof. <strong>Muriel</strong> <strong>Surdez</strong><br />
während er sich in den 169 auf Kleintiere spezialisierten Praxen auf 49 % belief. 1997 arbeiteten<br />
von den 1092 praktizierenden GST-Mitgliedern 679 als „Grosstier- <strong>und</strong> Gemischtpraktiker“ <strong>und</strong><br />
384 als „Kleintierpraktiker“. 2004 waren 131 ausschliesslich <strong>im</strong> Grosstierbereich, 16 <strong>im</strong> Nutztier-<br />
<strong>und</strong> Pferdebereich, 431 in einer Gemischtpraxis <strong>und</strong> 491 in einer Kleintierpraxis tätig.<br />
Was den Zugang diplomierter Veterinäre zu Fachgebieten betrifft, die weniger auf Tierpflege<br />
ausgerichtet sind, so ergibt sich folgendes Bild: Im Jahre 2006 waren 1582 der aktiven Mitglieder<br />
praktizierende Tierärzte, während 613 in anderen Bereichen tätig waren (143 <strong>im</strong> öffentlichen<br />
Dienst; 240 in Bildung <strong>und</strong> Forschung; 5 <strong>im</strong> Militär; 126 in Industrie <strong>und</strong> privatwirtschaftlicher<br />
Forschung; 99 in anderen Bereichen). 1997 waren 89 in der Industrie, 35 in Veterinärdiensten <strong>und</strong><br />
241 <strong>im</strong> Bildungsbereich beschäftigt, während 1092 als praktizierende Tierärzte arbeiteten. Zu<br />
dieser Zeit waren die Kategorien noch nicht detaillierter.<br />
Die Statistiken über die Studienanfänger <strong>im</strong> Fach Tiermedizin der letzten zwanzig Jahre<br />
(B<strong>und</strong>esamt für Statistik) stellen diesen Strukturwandel noch akzentuierter dar:<br />
1981/1982 waren von 131 Studienanfängern 59 Frauen. Ihr Anteil erhöht sich nun kontinuierlich:<br />
Bildeten die Frauen 1985/86 noch die Hälfte, waren 1993/1994 von 146 Studienanfängern bereits<br />
deren 82 weiblichen Geschlechts. Ab diesem Zeitpunkt n<strong>im</strong>mt die Entwicklung noch an<br />
Schnelligkeit zu. 1995/96 zählte man 123 Studentinnen <strong>und</strong> 30 Studenten; 1997/98 129<br />
Studentinnen <strong>und</strong> 26 Studenten; 2002/2003 121 Studentinnen <strong>und</strong> 52 Studenten <strong>und</strong> 2004/2005<br />
124 Studentinnen <strong>und</strong> 14 Studenten. Diese Zahlen sind offizielle Angaben, die jedoch nur die<br />
Immatrikulation betreffen. Um die einzelnen Jahrgänge <strong>und</strong> vor allem auch die Studienabbrüche<br />
sowie die Durchfallquoten be<strong>im</strong> Examen zu berücksichtigen, müssten die Zahlen der Fakultäten<br />
herangezogen werden. Im Vergleich dazu macht der Anteil der für Humanmedizin<br />
eingeschriebenen Studentinnen bis 1997/98 fast die Hälfte aus <strong>und</strong> überschreitet die Zwei-Drittel-<br />
Grenze nicht (597 Frauen <strong>und</strong> 259 Männer 2004/2005).<br />
Über die Frage nach der Anziehungskraft des Berufs hinaus stehen für die GST die folgenden<br />
Aspekte seiner Zukunft <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>:<br />
1) Es sind mehr Frauen als Männer, die den Beruf nach ihrem Veterinärstudium nicht<br />
ausüben, ihre Berufstätigkeit vorübergehend unterbrechen oder endgültig aufgeben<br />
oder Teilzeit arbeiten. Welche Schlüsse können daraus gezogen werden? Ein<br />
„subopt<strong>im</strong>aler“ Gebrauch der Ausbildung? Wird der Beruf des Tierarztes, der sich auf<br />
das Modell der selbstständigen <strong>und</strong> freiberuflichen Tätigkeit gründet, zunehmend die<br />
charakteristischen Züge der Lohnarbeit zeigen?<br />
2) Warum wenden sich die Männer von diesem Beruf ab, <strong>und</strong> welche Anreize könnten<br />
gegeben werden, um sie wiederzugewinnen? Ist es eine Frage des Prestiges, des<br />
Einkommens oder der Vorstellung darüber, was die Berufstätigen machen oder was<br />
sie ausmacht? Signalisiert oder beschleunigt die zunehmende Anzahl von Frauen die<br />
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